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Die Erfindung betrifft eine Aktuatorbaugruppe für ein Gassackmodul in einem Fahrzeugsicherheitssystem. Ferner betrifft die Erfindung ein Gassackmodul und ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einer derartigen Aktuatorbaugruppe sowie ein Herstellungsverfahren. Eine Aktuatorbaugruppe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist beispielsweise aus
EP 1 683 690 A1 bekannt.
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Die aus
EP 1 683 690 A1 (insbesondere
17) bekannte Aktuatorbaugruppe umfasst einen Aktuator in Form eines Sprengbolzens, der an einem Gehäuse eines Gasgenerators befestigt ist. Eine von einer Schnur gebildeten Schlaufe ist um den Aktuator gelegt und ist Teil eines Haltemittels, welches auf ein Signal hin aktiv freigegeben werden kann. Derartige Haltemittel bzw. sogenannte Fangbänder werden benötigt, um beispielsweise Entlüftungsöffnungen eines aufblasbaren Gassackes zu steuern.
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In der Praxis sind Fangbänder oft quer bzw. schräg durch einen Gassack gespannt. Das Fangband greift daher nicht grundsätzlich senkrecht zur Längsachse des Aktuators an. Das kann den Nachteil haben, dass das Fangband leicht entlang der Längsachse des Aktuators ungewollt verschoben werden bzw. vom Aktuator rutschen kann, bevor die Zündeinheit des Aktuators bestimmungsgemäß ausgelöst hat.
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Um zu verhindern, dass die Schlaufe längs des Aktuators verrutschen kann und dadurch bei Betätigung des Aktuators die Freigabe der Schlaufe behindert werden könnte, lehrt die
EP 1 683 690 A1 , eine Klemmeinrichtung für die Schnur bzw. Schlaufe vorzusehen. Die Klemmeinrichtung ist in Form eines von der Aktuatorbaugruppe unabhängigen Zündpillensteckers ausgeführt. Bei der Montage der Aktuatorbaugruppe wird die Klemmeinrichtung, nachdem die Schlaufe um den Aktuator gelegt worden ist, derart in der Nähe der Schlaufe in den Gasgenerator eingesteckt, dass sie mit dem Aktuator einen Formschluss bildet, wodurch die Schlaufe sozusagen eingeklemmt wird.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Aktuatorbaugruppe für ein Gassackmodul in einem Fahrzeugsicherheitssystem anzugeben, die einen zuverlässigen Betrieb gewährleistet und einen einfachen Aufbau mit kompakten Abmessungen aufweist. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Gassackmodul für ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einer derartigen Aktuatorbaugruppe, ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einem derartigen Gassackmodul und/oder einer derartigen Aktuatorbaugruppe, sowie ein Herstellungsverfahren anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf die Aktuatorbaugruppe durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1, im Hinblick auf das Gassackmodul durch den Gegenstand des Patentanspruchs 7, im Hinblick auf das Fahrzeugsicherheitssystem durch den Gegenstand des Patentanspruchs 9 und im Hinblick auf das Herstellungsverfahren durch den Gegenstand des Patentanspruchs 11 gelöst.
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Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, eine Aktuatorbaugruppe für ein Gassackmodul in einem Fahrzeugsicherheitssystem mit einem Aktuator und einem Zugmittel anzugeben, wobei der Aktuator einen Freigabeteil aufweist, der im Ruhezustand des Aktuators mit einem Halteteil verbunden und durch Betätigung einer pyrotechnischen Zündeinheit des Aktuators entlang einer Sollbruchstelle vom Halteteil abtrennbar ist, um eine Schlaufe eines Zugmittels freizugeben. Die Schlaufe ist erfindungsgemäß zwischen zwei Zugmittelabschnitten ausgebildet bzw. geformt, welche unmittelbar an der Sollbruchstelle durch ein Verbindungsmittel miteinander verbunden sind derart, dass die Schlaufe selbstfixierend um die Sollbruchstelle gespannt ist. Unter „Ruhezustand des Aktuators” ist hier zu verstehen, dass der Aktuator noch nicht bestimmungsgemäß aktiviert wurde, also in einer Ausgangslage vorliegt, bei welcher noch keine Situation zu einer Freigabe des Zugmittels vorliegt, welche eine Aktivierung des Aktuators auslösen könnte. Unter „Betätigung der pyrotechnischen Zündeinheit” ist zu verstehen, dass die pyrotechnische Zündeinheit durch ein, insbesondere elektrisches, Signal gezündet wird, was die Aktivierung des Aktuators in Gang setzt.
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Durch die selbstfixierend um die Sollbruchstelle gespannte Schlaufe wird sichergestellt, dass das Zugmittel im Bereich der Sollbruchstelle am Aktuator verbleibt. Somit reicht es aus, im Bereich der Sollbruchstelle lediglich eine flache Kerbe vorzusehen, die die Schlaufe in ihrer Position hält. Dazu ist vorgesehen, dass unmittelbar bzw. direkt an der Sollbruchstelle ein Verbindungsmittel vorgesehen ist, welches die beiden Zugmittelabschnitte, die die Schlaufe des Zugmittels entlang des Zugmittels begrenzen, miteinander verbindet. Das Verbindungsmittel ist derart nah an der Sollbruchstelle angeordnet, dass die Schlaufe selbstfixierend bzw. spielfrei um die Sollbruchstelle gespannt wird. Die Fixierung der Schlaufe in längsaxialer Richtung des Halteteils bzw. Freigabeteils erfolgt somit im Wesentlichen über die Reibungskraft zwischen dem Aktuator und dem Zugmittel. Die Schlaufe ist daher reibschlüssig in längsaxialer Richtung des Aktuators fixiert. Das hat die vorteilhafte Folge, dass die Wandstärke der des Aktuators reduziert werden kann. Die erfindungsgemäße Aktuatorbaugruppe weist daher besonders geringe Außenabmessungen auf. Zudem kann bei der Erfindung im Vergleich zu der oben benannten
EP 1 683 690 A1 auf eine aufwändige, viel Bauraum beanspruchende, Klemmeinrichtung, in Form eines separat an einem Gasgenerator zu befestigenden Zündpillenstecker, verzichtet werden. Vielmehr gibt die Erfindung eine einfache Lösung mit einem Verbindungsmittel an, welches einzig im Einriff mit der zwischen zwei Zugmittelabschnitten geformten Schlaufe selbst steht, wodurch die Schlaufe, sozusagen in sich, selbstfixierend gespannt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe ist die Schlaufe vorgeformt, insbesondere durch das Verbindungsmittel vorfixiert. Die Schlaufe besteht in diesem Fall bereits bzw. ist bereits ausgebildet, bevor das Zugmittel bei der Herstellung der Aktuatorbaugruppe mit dem Aktuator verbunden wird. Vorteilhafterweise weist die Schlaufe einen, insbesondere natürlichen, Durchmesser auf, der kleiner als der Durchmesser des Aktuators im Bereich der Sollbruchstelle ist. Somit ist sichergestellt, dass nach der Verbindung der Schlaufe mit dem Aktuator zwischen dem Aktuator bzw. der Sollbruchstelle und der Schlaufe eine Reibungskraft besteht, die die Schlaufe in längsaxialer Richtung des Aktuators sichert.
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In diesem Fall ist es weiterhin bevorzugt, wenn das Zugmittel, welches die Schlaufe formt, elastisch ist, so dass die Schlaufe elastisch aufweitbar ist. So kann der Aktuator in die Schlaufe eingeführt werden und sich die Schlaufe selbsttätig um den Aktuator spannen. Zur Bildung einer vorgefertigten Schlaufe ist das Verbindungsmittel an den beiden Zugmittelabschnitten vorzugsweise als Naht, Klammer, insbesondere Tackerklammer bzw. Metallklammer, Schrumpfschlauch und/oder Plombe ausgebildet. Mit anderen Worten kann die Schlaufe zwischen fest, insbesondere unlösbar bzw. nicht zerstörungsfrei lösbar, miteinander verbundenen Zugmittelabschnitte geformt sein. So ist zusätzlich sichergestellt, dass die Schlaufe langfristig eng anliegend um den Aktuator gehalten ist.
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Grundsätzlich sind unterschiedliche Verbindungsmittel einsetzbar. Beispielsweise kann das Verbindungsmittel eine Naht sein. Die Zugmittelabschnitte können also unmittelbar im Bereich der Sollbruchstelle miteinander vernäht sein, um zwischen ihnen eine eng anliegende Schlaufe zu bilden.
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Eine ähnliche Wirkung kann mit einer Klammer erreicht werden. Die Klammer kann als Tackerklammer bzw. allgemein als Metallklammer ausgeführt sein und die Zugmittelabschnitte umgreifen oder durchgreifen. Insbesondere können die Zugmittelabschnitte zusammengetackert sein, so dass sich die Klammer durch die Zugmittelabschnitte hindurch erstreckt und diese miteinander fixiert.
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Ferner kann zum Fixieren der Zugmittelabschnitte eine Plombe vorgesehen sein, die eine zerstörungsfreie Öffnung der Schlaufe verhindert. Die Plombe kann die Bereiche der Zugmittelabschnitte, an denen sie angebracht ist, vollständig umschließen.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Schlaufe bei der Herstellung der Aktuatorbaugruppe erst nach einem Umschlingen bzw. Umwickeln des Aktuators mit dem Zugmittel gebildet bzw. fixiert wird. Die Aktuatorbaugruppe kann also eine nachfixierte Schlaufe aufweisen, d. h. die Schlaufe ist durch das Verbindungsmittel nachfixiert. Das Verbindungsmittel kann zur Bildung einer nachfixierten Schlaufe insbesondere als Kabelbinder oder Klebeband ausgebildet sein. Eine nachfixierte Schlaufe kann auch durch ein als Klammer oder Plombe ausgebildetes Verbindungsmittel realisert werden. Im Allgemeinen ist das Verbindungsmittel zur Bildung einer nachfixierten Schlaufe dazu angepasst, die Zugmittelabschnitte zu umgreifen, insbesondere um die Zugmittelabschnitte gelegt zu werden, oder zu durchgreifen, wenn die Zugmittelabschnitte parallel zueinander angeordnet sind.
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Das Verbindungsmittel kann auch als Schrumpfschlauch oder als, insbesondere elastischer, O-Ring ausgebildet sein. Mit derartigen Verbindungsmitteln kann eine kombinierte vorgeformte und nachfixierte Schlaufe gebildet werden. So ist insbesondere vorgesehen, dass die Schlaufe durch Aufschieben des Schrumpfschlauchs oder des O-Rings zwar bereits vor der Verbindung mit dem Aktuator geformt, jedoch im Hinblick auf den Schlaufendurchmesser zunächst variabel ist. Erst nachdem die Schlaufe um die Sollbruchstelle des Aktuators gelegt und spielfrei gespannt ist, wird die Schlaufe bzw. der Durchmesser der Schlaufe durch das Verbindungsmittel fixiert. Bei Verwendung eines Schrumpfschlauchs kann diese eng an die Sollbruchstelle geschoben und anschließend erhitzt werden, so dass sich die Schlaufe eng um den Aktuator bzw. die Sollbruchstelle zusammenzieht. Bei Verwendung eines O-Rings bewirkt dessen Elastizität die Vorspannkraft, die das feste Umspannen des Aktuators mit dem Zugmittel bzw. der Schlaufe ermöglicht.
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Vorzugsweise weist das Zugmittel zumindest im Bereich der Schlaufe ein elastisches Material auf, so dass die Schlaufe zur Montage auf der Sollbruchstelle aufweitbar, insbesondere temporär radial ausdehnbar, ist. Dies gilt insbesondere für Ausführungsformen, die eine vorfixierte Schlaufe bzw. eine feste Verbindung der Zugmittelabschnitte umfassen. Generell ist eine elastische Ausbildung des Zugmittels, zumindest im Bereich der Schlaufe, für alle Ausführungsformen zweckmäßig. Der Aktuator kann in die Schlaufe eingeführt werden, so dass die Schlaufe im Bereich der Sollbruchstelle positioniert ist. Sobald die die Schlaufe ausdehnende Kraft nachlässt, zieht sich die Schlaufe um den Aktuator zusammen und fixiert sich somit selbsttätig. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Schlaufe im entspannten, also unmontierten, Zustand einen kleineren Querschnittsdurchmesser, insbesondere gemessen an der radialen Innenseite des Schlaufenquerschnittes, aufweist als die Sollbruchstelle.
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Weiterhin vorzugsweise beträgt das Verhältnis eines ersten Abstands, gemessen zwischen Längsachse der Aktuatorbaugruppe und dem Verbindungsmittel, zu einem zweiten Abstand, gemessen zwischen Längsachse und dem äußeren Durchmesser der Schlaufe, einen Wert bis 1,3, insbesondere bis 1,2, insbesondere bis 1,1, insbesondere bis 1,0, weiters insbesondere bis 0,9. Ein ungewolltes Verschieben der Schlaufe längs des Aktuators ist durch ein möglichst nahes Positionieren des Verbindungsmittels an die Schlaufe heran, also nahe dem äußeren Durchmesser der Schlaufe, zu realisieren. Hinsichtlich einer optimalen Positionierung haben hierzu Versuche die vorgenannten Einstellungsverhältnisse, also das Verhältnis des ersten Abstands zu dem zweiten Abstand, ergeben. In anderen Worten wird noch eine ausreichend gute Selbstfixierung der Schlaufe erreicht, wenn der erste Abstand bis zu 30% größer ist als der zweite Abstand (Verhältniswert bis 1,3). Es ist auch möglich, dass das Verbindungsmittel derart weit in Richtung Längsachse der Aktuatorbaugruppe positioniert wird, dass der erste Abstand geringer als der zweite Abstand ist, also das Verbindungsmittel einen Bereich des äußeren Schlaufendurchmessers sozusagen überdeckt (Verhältniswert bis 0,9).
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Gemäß einem nebengeordneten Aspekt beruht die Erfindung auf dem Gedanken, ein Gassackmodul für ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einem Gassack, einem Gasgenerator und einer zuvor beschriebenen Aktuatorbaugruppe anzugeben. Die vorgenannte Aktuatorbaugruppe eignet sich besonders zur Verwendung in einem Gassackmodul bzw. einem Airbagmodul.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gassackmoduls ist vorgesehen, dass das Zugmittel mit dem Gassack verbunden ist. Insbesondere kann das Zugmittel an einer Innenwandung und/oder einer Außenwandung des Gassacks befestigt sein. Das Zugmittel kann so in Verbindung mit dem Aktuator dazu genutzt werden, bedarfsweise das Volumen des Gassacks zu variieren. Beispielsweise kann das Zugmittel mit Entlüftungsklappen verbunden sein, so dass durch Aktivierung der Aktuatoreinheit und Freigabe des Zugmittels Gas aus dem Gassack entweichen kann. Das Zugmittel kann auch mit der Innenwandung des Gassacks so verbunden sein, dass durch Freigabe des Zugmittels nach Aktivierung des Aktuators sich der Gassacks auf ein größeres Volumen ausdehnen kann.
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Ein weiterer nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrzeugsicherheitssystem mit einem zuvor beschriebenen Gassackmodul und/oder einer zuvor beschriebenen Aktuatorbaugruppe. Bei dem Fahrzeugsicherheitssystem ist vorzugsweise eine elektrische Auslöseeinheit vorgesehen, die mit der Aktuatorbaugruppe signalverbunden ist, so dass ein elektrischer Auslöseimpuls an die Zündeinheit übertragbar ist. Ferner kann das erfindungsgemäße Fahrzeugsicherheitssystem wenigstens einen Sensor zur Erfassung von Fahrzeugbewegungsdaten aufweisen, der mit der Auslöseeinheit verbunden ist. Die Auslöseeinheit kann zur Übertragung des elektrischen Auslöseimpulses in Abhängigkeit der gemessenen Fahrzeugbewegungsdaten an die Aktuatorbaugruppe, insbesondere die Zündeinheit, angepasst sein.
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Ferner wird im Rahmen der Anmeldung ein Verfahren zum Herstellen einer zuvor beschriebenen Aktuatorbaugruppe und/oder einem zuvor beschriebenen Gassackmodul und/oder einem zuvor beschriebenen Fahrzeugsicherheitssystem offenbart und beansprucht, bei dem das Zugmittel um die Sollbruchstelle gelegt wird, um die Schlaufe zu bilden. Anschließend werden die Zugmittelabschnitte im Bereich der Sollbruchstelle derart miteinander verbunden, dass sich die Schlaufe selbstfixierend um die Sollbruchstelle spannt. Alternativ weist das Zugmittel eine elastische Schlaufe auf, durch die das Freigabeteil der Aktuatorbaugruppe hindurchgeführt wird, so dass die Schlaufe an der Sollbruchstelle positioniert ist und sich selbstfixierend um die Sollbruchstelle zusammenzieht.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Figuren, näher erläutert. Darin zeigen
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1 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei die Schlaufe durch einen Schrumpfschlauch als Verbindungsmittel fixiert ist;
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2 eine teilgeschnittene Ansicht der Aktuatorbaugruppe gemäß 1;
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3 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei die Schlaufe durch einen O-Ring als Verbindungsmittel fixiert ist;
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4 eine erfindungsgemäße Aktuatorbaugruppe nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei die Schlaufe durch eine Klammer als Verbindungsmittel fixiert ist;
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5 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei die Schlaufe durch eine Plombe als Verbindungsmittel fixiert ist; und
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6 eine Längsschnittansicht einer erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei die Relation zwischen Zugmitteldurchmesser und Nuttiefe an der Sollbruchstelle des Aktuators erkennbar ist.
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Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele zeigen jeweils eine Aktuatorbaugruppe mit einem Aktuator 10, der eine pyrotechnische Zündeinheit umfasst. Die pyrotechnische Zündeinheit ist über einen elektrischen Anschluss 15 mit einer nicht dargestellten Auslöseeinheit verbindbar bzw. verbunden. Der Aktuator 10 ist aus einem Halteteil 11 und einem Freigabeteil 12 gebildet, die miteinander verbunden sind. Insbesondere können der Halteteil 11 und der Freigabeteil 12 einteilig miteinander gekoppelt sein. Zwischen dem Halteteil 11 und dem Freigabeteil 12 ist eine Sollbruchstelle 13 angeordnet, die vorzugsweise als Nut 14 ausgeführt ist. Durch Aktivierung der pyrotechnischen Zündeinheit kann das Freigabeteil 12 vom Halteteil 11 abgesprengt werden, wobei der Aktuator 10 an der Sollbruchstelle 13 getrennt wird.
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Um den Aktuator 10 ist im Bereich der Sollbruchstelle 13 ein Zugmittel 20 angeordnet, das Bestandteil der Aktuatorbaugruppe ist. Das Zugmittel 20 kann beispielsweise als Seil, Schnur oder Fangband ausgebildet sein. Das Zugmittel 20 umfasst oder bildet eine Schlaufe 23, die um den Aktuator 10 gewickelt bzw. geführt ist. Die Schlaufe 23 verläuft dabei in einer Nut 14, die die Sollbruchstelle 13 bildet. Durch Abtrennen des Freigabeteils 12 vom Halteteil 11 kann die Schlaufe 23 freigegeben werden. Auf diese Weise kann eine einseitige Fixierung des Zugmittels 20 gelöst werden.
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Um die Abmessungen des Aktuators 10 klein zu halten, ist es bevorzugt, wenn die Nut 14 eine geringe Nuttiefe aufweist. Um dennoch zu gewährleisten, dass die Schlaufe 23 im Bereich der Sollbruchstelle 13 gehalten wird, insbesondere nicht seitlich verrutscht bzw. nicht entlang der Längsachse M des Aktuators ungewollt verschoben werden kann, ist vorgesehen, dass die Schlaufe selbstfixierend, vorzugsweise spielfrei, um die Sollbruchstelle 13 gespannt ist.
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Die Schlaufe 23 ist dadurch gebildet, dass zwei Zugmittelabschnitte 21, 22 unmittelbar an der Sollbruchstelle 13 durch ein Verbindungsmittel 30 miteinander verbunden sind. Das Verbindungsmittel 30 ist derart nah an der Sollbruchstelle 13 angeordnet, dass sich die Schlaufe 23 eng bzw. im Wesentlichen spielfrei um den Aktuator 10, insbesondere um die Sollbruchstelle 13, spannt. Dazu sind unterschiedliche Verbindungsmittel 30 einsetzbar. Unter „unmittelbar” im Sinne der Erfindung ist zu verstehen, dass die Schlaufe 23 derart eng um die im Wesentlichen kreisringförmige Sollbruchstelle 13 bzw. Nut 14 gelegt ist, dass sie ebenfalls eine im Wesentlichen kreisringförmige Gestalt aufweist. Der Innendurchmesser der Schlaufe 23 ist also kleiner als der Außendurchmesser des Halteteils 11 bzw. des Freigabeteils 12.
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So zeigt 1 ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Zugmittelabschnitte 21, 22 durch einen Schrumpfschlauch 31 miteinander verbunden sind. Der Schrumpfschlauch 31 kann vor dem Umwickeln des Aktuators 10 mit der Schlaufe 23 über die Zugmittelabschnitte 21, 22 gestülpt werden. Anschließend wird der Aktuator 10 in die so gebildete Schlaufe 23 eingeführt und mit seiner Sollbruchstelle 13 im Bereich der Schlaufe 23 positioniert. Daraufhin wird der Schrumpfschlauch 31 nahe an die Sollbruchstelle 13 geführt und erhitzt, so dass sich der Schrumpfschlauch 31 zusammenzieht. Dadurch zieht sich auch die Schlaufe 23 zusammen und legt sich selbstfixierend bzw. spielfrei um die Sollbruchstelle 13. Insbesondere zieht sich die Schlaufe 23 in die Nut 14, die vergleichsweise klein, insbesondere mit einer geringen Tiefe, ausgeführt sein kann. Die Nut 14 dient hauptsächlich, insbesondere ausschließlich, zur Lagebestimmung der Schlaufe 23. Die längsaxiale Sicherung der Schlaufe 23 erfolgt durch die reibschlüssige Verbindung zwischen der Schlaufe 23 und der Sollbruchstelle 13, die sich durch die von der Schlaufe 23 ausgeübte Vorspannung ergibt.
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In der teilgeschnittenen Ansicht gemäß 2 ist die eng anliegende Positionierung der Schlaufe 23 in der Nut 14, also im Bereich der Sollbruchstelle 13, gut erkennbar. Es ist auch ersichtlich, dass der Abstand zwischen dem Verbindungsmittel 30 und der Nut 14 bzw. dem Nutgrund etwa dem Durchmesser D des Zugmittels 20 entspricht. Hierdurch kommt, wie weiter oben bereits beschrieben, ebenfalls zum Ausdruck, dass die beiden Zugmittelabschnitte 21, 22 unmittelbar an der Sollbruchstelle 13 durch das Verbindungsmittel 30 miteinander verbunden sind. So ist sichergestellt, dass die Schlaufe 23 spielfrei um den Aktuator 10 gespannt ist.
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Ein alternatives Verbindungsmittel 30 ist in 3 gezeigt. Die Zugmittelabschnitte 21, 22 sind bei diesem Ausführungsbeispiel mit einem O-Ring 32 verbunden. Der O-Ring 32 kann ähnlich wie ein Schrumpfschlauch 31 zunächst über die Zugmittelabschnitte 21, 22 gestülpt werden, bevor anschließend der Aktuator 10 in die Schlaufe 23 eingeführt wird. Der O-Ring 32 wird dann nahe an die Sollbruchstelle 13 bzw. Nut 14 geführt bzw. gerollt, wobei der O-Ring 32 durch seine Elastizität die Zugmittelabschnitte 21, 22 eng zusammenzieht. Folglich zieht sich auch die Schlaufe 23 eng zusammen und liegt schlussendlich spielfrei an der Sollbruchstelle 13 an.
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Eine weitere Möglichkeit der Fixierung der Zugmittelabschnitte 21, 22 zeigt 4. Bei diesem Ausführungsbeispiel kommt als Verbindungsmittel 30 eine Klammer 33 zum Einsatz, die den ersten Zugmittelabschnitt 21 und den zweiten Zugmittelabschnitt 22 durchgreift und so miteinander fixiert. Die Klammer 33 kann zur Bildung einer vorgeformten und vorfixierten Schlaufe 23 genutzt werden. Das bedeutet, dass die Klammer 33 die Zugmittelabschnitte 21, 22 miteinander fixiert, bevor der Aktuator 10 in die Schlaufe 23 eingeführt wird. Der Durchmesser der Schlaufe 23 ist so bereits vor der Montage am Aktuator 10 festgelegt. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn das Zugmittel 20 zumindest im Bereich der Schlaufe 23 ein elastisches Material aufweist, so dass die Schlaufe 23 zum Positionieren über der Sollbruchstelle 13 elastisch aufweitbar ist. Sobald die Schlaufe 23 im Bereich der Sollbruchstelle 13 angeordnet ist, wird die Aufdehnkraft für die Schlaufe 23 gelöst, so dass sich die Schlaufe 23 aufgrund ihrer elastischen Eigenschaften selbstfixierend, insbesondere spielfrei, zusammenzieht und um die Sollbruchstelle 13 spannt.
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Alternativ kann die Klammer 33 erst nach dem Einführen des Aktuators 10 in die Schlaufe 23 gesetzt werden. Das Zugmittel 20 kann also zunächst um den Aktuator 10, insbesondere im Bereich der Sollbruchstelle 13, gelegt bzw. gewickelt werden. Die Klammer 33 wird anschließend gesetzt, wobei das Zugmittel 20 unter Spannung gehalten wird. Die Klammer 33 fixiert so die Vorspannkraft, die das Zugmittel 20 auf die Schlaufe 23 ausübt. Die Schlaufe 23 wird so reibschlüssig mit der Sollbruchstelle 13 verbunden bzw. reibschlüssig in der Nut 14 gehalten.
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An Stelle einer Klammer 33 kann, wie 5 beispielhaft zeigt, eine Plombe 34 eingesetzt werden. Die Wirkung der Plombe 34 entspricht der Wirkung der Klammer 33. So kann die Plombe 34 sowohl für eine vorgeformte und vorfixierte Schlaufe 23, als auch für eine nachfixierte Schlaufe 23 eingesetzt werden. Es ist auch möglich, dass mit Hilfe der Plombe 34 eine vorgeformte und nachfixierte Schlaufe 23 gebildet wird. Die Plombe 34 kann dazu eine Durchgangsöffnung aufweisen, durch die Zugmittelabschnitte 21, 22 geführt werden. Auf diese Weise ist eine Schlaufe 23 zwischen den Zugmittelabschnitten gebildet, die um den Aktuator 10 gelegt werden kann. Die Plombe 34 wird erst zusammengepresst, um die Zugmittelabschnitte 21, 22 zu fixieren, wenn die Schlaufe 23 eng an der Sollbruchstelle 13 anliegt. Die vorgeformte Schlaufe 23 wird also nachfixiert.
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6 verdeutlicht die Vorteile der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe. Indem das Verbindungsmittel 30 derart mit den Zugmittelabschnitten 21, 22 verbunden wird, insbesondere in einem Abstand zur Sollbruchstelle 13, der etwa dem Durchmesser D des Zugmittels 20 entspricht, wird eine selbstfixierende, reibschlüssige Verbindung zwischen dem Zugmittel 20 und dem Aktuator 10 erreicht. Dies gilt insbesondere auch, wenn das Zugmittel 20 schräg am Aktuator 10 angreift. Auch hier kommt, wie weiter oben bereits beschrieben, zum Ausdruck, dass die beiden Zugmittelabschnitte 21, 22 unmittelbar, im Sinne der Erfindung, an der Sollbruchstelle 13 durch das Verbindungsmittel 30 miteinander verbunden sind.
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Der Reibschluss bzw. die selbstfixierende Halterung der Schlaufe 23 im Bereich der Sollbruchstelle 13 verhindert ein längsaxiales Verrutschen bzw. ungewolltes Verschieben der Schlaufe 23. Daher reicht es bei der erfindungsgemäßen Aktuatorbaugruppe aus, eine vergleichsweise geringe Nuttiefe T vorzusehen. Insbesondere kann die Nuttiefe T kleiner als der Querschnittsradius des Zugmittels 20 sein. So wird der Gesamtdurchmesser des Aktuators 10 insgesamt reduziert. Somit sind die Außenabmessungen des Aktuators 10 unabhängig von den Dimensionen des Zugmittels 20. Überdies wird auf diese Weise die Geometrie des Aktuators 10 vereinfacht. Folglich sinken die Anforderungen an die zur Herstellung des Aktuators 10 eingesetzten Werkzeuge, was insgesamt die Herstellungskosten und den Herstellungsaufwand reduziert.
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Weiters zeigt 6 eine Längsachse M der Aktuatorbaugruppe, welche durch die Mitte der längsgestreckten Aktuatorbaugruppe verläuft und bei rotationssymmetrischen Aktuatorbaugruppen auch deren Symmetrieachse bildet. Ein erster Abstand A1 wird gemessen, ausgehend von der Längsachse M bis hin zu dem Verbindungsmittel 30. Ein zweiter Abstand A2 wird gemessen, ausgehend von der Längsachse M bis hin zu dem äußeren Durchmesser der Schlaufe 23. Die hier bestimmten Abstände A1 und A2 beziehen sich, wie in 6 dargestellt, auf den fertig montierten Zustand der Aktuatorbaugruppe, also nach Fixierung der Schlaufe 23 um die Sollbruchstelle 13 mittels des Verbindungsmittels 30.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Aktuator
- 11
- Halteteil
- 12
- Freigabeteil
- 13
- Sollbruchstelle
- 14
- Nut
- 15
- Elektrischer Anschluss
- 20
- Zugmittel
- 21
- Erster Zugmittelabschnitt
- 22
- Zweiter Zugmittelabschnitt
- 23
- Schlaufe
- 30
- Verbindungsmittel
- 31
- Schrumpfschlauch
- 32
- O-Ring
- 33
- Klammer
- 34
- Plombe
- D
- Durchmesser des Zugmittels
- T
- Nuttiefe
- M
- Längsachse
- A1
- Erster Abstand
- A2
- Zweiter Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1683690 A1 [0001, 0002, 0004, 0008]