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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verriegelung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Schaltanlage mit einer solchen Vorrichtung.
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Die
US 5 817 998 A zeigt eine solche Vorrichtung zur Verriegelung von elektrischen Schaltern, insbesondere zum Hemmen der Bewegung eine Schaltgriffs. Die Vorrichtung weist erste und zweite Schenkel auf, die scherenartig schwenkbar miteinander verbunden sind.
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Aus der
US 6 092 402 A ist eine Vorrichtung zur Verriegelung von Skistöcken bekannt, welche zwei S-förmige Glieder mit Ausnehmungen für Skistöcke umfasst, wobei die drehbaren Glieder eine Schnappverbindung eingehen, um die Skistöcke gegen Diebstahl zu sichern.
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Üblicherweise sind an elektrischen Schaltgeräten, Betätigungseinrichtungen und Verriegelungseinrichtungen bauliche Gegebenheiten geschaffen, die es erlauben, ein Schloss, insbesondere ein Vorhangschloss, zur Sicherung anzubringen.
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Sobald allerdings mehrere Schlösser zur Sicherung einer Anlage oder eines Geräts verwendet werden sollen, kann mit scherenartigen Vorrichtungen der eingangs genannten Art gearbeitet werden, welche anstelle eines Schlosses an einem Betätigungselement eingehängt werden. Wenn diese Vorrichtungen in eine Schließstellung verbracht werden, kommen mehrere Öffnungen übereinander zum Liegen. In diese Öffnungen können Bügel von Schlössern eingeführt werden, so dass das Öffnen der scherenartigen Vorrichtung nicht mehr möglich ist.
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Bei diesen scherenartigen Vorrichtungen ist nachteilig, dass deren Öffnungen zur Aufnahme der Bügel von Schlössern einen einheitlichen, meist relativ großen Durchmesser, aufweisen.
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Sobald verschiedene Monteure an einem Schaltgerät bzw. an einer Schaltanlage arbeiten und die Vorrichtung blockieren wollen, kann das Problem auftreten, dass die Monteure Schlösser mit sich führen, deren Bügel nicht in die Öffnungen der Vorrichtung passen.
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Doch selbst wenn der Durchmesser eines Bügels wesentlich kleiner als der Durchmesser der Öffnungen ist, kann dieser zwar problemlos in einer Öffnung aufgenommen werden aber nicht verhindern, dass die scherenartige Vorrichtung zumindest geringfügig in Öffnungsstellung gebracht werden kann.
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Im schlimmsten Fall kann die scherenartige Vorrichtung sogar so weit geöffnet werden, dass diese von einer Schaltanlage abgenommen werden kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiter zu bilden, dass mit dieser eine elektrische Schaltanlage zuverlässig gesichert werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass eine Vorrichtung mit mehreren Öffnungen, die unterschiedliche Durchmesser aufweisen, unterschiedlich dimensionierte Bügel von Schlössern aufnehmen kann. Ein Bügel kann in eine Öffnung eingeführt werden, welche dessen Größe in betriebstauglicher Weise entspricht. Erfindungsgemäß ist es möglich, bei einer einzigen Vorrichtung eine Öffnung derart auszuwählen, dass ein in dieser aufgenommener Bügel die Vorrichtung in ausreichender Weise blockiert. So kann für nahezu jeden üblichen Bügel eines Schlosses eine Öffnung gefunden werden, die diesen in geeigneter Weise aufnimmt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann insoweit durch eine Vielzahl von Schlössern, insbesondere Vorhangschlössern, blockiert werden. Ein Monteur ist in der Wahl eines geeigneten Schlosses relativ frei. Die Vorrichtung ist insoweit nicht von der Verwendung eines bestimmten Schlosstyps abhängig. Die Vorrichtung ist überdies einfach herstellbar und kann eine sichere Verriegelung, insbesondere einer Schaltanlage, durch eine Vielzahl unterschiedlicher Schlösser sicherstellen. Insoweit ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart ausgestaltet und weitergebildet, dass mit dieser eine elektrische Schaltanlage zuverlässig gesichert werden kann.
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Folglich ist die eingangs genannte Aufgabe gelöst.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind zumindest zwei oder mehrere Öffnungen als Rundlöcher mit unterschiedlichen Durchmessern ausgebildet. Rundlöcher können auf einfache Art und Weise, beispielsweise durch Bohren oder Stanzen, in Blechbiegeteile eingebracht werden. Vor diesem Hintergrund ist denkbar, dass die Bauteile als Blechbiegeteile ausgestaltet sind.
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Weiter vorteilhaft sind die Bauteile als Scherenschenkel ausgebildet. Zwei Scherenschenkel können im Wesentlichen parallel zueinander relativ zueinander verschwenkt werden. Beim Öffnen oder Schließen der scherenartigen Vorrichtung wird vorteilhaft relativ wenig Platz benötigt. Die Bauteile sind vor diesem Hintergrund vorteilhaft als flache Blechbiegeteile ausgestaltet.
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Weiter weist jedes der Bauteile einen flächigen Abschnitt auf, in dem die Öffnungen vorgesehen sind, wobei jedes der Bauteile einen Ösenabschnitt aufweist, welcher sich in Schließstellung mit dem jeweils anderen Ösenabschnitt zu einer Öse ergänzt. Sobald sich die Vorrichtung in einer Schließstellung befindet, ergänzen sich die Ösenabschnitte zu einer im Wesentlichen geschlossenen Schlaufe oder Öse, welche beispielsweise zwei Handgriffe einer Tür so umklammern kann, dass die Tür nicht mehr geöffnet werden kann. Die Ösenabschnitte müssen so eng aneinander liegen, dass ein Handgriff nicht aus dieser heraus gelangen kann.
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Vor diesem Hintergrund weist ein erster Ösenabschnitt des ersten Bauteils einen geschwungenen Haken auf, wobei ein zweiter Ösenabschnitt des zweiten Bauteils eine Konterleiste aufweist. Der Haken kann Stangen oder Stäbe umgreifen, wobei die Konterleiste verhindert, dass die Stangen oder Stäbe wieder aus dem Haken heraus gelangen. Die Vorrichtung zwingt dann die Stäbe oder Stangen in einen Maximalabstand, der ein weites Öffnen einer Tür verhindert.
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Vorteilhaft ist in einem ersten Achsabschnitt des ersten Bauteils eine Ausnehmung ausgebildet, in welche eine an einem zweiten Achsabschnitt des zweiten Bauteils ausgebildete Zunge eingreift und die Bauteile miteinander beweglich verbindet. Hierdurch können die Bauteile einfach formschlüssig aneinander gefügt werden.
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Weiter vorteilhaft ist zumindest ein Bauteil als Blechbiegeteil ausgebildet, wobei die Ausnehmung als Labyrinth ausgestaltet ist. Durch die Ausgestaltung einer labyrinthartigen Ausnehmung wird ein Herausrutschen des zweiten Bauteils aus dem ersten erschwert oder verhindert.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen weisen bewegbare Nietverbindungen auf. Im Gegensatz hierzu wird vorteilhaft ein einfaches Blechbiegeteil verwendet, welches durch ein Labyrinth eine schwenkbare Verbindung der Bauteile der Vorrichtung ermöglicht.
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Die hier beschriebene Vorrichtung eignet sich besonders zur Verwendung in elektrischen Anlagen, insbesondere zur Verriegelung von deren Türen.
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Die weitere Darlegung der Erfindung sowie vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen erfolgt anhand einiger Figuren und Ausführungsbeispiele.
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Figurenliste
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- 1 eine Draufsicht auf die Vorrichtung in Öffnungsstellung, wobei zwei Bauteile gemäß 3 miteinander verbunden, relativ zueinander verschwenkt und derart scherenartig geöffnet sind, dass die Rundlöcher nicht miteinander fluchten,
- 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung in Schließstellung, wobei die zwei Bauteile gemäß 3 miteinander verbunden sind, eine geschlossene Öse bilden und wobei die Rundlöcher miteinander fluchten und konzentrisch zueinander liegen, und
- 3 zwei voneinander getrennte Bauteile der Vorrichtung gemäß 1 und 2, wobei von einem zweiten Bauteil eine Zunge abragt, welche in einer Ausnehmung eines ersten Bauteils verankerbar ist, und wobei in beiden Bauteilen mehrere Öffnungen in Form von Rundlöchern ausgebildet sind, welche unterschiedliche Durchmesser aufweisen,
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Verriegelung, umfassend zwei Bauteile 2, 3, welche relativ zueinander beweglich sind, wobei die Bauteile 2, 3 Achsabschnitte 4, 5 aufweisen, an denen sie miteinander beweglich verbunden sind, wobei die Bauteile 2, 3 um eine durch die Achsabschnitte 4, 5 verlaufende Achse verschwenk- oder verdrehbar sind, wobei in den Bauteilen 2, 3 Öffnungen 6, 7, 8 zur Aufnahme von Bügeln von Schlössern aufgenommen sind, wobei die Bauteile 2, 3 nach Art einer Schere in eine Öffnungsstellung und in eine Schließstellung verschwenk- oder verdrehbar sind und wobei in der Schließstellung die Öffnungen 6, 7, 8 in beiden Bauteilen 2, 3 miteinander fluchten und/ oder sich überlappen.
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Zumindest zwei oder mehrere Öffnungen 6, 7, 8 unterscheiden sich in ihrer Größe voneinander. Jeder Öffnung 6, 7, 8 im ersten Bauteil 2 liegt eine gleichgroße Öffnung 6, 7, 8 im zweiten Bauteil 3 gegenüber, wenn sich die Vorrichtung 1 in Schließstellung befindet. In 1 ist die Vorrichtung 1 in Öffnungsstellung gezeigt.
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Zumindest zwei oder mehrere Öffnungen 6, 7, 8 sind als Rundlöcher mit unterschiedlichen Durchmessern ausgebildet. Konkret sind drei Rundlochtypen, also drei Durchmesser, dargestellt. Von jedem Rundlochtyp sind in jedem Bauteil 2, 3 vier Rundlöcher in einer Reihe angeordnet. Die Reihen sind im konkreten Fall parallel zueinander angeordnet.
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Die Bauteile 2, 3 sind als Scherenschenkel ausgebildet.
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Jedes der Bauteile 2, 3 weist einen flächigen Abschnitt 9, 10 auf, in dem die Öffnungen 6, 7, 8 vorgesehen sind, wobei jedes der Bauteile 2, 3 einen Ösenabschnitt 11, 12 aufweist, welcher sich in Schließstellung mit dem jeweils anderen Ösenabschnitt zu einer Öse 13 ergänzt.
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Ein erster Ösenabschnitt 11 des ersten Bauteils 2 weist einen geschwungenen Haken auf, wobei ein zweiter Ösenabschnitt 12 des zweiten Bauteils 3 eine Konterleiste aufweist. Die Konterleiste ist gerade und ragt vom zweiten Achsabschnitt 5 ab.
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2 zeigt die Vorrichtung 1 in einer Schließstellung, wobei die Ösenabschnitte 11, 12 die Öse 13 erzeugen. Die Öffnungen 6, 7, 8 in den Bauteilen 2, 3 liegen einander derart gegenüber, dass diese miteinander fluchten und konzentrisch angeordnet sind.
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3 zeigt die Bauteile 2, 3 der Vorrichtung 1 gemäß den 1 und 2 in getrenntem Zustand. In einem ersten Achsabschnitt 4 des ersten Bauteils 2 ist eine Ausnehmung 14 ausgebildet, in welche eine an einem zweiten Achsabschnitt 5 des zweiten Bauteils 3 ausgebildete Zunge 15 eingreifen und die Bauteile miteinander beweglich verbinden kann, wie dies in 1 und 2 dargestellt ist.
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Zumindest ein Bauteil 2, 3 ist als Blechbiegeteil ausgebildet, wobei die Ausnehmung 14 als Labyrinth ausgestaltet ist.
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Die Öffnungen 6, 7, 8, welche als Rundlöcher ausgebildet sind, sind in beiden Bauteilen 2, 3 in gleicher Musteranordnung vorgesehen. In Schließstellung liegen Rundlöcher mit gleichem Durchmesser übereinander.
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Die kleinsten Öffnungen 8, die als Rundlöcher ausgebildet sind, weisen einen Durchmesser von 5,4 mm auf. Die zweitkleinsten Öffnungen 6, die als Rundlöcher ausgebildet sind, weisen einen Durchmesser von 7,3 mm auf. Die größten Öffnungen 7, die als Rundlöcher ausgebildet sind, weisen einen Durchmesser von 8, 5 mm auf.
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Die beiden Bauteile 2, 3 sind plattenförmig ausgestaltet, wobei die flächigen Abschnitte 9, 10, die Achsabschnitte 4, 5 und die Ösenabschnitte 11, 12 in jeweils einer Ebene liegen. Aus einer dieser Ebenen ragt lediglich die Zunge 15 des zweiten Bauteils 3 heraus. Die Bauteile 2, 3 sind jeweils einstückig und materialeinheitlich ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- erstes Bauteil
- 3
- zweites Bauteil
- 4
- erster Achsabschnitt
- 5
- zweiter Achsabschnitt
- 6
- Öffnung
- 7
- Öffnung
- 8
- Öffnung
- 9
- erster flächiger Abschnitt
- 10
- zweiter flächiger Abschnitt
- 11
- erster Ösenabschnitt
- 12
- zweiter Ösenabschnitt
- 13
- Öse
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Zunge