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Die Erfindung betrifft ein Erziehungssystem für Rebstöcke mit Pfahlunterstützung und Drahtrahmengerüst, bei welchen die Pfähle in einer Reihe oder Zeile senkrecht stehend angeordnet sind und zwischen den Pfählen Spanndrähte als Rankhilfe für die Triebe der Rebstöcke vorgesehen sind.
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Erziehungssysteme für Rebstöcke sind schon seit langem bekannt. Auf den Internetseiten http://de.wikipedia.org/wiki/Reberziehung sind einige Erziehungssysteme für die ”Reberziehung” beschrieben.
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Aus diesen Internetseiten ist auch entnehmbar, dass unter Reberziehung allgemein alle Maßnahmen im Weinbau zu verstehen sind, die ein charakteristisches Stockgerüst aus dem alten Holz der Rebstöcke geben, wobei die Pflanzentfernung, das Unterstützungsgerüst (Stecken, Pfähle, Stickel, Spanndrähte etc.) und der Schnitt des einjährigen Holzes (Schnittlänge, Anordnung, Formierung) mit entscheidend für deren Ausgestaltung sind. Bei allen Erziehungssysteme ist man bestrebt, einerseits eine möglichst gute Laubwandstruktur, zur Sicherung der Qualität und Quantität und andererseits arbeitswirtschaftliche Vorteile zu erreichen.
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Daraus ergibt sich ein bestimmtes Erziehungssystem. Mit jährlichen Rebschnittmaßnahmen wird nach den genannte Internetseiten dem akrotonischen Wachstum und den Auswirkungen der Apikaldominanz entgegengewirkt, um das gewählte Erziehungssystem zu erhalten.
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So sind auf diesen Internetseiten die unterschiedlichsten Erziehungssysteme genannt und beschrieben, welche alle zum Ziel haben, einen optimalen Wuchs der Reben zu erreichen, insbesondere um auch das Ernteergebnis zu verbessern, jedoch auch um die jährlichen Pflegearbeiten, wie beispielsweise Laubarbeit, zu erleichtern. So werden hier Erziehungssysteme in vertikale Systeme, niedere Erziehungssysteme, horizontale Systeme oder auch freihängende Systeme unterschieden, welche sich im Prinzip durch die Art der Unterstützung der rankenden Rebtriebe unterscheiden. So sind hier auch Pfahlunterstützung, Pfahlunterstützung mit Drahtrahmengerüst, Holzpfahl- oder Holzrahmengerüst genannt.
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Insbesondere bei Pfahlunterstützung mit Drahtrahmengerüst ist der Aufbau recht einfach. So werden bei solchen Systemen mehrere Pfähle in einer Reihe oder Zeile senkrecht stehend angeordnet. Zwischen den Pfählen werden in ”Zeilenrihctung” mehrere Spanndrähte gespannt, welche, je nach gewähltem Material der Pfähle, mit unterschiedlichen Systemen an den Pfählen in vertikalem Abstand übereinander festgelegt werden.
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Dabei ist es üblich, dass ab einer gewissen Höhe des unteren Rebstammes, beispielsweise in einer Größenordnung von 80 cm, der erste Spanndraht an den Pfählen angeordnet wird. Im Abstand von 30 cm bis 50 cm übereinander werden weitere Spanndrähte, im Wesentlichen horizontal verlaufend, zwischen den Pfählen gespannt.
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Bei solchen Systemen ist es, nachdem das Triebwachstum eingesetzt hat, notwendig, die Triebe während des Wachstums mit den Spanndrähten in Verbindung zu bringen, so dass diese manuell von Hand an die Spanndrähte ”geheftet” werden müssen. Dieser ”Heftvorgang” muss mehrmals jährlich wiederholt werden, bis die Triebe ihre maximale Länge erreicht haben. So wird insgesamt eine Art Laubwand errichtet, welche aufgrund der vertikal übereinander liegenden Spanndrähte zwangsläufig recht dicht ausgebildet ist. Dies macht es insbesondere auch notwendig, mehrmals im Jahr sogenannte ”Laubarbeiten” durchzuführen, um auch die Pflege der Reben sowie auch die Ernte zu erleichtern.
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Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein Erziehungssystem für Rebstöcke zu schaffen, welches ein optimales Wachstum der Triebe der Rebstöcke erlaubt und die Pflege und Ernte erleichtert.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß zusammen mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass mehrere Pfähle jeweils mit V-förmig zueinander von unten nach oben divergierenden Auslegern versehen sind, welche sich jeweils bezüglich der Reihe oder Zeile seitlich gegenüber liegen und, dass jeder der Ausleger mit mehreren in Längserstreckung des Auslegers verteilt angeordneten Drahtaufnahmen zur Aufnahme der Spanndrähte versehen ist und, dass die Ausleger aus ihrer zueinander divergierenden Stellung zusammen klappbar sind.
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Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der V-förmig zueinander und divergierend zueinander von unten nach oben verlaufenden Ausleger wird erreicht, dass die vom Stamm ausgehend wachsenden Triebe, stets eine Tendenz haben, vertikal nach oben zu wachsen, zwischen den Spanndrähten der Ausleger hindurch wachsen können.
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Dabei legen sich diese Triebe ab einer gewissen Länge ”linksseitig” oder ”rechtsseitig” an die entsprechenden Spanndrähte der linksseitig bzw. rechtsseitig angeordneten Ausleger an. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass der sonst übliche Heftvorgang im Wesentlichen entfallen kann. Somit wird schon allein aus dieser Tatsache die Pflege beim Wachstum der Reben erheblich erleichtert.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
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So kann gemäß Anspruch 2 vorgesehen sein, dass zur schwenkbaren Lagerung der beiden Ausleger am Pfahl eine seitlich über den Pfahl vorstehende Montageplatte vorgesehen ist, welche feststehend am Pfahl montierbar ist und, dass jeder der Ausleger jeweils über eine separate, seitlich neben dem Pfahl in der Montageplatte angeordnete Lagerschraube schwenkbar an der Montageplatte gelagert ist. Durch diese Ausgestaltung sind die beiden Ausleger in einfacher weise an einem Pfahl bzw. den Pfählen eines besehenden Erziehungssystem nachrüstbar. Werden Holz- oder Metallpfähle eingesetzt, so wird die Montageplatte in der gewünschten Höhe einfach mit dem entsprechenden Pfahl verschraubt.
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Weiter kann gemäß Anspruch 3 vorgesehen sein, dass der Pfahl einen U-förmige Querschnittsform aufweist und zwei parallel zueinander verlaufende U-Schenkel bildet und, dass die beiden U-Schenkel im Bereich ihrer freien Endkanten nach innen gerichtete Anschläge aufweisen und, dass zwischen den beiden U-Schenkeln eine sich an den Anschlägen abstützende Spannplatte vorgesehen ist, mit welcher die Montageplatte feststehend am Pfahl mittels wenigstens einer Spannschraube verspannt ist. Durch diese spezielle Ausgestaltung ist die Montageplatte in ihrer Höhe am jeweiligen Pfahl einstellbar, so dass eine einfache Anpassung der Erziehungssystem an die jeweils vorliegenden Erfordernisse ermöglicht wird.
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Gemäß Anspruch 4 kann vorgesehen sein, dass die Ausleger in ihrem unteren Endbereich zum Pfahl hin abgewinkelt verlaufende Lagerabschnitte aufweisen und, dass der sich die Lagerabschnitte der sich in der ausgeklappten Stellung jeweils auf der einen Seite des Pfahls angeordneten Ausleger bis auf die jeweils gegenüber liegende Seite des Pfahls erstrecken und mit der jeweils gegenüber liegenden Lagerschraube schwenkbar in Verbindung stehen. Durch diese Ausgestaltung sind die Ausleger im zusammen geklappten Zustand eng anliegende am Pfahl anordenbar.
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Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist die ausgeklappte Schwenkstellung der Ausleger in einfacher weise und sicher festlegbar. Danach kann vorgesehen sein, dass die Lagerschraube des einen Auslegers zur Definition der ausgeklappten Schwenkstellung des anderen Auslegers einen Anschlag bildet.
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Weiter kann gemäß Anspruch 6 vorgesehen sein, dass der Pfahl in einem Bereich etwa 65 cm bis 90 cm über dem Untergrund mit ”unteren” Spanndrähten versehen ist und, dass die Montagplatte zusammen mit den Lagerschrauben unterhalb der unteren Spanndrähte in einer Höhe von etwa 55 cm bis 75 cm angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung soll sichergestellt werden, dass durch die in gleicher Höhe voneinander beabstandeten Spanndrähte die Triebe eines Rebstockes sicher vertikal hindurch wachsen können.
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Durch die gemäß Anspruch 7 zusätzlich vorgesehenen Treibsicherung(en), wird ein Abknicken oder Abkippen der Triebe zwischen den Spanndrähten der Ausleger in Richtung der Reihe oder der Zeile der ”hintereinander” aufgestellten Pfähle sicher verhindert.
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Hierzu kann die Triebsicherung gemäß Anspruch 8 eine mittlere, im Einsatz quer zur Reihe oder Zeile der Pfähle bzw. quer zu den Spanndrähten verlaufende Anschlagstange aufweisen, in deren Endbereichen jeweils ein Halteblock angeordnet ist. Einer der Halteblöcke kann dabei an der Anschlagstange verstellbar aufgenommen sein, so dass die Triebsicherung – in gewissen Grenzen – an unterschiedliche horizontale Abstände von einander zugeordneten Spanndrähten der Ausleger anpassbar ist. Auch kann diesbezüglich vorgesehen sein, dass die Anschlagstange teleskopisch verstellbar ausgebildet ist.
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Weiter kann gemäß Anspruch 9 vorgesehen sein, dass die Ausleger einen etwa U-förmigen Querschnitt aufweisen und einen Quersteg mit zwei seitlich daran angeordneten U-Schenkeln bilden und, dass an einem der U-Schenkel ein etwa halbkreisförmig verlaufenden Aufnahmeabschnitt vorgesehen ist, in dessen Bereich die Drahtaufnahmen angeordnet sind. Durch diese Ausgestaltung wird eine hohe Biegesteifigkeit der Ausleger und damit eine hohe Stabilität des gesamten Erziehungssystems erreicht.
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Zur einfachen und sicher Fixierung der Spanndrähte ist die Ausgestaltung nach Anspruch 10 vorgesehen. Danach kann vorgesehen sein, dass die Drahtaufnahme im Bereich des bogenförmig verlaufenden Aufnahmeabschnittes eine etwa unter einem Neigungswinkel von 30° zur Längserstreckung des Auslegers verlaufenden Mittelabschnitt bildet, an welchen sich beidseitig jeweils ein unter etwa 60° zum Mittelabschnitt verlaufender Seitenabschnitt anschließt, deren länge etwa halb so groß ist wie die Länge des Mittelabschnittes und, dass zwischen den Seitenabschnitten und dem Mittelabschnitt jeweils eine Sicherungszunge zur Sicherung des in die Drahtaufnahme eingefädelten Spanndrahtes gebildet wird.
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Anhand der Zeichnung wird nachfolgend die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Frontansicht eines erfindungsgemäßen Pfahles mit zwei V-förmig zueinander von unten nach oben divergierend verlaufenden Auslegern;
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1a eine vergrößerte Darstellung der Querschnittsform der Ausleger aus 1;
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1b eine schlitzförmige Drahtaufnahme der Ausleger in einer ”abgewickelten” Darstellung;
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2 den Pfahl mit seinen Auslegern aus 1 mit ”zusammen geklappten” Auslegern;
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3 eine Seitenansicht eines Ausschnittes einer Reihe von Pfählen nach den 1 und 2 mit entsprechend angeordneten Spanndrähten;
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4 einen vergrößerten Ausschnitt IV der Lagerung der Ausleger am Pfahl;
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5 einen Schnitt V-V des Pfahles mit seinen Auslegern, wobei die Ausleger verkürzt dargestellt sind;
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6 eine Triebsicherung, welche mit den Spanndrähten zwischen zwei in Reihe aufeinander folgenden Pfählen zur Abstützung der Triebe in Richtung der Pfähle dient;
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7 die Triebsicherung aus 6 im Einsatz.
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1 zeigt eine Frontansicht eines Pfahles 1, welcher zum Aufbau eines erfindungsgemäßen Erziehungssystem für Rebstöcke dient, wobei im Einsatz mehrere solcher Pfähle 1 in einer Reihe oder Zeile in einem vorbestimmten Abstand voneinander in vertikaler Ausrichtung vorgesehen sind. Der Pfahl 1 ist mit zwei Auslegern 2, 3 versehen, welche von unten nach oben schräg zueinander, divergierend verlaufend am Pfahl 1 montiert sind.
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, weist der Pfahl 1 bei der dargestellten Ausführungsvariante beidseitig mehrere in gleichmäßigen Abständen übereinander angeordnete Einhängelaschen 4 bzw. 5 auf, welche im normalen Betrieb zur Aufnahme von Spanndrähten dienen. Bei der vorliegenden Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Pfahles 1 mit seinen beiden Auslegern 2 und 3 werden lediglich die beiden unteren Einhängelaschen 6 bzw. 7 zur Aufnahme von Spanndrähten eingesetzt.
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Unterhalb der untersten Einhängelaschen 6 und 7, welche jeweils einen punktförmig dargestellten unteren Spanndraht 8 bzw. 9 aufnehmen, ist eine Lagerplatte 10 vorgesehen, welche mittels zweier Spannschrauben 11 bzw. 12 und einer dahinter liegenden Spannplatte 13 feststehend am Pfahl 1 befestigt ist. Die Spannplatte 13 zur Montage der Montageplatte 10 ist beispielsweise aus der Schnittdarstellung der 5 erkennbar.
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Weiter ist aus 1 ersichtlich, dass die Montageplatte 10 seitlich über den Pfahl 1 hinaus steht und in diesen beiden seitlichen Bereichen jeweils eine Lagerschraube 14 bzw. 15 vorgesehen ist. Dabei dient die rechte Lagerschraube 14 zur schwenkbaren Lagerung des linken Auslegers 3, während die linksseitige Lagerschraube 15 zur schwenkbaren Lagerung des rechten Auslegers 2 vorgesehen ist.
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Weiter ist aus 1 ersichtlich, dass die beiden Ausleger 2 und 3 in ihrem unteren Bereich jeweils einen zum Pfahl 1 hin abgewinkelt ausgebildeten Lagerabschnitt 16 bzw. 17 bilden. Dabei ist die Abwinklung des jeweiligen Lagerabschnittes 16 bzw. 17 zum restlichen Ausleger 2 bzw. 3 derart gewählt, dass bei einem Anstellwinkel α von etwa 15° eine Abstützung des rechten Auslegers 2 über dessen Lagerabschnitt 16 an der Lagerschraube 14 des linken Auslegers 3 und umgekehrt, eine Abstützung des linken Auslegers 3 über dessen Lagerabschnitt 16 an der jeweils anderen Lagerschraube 15 stattfindet, wie später noch näher erläutert werden wird.
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Die beiden Ausleger 2 und 3 sind aus der V-förmigen Stellung der 1 um die jeweilige Lagerschraube 14 bzw. 15 in eine am Pfahl 1 anliegende, im Wesentlichen vertikal verlaufende Stellung zusammen klappbar, wie dies aus 2 ersichtlich ist.
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An dieser sei angemerkt, dass sich die beiden Lagerabschnitte 16 und 17, beispielsweise in der in 1 dargestellten V-Stellung, beispielhaft auch an einer verlängerten Spannschraube 11 abstützen können, so dass die vorbestimmte Winkelstellung α zum Pfahl 1 ebenfalls zwangsläufig feststehend einstellbar ist. Je nach Einsatzbedingungen kann der Anstellwinkel α der auch größer oder kleiner als 15° sein.
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In der in 2 dargestellten zusammen geklappten Stellung ist der jeweilige Ausleger 2 bzw. 3 mit einem in einer oberen Drahtaufnahme 18 bzw. 19 (1) feststehend angeordneten Spanndraht 20 bzw. 21 am Pfahl 1 fixierbar, in dem der jeweilige Spanndraht 20 bzw. 21 in einfacher Weise in die beiden obersten Einhängelaschen 4 bzw. 5 des Pfahles 1 eingehängt werden.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Pfahles 1 mit seinen beiden Auslegern 2 und 3 sowie den an den Auslegern weiter angeordneten Drahtaufnahmen 25 bzw. 26, ermöglichen es den Trieben eines Rebstockes zwischen den Spanndrähten der Ausleger 2 und 3 in Richtung der beiden Pfeile 27 und 28 nach oben zu wachsen, bis diese eine vorbestimmte Länge aufweisen. Je länger die Triebe in Richtung der Pfeile 27 und 28 zwischen den Auslegern 2 und 3 nach oben gewachsen sind, um so größer ist deren Tendenz, in Querrichtung der Pfeile 28 bzw. 29 seitlich nach außen zu kippen, bis diese mit den in 1 nicht explizit erkennbaren, in den Drahtaufnahmen 18, 19 bzw. 25, 26 eingesetzten Spanndrähten der Ausleger 2 und 3 in Kontakt gelangen. Damit können die Triebe entsprechend frei vertikal nach oben wachsen, wobei zwischen diesen ein relativ großer Freiraum verbleibt, so dass sich die Triebe frei entfalten können.
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Dabei wird der Pfahl 1 mit seinen beiden Drahtauslegern 2 und 3 im Frühjahr zur Austriebszeit in die ”ausgeklappte” Position nach 1 gebracht. Damit können, wie bereits erwähnt, die Austriebe ungehindert zwischen den beiden ”Drahtrahmen” hoch wachsen. Ist ihre gewünschte Trieblänge erreicht, sind diese beispielsweise länger als der oberste Draht 20 bzw. 21, oder ist eine Maschinenbearbeitung erforderlich, zum Beispiel zum Stutzen oder zur Weinlese mit einem Vollernter, werden die Drahtausleger 2 und 3 in die in 2 dargestellte zusammen geklappte Position gebracht. Damit wird die, von den im Bereich des rechten Auslegers 2 und im Bereich des linken Auslegers 3 gebildete jeweilige Laubwand, zu einer einheitlichen Laubwand geschlossen.
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Dadurch entsteht der besondere Vorteil, dass die Pflege der Reben erheblich erleichtert wird, da mehrere Handarbeitsgänge überflüssig werden, wie beispielsweise Laubarbeiten, die bei normalen Erziehungssystemen, bei welchen beispielsweise lediglich der Pfahl 1 mit seinen Einhängelaschen 4 und 5 eingesetzt wird, erforderlich wären.
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Zusätzlich hat das nach 1 dargestellte ”offene” System den Vorteil, dass die Laubwand und die Trauben während des Wachstums voll durchlüftet werden. Des Weiteren sind aufgrund dieser offenen Stellung der Ausleger 2 und 3 mit seinen Spanndrähten auch die inneren Triebe, beispielsweise bei erforderlichen Spritzungen zur Prävention gegen Krankheiten, beim Besprühen optimal erreichbar.
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Weiter müssen keine oder nur wenige Blätter vor der Ernte entfernt werden. Des Weiteren entsteht durch dieses offene System bzw. diese offene Form ein besonders günstiges Klima im ”Inneren” der Ausleger 2 und 3, was für eine gute Assimilation förderlich ist.
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1a zeigt eine mögliche Querschnittsform der beiden Ausleger 2 und 3 am Beispiel des Auslegers 2. Es ist erkennbar, dass der Ausleger 2 eine U-förmige Grundform mit einem mittleren Quersteg 80 und sich seitlich daran anschließenden U-Schenkeln 81 und 82 aufweist. Am '”rechten” U-Schenkel 82 ist ein etwa halbkreisförmiger Aufnahmeabschnitt angeformt, in dessen Bereich die schlitzförmigen Drahtaufnahmen 18 bzw. 25 ausgebildet sind. Hierzu zeigt 1b eine ”Abwicklung” dieses halbkreisförmigen Aufnahmeabschnittes 83 mit einer möglichen Ausführungsvariante einer schlitzförmigen Drahtaufnahme 25. Wie aus 1b ersichtlich ist, bildet die Drahtaufnahme einen Mittelabschnitt 90, welcher sich unter einem Winkel von etwa 30° von links unten nach rechts oben erstreckt. Im linken unteren Endbereich setzt sich die Drahtaufnahme in einem sich von rechts unten nach links oben erstreckenden Seitenabschnitt 91 fort, welcher eine ”Anstellwinkel” von etwa 60° zum Mittelabschnitt 90 aufweist und sich etwa über die halbe Höhe des Mittelabschnittes 90 erstreckt. Im gegenüber liegenden Endbereich des Mittelabschnittes 90 ist ein weiterer Seitenabschnitt 92 vorgesehen, welcher sich von links oben nach rechts unten erstreckt ebenfalls unter einem ”Anstellwinkel” von etwa 60° zum Mittelabschnitt 90 erstreckt und ebenfalls etwa die halbe Höhe des Mittelabschnittes aufweist. Zwischen dem beiden Seitenabschnitten 91 und 92 und dem Mittelabschnitt werden somit Sicherungszungen 93 und 94 gebildet. Zum ”Einhängen” eines in 7 gestrichelt dargestellten Spanndrahtes 32 wird dieser zunächst auf den Mittelabschnitt 90 ausgerichtet und ”hinter” die beiden Sicherungszungen 93 und 94 gebracht. Anschließend kann der Spanndraht 32 dann ”horizontal” ausgerichtet werden, so dass er gesichert in die in 7 gestrichelt dargestellt Endposition gelangt.
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3 zeigt beispielhaft eine Seitenansicht von insgesamt drei Pfählen 1 mit ihren beiden Auslegern 2 und 3.
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Aus 3 sind einerseits die Spanndrähte an den Auslegern 2 und 3 erkennbar, welche mit den Bezugszeichen 32 gekennzeichnet sind. Wie aus 3 erkennbar ist, liegt der unterste Spanndraht 32 oberhalb der beiden unteren Spanndrähte 6 und 7, welche in den jeweils zugehörigen Einhängelaschen 4 bzw. 5 des jeweiligen Pfahles 1 eingehängt sind. Die Schwenklagerung mit ihrer Lagerplatte 10 befindet sich, wie dies schon aus 1 ersichtlich ist, unterhalb des untersten Spanndrahtes 6 bzw. 7 des jeweiligen Pfahles 1. Damit wird erreicht, dass die jeweils untersten Spanndrähte 32 der beiden ausgeklappten Ausleger 2 und 3 einen genügend großen Abstand voneinander aufweisen, so dass die Triebe auch sicher zwischen diesen hindurch nach oben wachsen können.
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Weiter ist aus 3 für einen der mittleren Spanndrähte 32 erkennbar, dass zwischen den eine Reihe oder Zeile bildenden Pfählen 1 bei der dargestellten Ausführungsvariante, jeweils zwei Triebsicherungen 35 vorgesehen sind, welche zu 6 noch näher beschrieben werden. Diese Triebsicherungen 35 sind in sich bezüglich des Pfahles 1 seitlich gegenüber liegende Spanndrähte 32 der Ausleger 2 und 3 in ihrem aufgeklappten Zustand nach 1 einhängbar. Hierbei sollen diese Triebsicherungen 35 verhindern, dass die zwischen den Spanndrähten 32 hoch wachsenden Triebe auch in Längsrichtung des Doppelpfeils 40 ”umfallen” können.
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4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Pfahles 1 mit seinen beiden Auslegern 2 und 3 im Bereich der Montageplatte 10. Die beiden Ausleger 2, 3 und der Pfahl 1 sind entsprechend verkürzt dargestellt. Aus 4 ist die Montageplatte 10 erkennbar, welche über die beiden Spannschrauben 11 und 12 feststehend am Pfahl 1 fixierbar ist.
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Hierzu zeigt 5 eine Schnittdarstellung V-V aus 4, aus welcher einerseits die Querschnittsform des Pfahles 1 und andererseits die bereits vorab erwähnte Spannplatte 13 erkennbar ist. Der Pfahl 1 bildet eine U-förmige Grundform, wobei die Einhängelaschen 4 und 5 seitlich zur Aufnahme von Spanndrähten über die beiden U-Schenkel 45 und 46 seitlich hinaus stehen. Die freien Enden dieser beiden U-Schenkel 45 und 46 sind nach innen abgebogen ausgebildet und bilden jeweils einen nach innen gerichteten Anschlag 47 bzw. 48. In der montierten Position der Spannplatte 13, liegt diese innenseitig an den U-Schenkeln 45 und 46 an und stützt sich in Richtung des Pfeiles 49 an den Anschlägen 47, 48 nach außen ab. Durch die Montageplatte 10 hindurch sind die beiden Spannschrauben 11 und 12 hindurch geschraubt, wobei in 5 lediglich die untere Spannschraube 11 erkennbar ist.
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Es ist ersichtlich, dass die Spannschraube 11 eine entsprechende Durchgangsbohrung 50 der Montageplatte 10 durchragt und in ein entsprechendes Innengewinde 51 der Spannplatte 13 eingeschraubt ist. Dementsprechend kann durch Anziehen der beiden Spannschrauben 11, 12 die Montageplatte 10 außenseitig mit den U-Schenkeln 45 und 46 des Pfahles 1 verspannt werden, so dass diese feststehend mit diesen in Verbindung steht. Auf Grund dieser klemmenden Befestigung der Montageplatte 10 über die Spannplatte 13 ist auch eine variable Höheneinstellung der Montageplatte 10 relativ am Pfahl 1 möglich, so dass das gesamte aus mehereren solcher Pfähle 1 bestehende Erziehungssystem an die jeweiligen Einsatzbedingungen variabel anpassbar ist.
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Weiter sind aus den 4 und 5 die beiden Lagerschrauben 14 und 15 erkennbar. Diese durchragen eine Durchgangsbohrung 52 bzw. 53 der Montageplatte 10, so dass auf deren freies Ende jeweils eine Haltemutter 54 bzw. 55 aufschraubbar ist. Weiter ist aus den 4 und 5 erkennbar, dass auf der Lagerschraube 14 der Ausleger 2 mit seinem Lagerabschnitt 16 und auf der Lagerschraube 15 der Ausleger 3 mit seinem Lagerabschnitt 17 schwenkbar gelagert ist.
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In der ausgeklappten Stellung, wie diese in 4 angedeutet ist, liegt der Ausleger 2 mit seinem Lagerabschnitt 16 auf dem Schraubenkopf der Lagerschraube 15 auf, so dass dessen Schwenkposition eindeutig bestimmt ist. Andererseits liegt der Ausleger 3 mit seinem Lagerabschnitt 17 auf einer sich hinter dem Lagerabschnitt 16 des Auslegers 2 befindenden Lagerhülse 60 auf, welche aus 5 erkennbar ist. Somit ist auch die ausgeklappte Winkelstellung des Auslegers 3 zum Pfahl 1 definiert bestimmt.
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Um den Schraubenkopf der Lagerschraube 15 in die entsprechende Stützposition bringen zu können, ist zwischen diesem Schraubenkopf der Lagerschraube 15 eine zweite Lagerhülse 61 vorgesehen, wie dies aus 5 ersichtlich ist. Diese Lagerhülse 61 befindet sich dabei zwischen dem Schraubenkopf der Lagerschraube 15 und dem Lagerabschnitt 17 des Auslegers 3.
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Diese äußerst einfache Konstruktion der Lagerung der beiden Ausleger 2 und 3 gewährleistet beim Ausklappen eine definierte Winkelposition α von etwa 15° relativ zum zwischen diesen beiden Auslegern 2 und 3 angeordneten Pfahl 1.
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Weiter zeigt 6 beispielhaft noch die zu 3 bereits erwähnte Triebsicherung 36. Wie aus 6 erkennbar ist, weist diese eine zentrale Anschlagstange 65 auf, welche in 6 verkürzt dargestellt ist. Die Anschlagstange 65 ist mit ihrem einen Endbereich feststehend in einen Halteblock 66 eingeschraubt ist. Dieser Halteblock 66 weist unterseitig eine V-förmige Öffnung 67 auf, welche in eine Durchgangsbohrung 68 mündet. Der Verbindungsbereich zwischen der V-förmigen Öffnung 67 und der Durchgangsbohrung 68 ist dabei so gewählt, dass der Halteblock 66 klemmend auf einem Spanndraht 32 (3) eines Auslegers 2 bzw. 3 aufsetzbar ist.
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Im gegenüberliegenden Endbereich zum Halteblock 66 ist die Anschlagstange 65 mit einem zweiten Halteblock 69 versehen, welcher zur verstellbaren Aufnahme einer quer verlaufenden Lagerstange 70 ein durchgehendes Langloch 71 aufweist. Auch der Halteblock 69 weist unterseitig eine V-förmige Öffnung 72 auf, welche ebenfalls in eine Durchgangsbohrung 73 mündet. Auch der Übergangsbereich zwischen dieser V-förmigen Öffnung 72 und der Durchgangsbohrung 73 ist derart ausgestaltet, dass auch der Halteblock 69 klemmend auf einen Spanndraht 32 (3) des Auslegers 2 bzw. 3 aufsetzbar ist.
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Durch diese klemmende Halterung der beiden Halteblöcke 66 und 69 an den jeweils zugeordneten Spanndrähten 32, wird ein unbeabsichtigtes Verschieben der gesamten Triebsicherung 36 entlang der Spanndrähte 32 verhindert, so dass sich an der Anschlagstange 65, beispielsweise aufgrund von Windeinflüssen, neigende Triebe abstützen können.
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7 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt einer Frontansicht des Pfahls 1 aus 1 mit seinen beiden sich in ihrer ausgeklappten Stellung befindlichen Auslegern 2 und 3 zusammen mit der in zwei der Spanndrähte 32 ”eingehängter” Triebsicherung 35. Es ist erkennbar, dass der linke Spanndraht 32 in die V-förmige Öffnung 67 des linken Halteblockes 66 eingehängt ist. Der rechte Spanndraht 32 ist hingegen in die V-förmige Öffnung 72 der rechten Halteblockes 69 eingehängt. Die zwischen den Halteblöcken 66 und 69 angeordnete Anschlagstange 65 ist in 7 verkürzt dargestellt, wie auch der ”seitliche” Abstand der beiden Ausleger 2 und 3 zueinander. Durch die verschiebbare Aufnahme der quer verlaufenden Lagerstange 70 der Lagerstange 65 im Langloch 71 des Halteblockes 69 ist der Abstand der beiden Halteblöcke 66 und 69 in gewissen Grenzen an den Abstand zweier sich gegenüber liegenden Spanndrähte anpassbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- http://de.wikipedia.org/wiki/Reberziehung [0002]