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Die Erfindung betrifft einen Kompressor zum Verdichten von Luft für ein Druckluftsystem eines Kraftfahrzeugs, mit einem Zylindergehäuse und einem mit diesem verbundenen Zylinderkopf, wobei im Zylindergehäuse mindestens ein Verdichterkolben in wenigstens einem Zylinder oszillierend auf und ab bewegbar ist.
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Kompressoren werden zur Verdichtung von Gasen aller Art und insbesondere zur Komprimierung von Luft für unterschiedlichste technische Anwendungen eingesetzt. Beispielsweise sind Kompressoren zur Bereitstellung von Druckluft zum Betrieb von pneumatischen Bremssystemen in Kraftfahrzeugen und Schienenfahrzeugen notwendig. Die Kompressoren werden bei Kraftfahrzeugen in der Regel von der zum Antrieb des Fahrzeugs vorgesehenen Brennkraftmaschine mit angetrieben. Gegebenenfalls kann für den Kompressor ein von der Brennkraftmaschine unabhängiger Nebenantrieb vorgesehen sein.
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Aus der
DE 198 48 217 A1 ist beispielsweise ein Gasverdichter mit einem Zusatzverdichtungsraum bekannt. Um die Leistungsaufnahme des Gasverdichters im Leerlaufbetrieb, also bei einem geringen Druckluftbedarf des Druckluftsystems zu minimieren, wird der Zylinderraum durch gezieltes Zuschalten eines sogenannten Totraumvolumens mittels einer verschiebbaren und/oder schwenkbaren Lamelle vergrößert und hierdurch die mechanische Antriebsleistung des Kompressors im Leerlaufbetrieb herabgesetzt.
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Bei Mehrzylinderkompressoren mit paarweise gegenläufig oszillierenden Kolben ist es demgegenüber bekannt, jeweils zwei Zylinderräume im Leerlaufbetrieb über einen Bypass-Kanal miteinander zu verbinden, so dass die Druckluft unter signifikanter Verringerung der Antriebsleistung lediglich zwischen den Zylindern hin und her gefördert wird. Um diesen Zweck zu erreichen, wird mindestens ein Bypass-Kanal durch eine geeignete Betätigungsstellung der Lamellen mit Hilfe von Aktoren im Leerlaufbetrieb des Kompressors zumindest bereichsweise freigegeben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kompressor zur Verdichtung eines Gases vorzustellen, der im Vergleich zu vorbekannten Ausführungsformen von Kompressoren mit einer verlustarmen Fördermengenregulierung einen konstruktiv einfacheren Aufbau aufweist.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass sich der konstruktive Aufbau eines Kompressors durch eine Optimierung der Lagerung der zur verlustarmen Fördermengenregulierung an der Unterseite des Zylinderkopfes eingesetzten Lamellen vereinfachen lässt.
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Die Erfindung geht daher aus von einem Kompressor zum Verdichten von Luft für ein Druckluftsystem eines Kraftfahrzeugs, mit einem Zylindergehäuse und einem mit diesem verbundenen Zylinderkopf, wobei im Zylindergehäuse mindestens ein Verdichterkolben in wenigstens einem Zylinder oszillierend auf und ab bewegbar ist. Zur Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, dass in mindestens einer Vertiefung in einer dem mindestens einen Verdichterkolben zugewandten Unterseite des Zylinderkopfes wenigstens eine Lamelle aufgenommen ist, mittels der durch Schließen oder Öffnen wenigstens eines Steuerkanals im Zylinderkopf eine verlustarme Regelung der Förderleistung des Kompressors durchführbar ist, wobei ein Lagerende der mindestens einen Lamelle verschwenkbar geführt an einer Lagerkontur dieser Vertiefung angelenkt ist.
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Durch diesen Aufbau wird unter anderem erreicht, dass im Vergleich zu einer weniger vorteilhaften Ausführungsform ein dortiger Lagerzapfen zur schwenkbaren Lagerung der Lamelle an der Unterseite des Zylinderkopfes entbehrlich ist. Darüber hinaus entfällt an der Haltestruktur für einen solchen Lagerzapfen am Zylinderkopf eine ansonsten notwendige Materialaufdickung in Richtung zu einem benachbart angeordneten Strömungskanal. Durch die Konstruktion gemäß der Erfindung kann der Strömungsquerschnitt des Strömungskanals vergrößert ausgebildet sein und zugleich der erforderliche Materialeinsatz bei der Fertigung des Zylinderkopfes in Kosten senkender Weise reduziert werden.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lagerende der mindestens einen Lamelle und die jeweilige Lagerkontur der zugeordneten mindestens einen Vertiefung im Zylinderkopf jeweils zumindest abschnittweise kreisförmig ausgebildet sind. Hierdurch ergibt sich eine Optimierung der zwischen dem Lagerende der Lamelle und der Lagerkontur der Vertiefung des Zylinderkopfes entstehenden Lagerfläche. Die Außenkontur der Vertiefung, einschließlich der Lagerkontur für die Lamelle, korrespondiert geometrisch im Wesentlichen mit einer Außenkontur dieser Lamelle, um deren flächig vollständige Aufnahme in der Vertiefung zu gewährleisten.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Lagerende der mindestens einen Lamelle und die jeweilige Lagerkontur der mindestens einen Vertiefung des Zylinderkopfes zumindest bereichsweise formschlüssig ineinander greifen. Hierdurch ist eine leichtgängige und zugleich im Idealfall spielfreie Lagerung des Lagerendes der mindestens einen Lamelle innerhalb der Lagerkontur der betreffenden Vertiefung im Zylinderkopf gegeben.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die mindestens eine Lamelle an einem vom Lagerende weggerichteten Betätigungsende einen Betätigungsabschnitt aufweist. Hierdurch wird die Anbindung eines in den Zylinderkopf integrierten Aktuators, beispielsweise einer kleinen pneumatischen Kolben-Zylinder-Anordnung, zum Verschwenken der Lamelle in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebszustand des Kompressors möglich.
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In weiterer, beispielhaften Ausgestaltung des Betätigungsabschnitts der Lamelle ist vorgesehen, dass der Betätigungsabschnitt in einer Draufsicht parallel zu Schwenkachse der Lamelle näherungsweise T-förmig ausgebildet ist und an den kurzen T-Schenkeln zwei gegenüberliegend zueinander angeordnete sowie in etwa halbkreisförmige Schenkelenden aufweist, wobei in etwa mittig zwischen diesen beiden Schenkelenden ein Betätigungsstift zur mechanischen Ankopplung an einen Aktuator ausgebildet oder befestigt ist.
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Infolge der T-förmigen beziehungsweise hammerförmigen Ausbildung des Betätigungsabschnitts der Lamelle mit zwei betätigungsseitigen Schenkelenden ergeben sich zwei Endstellungen der Lamelle bei deren Schwenkbetätigung, bei denen jeweils ein Schenkelende der Lamelle sehr nahe an der Umfangskontur der Vertiefung des Zylinderkopfes angeordnet ist. Durch die T-förmige Geometrie der Lamelle überdeckt diese im Bereich ihrer Schenkelenden eine bogenförmige Ausnehmung im Zylinderkopf, welche der Betätigungsstift der Lamelle durchsetzt. Unterhalb der bogenförmige Ausnehmung im Zylinderkopf ist der erwähnte Aktuator zur Betätigung der Schwenkbewegung der Lamelle angeordnet, welcher durch die Abdeckung der bogenförmige Ausnehmung mittels der Lamellenschenkel vor der Wärme des Verdichtungsprozesses sowie vor einer Verschmutzung geschützt wird. In einer anderen Ausführungsform könnte die Lamelle auch eine L-förmige Geometrie aufweisen, wobei der kurze L-Schenkel eine bogenförmige Ausnehmung im Zylinderkopf abdeckt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass in einer Draufsicht auf die Lamelle parallel zu Schwenkachse derselben das Lagerende und der Betätigungsabschnitt der mindestens einen Lamelle über einen beidseitig bogenförmigen Ventilabschnitt miteinander verbunden sind. Hierdurch kann der Ventilabschnitt der Lamelle Steuerkanäle mit einer großen Querschnittsfläche bei vergleichsweise geringen Schwenkbewegungen um kleine Schwenkwinkel bedecken und wieder freigeben.
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Außerdem kann bei diesem Kompressor vorgesehen sein, dass in einer Leerlauf-Betätigungsstellung der mindestens einen Lamelle deren Ventilabschnitt mindestens einen Steuerkanal im Zylinderkopf zumindest teilweise freigibt. Hierdurch ist ein energiesparender Leerlaufbetrieb des Kompressors möglich. In einer Lastlauf-Betätigungsstellung der mindestens einen Lamelle verschließt der Ventilabschnitt dagegen den mindestens einen Steuerkanal vollständig. Demnach kann der Kompressor durch einfaches Verschwenken der Lamelle von deren Leerlauf-Betätigungsstellung in deren Lastlauf-Betätigungsstellung in den Volllastbetrieb bei maximaler Fördermenge unter gleichzeitiger Erhöhung der erforderlichen mechanischen Antriebsleistung des Kompressors umgeschaltet werden.
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Schließlich ist bevorzugt vorgesehen, dass die Materialstärke der mindestens einen Lamelle über deren Ausdehnung annähernd konstant ist, und dass diese Materialstärke geringer ist als die Tiefe der mindestens einen Vertiefung in der Unterseite des Zylinderkopfes. Hierdurch ist die freie Beweglichkeit der Lamelle nach dem Zusammenbau des Zylinderkopfes auf jeden Fall gewährleistet.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung ist der Beschreibung eine Zeichnung beigefügt. In dieser zeigt
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1 eine perspektivische Ansicht eines Kompressors mit zwei Zylindern,
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2 eine perspektivische Draufsicht auf die Unterseite des Zylinderkopfes des Kompressors von 1 zusammen mit zwei von der Unterseite abgehoben dargestellten Lamellen,
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3 eine Draufsicht auf die Unterseite des Zylinderkopfes von 2 mit eingelegten und in einer Lastlauf-Betätigungsstellung angeordneten Lamellen, und
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4 eine Draufsicht auf die Unterseite des Zylinderkopfes von 2 mit eingelegten und in einer Leerlauf-Betätigungsstellung angeordneten Lamellen.
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In der Zeichnung weisen dieselben konstruktiven Elemente jeweils die gleiche Bezugsziffer auf.
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1 zeigt demnach einen Zweizylinder-Kompressor 10 zum Verdichten von Gasen aller Art, insbesondere jedoch zur Erzeugung von Druckluft für pneumatische Systeme. Der Kompressor 10 weist unter anderem ein Kurbelgehäuse 12, ein Zylindergehäuse 14 sowie einen auf dieses aufgesetzten Zylinderkopf 16 auf, der seinerseits mit einem Zylinderkopfdeckel 18 abgeschlossen ist. Der Antrieb der Antriebswelle 22 des Kompressors 10 erfolgt mit Hilfe eines in den Zeichnungen nicht dargestellten Antriebsaggregats, welches über einen am Kurbelgehäuse 12 ausgebildeten Flansch 20 mit dem Kompressor 10 verbindbar ist. Die weiteren technischen Einzelheiten des konstruktiven Aufbaus eines derartigen Kompressor mit zwei Zylindern zur Verdichtung von insbesondere Luft sind dem auf dem technischen Gebiet der Pneumatik tätigen Fachmann hinreichend geläufig, so dass an dieser Stelle auf eine eingehende Erläuterung des inneren Aufbaus des Kompressors 10 verzichtet wird.
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In 2 ist eine perspektivische Ansicht der den Verdichterkolben des Kompressors 10 zugewandten Unterseite 30 des Zylinderkopfes 16 zusammen mit zwei von diesem abgehoben dargestellten Lamellen 34, 36 dargestellt. Die Unterseite 30 des Zylinderkopfes 16 ist in zwei Bereiche I, II unterteilt, die einschließlich aller Bohrungen, Kanäle, Stifte und Ausnehmungen spiegelsymmetrisch zu einer Symmetrieachse 32 ausgebildet sind. Entsprechendes gilt für die beiden von der Unterseite 30 abgehoben dargestellten, plattenförmigen Lamellen 34, 36, so dass, um Wiederholungen zu vermeiden, in der weiteren Beschreibung lediglich der Bereich I der Unterseite 30 sowie die Lamelle 34 eingehender beschrieben werden.
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In die Unterseite 30 des Zylinderkopfes 16 ist in deren Bereich I unter anderem eine Vertiefung 38 mit einer in sich geschlossenen Umfangskontur 40 ausgebildet. Der geometrische Verlauf der Umfangskontur 40 korrespondiert hierbei näherungsweise mit der Umfangskontur 42 der Lamelle 34. Um eine bündige Aufnahme der Lamelle 34 in der Vertiefung 38 und zugleich deren Verschwenkbarkeit innerhalb der von der Umfangskontur 40 definierten Fläche der Vertiefung 38 zu ermöglichen, ist die Umfangskontur 40 der Vertiefung 38 im Vergleich zur Umfangskontur 42 der Lamelle 34 quer zur Längserstreckung der Lamelle 34 vergrößert.
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Die Lamelle 34 weist ein Lagerende 44 und an einem hiervon weggerichteten Betätigungsende 46 einen Betätigungsabschnitt 48 mit einem zylindrischen Betätigungsstift 50 auf, die über einen bauchigen beziehungsweise beidseitig bogenförmigen Ventilabschnitt 52 miteinander verbunden sind. Die verschwenkbare Lagerung der Lamelle 34 innerhalb der Vertiefung 38 des Zylinderkopfes 16 erfolgt mittels des Lagerendes 44, das zumindest bereichsweise formschlüssig in eine kreissegmentförmige Lagerkontur 54 der Umfangskontur 40 der Vertiefung 38 einbringbar ist und dort im Zusammenwirken mit dieser einen Drehpunkt für eine Schwenkbewegung der Lamelle 34 definiert.
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Das Verschwenken der Lamelle 34 in Abhängigkeit von einem Betriebszustand des Kompressors 10, insbesondere dem Leerlaufbetrieb bei minimaler Luftfördermenge und dem Volllastbetrieb mit maximaler Luftfördermenge, erfolgt mittels eines mit einer gestrichelten Linie angedeuteten Aktors 56, der oberhalb der Unterseite 30 des Zylinderkopfes 16 in einer nicht dargestellten Bohrung desselben angeordnet sowie als pneumatische Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildet ist. Zu diesem Zweck greift der Betätigungsstift 50 der Lamelle 34 im eingebauten Zustand derselben durch eine bogenförmige Ausnehmung 58 im Zylinderkopf 16, und gelangt so in Eingriff mit einer nicht dargestellten Ringnut des Kolbens des Aktors 56.
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Durch das Verschwenken der Lamelle 34 innerhalb der Vertiefung 38 werden zwei Steuerkanäle 60, 60' im Zylinderkopf 16 entweder zumindest teilweise freigegeben oder vollständig bedeckt, wobei durch die Öffnung der Steuerkanäle 60, 60' zum Beispiel ein sogenannter Totraum dem zugehörigen Zylinderraum des Kompressors 10 zugeschaltet und in Folge dessen das Arbeitsvolumen vergrößert werden kann, welches wiederum zu einer deutlichen Absenkung der im Leerlaufbetrieb notwendigen Antriebsleistung des Kompressors 10 führt.
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Bei den zwei hier gegebenen, bevorzugt gegenläufig in den Zylinderräumen des Kompressors 10 auf und ab oszillierenden Verdichterkolben, können die genannten Zylinderräume über die Steuerkanäle 60, 60' mittels der Lamelle 34 miteinander verbunden werden, so dass die Luft im Leerlaufbetrieb des Kompressors 10 zwischen den beiden Zylinderräumen praktisch verlustfrei hin und her gefördert wird und die im Leerlaufbetrieb des Kompressors 10 noch erforderliche Antriebsleistung drastisch reduziert ist.
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Die Materialstärke 62 der Lamelle 34 ist so bemessen, dass sie geringer ist als die Tiefe 64 der Vertiefung 38 im Zylinderkopf 16, um insbesondere eine freie Beweglichkeit der Lamelle 34 nach dem Zusammenbau des Zylinderkopfes 16 zu gewährleisten.
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Ferner ist im Zylinderkopf 16 eine Vielzahl von weiteren Bohrungen, Kanälen, Durchbrüchen, Ausnehmungen und Stiften ausgebildet beziehungsweise angeordnet, die für das Verständnis der Erfindung unwesentlich sind.
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3 zeigt eine Draufsicht auf die Unterseite 30 des Zylinderkopfes 16 der 2 mit eingelegten und in ihrer Lastlauf-Betätigungsstellung geschwenkten Lamellen 34, 36. Aufgrund des symmetrischen Aufbaus der Unterseite 30 des Zylinderkopfs 16 in Bezug zur Symmetrielinie 32 wird im weiteren Fortgang der Beschreibung ausschließlich der Bereich I der Unterseite 30 näher erläutert. In der hier dargestellten Position befindet sich die Lamelle 34 in ihrer Lastlauf-Betätigungsstellung, in welcher der bogenförmige Ventilabschnitt 52 die beiden mit gestrichelten Linien angedeuteten Steuerkanäle 60, 60' vollständig bedeckt und der Kompressor 10 daher die maximal mögliche Fördermenge an verdichteter Luft abgibt.
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Das Lagerende 44 der Lamelle 34 ist im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet und zumindest bereichsweise formschlüssig in der gleichfalls in etwa kreisförmigen Lagerkontur 54 der Vertiefung 38 zur Schaffung eines Drehpunkts 70 verschwenkbar aufgenommen. Die Lagerkontur 54 stellt einen Teilabschnitt der Umfangskontur 40 der Vertiefung 38 dar. Der Drehpunkt 70 tritt an die Stelle eines ansonsten zur verschwenkbaren Lagerung der Lamelle 34 am Zylinderkopf 16 in diesem Bereich notwendigen Lagerzapfens. Hierdurch ergibt sich ein erheblich vereinfachter konstruktiver Aufbau des Zylinderkopfes 16. Durch den Drehpunkt 70 ist die verschwenkbare Lagerung der Lamelle 34 innerhalb der Vertiefung 38 gegenüber parallel zur Unterseite 30 angreifenden, mechanischen Lasten gewährleistet. Abweichend von dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel kann das Lagerende 44 der Lamelle 34 eine von der Kreisform abweichende geometrische Gestalt aufweisen und unter Verringerung der zur Verfügung stehenden Lagerfläche beispielsweise als ein Vieleck, beispielsweise sternförmig oder dergleichen, ausgebildet sein.
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Der Betätigungsabschnitt 48 der Lamelle 34 ist in diesem Ausführungsbeispiel näherungsweise T-förmig ausgebildet und verfügt über zwei gegenüberliegend zueinander angeordnete und jeweils in etwa halbkreisförmige Schenkelenden 72, 74. Mittig zwischen dem ersten Schenkelende 72 und dem zweiten Schenkelende 74 ist der bereits genante zylindrische Betätigungsstift 50 an der Lamelle 34 befestigt, was beispielsweise durch Einpressen, Verkleben, Vernieten, Verschweißen oder dergleichen erfolgt sein kann. Die beiden Schenkelenden 72, 74 legen im Zusammenwirken mit korrespondierend zu den Schenkelenden 72, 74 in der Umfangskontur 40 der Vertiefung 38 ausgeformten, gleichfalls ungefähr halbkreisförmigen Taschen 76, 78 zwei definierte Endpositionen der Lamelle 34 innerhalb der Vertiefung 38 fest. In der gezeigten Schwenkstellung der Lamelle 34 liegt das zweite Schenkelende 74 in der diesem zugeordneten zweiten Tasche 78, wodurch die gezeigte Lastlauf-Betätigungsstellung der Lamelle 34 festgelegt ist. Der erwähnte Aktuator 56 bestimmt mit den Endstellungen seiner axialen Stellbewegung die beiden Endstellungen der Schwenkbewegung der Lamelle 34.
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Um den Kompressor 10 ausgehend von der in 3 dargestellten Lastlauf-Betätigungsstellung in die verlustarme Leerlauf-Betätigungsstellung zu verbringen, wird die Lamelle 34 mithilfe des Aktors 56, dessen bewegliches Element im Eingriff mit dem Betätigungsstift 50 steht, in Richtung eines Pfeils 80 so weit um den Drehpunkt 70 herum verschwenkt, bis das erste Schenkelende 72 in der diesem zugeordneten ersten Tasche 76 annähernd zur Anlage kommt und der bogenförmige Ventilabschnitt 52 die Steuerkanäle 60 im Idealfall vollständig freigibt (siehe 4). Um die notwendige mechanische Kopplung zwischen dem Aktuator 56 und dem Betätigungsstift 50 der Lamelle 34 zu ermöglichen, verfügt der Zylinderkopf 16 etwa im Bereich der halbkreisförmigen Taschen 76, 78 über die bogenförmige Ausnehmung 58. Die mechanische Verbindung zwischen dem Betätigungsstift 50 der Lamelle 34 und dem Aktuator 56 kann zum Beispiel über eine in dessen Kolben eingelassene Ringnut erfolgen, in die der Betätigungsstift 50 eingreift. Dadurch ist die mechanische Kopplung zwischen dem Aktuator 56 und dem Betätigungsstift 50 unabhängig von etwaigen Rotationsbewegungen des Aktuators 56 um seine Längsmittelachse gewährleistet, wodurch unter anderem die Montage des Zylinderkopfes 16 erleichtert wird.
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Die Lamelle 34 ist in diesem Ausführungsbeispiel symmetrisch zu ihrer Längsmittelachse 82 geformt, wobei der Betätigungsabschnitt 48, der Ventilabschnitt 42 sowie das Lagerende 44 jeweils hintereinander und jeweils symmetrisch in Bezug zu der Längsmittelachse 82 ausgebildet sind. Darüber hinaus liegen der Betätigungsstift 50 sowie der Drehpunkt 70 gleichfalls um einen Abstand 84 voneinander entfernt auf der Längsmittelsachse 82.
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Die Geometrie der Umfangskontur 40 der Vertiefung 38 korrespondiert im Wesentlichen mit der Umfangskontur 42 der Lamelle 34, wobei jedoch die Quererstreckung der Umfangskontur 40 der Vertiefung 38 im Vergleich zur Quererstreckung der Umfangskontur 42 der Lamelle 42 in Bezug zur Längsmittelachse 82 überproportional gedehnt ist. Hierdurch ist gewährleistet, dass die Lamelle 34 sowohl in ihrer Leerlauf-Betätigungsstellung als auch in ihrer Last-Betätigungsstellung vollständig in der Vertiefung 38 des Zylinderkopfes 16 aufgenommen ist.
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Die Umfangskontur 40 der Vertiefung 38 sowie die Umfangskontur 42 der Lamelle 34 können abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel gestaltet sein, so lange die gewünschte Regelungswirkung beziehungsweise Steuerungswirkung der Lamelle 34 zum Umschalten zwischen der Leerlauf-Betätigungsstellung und der Last-Betätigungsstellung des Kompressors 10 durch das Bedecken beziehungsweise durch das Wiederfreigeben der Steuerkanäle 60, 60' erreicht wird und insbesondere die vollständige Aufnahme der Lamelle 34 in der Vertiefung 38 in ihren beiden Schwenkstellungen gegeben ist.
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4 zeigt ebenfalls eine Draufsicht auf die Unterseite 30 des Zylinderkopfes 16 der 2 mit eingelegten und in einer Leerlauf-Betätigungsstellung befindlichen Lamellen 34, 36. Die Darstellung der 4 entspricht weitgehend der Darstellung von 3, wobei jedoch die Lamelle 34 im Gegensatz zu der in 3 gezeigten Last-Betätigungsstellung hier in die Leerlauf-Betätigungsstellung angeordnet verschwenkt ist, in der die aus der Unterseite 30 des Zylinderkopfes 16 heraustretenden Steuerkanäle 60, 60' vom bogenförmigen Ventilabschnitt 52 der Lamelle 34 vollständig freigegeben sind. Hierdurch ist über die Steuerkanäle 60, 60' eine pneumatische Verbindung zwischen den hier vorgesehenen zwei Zylinderräumen mit den sich darin jeweils gegenläufig und bewegenden Verdichterkolben oder mindestens einem Todvolumen geeigneter Größe geschaffen, wodurch die Leistungsaufnahme des Kompressors 10 in dessen Leerlaufbetrieb stark reduziert ist.
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Um die Lamelle 34 ausgehend von der hier gezeigten Leerlauf-Betätigungsstellung wieder in die Last-Betätigungsstellung gemäß 3 zurückzuversetzen, wird die in der Lagerkontur 54 der Vertiefung 38 verschwenkbar aufgenommene Lamelle 34 mithilfe des Aktuators 56 in Richtung des Pfeils 86 soweit zurück geschwenkt, bis das zweite Schenkelende 72 des Betätigungsabschnitts 48 der Lamelle 34 wieder zumindest abschnittweise an der von der Umfangskontur 40 der Vertiefung 38 definierten zweiten Tasche 76 annähernd anliegt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kompressor
- 12
- Kurbelgehäuse
- 14
- Zylindergehäuse
- 16
- Zylinderkopf
- 18
- Zylinderkopfdeckel
- 20
- Flansch am Kurbelgehäuse
- 22
- Antriebswelle des Kompressors
- 30
- Unterseite des Zylinderkopfs
- 32
- Symmetrieachse
- 34
- Erste Lamelle
- 36
- Zweite Lamelle
- 38
- Vertiefung in der Zylinderkopfunterseite
- 40
- Umfangskontur der Vertiefung
- 42
- Umfangskontur der Lamelle
- 44
- Lagerende der Lamelle
- 46
- Betätigungsende der Lamelle
- 48
- Betätigungsabschnitt der Lamelle
- 50
- Betätigungsstift der Lamelle
- 52
- Bogenförmiger Ventilabschnitt der Lamelle
- 54
- Lagerkontur der Umfangskontur
- 56
- Aktuator
- 58
- Bogenförmige Ausnehmung
- 60
- Erster Steuerkanal im Zylinderkopf
- 60'
- Zweiter Steuerkanal im Zylinderkopf
- 62
- Materialstärke der Lamelle
- 64
- Tiefe der Vertiefung
- 70
- Drehpunkt der Lamelle
- 72
- Erstes Schenkelende der Lamelle
- 74
- Zweites Schenkelende der Lamelle
- 76
- Erste Tasche
- 78
- Zweite Tasche
- 80
- Pfeil
- 82
- Längsmittelachse der Lamelle
- 84
- Abstand
- 86
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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