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Die Erfindung betrifft einen Stossfänger für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Ein solcher Stoßfänger ist bereits aus der
DE 103 14 905 B4 als bekannt zu entnehmen. Hierbei ist ein Stoßfängerquerträger auf Höhe einer Hauptlängsträgerebene unter Vermittlung jeweiliger Energieabsorptionselemente an zugehörigen Längsträgern abgestützt. Durch die Energieabsorptionselemente wird dabei im Falle einer unfallbedingten Kraftaufschlagung des Stoßfängerquerträgers zumindest ein Teil der Unfallkraft absorbiert.
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Der Stoßfängerquerträger wird üblicherweise durch eine Stoßfängerverkleidung überdeckt, welche zumindest mittelbar mittels wenigstens eines Halters an einem Rohbauteil des Kraftwagens befestigt ist. Derartige Befestigungsstellen können beispielsweise im Bereich seitlich oder oberhalb des Stoßfängerquerträgers vorgesehen sein, wobei die Stoßfängerverkleidung entweder unmittelbar über jeweilige Halter oberseitig fixiert sein kann oder aber über jeweilige Trägerteile, unter deren Vermittlung die Stoßfängerverkleidung mit dem rohbauseitigen Haltern verbunden ist.
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Kommt es nun im Bereich der jeweiligen Halter zu einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung der Stoßfängerverkleidung, so kann dies in Folge der zumindest mittelbaren Befestigung über die Halter dazu führen, dass die dahinter liegende Rohbaustruktur beschädigt wird. Dies führt gegebenenfalls zu relativ hohen Reparaturkosten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Stoßfänger der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher ein verbessertes Unfallverhalten insbesondere hinsichtlich von anfallenden Reparaturkosten aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Stoßfänger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um einen Stoßfänger der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher ein verbessertes Unfallverhalten insbesondere hinsichtlich der gegebenenfalls entstehenden Reparaturkosten aufweist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der wenigstens eine Halter, mittels welchem mittelbar oder unmittelbar die Stoßfängerverkleidung an einem Rohbauteil des Kraftwagens befestigt ist, wenigstens ein Kraftbegrenzungselement aufweist, mittels welchem eine bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Stoßfängers über den Halter auf das Oberteil übertragbare Unfallkraft zu begrenzen ist. Hiermit wird insbesondere dem Umstand Rechnung getragen, dass bisher derartige Halter relativ steif ausgelegt sind und demzufolge eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung insbesondere der Stoßfängerverkleidung im Bereich des Halters zu einer übermäßigen Belastung beziehungsweise Deformation des Rohbauteils, an welchem der Halter abgestützt ist, geführt hat. Durch das Vorsehen wenigstens eines Kraftbegrenzungselements im Bereich des Halters wird demzufolge erfindungsgemäß erreicht, dass das dahinterliegende Rohbauteil, an welchem der Halter befestigt und abgestützt ist, nunmehr nicht mehr mit einer übermäßigen Kraft beaufschlagt werden kann und demzufolge – im Rahmen entsprechender Kräfte – durch die Kraftbeaufschlagung des Halters nicht mehr deformiert werden kann. Somit ist ein Kraft begrenzender Halter geschaffen, welcher bei einem leichten beziehungsweise mittleren Aufprall auf den Stoßfänger beziehungsweise die Stoßfängerverkleidung entsprechend nachgibt und somit die Kraft nicht an das angrenzende Rohbauteil weiterleitet. Bei einem dementsprechend leichten beziehungsweise mittleren Aufprall müssen somit lediglich die entsprechenden Halter ersetzt werden, nicht jedoch die dahinterliegende Rohbaustruktur erneuert oder gerichtet werden.
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Als Kraftbegrenzungselement des Halters können dabei wenigstens eine Sicke, eine Ausnehmung oder dergleichen vorgesehen sein. Somit ist eine gezielte Deformation beziehungsweise Kraftbegrenzung des Halters gegeben.
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Als weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn der Halter als Blechumformteil, beispielsweise mit einer U-förmigen Grundkontur, ausgebildet ist. Ein derartiges Blechumformteil kann gezielt unter entsprechender Kraftbegrenzung deformiert werden, und ist darüber hinaus äußerst einfach herstellbar.
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Der erfindungsgemäße Halter eignet sich dabei insbesondere zur Halterung und Abstützung eines Trägerteils, insbesondere einer Halteleiste, der Stoßfängerverkleidung, über welche die Stoßfängerverkleidung beispielsweise im Bereich seitlich oder oberhalb des Stoßfängerquerträgers aufbauseitig festgelegt ist. Somit kann auch bei einer großformatigen Krafteinleitung über das Trägerteil beziehungsweise die Halteleiste durch den Halter sicher gewährleistet werden, dass keine entsprechenden übermäßigen Kräfte an das hinter dem Halter liegende Rohbauteil weitergegeben werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine ausschnittsweise Perspektivansicht auf ein Heck eines Kraftwagens mit einem Stoßfänger, von welchem insbesondere eine Stoßfängerverkleidung erkennbar ist;
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2 eine weitere Perspektivansicht auf das Heck des Kraftwagens gemäß 1, wobei die Stoßfängerverkleidung weggelassen ist und hierdurch ein über jeweilige Energieabsorptionselemente am Kraftwagenrohbau abgestützter Stoßfängerquerträger sowie oberhalb von diesem eine mehrteilige Halteleiste zur Halterung der Stoßfängerverkleidung erkennbar ist;
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3 eine weitere Perspektivansicht auf das Heck des Kraftwagens gemäß 2, wobei von der Halteleiste ein seitliches Trägerteil weggelassen ist und hierdurch jeweilige Halter erkennbar sind, über welche das seitliche Trägerteil an einen jeweils korrespondierenden Rohbauteil des Kraftwagenrohbaus befestigt ist;
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4 eine weitere Perspektivansicht auf das Heck des Kraftwagens analog zu 3, wobei die Halteleiste weggelassen und lediglich die jeweiligen Halter des seitlichen Trägerteils der Halterleiste erkennbar sind;
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5 eine ausschnittsweise Schnittansicht durch das Heck des Kraftwagens entlang einer durch die Linie V-V in 4 angedeuteten, in Fahrzeughochrichtung beziehungsweise in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Schnittebene im Bereich des Stoßfängers; und in
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6 drei mögliche Ausführungsformen eines jeweiligen Halters des seitlichen Trägerteils der Halteleiste gemäß den 2 bis 5, wobei der Halter wenigstens ein Kraftbegrenzungselement aufweist, mittels welchem eine bei einer unfallbedingten und Kraftbeaufschlagung des Stoßfängers über den Halter auf das Rohbauteil übertragbare Unfallkraft begrenzbar ist.
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In den 1 bis 4 ist jeweils in einer ausschnittsweisen Perspektivansicht ein Heck eines Personenkraftwagens dargestellt. Insbesondere erkennbar ist dabei von dem als Stufenheck-Limousine ausgebildeten Kraftwagen eine Kofferraumöffnung 10, an welche sich zur jeder Seite hin jeweilige Aufnahmen 12 für entsprechende Rückleuchten anschließen. Unterhalb der Kofferraumöffnung 10 beziehungsweise der Aufnahmen 12 der Rückleuchten erstreckt sich ein Stoßfänger 14, von welchem in 1 insbesondere eine Stoßfängerverkleidung 16 erkennbar ist. Diese Stoßfängerverkleidung 16 ist in den weiteren Darstellungen gemäß den 2 bis 4 weggelassen, so dass ein durch die Stoßfängerverkleidung 16 überdeckter, in Fahrzeugquerrichtung und horizontal verlaufender Stoßfängerquerträger 18 erkennbar ist. Dieser Stoßfängerquerträger 18 ist in üblicher Weise über jeweilige Energieabsorptionselemente 20 an korrespondierenden hinteren Längsträgern 22 einer Hauptlängsträgerebene nach vorne hin am Kraftwagenrohbau abgestützt.
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Wie insbesondere aus 2 zu erkennen ist, erstreckt sich oberhalb des Stoßfängerquerträgers 18 eine Halteleiste 24, welche auf im Weiteren noch näher beschriebene Weise am Kraftwagenrohbau befestigt und vorliegend mehrteilig ausgebildet ist. Über diese Halteleiste 24 ist die Stoßfängerverkleidung 16 oberhalb des Stoßfängerquerträgers 18 am Kraftwagenrohbau fixiert. Die Halteleiste 24 umfasst vorliegend ein mittleres Trägerteil 26 sowie jeweilige seitliche Trägerteile 28, an welchen die Stoßfängerverkleidung 16 beispielsweise über Rastverbindungen, mechanische Verbindungen wie Schraubverbindungen oder andere Fügverbindungen befestigt ist.
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Während in 2 die komplette Halteleiste 24 dargestellt ist, sind in 3 die jeweiligen seitlichen Trägerteile 28 und in 4 außerdem das mittlere Trägerteil 26 weggelassen.
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Hierdurch wird erkennbar, dass die seitlichen Trägerteile 28 über jeweilige Halter 30 an einem jeweils korrespondierenden Rohbauteil 32 des Kraftwagenrohbaus befestigt sind. Bei dem Rohbauteil 32 handelt es sich vorliegend um ein Bauteil eines Heckmittelstücks des Kraftwagenrohbaus. Alternativ sind natürlich auch andere Rohbauteile 32 denkbar, an welchen der Halter 30 beispielsweise durch übliche Fügetechnologien wie Schweißen, kleben oder dergleichen oder aber auch durch mechanische Verbindungsmittel wie Nieten oder Schrauben befestigt ist.
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5 zeigt in einer ausschnittsweisen Schnittansicht das Heck des Personenkraftwagens entlang einer durch die Linie V-V in 4 angedeutete, in Fahrzeughochrichtung beziehungsweise in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Schnittebene. Dabei ist insbesondere der Stoßfängerquerträger 18 erkennbar, welcher unter Vermittlung des jeweiligen Energieabsorptionselements 20 nach vorne hin befestigt und abgestützt ist. Oberhalb des Stoßfängerquerträgers 18 ist die Halteleiste 24 erkennbar, wobei die vorliegende Schnittansicht einen Schnitt durch das – in Vorwärtsfahrtrichtung betrachtet – linke seitliche Trägerteil 28 zeigt. Vor dem seitlichen Trägerteil 28 ist das Rohbauteil 32 in Form eines Zusammenbaus des Heckmittelstücks des Kraftwagenrohbaus angeordnet.
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Kommt es nun – wie durch den Pfeil F angedeutet – zu einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Stoßfängers 14 in einem oberen Bereich der Stoßfängerverkleidung 16, also insbesondere oberhalb des Stoßfängerquerträgers 18, so kann dies bislang dazu führen, dass die eingeleitete Unfallkraft F über die Stoßfängerverkleidung 16 und die Halteleiste 24 ohne Begrenzung an das Rohbauteil 32 in Form des Heckmittelstücks weitergegeben wird. Bei einer erheblichen Kraftbeaufschlagung kann dies bislang zu einer Deformation des Rohbauteils 32 in Form des Heckmittelstücks führen, was erhebliche Schädigungen der Rohbaustruktur und damit verbundene Reparaturkosten bedingt.
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Aus diesem Grund werden vorliegend als Halter 30 zur Befestigung der jeweiligen Trägerteile 28 entsprechende Bauteile eingesetzt, wie diese in 6 in jeweiliger Perspektivansicht erkennbar sind. Allen dort dargestellten Ausführungsformen der Halter ist es gemeinsam, dass diese wenigstens ein Kraftbegrenzungselement 34 aufweisen, mittels welchem eine bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Stoßfängers 14 über den jeweiligen Halter 30 auf das dahinterliegende Rohbauteil 32 übertragbare Unfallkraft F zu begrenzen ist. Die Halter 30 sind als ein- oder mehrteilige Blechumformteile mit einer im Wesentlichen U-förmigen Grundkontur 36 und mit jeweiligen Schenkeln 38 ausgebildet, welche über einen mittleren Schenkel 40 miteinander verbunden sind. Außerdem sind an den Schenkeln 38 jeweilige Sockel 42 vorgesehen, über welche der jeweilige Halter 30 mit dem Rohbauteil 32 verbunden werden kann. Weiterhin ist erkennbar, dass am mittleren Schenkel 40 ein Befestigungselement 44 vorgesehen ist, über welches das jeweilige Trägerteil 28 angebunden werden kann.
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Wie des Weiteren aus 6 erkennbar ist, ist an jedem Schenkel 38 des jeweiligen Halters 30 jeweils ein Kraftbegrenzungselement 34 vorgesehen.
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Bei dem äußerst linken Halter 30 ist das jeweilige Kraftbegrenzungselemente entsprechende, quer zur Erstreckung des jeweiligen Schenkels 38 vorgesehene Sicken 46 eingebracht, welche sich über die gesamte Breite des jeweiligen Schenkels 38 erstrecken. Im vorliegenden Fall verlaufen diese Sicken 46 quer zur Erstreckunsrichtung der Schenkel 38. Sie sind im Querschnitt beispielsweise U-förmig oder V-förmig ausgebildet.
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Bei der mittleren Ausführungsform sind als jeweilige Kraftbegrenzungselemente 34 entsprechende fensterartige, beziehungsweise rechteckförmige Ausnehmungen 48 in die jeweiligen Schenkel 38 eingebracht.
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Bei der rechten Ausführungsform sind ebenfalls jeweilige Ausnehmungen 50 in die Schenkel 38 eingebracht, wobei sich diese Ausnehmungen 50 bis in den mittleren Schenkel 40 beziehungsweise den jeweiligen Sockel 42 hinein erstrecken.
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Insgesamt ist somit erkennbar, dass durch die jeweiligen Kraftbegrenzungselemente 34 gezielt die Steifigkeit des jeweiligen Halters 30 reduziert ist, so dass bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung in Folge einer Unfallkraft F die Weitergabe einer übermäßigen Deformationskraft über den jeweiligen Halter 30 an das dahinterliegende Rohbauteil 32 vermieden werden kann. Vielmehr ist durch das jeweilige Kraftbegrenzungselement 34 gezielt der jeweilige Halter 30 geschwächt beziehungsweise eine Kraft, die zur Deformation des Halters 30 erforderlich ist, gezielt eingestellt, und zwar so, dass die dahinterliegende Rohbaustruktur beziehungsweise das entsprechende Rohbauteil 32 bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung der Stoßfängerverkleidung 16 beziehungsweise der Halteleiste 24 und somit auch der jeweiligen Halter 30 nicht beschädigt wird. Bei einem leichten bis mittleren Aufprall können somit die jeweiligen Halter 30 gezielt nachgeben, so dass keine übermäßige Kraft an das dahinterliegende Rohbauteil 32 eingeleitet wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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