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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wälzlagervorrichtung sowie ein Verfahren für die Kontrolle einer Wälzlagervorrichtung.
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Es ist bekannt, dass Wälzlagervorrichtungen für die rotatorische Lagerung von drehenden Bauteilen eingesetzt werden. Beispielsweise finden solche Wälzlagervorrichtungen Einsatz in Radlagern für Fahrzeuge. Sie dienen dort dazu, die rotatorische Lagerung für die einzelnen Räder zur Verfügung zu stellen. Auch ist es bekannt, dass für eine Reduktion der Reibung innerhalb einer solchen Wälzlagervorrichtung im Lagerraum für die Wälzkörper Fett angeordnet ist. Das Lagerfett dient der Schmierung und reduziert auf diese Weise die entstehende Reibung beim Abrollen der Wälzkörper auf entsprechenden Laufflächen von Lagerschalen der Wälzlagervorrichtung.
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Es ist jedoch nachteilhaft bei bekannten Wälzlagervorrichtungen, dass die Reduktion der Reibung temperaturabhängig stattfindet. Während der Betriebssituation der Wälzlagervorrichtung entsteht Reibung zwischen den Wälzkörpern und den Laufflächen. Diese Reibung erzeugt entsprechende Energie, die zur Erwärmung des Lagerraums, des Lagerfetts und der Wälzkörper führt. Durch das auf diese Weise entstehende Aufheizen des Lagerfetts reduziert sich dessen Viskosität, sodass eine verbesserte Schmierung zur Verfügung gestellt wird. Eine ähnliche Lösung beschreiben auch die
DE 20 2004 019 632 U1 sowie die
DE 10 2007 029 571 A1 . In beiden Dokumenten ist grundsätzlich ein aktives Einwirken auf die Temperatur des Lagerfetts beschrieben. Nachteilhaft bei den voranstehend genannten Dokumenten, wie auch bei anderen Wälzlagervorrichtungen nach dem Stand der Technik ist es, dass keine alleinstehende Lösung vorgegeben wird, die für die jeweilige Wälzlagervorrichtung insbesondere beim Start der Rotation in einem kalten Zustand eine Reduktion des entstehenden Reibungseffektes mit sich bringt. Insbesondere bei der Verwendung von einer Wälzlagervorrichtung bei einem Radlager können Starttemperaturen von bis zu –30°C und noch kälter auftreten. Bis durch die interne Reibung bzw. durch die Lösungen der beiden Dokumente ein ausreichendes Aufheizen erfolgt, vergeht eine relativ lange Zeit. Insbesondere bei Kurzstreckeneinsätzen reicht diese Zeit nicht aus, um in ausreichender Weise die Reduktion der Viskosität des Lagerfetts gewährleisten zu können. Grundsätzlich zeigen auch die
JP 2009-103159 A und die
JP H03-14912 A Wälzlagervorrichtungen mit Möglichkeiten der Aufheizung.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise die Laufreibung insbesondere bei Kaltstartphasen zu verringern.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Wälzlagervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stetes wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Wälzlagervorrichtung weist eine äußere Lagerschale mit zumindest einer Lauffläche für Wälzkörper und eine innere Lagerschale mit zumindest einer Lauffläche für Wälzkörper auf. Zwischen den beiden Lagerschalen wird ein Lagerraum ausgebildet, in welchem die Wälzkörper drehbar und die Laufflächen kontaktierend angeordnet sind. Dabei ist in dem Lagerraum Lagerfett für die Reduktion der Reibung der Wälzkörper bezogen auf die Laufflächen angeordnet. Eine erfindungsgemäße Wälzlagervorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Wellenerzeuger für die Erzeugung von elektromagnetischen Wellen derart angeordnet ist, dass die elektromagnetischen Wellen zur Erwärmung des Lagerfetts in den Lagerraum einbringbar sind. Erfindungsgemäß ist die Einbringung derart ausgebildet, dass ein Einbringen unabhängig von der Rotation der Wälzkörper erfolgen kann.
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Durch eine erfindungsgemäße Wälzlagervorrichtung lässt sich nun kostengünstig und einfach die Laufreibung insbesondere bei Kaltstartphasen reduzieren. Hierfür werden über den Wellenerzeuger elektromagnetische Wellen erzeugt, welche in den Lagerraum eingebracht werden. Durch Energieübertragung auf das Lagerfett erwärmt sich dieses, sodass bereits vor Rotationsbeginn, eine Voraberwärmung des Lagerfetts erfolgen kann. Auf diese Weise reduziert sich bereits vor dem Start der Rotation der Wälzlagervorrichtung die Viskosität des Lagerfetts, sodass bereits für den Rotationsstart selbst eine verbesserte Reibungssituation vorliegt.
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Grundsätzlich ist es unerheblich, welche Form von elektromagnetischen Wellen Verwendung findet. Es ist jedoch von Vorteil, wenn eine möglichst hohe Energiedichte für die elektromagnetischen Wellen zur Verfügung gestellt wird. Dementsprechend kann in relativ kurzer Zeit durch eine Auswahl hoher Energiedichte die gewünschte Erwärmung durchgeführt werden. Dabei ist der Wellenerzeuger vorzugsweise derart ausgelegt, dass er für einen kurzzeitigen Betrieb dient. Die Erhaltung der erhöhten Temperatur mit reduzierter Viskosität des Lagerfetts in Betrieb der Wälzlagervorrichtung wird durch die Restreibung, welche trotz der Reduktion der Viskosität weiter verbleibt, aufrechterhalten. Mit anderen Worten kann der Wellenerzeuger als Starthilfe verstanden werden, welche ausschließlich während der Startphase bzw. vor dem Start der Rotation der Wälzlagervorrichtung eingesetzt wird. Auf diese Weise wird es darüber hinaus möglich einen relativ kleinen und dementsprechend kostengünstigen Wellenerzeuger zur Verfügung zu stellen. Durch die Reduktion der Baumaßen ist darüber hinaus eine besonders kompakte Anordnung des Wellenerzeugers als Teil der Wälzlagervorrichtung möglich.
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Wälzkörper sind im Sinne der vorliegenden Erfindung Körper mit einer rotationssymmetrischen Ausbildung. Sie können im einfachsten Fall kugelförmig ausgebildet sein. Auch zylinderförmige, nadelförmige oder tonnenförmige Konstruktionen der Wälzkörper sind im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar. Die Laufflächen sind dabei vorzugsweise an die Form der Wälzkörper angepasst. Insbesondere bilden sie eine entsprechende Kraftabstützungsfläche aus, welche zur Kraftaufnahme in radialer Richtung für die Wälzkörper ausgebildet ist. Selbstverständlich können auch Käfige eingesetzt werden, um definierte Abstände zwischen einzelnen, Wälzkörpern zur Verfügung stellen zu können. Auch ist es möglich, dass die Wälzlagervorrichtung mehrere Reihen von Wälzkörpern in axialer Richtung beabstandet voneinander aufweist.
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Eine erfindungsgemäße Wälzlagervorrichtung ist insbesondere eine Wälzlagervorrichtung für ein Radlager eines Fahrzeugs. Gerade dort treten die beschriebenen Nachteile hinsichtlich Kaltstartsituationen bis –30°C und kälter auf. Dementsprechend ist beim Einsatz einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung im Fahrzeugbereich ein besonderer Vorteil zu erzielen. Dieser korreliert insbesondere mit dem grundsätzlich erhöhten Kraftstoffverbrauch direkt nach dem Start. So kann hier eine Einwirkung auf eine niedriger effiziente Fahrsituation des Fahrzeugs getroffen werden, sodass sozusagen zumindest teilweise eine Kompensation des in der Startphase erhöhten Kraftstoffverbrauchs des Fahrzeugs entsteht.
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Der Wellenerzeuger ist vorzugsweise derart ausgelegt, dass ein Aufheizen des Lagerfetts auf einen Temperaturbereich von mehr als ca. 60°C und bis zu ca. 120°C ermöglicht wird. Die exakte Temperaturregelung ist spezifisch für das jeweils gewählte Lagerfett. Eine höhere Erwärmung ist nicht notwendig und vorzugsweise sogar ausgeschlossen, um eine Zersetzung des Lagerfetts und dementsprechend einhergehende Reduktion der Lagerschmierwirkung zu vermeiden.
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Es kann von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung der Wellenerzeuger ausgebildet ist für die Erzeugung von Mikrowellen. Solche Mikrowellen sind bevorzugte Wellen, da sie mit relativ hoher Energiedichte das Aufheizen des Lagerfetts durchführen können. Dies führt zu einem schnellen Energieeintrag und dementsprechend zu einer schnellen Erwärmung. Insbesondere kann kurz vor dem Rotationsbeginn der Wälzlagervorrichtung der Wunsch einer Wälzlagerrotation erkannt werden und noch vor dem Beginn über die Erzeugung der Mikrowellen das Lagerfett auf die gewünschte Betriebstemperatur gebracht werden. Mikrowellen sind darüber hinaus besonders kostengünstig und einfach herstellbar, sodass der entsprechende Wellenerzeuger kostengünstig, einfach und mit kompakten Baumaßen zur Verfügung gestellt werden kann. Beispielsweise kann der Wellenerzeuger mit einer Standheizung gekoppelt werden, sodass bei einer Aktivierung einer Standheizung gleichzeitig auch der Start des Wellenerzeugers erfolgt.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung sich zwischen einem Wellenausgang des Wellenerzeugers und dem Lagerraum ein Wellenleiter erstreckt für die Leitung der erzeugten elektromagnetischen Wellen in den Lagerraum. Darunter ist jede Form von Material zu verstehen, welche in der Lage ist, die erzeugten elektromagnetischen Wellen zu leiten. Beispielsweise kann ein sogenanntes Coaxialkabel verwendet werden. Der Wellenausgang des Wellenerzeugers sowie ein entsprechender Anschluss am Lagerraum sind vorzugsweise als eine einfache und kostengünstige Steckverbindung mit dem Wellenleiter ausgebildet. Das Material des Wellenleiters weist eine ausreichende thermische Stabilität auf, um während des Betriebs des Wellenerzeugers nicht zu degenerieren. Insbesondere ist der Wellenleiter biegbar bzw. elastisch ausgebildet, um die Leitung der erzeugten elektromagnetischen Wellen auch um Kurven und Krümmungen herum gewährleisten zu können. Eine solche Ausführungsform bietet noch mehr Freiheit hinsichtlich der Anordnung des Wellenerzeugers. So muss dieser nicht mehr zwangsläufig Teil des Gehäuses oder einer Lagerschale der Wälzlagervorrichtung sein. Vielmehr ist eine separate Anbindung, z. B. auch an einem karosseriefesten Ort des Fahrzeugs für den Wellenerzeuger möglich. Damit wird die Einsatzflexibilität der Wälzlagervorrichtung weiter erhöht und insbesondere eine Nachrüstbarkeit bei bereits bestehenden Bauraumsituationen in einem Fahrzeug möglich.
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Ebenfalls von Vorteil ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung in wenigstens einer der Lagerschalen ein Wellenkanal ausgebildet ist für den Durchlass der elektromagnetischen Wellen. Dabei kann es sich um einen direkten oder einen indirekten Durchlass der Wellen handeln. So kann direkt eine Öffnung in der Lagerschale vorgesehen sein, durch welche die elektromagnetischen Wellen in den Lagerraum eintreten können. Auch ein indirekter Durchlass ist möglich, bei welchem dieser für die Durchführung des bereits beschriebenen Wellenleiters ausgebildet ist. So kann z. B. ein Coaxialkabel sich durch so einen Durchlass erstrecken und einen eigenen Auslass für den Wellenleiter am Ende des Durchlasses aufweisen. Damit wird eine noch freiere Anordenbarkeit des Wellenerzeugers möglich, wie sie bereits in dem voranstehenden Absatz mit Vorteilen beschrieben worden ist. Selbstverständlich kann der Wellenerzeuger bei einer solchen Ausführungsform auch in das Material einer Lagerschale integriert sein, sodass durch den Durchlass als Öffnung zum Wellenerzeuger hin der Austritt und damit das Einbringen der elektromagnetischen Wellen in den Lagerraum möglich werden.
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Ein weiterer Vorteil wird erzielt, wenn bei einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung der Wellenerzeuger in und/oder an einer Lagerschale angeordnet ist. Damit wird die Kompaktheit der gesamten Wälzlagervorrichtung weiter erhöht. Insbesondere reduziert sich auf diese Weise auch die notwendige Strecke für die Leitung der erzeugten elektromagnetischen Wellen. Insgesamt wird die Kompaktheit reduziert, sodass auch bei beengten Einbausituationen in einem Fahrzeug eine erfindungsgemäße Wälzlagervorrichtung einsetzbar wird. Insbesondere bei ausreichend großen Lagerschalen kann eine solche Situation von Vorteil sein. Dabei muss der Wellenerzeuger nicht zwangsläufig voll umfänglich in der Lagerschale angeordnet sein. Vielmehr ist es möglich, dass eine Teilvorrichtung für die erzeugten elektromagnetischen Wellen vorgesehen ist, welche eine Verteilung in Umfangsrichtung für ein komplett umfängliches radiales Einwirken der erzeugten elektromagnetischen Wellen ermöglicht.
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Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung Dichtmittel für die axiale Abdichtung des Lagerraums zwischen den beiden Lagerschalen angeordnet sind. Dabei weisen die Dichtmittel wenigstens einen Durchlass für die Einbringung der elektromagnetischen Wellen auf. Die Dichtmittel sind also Axialdichtmittel, bezogen auf die Rotationsachse des Lagers. Die Dichtung erfolgt gegen einen Austritt von Lagerfett und sichert darüber hinaus gegen einen Eintritt von Wasser in den Lagerraum ab. Diese axiale Dichtwirkung ist jedoch mit wenigstens einem Durchlass versehen, um durch diesen Durchlass die elektromagnetischen Wellen einzubringen. Auch hier kann wieder sowohl ein direktes, also freies, oder indirektes Einbringen, also mithilfe eines Wellenleiters, erfolgen. Durch das Verschieben des Durchlasses in die Dichtmittel kann auch bei bestehenden Wälzlagervorrichtungen ein erfindungsgemäßes Nachrüsten der beschriebenen Funktionalität durchgeführt werden. Damit werden die Flexibilität und die Einsatzmöglichkeit einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung weiter erhöht.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung die Einbringung der elektromagnetischen Wellen durch die im Einsatz rotatorisch feststehende Lagerschale, erfolgt. Bezogen auf die jeweilige Einbausituation ist immer eine der beiden Lagerschalen feststehend zum gelagerten Körper. Handelt es sich bei der Wälzlagervorrichtung um ein Radlager, so ist diejenige Lagerschale, die mit der Karosserie drehfest verbunden ist, rotationsfest mit Bezug auf diesen Fixpunkt. Die Anordnungen des Wellenerzeugers und die Einbringung der erzeugten elektromagnetischen Wellen erfolgt vorzugsweise mit Bezug auf diese feststehende Lagerschale. Dies führt zu einer erleichterten Anschließbarkeit für die entsprechende Medienversorgung des Wellenerzeugers. Dabei handelt es sich insbesondere um die Verkabelung hinsichtlich der Stromversorgung und des Steueranschlusses für den Wellenerzeuger.
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Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung dieses als Radlager eines Fahrzeugs, insbesondere als doppelreihiges Schrägkugellager ausgebildet ist. Wie bereits erläutert worden ist, wird bei Fahrzeugen sehr häufig im Winter eine Einsatzsituation im Start von bis zu –30°C und kälter auftreten können. Bei solchen Einsatzsituationen ist eine erfindungsgemäße Wälzlagervorrichtung durch die Vorheizmöglichkeit des Lagerfetts besonders vorteilhaft und bringt die beschriebenen Vorteile zu effizienter Betriebsweise des Radlagers mit sich. Die Ausbildung insbesondere als doppelreihiges Schrägkugellager erlaubt neben der bevorzugten Radialabstützung auch eine axiale Abstützung einer solchen Wälzlagervorrichtung. Selbstverständlich können jedoch auch andere Kugellagerbauweisen bzw. andere Wälzlagerbauweisen vorgesehen werden.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung wenigstens eine Sensorvorrichtung vorgesehen ist für die Erfassung der Temperatur des Lagerfetts im Lagerraum. Eine solche Sensorvorrichtung weist einzelne Sensormittel auf, die als Temperaturfühler ausgebildet sein können. Auch ist es möglich, dass eine Kontrolleinheit vorgesehen ist, die z. B. Teil der Wälzlagervorrichtung ist. Die erzeugten Daten der Sensorvorrichtung werden an diese Kontrolleinheit weitergegeben. Sie dient insbesondere dazu den Wellenerzeuger zu kontrollieren, also zu steuern und/oder zu regeln. Durch die Sensorvorrichtung kann eine Rückkopplung zur Verfügungsstellung einer Regelstrecke hergestellt werden. Für ein erfindungsgemäßes Verfahren kann eine solche Kontrolleinheit mit einer entsprechenden Sensorvorrichtung kommunizieren.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Kontrolle einer insbesondere erfindungsgemäß ausgebildeten Wälzlagervorrichtung. Dieses Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- – Erkennen eines Startvorgangs einer Rotationsbewegung der Wälzlagervorrichtung,
- – Aufheizen von Lagerfett in einem Lagerraum der Wälzlagervorrichtung mittels elektromagnetischer Wellen, welche von einem Wellenerzeuger erzeugt werden.
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Erfindungsgemäß erfolgt das Erkennen des Startvorgangs spätestens bei Beginn der Rotationsbewegung der Wälzlagervorrichtung. Bevorzugt ist es jedoch, wenn der Startvorgang vor tatsächlichem Start der Rotationsbewegung erkannt wird. Damit kann sozusagen ein Vorheizen des Lagerfetts erfolgen, sodass zum Start der Rotationsbewegung das Lagerfett bereits auf Betriebstemperatur oder zumindest in einem grundsätzlich erwärmten Zustand, bezogen auf die Umgebungstemperatur, vorliegt. Dabei kann hinsichtlich des Startlaufs eine Reduktion der erhöhten Haftreibungskraft zur Verfügung gestellt werden. Durch die Kontrolle einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung bringt ein erfindungsgemäßes Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Wälzlagervorrichtung erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, die unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung,
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2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung, und
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3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung 10 dargestellt. Diese weist hier kugelförmige Wälzkörper 40 auf, welche im Lagerraum 50 zwischen zwei Lagerschalen 20 und 30 ausgebildet sind. Der Wälzkörper 40 kontaktiert die beiden Lagerschalen 20 und 30 an Laufflächen 22 und 32. Um sicherzustellen, dass eine ausreichende Schmierung der Wälzlagervorrichtung 10 erfolgt, ist im Lagerraum 50 Lagerfett angeordnet.
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Um, wie in beschriebener Weise durchgeführt, eine Reduktion der Viskosität des Lagerfetts im Lagerraum 50 bereits zum Start der Rotation zur Verfügung stellen zu können, weist die Ausführungsform von 1 der Wälzlagervorrichtung 10 einen Wellenerzeuger 60 auf. Dieser ist in der Lage, elektromagnetische Wellen, insbesondere in Form von Mikrowellen zu erzeugen. Um die erzeugten elektromagnetischen Wellen zur Erwärmung des Lagerfetts im Lagerraum 50 nützen zu können, ist am Wellenausgang 62 des Wellenerzeugers 60 ein Wellenleiter 64, insbesondere in Form eines Coaxialkabels, befestigt und angeordnet. Über diesen Wellenleiter 64 erfolgt eine Leitung der erzeugten elektromagnetischen Wellen bis zur äußeren Lagerschale 20 und einem Durchlass 24 in dieser Lagerschale 20. Dieser Durchlass 24 ist hier ausgebildet, um den Wellenleiter 62 aufzunehmen und durch die Lagerschale 20 hindurchzuführen. Am Ende des Durchlasses 24 endet auch der Wellenleiter 64, sodass die erzeugten elektromagnetischen Wellen in den Lagerraum 50 zur Erwärmung des Lagerfetts eintreten können.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung 10. Hier handelt es sich um ein doppelreihiges Schrägkugellager mit zwei Reihen von Wälzkörpern 40. Auf diese Weise wird ein deutlich größerer Lagerraum 50 ausgebildet, welcher ebenfalls teilweise mit Lagerfett ausgefüllt ist. Hier ist ebenfalls gut zu erkennen, dass in axialer Richtung an den beiden Enden der Wälzlagervorrichtung 10 jeweils ein Dichtmittel 70 zur axialen Abdichtung eines Lagerraums 50 vorgesehen ist. Auch hier sind wieder in den beiden Lagerschalen 20 und 30 entsprechende Laufflächen 22 und 32 vorgesehen. In der inneren Lauflagerschale 32 ist hier der entsprechende Durchlass 34 für den Durchlass der elektromagnetischen Wellen vorgesehen. Hier muss kein separater Wellenleiter 64 eingesetzt werden, da sich der Wellenerzeuger komplett innerhalb der Lagerschale 30 befindet. Jedoch kann eine nicht dargestellte Teilvorrichtung vorgesehen sein, um eine umfängliche Verteilung für ein gleichmäßiges radiales Einwirken der erzeugten elektromagnetischen Wellen zur Verfügung stellen zu können.
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Weiter zeigt 2 eine Ausführungsform mit einer Sensorvorrichtung 80. Diese Sensorvorrichtung 80 weist einen Temperaturfühler auf, welcher die aktuelle Betriebstemperatur innerhalb des Lagerraums 50, also insbesondere die Betriebstemperatur des Lagerfetts, bestimmen kann. Eine Weiterleitung und eine entsprechende Kontrolleinheit erlauben es nun, den Wellenerzeuger rechtszeitig auszuschalten, um unnötiges Weiterheizen nach Erreichen eines stationären Betriebszustandes mit stationärer Temperatur zu verhindern.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wälzlagervorrichtung 10 dargestellt. Auch hier handelt es sich um ein zweireihiges Schrägkugellager mit kugelförmigen Wälzkörpern 40. Im Unterschied zur Ausführungsform von 2 ist jedoch hier eine veränderte Anordnung des Wellenerzeugers 60 vorgesehen. Dieser ist nun unabhängig von den beiden Lagerschalen 20 und 30 axial neben der Lagervorrichtung 10 bzw. neben den Lagerschalen 20 und 30 angeordnet. Ebenfalls wieder verbunden an einen Wellenausgang 62 ist ein Wellenleiter 64 für das Leiten der erzeugten elektromagnetischen Wellen. Jedoch tritt dieser Wellenleiter 64 hier durch einen entsprechenden Durchlass 34 in den axialseitlichen Dichtmittel 70 in den Lagerraum 50 ein. Damit kann durch ein entsprechendes Nachrüsten eines derart ausgebildeten Dichtmittels 70 eine erfindungsgemäße Funktionalität auch bei einem bestehenden Wälzlager bzw. einer bereits vorliegenden Wälzlagervorrichtung 10 durchgeführt werden.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Wälzlagervorrichtung
- 20
- äußere Lagerschale
- 22
- Lauffläche
- 24
- Wellenkanal
- 30
- innere Lagerschale
- 32
- Lauffläche
- 34
- Wellenkanal
- 40
- Wälzkörper
- 50
- Lagerraum
- 60
- Wellenerzeuger
- 62
- Wellenausgang
- 64
- Wellenleiter
- 70
- Dichtmittel
- 72
- Durchlass
- 80
- Sensorvorrichtung