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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Bereitstellen einer Funktion für mindestens ein Kraftfahrzeug.
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Fahrerassistenzsysteme (FAS) werden in einem Kraftfahrzeug nur auf Wunsch eines Kunden verbaut und sind fest bepreist. Der Kunde entscheidet sich somit beim Kauf des Kraftfahrzeugs, welche durch Funktionen umzusetzenden Fahrerassistenzsysteme er nutzen will und welche nicht, dementsprechend werden diese verbaut, wobei sich ein resultierender Aufpreis im Listenpreis des Kraftfahrzeugs niederschlägt. Der Kunde muss sich somit beim Kauf des Kraftfahrzeugs auf eine Konfiguration festlegen und zahlt für eine Funktion unabhängig von einer Häufigkeit der Nutzung einen Festpreis.
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Ein bedarfsweise aktivierbares Fernsteuerungssystem für ein Kraftfahrzeug über eine Funk-Datenkommunikationsverbindung mit einer Zentrale ist aus der Druckschrift
DE 20 2013 100 347 U1 bekannt. Hier ist die Zentrale dafür eingerichtet, ein Angebot zur Fernüberwachung und/oder Fernsteuerrung des Kraftfahrzeugs zur Durchführung der Fernsteuerung des Kraftfahrzeugs zu vermitteln und nach Annahme des Angebots eine Datenkommunikationsverbindung zwischen dem Kraftfahrzeug und einem persönlichen Datenendgerät, von dem das Angebot stammt, bereitzustellen.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2010 002 092 A1 ist eine Datenverarbeitung für eine sogenannte Fahrzeug-zu-X-Kommunikation beschrieben. Bei dieser Art der Kommunikation ist vorgesehen, dass ein mit einer Antenne ausgestattetes Fahrzeug über diese Antenne mit einer ortsfesten Einrichtung, die ebenfalls eine Antenne aufweist, kommuniziert und somit Daten austauschen kann.
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Vor diesem Hintergrund werden ein Verfahren und ein System mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den abhängigen Patentansprüchen und der Beschreibung hervor.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zum Bereitstellen einer Funktion für mindestens ein Kraftfahrzeug vorgesehen. Dabei wird die Funktion in mindestens einem Kontrollmodul des mindestens einen Kraftfahrzeugs installiert. Außerdem wird die Funktion für einen ersten Nutzer freigeschaltet und somit aktiviert. Eine Freischaltung der Funktion, üblicherweise in einem definierten Nutzungsumfang, wird einem zweiten Nutzer von dem ersten Nutzer für mindestens eine Nutzung, üblicherweise für mindestens eine Fahrt, mit dem mindestens einen Kraftfahrzeug über einen Fernzugriff bereitgestellt.
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In Ausgestaltung wird die Funktion von dem ersten Nutzer während einer Fahrt in einem ersten Kraftfahrzeug, wobei die Funktion in mindestens einem Kontrollmodul des ersten Kraftfahrzeugs installiert ist, für den zweiten Nutzer freigeschaltet. Dabei kann das mindestens eine in dem ersten Kraftfahrzeug angeordnete Kontrollmodul als mindestens ein erstes Kontrollmodul bezeichnet werden. Weiterhin wird die Funktion für den zweiten Nutzer für die mindestens eine Nutzung und/oder Fahrt in einem zweiten Kraftfahrzeug, wobei die Funktion in mindestens einem Kontrollmodul des zweiten Kraftfahrzeugs installiert ist, freigeschaltet. Dabei kann das mindestens eine in dem zweiten Kraftfahrzeug angeordnete Kontrollmodul als mindestens ein zweites Kontrollmodul bezeichnet werden.
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Demnach ist der erste Nutzer, dem die Funktion zugeordnet ist, zur Nutzung der Funktion autorisiert. Die für den ersten Nutzer vorgesehene Freischaltung der Funktion bzw. eine für den ersten Nutzer vorgesehene Autorisierung zur Nutzung der Funktion wird dem zweiten Nutzer im Rahmen des Verfahrens über einen Fernzugriff bereitgestellt. Somit ist es möglich, dass die bereitzustellende Funktion sowohl von dem ersten Nutzer als auch dem zweiten Nutzer zeitgleich genutzt werden kann. Wenn der erste Nutzer die Funktion dem zweiten Nutzer zur zumindest einmaligen Nutzung bereitstellt, bedeutet dies in Ausgestaltung, dass die Funktion von dem ersten Nutzer geteilt wird und/oder von dem ersten Nutzer auf den zweiten Nutzer übertragen wird, wobei die Funktion auch dem zweiten Nutzer zugeordnet wird.
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Die Freischaltung der Funktion für den zweiten Nutzer wird von dem ersten Nutzer in Ausgestaltung über eine von dem ersten Nutzer ausgeführte Geste, die von einem Sensor registriert wird, ausgelöst. Es sind jedoch auch andere Maßnahmen zur Freischaltung der Funktion durchführbar.
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Dabei wird die Funktion für den zweiten Nutzer von dem ersten Nutzer über mindestens eine Recheneinheit freigeschaltet. Hierzu kann die mindestens eine Recheneinheit mit dem Sensor zusammenwirken, wobei die Freischaltung der Funktion von der Recheneinheit für den zweiten Nutzer veranlasst wird, wenn die Geste von dem ersten Nutzer ausgeführt wird. Eine hierzu zu verwendende Recheneinheit kann als Computer ausgebildet und in einer Wohnung des ersten Nutzers angeordnet sein.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass die Freischaltung dem zweiten Kraftfahrzeug von dem ersten Kraftfahrzeug über Signale, die zwischen den beiden Kraftfahrzeugen direkt über elektromagnetische Wellen ausgetauscht werden, über den Fernzugriff bereitgestellt wird. Dabei wird die sogenannte Car-2-Car Technologie eingesetzt.
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Alternativ oder ergänzend wird die Freischaltung dem zweiten Kraftfahrzeug von dem ersten Kraftfahrzeug über eine zentrale Datenverarbeitungseinrichtung bereitgestellt und somit mit dem zweiten Nutzer geteilt, so dass sie sowohl von dem ersten als auch dem zweiten Nutzer genutzt werden kann.
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Das erfindungsgemäße System ist zum Bereitstellen einer Funktion für mindestens ein Kraftfahrzeug ausgebildet und umfasst mindestens ein Kontrollmodul des mindestens einen Kraftfahrzeugs, wobei die Funktion in dem mindestens einen Kontrollmodul zu installieren ist. Dabei ist die Funktion für einen ersten Nutzer, üblicherweise in einem definierten Nutzungsumfang, freizuschalten. Eine Freischaltung der Funktion bzw. eine für den ersten Nutzer vorgesehene Autorisierung zur Nutzung der Funktion, in einem von dem ersten Nutzer zu definierenden Nutzungsumfang, ist von dem ersten Nutzer einem zweiten Nutzer für mindestens eine Nutzung mit dem mindestens einen Kraftfahrzeug über einen Fernzugriff bereitzustellen und somit bspw. zu teilen und/oder auf den zweiten Nutzer zu übertragen.
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Hierbei ist das mindestens eine Kontrollmodul, das als mindestens ein erstes Kontrollmodul ausgebildet ist, in einem ersten Kraftfahrzeug, das von dem ersten Nutzer als das mindestens eine Kraftfahrzeug zu nutzen bzw. zu fahren ist, angeordnet. Außerdem ist das mindestens eine Kontrollmodul, d. h. mindestens ein weiteres Kontrollmodul, das als mindestens ein zweites Kontrollmodul ausgebildet ist, in einem zweiten Kraftfahrzeug, das dem von dem zweiten Nutzer als das mindestens eine Kraftfahrzeug zu nutzen bzw. zu fahren ist, angeordnet.
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Das System umfasst einen Sensor, der dazu ausgebildet ist, eine von dem ersten Nutzer ausgeführte Geste zu registrieren, wobei eine Bereitstellung der Freischaltung der Funktion von dem ersten Nutzer auf den zweiten Nutzer über eine von dem ersten Nutzer ausgeführte Geste auszulösen ist.
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Außerdem weist das System mindestens eine Recheneinheit auf, über die die Funktion von dem ersten Nutzer für den zweiten Nutzer freizuschalten ist. Dabei sind die mindestens eine Recheneinheit und der Sensor dazu ausgebildet, zusammenzuwirken, wobei die Freischaltung der Funktion für den zweiten Nutzer durch eine Eingabe in die Recheneinheit zu veranlassen ist. Die Freischaltung der Funktion ist von der Recheneinheit für den zweiten Nutzer zu veranlassen, wenn die Geste von dem ersten Nutzer ausgeführt und sensorisch registriert wird.
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Die mindestens eine Recheneinheit ist in dem mindestens einen Kraftfahrzeug angeordnet. Es ist jedoch alternativ oder ergänzend auch möglich, dass die mindestens eine Recheneinheit außerhalb des mindestens einen Kraftfahrzeugs angeordnet oder anordenbar ist. Dabei kann die mindestens eine Recheneinheit unabhängig von dem mindestens einen Kraftfahrzeug transportiert werden und bspw. als PC, bspw. Heimcomputer, ausgebildet sein.
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Das System weist mindestens eine Antenne auf, die in dem mindestens einen Kraftfahrzeug angeordnet ist, wobei Informationen hinsichtlich der Freischaltung der Funktion über die mindestens eine Antenne auszutauschen sind. Dabei ist in Ausgestaltung sowohl in dem ersten als auch in dem zweiten Kraftfahrzeug jeweils eine derartige Antenne angeordnet. Dabei ist in dem ersten Kraftfahrzeug mindestens eine erste Antenne und in dem zweiten Kraftfahrzeug mindestens eine zweite Antenne angeordnet. Im Rahmen des Verfahrens ist vorgesehen, dass die beiden Kraftfahrzeuge über die beiden Antennen durch Übertragung elektromagnetischer Wellen miteinander kommunizieren, wobei u. a. Signale zur Freischaltung der Funktion zu übertragen sind.
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Weiterhin kann das System die zentrale, ortsfeste Datenverarbeitungseinrichtung aufweisen, wobei Informationen hinsichtlich der Freischaltung der Funktion über die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung auszutauschen sind. Hierzu ist vorgesehen, dass die mindestens eine Recheneinheit mit der zentralen Datenverarbeitungsvorrichtung Informationen austauscht. Jede der Antennen der beiden Kraftfahrzeuge kann ebenfalls mit der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung, u. a. zum Freischalten der Funktion, kommunizieren.
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Mit dem Verfahren kann der erste Nutzer Funktionen zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs für den zweiten Nutzer und somit für eine andere Person freischalten.
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Üblicherweise bezieht der erste Nutzer ein mit standardisierter Hardware zur Nutzung von Funktionen für Fahrerassistenzsysteme vollständig ausgestattetes Kraftfahrzeug zu einem günstigen Listenpreis. Bei jeder Nutzung eines Fahrerassistenzsystems über eine Funktion zahlt der Nutzer für die dabei eingesetzte Funktion. Das Kraftfahrzeug wird beim Öffnen mit dem Schlüssel über ein Mobilfunkdatennetz mit der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung, bspw. einem zentralen Server eines Dienstleisters, verbunden und registriert, um eine Nutzung der Funktion abzurechnen.
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So können Funktionen durch Authentifizierung über die Datenverarbeitungseinrichtung ferngesteuert (remote) freigeschaltet werden. Außerdem ist z. B. denkbar, dass der erste Nutzer für den zweiten, anderen Nutzer und dessen Kraftfahrzeug eine Funktion während einer Fahrt im Kraftfahrzeug freischalten kann. So kann eine Funktion per Gestikbedienung überreicht werden. Hierzu könnte der erste Nutzer während der Fahrt im ersten Kraftfahrzeug eine Funktion in einer Anzeige, bspw. einem head-up-display (HUD) oder einer Datenbrille als Mensch-Maschine-Schnittstelle, auswählen, virtuell greifen und per wischender Handbewegung als Geste in die Richtung des zweiten Kraftfahrzeugs in der Umgebung weitergeben. Bezüglich einer hierfür konkret vorgesehenen Geste kann auch eine Position eines Fingers der Hand des ersten Nutzers variiert werden.
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Zudem können besorgte Eltern als Nutzer Funktionen für Fahrerassistenzsysteme für ihre Kinder von einer bspw. daheim angeordneten Recheneinheit freischalten. Eine freischaltbare Funktion kann als Spurhalteassistent, die für eine Fahrt durch enge Baustellendurchfahrten geeignet ist, oder als Stauassistent ausgebildet sein. Mit dem Verfahren können unterschiedliche Funktionen eines Kraftfahrzeugs, bspw. auch Sicherheitsfunktionen oder Infotainmentfunktionen, freigeschaltet werden. Es ist jedoch auch möglich, dass der erste Nutzer Funktionen für den zweiten Nutzer in einer räumlich begrenzten Umgebung freischalten lässt. Wenn der zweite Nutzer eine für ihn von dem ersten Nutzer freigeschaltete Funktion zeitlich und/oder örtlich begrenzt und somit in einem definierten Nutzungsumfang testen kann, ist denkbar, dass sich der zweite Nutzer die von ihm getestete Funktion von der zentralen Datenverarbeitungsvorrichtung zukünftig freischalten lässt.
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Der erste und/oder zweite Nutzer zahlt bzw. zahlen für die Nutzung der Funktionen geringe Beträge und kann bzw. können dennoch neueste Fahrzeugtechnik ausprobieren, die dem ersten und/oder zweiten Nutzer über ein Zusatzmodell für einen begrenzten Zeitraum nahegebracht werden können und die aufgrund eines hohen Preises für eine dauerhafte Nutzung bislang nicht ausgewählt wurden.
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Zur Umsetzung des oben beschriebenen Verfahrens mit dem vorgesehenen System ist von dem zentralen Dienstleister die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung bereitzustellen, auf der jedes Kraftfahrzeug und/oder jeder Nutzer zur Durchführung des Verfahrens registriert wird. Ein Nutzer eines Kraftfahrzeugs kann über eine Erkennung seines Fahrstils und/oder aufgrund von biometrischen Merkmalen, bspw. über Gesichtserkennung, identifiziert und zur Nutzung der für ihn freigeschalteten Funktion in dem Kraftfahrzeug legitimiert werden. Außerdem kann eine Nutzungsstatistik für Funktionen zur Umsetzung von Fahrerassistenzsystemen erhoben werden. Eine Nutzung von Funktionen kann mit einem Abrechnungssystem berechnet werden. Zudem ist vorgesehen, Positionen von Kraftfahrzeugen durch ein Ortungssystem, bspw. GPS, zu ermitteln. Denkbar ist auch eine Identifikation und Freischaltung von Funktionen durch eine Car-2-Car-Technologie, mit der eine Kommunikation zwischen Kraftfahrzeugen durchgeführt werden kann.
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Mit einer im Innenraum des ersten Kraftfahrzeugs angeordneten Kamera als Sensor wird eine Geste des ersten Nutzers erkannt, mit der ein Verschenken von Funktionen an den zweiten Nutzer in dem zweiten Kraftfahrzeug eingeleitet wird. Diese Geste könnte z. B. ein Wischen der Hand vor einem Kombiinstrument als Mensch-Maschine-Schnittstelle zur Freischaltung der Funktion in Richtung eines begünstigten Kraftfahrzeugs sein.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von einer Ausführungsform in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems bei Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt in schematischer Darstellung ein erstes Kraftfahrzeug 2, das hier von einem ersten Nutzer benutzt, hier gefahren wird und ein erstes Steuergerät 4 aufweist, das wiederum mehrere erste Kontrollmodule 6, 8, 10, 12 aufweist. Außerdem umfasst das erste Kraftfahrzeug 2 aus 1 eine erste Antenne 14, über die der erste Nutzer des ersten Kraftfahrzeugs 2 und/oder das Steuergerät 4 durch Austausch von Signalen über elektromagnetische Wellen mit einer zentralen, ortsfesten Datenverarbeitungseinrichtung 16 eines zentralen Dienstleisters drahtlos, bspw. über ein Mobilfunknetz und/oder das Internet, kommunizieren kann. Außerdem umfasst das erste Kraftfahrzeug 2 eine Recheneinheit 18 sowie eine mit einem Sensor 19 ausgestattete Mensch-Maschine-Schnittstelle 20, über die dem ersten Nutzer des ersten Kraftfahrzeugs 2 Informationen zu dessen Betrieb bereitgestellt werden. Dabei ist vorgesehen, dass der Sensor 19 dazu ausgebildet ist, mit der Recheneinheit 18 zusammenzuwirken und eine Geste des ersten Nutzers, hier eines Fahrers des ersten Kraftfahrzeugs 2, zu registrieren, wobei von der Recheneinheit 18 eine Aktion ausgeführt wird, wenn von dem ersten Nutzer eine für die Aktion definierte Geste ausgeführt wird.
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Außerdem zeigt 1 in schematischer Darstellung ein zweites Kraftfahrzeug 102 eines zweiten Nutzers, das hier ein zweites Steuergerät 104 aufweist, das wiederum mehrere zweite Kontrollmodule 106, 108, 110, 112 aufweist. Weiterhin umfasst das zweite Kraftfahrzeug 102 eine zweite Antenne 114, über die der zweite Nutzer des zweiten Kraftfahrzeugs 102 und/oder das Steuergerät 104 durch Austausch von Signalen über elektromagnetische Wellen mit der zentralen, ortsfesten Datenverarbeitungseinrichtung 16 eines zentralen Dienstleisters drahtlos, bspw. über ein Mobilfunknetz und/oder das Internet, kommunizieren kann bzw. können. Außerdem umfasst das zweite Kraftfahrzeug 102 eine Recheneinheit 118 sowie eine mit einem Sensor 119 ausgestattete Mensch-Maschine-Schnittstelle 120, über die dem zweiten Nutzer des Kraftfahrzeugs 102 Informationen zu dessen Betrieb bereitgestellt werden. Dabei ist vorgesehen, dass der Sensor 119 dazu ausgebildet ist, mit der Recheneinheit 118 zusammenzuwirken und eine Geste des zweiten Nutzers, hier eines Fahrers des zweiten Kraftfahrzeugs 102, zu registrieren, wobei von der Recheneinheit 118 eine Aktion ausgeführt wird, wenn von dem zweiten Nutzer eine für die Aktion definierte Geste ausgeführt wird.
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Die Kontrollmodule 6, 8, 10, 12, 106, 108, 110, 112, die Datenverarbeitungseinrichtung 16, die Recheneinheiten 18, 118 sowie die Mensch-Maschine-Schnittstellen 20, 120 sind als Komponenten der hier vorgestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems 22 ausgebildet.
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Bei der hier beschriebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass eine Funktion, mit der bspw. ein für die Sicherheit des Kraftfahrzeugs 2 relevantes Fahrerassistenzsystem zu aktivieren ist, auf mindestens einem der Kontrollmodule 6, 8, 10, 12 bzw. 106, 108, 110, 112 beider Kraftfahrzeuge 2, 102 installiert ist.
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Allerdings ist diese Funktion hier zunächst lediglich für den ersten Nutzer des ersten Kraftfahrzeugs und somit für das mindestens eine erste Kontrollmodul 6, 8, 10, 12 des ersten Kraftfahrzeugs 2 freigeschaltet und somit dem ersten Nutzer zugeordnet, wohingegen die Funktion für das zweite Kraftfahrzeug 102 zunächst noch nicht freigeschaltet ist, obwohl die Funktion auch auf zumindest einem der zweiten Kontrollmodule 106, 108, 110, 112 des zweiten Kraftfahrzeugs 102 bereits installiert ist.
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Ein Freischalten dieser Funktion wird in der beschriebenen Ausführungsform des Verfahrens von dem ersten Nutzer des ersten Kraftfahrzeugs veranlasst. Hierzu ist von dem ersten Nutzer die Recheneinheit 18 in dem ersten Kraftfahrzeug 2 zu beaufschlagen, wobei der erste Nutzer hierfür mit der ersten Recheneinheit 18 einen Befehl zur Freischaltung der Funktion über einen Fernzugriff veranlasst. Diesbezüglich kann vorgesehen sein, dass der erste Nutzer des ersten Kraftfahrzeugs 2 mit der Hand und/oder deren Fingern eine Geste ausführt, die von dem Sensor 19 der Mensch-Maschine-Schnittstelle 20 des ersten Kraftfahrzeugs 2 registriert wird. Über diese Geste wird in diesem Fall ebenfalls die Recheneinheit 18 des ersten Kraftfahrzeugs 2 beaufschlagt und somit von der Recheneinheit 18 die Bereitstellung der Freischaltung der Funktion ausgelöst.
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Ein Signal mit einer Anweisung zur Freischaltung der Funktion über den Fernzugriff wird von der ersten Antenne 14 des ersten Kraftfahrzeugs 2 versendet. Dabei ist es möglich, dass das Signal, mit dem die Bereitstellung der Freischaltung der Funktion von dem ersten Kraftfahrzeug 2 auf das zweite Kraftfahrzeug 102 zu veranlassen ist, zunächst zu der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 16 übertragen und dabei verarbeitet, bspw. legitimiert wird. Das ggf. verarbeitete Signal hinsichtlich der Freischaltung der Funktion wird dann von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 16 an die zweite Antenne 114 und somit an das zweite Kraftfahrzeug 102 übermittelt. Es ist jedoch auch möglich, dass das Signal mit der Freischaltung für die Funktion für das zweite Kraftfahrzeug 102 von der ersten Antenne 14 des ersten Kraftfahrzeugs 2 direkt an die zweite Antenne 114 des zweiten Kraftfahrzeugs 102 bereitgestellt, bspw. übertragen, wird.
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Unabhängig davon, wie ein Signal, das eine Freischaltung der Funktion für das zweite Kraftfahrzeug 102 umfasst, von dem ersten Kraftfahrzeug 2 zu dem zweiten Kraftfahrzeug 102 übermittelt wird, wird diese Funktion, die bereits auf mindestens einem der zweiten Kontrollmodule 106, 108, 110, 112 des zweiten Kraftfahrzeugs 102 installiert ist, für dieses mindestens eine zweite Kontrollmodul 106, 108, 110, 112 freigeschaltet. Somit kann diese Funktion von dem zweiten Kraftfahrzeug 102 im Rahmen eines definierbaren Nutzungsumfangs genutzt werden. Ein derartiger Nutzungsumfang kann von dem ersten Nutzer des ersten Kraftfahrzeugs 2 und/oder von der zentralen Datenverarbeitungseinrichtung 16 definiert werden, wobei der Nutzungsumfang für die Funktion örtlich, d. h. auf ein bestimmtes Gebiet, und/oder zeitlich, d. h. auf einen bestimmten Zeitraum, begrenzt sein kann.
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In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Freischaltung der Nutzung der Funktion von dem ersten Nutzer von jeder Recheneinheit und somit von jedem Computer, der mit dem Internet verbunden ist, ausgelöst werden kann. In diesem Fall ist das zweite Kraftfahrzeug 102 über seine zweite Antenne 114 ebenfalls mit dem Internet verbindbar. Ein derartiges Signal zum Freischalten der Funktion kann auch über die zentrale Datenverarbeitungseinrichtung 16, die ebenfalls mit dem Internet verbunden ist, übertragen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013100347 U1 [0003]
- DE 102010002092 A1 [0004]