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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Orthese zur Immobilisierung und Stabilisierung des Handgelenks, welche für beide Hände einsetzbar und individuell auf die Handanatomie des Benutzers anpassbar ist.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Handgelenkorthesen in unterschiedlichen Ausführungs- und Funktionsformen bekannt. Sie dienen der Stabilisierung und Immobilisierung des Handgelenks bei Läsionen und Verschleißerscheinungen aller Art. Die Handgelenkorthesen setzen sich in der Regel bei einer groben Betrachtung aus festen Stabilisierungselementen, textilen Verbindungs- bzw. Einhüllungselementen, Fixiergurten und Verschlüssen zusammen. Dabei stellen die Stabilisierungselemente in der Regel fest geformte Schienen oder Schalen aus thermisch verformten Kunststoffen oder leichten Metallen dar, die in unterschiedlichen Kombinationen um das Handgelenk angeordnet und miteinander beweglich oder unbeweglich verbunden sind. Die Stabilisierungselemente werden in vielen typischen Ausführungsbeispielen in diverse elastische Textilen eingehüllt und mit weiteren Entlastungs- bzw. Fixierungselementen miteinander verbunden. Zur Verbesserung der Atmungsaktivität und des Tragekomforts wird eine Formstricktechnologie mit integrierten Entlastungselementen auf Gelbasis oder dreidimensionale Gewirke verwendet. Die für die Handgelenkorthesen generell als beispielhaft geltenden Ausführungsmodelle sind in der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2011 106 260 U1 und
DE 00 000 92 00 495 U1 veröffentlicht. Ebenfalls ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2006 041 441 A1 eine Handgelenkorthese bekannt, die sowohl für die rechte als auch linke Hand verwendet werden kann.
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Als nachteilig an den aus dem Stand der Technik bekannten Handgelenkorthesen wird angesehen, dass diese auf Grund ihrer typischen Bauweise aus einem viel zu hohen Anteil an einzelnen Elementen bestehen und an vielen Stellen über überflüssige Materialanhäufungen verfügen. Das überschüssige Material verursacht außer einer erheblichen Gewichtssteigerung noch zusätzliche Druckstellen und eine deutlich schlechtere Luftzirkulation bzw. eine Wärmestaubildung im betroffenen Bereich. Die Defizite der Atmungsaktivität werden vor allem bei höheren Temperaturen im Umfeld oder einer aktiven körperlichen Betätigung deutlich erkennbar. Da eine Materialreduktion bei den regulären orthopädischen Geräten zu einer deutlichen Herabsenkung des therapeutischen Stabilisierungseffekts führt, ist die Verwendung von Materialflächen mit einer größtmöglichen Materialreduktion bei den Handgelenkorthesen nicht ohne weiteres möglich. Im Weiteren führt der erhöhte Materialeinsatz und die durch die Luftundurchlässigkeit bedingte Entwicklung von atmungsaktiven Spezialwerkstoffen zur Steigerung von Produktionskosten, was ebenfalls nachteilig wirkt
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine atmungsaktive, individuell anpassbare, möglichst druckstellenfreie und für beide Hände einsetzbare Handgelenkorthese mit einer minimalen Anzahl von einzelnen Elementen sowie einem minimalen Einsatz von Material zu entwickeln, ohne dabei die therapeutische Stabilisierungs- und Immobilisierungswirkung des orthopädischen Gerätes für alle axialen Bewegungsrichtungen des Handgelenks zu vernachlässigen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine im Hauptanspruch dargestellte Handgelenkorthese erfindungsgemäß gelöst. Die Erfindung bildet im Ausgangszustand eine ebene, einheitliche und achtförmige Schiene, bestehend aus zwei symmetrischen Polsterungsflächen und einem metallischen Stabilisierungskern, die durch manuelle Verformung in eine behandlungsadäquate Zweckform formbar ist, bei der Anbringung auf den distalen Bereich des jeweiligen Unterarms jeweils palmar im Bereich des distalen Teils der Mittelhand und im mittleren Teil des Unterarms anliegt, in einem Bogen über das Handgelenk radial und ulnar verläuft und über drei Befestigungsgurte fixierbar ist. Durch die offene Formgestaltung und den vollständigen Verzicht auf weitere Einhüllung bzw. Ummantelungselemente werden die Bereiche des distalen Unterarms, des Handgelenks und der Mittelhand überwiegend freigehalten und dadurch eine hohe Atmungsaktivität ermöglicht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Handgelenkorthese verfügt die achtförmige Schiene im Ausgangszustand über einen ulnar ausgerichteten Funktionsbogen im distalen Bereich. Dieser Funktionsbogen ermöglicht die Benutzung der Handgelenkorthese für die Behandlung sowohl der rechten als auch der linken Hand. Dafür muss die Orthese, je nachdem, für welche Hand sie verwendet wird, vor dem Beginn des Anpassungsvorganges so ausgerichtet sein, dass der Funktionsbogen vom Grundgelenk des Zeigefingers zum Grundgelenk des kleinen Fingers verläuft. Trotz der dadurch bedingten Asymmetrie des Funktionsbogens ist eine Anwendung der Orthese für die jeweils andere Hand durch eine Rotation der Orthese um 180° möglich. Die jeweilige Einsatzseite wird durch eine Markierung „R” für die rechte Hand und „L” für die linke Hand im proximalen Orthesenbereich kenntlich gemacht
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Insbesondere ist es von Vorteil, dass die Verformung der Schiene in eine behandlungsadäquate Zweckform durch eine manuelle Anpassung erfolgt. Dadurch kann die Orthese auf die anatomischen Besonderheiten der Hand des jeweiligen Benutzers vor der Behandlung individuell angepasst und im Laufe der Behandlungszeit nachgeformt werden. Die Handgelenkorthese kann mithin zur therapeutischen Behandlung aller Handtypen ohne aufwendige individuelle Anpassung eingesetzt werden. Die Funktionskongruenz zwischen der Körperachse und der mechanischen Achse der Orthese wird durch die Berücksichtigung der Handgelenkanatomie sowie durch die biomechanische Abstimmung bei der Integration aller Bauelemente erreicht. Nach der Einstellung einer behandlungsadäquaten Zweckform folgt die Schiene dem anatomischen Verlauf des Unterarms und nimmt die Kraftlinien von Elle und Speiche auf.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Handgelenkorthese wird sowohl auf die festen über das Handgelenk palmar und dorsal verlaufenden Stützelemente als auch auf eine umfassende Einhüllung bzw. Ummantelung der Hand verzichtet. Bei der Erreichung der behandlungsadäquaten Zweckform verlaufen die festen Stützelemente in einem Bogen radial und ulnar über das Handgelenk und sorgen in Kombination mit den palmar platzierten Bogenstützstellen im Bereich der Mittelhand und des medialen Unterarms sowie den besonders angeordneten Befestigungsgurten für eine axiale Stabilisierung des Handgelenks in allen Bewegungsrichtungen.
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Der Stabilisierungseffekt wird in der vorteilhaften Ausführungsform der Orthese dadurch erreicht, dass der proximale Orthesenteil palmar an den medialen Unterarm angelehnt ist, radial und ulnar im Bereich des Handgelenks verläuft und das Handgelenk durch die distale Stützfläche im Bereich der palmaren Mittelhand bei einer Palmarfiexion stützt. Die Orthesenform im distalen Orthesenbereich ist an die ergonomische Form eines Türgriffes angelehnt. Die gewohnte Handstellung in dieser Greiflage lässt eine intuitive Handstellung und ein angenehmes Greifgefühl an der Orthese zu. Durch das Erreichen eines Hebeleffekts wird das Handgelenk bei einer Palmarfiexion zusätzlich entlastet. Der mittlere Stabilisierungsgurt verhindert die Dorsalextension. Dabei ermöglicht eine deutlich größer dimensionierte, in den mittleren Stabilisierungsgurt integrierte Druckverteilungsfläche eine Entlastung der palmaren Pulsregion. Der durch die Stabilisierungsgurte ausgeübte Druck lässt sich gut verteilen und variabel einstellen. Die radial und ulnar verlaufenden Seitenachsen der Orthese entfalten eine zusätzliche Stabilisierungswirkung und verhindern eine Radialabduktion sowie Ulnarabduktion.
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Ein weiterer positiver Stabilisierungseffekt wird durch die angeordneten Gurtöffnungen und Umlenkstellen für die Stabilisierungsgurte erreicht. Durch das Umlenken über die Schiene werden die Befestigungsgurte im distalen und proximalen Orthesenbereich mit einer verminderten Beanspruchung des Handgelenks angezogen und stabilisiert.
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Insbesondere ist es von Vorteil, dass die Orthese auf Grund des reduzierten Materialeinsatzes in der Orthese und des Verzichts auf weitere Einhüllungs- bzw. Ummantelungselemente der Orthesenfläche einen großen Teil des Mittelhands-, des Handgelenks- und des Unterarmbereichs nicht bedeckt. Dadurch wird eine hohe Atmungsaktivität des betroffenen Behandlungsbereichs erreicht und eine Wärmestaubildung verhindert. Im Weiteren werden durch diese vorzugswürdige Gestaltungsform die potentiellen Druckstellen im distalen Ellen-Speiche-Bereich eliminiert.
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Zu den zusätzlichen Vorteilen des Ausführungsbeispiels gehört neben dem primär zu erwartenden therapeutischen Stabilisierungseffekt eine absolute Durchlässigkeit für Röntgenstrahlung und eine gute Atmungsaktivität des betroffenen Unterarm-, Handgelenks- und Mittelhandbereichs. Das Ausführungsbeispiel bietet im Weiteren die Vorteile der einfachen Handhabung für den Benutzer, guter Hygienemöglichkeiten sowie Beständigkeit des Materials gegenüber Witterungsbedingungen.
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Aufgrund der niedrigen Herstellungskosten der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Handgelenkorthese potentiell für die massenhafte medizinische Versorgung von Handgelenkverletzungen in Entwicklungsländern sowie Krisengebieten geeignet. Der bisherige Einsatz von orthopädischen Hilfsmitteln wird in den benannten Regionen stark vernachlässigt, sodass die Unter- bis Nichtversorgung der Verletzungen häufig zu groben Fehlstellungen und Dysfunktionen von Korperteilen führt. Die verletzungsbedingten Knochenverschiebungen bei Frakturen haben oft allein wegen einer unzureichenden Erstversorgung und nur rudimentärer Stabilisierung des Handgelenkes eine Osteonekrose des Knochengewebes und eine anschließende Amputation des betroffenen Körpergliedes zur Folge. Die erfindungsgemäße Orthese ist als ein günstiges, einfaches und effektives orthetisches Hilfsmittel zum Einsatz als Notfallorthese potentiell geeignet. Alle Komponenten der Orthese können durch einfache Produktionsschritte gefertigt werden, was zu einer schnellen und kostengünstigen Herstellung führt.
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Vorteilhaft wirkt sich schließlich auch aus, dass die Orthese in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform nach der Beendigung der Benutzung in den ursprünglichen Zustand zurückgeformt werden kann und somit für eine mehrmalige Anwendung durch unterschiedliche Benutzer geeignet ist.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der nachfolgenden 1 bis 7 erläutert, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Handgelenkorthese zeigen, wobei:
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Figur Nr. 1 das Ausführungsbeispiel der Orthese in ihrer ebenen achtförmigen Ausgangsform in perspektivischer Darstellung von oben für eine rechte (Figur Nr. 1a) und linke Hand (Figur Nr. 1b) zeigt,
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Figur Nr. 2 die Anordnung des Materials im Ausführungsbeispiel der Orthese in perspektivischer Darstellung von oben (Figur Nr. 2a) und im Seitenschnitt (Figur Nr. 2b) zeigt;
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Figur Nr. 3 die Befestigungsgurte des Ausführungsbeispiels und die Anordnung des Klettbandes auf den Befestigungsgurten zeigt;
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Figur Nr. 4 das Ausführungsbeispiel der Orthese in ihrer ebenen achtförmigen Ausgangsform mit eingefädelten Befestigungsgurten in dorsaler perspektivischer Darstellung für die rechte Hand zeigt;
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Figur Nr. 5 die rechte Hand eines Benutzers mit dem Ausführungsbeispiel der Handgelenkorthese in einer beispielhaften behandlungsadäquaten Zweckform aus der palmaren Perspektive zeigt;
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Figur Nr. 6 die rechte Hand eines Benutzers mit dem Ausführungsbeispiel der Handgelenkorthese in einer beispielhaften behandlungsadäquaten Zweckform aus der dorsalen Perspektive zeigt;
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Figur Nr. 7 das abgenommene Ausführungsbeispiel der Handgelenkorthese in einer beispielhaften behandlungsadäquaten Zweckform aus der ulnaren Perspektive zeigt.
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Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel der Handgelenkorthese verfügt über folgende Bestandteile, die unter den folgenden Bezugszeichen nachfolgend geführt werden:
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Bezugszeichenliste
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- 1a
- Schiene in ebener achtförmiger Ausgangsform
- 1b
- Schiene in behandlungsadäquater Zweckform
- 2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f
- Gurtöffnungen
- 3a
- distaler Befestigungsgurt
- 3b
- medialer Befestigungsgurt
- 3c
- proximaler Befestigungsgurt
- 4a, 4b, 4c, 4d, 4e
- Klettband mit Widerhaken
- 5a, 5b, 5c
- Klettband mit Schlaufen
- 6
- Druckverteilungsfläche
- 7a, 7b
- Polsterungsflächen
- 8
- Stabilisierungskern
- 9a, 9b
- Verbindungsschichten
- 10
- Funktionsbogen
- 11
- Stützstelle am Unterarm
- 12
- Stützstelle an der Mittelhand
- 13
- Radialer Verlaufsbogen
- 14
- Ulnarer Verlaufsbogen
- 15a, 15b, 15c, 15d
- Umlenkstellen
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1 zeigt die Schiene des erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels in ihrer ebenen achtförmigen Ausgangsform (1) sowohl in der Position für die Behandlung der rechten Hand (1a) als auch in der Position für die Behandlung der linken Hand (1b). Die Orthese verfügt im distalen Orthesenbereich über einen speziellen Funktionsbogen (10), der bei der Behandlung des jeweiligen Handgelenks stets vom Grundgelenk des Zeigefingers zum Grundgelenk des kleinen Fingers verläuft. Auf der Schiene (1) sind sechs leichtgebogene Gurtöffnungen (2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f) vorhanden. Die zwei Gurtöffnungen im distalen Bereich (2a, 2f) sind nach außen gebogen und stehen parallel zueinander. Die zwei Gurtöffnungen im medialen Bereich (2b, 2e) sind nach innen gebogen und stehen parallel zueinander. Die zwei Gurtöffnungen im proximalen Bereich (2c, 2d) sind nach außen gebogen und stehen parallel zueinander.
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2 zeigt die Materialanordnung im erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel der Orthese. Die achtförmige Schiene im Ausgangszustand (1a) besteht aus zwei symmetrischen Polsterungsflächen (7a, 7b) aus einem synthetischen Schaumstoffmaterial und einem metallischen Stabilisierungskern (8). Die einzelnen Bauteile des Ausführungsbeispiels sind durch zwei Verbindungsschichten (9a, 9b), beispielhaft durch Verklebung, miteinander fest verbunden. Dabei ist der Stabilisierungskern (8) aus einem manuell verformbaren Metall gefertigt und mit Polsterungsflächen (7a, 7b) vollständig bedeckt. Die Polsterungsflächen (7a, 7b) aus einem synthetischen Schaumstoffmaterial sorgen für die zusätzliche Anpassung an die Körperanatomie und machen die Orthese abwaschbar und pflegeleicht.
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3 zeigt die Befestigungsgurte des Ausführungsbeispiels (3a, 3b, 3c) und die Anordnung des Klettbandes auf den Befestigungsgurten. Der distale und proximale Befestigungsgurt (3a, 3c) sind gleich lang und verfügen über eine identische Anordnung der Klettbänder. An beiden Enden des distalen Befestigungsgurtes (3a) und des proximalen Befestigungsgurtes (3b) ist ein Klettband mit Widerhaken (4a, 4c, 4d, 4e) und in der Mitte jeweils ein Klettband mit Schlaufen (5a, 5c) angeordnet. Der mediale Befestigungsgurt (3b) ist kürzer als die anderen Befestigungsgurte (3a, 3c). Am radialen Ende des medialen Befestigungsgurtes (3b) ist dorsal ein Klettband mit Schlaufen (5b) und am ulnaren Ende palmar ein Klettband mit Widerhaken (4b) angeordnet In der Mitte des medialen Befestigungsgurtes (3b) ist eine spezielle Druckverteilungsfläche (6) ausgebildet, um den aufkommenden Druck aufzunehmen und gleichmäßig zu verteilen. Diese Druckverteilungsfläche (6) weist eine Form eines Rechtecks auf, der zu allen vier Eckpunkten abgerundet und in der Mitte symmetrisch nach innen gewölbt ist.
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4 zeigt das Ausführungsbeispiel der Orthese in ihrer ebenen achtförmigen Ausgangsform mit eingefädelten Befestigungsgurten (3a, 3b, 3c) in dorsaler perspektivischer Darstellung für die rechte Hand. Der distale Befestigungsgurt (3a) und der proximale Befestigungsgurt (3b) durchlaufen die Gurtöffnungen (2a, 2c, 2d, 2f) an den parallel zu diesen Gurtöffnungen angeordneten Umlenkstellen (15a, 15b, 15c, 15d) und sind jeweils auf den beiden Befestigungsgurtseiten dorsal umlenkbar und mit dem Widerhakenklettband (4a, 4c, 4d, 4e) an dem jeweiligen Befestigungsgurtende auf dem Schlaufenklettband (5a, 5c) in der Mitte des Befestigungsgurtes fixierbar. Die Umlenkstellen (15a, 15b, 15c, 15d) sorgen für eine verminderte Beanspruchung der Hand bzw. des Handgelenks bei der Anziehung der Befestigungsgurte (3a, 3b) und gewährleisten eine ausgeglichene Stabilisierung des Handgelenks.
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5 zeigt die rechte Hand eines Benutzers mit dem Ausführungsbeispiel der Handgelenkorthese in einer beispielhaften behandlungsadäquaten Zweckform aus der palmaren Perspektive. Die Schiene in ihrer ebenen achtförmigen Ausgangsform (1a) ist auf Grund eines Funktionsbogens im distalen Bereich des Ausführungsbeispiels (10) sowohl für die Behandlung auf der rechten als auch linken Hand einsetzbar (siehe 1 und 4). Ausgehend von der ebenen achtförmigen Ausgangsform der Schiene (1a) ist das Ausführungsbeispiel durch die manuelle Verformung in eine behandlungsadäquate Zweckform (1b) unmittelbar auf der Hand des Benutzers oder auf einer sonstigen Biegevorrichtung formbar. Die Orthese liegt bei der Anbringung an dem distalen Bereich des jeweiligen Unterarms jeweils palmar im Bereich des distalen Teils der Mittelhand (12) und im mittleren Teil des Unterarmes (11) an. Die Schiene des Ausführungsbeispiels in einer behandlungsadäquaten Zweckform (1b) verläuft in einem Bogen radial (13) und ulnar (14) über das Handgelenk und ist über die Befestigungsgurte (3a, 3b, 3c) fixierbar. Durch den radialen (13) und ulnaren (14) Verlaufsbogen des Ausführungsbeispiels wird die ulnare sowie radiale Obduktion des Handgelenks verhindert und das Handgelenk in diesen axialen Bewegungsrichtungen stabilisiert. Der distale Orthesenteil läuft palmar unter dem distalen Bereich der Mittelhand (12) und stützt das Handgelenk bei einer Palmarflexion. Mit Hilfe von Befestigungsgurten (3a, 3c) kann der distale und proximale Abschnitt des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Orthese an die Hand im Bereich der distalen Mittelhand und des medialen Unterarmes jeweils dorsal festgezogen werden. Der mediale Abschnitt des Ausführungsbeispiels wird mit Hilfe des medialen Befestigungsgurtes (3b) radial festgezogen. Die in der Mitte des medialen Befestigungsgurtes (3b) ausgebildete Druckverteilungsfläche (6) stützt und entlastet zusätzlich das Handgelenk. Diese Druckverteilungsfläche weist eine Form eine Rechtecks, das zu allen vier Eckpunkten abgerundet ist und in der Mitte symmetrisch nach innen gewölbt ist, auf. Die Umlenkstellen (15a, 15b, 15c, 15d) sorgen für eine verminderte Beanspruchung der Hand bzw. des Handgelenks bei der Anziehung der Befestigungsgurte (3a, 3b) und gewährleisten eine ausgeglichene Stabilisierung des Handgelenks. Die Orthese in behandlungsadäquater Zweckform (1b) ist aufgrund ihrer minimierten Flächenform und aufgrund ihres seitlichen Schienenverlaufs (13, 14) atmungsaktiv für die Haut anlegbar.
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6 zeigt die rechte Hand eines Benutzers mit dem Ausführungsbeispiel der Handgelenkorthese in einer beispielhaften behandlungsadäquaten Zweckform (1b) aus der dorsalen Perspektive. Die Anordnung der einzelnen sichtbaren Bestandteile entspricht der von 5.
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7 zeigt das abgenommene Ausführungsbeispiel der Handgelenkorthese in einer beispielhaften behandlungsadäquaten Zweckform (1b) aus der ulnaren Perspektive. Die Anordnung der einzelnen sichtbaren Bestandteile entspricht der von 5.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011106260 U1 [0002]
- DE 000009200495 U1 [0002]
- DE 102006041441 A1 [0002]