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Die Erfindung betrifft eine Abdeckung in Form einer Jalousie für die Abdeckung eines Raumes, insbesondere in Form von Staufächern, Aschenbechern und/oder Cupholdern sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Abdeckung.
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Aus der Praxis sind Jalousieabdeckungen basierend auf Kunststoffverbundsystemen, Montagetechnik oder Mehrkomponentenspritzguss bekannt. Diese Jalousieabdeckungen werden bei Bewegung aus einer planen oder ebenen Ausrichtung bei geschlossener Abdeckung in eine wenigstens teilweise gekrümmte Form bei teilweiser oder vollständiger Öffnung des abzudeckenden Raumes gebracht. Bei diesen aus der Praxis bekannten Abdeckungen wird die erforderliche Bewegung über weiche, verformfähige Kunststoffe oder Gliederelemente umgesetzt. Zur Erzielung hochwertiger Oberflächen wird in der Praxis die Montagetechnik eingesetzt. Dabei wird die hochwertige Oberfläche zum Beispiel durch Lackierung auf ein separates Bauteil, beispielsweise auf einer Lamelle aufgebracht, das anschließend in unterschiedlichen Montage- und/oder Schweisstechniken mit einem beweglichen Grundkörper verbunden wird. Einfachere Konzepte verwenden ein Mehrkomponentenspritzgussverfahren, bei dem die bewegliche Einheit, in der Regel weiche Thermoplaste, mit einer stabilen Trägerstruktur im Spritzguss zu einer beweglichen Jalousie verbunden wird.
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Aus dem Stand der Technik (
DE 20 2011 000 802 U1 ) ist eine Jalousie bekannt, bei der jeder Lamellenkörper aus einem Basisteil in Form eines länglichen, quer zur Schieberichtung verlaufenden Stützelementes oder aus einem in einem Basisteil aus biegsamen Material befestigbaren solchen Stützelement oder aus in einer Reihe verteilt angeordneten mehreren einzelnen Stützelementen besteht, wobei die Basisteile miteinander gelenkig oder biegsam verbunden sind, und bei der mit den Stützelementen Blenden bildende Lamellenelemente kraft- oder formschlüssig verbindbar sind. Diese zum Stand der Technik gehörende Jalousie weist den Nachteil auf, dass die Montagetechnik mit sehr hohen Produktionskosten verbunden ist. Die Einzelteile, das heißt insbesondere jede Lamelle muss einzeln auf dem Basisteil angeordnet werden. Darüber hinaus ist die Mehrkomponentenspritzgusstechnik in der Auswahl der möglichen Oberflächen deutlich eingeschränkt. Die Bearbeitung der Oberfläche ist nur als geschlossene Oberfläche oder mit deutlichem Abstand zwischen den Lamellen möglich. Hierdurch ist eine Entformung aus dem Spritzgusswerkzeug erforderlich.
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Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht darin, eine Abdeckung anzugeben, die mit nur sehr geringen Montagekosten herstellbar ist. Darüber hinaus soll die erfindungsgemäße Abdeckung in der Auswahl der möglichen Oberflächen möglichst uneingeschränkt sein. Weiterhin soll ein Verfahren zur vereinfachten Herstellung einer Abdeckung angegeben werden.
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Dieses technische Problem wird durch eine Abdeckung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 18 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Abdeckung in Form einer Jalousie für die Abdeckung eines Raumes, die wenigstens während einer Verschiebung wenigstens eine Krümmung aufweist, die wenigstens ein flexibles Trägermaterial und mehrere eine Deckfläche bildende Lamellen aufweist, wobei die Lamellen als in Kunststoffspritzgusstechnik hergestellte Lamellen ausgebildet sind, zeichnet sich dadurch aus, dass die Abdeckung aus wenigstens zwei ineinandergeschobenen Rechensegmenten gebildet ist, wobei jedes Rechensegment wenigstens teilweise aus dem flexiblen Trägermaterial und aus jeweils beabstandeten zueinander angeordneten Lamellen gebildet ist.
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Die erfindungsgemäße Abdeckung weist den Vorteil auf, dass zwei getrennte Mehrkomponentenspritzgussteile hergestellt werden können, welche in Form eines Rechens ineinandergreifen. Damit wird ein Spalt, der bei der Erstellung der Lamellen erforderlich ist, durch das Fügen des Rechens geschlossen. Der vorhandene Spalt am Einzelteil ermöglicht zusätzlich eine Veredlung der Oberfläche, zum Beispiel durch Lackiertechnik, Galvanisieren und/oder Verchromen. Der Spalt weist jeweils eine Breite einer Lamelle auf, da die Lamellen bei der Montage ineinandergeschoben werden.
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Vorteilhaft sind zusätzlich zu den Lamellen Stützelemente vorgesehen. Ist die Jalousie größer ausgebildet, sind die Stützelemente vorteilhaft, damit die Abdeckung eine erforderliche Eigenstabilität aufweist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Stützelemente als in Kunststoffspritzgusstechnik hergestellte Stützelemente ausgebildet. Hierdurch wird eine preiswerte Herstellung möglich.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein flexibles Trägermaterial zwischen den Lamellen und den Stützelementen angeordnet ist. Das bedeutet, dass auf der einen Seite des Trägermaterials die Lamellen und auf der anderen Seite die Stützelemente angespritzt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass im planen Zustand der Abdeckung die Lamellen aneinanderstoßend ausgebildet sind. Hierdurch wird eine annähernd geschlossene Oberfläche ohne Spalte zwischen den Lamellen gebildet, wenn die Jalousie sich im planen Zustand befindet, das heißt beispielsweise einen abzudeckenden Raum vollständig verschließt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Lamellen oder die Stützelemente beidseitig jeweils eine Führungsnase aufweisen. Mit dieser Führungsnase sind die Lamellen oder die Stützelemente in Führungsschienen, die beidseitig der Abdeckung vorgesehen sind, angeordnet. Vorteilhaft sind die Führungsschienen an dem abzudeckenden Raum, beispielsweise an einem den Raum bildenden Gehäuse angeordnet.
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Die Stützelemente bestehen vorteilhaft aus einem temperaturstabilen Thermoplast.
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Das flexible Trägermaterial ist vorteilhaft als Schicht ausgebildet, um die Flexibilität zu gewährleisten.
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Das flexible Trägermaterial ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform als thermoplastische Folie ausgebildet.
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Die flexible Trägerschicht kann aus einem Polyethylen (PE), aus Polycarbonat (PC), aus thermoplastischem Polyurethan (TPU), aus thermoplastischem Elastomer (TPE), aus wenigstens einer Schicht aus Textil und/oder wenigstens einer Schicht aus Leder gebildet sein. Eine Kombination von verschiedenen Materialien ist ebenfalls möglich. Wichtig ist, dass die Flexibilität der Trägerschicht gewährleistet ist.
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Die Lamellen bestehen vorteilhaft aus einem Thermoplast, besonders vorteilhaft aus einem beschichtungsfähigen Thermoplast.
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Die Lamellen können aus einem dekorativen Thermoplast, wie zum Beispiel PMMA (Polymethylmethacrylat), PC (Polycarbonat) oder aus anderen Stoffen, beispielsweise aus beschichtungsfähigen Thermoplasten, wie zum Beispiel ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol), welches für eine Galvanikbeschichtung oder auch eine Lackierung geeignet ist, bestehen.
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Die Rechensegmente werden nach dem Ineinanderschieben vorteilhaft aufgrund eines Kraftschlusses und/oder eines Formschlusses miteinander verbunden. Es ist zum Beispiel möglich, einen Formschluss in der Art von Rasten vorzusehen. Es ist auch möglich, die Rechensegmente beispielsweise miteinander zu verschweißen oder zu verkleben, um einen Kraftschluss zu bilden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Rechensegmente identisch ausgebildet. Hierdurch wird eine noch günstigere Herstellung der Abdeckung erreicht.
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Die erfindungsgemäße Abdeckung wird vorteilhaft bei einer Mittelkonsole eines Kraftfahrzeuges, eines Staufaches, eines Aschenbechers und/oder Cupholders eingesetzt. Andere Einsatzgebiete der erfindungsgemäßen Abdeckung sind darüber hinaus ebenfalls möglich.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Abdeckung in Form einer Jalousie, die wenigstens während einer Verschiebung wenigstens eine Krümmung aufweist, die wenigstens ein flexibles Trägermaterial und mehrere eine Deckfläche bildende Lamellen aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens zwei Rechensegmente hergestellt werden, dass jedes Rechensegment wenigstens teilweise aus dem flexiblen Trägermaterial und aus jeweils beabstandet zueinander angeordneten Lamellen angeordnet ist, dass die Rechensegmente in Kunststoffspritzgusstechnik hergestellt werden und dass die wenigstens zwei Rechensegmente ineinandergeschoben und zueinander fixiert werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass zwei Rechensegmente auf einfache Art und Weise hergestellt werden können. Die Rechensegmente können in einer Spritzgussvorrichtung, beispielsweise mittels eines Zwei-Komponenten-Spritzgusses, in drei Kavitäten hergestellt werden. Nach dem Herstellen der Rechensegmente werden diese ineinandergeschoben und zueinander fixiert und die Abdeckung ist ohne großen Montageaufwand fertiggestellt.
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Vorteilhaft werden in der ersten Kavität die Stützelemente gespritzt. Das Trägermaterial wird in der zweiten Kavität auf die Stützelemente gespritzt, und in der dritten Kavität werden die Lamellen auf das Trägermaterial gespritzt. Auf diese Art und Weise werden die einzelnen Rechensegmente hergestellt. Besonders vorteilhaft sind die Rechensegmente identisch ausgebildet. Beide Segmente werden anschließend ineinandergeschoben und man erhält im Zusammenbau einen geringen Spalt zwischen den Lamellen.
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Werden zwei Rechensegmente für eine Abdeckung verwendet, weist jedes Rechensegment Lamellen auf, zwischen denen ein Spalt in der Breite einer Lamelle gebildet ist. Werden mehr als zwei Rechensegmente zur Bildung der Abdeckung verwendet, sind die Spalte zwischen den Lamellen größer, jedoch derart gewählt, dass in die Spalte eine ganzzahlige Anzahl von Lamellen eingeschoben werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich anhand der zugehörigen Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abdeckung nur bespielhaft dargestellt ist. In der Zeichnung zeigen:
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1 zwei Rechensegmente während des Ineinanderschiebens in perspektivischer Ansicht;
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2 ein Einbauteil mit einer Abdeckung in Form einer Jalousie in perspektivischer Ansicht.
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Die 1 zeigt eine Abdeckung 1, die aus zwei Rechensegmenten 2, 3 besteht. Das Rechensegment 3 weist Stützelemente 4 auf, eine Trägerschicht 5 sowie Lamellen 6. In analoger Bauweise weist das Rechensegment 2 Stützelemente 7, ein Trägerelement 8 und Lamellen 9 auf.
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Die Stützelemente 4, 7 dienen zur Stabilisierung und Festigkeit. In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen sie aus einem temperaturstabilen Thermoplast.
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Das flexible Trägermaterial 5, 8 kann ganzflächig oder in Teilbereichen zur Verbindung der Stützelemente ausgebildet sein. Das Trägermaterial 5, 8 ist vorzugsweise über die gesamte Länge der Abdeckung 1 ausgebildet. In Querrichtung zu einer Bewegungsrichtung der Abdeckung 1 kann das Trägermaterial 5, 8 lediglich teilweise vorgesehen sein. In der Figur schiebt sich das Trägermaterial 5 in einen Spalt 10 zwischen den Stützelementen 7 und den Lamellen 9 des Rechensegmentes 2.
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Das Trägermaterial 5, 8 kann in einer bevorzugten Ausführungsform als eine in einer Spritzgussform eingelegte Folie ausgebildet sein. Es kann sich hierbei um eine thermoplastische Folie wie zum Beispiel PE (Polyethylen) oder PC (Polycarbonat) handeln. Es sind auch textile Ausbildungen oder die Ausbildung aus Leder möglich. Es kann auch in einem Spritzgussprozess eine eingespritzte weiche thermoplastische Schicht, wie zum Beispiel TPE (thermoplastisches Elastomer) oder TPU (thermoplastisches Polyurethan) als Trägermaterial 5, 8 gebildet werden.
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Die Lamellen 6, 9 bilden eine Sichtoberfläche. Diese bestehen in einer bevorzugten Ausführungsform aus einem dekorativen Thermoplast, wie zum Beispiel PMMA (Polymethylmethacrylat), PC (Polycarbonat) oder aus einem beschichtungsfähigen Thermoplast wie zum Beispiel ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol). Dieses ist für eine Galvanikbeschichtung oder Lackierung besonders geeignet.
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Die Reihenfolge des Aufbaus kann von der beschriebenen Form abweichen. Es ist auch möglich, bei kleineren Abdeckungen die Stützelemente 4, 7 wegzulassen.
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Nach dem vollständigen Ineinanderschieben der Lamellen 6, 9 werden die Rechensegmente 2, 3 beispielsweise miteinander verschweißt oder verklebt.
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Die in der 1 dargestellten Rechensegmente sind identisch ausgebildet. Dies minimiert die Herstellkosten.
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2 zeigt ein Einbauteil 11 mit einer Abdeckung 1, die aus Lamellen 6, 9 besteht. Das Einbauteil 11 weist Führungsschienen 12 auf. In 2 sind die Stützelemente 4, 7 dargestellt. Die Abdeckung 11 weist einen Griff 13 auf und ist in Richtung des Doppelpfeiles A verschiebbar ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abdeckung
- 2
- Rechensegment
- 3
- Rechensegment
- 4
- Stützelemente
- 5
- Trägermaterial
- 6
- Lamellen
- 7
- Stützelemente
- 8
- Trägermaterial
- 9
- Lamellen
- 10
- Spalt
- 11
- Einbauteil
- 12
- Führungsschiene
- 13
- Griff
- A
- Doppelpfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011000802 U1 [0003]