-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Verzurren von insbesondere nachgiebigem bzw. verformbarem Transportgut, beispielsweise Dämmstoffmatten, Isoliermaterial, Spannfilzrollen oder ähnlichem.
-
Stand der Technik
-
Im Stand der Technik sind Spanngurte in verschiedensten Ausführungen bekannt, um Transportgüter bzw. Waren während des Transports an einem Transportfahrzeug, wie einem Lkw, zu fixieren. Um Transportgüter durch die Spanngurte nicht zu beschädigen, werden beispielsweise an den Ecken bekannter Haltesysteme Kantenschutzeinrichtungen angebracht.
-
Beispielsweise ist die
DE 10 2013 021 907 A1 bekannt, die eine Vorrichtung zur Fixierung einer Ladung mittels eines Spanngurts betrifft. Diese Vorrichtung umfasst einen Kantenschutz an der dem Spanngurt zugewandten Seite, der aus einem Material besteht, welches einen niedrigen Reibungsbeiwert aufweist, und an der Seite, welche der Ladung zugewandt ist, aus einem Material besteht, welches einen hohen Reibungsbeiwert aufweist.
-
Ferner ist die
EP 1 266 842 B1 bekannt, die eine Transporteinheit für plattenförmige Dämmstoffelemente betrifft. Dabei wird eine Folie verwendet, die zumindest eine freie Oberfläche des im Plattenstapel obersten Dämmstoffelements vollständig abdeckt, wobei die Folie an einem Ende in Längsrichtung des Plattenstapels in Abhängigkeit der während des Transports auftretenden Belastungen mehrlagig ausgebildet ist, während die Folie in den übrigen Bereichen einlagig mit Überlappungsbereichen angeordnet ist.
-
Allerdings haben die im Stand der Technik bekannten Systeme den Nachteil, dass diese entweder umständlich anzubringen sind, oder andernfalls die Gefahr besteht, dass das Transportgut beschädigt wird.
-
Gegenstand der Erfindung
-
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Haltevorrichtung bereitzustellen, mit der die oben genannten Probleme gelöst werden, und mit der insbesondere nachgiebige Transportgüter während des Transports sicher und einfach fixiert werden können.
-
Der Gegenstand des Schutzanspruchs 1 stellt eine derartige Haltevorrichtung bereit. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.
-
Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung zum Verzurren eines insbesondere verformbaren Transportguts, beispielsweise Dämmstoffmatten oder ähnlichem, umfasst dabei eine Folie, die einen Befestigungsabschnitt aufweist, sowie eine Spanneinrichtung mit einem Spanngurt, welcher Spanngurt am Befestigungsabschnitt der Folie fixiert ist.
-
Bei Verwendung der Haltevorrichtung wird ein Transportgut insbesondere in vertikaler Richtung verspannt, wobei die Folie auf das Transportgut aufgelegt ist, und somit kann das Transportgut für den Transport gesichert werden.
-
Da der Spanngurt an der Folie fixiert ist, wird eine einfach handhabbare Haltevorrichtung bereitgestellt. Durch Einsatz der Folie wird vermieden, dass sich die Haltevorrichtung in das Transportgut einschneidet, wie dies unter Umständen geschehen könnte, wenn das Transportgut lediglich mit einem Spanngurt fixiert wird.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich beim Spanngurt um einen Polyester-Spanngurt, der beispielsweise nach EN 12195-2 geprüft wurde. Ein derartiges Polyester-Gurtband ist zum Verzurren von Transportgut besonders gut geeignet.
-
Ferner ist es bevorzugt, dass die Folie im Bereich des Befestigungsabschnitts überlappend vorgesehen ist, und innerhalb des überlappten Bereichs ein Versteifungselement, insbesondere eine Metallstange, aufgenommen ist. Besonders bevorzugt kommt als Versteifungselement eine Stahlstange zum Einsatz. Dabei kann das Versteifungselement im überlappten Bereich der Folie eingenäht sein. Durch Bereitstellen des Versteifungselements wird eine vorteilhafte Lastaufnahme im Befestigungsabschnitt der Folie für Kräfte vorgesehen, die durch Verzurren des Spanngurts in die Folie eingeleitet werden sollen.
-
In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Spanneinrichtung ferner ein erstes Spanngurtstück und ein zweites Spanngurtstück, die winklig zum Spanngurt angeordnet und am Befestigungsabschnitt fixiert sind. Dabei ist es bevorzugt, dass das erste Spanngurtstück und das zweite Spanngurtstück ferner am Spanngurt angebracht oder integral mit diesem ausgebildet sind.
-
Durch Bereitstellen der Spanngurtstücke, die am Befestigungsabschnitt fixiert sind, werden Kräfte beim Verzurren des Transportguts in mehreren Bereich in die Folie eingebracht. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Lastverteilung.
-
Dabei ist es bevorzugt, dass ein Winkel zwischen dem Spanngurt und dem ersten Spanngurtstück und ein Winkel zwischen dem Spanngurt und dem zweiten Spanngurtstück 40–50°, bevorzugt im Wesentlichen 45°, beträgt.
-
In einer weiteren Ausführungsform verlaufen vom Befestigungsabschnitt ausgehende Seitenkanten der Folie winklig zum Befestigungsabschnitt, wobei ein Winkel (α) zwischen dem Befestigungsabschnitt (11, 15) und den geneigten Kanten (12, 14) zwischen 120°–150°, bevorzugt im Wesentlichen 135°, beträgt.
-
Bevorzugt ist am Spanngurt ein Spanngurtspanner, beispielsweise eine Ratsche, angebracht. Mit dem Spanngurtspanner kann eine Kraft zum Verzurren des Transportguts aufgebracht werden.
-
Ferner ist es bevorzugt, dass der Befestigungsabschnitt an einer Außenkante der Folie vorgesehen ist. Hierdurch können die Kräfte beim Verzurren des Transportguts besonders gut vom Spanngurt in die Folie eingeleitet werden.
-
Darüber hinaus ist es bevorzugt, dass der Spanngurt am Befestigungsabschnitt mit der Folie vernäht ist. Auf diese Weise wird eine feste und sichere Fixierung des Spanngurts an der Folie bereitgestellt.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Haltevorrichtung zwei Spanneinrichtungen, die an entgegengesetzt angeordneten Seiten der Folie an Befestigungsabschnitten der Folie fixiert sind. Somit können durch zwei Spanngurte, die beidseitig an der Folie angebracht sind, Kräfte in entgegengesetzter Richtung in die Folie eingebracht werden. Ein Verzurren des Transportguts kann somit durch wechselseitiges Spannen der Spanneinrichtungen durchgeführt werden.
-
Bevorzugt ist die Folie eine Folie aus Polypropylen, die sich als besonders abnützungsbeständig erwiesen hat, und gleichzeitig die beim Verzurren des Transportguts aufgebrachten Kräfte aufnehmen kann, ohne sich plastisch zu verformen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Folie in Bezug auf eine Linie, die mittig zu Seitenkanten der Folie senkrecht verläuft, spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die Seitenkanten verlaufen dabei parallel zueinander. Somit kann ein besonders gleichmäßiges Verzurren des Transportguts sichergestellt werden.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 ist eine Draufsicht einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung.
-
2 zeigt die in 1 dargestellte Haltevorrichtung bei der Fixierung eines Transportguts.
-
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
-
Nachfolgend wird anhand der beigefügten Figuren eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben. Weitere in diesem Zusammenhang genannte Modifikationen bestimmter Einzelmerkmale können jeweils einzeln miteinander kombiniert werden, um neue Ausführungsformen auszubilden.
-
1 ist eine Draufsicht einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Haltevorrichtung umfasst eine Folie 10 sowie an gegenüberliegenden Seiten der Folie 10 befestigte Spanneinrichtungen 20.
-
Die Folie 10, die in der vorliegenden Ausführungsform ein PP-Gewebe ist, umfasst einen ersten Befestigungsabschnitt 11, der wie später beschrieben mit der Spanneinrichtung 20 in Verbindung steht, winklig hierzu geordnete Kanten 12, die in der Draufsicht in Kombination mit dem Befestigungsabschnitt 11 einen kegelstumpfförmigen Abschnitt ausbilden, sowie parallel angeordnete Seitenkanten 13. Ausgehend von den parallel angeordneten Seitenkanten 13 erstrecken sich wiederum geneigte Kanten 14, die in einem zweiten Befestigungsabschnitt 15 münden. Der erste Befestigungsabschnitt 11 und der zweite Befestigungsabschnitt 15, die im Bereich der Außenkante der Folie 10 angeordnet sind, verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander.
-
In der Draufsicht betrachtet ist die Folie 10 somit spiegelsymmetrisch bzgl. einer imaginären Linie S ausgebildet, die in einem Winkel von 90° mittig zur Länge der Seitenkanten 13 verläuft.
-
Die Spanneinrichtung 20 umfasst einen Spanngurt 21, der am Befestigungsabschnitt 11 der Folie 10 angebracht ist, und der zur Fixierung der Haltevorrichtung mit einem Spanngurtspanner 30 verwendet wird. Am Spanngurt 21 sind ein erstes Spanngurtstück 22 und ein zweites Spanngurtstück 23 winklig angebracht. Das erste Spanngurtstück 22 und das zweite Spanngurtstück 23 sind ferner am ersten Befestigungsabschnitt 11 der Folie 10 fixiert.
-
Am zweiten Befestigungsabschnitt 15 ist entsprechend eine weitere Spanneinrichtung 20 angebracht, die einen gleichen oder ähnlichen Aufbau aufweist wie die zuvor beschriebene Spanneinrichtung 20 und in der Figur mit den gleichen Bezugszeichen versehen ist. Die Längen der Spanngurte 21 können dabei gleich sein, oder voneinander abweichen. Die Breiten der Spanngurte 21, sowie bevorzugt auch der Spanngurtstücke 22, 23, sind gleich, üblicherweise in etwa 50 mm.
-
In einer konkreten, jedoch lediglich beispielhaften Ausgestaltung der vorliegenden Ausführungsform hat die Folie 10 eine Breite (x-Richtung in 1) von 1200 mm und die parallelen Seitenkanten 13 weisen eine Länge (y-Richtung in 1) von 2300 mm (oder alternativ 1200 mm) auf. Der Winkel α zwischen dem Befestigungsabschnitt 11 (bzw. dem Befestigungsabschnitt 15) und den geneigten Kanten 12 (bzw. Kanten 14) beträgt 135°, und die Winkel β1 und β2 zwischen dem Spanngurt und dem ersten Spanngurtstück 22 bzw. dem zweiten Spanngurtstück 23 betragen 45°.
-
In 2 wird die Haltevorrichtung bei der Fixierung eines nachgiebigen Transportguts W an einem Transportfahrzeug 100, wie einem Lkw, gezeigt.
-
Bei der Beladung des Transportfahrzeugs 100 wird zunächst das Transportgut W, das beispielsweise auf einer Palette angeordnet ist, auf dessen Ladefläche platziert. Nachfolgend wird die Folie 10 derart über das Transportgut W gelegt, dass sich die Spanngurte 21 beidseitig des Transportguts W erstrecken. Dabei ist die Folie derart dimensioniert, dass sie zumindest die obere Seite des Transportguts abdeckt.
-
Anschließend werden die Spanngurte 21 in entsprechende Spanngurtspanner 30, beispielsweise Ratschen, eingelegt. Durch wechselweises Anziehen der Spanngurtspanner 30 wird beidseitig eine Haltekraft an der Folie 10 aufgebracht, wodurch die Folie 10 eng an den Gegenstand W angelegt wird und diesen an eine Fläche des Transportfahrzeugs 100 drückt.
-
Alternativ zum beidseitigen Verzurren kann es auch vorgesehen sein, dass lediglich einer der Spanngurte 21 durch einen Spanngurtspanner betätigt wird, während der weitere Spanngurt beispielsweise eine Schlaufe zur Befestigung an einem Halteabschnitt des Transportfahrzeugs oder der Palette des Transportguts aufweist.
-
Nachdem sich die Folie 10 über die Kanten des nachgiebigen Transportguts W legt und dieses im Kantenbereich fortschreitend verformt, wird eine Beschädigung des Transportguts W vermieden.
-
Gemäß einer Modifikation der vorliegenden Ausführungsform ist lediglich eine Spanneinrichtung 20 vorgesehen, die mit der Folie 10 am Befestigungsabschnitt 11 fixiert ist. Am gegenüberliegenden Befestigungsabschnitt 15 kann eine nicht näher dargestellte weitere Spanneinrichtung lösbar angebracht werden. Rein beispielhaft umfasst die weitere Spanneinrichtung einen Spanngurt, der durch eine im Befestigungsabschnitt 15 ausgebildete Schlaufe geführt wird.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013021907 A1 [0003]
- EP 1266842 B1 [0004]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-