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Bezeichnung der Erfindung
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Aufzugschachtverkleidung für Fassadenaufzüge
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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft Aufzuganlagen mit einer Aufzugkabine in einem Schacht, der aus einem verkleideten Gestell bzw. Gerüst besteht, dass an der Außenwand eines Gebäudes befestigt ist. Derartige Aufzüge werden als Fassadenaufzug oder Panoramaaufzug bezeichnet. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die Aufzugkabine verglast sein kann und das Schachtgestell verglast ist. Neben dem Einsatz in speziellen Ausführungen an repräsentativen Gebäuden werden diese besonders zum nachträglichen Anbau an mehrgeschossigen Wohngebäuden verwendet.
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Stand der Technik
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Das quaderförmige Schachtgerüst besteht ganz überwiegend aus Profilen aus Stahl oder Aluminium. Vier senkrechte Kastenprofile bilden die Eckpfosten und werden als Eckstiele bezeichnet. Von diesen sind zwei an der Gebäudewand befestigt. Die Eckstiele sind durch mehrere Querstreben, sogenannte Quergurte verbunden.
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In den so gebildeten rechteckigen Öffnungen sind Fenster mit Sicherheitsglas eingesetzt. Da die Aufzugkabine bereits mit Fenster aus Sicherheitsglas ausgerüstet ist, dienen die Fenster im Schachtgerüst nur dem Schutz gegen äußere Beeinträchtigungen, wie Regen, Laubfall usw. Im Bereich der untersten Etage wird auch ein Schutz gegen unbefugte Eingriffe in den Schachtraum bezweckt.
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Die verwendeten Fenster mit einem eigenen Rahmen und Sicherheitsglas erhöhen die Kosten für den Aufzugschacht erheblich. Weiterhin ist die Montage aufwendig und erfordert eine relativ genaue Maßhaltigkeit und Winkligkeit des Schachtgerüstes. Zusätzlich erfordert das hohe Gewicht der vielen Fenster eine stabile Ausführung der Eckstiele und Quergurte.
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Die Ausfachung des Schachtgerüstes mit Fenster ist seit vielen Jahren Stand der Technik. In dem
DE 299 23 229 U1 vom 15.03.1999 wird eine Aufzuganlage beschrieben, in deren Schachtgerüst Fenster oder Blechelemente angeordnet sind. Nur der Unteranspruch 7 bezieht sich auf eine winklig angeordnete zusätzliche Außenwand, in der ebenfalls Fenster
21 angeordnet sind.
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Dem
DE 203 02 588 U1 ist (gemäß Anspruch 16) zu entnehmen, dass zwischen den Eckstielen und Quergurten Fotovoltaikmodule als Ausfachung befestigt sind. Gemäß Anspruch 18 sind die Solarzellen zwischen zwei Glasscheiben gelagert. Bei sonniger Lage kann somit zusätzlich Strom erzeugt werden. Der Kostenaufwand ist aber noch höher als bei den üblichen Ausfachungen mit Fenster.
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Ebenfalls seit langen bekannt sind sogenannte Folienfenster. In diesen ist die Glasscheibe durch eine gespannte lichtdurchlässige Folie ersetzt. Bereits in dem
DE 1 715 475 U vom 06.10.1956 wird ein Folienfenster vorgeschlagen, dass mehrere Längssprossen (Fenstersprossen) besitzt, die geringfügig länger als die Rahmenbreite sind. Die Längssprossen sind unter Spannung eingesetzt und drücken die Folie leicht nach außen. Dadurch werden ein Flattern der Folie und Beulen, in die sich Wassersammeln kann, sowie Risse vermieden.
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Die Verwendung von Folienfenster beschränkt sich seit Langem unverändert auf gering beanspruchte Einsatzfälle, wie Provisorien im Gebäuderohbau, Gewächshäuser, Zeltfenster usw. Ursache sind die bisher erkannten Nachteile.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausfachung, bzw. Verkleidung für den Aufzugschacht eines Fassadenaufzuges zu schaffen, die ein geringeres Gewicht als übliche Fenster besitzt. Dabei soll die Durchsicht durch die Ausfachung erhalten bleiben. Weiterhin soll diese einfacher zu montieren sein und eine größere Toleranz des Schachtgerüstes ermöglichen, um die Kosten zu senken.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Demnach sind Fenster mit Sicherheitsglas oder Füllungsplatten nur im unteren Verkehrsbereich bis mindestens 2,5 m Höhe befestigt und im darüber liegenden Bereich ist das Schachtgerüst 2 an den freien Seiten mit Folie/Folienbahn 5 verkleidet. Die Folie/Folienbahn 5 ist an ihren Seitenrändern in Halteleisten 6 eingespannt, welche am Schachtgerüst 2 befestigt sind. Mindestens eine Spanneinrichtung 7 je Folie/Folienbahn 5 ist am Schachtgerüst 2 angeordnet, die eine Änderung der Folienspannung nach deren Befestigung ermöglicht.
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Diese Erfindung ist überraschend einfach und besitzt viele Vorteile, insbesondere eine sehr große Senkung des technischen Aufwandes und damit der Kosten. Versuche haben nachgewiesen, dass diese Lösung dauerhaft allen technischen Anforderungen genügt. Unter einer Folie/Folienbahn 5 wird hier sowohl eine nur geringfügig biegsame Folie aus durchsichtigem Kunststoff als auch eine Folienbahn verstanden, die aufrollbar ist. Die Verwendung mit einer Spanneinrichtung ermöglicht auch den Einsatz einer dünnen, reisfesten Folienbahn. Die Anzahl der überdeckten Öffnungen des Schachtgerüstes mit einer Folie/Folienbahn 5 ist dabei von deren Dicke/Festigkeit und den vorliegenden örtlichen Witterungsbedingungen abhängig (Windintensität)
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung nach Anspruch 2 ist je eine Seite des Schachtgerüstes 2 durchgängig über die ganze Höhe und Breite mit einer Folie/Folienbahn 5 bespannt. Dazu sind an deren Längsrändern übereinander mehrere Halteleisten 6 an beide Eckstiele 3 und an den Enden je eine Halteleiste 6 an einem Quergurt 4 befestigt. Diese Ausführung ist besonders kostengünstig und einfach zu montieren, da die gesamte Seite eines Aufzugschachtes durch eine Bespannung abgedeckt ist.
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Eine weitere Ausführungsvariante nach Anspruch 2 beinhaltet, dass je Stockwerk, bzw. an je zwei übereinander liegende Quergurte 4 des Schachtgerüstes 2 durchgängig quer über die drei freien Seiten eine Folie/Folienbahn 5 gespannt ist. Dabei sind an jedem Quergurt 4 eine Halteleisten 6 und an die beiden, an den Enden stehende Eckstiele 3 je eine Halteleiste 6 für die Seitenränder der Folie/Folienbahn 5 befestigt. Gemäß dieser Variante werden Folien/Folienbahnen 5 waagerecht übereinander um die freien drei Seiten des Aufzugschachtes angeordnet. Diese Lösung ermöglicht Varianten der Folien/Folienbahnen 5 für einzelne Stockwerke, bzw. ein Auswechseln eines kleineren Bereiches der Verkleidung.
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Nach Anspruch 4 sind zur Einspannung der Folie/Folienbahn 5 deren Ränder zur Bildung einer Aufnahme für einen Stab/Stäbe 8 gefaltet und verschweißt oder verklebt. Diese Ausführung bewirkt eine gleichmäße Verteilung der Zugspannung auf die Folie/Folienbahn 5.
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Eine bevorzugte Ausführung nach Anspruch 5 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Halteleisten 6 an beiden Längsseiten rohrförmig und mit einem Längsschlitz ausgebildet sind. Ein Folienrand mit Stab 8 wird darin eingeführt und kann so gehalten werden. In Verbindung mit der Ausführung nach Anspruch 4 kann somit auch eine lange Folienbahn 5 einfach in die vormontierten Halteleisten 6 eingezogen werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung nach Anspruch 6 sind die Halteleisten 6 längs, mittig mit Schrauben an den Eckstielen 3 befestigt. Die an den benachbarten Seiten der Eckstiele 3 liegenden Halteleisten 6 sind jeweils einseitig über ein Winkelprofil verbunden. Diese Lösung ermöglicht eine gleichzeitige, vollständige Abdeckung der Eckstiele 3. Somit ist das Schachtgerüst 2 an der gesamten Ausfläche verkleidet.
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Eine Variante nach Anspruch 7 bezieht sich auf die Befestigung der Halteleisten 6 längs, mittig mit Schrauben an den Quergurten 4. Diese sind dann an jeder Seite mit einer Folie/Folienbahn 5 verbunden. Damit wird eine Befestigung und Spannung der Folie/Folienbahnabschnitte 5 auch in senkrechter Richtung ermöglicht.
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Anspruch 8 beinhaltet eine bevorzugte Ausführung einer Spanneinrichtung 7. An den Eckstielen 3 oder Quergurten 4 sind verstellbare Winkelprofile als Spanneinrichtungen 7 befestigt, die mit einer Fläche zwischen diesen und der Folie/Folienbahn 5 eingreifen. Diese ermöglichen eine nachträgliche Veränderung der Spannung der Folie/Folienbahn 5, in dem vom Inneren des Aufzugschachtes 1 die Winkelprofileverschoben werden.
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Die Ausführungsvariante nach Anspruch 9 schlägt vor, dass zwischen dem Winkelprofil und dem Quergurt 4 oder in der Führungsnut des Winkelprofils eine Feder gelagert ist, die das Winkelprofil gegen die Folie/Folienbahn 5 drückt. Somit wird die Spannung der Folie/Folienbahn 5 automatisch annähernd konstant gehalten.
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Gemäß Anspruch 10 besteht die Folie/Folienbahn 5 aus UV-stabilem Kunststoff wie PVC mit einer Stärke von mindestens 0,5 mm oder mit Verstärkungsgewebe, wobei das Gewebe ein Muster bildet und/oder die Folie/Folienbahn 5 eingetönt ist. Diese Varianten der Folie/Folienbahn 5 ermöglichen eine Anpassung an die örtlichen Umweltbedingung, sowie verschiedene optische Gestaltungen der Aufzugschachtverkleidung.
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Beispiele
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Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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1 zeigt die Vorderansicht des Aufzuges,
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2 den Querschnitt im Schnitt A-A und
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3 die Einzelheit Z aus 2.
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Der Aufzugschacht 1 besteht aus einem Schachtgerüst 2, das mit der Rückseite an einer nicht dargestellten Gebäudewand befestigt ist. Die drei freien Seiten sind ab dem ersten Stockwerk mit Folien/Folienbahnen 5 verkleidet. Im untersten Geschoss ist mittig die Zugangstür zum Aufzug angeordnet. rechts und links davon, sowie über der Zugangstür besteht die Schachtverkleidung aus Fenster mit Sicherheitsglas. Das Schachtgerüst 2 besteht aus vier senkrechten Kastenprofilen, den Eckstielen 3. Diese sind durch parallel übereinander angeordnete Quergurte 4 verbunden.
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Die drei Folien/Folienbahnen 5 erstrecken sich auf den drei freien Seiten des Schachtgerüstes 2 vom zweiten bis zum obersten Stockwerk. Die Längsseiten sind dabei durchgängig in übereinander angeordnete Halteleisten 6 befestigt. Diese sind wiederum mit Schrauben an den Eckstielen 3 angeschraubt. Am oberen und unteren Ende der Folie/Folienbahn 5 ist diese jeweils wiederum durch waagerecht liegende Halteleisten 6 befestigt. Diese Halteleisten 6 sind mit dem untersten und obersten Quergurt 4 verbunden.
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Die seitliche Befestigung der drei Folien/Folienbahnen 5 an den beiden äußeren Eckstielen 3 ist aus der Einzelheit 3 ersichtlich. Jede Halteleiste 6 ist auf einer Seite mit der Folie/Folienbahn 5 und mit der anderen Seite mit einem Blechwinkel verbunden. Somit ist die gesamte Front einschließlich den beiden äußeren Eckstiele 3 verkleidet.
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Die Verbindung zwischen der Folie/Folienbahn 5 und der Halteleiste 6 erfolgt formschlüssig. Die Folie/Folienbahn 5 ist an deren Ränder zur Bildung einer Aufnahme für einen Stab/Stäbe 8 gefaltet und verschweißt oder verklebt. Die Halteleisten 6 sind an beiden Längsseiten rohrförmig und mit einem Längsschlitz ausgebildet. In diesen kann jeweils ein Folienrand eingeführt werden, wobei die Aufnahme mit dem innenliegende Stab 8 in das rohrförmige Ende der Halteleiste 6 gleitet. Die Zugspannung der Folie/Folienbahn 5 wird nach der Montage vom Stab 8 auf die Halteleiste 6 übertragen.
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Zur Spannung der Folie/Folienbahn 5 nach der Montage oder bei einer später sich ergebenden Dehnung ist eine Spanneinrichtung 7 vorgesehen. Diese kann an den Enden quer und/oder an den Längsseiten der Folie/Folienbahn 5 angeordnet werden. Sie besteht gemäß 3 aus einem abgewinkelten Blech, dass sich über die gesamte Breite oder einem Längsabschnitt der Folie/Folienbahn 5 erstreckt und über Langlöcher in den abgewinkelten Enden verstellbar befestigt ist.
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Als Folie/Folienbahn 5 wird eine handelsübliche, aus UV-stabilem Kunststoff wie PVC, mit einer Stärke von mindestens 0,5 mm verwendet. Die Breite entspricht annähernde der Breite der Seiten des Schachtgerüstes 2. Möglich sind auch Varianten mit Gewebeverstärkung, die ein Muster bilden können oder eingetönte Folien/Folienbahnen 5.
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Weiterhin sind auch andere Anordnungen der Folie/Folienbahn 5 am Aufzugschacht 1 und andere Ausführungen der Spanneinrichtungen 7 möglich, um die Erfindung anzuwenden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufzugschacht
- 2
- Schachtgerüst
- 3
- Eckstiel
- 4
- Quergurt
- 5
- Folie/Folienbahn
- 6
- Halteleiste
- 7
- Spanneinrichtung
- 8
- Stab
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29923229 U1 [0006]
- DE 20302588 U1 [0007]
- DE 1715475 U [0008]