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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Filtern von Blut, insbesondere eine Blutfiltervorrichtung, die einen schnellen und einfachen Filtrationsprozess zur Abtrennung von Blutzellen ermöglicht.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Das Filtern von Blut wird für die Abtrennung der spezifischen Bestandteile des menschlichen Bluts benötigt. Insbesondere ist die Abtrennung erforderlich, da eine bestimmte Analyse nur bei bestimmten Bestandteilen des menschlichen Bluts durchgeführt werden kann, wogegen andere Blutbestandteile die Analyse stören könnten. Das menschliche Blut weist unterschiedliche Bestandteile auf, beispielsweise Erythrozyten, also rote Blutzellen, die eine Größe von etwa 7–8 μm aufweisen können, Leukozyten, also weiße Blutzellen, die eine Größe von etwa 8–20 μm aufweisen können, und Thrombozyten, also Plättchen, die eine Größe von etwa 1,5–3 μm aufweisen können, sowie das Blutplasma. Die Erythrozyten, die Leukozyten und die Thrombozyten repräsentieren mehr als 40 Vol.-% des Vollbluts. Um die unterschiedlichen Bestandteile des menschlichen Bluts zu trennen, wird ein Zentrifugationsprozess eingerichtet. Allerdings benötigt ein Zentrifugationsprozess einen beträchtlichen Zeitaufwand und eine beträchtliche Komplexität einer Einrichtung. Für spezielle Zwecke kann es erforderlich sein, eine Trennung der Blutbestandteile in kurzer Zeit und mit einer minimal komplexen Einrichtung zu erzielen. Weiterhin kann es erforderlich sein, eine Einrichtung zur Verfügung zu stellen, die einfach in der Handhabung ist, insbesondere für eilige medizinische Anwendungen oder solche in der Notfallmedizin.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Blutfiltervorrichtung zur Verfügung, die eine schnelle Abtrennung von Blutbestandteilen und eine verringerte Komplexität der Einrichtung ermöglicht, gemäß dem Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche, wobei weitere Ausführungsformen in den abhängigen Patentansprüchen angegeben sind.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Blutfiltervorrichtung zur Verfügung gestellt, die ein Gehäuse aufweist, einen Filtrationsabschnitt, ein erstes variables Blutreservoirvolumen, und eine Aufnahme für ein zweites variables Blutreservoirvolumen, wobei der Filtrationsabschnitt eine Rohseite und eine Reinseite aufweist, die durch ein Filtermedium getrennt sind, wobei der Filtrationsabschnitt einen ersten Verbindungsweg zwischen der Rohseite und dem ersten variablen Blutreservoirvolumen aufweist, und einen zweiten Verbindungsweg zwischen der Rohseite und der Aufnahme, sodass bei einer Variation eines variablen Blutreservoirvolumens Blut in entweder dem ersten variablen Blutreservoirvolumen oder einem zweiten variablen Blutreservoirvolumen, das an die Aufnahme angeschlossen werden soll, durch den jeweiligen Verbindungsweg zur Rohseite fließt, wobei ein Blutplasma/Serum das Filtermedium durchqueren kann, und das restliche Blut durch den jeweiligen anderen Verbindungsweg in das entsprechende andere Volumen, also das erste variable Blutreservoirvolumen bzw. das zweite variable Blutreservoirvolumen fließt, das an die Aufnahme angeschlossen werden soll.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, eine Blutfiltervorrichtung zum Empfang beispielsweise eines externen Blutreservoirs als das zweite variable Blutreservoirvolumen zur Verfügung zu stellen, wobei dieses externe Blutreservoir dazu eingesetzt werden kann, Blut von einem Patienten zu gewinnen. Dieses externe Blutreservoir kann beispielsweise eine Spritze sein, sodass dem Patienten Blut abgenommen werden kann. Nach Empfang des Bluts des Patienten in dem externen Blutreservoir kann das externe Blutreservoir an die Aufnahme der Blutfiltervorrichtung angeschlossen werden, sodass der Filterprozess sofort begonnen werden kann. Eine derartige Blutfiltervorrichtung ermöglicht eine Lösung mit modularen Komponenten für eine einfache, schnelle und wenig komplexe Trennung von Blutplasma/Serum. Das Blut kann dadurch geliefert werden, dass ein Druck an das variable Blutreservoirvolumen angelegt wird, das angeschlossen werden soll, sodass das Blut in den Filtrationsabschnitt hineingelangt, und der Durchgang durch den Verbindungsweg zwischen dem empfangenen variablen Blutreservoirvolumen und dem Filtrationsabschnitt. Der Filtrationsabschnitt trennt das Blutplasma/Serum von den verbleibenden Zellen des Bluts, sodass das Plasma/Serum das Filtermedium von der Rohseite zur Reinseite hin durchquert. Die verbleibenden Blutzellen und auch möglicherweise verbleibendes Plasma/Serum, das noch nicht das Filtermedium durchquert hat, verlassen den Filtrationsabschnitt durch den Verbindungsweg zum anderen Volumen, beispielsweise zum ersten variablen Blutreservoirvolumen, so dass die verbleibenden Zellen und das verbleibende Plasma/Serum in dem anderen variablen Blutreservoirvolumen gesammelt werden, das fest an die Blutfiltervorrichtung angeschlossen ist. Das andere variable Blutreservoir kann auch abnehmbar sein, und kann als eine Spritze konstruiert sein. Danach kann das Blut erneut zwangsweise durch den Filtrationsabschnitt geführt werden, von dem ersten variablen Blutreservoirvolumen, das fest an die Blutfiltervorrichtung angeschlossen ist, durch den Filtrationsabschnitt zum zweiten variablen Blutreservoirvolumen, das an die Blutfiltervorrichtung angeschlossen ist. Auf diese Weise kann der Prozess umgekehrt und aufeinanderfolgend wiederholt werden, sodass durch Einsatz mehrerer Iterationen einer Querstromfiltration eine beträchtliche Menge an Plasma/Serum in dem Filtrationsabschnitt gesammelt werden kann, insbesondere an der Reinseite des Filtrationsabschnitts, innerhalb kurzer Zeit und mit einer einfach zu handhabenden Vorrichtung. Das gesammelte Plasma/Serum kann für eine weitere Analyse verwendet werden.
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Gemäß einer Ausführungsform wird das erste variable Blutreservoirvolumen durch ein rohrförmiges Volumen und einen darin befindlichen, bewegbaren Kolben festgelegt.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, ein variables Blutreservoirvolumen zur Verfügung zu stellen, das dadurch gefüllt und geleert werden kann, dass eine Kraft auf den bewegbaren Kolben ausgeübt wird, um das Blut aus dem rohrförmigen Volumen des ersten variablen Blutreservoirvolumens durch den Filtrationsabschnitt in das variable Blutreservoirvolumen zu zwingen, das an die Blutfiltervorrichtung angeschlossen ist.
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Bei einer Ausführungsform ist der bewegbare Kolben mit einer Stange gekuppelt, die sich durch das rohrförmige Volumen und entlang diesem erstreckt.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, durch einen Benutzer eine Kraft auf den bewegbaren Kolben auszuüben, selbst wenn sich das variable Blutreservoirvolumen innerhalb eines Gehäuses befindet. Anders ausgedrückt kann, durch Ausüben einer Kraft auf die Stange, der Kolben nach vorne bewegt werden, um einen Druck auf das erste variable Blutvolumen einwirken zu lassen, um so das Blut durch den Filtrationsabschnitt zu zwingen.
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Bei einer Ausführungsform weisen ein Kolben des ersten variablen Blutreservoirvolumens und ein Kolben eines zweiten variablen Blutreservoirvolumens, die gekuppelt werden sollen, entgegengesetzte Druckrichtungen auf.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, eine Blutfiltervorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit welcher das externe variable Blutreservoirvolumen gekuppelt ist, das auch einen Kolben und möglicherweise eine Stange aufweist, sodass ein Benutzer aufeinanderfolgend eine Kraft auf die Stange des externen variablen Blutreservoirvolumens und die Stange des internen variablen Blutreservoirvolumens ausüben kann. Insbesondere wird ermöglicht, die Blutfiltervorrichtung zu halten, und einen Druck auf eine der Stangen auszuüben, durch einen Daumen, und aufeinanderfolgend die erste Stange freizugeben, und auf die gesamte Blutfiltervorrichtung durch einen Druckknopf der anderen Stange zu drücken, bis zu einer Anlage, um eine Kraft auf die andere Stange auszuüben. Daher kann schnell und einfach ein Blutfluss durch den Filtrationsabschnitt in aufeinanderfolgend entgegengesetzten Richtungen erzeugt werden.
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Bei einer Ausführungsform weist die Blutfiltervorrichtung weiterhin ein federelastisches Element auf, das funktionsmäßig zwischen dem bewegbaren Kolben und das Gehäuse gekuppelt ist, um eine Kraft zur Bewegung des Kolbens in Richtung zum ersten Verbindungsweg zur Verfügung zu stellen.
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Daher wird ermöglicht, Energie zu speichern, wenn das Blut durch die Filtrationsvorrichtung in das erste variable Blutreservoirvolumen gezwungen wird, sodass bei Freigabe der Stange oder des Kolbens des angeschlossenen variablen Blutreservoirvolumens das federelastische Element eine Gegenkraft anlegen kann, um einen Fluss zurück in das Blutreservoirvolumen zu erzeugen, das an die Blutfiltervorrichtung angeschlossen ist.
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Bei einer Ausführungsform weist die Stange des ersten variablen Blutreservoirs an einem distalen Ende einen Druckknopf auf, wobei das federelastische Element eine Schraubenfeder zwischen dem Druckknopf und dem Gehäuse ist.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, einfach eine Kraft anzulegen, beispielsweise durch einen Daumen auf die Stange, durch Drücken des Druckknopfes, wobei der Druckknopf gleichzeitig als Anlage für das federelastische Element oder als Befestigung des federelastischen Elements dient, abhängig von der Art des federelastischen Elements. Das federelastische Element kann beispielsweise am Druckknopf des ersten variablen Reservoirs vorgesehen sein.
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Bei einer Ausführungsform ist die Aufnahme dazu ausgebildet, eine Spritze als das zweite variable Blutreservoirvolumen zu empfangen.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, eine Standardvorrichtung als das zweite variable Blutreservoirvolumen einzusetzen, die praktisch immer und überall zur Verfügung steht. Es wird darauf hingewiesen, dass statt einer Spritze auch eine Monovette eingesetzt werden kann. Die Blutfiltervorrichtung kann eine Nadel oder Injektionsnadel aufweisen, die zum Perforieren einer Trennwand der Monovette ausgebildet ist.
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Bei einer Ausführungsform weist die Aufnahme eine Abteilung mit einem Längsverlauf zum Empfangen eines Spritzengehäuses auf, wobei der Längsverlauf der Abteilung parallel zum Längsverlauf des rohrförmigen Volumens ist.
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Daher wird ermöglicht, das externe zweite variable Blutreservoirvolumen, beispielsweise eine Spritze, und das erste variable Blutreservoirvolumen auf raumsparende Art und Weise anzuordnen, um eine kompakte Blutfiltervorrichtung zu erzielen, selbst wenn das zweite variable Blutreservoirvolumen an die Blutfiltervorrichtung angeschlossen ist. Die Aufnahme und die Abteilung können als eine Luer/Luer-Lock-Verbindung mit einem Clipmontagemechanismus für die Spritze oder Monovette ausgebildet sein.
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Bei einer Ausführungsform sind die Abteilung und das rohrförmige Volumen nebeneinander angeordnet.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, eine kompakte Konstruktion einer Blutfiltervorrichtung zur Verfügung zu stellen.
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Bei einer Ausführungsform weist die Blutfiltervorrichtung weiterhin einen Plasma/Serum-Auslass in dem Gehäuse auf, wobei der Plasma/Serum-Auslass einen Anschluss zur Reinseite des Filtrationsabschnitts bildet.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, das gewonnene Plasma/Serum von beispielsweise von der Blutfiltervorrichtung abzuziehen, um das gewonnene Plasma/Serum einem Analysevorgang zuzuführen.
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Bei einer Ausführungsform ist der Plasma/Serum-Auslass durch eine durchstechbare Trennwand abgedeckt.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, die Trennwand beispielsweise durch eine Nadel einer weiteren Spritze zu durchstechen, um das Plasma/Serum von dem Reinseitenvolumen des Filterabschnitts abzuziehen, damit das Plasma/Serum abgezogen wird.
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Bei einer Ausführungsform ist das Filtermedium eine Hohlfaser oder ein Hohlfaserbündel.
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Auf diese Weise wird ermöglicht, einen verlässlichen Filterprozess durchzuführen, der effektiv ist. Es wird darauf hingewiesen, dass anstelle von Hohlfasern auch ein flaches Filtermedium oder eine Membran eingesetzt werden kann.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die voranstehenden Merkmale auch kombiniert werden können. Die Kombination der voranstehenden Merkmale kann auch zu Synergieeffekten führen, selbst wenn diese nicht explizit im Einzelnen beschrieben sind. Diese und weitere Aspekte der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die nachstehend geschilderten Ausführungsbeispiele deutlich werden und werden unter Bezug auf diese erläutert.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die folgenden Zeichnungen geschildert.
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1 zeigt eine schematische Übersicht einer Blutfiltervorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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2 zeigt eine schematische Übersicht eines Filtrationsabschnitts der Blutfiltervorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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3 zeigt eine Perspektivansicht einer Blutfiltervorrichtung und eines variablen Blutreservoirvolumens, das angeschlossen werden soll, in einer halbgeschnittenen Ansicht.
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4 zeigt den Anschlussprozess bzw. das Einführen des externen variablen Blutreservoirvolumens in die Blutfiltervorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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5 zeigt den Einsatz der Blutfiltervorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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6 zeigt eine schematische Übersicht eines Ausführungsbeispiels der Blutfiltervorrichtung.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Blutfiltervorrichtung, die ein federelastisches Element aufweist.
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8 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Blutfiltervorrichtung, die ein inneres federelastisches Element in Form einer Feder aufweist.
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9 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Blutfiltervorrichtung, die ein inneres federelastisches Element in Form eines kompressiblen Luftvolumens aufweist.
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10 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Blutfiltervorrichtung, welches parallel variable Blutreservoirvolumina mit entsprechenden Bewegungsrichtungen des jeweiligen Kolbens aufweist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Blutfiltervorrichtung. Die Blutfiltervorrichtung 1 weist ein Gehäuse 10 und einen Filtrationsabschnitt 20 auf. Die Blutfiltervorrichtung 1 weist darüber hinaus ein erstes variables Blutreservoirvolumen 14 und eine Aufnahme 60 für ein weiteres, zweites variables Blutreservoirvolumen 15 auf, welches an die Aufnahme angeschlossen werden soll. Der Filtrationsabschnitt 20, hier zwischen den beiden variablen Blutreservoirvolumina, weist eine Rohseite 21 und eine Reinseite 22 auf, die durch ein Filtermedium 23 getrennt sind. Daher kann Blut an der Rohseite das Filtermedium durchqueren, um gefiltert zu werden, sodass das Ergebnis des Filtrationsprozesses, also das Plasma/Serum, an der Reinseite 22 des Filtrationsabschnitts 20 ankommt. Der Filtrationsabschnitt weist einen ersten Verbindungsweg 24 zwischen der Rohseite 21 und dem ersten variablen Blutreservoirvolumen 14 auf, und einen zweiten Verbindungsweg 25 zwischen der Rohseite 21 und der Aufnahme 60, sodass bei Variation eines der variablen Blutreservoirvolumina Blut in entweder dem ersten variablen Blutreservoirvolumen 14 oder dem externen, zweiten variablen Blutreservoirvolumen 15, das nunmehr an die Aufnahme 60 angeschlossen ist, durch den jeweiligen Verbindungsweg zur Rohseite 21 fließt, wobei das Blutplasma/Serum das Filtermedium 23 durchqueren kann. Das restliche Blut fließt durch den jeweiligen anderen Verbindungsweg in das entsprechende andere Volumen, also in das erste variable Blutreservoirvolumen 14 bzw. das externe, zweite variable Blutreservoirvolumen 15, welches in 1 an die Aufnahme 60 angeschlossen ist. Es wird darauf hingewiesen, dass die Einzelheiten des Filtrationsabschnitts 20 aus 2 hervorgehen, wobei 2 den Filtrationsabschnitt darstellt, welcher die Rohseite 21, die Reinseite 22, und das Filtermedium 23 aufweist, welches die Rohseite 21 und die Reinseite 22 voneinander trennt. Es wird darauf hingewiesen, dass der Filtrationsabschnitt 20 von der Blutfiltervorrichtung getrennt sein kann, insbesondere im Falle eines fertig gestellten Filtrationsprozesses. Der Filtrationsabschnitt 20 in 2 weist einen Plasma/Serum-Auslass 16 auf, der in 2 durch eine Trennwand 18 verschlossen ist. Es wird darauf hingewiesen, dass die Trennwand durchstechbar ausgebildet sein kann. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass die Trennwand durchlässig für Gas sein kann, sodass ein Druck, der sich aufgebaut hat, entweichen kann, oder ein Unterdruck, der sich aufgebaut hat, durch die Trennwand 18 ausgeglichen werden kann.
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3 zeigt eine halbgeschnittene Perspektivansicht einer Blutfiltervorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel, bei welchem das externe variable Blutreservoirvolumen 15 von der Blutfiltervorrichtung 1 getrennt ist. Das zweite, externe variable Blutreservoirvolumen 15 kann dazu verwendet werden, einem Patienten Blut abzunehmen, durch Verbinden einer Nadel (nicht gezeigt) mit einer Öffnung, und Ziehen an der Stange 40, um das Blut in das variable Volumen 15 abzuziehen. Zu diesem Zweck kann eine Stange 40 mit einem Kolben 27 über ein erstes Ende 41 der Stange 40 gekuppelt sein. Am anderen Ende, dem zweiten Ende 42 der Stange, kann ein Druckknopf 43 angeschlossen sein. Daher kann die Stange durch Ergreifen des Druckknopfes 43 nach vorne gedrückt und nach hinten zurückgezogen werden, um den Kolben 27 zu bewegen, damit das variable Blutreservoirvolumen 15 vergrößert bzw. verkleinert wird. Wenn in das zweite variable Blutreservoirvolumen 15 Blut eingefüllt wurde, kann das zweite variable Blutreservoirvolumen 15 mit der Aufnahme 60 der Blutfiltervorrichtung 1 gekuppelt werden. Dann kann der Druckknopf 43 gedrückt werden, um das Blut in dem zweiten variablen Blutreservoirvolumen 15 durch den Verbindungsweg 25 in den Filtrationsabschnitt 20 zu zwingen, sodass der Filtrationsprozess stattfinden kann. Plasma/Serum kann das Filtermedium (nicht dargestellt) durchqueren, und das verbleibende Blut und das verbleibende Plasma/Serum können den Filtrationsabschnitt 20 durch den Verbindungsweg 24 in das erste variable Blutreservoirvolumen 14 verlassen. Der Kolben 26 des ersten variablen Blutreservoirvolumens 14 kann nach außen gedrückt werden, wenn das Volumen 14 zunimmt, sodass sich die Stange 40 des zweiten Volumens 14 nach außen bewegt. Wenn das zweite variable Blutreservoirvolumen 15 leer ist, hat die maximale Menge an Blut das erste variable Blutreservoirvolumen 14 erreicht, sodass der Prozess dadurch umgekehrt werden kann, dass auf den anderen Druckknopf 43 gedrückt wird, um das Blut von dem ersten variablen Blutreservoirvolumen 14 durch den Verbindungsweg 24 in den Filtrationsabschnitt 20 zu zwingen, und dann weiter zum Verbindungsweg 25 in das zweite variable Blutreservoirvolumen 15. Dieser Prozess kann mehrfach wiederholt werden, sodass eine kumulierte Menge an Plasma/Serum in dem Filtrationsabschnitt gesammelt werden kann, also an der Reinseite des Filtrationsabschnitts, wie dies in 2 gezeigt und anhand von dieser erläutert wurde.
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4 zeigt den Prozess des Anschlusses des zweiten variablen Blutreservoirvolumens 15 an die Blutfiltervorrichtung 1. Zu diesem Zweck kann der Benutzer das Gehäuse 10 mit seiner Hand 80 halten, und das zweite variable Blutreservoirvolumen 15 in die Abteilung 62 einführen, um das zweite variable Blutreservoirvolumen 15 mit der Aufnahme 60 zu kuppeln. Nachdem das externe, zweite variable Blutreservoirvolumen, beispielsweise in Form einer Spritze, mit der Aufnahme 60 gekuppelt wurde, kann der Filtrationsprozess dadurch beginnen, dass auf den Druckknopf 43 gedrückt wird, wie in 5 gezeigt ist. Wenn der Druckknopf 43 entweder des ersten oder des zweiten variablen Blutreservoirvolumens vollständig heruntergedrückt wurde, kann der Druckknopf freigegeben werden, und kann auf den anderen Druckknopf gedrückt werden. Das Drücken auf den anderen Druckknopf kann dadurch erzielt werden, dass der andere Druckknopf auf eine Anlage gedrückt wird, beispielsweise einen Tisch oder irgendeine andere Oberfläche 90. Nach Ankunft an der Endposition kann der erste Druckknopf erneut durch den Daumen eines Benutzers oder gleichmäßig gegen eine Oberfläche 40 mit Druck beaufschlagt werden. Es wird darauf hingewiesen, dass die Filtrationsvorrichtung auch durch irgendeinen anderen Finger oder irgendeinen anderen Körperteil betätigt werden kann. So kann beispielsweise auch der erste Druckknopf durch eine externe Anlage oder Oberfläche gedrückt werden. Daher kann die Vorrichtung von einer Hand betätigt werden.
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Es wird darauf hingewiesen, dass das Filtergehäuse und die Vorrichtung aus einem Material hergestellt sein könnte, das sterilisiert werden kann. Das Filtermedium kann eine Hohlfasermembran oder ein Bündel von Hohlfasern sein. Allerdings kann auch eine Membran in Form einer flachen Platte als ein Filtermedium verwendet werden. Typischerweise ist der Filtervorgang eine Querstrombetriebsart. Es wird darauf hingewiesen, dass der Filtrationsabschnitt als ein austauschbares Teil ausgelegt sein kann, um unterschiedliche Filterarten zu kombinieren, beispielsweise zum Abnehmen unterschiedlicher Anteile des Bluts. Es wird darauf hingewiesen, dass verschiedene Abschnitte der Filtrationsvorrichtung mit Heparin beschichtet sein können, sodass der Zustand des Bluts ausreichend für einen Filtrationsprozess gehalten werden kann. Es wird darauf hingewiesen, dass die Blutfiltervorrichtung Kupplungen oder andere Elemente aufweisen kann, um einen Überdruck oder eine zu hohe Kraft auszuschalten, der bzw. die auf das jeweilige variable Filtervolumen einwirkt. Es wird darauf hingewiesen, dass statt eines Handbetriebs auch ein elektrischer oder mechanischer Betrieb durchgeführt werden kann, beispielsweise wenn die Filtervorrichtung in einer automatisierten Antriebseinrichtung vorgesehen ist. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass der Filtrationsabschnitt oder eines der variablen Blutreservoirvolumina oder einer der Verbindungswege als ein Reservoir für Zusatzstoffe verwendet werden kann, um den Filtrationsprozess zu verbessern.
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Die 6 bis 10 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele einer Filtrationsvorrichtung, die nachstehend beschrieben werden.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem das externe, zweite variable Blutreservoirvolumen 15 mit der Blutfiltervorrichtung über eine Aufnahme 60 gekuppelt ist.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel ähnlich jenem von 6, wobei jedoch ein federelastisches Element 45 vorgesehen ist. Das federelastische Element 45 kann dazu eingesetzt werden, eine Kraft auf die Stange 40 des ersten variablen Blutreservoirvolumens 14 auszuüben. Wenn eine Kraft auf das zweite, externe variable Blutreservoirvolumen 15 ausgeübt wird, wird das Blut durch den Verbindungsweg 25, den Filtrationsabschnitt 20, und den ersten Verbindungsweg 24 in das erste variable Blutreservoirvolumen 14 gezwungen, sodass das federelastische Element vorgespannt wird. Wenn die Kraft auf den Druckknopf 43 freigegeben wird, also die auf das zweite variable Blutreservoirvolumen 15 einwirkende Kraft, kann das federelastische Element 45 das Blut in einer entgegengesetzten Flussrichtung zurückdrücken. Es wird darauf hingewiesen, dass das federelastische Element 45 eine Feder sein kann, die in einer Zugrichtung vorgespannt wird, oder eine Feder, die in einer Druckrichtung vorgespannt wird.
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8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel ähnlich jenem von 7. Das federelastische Element 45 ist eine Feder, die beispielsweise eine unter Druck vorgespannte Feder ist, die in dem Gehäuse 10 vorgesehen ist. Das Füllen des ersten variablen Blutreservoirvolumens 14 kann daher die Feder 45 vorspannen, sodass ein Rückfluss beginnt, wenn die auf den Kolben 27 einwirkende Kraft gelöst wird.
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9 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem das federelastische Element 45 in Form eines Luftvolumens ausgeführt ist. Luft in dem Luftvolumen als federelastisches Element 45 wird zusammengedrückt, und so vorgespannt, dass die Stange 40, die mit dem Kolben 26 gekuppelt ist, das Blut von dem ersten variablen Blutreservoirvolumen 14 durch den ersten Verbindungsweg 24, den Filtrationsabschnitt 20, und den zweiten Verbindungsweg 25 zwingt, in das zweite variable Blutreservoirvolumen 15, wenn die auf den Kolben 27 einwirkende Kraft freigegeben wird.
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Das Ausführungsbeispiel von 6 kann so betätigt werden, dass die gesamte Filtervorrichtung von Hand gehalten wird, und die Stange auf den Kolben 27 mit einem Daumen oder einem Finger gedrückt wird, und die Gegenkraft auf den Kolben 26 dadurch aufgebracht wird, dass eine Kraft durch Anlegen der Stange 40, die mit dem Kolben 26 gekuppelt ist, gegen eine Anlage ausgeübt wird. Die Ausführungsbeispiele von 7, 8 und 9 benötigen nicht unbedingt erforderlich den Einsatz einer externen Gegenkraft zur Erzeugung des Rückflusses, da der Fluss in die erste Richtung das federelastische Element 45 vorspannt, sodass die Rückflusskraft durch das Entspannen des federelastischen Elements 45 einwirkt.
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10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei welchem die beiden variablen Blutreservoirvolumina 14, 15 Seite an Seite angeordnet sind, und die Druckrichtungen der entsprechenden Stangen 40 einander entsprechen. Daher kann die Vorrichtung von Hand gehalten werden, und kann der Benutzer eine Kraft auf die eine Stange ausüben, bis die Endposition erreicht wird, und dann mit dem Daumen oder dem Finger eine andere Stange betätigen, bis die Endposition erreicht ist, und kann den Vorgang wiederholen, bis eine ausreichende Menge an Serum/Plasma in dem Filtrationsabschnitt 20 gewonnen wurde.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die Blutfiltervorrichtung wie voranstehend geschildert einen schnellen und einfachen Trennprozess einer Suspension in fester und flüssiger Phase von Blut ermöglicht. Die Vorrichtung gestattet einen Einhandbetrieb, wogegen einige der Ausführungsbeispiele eine Betätigung von Hand nur eines Kolbens erfordern. Insbesondere ist ein Handbetrieb ohne elektrische Unterstützung möglich, wobei jedoch darauf hingewiesen wird, dass auch ein elektrischer Antrieb eingesetzt werden kann. Die einfache und kompakte Konstruktion der Blutfiltervorrichtung ermöglicht ein Schütteln des Filtergehäuses von Hand zur Durchführung einer Mischung der Blutprobe, damit die Suspension gut gemischt bleibt, und ein Absetzen der Feststoffbestandteile vermieden wird. Wenn Vorbehandlungsbestandteile vorgesehen sind, kann darüber hinaus ein Stabilisierungsprozess erhalten werden, beispielsweise beim Mischen des Vollbluts mit Heparin. Die geschlossene und abgedichtete Filtervorrichtung kann am Ende vollständig entsorgt werden, wenn die kritischen Materialien behandelt werden. Es ist keine Öffnung der Vorrichtung erforderlich. Wenn ein transparentes Material eingesetzt wird, ist eine direkte Beobachtung des Filtrationsprozesses möglich. Es wird darauf hingewiesen, dass eine Spritze zum Abnehmen von Blut direkt in die Abteilung 60 eingeführt und zum Filtrieren eingesetzt werden kann, sodass kein Umgießen von Blut von einer Spritze zum Abnehmen von Blut in einen anderen Behälter nötig ist.
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Es wird darauf hingewiesen, dass der Betriff ”aufweisen” nicht andere Elemente oder andere Schritte ausschließt, und dass der unbestimmte Artikel ”ein” oder ”eine” nicht eine Mehrzahl ausschließt. Weiterhin können im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Ausführungsbeispielen beschriebene Elemente kombiniert werden.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die Bezugszeichen in den Patentansprüchen nicht so verstanden werden sollen, dass sie den Umfang der Patentansprüche einschränken.