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Die Erfindung betrifft ein Messer für die Häckseltrommel eines Feldhäckslers, mit einem Körper, der eine Schneidkante und wenigstens drei sich quer zur Schneidkante erstreckende, in axialer Richtung beabstandete Langlöcher aufweist, die zur Aufnahme von Schrauben zur Befestigung des Messers an einem Messerhalter der Häckseltrommel dienen. Ferner betrifft die Erfindung eine Häckseltrommel mit entsprechenden Messern, sowie ein Exzenterwerkzeug zur Verwendung mit einer Häckseltrommel und einen entsprechend ausgestattetetn Feldhäcksler. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Positionsjustierung eines Messers einer Häckseltrommel.
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Stand der Technik
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Feldhäcksler sind landwirtschaftliche Erntemaschinen, die Erntegut von einem Feld aufnehmen, häckseln und durch einen Auswurfkrümmer auf ein Transportfahrzeug überladen. Das Erntegut kann aus auf dem Feld stehenden Pflanzen, wie Mais oder Getreide, oder bereits geschnittenen, in einem Schwad zusammengeführten Pflanzen, insbesondere Gras, bestehen und wird in der Regel als Viehfutter oder zur Biogaserzeugung verwendet. Der Schnittvorgang erfolgt durch eine rotierende Häckseltrommel mit einer Anzahl um ihren Umfang verteilter Messer, die das Erntegut im Zusammenwirken mit einer Gegenschneide zerkleinern.
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Die Messer werden durch Schraubverbindungen an Messerhaltern der Häckseltrommel befestigt. Gebräuchliche Messer weisen wenigstens zwei quer zur Schneidkante orientierte Langlöcher auf, durch welche die Schrauben gesteckt werden. Zwischen den Schraubenköpfen und den Messern sind Klemmplatten angeordnet (
DE 199 18 553 A1 ). Die Messer sind nach Austausch oder übermäßigem Verschleiß wieder in eine korrekte Position gegenüber der Gegenschneide zu verbringen, was üblicherweise in der Weise erfolgt, dass die Schrauben gelockert, das Messer in die richtige Position verbracht und schließlich die Schrauben angezogen werden. Dabei ist es mühselig und zeitaufwändig, das Messer in der richtigen Position zu halten und gleichzeitig die Schrauben anzuziehen.
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Die
DE 22 09 672 A1 beschreibt einen Feldhäcksler, dessen Messer quer zur Schneidkante orientierte Langlöcher umfassen, in welche mit der Halterung verbundene Schrauben eingreifen. Dadurch wird eine Führung des Messers quer zur Verstellrichtung bereitgestellt. Zusätzlich sind an beiden seitlichen Enden des Messers Exzenterstücke vorgesehen, die in Bohrungen im Messer eingreifen und rotativ verstellt werden können. Die Exzenterstücke ermöglichen ein Verschieben des Messers in der Verstellrichtung. Nach der Justierung werden die Messer schließlich durch mittig in den Exzentern angeordnete Schrauben fixiert. Diese Anordnung ist relativ aufwändig, denn die Exzenter verbleiben permanent an den Messern.
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Die
EP 2 386 200 A1 beschreibt einen anderen Feldhäcksler, bei dem die Messer ebenfalls mit drei quer zur Schneidkante orientierten Langlöchern ausgestattet sind, in welche zur Fixierung des Messers am Halter dienende Schrauben eingreifen. Zwischen den Langlöchern umfasst das Messer jeweils einen länglichen Durchbruch, in welchen ein mit einer Bohrung im Messerhalter zusammenwirkendes Exzenterwerkzeug eingreift, welches zur Justierung des Messers dient. Nach der Justierung werden die Schrauben angezogen. Die Langlöcher für die Schrauben und die Durchbrüche für das Exzenterwerkzeug sind voneinander getrennt und über die Länge des Messers verteilt. Dadurch wird die Herstellung aufwändig. Da die Durchbrüche für das Exzenterwerkzeug sich etwa auf einem Viertel der Länge des Messers befinden, sind zur Verstellung des Exzenterwerkzeugs relativ große Momente erforderlich und eine hinreichende Genauigkeit der Einstellung ist nur schwer erzielbar. Schließlich sind zusätzliche Bohrungen im Messerhalter erforderlich, die das Material schwächen und zu Ermüdungsbrüchen führen können.
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Die
DE 31 38 416 A1 beschreibt eine Gegenschneidenverstelleinrichtung für einen Feldhäcksler. Die Gegenschneide ist an beiden Enden durch Klemmschrauben mit je einer Wippe verbunden, die nach dem Lösen einer Feststellschraube, was aufgrund der Wippe zum Entspannen der Klemmschraube führt, mittels eines Exzenters verstellt werden kann, der sich in einem in Längsrichtung der Gegenschneide erstreckenden Langloch einer Halterung abstützt.
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Aufgabe
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Das der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird darin gesehen, ein Messer für die Häckseltrommel eines Feldhäckslers und eine Anordnung zu dessen Positionsjustierung bereitzustellen, welche die erwähnten Nachteile nicht oder in einem verminderten Maße aufweist.
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Lösung
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Lehren der Ansprüche 1, 2, 5, 9 und 10 gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Ein Messer für die Häckseltrommel eines Feldhäckslers umfasst einen Körper, der eine Schneidkante und wenigstens drei sich quer zur Schneidkante erstreckende, in axialer Richtung beabstandete Langlöcher umfasst, die zur Aufnahme von Schrauben zur Befestigung des Messers an einem Messerhalter der Häckseltrommel dienen. Die äußeren Langlöcher sind mit einer sich parallel zur Schneidkante erstreckenden Ausbuchtung zur Aufnahme eines exzentrischen Elements eines anstelle der Schraube in das Langloch einsetzbaren Exzenterwerkzeugs zur Positionsjustierung des Messers gegenüber dem Messerhalter versehen.
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Das Messer umfasst einen Körper mit einer Schneidkante und drei in axialer Richtung der Häckseltrommel nebeneinander angeordnete, sich quer zur Schneidkante erstreckende Langlöchern, durch die sich normalerweise jeweils eine Schraube hindurch erstreckt, um das Messer an einem Messerhalter einer Häckseltrommel zu fixieren. Wenn die Position des Messers justiert werden soll, werden die zwei äußeren Schrauben entfernt und die mittlere Schraube gelockert. Die äußeren Langlöcher sind jeweils mit einer sich parallel zur Schneidkante erstreckenden Ausbuchtung versehen. Ein Exzenterwerkzeug wird anstelle einer oder beider entfernten, äußeren Schrauben angesetzt und erstreckt sich in die Ausbuchtung. Der Bediener kann das betreffende Ende des Messers mit dem Exzenterwerkzeug quer zur Schneidkante bewegen, bis es eine geeignete Position erreicht hat. Anschließend wird das andere Ende des Messers mit dem Exzenterwerkzeug quer zur Schneidkante bewegt, bis es eine geeignete Position erreicht hat. Während dieser Verstellungen hält die mittlere Schraube das Messer am Messerhalter fest. Sobald die endgültige Stellung des Messers erreicht ist, wird die mittlere Schraube festgezogen, das Exzenterwerkzeug entfernt und die äußeren Schrauben eingesetzt und festgezogen. Damit ist die Einstellung des Messers in einfacher und schneller Weise durchgeführt worden und kann mit dem nächsten Messer wiederholt werden.
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Die Messer sind vorzugsweise zwischen den Messerhaltern und Klemmplatten angeordnet, die mit Bohrungen zur Aufnahme der Schrauben ausgestattet sind. Die Bohrungen der Klemmplatten dienen als Widerlager für das Exzenterwerkzeug. Alternativ oder zusätzlich dienen Bohrungen im Messerhalter, die ebenfalls zur Aufnahme der Schrauben dienen, als Widerlager für das Exzenterwerkzeug.
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Ein geeignetes Exzenterwerkzeug umfasst zwei um jeweils eine Achse drehbar an einer Halteplatte gelagerte, mit einem handhabbaren Griff verbundene oder verbindbare Rotationselemente, die mit koaxialen Stiften verbunden sind, welche in die Bohrungen der Klemmplatten und/oder die Bohrungen der Messerhalter einsetzbar sind und an denen jeweils ein gegenüber der Achse der Rotationselemente exzentrisch angeordnetes, in jeweils eine der Ausbuchtungen einführbares Element des Exzenterwerkzeugs angebracht ist.
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Das Element kann um eine quer zur Drehachse des Rotationselements quer orientierte Achse gegenüber dem Rotationselement schwenkbar oder radial verschiebbar und durch Federkraft nach außen vorgespannt sein. Dadurch kann es unproblematisch eingebaut und ausgebaut werden. Alternativ oder zusätzlich zur Vorspannung des Elements durch Federkraft kann das Element mit der Halteplatte und dem Rotationselement durch eine mechanische Verbindung derart gekoppelt sein, dass es bei einer Drehung des Rotationselements gegenüber der Halteplatte um die quer zur Drehachse des Rotationselements orientierte Achse verschwenkt oder radial verschoben wird, um zur Verstellung des Messers in die Ausbuchtung im Langloch des Messers einzudringen.
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Ausführungsbeispiel
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In den Zeichnungen sind nachfolgend näher beschriebene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 einen Feldhäcksler in Seitenansicht und in schematischer Darstellung,
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2 einen ausschnittsweisen vertikalen Schnitt durch die Häckseltrommel und die Befestigung der Messer daran,
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3. eine perspektivische Ansicht eines Exzenterwerkzeugs,
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4 eine Draufsicht auf das Messer und das Exzenterwerkzeug beim Justieren der Messerposition, und
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5 einen Schnitt analog 2, jedoch mit anstelle der Schraube eingesetztem Exzenterwerkzeug.
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Ein in der 1 gezeigter selbstfahrender Feldhäcksler 10 baut sich auf einem Rahmen 12 auf, der von vorderen und rückwärtigen Rädern 14 und 16 getragen wird. Die Bedienung des Feldhäckslers 10 erfolgt von einer Fahrerkabine 18 aus, von der aus eine Erntegutaufnahmevorrichtung 20 in Form einer Pick-up einsehbar ist. Mittels der Erntegutaufnahmevorrichtung 20 vom Boden aufgenommenes Gut, z. B. Gras oder dergleichen, wird einem Häckselaggregat zugeführt, das hier aus einer mit Messern 48 besetzten Häckseltrommel 22 aufgebaut ist, die es im Zusammenwirken mit einer Gegenschneide 38 in kleine Stücke häckselt und es einer Fördervorrichtung 24 aufgibt. Bei anderen Feldhäckslern, insbesondere angebauten oder gezogenen Feldhäckslern, könnte das Häckselaggregat anstelle einer Häckseltrommel 22 auch aus einem Scheibenradhäcksler bestehen. Das Gut verlässt die Erntemaschine 10 zu einem nebenher fahrenden Anhänger über einen höhenverstellbaren und um die Hochachse drehbaren Austragschacht 26. Zwischen der Häckseltrommel 22 und der Fördervorrichtung 24 befindet sich eine Nachzerkleinerungsvorrichtung 28, durch die das zu fördernde Gut der Fordervorrichtung 24 tangential zugeführt wird.
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Zwischen der Erntegutaufnahmevorrichtung 20 und der Häckseltrommel 22 wird das Gut durch einen Einzugsförderer mit unteren Einzugswalzen 30, 32 und oberen Einzugswalzen 34, 36 transportiert, die innerhalb eines Einzugsgehäuses 50 angebracht sind. Die Einzugswalzen 30 bis 36 werden auch als Vorpresswalzen bezeichnet, da die oberen Einzugswalzen 34, 36 durch Hydraulik- und/oder Federkraft gegen die unteren Einzugswalzen 30, 32 vorgespannt sind, damit das Erntegut zwischen den Einzugswalzen 30 bis 36 vorverdichtet wird und besser geschnitten werden kann. Im Folgenden beziehen sich Richtungsangaben, wie hinten und vorn, auf die Vorwärtsrichtung V des Feldhäckslers 10, die in der 1 von rechts nach links verläuft.
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Die 2 zeigt einen Ausschnitt der Häckseltrommel 22 mit dem daran befestigten Messer 48. Die Häckseltrommel 22 umfasst einen zylindrischen Mantel 52, um dessen Umfang und in dessen Achsrichtung eine Anzahl an winkelförmigen Messerhaltern 54 angeschweißt sind. In der in 2 oben eingezeichneten, nachlaufenden Wand 56 des Messerhalters 54 sind drei in axialer Richtung nebeneinander angeordnete Bohrungen angebracht, durch die sich jeweils eine Schraube 58 erstreckt, die an der Unterseite der Wand 56 mit einer Gewindeleiste 58 verschraubt ist. Die Schraube 58 erstreckt sich auch durch eine Bohrung 62 in einer Klemmleiste 60 und ein sich quer zur Schneidkante 66 erstreckendes Langloch 64 im Körper 82 des Messers 48. Zwischen der Klemmleiste 60 und dem Kopf der Schraube 58 kann noch eine Unterlegscheibe (nicht gezeigt) angeordnet sein.
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Die 3 zeigt ein Exzenterwerkzeug 68, das eine Halteplatte 69 umfasst, an welcher zwei im Wesentlichen zylindrische Rotationselemente 70 drehbar abgestützt sind. Die Rotationselemente 70 sind an ihren Oberseiten mit Sechskantköpfen 72 oder beliebigen anderen Merkmalen ausgestattet, mit denen ein verlängerter Griff 74, z. B. eines Maulschlüssels 76 (s. 4) ansetzbar ist, um die Rotationselemente 70 manuell mit hinreichendem Drehmoment drehen zu können. An ihrer den Sechskantköpfen 72 beabstandeten Seite sind die Rotationselemente 70 mit einem zur Drehachse der Rotationselemente 70 zentrisch angeordneten, im Wesentlichen zylindrischen Stift 78 verbunden. Die Stifte 78 umfassen exzentrische Elemente 80, die an ihrem oben eingezeichneten Ende um eine zur Längsachse des Stifts 78 quer orientierte Achse schwenkbar am Stift 78 gelagert und durch Federkraft nach außen vorgespannt sind.
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Diese Elemente 80 dringen beim Verstellen der Messer 48 in Ausbuchtungen 84 der Messer 48 ein, wie in den 4 und 5 gezeigt wird. Die Keilform und Verschwenkbarkeit der Elemente 80 ermöglichen es, die Stifte 78 mit den exzentrischen Elementen 80 nach oben herauszuziehen, wenn der Verstellvorgang beendet ist, da die Elemente 80 dann wegen ihrer Keilform entgegen der Federkraft nach innen ausweichen und durch die Bohrung 62 gezogen werden können. Die Einführung des Stifts 78 in die Bohrungen bzw. Öffnungen in der Klemmplatte 60, des Messers 48, des Messerhalters 54 und der Gewindeplatte 58 folgt in einer Drehstellung, in welcher das Element 80 sich in das Langloch 64 erstreckt. Durch Drehen des Stifts 78 mittels der Sechskantköpfe 72 wird dann das Element 80 in die Ausbuchtung 84 eingeschwenkt.
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Wie oben erwähnt, umfasst der Körper 82 des Messers 48 drei sich quer zur Schneidkante 66 erstreckende Langlöcher 62. In der 4 ist erkennbar, dass die äußeren Langlöcher 62 jeweils mit einer Ausbuchtung 84 ausgestattet sind, die sich parallel zur Schneidkante 66 erstreckt. Beim Häckselbetrieb erstreckt sich jeweils eine Schraube 58 durch jedes der drei Langlöcher 64 und sichert das Messer 48 am Messerhalter 54. Zur genauen Positionseinstellung des Messers 48, z. B. nach verschleißbedingtem Austausch, werden die äußeren Schrauben 58 entfernt und nur die mittlere Schraube 58 bleibt, in etwas gelockerter Stellung, um das Messer 48 zwar noch zu halten, aber verschieben zu können. Anstelle der äußeren Schrauben 58 tritt dann das Exzenterwerkzeug 68, wie in den 4 und 5 gezeigt. Die mit den Rotationselementen 70 verbundenen Stifte 78 werden dabei jeweils in die Bohrung 62 in der Klemmplatte 60 und in die Bohrung des Messerhalters 54, die ansonsten die Schraube 58 aufnimmt, eingeführt und die Elemente 80 dringen in die Ausbuchtungen 84 ein. Eine mittige Aussparung 86 in der Halterung 69 vermeidet eine Kollision mit der an Ort und Stelle verbleibenden, mittleren Schraube 58. Durch Rotieren der Sechskantköpfe 72 mit dem Maulschlüssel 76 wird das Messer 48 in der Nähe seiner beiden Enden quer zur Schneidkante 66 verstellt. Dabei kann der Bediener sich an der Gegenschneide 38 orientieren. Ist die richtige Stellung gefunden, wird die mittlere Schraube 58 festgezogen und das Exzenterwerkzeug 68 abgenommen. Schließlich werden die beiden äußeren Schrauben 58 anstelle der Stifte 78 des Exzenterwerkzeugs in die Bohrungen 62 eingesetzt und angezogen.