-
Die Erfindung betrifft eine Siegelanordnung mit einem Substrat und einem Siegel, wobei das Siegel auf dem Substrat befestigt ist und eine auf dem Substrat angeordnete Information verdeckt, und wobei das Siegel mindestens im Bereich der Information mit dem Substrat verbunden ist.
-
Siegelanordnungen sind im Stand der Technik in einer Vielzahl von Ausgestaltungen bekannt. Siegelanordnungen werden beispielsweise dazu verwendet, geheime Informationen, die nur einer bestimmten Person oder einem Personenkreis zugänglich gemacht werden sollen, während der Übermittlung vor unberechtigter Kenntnisnahme zu schützen. Dazu wird ein Siegel auf die auf ein Substrat aufgebrachte Information aufgeklebt, das die Information verdeckt. Um an die Information zu gelangen muss beispielsweise das Siegel zerstört werden.
-
Um zu schützende Informationen, die beispielsweise unmittelbar auf ein Substrat aufgebracht sind, mittels eines Siegels zu verdecken, werden üblicherweise Siegel verwendet, die über eine feste Grundschicht verfügen und auf das Substrat aufgeklebt werden. Auf der dem Substrat abgewandten Seite der Grundschicht ist dabei üblicherweise eine durch einen Rubbelvorgang entfernbare Rubbelschicht angeordnet, die blickdicht ist. Diese Rubbelschicht wird von dem Verwender, der von der durch das Siegel verdeckten Information Kenntnis erlangen möchte, abgerubbelt, so dass die unterhalb der Grundschicht angeordnete Information freigegeben wird. Die Rubbelschicht wird dabei von der Grundschicht entfernt, wodurch die Information durch die Grundschicht hindurch erkennbar wird. Durch den Rubbelvorgang wird die Rubbelschicht in Partikel aufgetrennt, die sich von der Grundschicht lösen und eine nachteilige Verschmutzung verursachen.
-
Derartige Siegel sind üblicherweise fest mit dem Substrat verbunden und nicht beschädigungsfrei vom Substrat ablösbar, so dass jeglicher Versuch der unberechtigten Kenntnisnahme zu einer Zerstörung des Siegels und des Substrats bzw. der Rubbelschicht führt.
-
DE 197 55 793 A1 offenbart einen Sicherheits-Abdeckaufkleber zur Abdeckung einer auf einem Papierdokument angebrachten Zeichenfolge. Der Abdeckaufkleber umfasst eine Voidfolie, die mit einer Klebeschicht auf eine Folie aufgebracht ist. Unterhalb der Folie ist eine weitere Klebstoffschicht vorgesehen, mit der der Abdeckaufkleber auf einem Papier befestigbar ist.
-
DE 699 28 813 T2 offenbart einen sicherheitsversiegelten Gegenstand mit einem Film aus Haftklebstoff oder einem mit Haftklebstoff beschichteten Band. Beispielsweise umfasst das Band eine Sicherheitslage, die beim Ablösen beschädigt wird.
-
DE 198 32 990 A1 offenbart ein Etikett und Verfahren zum Verdecken von Informationen. Das Etikett umfasst eine Grundschicht, die mittels einer Klebstoffschicht und verschiedenen Schichten zum Anzeigen des Ablösens auf einem Substrat befestigbar ist. Die Schichten zum Anzeigen des Ablösens weisen lokal unterschiedliche Hafteigenschaften auf und werden irreversibel zerstört, wenn die Grundschicht nach dem Aufbringen vom Substrat aufgehoben wird.
-
DE 10 2008 034 268 A1 offenbart ein mehrschichtiges Sicherheitssiegel mit einer Trägerschicht und einer Klebschicht, wobei zwischen der Trägerschicht und der Klebschicht eine individuelle Kennzeichnung angeordnet ist.
-
Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Siegelanordnung anzugeben, die einen zuverlässigen Schutz von Informationen auf einem Substrat vor unbemerkter Kenntnisnahme gewährleistet und insbesondere eine Bildung von Partikeln vermeidet.
-
Die vorgenannte Aufgabe ist bei einer erfindungsgemäßen Siegelanordnung zunächst und im Wesentlichen dadurch gelöst, dass das Siegel mindestens im Bereich der Information rückstandsfrei von dem Substrat ablösbar ist, und dass zumindest ein teilweises Ablösen des Siegels von dem Substrat eine irreversible sichtbare Veränderung des Siegels verursacht. Die Siegelanordnung umfasst ein Substrat, bei dem es sich beispielsweise um einen Briefbogen, eine Wertkarte oder ein anderes Substrat handelt, auf dem eine Information angeordnet ist, die lediglich einer bestimmten Person oder einem bestimmten Personenkreis ausschließlich zugänglich gemacht werden soll.
-
Um die Information zu verdecken, umfasst die Siegelanordnung ein Siegel, das derart auf dem Substrat angeordnet ist, dass die Information von dem Siegel verdeckt wird und durch das Siegel nicht erkennbar ist. Das Siegel ist mindestens im Bereich der Information durch einen Klebeverbund mit dem Substrat verbunden. Im „Bereich der Information“ bedeutet dabei, dass das Siegel mindestens in einem Bereich mit dem Substrat verbunden ist, der die engste Begrenzungslinie der Information darstellt. Ist beispielsweise eine Ziffernfolge dargestellt, ist mit dem „Bereich der Information“ der Bereich gemeint, der von einem die Information umgebenden kleinsten Rechteck umschlossen wird. Vorzugsweise ist auch vorgesehen, dass der „Bereich der Information“ etwa 10% bis 20% größer als das kleinste die Information umgebende Rechteck ist.
-
Das Siegel umfasst vorteilhaft eine Mehrzahl an Schichten, wobei einerseits beispielsweise vorgesehen ist, dass zur Befestigung des Siegels mindestens eine separate Haftschicht am Siegel vorgesehen ist, die dazu dient, das Siegel mit dem Substrat zu der Siegelanordnung zu verbinden. Andererseits ist beispielsweise auch vorgesehen, dass die unmittelbar dem Substrat zugewandte Schicht des Siegels haftende Eigenschaften aufweist, so dass das Siegel mit dieser Schicht auf dem Substrat befestigbar ist. Die Haftschicht bzw. die haftenden Schicht sind vorteilhaft voll- oder teilflächig vorgesehen, besonders bevorzugt mindestens im Bereich der Information vorgesehen.
-
Das Siegel ist mindestens im Bereich der Information rückstandsfrei von dem Substrat ablösbar, wobei beispielsweise der Haftverbund - die Haftschicht bzw. die haftende Schicht - zwischen Substrat und Siegel in diesem Bereich derart ausgebildet und eingestellt ist, dass das Siegel rückstandsfrei vom Substrat ablösbar ist. Vorteilhaft ist das Siegel vollflächig rückstandsfrei ablösbar. Bei jedem Ablöseversuch, also auch bei einem zumindest teilweisen Ablösen des Siegels lediglich im Bereich der Information, erfolgt eine irreversible sichtbare Veränderung des Siegels. Das Siegel ist folglich derart ausgebildet und eingerichtet, dass nach dem Aufbringen des Siegels auf das Substrat bei einem Ablöseversuch bzw. beim Ablösen mindestens im Bereich der Information eine irreversible sichtbare Veränderung des Siegels erfolgt. Die irreversible sichtbare Veränderung findet innerhalb, vorzugsweise innerhalb der Mehrzahl der Schichten, des Siegels statt, so dass trotz der irreversiblen sichtbaren Veränderung des Siegels keine Rückstände des Siegels, zumindest im Bereich der Information, auf dem Substrat verbleiben. Das Siegel ist folglich zumindest im Bereich der Information, vorteilhaft vollflächig, einstückig ablösbar, beispielsweise indem es von einem Benutzer gegriffen und abgezogen wird. Vorzugsweise erfolgt die irreversible sichtbare Veränderung des Siegels stets in den Bereichen, die auch haftend mit dem Substrat verbunden sind, folglich mindestens im Bereich der Information, vorzugsweise in der gesamten Fläche des Siegels. Insbesondere umfasst das Siegel mindestens eine Trägerschicht, die aus einem reißfestem Kunststoff hergestellt ist, und an der die weiteren Schichten des Siegels angeordnet sind.
-
Ein Versuch des Zugriffs auf die unter dem Siegel verborgenen Informationen wird dadurch erkennbar, dass entweder das Siegel vollständig fehlt oder dadurch, dass das noch auf dem Substrat befindliche Siegel eine irreversible sichtbare Veränderung aufweist. Die Veränderung erfolgt aus einem für einen Betrachter unauffälligen Ausgangszustand des Siegeln in einen hinweisenden Sicherheitszustand, der einen Betrachter unmittelbar eine Manipulation erkennen lässt.
-
Um ergänzend auf die Kenntnisnahme oder den Versuch der Kenntnisnahme der Information hinzuweisen, ist gemäß einer ersten Ausgestaltung der Siegelanordnung vorgesehen, dass auf das Substrat ein Anzeigemittel aufgebracht ist, und dass das Anzeigemittel dazu ausgebildet ist, auf das abgelöste Siegel hinzuweisen. Es ist dabei sowohl vorgesehen, dass das Anzeigemittel neben dem Siegel angeordnet ist als auch vorgesehen, dass das Anzeigemittel unterhalb des auf dem Substrat befestigten Siegels angeordnet ist. Das Anzeigemittel kann beispielsweise als graphischer Hinweis ausgebildet sein, der einem Benutzer einen Hinweis darauf liefert, dass eine Kenntnisnahme der Information bereits möglich war.
-
Wie bereits ausgeführt, ist das Siegel der Siegelanordnung beispielsweise mehrschichtig ausgebildet. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt wenn vorgesehen ist, dass das Siegel mindestens eine erste Trägerschicht und mindestens eine zweite Trägerschicht aufweist, und dass die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht zumindest mittelbar miteinander verbunden sind. Die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht sind folglich im normalen Gebrauch untrennbar, d. h. die bei einem Ablösen des Siegels auftretenden Kräfte genügen nicht, um ein reißen der ersten Trägerschicht oder der zweiten Trägerschicht zu verursachen. „Untrennbar“ bedeutet in diesem Fall, dass bevor das Siegel, insbesondere der innere Zusammenhalt zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht aufgetrennt würde, stets ein Abtrennen des Siegels vom Substrat erfolgte, bei dem eine irreversible sichtbare Veränderung des Siegels hervorgerufen wird. Die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht bestehen beispielsweise aus gleichen Materialien, können aber auch aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein. Vorzugsweise ist die dem Substrat zugewandte Trägerschicht flexibler und elastischer als die vom Substrat abgewandte Trägerschicht, weist folglich ein größeres Verformungsvermögen auf.
-
Die erste Trägerschicht im bestimmungsgemäßen Gebrauch vorteilhaft als äußere Schicht des Siegels angeordnet ist, also vom Substrat abgewandt. Unterhalb der ersten Trägerschicht ist die zweite Trägerschicht angeordnet. Es ist vorgesehen, dass zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht weitere Schichten, insbesondere Schichten mit Sicherheitsmerkmalen, vorhanden sind, die allerdings zum Haftverbund zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht beitragen.
-
Vorteilhaft ist der Haftverbund zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht in im Aufbau des Siegels nebeneinander angeordneten Teilbereichen, nämlich in ersten Bereichen und in zweiten Bereichen, unterschiedlich ausgebildet. Der Haftverbund - die Haftung zwischen den Trägerschichten - ist in den ersten Bereichen größer als der Haftverbund in den zweiten Bereichen. Dies führt dazu, dass bei einer Krafteinwirkung, insbesondere bei einer durch ein Ablöseversuch verursachten Krafteinwirkung, zwischen erster und zweiter Trägerschicht, die beispielsweise in Form von Zug- oder Schwerkräften relativ zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht auftreten, eine irreversible sichtbare Veränderung des Siegels erfolgt.
-
Die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht sind derart reißfest ausgebildet, dass ein einstückiges Ablösen des Siegels vom Substrat möglich ist. Die Trägerschichten sind vorteilhaft aus einem Material gebildet, das einen starken strukturellen inneren Zusammenhalt aufweist, insbesondere nämlich eine hohe Reißfestigkeit aufweist, beispielsweise Folien, Gewebe oder Fasermaterialien. Als Materialien für die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht eignen sich beispielsweise jegliche Kunststoffe, insbesondere Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC), Polycarbonat (PC) oder Polylactid (PLA).
-
Um eine erhöhte Zuverlässigkeit bei der Anzeige eines Ablöseversuchs bzw. des Ablösens des Siegels anzuzeigen, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass die irreversibel sichtbare Veränderung des Siegels eine zumindest partielle Distanzierung zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht ist. Das Siegel ist vorzugsweise derart aufgebaut, dass der zumindest mittelbare Haftverbund zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht mindestens in ersten Bereichen und in zweiten Bereichen unterschiedlich ausgebildet ist, so dass bei einer durch einen Ablöseversuch verursachten Krafteinwirkung zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht eine Distanzierung der ersten Trägerschicht von der zweiten Trägerschicht mindestens in den zweiten Bereichen erfolgt, wobei vorzugsweise die ersten Bereiche beschädigungsfrei bleiben. Mit „Distanzierung“ ist dabei stets ein räumliches voneinander Zurückweichen der ersten von der zweiten Trägerschicht gemeint. Dabei ist beispielsweise eine irreversible Distanzierung von etwa 0,1 mm vorgesehen, insbesondere um eine Distanzierung in zwei Komplementärfahrten zu visualisieren. Eine Distanzierung zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht kann grundsätzlich durch ein Entfernen der Trägerschichten voneinander im Bereich eines Bruchteils eines Millimeters bis zu mehreren Zentimetern erfolgen. Vorzugsweise ist auch vorgesehen, dass sich die erste Trägerschicht vollständig von der zweiten Trägerschicht durch den Ablöseversuch entfernt, wobei die erste Trägerschicht und die zweite Trägerschicht dabei in einen Randbereich fest miteinander verbunden sind, so dass das Siegel einstückig ablösbar ist.
-
Alternativ dazu ist auch vorgesehen, dass die irreversible optische Veränderung des Siegels dadurch erfolgt, dass eine zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht angeordnete Farbschicht beschädigt wird, wobei die Beschädigungen der Farbschicht vorzugsweise durch die erste Trägerschicht oder die zweite Trägerschicht erkennbar ist. Vorzugsweise sind zwischen der ersten Trägerschicht und der zweiten Trägerschicht zwei unterschiedliche Farbschichten angeordnet, so dass beispielsweise bei einem Ablöseversuch in den zweiten Bereichen komplementäre Farbkontraste zu erkennen sind. Jedenfalls erfolgt die Veränderung des Siegels stets derart, dass sie irreversibel und sichtbar ist, so dass das Siegel nach einem Ablöseversuch nicht mehr unverändert auf das Substrat zurückgeklebt werden kann.
-
Ein Ablösen bzw. ein Ablöseversuch des Siegels vom Substrat ist für einen Benutzer auf einfache Weise dadurch erkennbar, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen ist, dass die Veränderung des Siegels zumindest durch einen transparenten Bereich der ersten Trägerschicht und/oder einen transparenten Bereich der zweiten Trägerschicht erkennbar ist. Die durch ein Ablösen oder einen Ablöseversuch hervorgerufene irreversible sichtbare Veränderung des Siegels erfolgt vorzugsweise durch die durch den Ablösevorgang hervorgerufene Krafteinwirkung, insbesondere Zug- und Scherkräfte, innerhalb des Siegels. Bei einem Siegel mit einer ersten Trägerschicht und einer zweiten Trägerschicht erfolgt die Krafteinwirkung vorzugsweise zwischen erster Trägerschicht und zweiter Trägerschicht. Die irreversible sichtbare Veränderung des Siegels, die beispielsweise als eine Distanzierung zweier Schichten zueinander oder durch Beschädigung oder Veränderung einer Schicht ausgebildet ist, ist für einen Benutzer auf einfache Weise erkennbar, wenn diese Veränderung in einer Art Sicherheitsfenster innerhalb des Siegels, also einem transparenten Bereich der ersten Trägerschicht und/oder der zweiten Trägerschicht erkennbar ist. Der Nutzer weiß folglich, dass sobald das Siegel in diesen transparenten Bereich verändert ist, eine Kenntnisnahme der Information, beispielsweise eines Geheimcodes durch Dritte möglich war, sofern er die Veränderung nicht selbst verursacht hat.
-
Um zuverlässig zu verhindern, dass die Information durch das Siegel ausgelesen wird, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass das Siegel mindestens im Bereich der Information undurchsichtig ist. Das Siegel weist dazu eine mindestens im Bereich der Information mindestens eine undurchsichtige Schicht oder mindestens einen undurchsichtigen Teilbereich auf, der exakt oberhalb des Bereichs der Information angeordnet ist. Vorzugsweise ist mindestens die erste Trägerschicht und/oder die zweite Trägerschicht zumindest teilweise undurchsichtig, so dass die Information durch das Siegel verdeckt ist. Vorzugsweise ist das Siegel lediglich im Bereich der Information undurchsichtig.
-
Eine zuverlässige Verbindung zwischen Siegel und Substrat lässt sich bei einer weiteren Ausgestaltung der Siegelanordnung dadurch erreichen, dass das Siegel vollflächig mit dem Substrat verbunden ist. Das Siegel ist folglich nicht nur mindestens im Bereich der Information mit dem Substrat verbunden, so dass eine homogene Kraftübertragung zwischen dem Siegel und dem Substrat erfolgen kann. Die vollflächige Verbindung zwischen dem Siegel und dem Substrat ist vorzugsweise als Haftklebeverbindung ausgebildet und dadurch ausgestaltet, dass beispielsweise eine separate Haftschicht vorgesehen ist oder eine der Schichten des Siegels Hafteigenschaften aufweist.
-
Der bestimmungsgemäße Gebrauch des Siegels wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung dadurch vereinfacht, dass an dem Siegel mindestens eine Anfasslasche ausgebildet ist, insbesondere, dass die Anfasslasche nicht mit dem Substrat verbunden ist. Zur Freigabe der Information, d. h. zur bewussten Kenntnisnahme der Information durch einen berechtigten Benutzer, muss das Siegel von dem Substrat entfernt werden. Dazu ist die Anfasslasche vorgesehen, die von dem Benutzer gegriffen werden kann, um das Siegel vorzugsweise einstückig und rückstandsfrei von dem Substrat zu entfernen. Das Siegel ist dabei vollflächig mit dem Substrat verbunden, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die Anfasslasche nicht mit dem Substrat verbunden ist, folglich auf einfache Weise von dem Benutzer gegriffen werden kann.
-
Die Sicherheit gegen eine Manipulation des Siegels der Siegelanordnung wird gemäß einer weiteren Ausgestaltung dadurch gesteigert, dass zwischen Siegel und Substrat außerhalb des Bereichs der Information zumindest partiell eine Sicherheitslage vorgesehen ist, dass die Sicherheitslage eine Mehrzahl an Sicherheitsschichten umfasst, und dass beim Ablöseversuch des Siegels eine sichtbare Schichtentrennung in der Sicherheitslage erfolgt. Die Sicherheitslage ist vorzugsweise als klassische Trennlage ausgebildet, die beispielsweise eine Farbschicht und eine haftvermittelnde Schicht umfasst. Beim Ablösen bleibt die Farbschicht dort auf dem Substrat haften bleibt, wo keine haftvermittelnde Schicht vorgesehen ist. Sofern das Siegel abgelöst wurde, bleibt dadurch beispielsweise ein Schriftzug auf dem Substrat lesbar. Wahlweise kann auch ein Negativ eines Schriftzugs angezeigt werden. Bevorzugt ist die Sicherheitslage an mindestens einer Seitenkante des Siegels vorgesehen. Das Siegel kann folglich mindestens im Bereich der Information rückstandsfrei von dem Substrat abgelöst werden, allerdings bleiben in den Bereichen, in denen eine Sicherheitslage vorgesehen ist, Rückstände des Siegels auf dem Substrat. Die Sicherheitslage ist dabei niemals im Bereich der Information vorgesehen.
-
Dabei hat sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Sicherheitslage rahmenartig um den Bereich der Information angeordnet ist, so dass die Information vollständig von der Sicherheitslage umgeben ist. Die Ablösung des Siegels im Bereich der Sicherheitslage führt zu einer irreversiblen sichtbaren Veränderung des Siegels, vorzugsweise zu einer Distanzierung einer ersten Trennschicht und einer zweiten Trennschicht.
-
Die irreversible sichtbare Veränderung des Siegels lässt sich zusätzlich oder alternativ dadurch ausbilden, dass die zweite Trägerschicht während eines Ablösevorgangs vom Substrat mindestens teilweise irreversible Blasen bildet.
-
Die zweite Trägerschicht, die bei der Siegelanordnung dem Substrat zugewandt ist, ist derart ausgebildet, dass die Ablösekräfte und/oder der Zugang von Sauerstoff verursacht, dass die zweite Trägerschicht irreversible Blasen bildet, die anzeigen, dass versucht worden ist, das Siegel vom Substrat abzulösen. Die Blasen verhindern zusätzlich, dass das Siegel wieder auf das Substrat aufbringbar ist und führen insbesondere zu einer Verformung des Siegels.
-
Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Siegelanordnung auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die nachfolgende Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer Siegelanordnung,
- 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Siegelanordnung,
- 3 ein Ausführungsbeispiel einer Siegelanordnung in geschnittener Seitenansicht,
- 4 ein Ausführungsbeispiel einer Siegelanordnung in Draufsicht, und
- 5 ein Ausführungsbeispiel einer Siegelanordnung in geschnittener Seitenansicht.
-
1 zeigt eine Siegelanordnung 1 umfassend ein Substrat 2 und ein Siegel 3. Das Siegel 3 ist auf dem Substrat 2 befestigt, nämlich mit einer klebenden Haftverbindung. Das Siegel 3 ist derart angeordnet, dass es eine auf dem Substrat 2 angeordnete Information 4 verdeckt. Das Siegel 3 ist undurchsichtig, so dass die Information 4 durch das Siegel 3 nicht erkennbar ist, weshalb die Information 4 in 1 grau dargestellt ist. Das Siegel 3 ist mindestens im Bereich 5 der Information 4 mit dem Substrat 2 verbunden, wobei das Siegel 3 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 vollflächig mit dem Substrat 2 verbunden ist. Der Bereich 5 der Information 4 ist als gestrichelte graue Linie angedeutet, die nicht körperlich vorhanden ist, sondern nur den Bereich 5 verdeutlichen soll. Das Siegel 3, insbesondere der Haftverbund zwischen Siegel 3 und Substrat 2 - ist derart ausgebildet, dass das Siegel 3 mindestens im Bereich 5 der Information 4 rückstandsfrei von dem Substrat 2 ablösbar ist. Das Ablösen des Siegels 3 von dem Substrat 2 führt zu einer irreversiblen sichtbaren Veränderung des Siegels 3. Dass die Information 4 abgedeckt worden ist und somit zur Kenntnis genommen werden konnte, wird bei der vorliegenden Siegelanordnung 1 entweder dadurch angezeigt, dass das Siegel 3 vollständig fehlt oder dadurch angezeigt, dass das Siegel 3 irreversibel sichtbar verändert ist.
-
2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Siegelanordnung 1 mit einem Substrat 2 und einem Siegel 3, wobei unterhalb des Siegels 3 neben der Information 4 ein Anzeigemittel 6 auf das Substrat 2 aufgebracht ist, wobei das Anzeigemittel 6 dazu ausgebildet ist, auf das abgelöste Siegel 2 hinzuweisen. Das Anzeigemittel 6 ist nicht sichtbar, solange das Siegel 3 auf das Substrat 2 aufgebracht ist und wird erst sichtbar, indem das Siegel 3 entfernt wird.
-
3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Siegelanordnung 1 mit einem Substrat 2 und einem Siegel 3. Das Siegel 3 umfasst eine erste Trägerschicht 7 und eine zweite Trägerschicht 8, wobei die erste Trägerschicht 7 und die zweite Trägerschicht 8 unmittelbar miteinander verbunden sind, indem sie miteinander verschweißt sind. Das Siegel 3 ist mit einer Haftschicht 9, die vollflächig unterhalb des Siegels 3 angeordnet ist, auf dem Substrat 2 befestigt. Das Siegel 3 ist derart ausgebildet, dass bei einem Ablöseversuch bzw. bei einem Ablösen des Siegels 3 eine Distanzierung zwischen der ersten Trägerschicht 7 und der zweiten Trägerschicht 8 in ersten Bereichen 10 erfolgt. In zweiten Bereichen 11 sind die erste Trägerschicht 7 und die zweite Trägerschicht 8 miteinander verschweißt, so dass hier in normalem Gebrauch keine Distanzierung der ersten Trägerschicht 7 von der zweiten Trägerschicht 8 erfolgt. In den ersten Bereichen 10 ist zudem eine erste Farbschicht 12 zwischen der ersten Trägerschicht 7 und der zweiten Trägerschicht 8 angeordnet, die bei der Distanzierung der ersten Trägerschicht 7 von der zweiten Trägerschicht 8 bei einem Ablösen zerstört wird, wodurch u. a. die irreversible sichtbare Veränderung des Siegels 3 vollzogen wird.
-
4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Siegelanordnung 1 mit einem Substrat 2 und einem Siegel 3. Unterhalb des Siegels 3 ist eine durch das Siegel 3 nicht sichtbare Information 4 - grau dargestellt - angeordnet. Das Siegel 3 ist mindestens im Bereich 5 der Information 4 mit dem Substrat 2 verbunden. Das Siegel 3 ist folglich im Innenbereich der gestrichelt dargestellten Rechteckkontur - nicht körperlich vorhanden - mit dem Substrat 2 verbunden, wobei im Randbereich des Siegels 3 eine Anfasslasche 13 ausgebildet ist, die durch einen umlaufenden Rand gebildet wird. Die Anfasslasche 13 ist nicht mit dem Substrat 2 verbunden ist. Vorzugsweise sind in diesem Randbereich der Anfasslasche 13 die auch bei diesem Siegel 3 vorhandene erste Trägerschicht 7 und die zweite Trägerschicht 8 miteinander verbunden - erster Bereich 10. Ebenfalls sind die erste Trägerschicht 7 und die zweite Trägerschicht 8 in den ersten Bereichen 10 in der Fläche des Siegels miteinander verbunden, wobei eine Distanzierung der ersten Trägerschicht 7 von der zweiten Trägerschicht 8 im zweiten Bereich 11 erfolgen kann. Eine sichtbare Distanzierung der ersten Trägerschicht 7 von der zweiten Trägerschicht 8 im zweiten Bereich 11 ist irreversibel. Das Siegel 3 ist vollständig rückstandsfrei, also im Bereich 5 der Information 4, aber auch in allen anderen Bereichen rückstandsfrei von dem Substrat 2 entfernbar.
-
5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Siegelanordnung 1 mit einem Substrat 2 und einem Siegel 3. Die erste Trägerschicht 7 und die zweite Trägerschicht 8 des Siegels 3 sind in ersten Bereichen 10 miteinander verbunden. In den zweiten Bereichen 11 ist zwischen der ersten Trägerschicht 7 und der zweiten Trägerschicht 8 eine Trennlage 14 angeordnet, die zu einer irreversiblen sichtbaren Veränderung des Siegels 3 beim Ablösen führt, indem sich die Schichten der Trennlage voneinander ablösen bzw. partiell aufreißen. Im - in 5 rechts dargestellten - Randbereich sind die erste Trägerschicht 7 und die zweite Trägerschicht 8 ebenfalls miteinander verbunden - erster Bereich 10, wobei in diesem Randbereich des Siegels 3 eine Anfasslasche 13 ausgebildet ist. Das Siegel 3 ist mit einer partiell aufgebrachten Haftschicht 9 mit dem Substrat 2 verklebt. Das Siegel 3 ist derart undurchsichtig, dass die Information 4 unterhalb des Siegels 3 nicht sichtbar ist, jedoch eine irreversible Veränderung erkennbar ist. Im gesamten Bereich der Haftschicht 9 ist das Siegel 3 rückstandsfrei von dem Substrat 2 ablösbar.
-
Rahmenartig die Information 4 umgebend ist eine Sicherheitslage 15 angeordnet, die eine Farbschicht 16 und eine haftvermittelnde Schicht 17 umfasst. Das Siegel 3 lässt sich folglich im Bereich der Haftschicht 9 vollständig rückstandsfrei von dem Substrat 2 entfernen, wobei lediglich im Bereich der Sicherheitslage 15 ein Teil der haftvermittelnden Schicht 17 verbleibt, so dass beispielsweise ein Schriftzug lesbar ist.
-
2 zeigt ebenfalls eine Anfasslasche 13 in einem Seitenbereich des Siegels 3.