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HINTERGRUNG
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Verschiedene mobile oder tragbare elektronische Geräte können einen verringerten Stromverbrauch aufweisen, indem manche der Systeme innerhalb dieser Geräte bei niedrigen Spannungen (z.B. 3,0 V, 1,5 V etc.) betrieben werden. Eine Stromversorgungsmanagementeinheit innerhalb derartiger Geräte kann eine Eingangsspannung in verschiedene Versorgungsdomänen mit unterschiedlichen Ausgangsspannungen und Anforderungen wandeln. Beispielsweise könnte ein digitaler Block eine Spannungsskalierfähigkeit benötigen, während analoge Teile jeweils eine andere Versorgungsspannung benötigen könnten. Derartige Geräte oder Systeme können daher leicht viele verschiedene Versorgungsdomänen aufweisen.
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Die Spannungswandlung zwischen Eingangsspannung und Ausgangsspannung wird häufig unter Benutzung von Low-Drop-Spannungsreglern (LDOs, vom englischen „low dropout“) vorgenommen. Derartige Low-Drop-Spannungsregler können allgemein bei niedrigen Spannungen effizient arbeiten und können eine geregelte Ausgangsspannung unter Benutzung kleiner differenzieller Eingangs-Ausgangsspannungen bereitstellen. Eine geregelte Ausgangsspannung eines Low-Drop-Spannungsreglers beruht üblicherweise auf einem Vergleich eines Rückkopplungssignals von dem Ausgang des Low-Drop-Spannungsreglers mit einer Referenzspannung.
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Beim Hochfahren eines Low-Drop-Spannungsreglers können jedoch Überschwinger in der Ausgangsspannung auftreten. Ein Überschwinger ist als eine Spitzenspannung über einer nominellen Spannung für irgendeinen Stufeneingang an dem Low-Drop-Spannungsregler definiert. Größere Überschwingerspannungen können die Verlässlichkeit einer mit dem Ausgang des Low-Drop-Spannungsreglers gekoppelten Schaltung beeinflussen oder sogar eine Zerstörung der Schaltung verursachen. Beispielsweise kann üblicherweise ein Spannungsüberschwinger beim Hochfahren eines Low-Drop-Spannungsreglers mindestens 100 mV über einer nominellen Spannung liegen.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, Spannungsregler und entsprechende Verfahren bereitzustellen, bei welchen dieses Problem von auftretenden Überschwingern beherrscht wird und somit eine Verlässlichkeit von Schaltungen erhöht wird bzw. eine Zerstörung von Schaltungen zumindest in manchen Fällen verhindert wird.
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KURZZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es wird eine Schaltung nach Anspruch 1, ein System nach Anspruch 7, ein Verfahren nach Anspruch 12 sowie ein Spannungsregler nach Anspruch 21 bereitgestellt. Die Unteransprüche definieren weitere Ausführungsbeispiele.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In der detaillierten Beschreibung wird auf die beiliegenden Figuren Bezug genommen. In den Figuren identifiziert die am weitesten links stehende Ziffer jedes Bezugszeichens die Figur, in welcher das Bezugszeichen das erste Mal auftritt. Die Benutzung des gleichen Bezugszeichens in verschiedenen Figuren weist auf ähnliche oder identische Elemente hin.
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1 ist ein schematisches Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Spannungsreglers, wie eines Low-Drop-Spannungsreglers, bei welchem Techniken gemäß Ausführungsbeispielen implementiert sein können.
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2 ist ein Graph, welcher eine typische Antwort beim Hochfahren eines Spannungsreglers wie in 1 dargestellt zeigt.
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3 ist ein schematisches Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines Reglers und einer Offsetschaltung gemäß einer Implementierung.
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4 ist ein Graph, welcher ein Beispiel für eine Antwort beim Hochfahren eines Reglers und einer Offsetschaltung wie in 3 dargestellt zeigt.
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5 ist ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zum Beherrschen und Steuern von Überschwingern an einem Ausgang eines Spannungsreglers gemäß einem Ausführungsbeispiel zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Überblick
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Ausführungsbeispiele von Einrichtungen und Techniken beherrschen, steuern und/oder begrenzen Überschwinger am Ausgang eines Reglers. Bei verschiedenen Implementierungen wird einer Komponente des Reglers während zumindest einem Abschnitt des Hochfahrens des Reglers ein Offsetsignal bereitgestellt, womit Überschwinger verringert, wenn nicht beseitigt werden. Beispielsweise wird bei einer Implementierung zu Beginn des Hochfahrens ein Spannungsoffset zu einer Rückkopplungsspannung an einem Eingang des Spannungsreglers hinzuaddiert. Der Offset wird anschließend entfernt, wenn die Rückkopplungsspannung ein vorgegebenes minimales Gleichtaktpotenzial erreicht (d.h. die Reglerrückkopplungsschaltung wird auf eine vorgegebene Schwellenschleifenverstärkung geladen).
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Bei manchen Implementierungen wird das Offsetsignal durch eine mit dem Spannungsregler gekoppelte Schaltung, wie in einem System, bereitgestellt. Bei anderen Implementierungen ist die Offsetschaltung ein integraler Bestandteil des Spannungsreglers. Der Offset kann durch eine Zeitablaufsteuereinrichtung, einen Schalter oder eine Kombination von Komponenten, welche der Offsetschaltung und/oder dem Spannungsregler zugeordnet sind, gesteuert werden. Bei einem Ausführungsbeispiel wird das Offsetsignal durch einen Strombegrenzer gesteuert und dem Spannungsregler basierend auf der strombegrenzenden Arbeitsweise des Strombegrenzers zugeführt.
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Verschiedene Implementierungen zum Minimieren oder Eliminieren von Überschwingern an einem Ausgang eines Spannungsreglers, einschließlich Techniken und Einrichtungen, werden unter Bezugnahme auf die Figuren diskutiert. Die diskutierten Techniken und Einrichtungen können auf verschiedene Ausgestaltungen von Spannungsreglern, Schaltungen und Geräten angewendet werden.
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Die offenbarten Techniken und Einrichtungen bieten verschiedene Vorteile. Bei manchen Ausführungsbeispielen umfassen diese Vorteile: 1) schnelles Hochfahren mit geringem oder keinen Überschwingern an dem Ausgang, 2) einen Offset, welcher automatisch und dynamisch während des Hochfahrens einund ausgeschaltet wird, und 3) dass keine zusätzliche digitale Logik benötigt wird, um die Techniken zu implementieren. Weitere Vorteile können sich aus der folgenden Beschreibung basierend auf den diskutierten Techniken und/oder Einrichtungen ergeben.
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Detaillierte Implementierungen von Ausführungsbeispielen werden untenstehend detaillierter beschrieben. Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele können dabei miteinander kombiniert werden, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Repräsentativer Spannungsregler
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1 zeigt einen repräsentativen Low-Drop-Spannungsregler (LDO) 100, bei welchem Techniken gemäß Ausführungsbeispielen implementiert sein können. Während hier ein Low-Drop-Spannungsregler (LDO) als Beispiel verwendet wird, ist dies nicht als Einschränkung anzusehen, sondern dient lediglich der Vereinfachung der Diskussion. Die diskutierten Techniken und Einrichtungen sind auf verschiedene Arten von Spannungsund Stromreglern mit verschiedenen Schaltungen und Ausgestaltungen anwendbar. Dementsprechend wird im Folgenden auch der allgemeine Begriff „Regler“ verwendet.
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Wie in der Darstellung der 1 gezeigt wird der Regler 100 durch eine Eingangsspannung VBATT versorgt und erzeugt eine Ausgangsspannung VAUS. Die Ausgangsspannung VAUS wird basierend auf einer Differenz zwischen einer Referenzspannung VREF und einer Rückkopplungsspannung VRK geregelt. Ein Fehlerverstärker 102 empfängt VREF und VRK an differenziellen Eingängen und gibt ein Potenzial VGATE basierend auf einer Differenz zwischen den Eingängen aus. Der Fehlerverstärker 102 kann einen Operationsverstärker (op amp, vom englischen „operational amplifier“) oder dergleichen umfassen. Bei einer Implementierung umfasst der Fehlerverstärker 102 einen Transkonduktanz-Operationsverstärker (OTA, vom englischen „operational transconductance amplifier“).
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Das Potenzial VGATE betreibt eine Durchlasseinrichtung 104, welche beispielsweise einen Transistor wie einen Feldeffekttransistor umfassen kann, und welche es einem Strom ermöglicht, in Abhängigkeit von dem Potenzial VGATE von der Eingangsspannung VBATT über einen Spannungsteiler umfassend eine Anzahl von Widerständen (z.B. R1 und R2) zu dem einem Ausgang, welcher die Ausgangsspannung VAUS bereitstellt, zu fließen. Zur Vereinfachung wird im Folgenden auch dieser Ausgang mit VAUS bezeichnet. Eine Rückkopplungsschleife sendet das Ausgangspotenzial (oder einen Bruchteil/ein Vielfaches des Ausgangspotenzials) als Rückkopplungssignal VRK an einen der Eingänge des Fehlerverstärkers 102. Somit umfasst eine Spannungsregelschleife den Fehlerverstärker 102, die Durchlasseinrichtung 104, einen oder mehrere Widerstände des Spannungsteilers (z.B. R1 und/oder R2) und einen Rückkopplungspfad von dem Spannungsteiler (Reglerausgang) zurück zu dem Fehlerverstärker 102 (z.B. die Rückkopplungspannung VRK).
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Zudem kann der Regler 100 wie in 1 dargestellt eine Ausgangskapazität (oder „externe Kapazität“) CEXT, beispielsweise in Form eines Kondensators, umfassen. Die Kapazität CEXT kann eine Pufferung für mit dem Regler 100 gekoppelte instantane Lasten bereitstellen, kann eine Filterung der Ausgangsspannung VAUS bereitstellen, und dergleichen. In manchen Fällen kann die Ausgangsspannung VAUS des Reglers 100 unter Überschwingern leiden, wenn sich die Kapazität CEXT während des Hochfahrens des Reglers 100 auflädt.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen kann der Regler 100 einen Strombegrenzer 106 umfassen, welcher eingerichtet ist, einen Stromfluss durch den Regler 100 während zumindest eines Abschnitts des Hochfahrens des Reglers 100 zu bestimmen. Beispielsweise kann der Strombegrenzer 106 den Strom durch den Regler 100 auf einen begrenzten Wert IBEG wie in 1 dargestellt begrenzen. Der Strombegrenzer 106 kann von dem Quelleneingang VBATT einen Abtaststrom IABTAST ebenso wie einen Referenzstrom IREF empfangen, um den Strom IBEG durch den Regler 100 zu bestimmen. Bei einem Beispiel kann wie in 1 dargestellt der Abtaststrom IABTAST an dem Strombegrenzer 106 über eine weitere Durchlasseinrichtung 108 empfangen werden, welche durch die Ausgangsspannung des Fehlerverstärkers 102 gesteuert wird. Die Durchlasseinrichtungen 104 und/oder 108 können aus Transistoren gebildet sein, beispielsweise Feldeffekttransistoren (FETs), Übergangsfeldeffekttransistoren (JFETs, vom englischen „junction field effect transistor“), Metalloxidhalbleiterfeldeffekttransistoren (MOSFETs), Bipolartransistoren (BJTs, vom englischen „bipolar junction transistors), und dergleichen, wobei einer oder mehrere Transistoren bereitgestellt sein können.
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Bei einer Implementierung kann der Strombegrenzer 106 die Durchlasseinrichtung 104 auf ein festes Potenzial klemmen, wodurch die Größe des Stroms IAUS begrenzt wird, welcher den Spannungsteiler und den Reglerausgang VAUS versorgt und die Kapazität CEXT auflädt. Bezug nehmend beispielsweise auf 1 und 2 fährt die Reglerausgangsspannung VAUS ausgehend von einem Massepotenzial nach oben, und die Kapazität CEXT (welche beispielsweise einen Wert von einigen Mikrofarad aufweisen kann) nimmt große instantane plötzlich ansteigende Ströme auf, wenn sie beginnt, sich aufzuladen. Der Strombegrenzer 106 kann auf die ansteigenden Ströme reagieren, indem er die Durchlasseinrichtung 104 auf ein festes Potenzial klemmt (d.h. den Regler 100 in eine Überstromschutzbetriebsart versetzt). Die Durchlasseinrichtung 104 wird im Wesentlichen eine Konstantstromquelle, welche den Strom IBEG zur Verfügung stellt, um die Kapazität CEXT und den Ausgang VAUS zum Quellenpotenzial VBATT hin aufzuladen. Nach einer kleinen begrenzten Zeit werden die ansteigenden Ströme von der Kapazität CEXT im Allgemeinen abklingen.
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Die Spannung an dem Ausgang VAUS während des Hochfahrens des Reglers 100 ist mit einer stark gestrichelten Linie in 2 als eine Kurve 200 dargestellt. Die Ausgangskurve 200 ist als im Wesentlichen lineare Rampe dargestellt, was das Klemmen der Durchlasseinrichtung 104 durch den Strombegrenzer 106 während des Hochfahrens des Reglers 100 widerspiegelt. Der konstante Strom IBEG lädt die Spannungsregelschleife einschließlich des Fehlerverstärkers 102 (ebenso wie interne Knoten des Fehlerverstärkers 102) auf. Beispielsweise benötigt der Fehlerverstärker 102 beim Hochfahren eine endliche Zeit, bis er vollständig „eingeschaltet“ ist. Die internen Knoten des Fehlerverstärkers 102 benötigen Zeit, sich auf ihre stabilen Betriebspunkte aufzuladen, bevor der Fehlerverstärker 102 mit dem Regeln beginnen kann. Zudem benötigt die Spannungsregelschleife Zeit, eine minimale „Schleifenverstärkung“ zu erreichen. Die Rückkopplungswiderstände (z.B. die Spannungsteilerwiderstände R1 und R2) und die zugeordneten Kapazitäten (z.B. CEXT) können während dem Aufladen zu zusätzlichen Zeitverzögerungen führen.
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Zum Beginn des Hochfahrens ist wie in dem Graph in der 2 gezeigt die Spannungsregelschleife inaktiv, und der Regler 100 regelt nicht. An dem Fehlerverstärker 102 liegt ein Voraktivierungszustand vor: Die Tail-Stromquelle ist ausgeschaltet, die Eingangstransistoren sind ausgeschaltet, und die Lasten sind ausgeschaltet. Nach dem Beginn des Hochfahrens fangen der Fehlerverstärker 102 und die Spannungsregelschleife an, sich aufzuladen, und die Ausgangsspannung VAUS fängt an, basierend auf dem Strom IBEG anzusteigen.
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Zu einer Zeitdauer T_EA_UP erreicht die Spannungsregelschleife eine minimale Schleifenverstärkung. Die Spannungsregelschleife fährt fort, sich aufzuladen, und der Fehlerverstärker 102 schaltet ein. Bei dem Fehlerverstärker 102 wird die Tail-Stromquelle stabilisiert, die Ströme in den differenziellen Zweigen werden stabilisiert, der Eingang für VRK erreicht ein minimales Eingangsgleichtaktpotenzial, und die Lasttransistoren sind in einem stabilen Zustand (z.B. Gate-Anschlüsse bei einer Spannung, bei welcher Vgs > Vth gilt, wobei Vgs eine Gate-Source-Spannung und Vth eine Schwellenspannung ist). Weiter sind die Ströme durch die zwei differenziellen Pfade des Fehlerverstärkers 102 im Wesentlichen gleich, und der Fehlerverstärker 102 weist eine endliche Transkonduktanz (gm) auf und ist bereit, zu verstärken. In der Zwischenzeit fährt die Ausgangsspannung VAUS weiter nach oben.
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Zu der Zeitdauer T_NOM ist die Ausgangsspannung VAUS aufgrund des konstanten Stroms IBEG auf die nominelle Betriebsspannung VNOM hochgefahren. Allgemein gilt T_NOM = CEXT·VNOM/IBEG.
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Schließlich ist zu einer Zeit T_VLOOP die Spannungsregelschleife voll aktiv, basierend darauf, dass sie eine vorgegebene Schwellenschleifenverstärkung erreicht hat. Wenn die Schleifenverstärkung der Spannungsregelschleife groß genug ist (z.B. den vorgegebenen Schwellenwert erreicht), hört der Strombegrenzer 106 auf, die Durchlasseinrichtung 104 zu klemmen, und der Regler 100 verlässt die Konstantstrombetriebsart und geht in eine Spannungsregelbetriebsart über.
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Wie in 2 dargestellt ist, schießt, wenn die Aktivierung der Spannungsregelschleife zu spät ist (d.h. T_VLOOP später ist als T_NOM) VAUS über die nominelle Betriebsspannung VNOM hinaus und fährt damit fort, zu der Quellenspannung VBATT hin anzusteigen. Zusätzliche Zeitverzögerungen können eine Folge eines Filters in der Rückkopplungsschleife, einer Bandbreite der Spannungsregelschleife und/oder einer Anstiegszeit interner Knoten des Fehlerverstärkers sein. Sobald der Strombegrenzer 106 aufhört, die Durchlasseinrichtung 104 zu klemmen, fällt die Ausgangsspannung VAUS auf die nominelle Spannung VNOM zurück, da der Regler 100 den Ausgang normal regelt.
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In 2 ist zudem ein Aktivierungssignal CBEG_AKTIV für den Strombegrenzer 106 dargestellt. Dieses Signal ist als von dem Beginn des Hochfahrens ab bis zu der Zeitdauer T_VLOOP, zu der die Spannungsregelschleife einen vorgegebenen Schwellenwert erreicht hat (z.B. ist die Verstärkung der Spannungsregelschleife groß genug zur Spannungsregelung) und der Strombegrenzer 106 den Strom durch den Regler 100 nicht mehr begrenzt, aktiv dargestellt.
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Implementierungsbeispiele
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3 ist ein schematisches Blockdiagramm eines Reglers 100 und einer Offsetschaltung 300 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Es ist zu bemerken, dass die Offsetschaltung 300 als separate Komponente, welche mit dem Regler 100 gekoppelt ist, als ein integraler Teil des Reglers 100 oder als Teil eines Systems, welches den Regler 100 und die Offsetschaltung 300 beinhaltet, implementiert sein kann. Die Darstellung der 3 ist unter Verwendung einer Integration von Regler 100 und Offsetschaltung 300 dargestellt und beschrieben. Diese Darstellung dient jedoch nur zur Vereinfachung der Diskussion. Die Techniken und Einrichtungen, welche bezüglich einer Überschwingerbeherrschung für Regler beschrieben sind, sind nicht auf die in 3 dargestellte Anordnung begrenzt und können auch auf andere Anordnungen angewendet werden.
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Verschiedene Implementierungen von Offsetschaltungen 300 können weniger Komponenten als dargestellt aufweisen. Andere Implementierungen von Offsetschaltungen 300 können zusätzliche Komponenten oder verschiedene Kombinationen der beschriebenen Komponenten aufweisen.
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Allgemein wird, wenn die Spannungsregelschleife eine hinreichende Schleifenvestärkung und Bandbreite aufweist, um eine Übergabe von einer strombegrenzten Schleifenbetriebsart zu einer Spannungsregelschleifenbetriebsart auszulösen, es keinen Spannungsüberschwinger an dem Ausgang des Reglers 100 geben. Bezüglich 2 bedeutet dies, dass, wenn T_EA_UP und T_VLOOP hinsichtlich der Dauer geringer sind als T_NOM, es keinen Überschwinger geben wird.
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Bei verschiedenen Implementierungen fügt eine Offsetschaltung 300 einen Offset zu einem Potenzial an der Spannungsregelschleife hinzu (addiert beispielsweise eine Offsetspannung zu der Rückkopplungsspannung VRK) während zumindest einem Abschnitt des Hochfahrens des Reglers 100, wodurch ein Überschwinger an dem Ausgang des Reglers 100 verringert oder eliminiert wird. Bei einer Implementierung ist die Offsetschaltung 300 eingerichtet, einen Offsetwert zumindest einem der zwei differenziellen Eingänge des Fehlerverstärkers 102 während zumindest einem Abschnitt eines Hochfahrens des Reglers 100 bereitzustellen. Bei einer anderen Implementierung ist die Offsetschaltung 300 eingerichtet, dem ersten Eingang und/oder dem zweiten Eingang des Fehlerverstärkers 102 den Offsetwert bereitzustellen, bis die Spannungsregelschleife eine vorgegebene Schwellenschleifenverstärkung erreicht.
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Bei verschiedenen Implementierungen kann der Offsetwert (d.h. das Offsetsignal) eine Offsetspannung und/oder einen Offsetstrom umfassen. Beispielsweise ist bei einer Implementierung wie in 3 gezeigt eine Spannungsregelschleife mit einem ersten Eingang (VRK) des Fehlerverstärkers 102 gekoppelt, und eine Referenzspannung VREF ist mit dem zweiten Eingang des Fehlerverstärkers 102 gekoppelt. Die Offsetschaltung 300 ist eingerichtet, den Offsetwert (z.B. VOFF und/oder IOFF) der Spannungsregelschleife bereitzustellen, während eine Spannung an dem ersten Eingang (VRK) des Fehlerverstärkers 102 kleiner ist als die Referenzspannung VREF. Bei einem anderen Beispiel ist die Offsetschaltung 300 eingerichtet, den Offsetwert (z.B. VOFF und/oder IOFF) mit der Referenzspannung VREF an dem zweiten Eingang des Fehlerverstärkers 102 zu kombinieren, während eine Spannung an dem ersten Eingang (VRK) des Fehlerverstärkers 102 kleiner ist als eine Spannung an dem zweiten Eingang (VREF) des Fehlerverstärkers 102.
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Die Addition des Offsetsignals hat den Effekt, T_EA_UP (d.h. die Zeitdauer, welche die Spannungsregelschleife benötigt, eine minimale Schleifenverstärkung zu erreichen) und T_VLOOP (d.h. die Zeitdauer, welche die Schleifenverstärkung benötigt, einen vorgegebenen Schwellenwert zu erreichen, und zu der der Strombegrenzer das Klemmen der Durchlasseinrichtung 104 löst) zu verringern. Die Addition des Offsetsignals hat zudem den Effekt, T_NOM (d.h. die Zeitdauer, welche die Ausgangsspannung VAUS benötigt, auf die nominelle Spannung VNOM aufgrund eines konstanten limitierten Stroms hochzufahren) zu vergrößern. Dementsprechend hat die Addition des Offsetsignals den Effekt, zu bewirken, dass die für die Schleifenverstärkung der Spannungsregelschleife benötigte Zeit, um einen vorgegebenen Schwellenwert zu erreichen, geringer ist als die Zeit, welche die Ausgangsspannung VAUS des Reglers 100 benötigt, die nominelle Betriebsspannung VNOM zu erreichen.
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Bei einer Implementierung, welche als Beispiel in 3 dargestellt ist, umfasst eine Offsetschaltung 300: eine Strom/Spannungsquelle VDD, welche eingerichtet ist, ein Offsetsignal IOFF zu erzeugen; einen Schalter 302 (wie die bezüglich 104 und 108 beschriebenen Durchlasseinrichtungen), welcher eingerichtet ist, das Offsetsignal IOFF mit einem Signal VRK an einem Eingang des Reglers 100 in Abhängigkeit von einem Einschaltsignal (CBEG_AKTIV) zu kombinieren, und eine Zeitsteuerkomponente (beispielsweise den Strombegrenzer 106), welche eingerichtet ist, das Einschaltsignal (CBEG_AKTIV) während eines Hochfahrens des Spannungsreglers 100 an den Schalter 302 zu senden. Bei einer Implementierung bestimmt, da die Zeitsteuerkomponente (z.B. der Strombegrenzer 106) das Einschaltsignal (CBEG_AKTIV) an den Schalter 302 sendet, die Zeitsteuerkomponente, wann das Offsetsignal (wie beispielsweise IOFF oder eine Spannung VOFF) zu der Rückkopplungsspannung VRK hinzugefügt wird.
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Beispielsweise wird, wenn der Schalter 302 das Einschaltsignal (CBEG_AKTIV) von der Zeitsteuerkomponente erhält, der Schalter 302 geschlossen, um ein Offsetsignal (z.B. IOFF) mit dem Rückkopplungssignal VRK in der Spannungsregelschleife des Reglers 100 zu kombinieren, was dem Hinzufügen einer Offsetspannung VOFF entspricht. Bei einer alternativen Implementierung kann der Schalter 302 eingerichtet sein, ein Offsetsignal –VOFF mit der an einem Eingang des Reglers 100 empfangenen Referenzspannung VREF zu kombinieren. In diesem Fall kann das Offsetsignal die entgegengesetzte Polarität aufweisen, da es mit dem anderen differenziellen Eingang bei dem Fehlerverstärker 102 kombiniert wird. Dies hat das gleiche Ergebnis wie das Kombinieren eines Offsetsignals VOFF mit der Feedbackspannung VRK.
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Bei einer Implementierung ist die Zeitsteuerkomponente (z.B. der Strombegrenzer 106) eingerichtet, das Einschaltsignal (CBEG_AKTIV) an den Schalter 302 zu beenden, wenn mindestens zwei differenzielle Eingänge (z.B. VREF und VRK) des Spannungsreglers 100 im Wesentlichen gleiche Werte, beispielsweise gleiche Spannungen oder gleiche Ströme, aufweisen. Bei einem Beispiel ist die Zeitsteuerkomponente ein Strombegrenzer 106, und der Strombegrenzer 106 ist eingerichtet, die Addition der Offsetspannung VOFF zu der Rückkopplungsspannung VRK bei Beginn des Hochfahrens des Reglers 100 zu ermöglichen und die Addition der Offsetspannung VOFF zu der Rückkopplungsspannung VRK zu beenden, wenn die Rückkopplungsspannung VRK ein vorgegebenes minimales Gleichtaktpotenzial erreicht. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Strombegrenzer 106 eingerichtet, die Addition der Offsetspannung VOFF zu der Rückkopplungsspannung VRK zu Beginn des Hochfahrens des Reglers 100 zu ermöglichen und die Addition der Offsetspannung VOFF zu der Rückkopplungsspannung VRK zu beenden, wenn eine Schleifenverstärkung der Spannungsregelschleife einen vorgegebenen Schwellenwert erreicht.
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In 4 zeigt ein oberer Graph ein Beispiel für eine Antwort (VAUS) eines Reglers 100 und einer Offsetschaltung 300 wie in 3 gezeigt beim Hochfahren. Die dick gestrichelte Linie 400 zeigt eine Spannungsantwort an dem Ausgang des Reglers 100 ohne Überschwingerkorrektur. Mit der Anwendung der offenbarten Techniken und Einrichtungen zeigt sich kein Überschwinger, wie durch die durchgehenden Linien des Graphen gezeigt.
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Von einer Zeit 0 bis T_EA_UP ist die Konstanzstrombetriebsart in dem Regler 100 aktiv, wie oben beschrieben. VAUS steigt vom Massepotenzial ausgehend zu VBATT an. Weiterhin ist der Fehlerverstärker 102 anfänglich ausgeschaltet, und die Spannungsregelschleife ist anfänglich inaktiv. Sobald Strom beginnt, in dem Regler 100 zu fließen, kann die Rückkopplungsspannung VRK ausgedrückt werden als: VRK = VAUS/M + VOFF, wobei M das Teilerverhältnis des widerstandsbasierten Spannungsteilers (z.B. R1, R2) ist. Mit der Addition der Offsetspannung VOFF steigt die Rückkopplungsspannung VRK schneller auf ein minimales Gleichtakteingangspotenzial für eine minimale Schleifenverstärkung an.
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Von der Zeit T_EA_UP zu der Zeit T_VLOOP verstärkt der Fehlerverstärker 102, sodass die Spannungsregelschleife reagiert, um VAUS um den Wert von VOFF herunterzubringen. Somit wird die Spannung VAUS durch VOFF modifiziert oder versetzt. Die Ausgangsspannung VAUS des Reglers 100 kann ausgedrückt werden als: VAUS = (VREF·Acl – VOFF), wobei Acl = Aol/(1 + M·Aol).
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Wenn Aol groß ist, gilt Acl = 1/M. Daher, VAUS = VREF·M – VOFF.
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Der Effekt ist, dass das Hochfahren von VAUS langsamer wird (wie in 4 gezeigt) und so T_NOM (die Zeit, welche der Reglerausgang VAUS benötigt, die nominelle Spannung VNOM zu erreichen) vergrößert wird. Aol ist die offene Schleifenverstärkung und Acl ist die geschlossene Schleifenverstärkung, d.h. die Verstärkung bei geschlossenem Regelkreis.
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Wie oben erwähnt können die gleichen Ergebnisse wie hier diskutiert erreicht werden, indem –VOFF zu VREF an dem entsprechenden Eingang des Fehlerverstärkers 102 hinzuaddiert wird.
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Zu der Zeit T_VLOOP wird die Stromklemme auf die Durchlasseinrichtung 104 aufgehoben. Dies ist in dem Graph der 4 durch die Kurve gezeigt, die ein Ansteigen der Ausgangsspannung zu der nominellen Spannung VNOM von der Zeit T_VLOOP zu der Zeit T_NOM darstellt. Da die Dauer T_NOM größer ist als die Dauer T_VLOOP, gibt es keine Überschwingerspannung bei VAUS.
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Zudem wird zu der Zeit T_VLOOP wie in 4 gezeigt das Einschaltsignal (CBEG_AKTIV) von dem Strombegrenzer 106 in einen Auszustand (beispielsweise logisch 0) gebracht. Dies beendet wiederum das Beaufschlagen der Spannungsregelschleife (oder eines anderen Punktes) mit der Offsetspannung VOFF.
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Repräsentative Verfahren
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5 zeigt ein repräsentatives Verfahren 500 gemäß einem Ausführungsbeispiel zum Steuern einer Spannungsausgabe eines Reglers (wie des Reglers 100). Dies umfasst ein Implementieren von Überschwingersteuerungs-, -beherrschungs- und/oder -begrenzungstechniken und/oder entsprechenden Einrichtungen an oder in dem Regler. Ein Beispiel für ein Verfahren 500 umfasst es, zu bestimmen, wann ein oder mehrere Teile der Reglerschaltung mit einem Offset beaufschlagt werden, um Überschwinger zu verringern oder zu beseitigen. Bei verschiedenen Implementierungen wird der Offset zu Beginn eines Hochfahrens des Reglers beaufschlagt und entfernt, wenn durch den Regler eine vorgegebene Schleifenverstärkung erreicht wird. Das Verfahren 500 wird unter Bezugnahme auf die 1–4 beschrieben.
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Die Reihenfolge, in welcher das Verfahren beschrieben wird, ist nicht als einschränkend auszulegen, da beschriebene Verfahrensblöcke auch in anderer Reihenfolge kombiniert werden können, um ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zu bilden. Das Verfahren kann mittels jeglicher geeigneter Hardware, Software, Firmware oder Kombination hiervon implementiert werden.
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In einem Block 502 umfasst das Verfahren ein Aufladen einer Spannungsregelschleife während eines Hochfahrens des Reglers, wie des Reglers 100. Unter „Aufladen“ ist dabei insbesondere ein Hochfahren auf eine Betriebsspannung zur verstehen. Bei verschiedenen Implementierungen umfasst dieses Aufladen ein Aufladen anderer Komponenten des Reglers, beispielsweise eines differenziellen Verstärkers, einer oder mehrerer Kapazitäten, eines oder mehrerer Widerstände und dergleichen.
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Beispielsweise umfasst bei einer Implementierung das Verfahren ein Aufladen eines Fehlerverstärkers (wie des Fehlerverstärkers 102) des Reglers während dem Hochfahren des Reglers. Bei einer anderen Implementierung umfasst das Verfahren ein Aufladen des Reglers über eine Durchlasseinrichtung (wie die Durchlasseinrichtung 104). Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Durchlasseinrichtung während zumindest einem Abschnitt des Hochfahrens strombegrenzt.
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In einem Block 504 umfasst das Verfahren ein Addieren eines Offsets zu einer Spannung an der Spannungsregelschleife während dem Aufladen der Spannungsregelschleife. Alternativ umfasst das Verfahren ein Addieren eines Offsets zu einem Strom an der Spannungsregelschleife während des Aufladens. Weitere Implementierungen umfassen ein Addieren eines Offsets zu anderen Teilen des Reglers (z.B. einem Spannungs- oder Stromreferenzeingang, einem oder mehreren Fehlerverstärkereingängen etc.).
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Bei einer Implementierung umfasst das Verfahren ein Verringern einer Zeitdauer, welche die Spannungsregelschleife benutzt, um eine vorgegebene minimale Schleifenverstärkung zu erreichen, basierend auf dem Addieren des Offsets zu der Spannung an der Spannungsregelschleife. Bei einer anderen Implementierung umfasst das Verfahren ein Verringern einer Zeitdauer basierend auf dem Addieren des Offsets zu der Spannung an der Spannungsregelschleife, welche die Spannungsregelschleife benötigt, eine vorgegebene maximale Schleifenverstärkung zu erreichen.
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Bei einer Implementierung umfasst das Verfahren ein Vergrößern einer Zeitdauer basierend auf dem Addieren des Offsets zu der Spannung an der Spannungsregelschleife, welche ein Ausgang des Spannungsreglers benötigt, eine vorgegebene nominelle Betriebsspannung zu erreichen. Beispielsweise kann bei verschiedenen Implementierungen ein momentaner Wert des Ausgangs des Spannungsreglers basierend auf dem Addieren des Offsets zu der Spannung an der Spannungsregelschleife verringert werden.
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Bei einem Block 506 umfasst das Verfahren ein Entfernen des Offsets, wenn die Spannungsregelschleife eine vorgegebene Schwellenschleifenverstärkung erreicht. Bei einer Implementierung umfasst das Verfahren ein Aufladen des Spannungsreglers auf einen vorgegebenen nominellen Wert, nachdem der Offset entfernt wurde.
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Bei einer Implementierung sind eine Zeitdauer, welche die Spannungsregelschleife benötigt, um eine vorgegebene minimale Schleifenverstärkung zu erreichen, und eine Zeitdauer, welche die Spannungsregelschleife benötigt, um eine vorgegebene maximale Schleifenverstärkung zu erreichen, geringer als eine Zeitdauer, welche ein Ausgang des Spannungsreglers benötigt, eine vorgegebene nominelle Betriebsspannung zu erreichen, basierend auf dem Hinzufügen des Offsets zu der Spannung an der Spannungsregelschleife.
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Bei anderen Implementierungen können andere Techniken in dem Verfahren 500 in verschiedenen Kombinationen enthalten sein.
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Zusammenfassung
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Obwohl bestimmte Implementierungen von Ausführungsbeispielen oben stehend beschrieben wurden, ist zu bemerken, dass diese Ausführungsbeispiele nicht als einschränkend auszulegen sind, sondern lediglich Beispiele zur Implementierung der Erfindung darstellen.