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Die Erfindung betrifft ein Bohr- und Ankersetzgerät für den Berg-, Tunnel- oder Tiefbau mit einer auf einer Lafette verfahrbaren Vorschubeinheit, wobei die Vorschubeinheit ein Einsteckende zur lösbaren Verbindung mit einer Bohrstange oder einem Ankersetzschlüssel aufweist.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Einsteckende für eine auf der Lafette eines Bohr- und Ankersetzgerätes für den Berg-, Tunnel- oder Tiefbau verfahrbare Vorschubeinheit, welche zwei zur lösbaren Verbindung mit einer Bohrstange oder einem Ankersetzschlüssel dienende Aufnahmen aufweist.
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Im Rahmen des Ankerausbaus im Berg-, Tunnel- und Tiefbau werden zunächst Bohrlöcher hergestellt, in welche die Ankerstangen dann eingesetzt werden. Ein mit dem der Vorschubeinheit zugeordneten Einsteckende zu verbindender Ankersetzschlüssel wird dabei zwischen Vorschubeinheit und Ankerstange(n) positioniert. Solch ein Einsteckende ist etwa aus der
DE-GM 298 05 515 in Zusammenhang mit einem reinen Bohrgerät bekannt. Um eine verbesserte Fixierung des Ankers im Gebirge zu erreichen, wird zusätzlich ein Klebemittel eingebracht, bei dem es sich zumeist um zwei- oder mehrkomponentige Kleber handelt. Durch Zerstörung eines oder mehrerer Behälter zur Aufnahme der Klebemittel treten diese miteinander in Kontakt, sodass es zu einer Aushärtung des Klebemittels an Ort und Stelle unter gleichzeitiger Fixierung des Ankers kommt. Für das Herstellen der Bohrlöcher und das Einsetzen der Ankerstangen mit Hilfe des Ankersetzschlüssels wird zweckmäßigerweise ein und dasselbe Bohr- und Ankersetzgerät eingesetzt, wofür Voraussetzung ist, dass dieses zu Bohrstangen und Ankersetzschlüsseln kompatibel ist. Allerdings weisen Bohrstangen und Ankersetzschlüssel an ihrem rückwärtigen Ende häufig unterschiedliche Stärken auf. Außerdem finden sich bei verschiedenen Typen von Bohr- und Ankerstangen auch unterschiedliche Verbindungsarten. Nicht zuletzt sind in verschiedenen Ländern unterschiedliche Arten und Dimensionen von Anschlüssen gebräuchlich. Dies führt in der Praxis häufig dazu, dass mit einem ersten Gerät die Bohrlöcher hergestellt und mit einem zweiten Gerät die Anker gesetzt werden, was speziell wegen der erforderlichen Neuausrichtung des Ankersetzgerätes zu den Bohrlöchern extrem zeitaufwendig ist. Geräte, die sowohl zum Bohren als auch zum Ankersetzen geeignet sind, müssen häufig zwischen den beiden Arbeitsgängen umgerüstet werden, was ebenfalls vor allem hohen zeitlichen Aufwand mit sich bringt.
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Damit stellt sich der vorliegenden Erfindung die Aufgabe, ein Bohr- und Ankersetzgerät sowie ein Einsteckende für ein solches Gerät zu schaffen, das ohne Umrüstarbeiten für das Bohren und das Ankersetzen auch unterschiedlicher Typen von Bohrstangen und Ankersetzschlüsseln geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird in Bezug auf das Bohr- und Ankersetzgerät dadurch gelöst, dass das Einsteckende zwei hintereinander liegende Aufnahmen aufweist, von denen eine Aufnahme ein Gewinde zur Verbindung mit der Bohrstange und die andere Aufnahme einen Bajonettverschluss zur Verbindung mit dem Ankersetzschlüssel aufweist.
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Dank der hintereinander positionierten und unterschiedlich ausgebildeten Aufnahmen ist das Einsteckende und damit das Bohr- und Ankersetzgerät sowohl zum rückseitigen Ende einer Bohrstange als auch zum rückwärtigen Ende des als Verbindung zwischen Einsteckende und Ankerstange dienenden Ankersetzschlüssels kompatibel. Nach Herstellen der Bohrlöcher wird die Bohrstange demontiert und der Ankersetzschlüssel eingesetzt, das Einsteckende als entscheidendes Bauteil verbleibt in seiner Position – mehr Aufwand ist bei der Umrüstung nicht notwendig. Insofern macht sich die Erfindung gerade die unterschiedliche Dimensionierung von Bohr- und Ankerstangen bzw. verschiedene Formen von Anschlüssen am rückwärtigen Ende von Bohrstangen und Ankersetzschlüsseln zu eigen. D. h. beim Einsetzen des zu der innen liegenden Aufnahme des Einsteckendes kompatiblen Bohrgestänges ist die außen liegende Aufnahme nicht im Wege und behindert die Installation folglich nicht.
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Das Gewinde in einer Aufnahme korrespondiert mit der Bohrstange, der Bajonettverschluss in der anderen Aufnahme mit dem Ankersetzschlüssel. Insofern empfiehlt es sich, dass die innen liegende Aufnahme eine Schraubverbindung und die außen liegende Aufnahme einen Bajonettverschluss aufweist. Dabei ist der Innendurchmesser des Bajonettverschlusses größer bemessen als der Außendurchmesser der Bohrstange, sodass auch die Bohrstange durch den Bajonettverschluss an der außen liegenden Aufnahme durchgesteckt und in der inneren Aufnahme per Verschraubung fixiert werden kann.
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Dies lässt sich auch dahingehend verallgemeinern, dass die außen liegende Aufnahme einen größeren Durchmesser als die innen liegende Aufnahme aufweisen soll, bezogen auf den Innendurchmesser beider Aufnahmen.
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Einsteckenden weisen in der Regel eine durchgehend hohlzylindrische Form mit einer Mehrzahl von Flügeln zur Übertragung des vom Hammer- und/oder Drehwerk ausgeübten Drehmomentes auf. Hiervon weicht der Gegenstand der vorliegenden Erfindung insofern ab, wenn die innen liegende Aufnahme einem zentralen Abschnitt des Einsteckendes und die außen liegende Aufnahme einem als Querschnittserweiterung ausgebildeten äußeren Abschnitt des Einsteckendes zugeordnet ist. Am äußeren, Ankersetzschlüssel bzw. Bohrstange zugewandten Ende erweitert sich also der Durchmesser des Einsteckendes in dem Bereich, der an seiner Innenseite den Bajonettverschluss aufnimmt.
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Es sind mehrere Varianten für die Orientierung in Bezug auf die Verschraubung bzw. die Kulisse des Bajonettverschlusses, d. h. die Richtung, in welcher der Ankersetzschlüssel zu fixieren bzw. zu lösen ist, denkbar. Z. B. können Bohrstange und Ankersetzschlüssel in dieselbe Drehrichtung in die Aufnahmen einsetzbar sein, also beide links bzw. rechts herum.
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Alternativ ist es denkbar, dass Bohrstange und Ankersetzschlüssel in unterschiedliche Drehrichtungen in die Aufnahmen einsetzbar sind, dass demnach das Gewinde für die innere Aufnahme und die Kulisse seitens des Bajonettverschlusses unterschiedlich orientiert sind.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die innen liegende Aufnahme ein Linksgewinde und die außen liegende Aufnahme eine rechts orientierte Kulisse aufweist. D. h. die mit der Bohrstange korrespondierende innen liegende Aufnahme ist als Verschraubung mit Linksgewinde vorgesehen, während die mit dem Ankersetzschlüssel korrespondierende außen liegende Aufnahme mit dem Bajonettverschluss in der Querschnittserweiterung des Einsteckendes eine rechts orientierte Kulisse aufweist, dass Bohrstange und Ankersetzschlüssel also in abweichenden Drehrichtungen zu fixieren bzw. zu lösen sind. Selbstverständlich ist der umgekehrte Fall auch denkbar.
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In Bezug auf das Einsteckende wird die erfindungsgemäße Aufgabe so gelöst, dass das Einsteckende zwei hintereinander liegende Aufnahmen aufweist, von denen eine Aufnahme ein Gewinde zur Verbindung mit der Bohrstange und die andere Aufnahme einen Bajonettverschluss zur Verbindung mit dem Ankersetzschlüssel aufweist.
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Das Einsteckende für ein Bohr- und Ankersetzgerät weist dabei zwei Aufnahmen auf, die hintereinander liegen und deren innere Aufnahme in Form eines Gewindes in Bezug auf eine Schraubverbindung mit dem rückwärtigen Ende einer Bohrstange korrespondiert, während das außen liegende Ende in Form eines Bajonettverschlusses mit dem rückwärtigen Ende eines Ankersetzschlüssels korrespondiert.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Bohr- und Ankersetzgerät für den Berg-, Tunnel- oder Tiefbau und ein Einsteckende für solch ein Bohr- und Ankersetzgerät geschaffen ist, mit dem verschiedene Werkzeuge in Form von Bohrstangen und Ankersetzschlüsseln unterschiedlichen Typs und unterschiedlicher Dimensionierung zum Einsatz gebracht werden können. Das Einsteckende muss zwischen den Arbeitsgängen nicht ausgetauscht und das Bohr- und Ankersetzgerät zwischen dem Bohr- und Ankersetzeinsatz nicht umgerüstet werden, woraus sich eine massive Zeitersparnis ergibt. Stattdessen liegen die Aufnahmen hintereinander, wobei insbesondere die äußere Aufnahme in der Querschnittserweiterung des Einsteckendes so ausgebildet ist, dass das Einsetzen der Bohrstangen und deren Verbindung mit der innen liegenden Aufnahme nicht beeinträchtigt wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
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1 eine Vorschubeinheit mit Bohrstange,
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2 eine Vorschubeinheit mit Ankersetzschlüssel und Ankerstange,
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3 ein Einsteckende in perspektivischer Ansicht,
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4 ein Einsteckende in Seitenansicht,
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5 ein Einsteckende, teilweise im Schnitt,
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6 den Längsschnitt nach der Linie A-A aus 5,
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7 einen Ankersetzschlüssel, teilweise im Schnitt,
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8 den Längsschnitt durch einen Ankersetzschlüssel,
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9 Einsteckende und Ankersetzschlüssel miteinander verbunden,
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10 einen Längsschnitt zu 9 und
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11 den Querschnitt nach der Linie B-B aus 10.
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1 zeigt den für die Erfindung relevanten Abschnitt eines Bohr- und Ankersetzgerätes 6 mit der Lafette 8. In die als Dreh- und/oder Hammerwerk ausgebildete und verfahrbar auf der Lafette 8 angeordnete Vorschubeinheit 7 ist ein Einsteckende 1 eingesetzt, von dem hier nur der Abschnitt 14 mit der Querschnittserweiterung 15 außerhalb des Bohr- und Ankersetzgerätes erkennbar ist. In das Einsteckende 1 ist eine Bohrstange 10 eingesetzt, die mit einem innen liegenden und hier folglich nicht erkennbaren Gewinde in dem Einsteckende 1 verschraubt ist.
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Gemäß Darstellung nach 2 ist nun ein Ankersetzschlüssel 11 in das Einsteckende 1 eingesetzt und an seinem anderen Ende mit der Ankerstange 12 verbunden, welche sich jenseits der Kalottenplatte 20 erstreckt.
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In perspektivischer Ansicht zeigt 3 ein Einsteckende 1 mit Blick auf den Bajonettverschluss 5. Das Einsteckende 1 weist drei Abschnitte auf, einen zentralen, hohlzylindrisch ausgebildeten Abschnitt 13 und einen rückwärtigen Abschnitt 23, mit dem das Einsteckende 1 in das Bohr- und Ankersetzgerät eingesetzt wird, wozu das Einsteckende 1 in diesem Abschnitt 23 eine Vielzahl von Flügeln 24 bis 27 aufweist, die zur Drehmomentübertragung dienen. Im vorderen Abschnitt 14 erweitert sich der Querschnitt des Einsteckendes 1 in dem mit 15 bezeichneten Bereich, der in seinem Inneren 28 den Bajonettverschluss 5 aufweist. Diese hier dreiteilige Kulisse 17 besteht aus einem ersten Abschnitt 29, der sich in Längsrichtung erstreckt und dann in einen quer verlaufenden Abschnitt 30 übergeht. An diesen schließlich schließt sich ein weiterer, parallel zu dem ersten Abschnitt 29 verlaufender Längsabschnitt 31 an, in dem der Zapfen des hier nicht dargestellten Ankersetzschlüssels in der Schließposition des Bajonettverschlusses 5 zum Anliegen kommt.
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In einer weiteren Darstellung zeigt 4 das Einsteckende 1, bestehend aus den drei Abschnitten 23, 13 und 14, wobei zwischen den Abschnitten 13 und 14 zur Querschnittserweiterung 15 hin ein entsprechender Übergang 33 erkennbar ist.
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Einen Blick in das Innere des Einsteckendes 1 bietet dann 5. Der weitgehend hohlzylindrisch ausgebildete Abschnitt 13 des Einsteckendes 1 weist die Aufnahme 2 mit dem Gewinde 4, hier einem Linksgewinde 16 auf, welches zur Verbindung mit der Bohrstange dient. Hinter der Aufnahme 2 befindet sich ein Freistich 34 sowie die Spülkammer 35 zum Einführen von Spülmedium. Gegenüber des Abschnitts 23 für die Drehmomentübertragung befindet sich der Abschnitt 14 im Bereich der Querschnittserweiterung 15 und der Aufnahme 3 in Form des Bajonettverschlusses 5 mit der zur Verbindung zwischen Ankersetzschlüssel und Einsteckende dienenden aufnahmeseitigen Kulisse 17. Anschaulich wird in dieser Darstellung gemäß 6 auch, dass das Einsteckende 1 im Bereich der Querschnittserweiterung 15 einen größeren Innendurchmesser aufweist als das Gewinde 4 der innen liegenden Aufnahme 2, sodass in die innen liegende Aufnahme 2 einzusetzende Bohrstangen nicht durch den Bajonettverschluss 5 behindert werden.
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Einen Schnitt gemäß der Linie A-A aus 5 zeigt dann 6 mit der Kulisse 17 zur Führung des Zapfens auf dem Ankersetzschlüssel. Mit 31 ist dabei die Position bezeichnet, in welcher dieser Zapfen in der Schließposition zwischen Einsteckende 1 und Ankersetzschlüssel 11 zum Anliegen kommt.
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Einen Ankersetzschlüssel 11 zeigt 7. Dieser weist an seinem vorderen Ende 40 einen Mehrkant 38 zur Verbindung mit der Ankerstange auf. In Richtung hinterem Ende 41 ist der Anschlag 22 erkennbar, welcher mit dem Einsteckende 1 so korrespondiert, dass diese im Einbauzustand aneinander anliegen. Dahinter befindet sich in Richtung rückwärtigem Ende 41 der Zapfen 32, der seinerseits mit der Kulisse des einsteckendeseitigen Bajonettverschlusses 5 korrespondiert.
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Diese Details zeigt auch nochmals 8 in einem Schnitt durch einen Ankersetzschlüssel 11 mit dem Mehrkant 38 und der sich anschließenden Bohrung 39 zur Aufnahme einer Ankerstange am vorderen Ende 40 und dem Anschlag 22 am hinteren Ende 41.
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Die 9, 10 und 11 zeigen die Verbindung zwischen Einsteckende 1 und Ankersetzschlüssel 11. Dabei ist die Bajonettverbindung zwischen Einsteckende 1 und Ankersetzschlüssel 11 geschlossen. D. h. der Anschlag 22 liegt an der Querschnittserweiterung 15 des Einsteckendes 1 an. Mit 36 ist die Bohrung für den Eintritt von Spülmedium bezeichnet.
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10 veranschaulicht im Schnitt die Verbindung zwischen Einsteckende 1 und Ankersetzschlüssel 11. Mit seinem Ende 41 ist der Ankersetzschlüssel 11 in das Einsteckende 1, genauer gesagt die Aufnahme 3 mit dem Bajonettverschluss 5 eingesetzt, wobei der Anschlag 22 an der Querschnittserweiterung 15 anliegt. Am anderen Ende 40 des Ankersetzschlüssels 11 mit dem Mehrkant 38 kann nun eine Ankerstange fixiert werden.
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Schließlich zeigt 11 einen Querschnitt durch diese Verbindung. Der Ankersetzschlüssel ist verdreht, vorgegeben durch das Zusammenspiel von Ankersetzschlüssel und Aufnahme bzw. die Zapfen 32, 32' und den Bajonettverschluss 5.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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