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Vorrichtung zur Fixierung einer Ladung mittels Spanngurt Die Erfindung betrifft eine Fixierung einer Ladung mittels eines oder mehrerer Spanngurte, etwa wie sie zur Sicherung von zu transportierenden Gegenständen zum Einsatz kommt.
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Es ist bekannt, dass die Fixierung allein mittels der Spanngurte für manche Anwendungsfälle nicht sicher ist, beispielsweise, weil die zu sichernde Ladung Kanten aufweist, durch welche der Spanngurt schnell beschädigt wird und eventuell sogar abreißt.
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Eine aus dem allgemeinen Stand der Technik bekannte Vorrichtung ist ein Kantenschutz, welcher zwischen Kante und Spanngurt angebracht ist und so den direkten und besonders verschleißbehafteten Kontakt zwischen der Ladung und dem Spanngurt vermeidet.
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Durch den bekannten Kantenschutz wird Durchscheuern des Spanngurtes an der Kante zwar verzögert, aber nicht ausreichend lange verhindert.
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Ursache für das Durchscheuern des Spanngurtes ist eine Relativbewegung des Spanngurtes bezüglich des zu sichernden Gegenstandes.
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Diese Relativbewegung hat ihre Ursache darin, dass beim Transport eines Gegenstandes unvermeidbar Erschütterungen auftreten, die eine Bewegung des Gegenstandes bezüglich dem Transportmittel, etwa einem LKW, Flugzeug, Bahnwagon oder Schiff hervorrufen.
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Durch diese Erschütterungen entstehen Kraftspitzen welche einen Spanngurt nach dem Stand der Technik etwas dehnen. Anschließend, wenn die Kraftspitze vorbei ist, zieht sich der Spanngurt wieder etwas zusammen. Dieses Dehnen und wieder Zusammenziehen bewirkt auch eine Relativbewegung zwischen Gurt und Kantenschutz.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur sicheren Fixierung einer Ladung mittels Spanngurten zu schaffen, bei welchem die Relativbewegung zwischen Spanngurt und zu transportierendem Gegenstand vermieden oder zumindest stark reduziert wird.
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Die Überlegungen die zur Entstehung der Erfindung führten machten sich die oben erwähnte Erkenntnis zu eigen, dass die Relativbewegung zwischen dem zu transportierendem Gegenstand und dem Spanngurt in der Elastizität des Spanngurtes begründet ist.
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Aus dieser Erkenntnis folgt die Aufgabe, eine Vorrichtung zur Sicherung von Gegenständen während des Transports zu schaffen, mittels welcher das Auftreten von Kraftspitzen derart kompensiert wird, dass die Längenänderung des Spanngurtes und somit auch die Relativbewegung des Spanngurtes bezüglich des zu transportierendem Gegenstandes minimiert wird.
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Weitergehende Überlegungen berücksichtigen die Erfahrung, dass der Spanngurt desto schneller durchgescheuert ist, je höher der Reibwert zwischen dem Spanngurt und der Berührungsfläche mit dem zu sichernden Gegenstand und dem aus dem Stand der Technik bekannten Kantenschutz ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Kantenschutz, welcher wie ein Stoßdämpfer wirkt und die auf den Spanngurt wirkenden Kraftspitzen in solch einem Maße reduziert, dass die Längenänderung des Spanngurtes weitestgehend vermieden wird und der Kantenschutz an der dem Spanngurt zugewandten Seite aus einem Material besteht, welches einen sehr geringen Reibungsbeiwert aufweist.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von mehreren Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Kantenschutz
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2 eine Explosionsdarstellung des in 1 gezeigten Kantenschutzes
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3 eine perspektivische Darstellung des in den 1 und 2 gezeigten Kantenschutzes.
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4 eine Explosionsdarstellung einer Weiterbildung des in den 1 bis 3 gezeigten Kantenschutzes
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5 u. 6 eine perspektivische Darstellung der Kantenschutzes zusammen mit einem Spanngurt im Einsatz
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7–16 mehrere Darstellungen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
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Die 1 zeigt in Draufsicht den erfindungsgemäßen Kantenschutz 1. An seinem Schmalseiten hat der Kantenschutz schlitzartige Ausnehmungen 2, 3. Die Ausnehmung 3 ist größer als die Ausnehmung 2. Der Kantenschutz 1 ist mehrlagig. In dieser Darstellung sind die Lagen 6 und 7 sichtbar, wobei eine weitere Lage nicht sichtbar ist. Die einzelnen Lagen sind durch Niet-/Schraubverbindungen 4 zusammengehalten. Die Lage 7 bildet den Bereich zwischen den Ausnehmungen 2 und 3 und besteht aus einem Material mit sehr geringem Reibungsbeiwert.
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Die 2 zeigt den lagenartigen Aufbau des Kantenschutzes 1 bestehend aus den Lagen 5, 6 und 7. Die Lagen 5 und 6 bestehen aus einem gummiartigen Material mit hohem Reibungsbeiwert, die Lage 7 hat einen sehr geringen Reibungsbeiwert.
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3 zeigt den Kantenschutz 1 in einsatzbereitem Zustand. Zwei Niet-/Schraubverbindungen 4 halten die Lagen 5, 6 und 7 einseitig zusammen. Die zwei Niet-/Schraubverbindungen 4 sind entlang einer Linie angeordnet, welche quer zur Verlaufsrichtung des Spanngurtes angeordnet ist. Prinzipiell ist es auch möglich die Lagen 5, 6 und 7 mit mehr als zwei Niet-/Schraubverbindungen zusammen zu halten, sofern alle Niet-/Schraubverbindungen auf der definierten Linie liegen.
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Bei der Verwendung des Kantenschutzes wird der Spanngurt durch die Ausnehmung 2 gefädelt, verläuft dann über die aus gleitfähigem Material bestehende Lage 7 und wird weiter durch die Ausnehmung 3 geführt. Die Lage 5 kommt mit dem zu sichernden Gegenstand in Berührung. Die Lage 5 besteht bevorzugt aus einem Material, das rutschhemmend ist. Hierdurch wird gewährleistet, dass der Kantenschutz nicht verrutscht, wenn der Spanngurt gestrafft wird, da der Spanngurt über die Lage 7 gleiten kann während der Kantenschutz gut am Gegenstand haftet.
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Wenn der Kantenschutz um eine Kante des Gegenstandes gelegt wird, entstehen für die einzelnen Lagen unterschiedliche Biegeradien. Diese unterschiedlichen Biegeradien entstehen zwangsläufig dadurch, dass die Dicke der ersten Lage dazu führt, dass sich der Biegeradius der nächsten Lage um eben diese Dicke erhöht. Aus je mehr Lagen der Kantenschutz besteht, desto größer wird der Unterschied zwischen dem Biegeradius der untersten und der obersten Lage.
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Da die einzelnen Lagen wie oben beschrieben nur durch die an einer Seite des Kantenschutzes angebrachten Niet-/Schraubverbindungen 4 verbunden sind, können sich die einzelnen Lagen des Kantenschutzes mit unterschiedlichen Biegeradien um den zu sichernden Gegenstand legen, ohne dass diese unterschiedlichen Biegeradien zu störenden Schubkräften zwischen den einzelnen Lagen führen.
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Die Niet-/Schraubverbindung 4 wird hergestellt, indem eine Hülsenschraube durch alle Lagen 5, 6 und 7 gesteckt wird. In die Hülsenschraube wird eine sogenannte Blindniete eingesetzt und in üblicher Weise vernietet. Durch den Nietvorgang wird das Material der Niete in mehrere Gewindegänge der Hülsenschraube eingepresst. So erhält man auf schnelle Weise eine feste Verbindung, die im Bedarfsfall, etwa bei Reparatur einer der Lagen 5, 6 oder 7 wieder leicht lösbar ist.
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Die unterschiedlichen Biegeradien führen zwar zu einem leichten Versatz der einzelnen Lagen und auch zu einem Versatz der Ausnehmungen 3 zueinander, da die Ausnehmungen 3 etwas größer gewählt sind bleibt immer noch genügend Platz, dass der Spanngurt ungehindert durch die Ausnehmung 3 aller Lagen verlaufen kann.
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Die 4 zeigt eine Weiterbildung des aus den 1 bis 3 bekannten Kantenschutzes. Zusätzlich zu den Lagen 5, 6 und 7 sind hier zwei weitere Lagen 8 und 9 vorgesehen. Die zusätzlichen Lagen 8 und 9 sind aus einem elastischen Material hergestellt, das wie ein Stoßdämpfer für die oben beschriebenen Kraftspitzen wirkt. Bei der Wahl des Materials für die Lagen 8 und 9 ist es nicht wichtig, wie dessen Reibungsbeiwert ist, da diese Lagen weder mit dem Spanngurt noch mit dem Gegenstand in Berührung kommen. Entscheidend für die Wahl des Material ist dessen Dämpfungsfähigkeit.
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Die 5 und 6 zeigen den erfindungsgemäßen Kantenschutz im Einsatz. Der Spanngurt 10 wird durch die Ausnehmung 2 gefädelt, verläuft dann über die Lage 7 und wird weiter durch die Ausnehmung 3 geführt. Man erkennt deutlich den Versatz der Lagen 5 und 6, der sich durch die unterschiedlichen Biegeradien ergibt. Da wie oben beschrieben die Ausnehmung 3 groß genug gewählt ist, findet der Spanngurt 10 genügend Platz, um ungehindert durch die Ausnehmungen 3 zu gleiten.
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Die 7 bis 17 zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher zwei Lagen 11 und 12 verwendet werden und die beiden Lagen 11 und 12 eine spezielle Formgebung aufweisen, wodurch die beiden Lagen 11 und 12 mittels Formschluss zusammengehalten werden.
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Zudem ist es bei diesem Ausführungsbeispiel möglich, diesen zweilagigen Kantenschutz auch dann noch am Befestigungsgurt anzubringen, wenn der Befestigungsgurt bereits um das zu sichernde Ladegut gelegt ist. Aufgrund der erfindungsgemäßen Konstruktion ist es somit nicht nötig den Kantenschutz vor dem Anlegen des Gurtes auf den Gurt zu fädeln.
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7 zeigt die Lage 11. Die Endbereiche 15 der Lage 11 sind breiter als der Mittelbereich 16. Die Lage 11 besteht aus einem Material mit geringem Reibbeiwert.
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Die 8 zeigt die Lage 12 mit Ausnehmungen 13. Die Endbereiche 15 der Lage 11 sind breiter sind als die lichte Weite der Ausnehmungen 13 und die Breite des Mittelbereiches 16 der Lage 11 ist etwas geringer als die lichte Weite der Ausnehmungen 13. Die Lage 11 besteht aus einem gleitfähigen Material.
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Die Lage 12 ist aus einem biegsamen Material mit rutschhemmender Oberfläche hergestellt. Die Dicke der Lage 12 ist so gewählt, dass sie als eine Art Stoßdämpfer wirken kann, wenn wie oben ausgeführt beim Transport Kraftspitzen auftreten.
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In 9 ist sind die beiden Lagen 11 und 12 so angeordnet, dass sie miteinander in Formschluss stehen. Die Lage 11 verläuft mit ihrem Mittelbereich 16 auf der einen Seite der Lage 12 und durchdringt die Ausnehmungen 13 wodurch sich die Endbereiche 15 auf der anderen Seite der Lage 12 befinden. In der Draufsicht ist dies verdeutlicht indem die Endbereiche 15 durch unterbrochene Linien dargestellt sind. Das Material der Lage 11 ist entsprechend biegsam gewählt, dass die Bereiche 15 durch die Ausnehmungen 13 gesteckt werden können, obwohl die lichte Weite der Ausnehmung 13 geringer ist als die Breite der Endbereiche 15. Wenn die Endbereiche 15 durch die Ausnehmungen 13 gesteckt wurden, dann ist durch die größere Breite der Endbereiche 15 gegenüber der lichten Weite der Ausnehmungen 13 verhindert, dass die Lage 11 wieder aus den Ausnehmungen 13 rutscht. Zwischen den Lagen 11 und 12 besteht ein Formschluss. Die 15 zeigt die Anordnung der beiden Lagen 11 und 12 zueinander in Seitenansicht.
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Die 10 zeigt den aus den Lagen 11 und 12 bestehenden Kantenschutz auf dem Gurt 17 aufgefädelt. Der Gurt 17 verläuft immer über die Lage 11 und ist durch die beiden Ausnehmungen 13 geführt. Dies ergibt einen Verlauf des Gurtes 17 sowohl auf der einen Seite der Lage 12 als auch auf der anderen Seite der Lage 12. Die 16 zeigt die Anordnung der beiden Lagen 11, 12 sowie den Verlauf des Gurtes 17 in Seitenansicht.
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Die 11 zeigt eine Weiterbildung des Kantenschutzes. Die Lage 12a hat zusätzlich Schlitze 14, die vom Rand der Lage 12 bis zu den Ausnehmungen 13 reichen. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist es möglich, den Kantenschutz auch dann noch am Befestigungsgurt anzubringen, wenn der Befestigungsgurt bereits um das zu sichernde Ladegut gelegt ist. Die 12 zeigt die Lage 12a und die unveränderte Lage 11 miteinander in Formschluss gebracht analog zu der in 9 dargestellten Situation.
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Anhand der 13 und 14 ist veranschaulicht, wie der aus den Lagen 11 und 12 bestehende Kantenschutz am Gurt 17 angebracht wird. Die in 12 gezeigte Anordnung der Lagen 11 und 12 wird in Richtung des Pfeils P unter den Gurt 17 geschoben. Aufgrund der Schlitze 14 können beim Einschieben die Bereiche 18, die sich links neben den Schlitzen 14 befinden so angehoben werden, dass sie über dem Gurt 17 liegen. Anschließend werden die Bereiche 19, die rechts neben den Schlitzen 14 liegen ebenfalls so angehoben, dass sie über dem Gurt 17 liegen. Zum Anbringen des Kantenschutzes muss der Gurt 17 nur soweit gelockert sein, dass der Kantenschutz zwischen das zu sichernde Transportgut und Gurt 17 geschoben werden kann. Der Gurt 17 verläuft nun oberhalb der Lage 11 durch die Ausnehmungen 13 der Lage 12 analog zu der aus 10 bekannten Situation. In umgekehrter Reihenfolge lässt sich der aus den Lagen 11 und 12 bestehende Kantenschutz auch wieder vom Gurt 17 abnehmen. Das Material der Lage 12 hat eine entsprechende Eigenschaft, die es zulässt, diesen Ablauf wiederholt durchzuführen, ohne dass es zu bleibenden Verformungen oder Beschädigungen der Bereiche 18 und 19 kommt.
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Die Lage 11, mit welcher der angebrachte Gurt 17 hauptsächlich in Kontakt steht weist einen geringen Reibbeiwert auf. Dies erlaubt es den Kantenschutz zunächst in einem Bereich, in welchem der Gurt 17 gerade verläuft anzubringen und anschließend den Kantenschutz entlang des Gurtes 17 so zu verschieben, dass sich der Kantenschutz um eine Kante des zu sichernden Transportgutes legt. Die Lage 12 besteht aus einem Material mit hohem Reibbeiwert und da diese Lage mit dem zu sichernden Transportgut in Kontakt kommt, verrutscht der Kantenschutz beim Festzurren des Gurtes nicht gegenüber dem Transportgut. Bedingt durch den geringen Reibbeiwert der Lage 11 gleitet der Gurt 17 beim anschließenden Festzurren über den Kantenschutz, was zudem zu einer gleichmäßigen Verteilung der auftretenden Kräfte über die gesamte Länge des Gurtes 17 führt.
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Das Prinzip, einen vom Rand des Kantenschutzes verlaufenden Schlitz vorzusehen, um den Kantenschutz bei bereits angelegtem Gurt anbringen zu können ist auch anwendbar auf einen Kantenschutz gemäß der in 1–6 beschriebenen Ausführungsform. Die gesamte Ausgestaltung der beschriebenen Ausführungsformen ist eine innovative Kombination aus verschiedenen Materialien, die vorteilhaft bewirkt, dass beim Transport auftretende Kraftspitzen wie durch einen Stoßdämpfer abgefangen werden und eine Relativbewegung zwischen Kantenschutz und Transportgut auf einer Fläche des Kantenschutzes stattfindet, welche einen geringen Reibbeiwert aufweist. Dies alles vermindert den Verschleiß des Spanngurtes und erhöht vorteilhaft die Transportsicherheit.
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Die Erfindung ist gewerblich anwendbar für alle Anwendungsfälle in denen eine sichere und dauerhafte Fixierung von Gegenständen nötig ist.