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Die Erfindung betrifft eine Steuerungsvorrichtung für ein Mediengerät, eine Multimedia-Anordnung mit einem ersten Mediengerät, mit einem zweiten Mediengerät und mit einer Steuerungsvorrichtung sowie ein Tonwiedergabeverfahren für die Mediengeräte.
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Über den Fachhandel angebotene Mediengeräte, beispielsweise Flachbildschirm-TV-Geräte, können regelmäßig im Fachgeschäft vor Ort in Augenschein genommen, in Betrieb genommen und begutachtet werden. Bei Flachbildschirm-TV-Geräten liegt das Augenmerk des Kunden in erster Linie auf der Bildqualität. Zunehmend gleichen sich die Geräte im Bereich der Bildwiedergabequalität so stark, sodass die Qualität der Tonwiedergabe der Geräte in den Fokus der Kaufentscheidung des Kunden rückt. Da sich das Volumen beispielsweise aufgrund der geringen Bautiefe der Flachbildschirm-TV-Geräte oder der geringen Größe anderer Mediengeräte reduziert, gelingt die Tonwiedergabe häufig nicht in der gewünschten Güte. Der Kunde hat daher die Möglichkeit, zusätzlich zu dem Mediengerät seiner Wahl, beispielsweise dem Flachbildschirm-TV-Gerät, als Zusatzgerät ein zweites Mediengerät zu erwerben, welches die Tonwiedergabe verantwortet und eine deutlich bessere Tonqualität bietet. Beispielsweise kann als zweites Mediengerät ein Aktivlautsprecher beziehungsweise eine Soundbox vorgesehen werden. Um den Kunden von dem Nutzen und der Güte dieser Soundbox zu überzeigen, muss es den Kunden vor Ort beim Fachhändler vorgestellt werden. Wünschenswert ist es hierbei, dass der Kunde in einfacher Weise befähigt wird, die unterschiedliche Tonwiedergabequalität des ersten Mediengeräts, beispielsweise des Flachbildschirm-TV-Geräts, einerseits und der Soundbox andererseits vergleichend zu beurteilen. Gegenwärtig ist dies nur mit erheblichem Aufwand möglich, da ein einfaches Umschalten der Tonwiedergabe durch den Kunden regelmäßig nicht möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuerungsvorrichtung zum Schalten eines Tonsignals eines Mediengeräts, eine die Mediengeräte sowie die Steuerungsvorrichtung umfassende Multimedia-Anordnung sowie ein Tonwiedergabeverfahren anzugeben, die dem Kunden einen unmittelbaren Vergleich der Klangqualitäten erlaubt und einfach zu bedienen ist.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale der unabhängigen Patentanspruchs 1 und 7 auf.
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Durch die erfindungsgemäße Steuerungsvorrichtung kann das Tonsignal eines ersten Mediengeräts, insbesondere eines Flachbildschirm-TV-Geräts, alternativ entweder über das Mediengerät selbst beziehungsweise den darin verbauten Lautsprecher oder über ein an des optischen Digitalausgang der Steuerungsvorrichtung angeschlossenes, für die Tonwiedergabe ausgebildetes zweites Mediengerät, beispielsweise ein Aktivlautsprecher beziehungsweise eine Soundbox, realisiert werden. Der Kunde selbst kann durch die Betätigung des manuellen Schalters zwischen den Mediengeräten umschalten und den Ton entweder über das erste Mediengerät oder das zweite Mediengerät wiedergeben. Er vergleicht somit unmittelbar die unterschiedliche Ton- beziehungsweise Klangqualität der Mediengeräte und entscheidet für sich, ob beim Kauf des ersten Mediengeräts zusätzlich das zweite Mediengerät angeschafft werden soll. Der Einzelhandel profitiert ebenfalls von der Steuerungsvorrichtung, indem der Kunde selbst den Tonvergleich durchführen kann. Es besteht somit wenig Bedarf, dem Kunden die unterschiedlichen Geräte vorzuführen. Letztlich kann damit der Aufwand im Verkauf, insbesondere der Beratungsaufwand, reduziert werden.
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Die Steuerungsvorrichtung ist so ausgebildet, dass über den optischen Digitaleingang ein Tonsignal des ersten Mediengeräts der Steuerungsvorrichtung zugeführt wird. Die Steuerungsvorrichtung weist einen schaltbaren optischen Digitalausgang auf, über den das Tonsignal an das zweite, für die Tonwiedergabe ausgebildete Mediengerät übertragen werden kann. Die Übertragung erfolgt abhängig vom Schaltzustand eines Schaltmoduls. In einem ersten Schaltzustand des Schaltmoduls ist der optische Digitaleingang mit dem optischen Digitalausgang verbunden. Das digitale Tonsignal wird somit von der Steuerungsvorrichtung dem zweiten Mediengerät zur Verfügung gestellt. In einem zweiten Schaltzustand des Schaltmoduls wird das am Digitaleingang anliegende Tonsignal nicht auf den optischen Digitalausgang geleitet und nicht vom zweiten Mediengerät wiedergegeben. Zur Schaltung des Schaltmoduls ist der von dem Kunden betätigbare manuell Schalter vorgesehen. Bei jeder Betätigung wird von dem manuell betätigbaren Schalter ein Betätigungssignal an das Schaltmodul übertragen und das Schaltmodul wechselt beim Empfang des Betätigungssignals seinen Schaltzugang.
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Weiter ist die Steuerungsvorrichtung so ausgebildet, dass bei jedem Schaltvorgang des Schaltmoduls ein Steuersignal an die IR-Sendeeinheit der Steuerungsvorrichtung gesendet wird. Die IR-Sendeeinheit überträgt das Steuersignal an das erste Mediengerät. Das Steuersignal umfasst wenigstens eine ID und einen Schaltimpuls. Mittels der ID wird eine Kennung übertragen, die das Mediengerät erkennen lässt, dass das Steuersignal für eben dieses Mediengerät bestimmt ist. Der Schaltimpuls wiederum wird von einer Steuereinrichtung des Mediengeräts verarbeitet. Der Schaltimpuls ist so ausgebildet, dass beim Empfang desselben die Tonwiedergabe durch das erste Mediengerät alternierend aktiviert oder deaktiviert wird. Der Schaltimpuls ist insofern nach Art des MUTE-Befehls realisiert, der beispielsweise über eine handelsübliche Fernbedienung an das Mediengerät übertragen werden kann zum Stummschalten desselben.
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Da bei der Betätigung des manuellen Schalters sowohl die Tonwiedergabe über das zweite Mediengerät aktiviert bzw. deaktiviert wird als auch das erste Mediengerät stumm beziehungsweise auf Tonwiedergabe geschaltet werden kann, erfolgt die Tonwiedergabe nach einem Synchronisierungsabgleich der Tonwiedergabezustände der beteiligten Mediengeräte entweder über den in dem ersten Mediengerät integrierten Lautsprecher oder über einen in dem zweiten Mediengerät integrierten Lautsprecher. Durch Betätigung des manuellen Schalters kann zwischen den Mediengeräten hin und her geschaltet werden, wobei die Tonwiedergabe entweder durch das erste Mediengerät oder durch das zweite Mediengerät erfolgt. Der Kunde kann somit unmittelbar die Tonqualität beurteilen und vergleichen, wie sich die Tonwiedergabe über das erste Mediengerät von der Tonwiedergabe über das zweite Mediengerät unterscheidet.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das erste Mediengerät ein Flachbildschirm-TV-Gerät ist, welches ein Ton- und Bildsignal empfängt. Das Flachbildschirm-TV-Gerät kann das empfangene Tonsignal über einen internen Lautsprecher wiedergeben. Der interne Lautsprecher kann über den MUTE-Befehl stumm geschaltet beziehungsweise deaktiviert werden, sodass einzig die Bildwiedergabe über das Flachbildschirm-TV-Gerät erfolgt. Das empfangene Tonsignal wird von dem Flachbildschirm-TV-Gerät standardmäßig und dauerhaft auch an einem optischen Digitalausgang bereitgestellt. Das an dem optischen Digitalausgang des Flachbildschirm-TV-Geräts bereitgestellte Tonsignal wird über eine optische Digitaldatenleitung an den optischen Digitaleingang der Steuerungsvorrichtung dauerhaft übertragen.
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Beispielsweise ist das zweite Mediengerät nach Art einer Soundbox beziehungsweise eines Aktivlautsprechers ausgebildet. Das zweite Mediengerät hat einen optischen Digitaleingang, der über eine zweite optische Digitaldatenleitung mit dem optischen Digitalausgang der Steuerungsvorrichtung verbunden ist. Im ersten Schaltzustand der Steuerungsvorrichtung wird somit das Tonsignal von dem Flachbildschirm-TV-Gerät an die Soundbox übertragen. Intern ist der optische Digitaleingang der Soundbox standardmäßig so verschaltet, dass beim Anliegen eines Tonsignals am optischen Digitaleingang die Tonwiedergabe über den Lautsprecher der Soundbox erfolgt.
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Die Darstellung der Erfindung am Beispiel des Flachbildschirm-TV-Geräts und der Soundbox ist lediglich exemplarisch. Grundsätzlich kann die Erfindung mit jedem entsprechend ausgebildeten ersten Mediengerät und entsprechend ausgebildeten zweiten Mediengerät realisiert werden. Beispielsweise kann als erstes Mediengerät ein beliebiger Rundfunkempfänger, beispielsweise ein Hörfunkempfänger, vorgesehen sein. Als zweites Mediengerät kann beispielsweise ein Verstärker mit angeschlossenem Lautsprecher vorgesehen werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann der manuell betätigbare Schalter nach Art eines Grobhandschalters (Buzzer) realisiert sein. Vorteilhaft ist dieser Grobhandschalter besonders robust ausgebildet. Er eignet sich damit hervorragend für den Einsatz im Verkaufsraum und die flüchtige, mitunter rustikale Bedienung durch den Kunden. Überdies ist der Kunde an die Funktion und den Umgang mit einem Grobhandschalter durch diverse Spielshows gewöhnt. Es gibt demzufolge eine geringe Hemmschwelle auf Seiten des Kunden in Sachen Selbstbedienung des Grobhandschalters. Einer ausführlichen Unterweisung durch das Verkaufspersonal bedarf es üblicherweise nicht.
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Da mittels der IR-Sendeeinheit mit dem Steuersignal eine ID des ersten Mediengeräts und der Schaltimpuls übertragen werden, kann erfindungsgemäß als Teil der Steuerungsvorrichtung eine zu dem ersten Mediengerät bereitgestellte Fernbedienung Verwendung finden. Zum einen sind die Fernbedienungen als fertig konfigurierte Funktionskomponente kostengünstig zu erhalten und ausgiebig erprobt. Zum anderen sind in der Fernbedienung die ID des Mediengeräts hinterlegt und die MUTE-Funktion abgebildet, sodass sich der Aufwand für die Herstellung der Steuerungsvorrichtung reduziert. Es ergeben sich somit Kostenvorteile. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Fernbedienung mit einer individuellen ID zu versehen, das heißt neu zu programmieren. Somit kann die Steuerungsvorrichtung mit wenig Aufwand für unterschiedliche erste Mediengeräte konfiguriert werden.
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Regelmäßig werden Mediengeräte des gleichen Typs oder des gleichen Herstellers eine gleiche ID aufweisen. Durch die Realisierung der Signalübertragung von der Steuerungsvorrichtung an das erste Mediengerät via Infrarot wird vorteilhaft sichergestellt, dass eine Bedienung nur innerhalb eines begrenzten Umkreis um das Mediengerät erfolgen kann. Einer ungewollten Betätigung eines entfernt vorgesehenen weiteren Rundfunkempfangsgeräts mit gleicher ID ist somit vorgebeugt. Zusätzlich reduziert das Vorsehen einer Sendeeinheit auf Infrarot-Basis und das Vorsehen wenigstens einzelner Funktionskomponenten der Fernbedienung den Aufwand für die Realisierung der Steuerungsvorrichtung, da handelsübliche Fernbedienungen heute üblicherweise via Infrarot-Datenübertragung Signale an das zugeordnete Mediengerät senden. Eine Signalwandlung innerhalb der Steuerungsvorrichtung ist somit entbehrlich.
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Zur Lösung der Aufgabe weist ein erfindungsgemäßes Tonwiedergabeverfahren für Mediengeräte die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 9 auf.
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Das Tonwiedergabeverfahren ist erfindungsgemäß so ausgebildet, dass die Tonwiedergabe eines von dem ersten Mediengerät empfangenen Tonsignals wahlweise über das erste Mediengerät oder über das zweite Mediengerät erfolgt. Das Tonsignal wird hierzu von dem ersten Mediengerät über eine optische Digitaldatenleitung an die Steuerungsvorrichtung übertragen. Die Übertragung des Tonsignals an die Steuerungsvorrichtung erfolgt ständig und unabhängig vom Schaltzustand der Steuerungsvorrichtung. Befindet sich die Steuerungsvorrichtung in einem ersten Schaltzustand, wird das empfangene Tonsignal über einen optischen Digitalausgang an das zweite Mediengerät übertragen und von dem zweiten Mediengerät wiedergegeben. In einem zweiten Schaltzustand der Steuereinheit ist die Weiterleitung des Tonsignals an das zweite Mediengerät seitens der Steuerungsvorrichtung unterbrochen. Eine Tonwiedergabe über das zweite Mediengerät erfolgt mangels Signaleingang an dem optischen Digitaleingang des zweiten Mediengeräts nicht.
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Über einen manuell betätigbaren Schalter wird bei Betätigung desselben ein Betätigungssignal generiert. Das Betätigungssignal wird erfindungsgemäß an ein Schaltmodul der Steuerungsvorrichtung übertragen. Das Schaltmodul wird beim Empfang des Betätigungssignals zwischen den zwei Schaltzuständen alternierend umgeschaltet. Das Schaltmodul selbst ist zwischen einem Digitaleingang der Steuerungsvorrichtung, welcher mit dem ersten Mediengerät verbunden ist, und einem Digitalausgang der Steuerungsvorrichtung, an dem das zweite Mediengerät angeschlossen ist, derart vorgesehen, dass beim Empfang des Betätigungssignals das am optischen Digitaleingang anliegende Tonsignal alternierend an den optischen Digitalausgang durchgeschaltet oder nicht weitergeleitet wird. Beim Betätigen des manuellen Schalters beziehungsweise beim Schalten des Schaltmoduls wird zusätzlich ein Steuersignal erzeugt und an das erste Mediengerät kabellos via Infrarot-Datenstrecke übertragen. Das Steuersignal ist so realisiert, dass neben einer ID, welche als Gerätekennung des ersten Mediengeräts realisiert ist, ein Schaltimpuls zum alternierenden Zuschalten beziehungsweise Deaktivieren eines Lautsprechers des ersten Mediengeräts übertragen wird.
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Die Tonwiedergabe eines von dem ersten Mediengerät empfangenen Tonsignals erfolgt somit entweder über das erste Mediengerät beziehungsweise einem hierin vorgesehenen Lautsprecher oder über das zweite Mediengerät und dessen Lautsprecher. Die Umschaltung erfolgt durch Betätigung des manuellen Schalters, wobei durch die Betätigung zwei Aktionen ausgelöst werden. Zum einen wird das Schaltmodul umgeschaltet und der Lautsprecher des zweiten Mediengeräts wird alternierend zugeschaltet beziehungsweise deaktiviert. Zweitens wird der Schaltimpuls zusammen mit der ID an das erste Mediengerät übertragen und der Lautsprecher des ersten Mediengeräts deaktiviert beziehungsweise zugeschaltet.
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Aus den weiteren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung sind weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung zu entnehmen. Dort erwähnte Merkmale können jeweils einzeln für sich oder auch in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Erfindungsgemäß beschriebene Merkmale und Details der Steuerungsvorrichtung gelten selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beziehungsweise der Multimedia-Anordnung und umgekehrt. So kann auf die Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen werden. Die Zeichnungen dienen lediglich beispielhaft der Klarstellung der Erfindung und haben keinen einschränkenden Charakter.
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Es zeigen:
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1 ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Multimedia-Anordnung mit einer erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung zum Schalten eines Tonsignals und
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2 ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Multimedia-Anordnung mit der erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung zum Schalten des Tonsignals.
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Eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Multimedia-Anordnung nach 1 umfasst ein erstes Mediengerät 1 sowie ein zweites Mediengerät 2 und eine erfindungsgemäße Steuerungsvorrichtung 3, welche funktional zwischen dem ersten Mediengerät 1 und dem zweiten Mediengerät 2 vorgesehen ist. Als erstes Mediengerät 1 ist beispielsweise ein Flachbildschirm-TV-Gerät vorgesehen. Das erste Mediengerät 1 umfasst insbesondere eine Steuereinrichtung 4 mit einem IR-Empfänger 5 und einem optischen Digitalausgang 6. Ferner ist als Teil des ersten Mediengeräts 1 ein Lautsprecher 7 realisiert. Weitere, nicht dargestellte Funktionskomponenten sind beispielsweise eine Rundfunkempfangseinheit und ein Display zur Wiedergabe eines Bildsignals. Als zweites Mediengerät 2 kann erfindungsgemäß ein Aktivlautsprecher beziehungsweise eine Soundbox realisiert sein. Das zweite Mediengerät 2 umfasst ebenfalls eine Steuereinrichtung 8 und einen Lautsprecher 9, der mit der Steuereinrichtung 8 verbunden ist. An der Steuereinrichtung 8 des zweiten Mediengeräts 2 ist ferner ein optischer Digitaleingang 10 vorgesehen.
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Die Steuerungsvorrichtung 3 weist einen optischen Digitaleingang 11 und einen optischen Digitalausgang 12 als Teil einer Steuereinheit 13 auf. Weiter ist als Teil der Steuerungsvorrichtung 3 ein manuell betätigbarer Schalter 14 und eine räumlich integriert an dem manuell betätigbaren Schalter 14 vorgesehene IR-Sendeeinheit 15 realisiert. Die Steuereinheit 13 ist dabei in einem ersten Gehäuse der Steuerungsvorrichtung 3 und der Schalter 14 mit der IR-Sendeeinheit 15 in einem zweiten Gehäuse vorgesehen. Datentechnisch sind die Steuereinheit 13 einerseits und der Schalter 14 sowie die IR-Sendeeinheit 15 über eine bidirektionale Datenleitung 16 miteinander verbunden.
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Die Steuerungsvorrichtung 3 verfügt über ein Netzkabel 17 zur Energieversorgung. Zwischen dem ersten Mediengerät 1 und der Steuerungsvorrichtung 3 ist eine erste optische Digitaldatenleitung 18 vorgesehen. Die erste optische Digitaldatenleitung 18 verbindet den optischen Digitaleingang 11 der Steuerungsvorrichtung 3 mit den optischen Digitalausgang 6 des ersten Mediengeräts 1. Zur Verbindung der Steuerungsvorrichtung 3 mit dem zweiten Mediengerät 2 ist eine zweite optische Digitaldatenleitung 19 vorgesehen. Die zweite optische Digitaldatenleitung 19 verbindet den optischen Digitalausgang 12 der Steuerungsvorrichtung 3 mit dem optischen Digitaleingang 10 des zweiten Mediengeräts 2.
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Als Teil der Steuereinheit 13 ist ein nicht dargestelltes Schaltmodul vorgesehen. Das Schaltmodul bildet zwei definierte Schaltzustände ab. In einem ersten Schaltzustand wird der optische Digitaleingang 11 der Steuerungsvorrichtung 3 mit dem optischen Digitalausgang 12 derart verbunden, dass ein am Eingang 11 anliegendes Signal auf den Ausgang 12 geschaltet wird. In einem zweiten Schaltzustand des Schaltmoduls sind der optische Digitaleingang 11 und der optische Digitalausgang 12 der Steuerungsvorrichtung 3 nicht verbunden. Ein am Eingang 11 anliegendes Signal wird nicht auf den Ausgang 12 übertragen.
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Bei Betätigung des manuellen Schalters 14 wird dieser von einem ersten Betätigungszustand in einen zweiten Betätigungszustand oder von einem zweiten Betätigungszustand in einen ersten Betätigungszustand umgeschaltet. Jeweils wird ein Betätigungssignal erzeugt und über die bidirektionale Datenleitung 16 an das als Teil der Steuereinheit 13 realisierte Schaltmodul übertragen. Das Betätigungssignal sorgt dafür, dass das Schaltmodul vom ersten Schaltzustand in den zweiten Schaltzustand oder vom zweiten Schaltzustand in den ersten Schaltzustand verbracht wird. Durch Betätigung des Schalters 14 kann demzufolge die Steuerungsvorrichtung 3 alternierend in den ersten Schaltzustand oder in den zweiten Schaltzustand verbracht werden mit der Folge, dass das am Digitaleingang 11 anliegende Signal auf den Digitalausgang 12 geschaltet wird oder nicht.
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Bei jeder Betätigung des Schalters 14 wird zusätzlich ein Steuersignal generiert und über die bidirektionale Datenleitung 16 an die IR-Sendeeinheit 15 übertragen. Das von der Steuereinheit 13 generierte Steuersignal umfasst wenigstens eine in einem nicht dargestellten Datenspeicher der Steuereinheit 13 abgelegte ID des ersten Mediengeräts 1 sowie einen Schaltimpuls. Es wird von der IR-Sendeeinheit 15 als Infrarot-Signal an den IR-Empfänger 5 des ersten Mediengeräts 1 übertragen. Der Schaltimpuls ist dabei nach Art des MUTE-Befehls so ausgebildet, dass der Lautsprecher 7 des ersten Mediengeräts 1 beim Empfang des Schaltimpulses aktiviert wird, sofern er deaktiviert war, beziehungsweise deaktiviert wird, sofern er aktiviert war. Das wiederholte Senden des Schaltimpulses führt als zu einem alternierenden Zuschalten beziehungsweise Stummschalten des Lautsprechers 7.
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In einer Grundkonfiguration der erfindungsgemäßen Multimedia-Anordnung befindet sich die Steuerungsvorrichtung 3 beispielsweise im ersten Schaltzustand. Demzufolge ist der Digitaleingang 11 auf den Digitalausgang 12 geschaltet und ein am Digitaleingang 11 anliegendes Tonsignal, welches von dem ersten Mediengerät 1 zur Verfügung gestellt wird, wird über den optischen Digitalausgang 12 der Steuerungsvorrichtung 3 und die zweite optische Digitaldatenleitung 19 an das zweite Mediengerät 2 übertragen. Das zweite Mediengerät 2 ist so konfiguriert, dass beim Anliegen des Tonsignals am Digitaleingang 10 das Tonsignal an den Lautsprecher 9 übertragen und wiedergegeben wird. Zugleich ist der Lautsprecher 7 des ersten Mediengeräts 1 stumm geschaltet beziehungsweise deaktiviert. Die Wiedergabe des Tonsignals des ersten Mediengeräts 1 erfolgt demzufolge ausschließlich über den Lautsprecher 9 des zweiten Mediengeräts 2. Durch Betätigung des Schalters 14 wird nunmehr die Verbindung zwischen dem optischen Digitaleingang 11 und dem optischen Digitalausgang 12 der Steuerungsvorrichtung 3 unterbrochen. Zudem wird von der Steuereinheit 13 das Steuersignal erzeugt und über die IR-Sendeeinheit 15 und dem IR-Empfänger 5 an die Steuereinrichtung 4 des ersten Mediengeräts 1 übertragen. Beim Empfangen der korrekten ID und des mit dem Steuersignal übertragenen Schaltimpulses wird der zunächst stumm geschaltete Lautsprecher 7 des ersten Mediengeräts 1 aktiviert. Die Tonwiedergabe erfolgt demzufolge über den Lautsprecher 7 des ersten Mediengeräts 1, während der Lautsprecher 9 des zweiten Mediengeräts 2 im zweiten Schaltzustand der Steuerungsvorrichtung 3 deaktiviert ist. Die erfindungsgemäße Multimedia-Anordnung mit der erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung 3 erlaubt demzufolge die Tonwiedergabe eines Tonsignal alternierend entweder über den Lautsprecher 7 des ersten Mediengeräts 1 oder über den Lautsprecher 9 des zweiten Mediengeräts 2.
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Beispielsweise ist der Schalter 14, welcher manuell betätigt wird und den Wechsel der Schaltzustände bei Betätigung initiiert, nach Art eines Grobhandschalters beziehungsweise Buzzers ausgebildet. Insbesondere kann der Schalter 14 dann auch von nicht geschultem Personal einfach und intuitiv bedient werden. Da zwischen dem Schalter 14 und der Steuereinheit 13 der Steuerungsvorrichtung 3 die Datenleitung 16 vorgesehen ist, können die Steuereinheit 13 und der Schalter 14 mit der IR-Sendeeinheit 15 ortsfern zueinander angeordnet werden. Beispielsweise kann der Schalter 14 mit der IR-Sendeeinheit 15 gut zugänglich für einen Bediener vor dem ersten Mediengerät 1 angeordnet sein, während die Steuereinheit 13 unzugänglich, beispielsweise unter oder hinter dem ersten Mediengerät 1 vorgesehen und vor dem unbeabsichtigten Zugriff des Bedieners geschützt ist.
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Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung gemäß 2 sind der grundsätzliche Aufbau und die Funktionsweise der Multimedia-Anordnung und der Steuerungsvorrichtung 3 unverändert. Jedoch ist nunmehr die IR-Sendeeinheit 15 ortsfern zum manuell betätigbaren Schalter 14 realisiert. Der Schalter 14 ist demzufolge über eine erste, vorzugsweise monodirektionale Datenleitung 20 mit der Steuereinheit 13 und insbesondere dem als Teil der Steuereinheit 13 realisierten Schaltmodul verbunden. Über die erste monodirektionale Datenleitung 20 kann das Betätigungssignal vom Schalter 14 an die Steuereinheit 13 übertragen werden. Zwischen der IR-Sendeeinheit 15 und der Steuereinheit 13 ist eine zweite, vorzugsweise ebenfalls monodirektional ausgebildete Datenleitung 21 vorgesehen. Über die Datenleitung 21 wird das Steuersignal mit der ID und dem Schaltimpuls von der Steuereinheit 13 an die IR-Sendeeinheit 15 übertragen.
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Vorteilhaft kann durch die getrennte Realisierung des Schalters 14 und der IR-Sendeeinheit 15 eine weitere Flexibilisierung bei der Anordnung der Funktionskomponenten der Steuerungsvorrichtung 3 realisiert werden. Beispielsweise kann die IR-Sendeeinheit 15 in unmittelbarer Nähe und mit ungehinderter Sichtverbindung zum IR-Empfänger 5 des ersten Mediengeräts 1 ortsfest im Verkaufsraum angeordnet werden. Demgegenüber kann der Schalter 14 nahezu beliebig frei im Verkaufsraum platziert werden. Einer räumlichen Nähe des Schalters 14 zum ersten Mediengerät 1 bedarf es nicht.
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Gleiche Bauteile und Bauteilfunktionen sind durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Erfindungsgemäß kann als Teil der Steuerungsvorrichtung 3 wenigstens ein Teil einer Fernbedienung des ersten Mediengeräts 1 vorgesehen sein. Das Vorsehen wenigstens eines Teils der Fernbedienung bietet sich an, da seitens der Fernbedienung der Schaltimpuls zur Realisierung des MUTE-Befehls bereits realisiert ist und zudem in der Fernbedienung die ID des ersten Mediengeräts 1 abgelegt ist. Zusätzliche Flexibilität bietet sich, da eine handelsübliche Fernbedienung typischerweise gepatcht werden kann, das heißt durch Konfiguration können in einem Datenspeicher der Fernbedienung unterschiedliche IDs abgelegt werden mit der Folge, dass die Steuerungsvorrichtung 3 baugleich für unterschiedliche erste Mediengeräte 1 verwendet werden kann. Durch die Verwendung der handelsüblichen Fernbedienung beziehungsweise die Verwendung von Teilen derselben und den Einsatz der baugleichen, konfigurierbaren Steuerungsvorrichtung 3 für verschiedene erste Mediengeräte 1 kann die Steuerungsvorrichtung 3 bereits in kleinen Stückzahlen kostengünstig hergestellt werden. Zugleich ergibt sich eine hohe Funktionssicherheit und Robustheit.