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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Einstellhilfe zur Montage von Häckselmessern an einer Häckseltrommel eines Feldhäckslers, einen damit ausgestatteten Feldhäcksler und ein zugehöriges Verfahren.
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Stand der Technik
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Feldhäcksler werden in der Landwirtschaft verwendet, um ganze Pflanzen oder Teile davon (insbesondere Fruchtstände) zu ernten. Die Pflanzen(teile) werden gehäckselt und auf ein Transportfahrzeug überladen und finden in der Regel als Viehfutter oder in Biogasanlagen Verwendung.
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Die mittels eines Erntevorsatzes, der beispielsweise als Pick-up zur Grasernte oder als Mähvorsatz zur Ernte von ganzen Maispflanzen ausgeführt sein kann, geernteten Pflanzen werden durch eine rückwärtige Öffnung des Erntevorsatzes in ein Einzugsgehäuse des Feldhäckslers hineingefördert. Im Einzugsgehäuse wird es durch feststehende, untere Vorpresswalzen und damit zusammen wirkende, obere Vorpresswalzen, die durch Federund/oder hydraulische Kräfte nach unten vorgespannt sind, vorverdichtet und einer Häckseltrommel zugeführt, um deren Umfang Häckselmesser verteilt sind, die das Erntegut im Zusammenwirken mit einer feststehenden Gegenschneide zerkleinern. Die Häckselmesser sind üblicherweise durch Schrauben an Messerhaltern befestigt, die ihrerseits am Trommelmantel der Häckseltrommel angeschweißt sind (s.
DE 199 18 553 A1 ). Die Häckselmesser können durch eine Schleifeinrichtung geschliffen werden und die Gegenscheide ist gegenüber dem durch die Schneidkanten der Häckselmesser beschriebenen Hüllkreis der Häckseltrommel radial verstellbar, wozu selbsttätig arbeitende Verstellantriebe vorgesehen sind.
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Wenn die Häckselmesser beschädigt oder abgenutzt sind, muss ein Austausch gegen neue Häckselmesser erfolgen. Dazu sind die Schrauben zu lösen und zu entfernen, die alten Häckselmesser abzunehmen, die neuen Häckselmesser zu positionieren und die Schrauben wieder anzubringen und festzuziehen. Auch kann es sinnvoll sein, abgenutzte Häckselmesser zu lösen, weiter herauszuziehen und wieder festzuschrauben, um die Luftförderwirkung der Häckselmesser zu verbessern. Bei diesen Vorgängen ist darauf zu achten, dass alle Häckselmesser in einer korrekten Position gegenüber der Gegenschneide angebracht werden, denn wenn ein oder mehrere Häckselmesser weiter als andere nach außen ragen, werden sie beim sich anschließenden Schleifvorgang mehr abgeschliffen als die anderen, weniger weit nach außen ragenden Häckselmesser, was zu unnötiger Abnutzung der anfangs weiter nach außen ragenden Häckselmesser führt. Das Ausrichten und Anschrauben der Häckselmesser ist somit eine zeitraubende Angelegenheit.
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Im Stand der Technik wurden einige Maßnahmen vorgeschlagen, um die Positionierung der Häckselmesser bei deren Anbringung an der Häckseltrommel zu erleichtern:
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So wurde vorgeschlagen, an der Häckseltrommel verstellbare Justierschrauben anzubringen, die als radial innerer Anschlag für die Häckselmesser dienen (
DE 1 279 415 A ,
DE 70 38 523 U ).
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Schließlich wurde vorgeschlagen, so genannte Einstelllehren zu verwenden, die eine korrekte Positionierung der Häckselmesser erleichtern sollen. Die Einstelllehre wird an der Unterkante der Messerhalter angebracht und dient zur Ausrichtung des Häckselmessers gegenüber dem Messerhalter (
DE 1 582 639 A1 ), oder man verwendet den Schleifstein (
US 3 370 628 A ) oder am Gehäuse der Häckseltrommel angebrachte Einstellschrauben (
US 3 452 796 A ,
DE 22 20 826 A ) als Einstelllehre für die Häckselmesser. In der Beschreibungseinleitung der
DE 22 20 826 A wird auch erwähnt, dass man im Stand der Technik zum genauen Einsetzen der Messer eine Lehre zwischen der Kante der Gegenschneide und dem jeweiligen Messer verwendet. Bei dieser Lehre handelt es sich offensichtlich um eine so genannte Fühlerlehre, d.h. einen einfachen Metallstreifen bekannter Dicke.
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Aufgabe
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Die Justierung der Messer gegenüber der Häckseltrommel anhand von Justierschrauben nach
DE 1 279 415 A und
DE 70 38 523 U hat den Nachteil, dass der Messerhalter als Bezugspunkt für die Positionierung der Häckselmesser dient. Da Messerhalter jedoch üblicherweise unter gewissen Toleranzen an der Häckseltrommel angebracht werden, ist hierdurch keine derartig genaue Justierung der Häckselmesser gegenüber der Gegenschneide, wie sie eigentlich sinnvoll und notwendig wäre, möglich. Die durch Schrauben oder Exzenter verstellbaren Häckselmesser gemäß
DE 1 840 674 U ,
DE 33 29 914 A1 ,
DE 22 09 672 A1 ,
DE 20 2010 006 714 U1 und
DE 10 2013 011 088 A1 erleichtern zwar das Positionieren der Messer, jedoch ist hierfür ein gewisser Aufwand erforderlich und zudem muss das Messer gegenüber der Gegenschneide genau ausgerichtet werden, was bei einer frei drehbaren Häckseltrommel relativ schwierig ist. Die Einstelllehre nach
DE 1 582 639 A1 ermöglicht nur die Einstellung der Häckselmesser gegenüber dem Messerhalter, was den oben hinsichtlich
DE 1 279 415 A und
DE 70 38 523 U erwähnten Nachteil mit sich bringt und die Vorgehensweisen nach
US 3 370 628 A ,
US 3 452 796 A und
DE 22 20 826 A erfordern sich über die gesamte Breite der Häckseltrommel erstreckende Häckselmesser. Schließlich ist die Handhabung der in
DE 22 20 826 A als Stand der Technik beschriebenen, als gattungsbildend angesehenen Fühlerlehre ebenfalls recht umständlich.
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Das der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird darin gesehen, eine Einstellhilfe zur Montage von Häckselmessern an einer Häckseltrommel eines Feldhäckslers, einen damit ausgestatteten Feldhäcksler und ein zugehöriges Verfahren bereitzustellen, das die erwähnten Nachteile nicht oder in einem verminderten Maße aufweist, d.h. mit geringem Aufwand eine genaue, einfache und schnell durchführbare Positionierung und Befestigung der Häckselmesser an einer Häckseltrommel ermöglicht.
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Lösung
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Die vorliegende Erfindung wird durch die Patentansprüche definiert.
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Es wird eine Einstellhilfe zur Montage von Häckselmessern an einer Häckseltrommel eines Feldhäckslers vorgeschlagen. Die Häckseltrommel ist drehbar gelagert und mit um ihren Umfang verteilten Messerhaltern ausgestattet, an denen jeweils zumindest ein Häckselmesser durch Schrauben befestigbar und bei gelösten Schrauben gegenüber dem zugehörigen Messerhalter verschiebbar ist. Die Häckselmesser wirken im an der Häckseltrommel montierten Zustand mit einer stationären Gegenschneide zusammen, um Erntegut zu zerschneiden. Eine lösbar an der Gegenschneide fixierbare Einstellhilfe erleichtert eine Positionierung der Häckselmesser in einer gewünschten Position gegenüber der Gegenschneide.
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Mit anderen Worten wird für die Zeit des Anbringens und Festschraubens der Häckselmesser an den Messerhaltern der Häckseltrommel eine Einstellhilfe an der Gegenschneide befestigt. Die Einstellhilfe hat Markierungen, Kerben, Aussparungen, Anschläge, geneigte Flächen oder andere Formen oder Mittel, die eine korrekte Positionierung der Häckselmesser ermöglicht. Die Häckselmesser werden demnach gegenüber der Einstellhilfe positioniert und korrekt ausgerichtet und schließlich am Messerhalter festgeschraubt. Da die Einstellhilfe temporär an der Gegenschneide befestigt ist, muss der Monteur die Einstellhilfe nicht (wie die Fühlerlehre des Standes der Technik nach
DE 22 20 826 A ) von Hand festhalten, sondern hat beide Hände frei, um das Häckselmesser auszurichten und die Schrauben anzuziehen. Somit wird mit geringem Aufwand eine korrekte Positionierung und Fixierung der Häckselmesser an der Häckseltrommel erreicht.
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Bei einer möglichen Ausführungsform umfasst die Einstellhilfe einen Körper mit einer ersten Fläche, die in Anlage mit der dem der Häckseltrommel zugeführten Erntegutstrom zugewandten (oberen) Fläche der Gegenschneide bringbar ist und mit einer zweiten (rückwärtigen) Fläche, die in Anlage mit der der Häckseltrommel benachbarten Fläche der Gegenschneide bringbar ist, sowie ein Klemmelement, das im an der Gegenschneide montierten Zustand an einer vorderen Fläche der Gegenschneide anliegt und die Gegenschneide zwischen sich und der zweiten Fläche einschließt.
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Die Einstellhilfe kann eine innere Anlagefläche für das Häckselmesser und/oder eine äußere Anlagefläche für das Häckselmesser aufweisen, zwischen denen eine vorlaufende Schneidkante des Häckselmessers einführbar sein kann. Dann kommt die innere Anlagefläche der Einstellhilfe mit einer radial inneren, der Schneidkante des Häckselmessers benachbarten Fläche des Häckselmessers und die äußere Anlagefläche der Einstellhilfe mit einer radial äußeren, der Schneidkante des Häckselmessers benachbarten Fläche des Häckselmessers in Anlage. Die äußere Anlagefläche der Einstellhilfe ist vorzugsweise entsprechend dem gewünschten Hüllkreisradius der Schneidkanten der Häckselmesser gekrümmt.
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Die innere Anlagefläche kann axial (d.h. in Längsrichtung der Gegenschneide und der Drehachse der Häckseltrommel) von der äußeren Anlagefläche beabstandet sein.
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Die axiale Abmessung der Einstellhilfe kann zumindest näherungsweise der axialen Abmessung eines Häckselmessers entsprechen. Sie kann jedoch auch kürzer oder länger als die Breite des Häckselmessers sein, und sich beispielsweise über die Breite mehrerer, nebeneinander angeordneter Häckselmesser oder über die gesamte Breite der Häckseltrommel erstrecken.
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Die Einstellhilfe kann eine vorlaufende Fläche mit einer oberen Ecke umfassen, wobei sich in Drehrichtung der Häckselmesser stromab der Ecke die äußere Anlagefläche anschließt, sodass weiter als einem gewünschten Sollhüllkreis entsprechend radial nach außen ragende Häckselmesser mit ihrer Schneidkante gegen die vorlaufende Fläche stoßen. Die vorlaufende Fläche kann in Drehrichtung der Häckselmesser geneigt sein, um gegen die vorlaufende Fläche stoßende Häckselmesser radial nach innen zu drücken. Auch kann die Schneidkante des Häckselmessers abgewinkelt sein und die vorlaufende Fläche der Einstellhilfe der Neigung des Häckselmessers entsprechend zur Seite geneigt sein.
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Ausführungsform
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In den Zeichnungen sind drei nachfolgend näher beschriebene Ausführungsbeispiele dargestellt, wobei die Bezugszeichen nicht zu einer einschränkenden Auslegung der Ansprüche herangezogen werden sollen. Es zeigt:
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1 eine Seitenansicht eines Feldhäckslers mit einer Häckseltrommel und einer Gegenschneide,
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2 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer Einstellhilfe,
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3 eine seitliche Ansicht der an der Gegenschneide angebrachten Einstellhilfe der
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2 mit einem daran anliegenden Häckselmesser,
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4 eine vergrößerte Darstellung der 3,
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5 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Einstellhilfe,
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6 eine seitliche Ansicht der an der Gegenschneide angebrachten Einstellhilfe der 5 mit einem daran anliegenden Häckselmesser,
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7 eine perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform einer Einstellhilfe,
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8 eine perspektivische Ansicht eines Schenkels der Einstellhilfe der 7,
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9 eine perspektivische Ansicht der an der Gegenschneide angebrachten Einstellhilfe der 7 mit einem daran anliegenden Häckselmesser während der Montage, und
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10 eine seitliche Ansicht der an der Gegenschneide angebrachten Einstellhilfe der 7 mit einem daran anliegenden Häckselmesser.
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In der 1 ist ein selbstfahrender Feldhäcksler 10 dargestellt. Der Feldhäcksler 10 baut sich auf einem Rahmen 12 auf, der von vorderen angetriebenen Rädern 14 und lenkbaren rückwärtigen Rädern 16 getragen wird. Die Bedienung des Feldhäckslers 10 erfolgt von einer Fahrerkabine 18 aus, von der aus ein Erntevorsatz 20 einsehbar ist. Mittels des Erntevorsatzes 20 vom Boden aufgenommenes Erntegut, z. B. Gras oder dergleichen, wird über einen Einzugsförderer mit Vorpresswalzen 42, die innerhalb eines den Erntevorsatz 20 abnehmbar tragenden Einzugsgehäuses 50 an der Frontseite des Feldhäckslers 10 angeordnet sind, einer Häckseltrommel 22 zugeführt, die es im Zusammenwirken mit einer Gegenschneide 62 in kleine Stücke häckselt und es einer Fördervorrichtung 24 aufgibt. Das Gut verlässt den Feldhäcksler 10 zu einem nebenher fahrenden Anhänger über einen um eine etwa vertikale Achse drehbaren und in der Neigung verstellbaren Austragschacht 26. Zwischen der Häckseltrommel 22 und der Fördervorrichtung 24 befindet sich eine Nachzerkleinerungsvorrichtung 28 mit zwei Körnerprozessorwalzen, durch die das zu fördernde Gut der Fördervorrichtung 24 tangential zugeführt wird.
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Der Erntevorsatz 20 ist als so genannter Aufsammler (Pick-up) ausgebildet. Der Erntevorsatz 20 baut sich auf einem Gestell 32 auf und stützt sich über beidseitig angebrachte Stützräder 38, die über je einen Träger 46 am Gestell 32 befestigt sind, auf dem Erdboden ab. Die Aufgabe des Erntevorsatzes 20 besteht darin, auf dem Boden eines Felds verstreut oder in einem Schwad 49 abgelegtes Erntegut aufzunehmen und es der Erntemaschine 10 zur weiteren Bearbeitung zuzuführen. Hierzu wird der Erntevorsatz 20 während des Erntebetriebes mit geringem Abstand bzw. mit definierter (d.h. geregelter) Auflagekraft der Stützräder 38 zum Erdboden über das Feld bewegt, während er zum Transport auf einer Straße oder auf Wegen mittels eines Aktors 48 in Form eines Hydraulikzylinders angehoben wird, welcher das Einzugsgehäuse 50 und den daran befestigten Erntevorsatz 20 um die Drehachse 58 der Häckseltrommel 22 verschwenkt. Der Aktor 48 dient auch zur Einstellung der Höhe des Gutaufnehmers 20 über dem Boden, bzw. zur Einstellung des Auflagedrucks der Stützräder 38 auf dem Erdboden. Zum Erntevorsatz 20 gehört eine Querförderschnecke 36, die das aufgenommene Gut von den Seiten des Erntevorsatzes 20 zu einer in der Mitte gelegenen, nicht gezeigten Abgabeöffnung fördert, hinter der das Einzugsgehäuse 50 folgt. Der Erntevorsatz 20 weist auch einen (wie die Querförderschnecke 36) rotativ angetriebenen Gutaufnehmer 54 auf, der unterhalb des Abgabeförderers 36 angeordnet ist und mit seinen Zinken 51 das Gut vom Erdboden anhebt, um es dem Abgabeförderer 36 zu übergeben. Außerdem ist ein Niederhalter 40 in Form eines über dem Gutaufnehmer 34 angeordneten Bleches am Gestell 32 befestigt.
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Im Folgenden beziehen sich Richtungsangaben, wie seitlich, unten und oben, auf die Vorwärtsbewegungsrichtung V des Erntevorsatzes 20 und der Erntemaschine 10, die in den Figuren nach links verläuft.
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Die Häckseltrommel
22 umfasst, wie in der
3 vergrößert dargestellt ist, einen Trommelmantel
64, an dem eine Anzahl an höckerartigen Messerhaltern
66 in Umfangsrichtung und in seitlicher Richtung über die Breite der Häckseltrommel
22 verteilt sind. Die Messerhalter
66 sind in an sich bekannter Weise am Trommelmantel
64 festgeschweißt, obwohl sie bei einer anderen Ausführungsform der Häckseltrommel
22 auch am Trommelmantel
64 angeschraubt oder an radial erstreckenden Stützscheiben angeschraubt oder angeschweißt sein könnten. Die Befestigung der Häckselmesser
68 an den Messerhaltern
66 erfolgt durch zwei, drei oder mehr Schrauben
70, die sich durch Bohrungen in einer äußeren Andruckplatte
72, Langlöcher im Häckselmesser
68 und Bohrungen im Messerhalter
66 erstrecken und in Gewinde einer unterhalb des Messerhalters
66 angeordneten Halteplatte
74 eingeschraubt sind. Die Langlöcher im Häckselmesser
68 (vgl.
DE 10 2013 011 088 A1 ) ermöglichen es, die Häckselmesser
68 nach Lösen aller Schrauben
70 entlang des Messerhalters
66 (d.h. in der
3 nach schräg links unten) zu verschieben und in einer gewünschten Position wieder festzusetzen, in welcher die äußeren Schneidkanten
76 einen bestimmten radialen Abstand von der Drehachse der Häckseltrommel
22 haben.
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Da das freihändige Auffinden der korrekten Position der Häckselmesser 68 schwierig, zeitraubend und fehlerträchtig ist, schlägt die vorliegende Erfindung eine Einstellhilfe 78 vor, von welcher in der 2 eine erste Ausführungsform in einer perspektivischen Ansicht dargestellt ist. Die Einstellhilfe 78 umfasst einen rechtwinkligen (L-förmigen) Körper 80, der zwei untere Stege 82, die in Anlage mit der dem der Häckseltrommel 22 zugeführten Erntegutstrom zugewandten (oberen) Fläche 90 der Gegenschneide 62 bringbar sind und einen vorderen, sich nach unten erstreckenden Schenkel 84 umfasst, welcher in Anlage mit der der Häckseltrommel 22 benachbarten Fläche 92 der Gegenschneide 62 bringbar ist, sowie ein Klemmelement 86, das im an der Gegenschneide 62 montierten Zustand an der vorderen, in 3 links eingezeichneten Fläche 94 der Gegenschneide 62 anliegt. Das Klemmelement 86 wird durch eine Schraube 88 am Körper 80 befestigt. Mit anderen Worten bilden der Körper 80 und das Klemmelement 86 ein umgedrehtes U, das von oben her auf der Gegenschneide 62 aufliegt und durch die Schraube 88 daran angeklemmt wird. Nach Lösen der Schraube 88 kann die Einstellhilfe 78 von der Gegenschneide 62 abgenommen werden.
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Die Einstellhilfe 78 weist eine innere Anlagefläche 96 für das Häckselmesser 68 und zwei äußere Anlageflächen 98 für das Häckselmesser 68 auf. Die äußeren Anlageflächen 98 werden durch seitliche Abschnitte der rückwärtigen Wände des Körpers 80 und der (nur in den beiden bezüglich der axialen Richtung der Häckseltrommel 22 äußeren Endbereichen des Körpers 80 vorgesehenen) Schenkel 84 gebildet, zwischen denen ein mittiger Ausschnitt 100 gebildet ist. Die Schenkel 84 werden unterhalb des Ausschnitts 100 durch einen Steg 102 verbunden, der wiederum die mittige, innere Anlagefläche 96 trägt. Betrachtet man die Anlageflächen 96, 98 von der Seite her, wie in den 3 und 4, bilden sie eine etwa V-förmige Kerbe, in welche die vorlaufende Schneidkante 76 des Häckselmessers 68 einführbar ist, wie dort dargestellt. Die innere Anlagefläche 96 der Einstellhilfe 78 kommt mit einer radial inneren, der Schneidkante 76 des Häckselmessers 68 benachbarten Fläche 104 des Häckselmessers 68 und die äußere Anlagefläche 98 der Einstellhilfe 78 kommt mit einer radial äußeren, der Schneidkante 76 des Häckselmessers 68 benachbarten Fläche 106 des Häckselmessers 68 in Anlage.
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Da die Schneidkante 76 des Häckselmessers 68 nicht exakt parallel zur Drehachse der Häckseltrommel 22, sondern (zwecks Erzielung eines ziehenden Schnittes) in einem zu Seite (nach links oder rechts) geneigten Winkel angeordnet ist, umfasst die innere Anlagefläche 96 zwei nebeneinander angeordnete Flächen, die entsprechend der beiden möglichen Neigungen der Schneidkante 76 nach links bzw. rechts geneigt sind, wie in der 2 gezeigt wird, ist demnach als Prisma ausgeführt. Sollte die Schneidkante 76 (zur Erzielung eines hackenden Schnitts) parallel zur Drehachse der Häckseltrommel 22 verlaufen, könnte die innere Anlagefläche 96 insgesamt in sich flach gestaltet sein.
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Die 4 verdeutlicht die Wirkungsweise der Einstellhilfe 78. Beim Anziehen der Schraube(n) 70 liegt das Häckselmesser 68 mit der radial inneren Fläche 104 auf einem Stützpunkt 108 auf, der sich am oberen Ende der inneren Anlagefläche 96 befindet. Die äußere Anlagefläche 98 bildet eine ideale Zylinderfläche, d.h. sie ist nicht flach, sondern entsprechend dem gewünschten Hüllkreisradius der Schneidkanten 76 der Häckselmesser 68 gekrümmt, und es entsteht beim Anziehen der Schraube(n) 70 eine Kraft entlang des Pfeils 110, der die Schneidkante 76 in die untere Spitze der von den Anlageflächen 96, 98 gebildeten Kerbe drückt. Das Häckselmesser 68 ist somit bestrebt, in die untere Spitze hinein zu rutschen und wird, wenn die Schrauben 70 festgezogen sind, in der gewünschten Position fixiert, in der sich die Schneidkante 76 auf dem gewünschten Hüllkreisradius befindet. Hierbei ist die Häckseltrommel 22 frei drehbar. Zum Weiterdrehen der Häckseltrommel 22 nach dem Fixieren eines Häckselmessers 68 kann die Einstellhilfe 78 nach Lösen der Schraube 88 entlang der Gegenschneide 62 verschoben oder abgenommen, die Häckseltrommel 22 gedreht und die Einstellhilfe 78 wieder positioniert werden. Dabei werden in der Regel zuerst alle Häckselmesser 68 einer Reihe (d.h. in Umfangsrichtung) ausgetauscht und dann mit der nächsten Reihe fortgefahren. Nachdem alle Häckselmesser 68 der Häckseltrommel 22 mittels der Einstellhilfe 78 korrekt positioniert und durch die Schrauben 70 festgezogen sind, wird die Einstellhilfe 78 von der Gegenschneide 62 abgebaut und an geeigneter Stelle des Feldhäckslers 10, z.B. in der Kabine 18 oder einer Werkzeugkiste, verstaut.
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Die 5 und 6 zeigen eine zweite Ausführungsform einer Einstellhilfe 78. Mit der ersten Ausführungsform übereinstimmende Elemente sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Als wesentlicher Unterschied kann angesehen werden, dass die innere Anlagefläche 96 an einem beweglichen Element 112 angebracht ist, das durch einen äußeren Griff 114 parallel zur Oberseite der Gegenschneide 62 verschiebbar ist. Der Griff 114 ist durch eine Schraube 116 mit dem Element 112 verbunden. Dadurch wird es möglich, das Element 112 aus der in den 5 und 6 gezeigten Position, in der ein Häckselmesser 68 in Anlage mit der inneren Anlagefläche 96 gebracht werden kann, insbesondere gegen die Kraft einer nicht gezeigten Feder, in eine in den Körper 80 eingezogene Position zu verbringen, in der ein rückwärtiger Anschlag 118 des Elements 112 am Körper 80 anliegt und die Häckseltrommel 22 frei (ohne Kollision mit der Einstellhilfe 78) gedreht werden kann, um das in Umfangsrichtung folgende Häckselmesser 68 auszutauschen, während man bei der ersten Ausführungsform der Einstellhilfe 78 diese nach Lösen der Schraube 88 abnehmen oder entlang der Gegenschneide 62 verschieben muss. Bei der zweiten Ausführungsform ist die innere Anlagefläche 96 konisch geformt, könnte jedoch, wie bei der ersten Ausführungsform, auch als Prisma oder Ebene geformt sein.
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Die 7 bis 10 zeigen eine dritte Ausführungsform einer Einstellhilfe 78. Sie ähnelt jener nach den 2 bis 4, sodass auf die zugehörige Beschreibung verwiesen werden kann, jedoch sind die innere Anlagefläche 96 und der Steg 102 entfallen. Zudem sind am oberen Ende der äußeren Anlagefläche 98, die im unteren Bereich durch die an den äußeren Enden der Einstellhilfe 78 positionierten Schenkel 84 und im oberen Bereich durch nach hinten verlaufende, äußere Bereiche des Körpers 80 gebildet wird, vorlaufende, geneigte (prismatische) Flächen 120 vorgesehen, die sowohl nach hinten (in Richtung auf die Häckseltrommel 22 zu) wie auch in seitlicher Richtung (= axialer Richtung der Häckseltrommel 22) nach außen hin geneigt sind (schräg abfallen), wie in den 8 und 9 gezeigt wird. Die geneigten Flächen 120 können jeweils eben sein oder eine geringfügige Wölbung aufweisen.
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Die Vorgehensweise bei der Verwendung der Einstellhilfe 78 nach 7 bis 10 ist folgendermaßen: Zunächst werden die Häckselmesser 68 eingebaut, wie in der 9 gezeigt. Die Schrauben 70 werden nur so fest angezogen, dass noch eine Verschiebung der Häckselmesser 68 entlang der Langlöcher möglich ist, d.h. in der 9 nach rechts oben, in der Ebene der Häckselmesser 68. Wenn der Monteur nun (insbesondere ruckartig) die Häckseltrommel 22 in Richtung auf die Einstellhilfe 78 hin dreht, stößt die äußere Schneidkante 76 des anzubringenden Häckselmessers 68 gegen die (vorzugsweise gehärtete oder mit einer harten Beschichtung versehene) vorlaufende Oberseite des Körpers 80 und an die dort angeordneten, geneigten Flächen 120, die vorzugsweise ebenfalls gehärtet oder mit einer harten Beschichtung versehen sind.
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Bei Häckselmessern 68 mit abgewinkelter Schneidkante 76 stößt zuerst die an der vorlaufenden Seite des Häckselmessers 68 gegen die Oberseite des Körpers 80 und die geneigte Fläche 120. Durch den Aufprall und die Neigung der Fläche 120 erhält das Häckselmesser 68 einen Stoß, der es gegenüber dem Messerhalter 66 nach innen verschiebt, bis die Schneidkante 76 an der rückwärtigen, oberen Ecke der Einstellhilfe 78 vorbeigleitet und an der äußeren Anlagefläche 98 zur Anlage kommt. Dieser Vorgang hat in der 9 an der links eingezeichneten Seite des Häckselmessers 68 bereits stattgefunden, sodass dessen Schneidkante 76 dort an der äußeren Anlagefläche 98 anliegt. Hingegen liegt in der 9 das Häckselmesser 68 mit seinem rechts eingezeichneten Ende der Schneidkante 76 noch von oben her auf den Flächen 120 auf und würde, wenn das Häckselmesser 68 durch eine ruckartige Drehung der Häckseltrommel 22 gegen die Flächen 120 gedrückt wird, ebenfalls den beschriebenen Stoß erhalten und um die obere Ecke des Körpers 80 gleiten. Schließlich hat das Häckselmesser 68 seine gewünschte Stellung erreicht und die Schrauben 70 können angezogen werden. Zur Kontrolle kann das Häckselmesser 68, wie in der 10 gezeigt, vor und/oder nach dem Anziehen der Schrauben 70, entlang der äußeren Anlagefläche 98 gedreht werden, deren Radius dem gewünschten Hüllkreisradius der Häckselmesser 68 entspricht.
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Nach dem Anziehen der Schrauben 70 wird der beschriebene Vorgang an einem anderen Häckselmesser 68 wiederholt, bis schließlich alle Häckselmesser 68 der Häckseltrommel 22 in korrekte Positionen verbracht sind. Die Einstellhilfe 78 wird schließlich abgenommen und die Gegenschneide 62 in die zum Erntebetrieb geeignete Position verstellt.
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Bei der dritten Ausführungsform sind an beiden Enden der Einstellhilfe 78 zwei geneigte Flächen 120 vorgesehen. Jeweils zwei der Flächen 120 werden für nach links geneigte Häckselmesser 68 mit abgewinkelten Schneidkanten 76 benötigt und die anderen beiden Flächen 120 für nach rechts geneigte Häckselmesser 68. Man könnte auch unterschiedliche Einstellhilfen 78 für die in unterschiedlichen Richtungen geneigten Häckselmesser 68 verwenden, die an beiden Enden jeweils nur eine (gleich) geneigte Fläche 120 haben. Bei Häckseltrommeln 22 mit Häckselmessern 68, deren Schneidkanten 76 exakt axial ausgerichtet sind, könnten die Flächen auch nur in Richtung auf die Häckseltrommel 22 zu (d.h. nicht zur Seite hin) geneigt sein, um die Häckselmesser 68 beim Anprall um die rückwärtige, obere Ecke des Körpers 80 zu drücken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19918553 A1 [0003]
- DE 1279415 A [0006, 0009, 0009]
- DE 7038523 U [0006, 0009]
- DE 1840674 U [0007, 0009]
- DE 3329914 A1 [0007, 0009]
- DE 2209672 A1 [0007, 0009]
- DE 202010006714 U1 [0007, 0009]
- DE 102013011088 A1 [0007, 0009, 0034]
- DE 1582639 A1 [0008, 0009]
- US 3370628 A [0008, 0009]
- US 3452796 A [0008, 0009]
- DE 2220826 A [0008, 0008, 0009, 0009, 0013]
- DE 7038523 [0009]