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Die Erfindung betrifft Bodenwischer mit zwei schwenkbaren, bevorzugt bügelförmigen Seitenflügeln nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2012 007 525 A1 ist ein derartiger Bodenwischer bekannt. Dieser Bodenwischer weist eine Verbindung der beiden Seitenflügel über eine Verzahnung auf, d.h. der Halteabschnitt wird von einem Zahnnocken gebildet, so dass der zweite Seitenflügel durch den ersten Seitenflügel einerseits gehalten und andererseits synchron angetrieben ist.
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Dies setzt aber voraus, dass beide Seitenflügel um den gleichen Winkel geschwenkt werden können, da sie mechanisch während des Herunterklappens miteinander gekoppelt sind. Darüber hinaus ist die Verbindung aufwändig und hat den Nachteil, dass die Länge des Halteabschnittes wegen der Zahngeometrie begrenzt ist, wodurch aber wiederum Festigkeitsprobleme auftreten können, wenn die Konstruktion leicht gestaltet werden soll.
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Bei einer anderen Ausgestaltung, die in diesem Dokument gezeigt ist, ist der Lösehebel an einem Seitenflügel angeordnet und hält den anderen Seitenflügel in der Gebrauchsstellung. Dies setzt aber eine Mechanik an dem Seitenflügel voraus, die insbesondere bei Verwendung von bügelförmigen Seitenflügeln dort nicht leicht integriert werden kann.
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Ein weiterer Bodenwischer der eingangs genannten Art ist aus der
DE 10 2005 044 509 A1 bekannt. Dabei sind die Metallbügel von der zentralen Anlenkung nach unten schwenkbar, so dass der an den Enden der Metallbügel angebrachte Wischbezug entweder abgenommen werden kann oder zum Auspressen herunterhängt.
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Diese letztgenannten Bodenwischer haben den Nachteil, dass die beiden Seitenflügel über Rasthaken, die durch Druckfedern die Rastverbindung herstellen, gehalten sind. Dabei werden die einzelnen Segmente der Bodenplatte, also die beiden Seitenteile, jeweils separat gehalten. Diese Verbindung ist schmutzanfällig, so dass das Entriegeln der Bodenplatte schwergängig werden kann und im Extremfall die Rastnasen auch abbrechen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Bodenwischer der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass bei gleichbleibend zuverlässiger Verriegelung der Seitenflügel die Bedienung schneller und komfortabler ist.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch einen Bodenwischer nach Anspruch 1 gelöst.
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Die Rastverbindung kann bei einer Ausgestaltung von zumindest einem bevorzugt als Rastnocken ausgebildeten Rastglied gebildet sein, wobei der erste Seitenflügel von unten nach außen in die Gebrauchsstellung geschwenkt wird. Am Ende dieser Schwenkbewegung trifft er auf das Rastglied, wobei sich der Seitenflügelelastisch aufweitet – im Falle der Verwendung eines Drahtbügels als Seitenflügel biegt sich dieser auf – und nach Überstreichen des Rastglieds zurückfedert. In einer alternativen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Seitenflügel ein an der zentralen Anlenkung vorgesehenen, elastisch rückfedernden Rastnocken beim Überstreichen verdrängt, bis dieser wiederum am Schluss der Schwenkbewegung einen Teilbereich des Seitenflügels rastend hintergreift.
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Der zweite Seitenflügel wird bei Aufstellen des Bodenwischers auf einen Untergrund und Herabdrücken der zentralen Anlenkung zeitgleich derart in die gegenüberliegende Richtung nach außen geschwenkt, dass sein Halteabschnitt unter dem Halteabschnitt des ersten Seitenflügels zum Liegen kommt. Dies bedeutet, dass sich automatisch der Halteabschnitt des ersten Seitenflügels, der von dessen Schwenkachse weg in Richtung des zweiten Seitenflügels verläuft, beim Auseinanderklappen der beiden Seitenflügel nach außen auf den Halteabschnitt des zweiten Seitenflügels auflegt. Hierdurch blockiert der erste Seitenflügel den zweiten Seitenflügel in seiner Fähigkeit, wieder zurück zu schwenken. Es wird also erfindungsgemäß nur noch notwendig, einen der beiden Seitenflügel durch eine lösbare Verbindung zu blockieren.
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Der Bodenwischer weist an der zentralen Anlenkung einen Lösehebel auf, der den ersten Seitenflügel unter Überwindung der durch das Rastglied gewährleisteten Rastkraft nach unten zu drücken vermag. Dies kann beispielsweise ein Fußpedal sein, auf das der Benutzer einen Druck ausüben kann, so dass der erste Seitenflügel die Rastkraft überwindet und herunterklappt, wodurch gleichzeitig der zweite Seitenflügel freigegeben wird.
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Die Rastverbindung kann von einem oder zwei Rastgliedern, insbesondere von Rastnocken, gebildet sein, wobei im letztgenannten Fall an beiden Seiten der zentralen Anlenkung jeweils bevorzugt ein Rastglied angeordnet ist. Die Rastglieder oder Rastnocken können aus einem elastischen Material gebildet sein, beispielsweise einem Gummiblock oder einer nach außen hervorspringenden Materialerhebung der zentralen Anlenkung. Bevorzugt ist allerdings vorgesehen, dass ein Rastnocken an der zentralen Anlenkung angeordnet ist, insbesondere integraler Bestandteil derselben ist und beispielsweise im Kunststoffspritzgussverfahren direkt als Bestandteil der zentralen Anlenkung angeformt wird. Es kann sich auch anbieten, den Rastnocken als Rastvorsprung nicht wie zuvor beschrieben an der zentralen Anlenkung vorzusehen, sondern am Seitenflügel auszubilden und an der zentralen Anlenkung eine Rastvertiefung vorzusehen.
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Die Seitenflügel sind bei einer Ausgestaltung der Erfindung von U-förmigen Metallbügeln gebildet, die eine Dicke von einigen Millimetern aufweisen. Bevorzugt ist selbstverständlich eine rostfreie Ausführung, wobei an Stelle der Metallbügel auch jedes andere Material verwendet werden kann. Es ist auch möglich, dass Kunststoffplatten verwendet werden, da es auf die Form der Flügel an sich nicht ankommt. Erfindungsgemäß ist wichtig, dass der eine Seitenflügel den anderen teilweise überragt und so blockiert.
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An der zentralen Anlenkung können zum Lagern und Befestigen der Seitenflügel Einsteckhülsen insbesondere aus Kunststoff oder Metall schwenkbar angelenkt sein, in die die Enden der die Seitenflügel bildenden Metallbügel eingesteckt sind. Die zentrale Anlenkung wiederum kann eine unterseitig bevorzugt ebene bzw. zumindest eine Kunststoffplatte sein, die eine unterseitige Wischebene definiert und eine Befestigungsmöglichkeit für einen Stiel aufweist. Diese Befestigungsmöglichkeit kann, wie beim bekannten Stand der Technik, von einem kardanischen Gelenk oder einem Schwenklager gebildet sein.
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Es ist aber auch möglich, dass die Halteabschnitte der bevorzugt als Metallbügel ausgeführten Seitenflügel direkt von dem Draht des Metallbügels ausgebildet sind. Hierzu kann der Draht des Metallbügels zur Bildung des Halteabschnitts über die Schwenkachse hinaus verlängert sein, etwa durch Anschweißen einer entsprechenden Verlängerung, und im Halteabschnitt so geformt sein, dass die jeweiligen Halteabschnitte der sich gegenüberliegenden Seitenflügels in der beschriebenen Weise zusammenwirken können.
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Es ist auch möglich, dass die als Drahtbügel ausgeführten Seitenflügel von einem vollumfänglich umlaufenden Draht gebildet sind, wobei die einander zugewandten Seiten der Seitenflügel als Halteabschnitte ausgebildet sind, wobei zur Lagerung der Seitenflügel an der zentralen Anlenkung, insbesondere als zur Bildung der Schwenkachse, ein Lagerelement am Draht des Metallbügels angeordnet ist. Ein solches Lagerelement kann insbesondere von einem in die zentrale Anlenkung eingreifenden Lagebolzen oder aber von einer Ausnehmungen bzw. einer Bohrung im Drahtbügel gebildet sein, mit der dann ein an der zentralen Anlenkung angeordneter Lagerbolzen in Eingriff steht und scharnierartig hiermit zusammenwirkt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen.
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In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine erste Ausgestaltung der Erfindung in einer Seitenansicht von der Längsseite,
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2 die Ausgestaltung nach 1 in einer Ansicht von oben,
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3 die Ausgestaltung nach 1 und 2 in einer Ansicht von der Schmalseite,
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4 die Ausgestaltung aus den 1–3 mit heruntergeklappten Seitenflügeln in einer Seitenansicht und
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5 die Ausgestaltung aus den 1–4 in der Stellung, die in 4 dargestellt ist, in einer Ansicht von der Schmalseite.
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In 1 ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt, die in den 2–5 in weiteren Detailansichten wiedergegeben ist.
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Es ist zu erkennen, dass sich zwei Seitenflügel 1 in Form von zwei U-förmigen Metallbügeln von einer zentralen Anlenkung 2 nach außen unten (4 und 5) erstrecken.
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In den 1, 2 und 3 ist die Gebrauchsposition dargestellt. In dieser Stellung bilden die Seitenflügel 1 zusammen mit der zentralen Anlenkung 2, die in Form einer flachen Kunststoffplatte ausgebildet ist, eine ebene Unterseite. Die Seitenflügel 1 spannen üblicherweise einen Wischbezug auf, der hierzu an seiner Oberseite jeweils außen zwei Taschen aufweist, in die die Enden der Seitenflügel 1 einsteckbar sind.
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Zum Trocknen des Wischbezugs und zur Entnahme des Wischbezugs können die Seitenflügel 1 nach unten geklappt werden. Hierzu sind die beiden Seitenflügel 1 jeweils an einer separaten Position um eine individuelle Schwenkachse gelagert. Am besten ist aus 4 zu erkennen, dass die Seitenflügel 1 über die Schwenkachse hinaus verlängert sind und mit dem die Schwenkachse überragenden Bereich einen Halteabschnitt 3 bilden.
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Der linke Seitenflügel 1 weist dabei einen längeren Halteabschnitt 3 auf als der rechte Seitenflügel 1, dessen Halteabschnitt kürzer ist. Gleichzeitig ist dieser Halteabschnitt 3 etwas höher angeordnet als der gegenüberliegende Halteabschnitt 3 des anderen Seitenflügels 1. Werden nun die beiden Seitenflügel 1 aus der in 4 dargestellten Position nach oben geschwenkt, indem der Bodenwischer zusammen mit der zentralen Anlenkung 2 auf einen Fußboden gedrückt wird, schwenken beide Seitenflügel 1 mit ihren inneren Halteabschnitten 3 nach innen, wobei sich der Halteabschnitt 3 des linken Seitenflügels 1 auf den Halteabschnitten 3 des rechten Seitenflügels 1 legt, diesen übergreift und diesen so in der ausgeklappten Stellung (Gebrauchsstellung) festlegt.
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Bei der dargestellten Ausführungsform sind an den Enden der bügelförmigen Seitenflügel 1 jeweils Hülsen vorgesehen, die den Halteabschnitt 3 bilden. Diese Hülsen wiederum sind drehbar um die Schwenkachse an der zentralen Anlenkung 2 gelagert. Die Lagerung in den bevorzugt aus Kunststoff gefertigten Hülsen hat den Vorteil, dass diese gleichzeitig als Halteabschnitt 3 ausgebildet werden können und die Kontaktfläche zwischen den beiden Halteabschnitten 3 geräuscharm mit hinreichender Druckkraft ausgebildet sein kann. Auf diese Weise wird verhindert, dass der ausgeklappte Bodenwischer einen instabilen Eindruck macht.
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Weiter in den Figuren zu erkennen ist ein als Rastglied 5 dienender Rastnocken (vergleiche 4), der den linken Seitenflügel 1 nach Erreichen der Gebrauchsstellung in dieser ausgeklappten Position hält und damit indirekt über den Halteabschnitt 3 des linken Seitenflügels 1 auch den rechten Seitenflügel 1 in Position hält. Nicht erkennbar ist hier, dass auf der gegenüberliegenden Seite der zentralen Anlenkung 3 ein gleicher Rastnocken vorgesehen ist.
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Die Rastverbindung kann über einen hier als Fußpedal ausgebildeten Lösehebel 4 gelöst werden, der sich bügelartig von einer Hülse des linken Seitenflügels 1 zur gegenüberliegenden Hülse erstreckt. Wird der Lösehebel 4 vom Benutzer mit einer nach unten in Richtung Bodenfläche weisenden Kraft betätigt, drängt der Lösehebel 4 den linken Seitenflügel 1 gegen die Rückhaltekraft der Rastverbindung aus der Gebrauchsstellung, wodurch gleichzeitig der rechte Seitenflügel 1 freigegeben wird. Der Lösehebel 4 ist schwenkbar an der zentralen Anlenkung 2 angeordnet und kann außerdem ein oder zwei Kontaktnocken aufweisen, mit denen er bei Betätigung gegen den linken Seitenflügel 1 drückt, bevorzugt gegen eine oder beide Seitenflügelhülsen, um diesen gegen die Rastkraft des Rastnockens aus der Gebrauchsstellung herauszudrücken.
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Zum Lösen des Seitenflügels 1 betätigt der Benutzer den Bodenwischer und drückt mit seinem Fuß oder auch mit der Hand gegen den Lösehebel 4, um die Verrastung zwischen Seitenflügel und zentraler Anlenkung 2 zu lösen und gibt somit beide Seitenflügel 1 frei.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Seitenflügel
- 2
- Zentrale Anlenkung
- 3
- Halteabschnitt
- 4
- Lösehebel
- 5
- Rastglied