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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abspannen eines Sonnensegels mit einem Steher und einem den Steher umschließenden, einen Anschlagpunkt für das Sonnensegel bildenden Gleitstück, auf dem ein Betätigungshebel für einen mit dem Steher zusammenwirkenden Klemmkörper um eine die Achse des Stehers senkrecht kreuzende Anlenkachse drehbar gelagert ist.
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Zum Abspannen von Sonnensegeln werden üblicherweise im Boden verankerte Steher eingesetzt, auf denen Gleitstücke mit einem Anschlagpunkt für das Sonnensegel verschiebbar gelagert und in unterschiedlichen Verschiebestellungen festklemmbar sind. Das Sonnensegel kann somit entsprechend dem Sonnenstand eingestellt oder aber auch zum schützenden Abdecken des abzuschattenden Bereichs, beispielsweise eines Sandspielplatzes, verlagert werden. Um eine stufenlose Verstellung des Gleitstücks zu ermöglichen, ohne Gefahr zu laufen, dass aufgrund von Verschleißerscheinungen die Klemmkraft mit der Betriebsdauer nachlässt, ist es bekannt (
AT 502 334 B1 ), an der Außenseite des hülsenförmigen Gleitstücks einen mit einem Betätigungshebel verbundenen, in eine Durchtrittsöffnung des hülsenförmigen Gleitstücks eingreifenden Klemmexzenter vorzusehen, dessen Drehachse senkrecht zum Steher verläuft. Durch den Klemmexzenter wird eine von einem allfälligen Verschleiß unabhängige Klemmung des Gleitstücks am Steher sichergestellt, weil allfällige Verschleißerscheinungen durch den Klemmexzenter ausgeglichen werden können. Dazu kommt, dass mit einem Betätigungshebel, der in Richtung der Exzentrizität des Klemmexzenters verläuft, das Gleitstück sowohl im Bodenbereich als auch in einem Überkopfbereich geklemmt werden kann, weil der Betätigungshebel hierfür sowohl nach oben als auch nach unten verschwenkt werden kann, sodass das Gleitstück selbst in einer sonst nicht erreichbaren Überkopflage am Steher festgelegt werden kann. Nachteilig ist allerdings, dass über den Klemmexzenter erhebliche Klemmkräfte ausgeübt werden können, insbesondere wenn der Betätigungshebel zum Verschieben des Gleitstücks entlang des Stehers eine größere Länge aufweist und daher mit einem vergleichsweise geringen Kraftaufwand große Drehmomente auf den Klemmexzenter mit der Wirkung übertragen werden, dass der Mantel des rohrförmigen Stehers plastisch verformt wird.
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Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, eine Klemmeinrichtung für den mit Hilfe eines Gleitstücks entlang eines Stehers verschiebbaren Anschlagpunkt eines Sonnensegels so auszugestalten, dass das Gleitstück in der gewählten Verschiebelage ohne Gefahr einer Überlastung des Stehers an diesem sicher festgeklemmt werden kann. Außerdem soll der Betätigungshebel als Handhabe zum Verlagern des Gleitstücks entlang des Stehers genützt werden können.
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Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Klemmkörper mit Abstand von der Anlenkachse auf dem Betätigungshebel angeordnet ist.
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Durch die Wahl des Abstands des Klemmkörpers von der Anlenkachse des Betätigungshebels können die vom Steher bei einer vorgegebenen Drehmomentbelastung des Betätigungshebels aufzunehmenden Klemmkräfte im Vergleich zu einem Klemmexzenter soweit beschränkt werden, dass eine Beschädigungsgefahr für den Steher ausgeschlossenen werden kann. In diesem Zusammenhang ist außerdem zu berücksichtigen, dass insbesondere bei für die Verlagerung des Gleitstücks vorteilhaften größeren Längen des Betätigungshebels Lastspitzen über das elastische Biegeverhalten des Betätigungshebels aufgenommen werden. Der mit Abstand von der Anlenkachse des Betätigungshebels an diesem vorgesehene Klemmkörper gewährleistet eine Klemmung beim Verschwenken des Betätigungshebels sowohl nach oben als auch nach unten, sodass keine Beeinträchtigung hinsichtlich der Handhabung beim Verlagern des Gleitstücks entlang des Stehers in Kauf genommen werden muss. Da die über den Klemmkörper auf den Steher aufbringbaren Klemmkräfte vom Drehmoment abhängen, mit dem der Betätigungshebel beaufschlagt wird, können auch Verschleißerscheinungen einfach berücksichtigt werden.
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Wird der Betätigungshebel mit einem vorgegebenen Drehmoment im Klemmsinn beaufschlagt, so hängt die Kraft, mit der der Klemmkörper an den Steher angedrückt wird, vom Abstand des Klemmkörpers von der Anlenkachse des Betätigungshebels ab und kann daher auch durch die Wahl dieses Abstands beeinflusst werden. Zur Anpassung an die jeweils herrschenden Bedingungen ist es daher vorteilhaft, wenn der Klemmkörper entlang des Betätigungshebels verstellbar gelagert ist.
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Ist der Klemmkörper als konvexer Rotationskörper, beispielsweise als Kugel, ausgebildet, der vom Betätigungshebel koaxial durchsetzt wird, so ergeben sich unabhängig von der Drehlage des Klemmkörpers gegenüber dem Betätigungshebel und unabhängig davon, ob der Betätigungshebel nach oben oder unten in die Klemmstellung gedreht wurde, gleichbleibende Klemmbedingungen.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Abspannen eines Sonnensegels in einem vereinfachten Axialschnitt gezeigt.
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Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein im Boden verankerter Steher 1, üblicherweise in Form eines Rohrs, vorgesehen, auf dem ein hülsenförmiges Gleitstück 2 verschiebbar gelagert ist. Um die Gleitbedingungen zwischen dem metallischen Gleitstück 2 und dem metallischen Steher 1 zu verbessern, ist in das hülsenförmige Gleitstück 2 eine Gleitbuchse 3 aus Kunststoff eingesetzt. Das Gleitstück 2 bildet einen Anschlagpunkt 4 für ein Sonnensegel in Form einer Öse, in die beispielsweise ein Karabiner 5 zum Abspannen des Sonnensegels eingehängt werden kann.
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Zum Festlegen des Gleitstücks 2 am Steher 1 ist das Gleitstück 2, vorzugsweise auf der dem Anschlagpunkt 4 diametral gegenüberliegenden Umfangsseite, mit einem Anlenklager 6 für einen Betätigungshebel 7 versehen, der mit Abstand von seiner Anlenkachse 8 einen Klemmkörper 9 trägt. Da die Anlenkachse 8 senkrecht zu einer durch das Anlenklager 6 gehenden Axialebene des Stehers 1 verläuft und daher die Steherachse senkrecht kreuzt, kann der Klemmkörper 9 je nach der Schwenklage des Betätigungshebels 7 in übereinstimmender Weise sowohl oberhalb als auch unterhalb des Gleitstücks 2 mit dem Steher 1 zusammenwirken, indem der Klemmkörper 9 mit Hilfe des Betätigungshebels 7 an den Mantel des Stehers 1 angedrückt gehalten wird. Zu diesem Zweck kann dem Betätigungshebel 7 eine Halterung 10 für die jeweilige Klemmstellung zugeordnet werden, beispielsweise in Form eines Sicherungsbügels 11, der den Betätigungshebel 7 vorzugsweise über eine federnde Vorspannung mit einem Klemmmoment beaufschlagt.
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Der Umstand, dass der Betätigungshebel 7 zum Festklemmen des Gleitstückes 2 am Steher 1 in die dargestellte Klemmstellung nach unten oder aber auch nach oben verschwenkt werden kann, erleichtert die Handhabung des Betätigungshebels 7 in einer Überkopfstellung des Gleitstücks 2 oder in einer bodennahen Lage des Gleitstücks 2, wenn der Betätigungshebel 7 zum Verschieben des Gleitstücks 2 entlang des Stehers 1 entsprechend verlängert ist, sodass eine Verlagerung des Gleitstückes 2 entlang des Stehers 1 in einen Bereich möglich wird, der bei einer üblichen Körperhaltung nicht mehr von Hand aus erreichbar ist. Der mit dem Verschieben des Gleitstücks 2 in solche Endlagen kleiner werdende Schwenkwinkel des Betätigungshebels beeinträchtigt die anschließende Klemmung über den Klemmkörper 9 nicht, weil für die Klemmung ein erheblich kleinerer Winkel zwischen der Achse des Stehers 1 und dem Betätigungshebel 7 ausreicht.