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Die Erfindung betrifft eine Abschottvorrichtung für ein Kraftfahrzeug sowie ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Abschottvorrichtung.
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Beim Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs wird das Kraftfahrzeug von Luft umströmt. Insbesondere zwischen dem Unterboden des Kraftfahrzeugs und der Fahrbahn findet ein Durchströmen von Luft statt, was zu einer Erhöhung des Luftwiderstands führt und den Kraftstoffverbrauch erhöht.
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Um den Luftwiderstand beim Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs zu reduzieren ist aus
DE 10 2008 053 973 A1 eine Abschottvorrichtung bekannt, bei der ein Frontspoilersystem in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit in Richtung auf die Straße verschwenkt wird. Das hierzu notwendige Verkleiden und Vorsehen eines Klappmechanismus hat sich als aufwendig erwiesen. Darüber hinaus ist die Gefahr, dass die Abschottvorrichtung durch auf der Straße befindliche Gegenstände zerstört wird, erhöht.
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Aufgabe der Erfindung ist, eine Abschottvorrichtung für ein Kraftfahrzeug vorzuschlagen, bei der der Strömungswiderstand reduziert ist und bei der die Gefahr einer Zerstörung der Abschottvorrichtung im Fahrbetrieb verringert ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Abschottvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer Luftkammer, die im Frontbereich eines Kraftfahrzeugs anordenbar oder angeordnet ist und die in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs eine als Einlass ausgebildete Öffnung aufweist, mit mindestens einer mit der Luftkammer verbindbaren oder verbundenen Luftleiteinheit, die mindestens einen Luftkanal aufweist, mit dem Luft von der Luftkammer in Richtung auf einen Fahrzeugboden leitbar ist und mit mindestens einem an einem Ende des Luftkanals der Luftleiteinheit angeordneten Auslass, aus dem Luft quer oder schräg zur Fahrtrichtung, und insbesondere quer oder schräg zur Ebene des Fahrzeugbodens austretbar ist oder austritt.
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Durch das Anordnen einer Luftkammer im Frontbereich des Kraftfahrzeugs ist die Abschottvorrichtung auf einfache Weise mit Luft beim Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs befüllbar.
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Darüber hinaus ist hierdurch bei Erhöhen der Fahrgeschwindigkeit auch die Austrittsgeschwindigkeit der Luft der Abschottvorrichtung erhöht. Die Stärke des aus dem Auslass austretenden Luftvorhangs ist somit einfach mit der Fahrgeschwindigkeit gekoppelt, wodurch ein Reduzieren der Strömung zwischen Fahrzeugboden und Fahrbahn stets geringhaltbar ist.
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Bei der Luftkammer der Abschottvorrichtung kann es sich um eine Luftkammer handeln, die ausschließlich der Abschottvorrichtung zugeordnet ist. Darüber hinaus kann die Luftkammer eine Luftkammer umfassen, die beispielsweise einen Radiator, einen Kompressor und/oder einer Motor- bzw. Innenraumkühlung vorgeschaltet ist.
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Es erweist sich als vorteilhaft, wenn der Auslass, insbesondere quer zur Fahrtrichtung, abschnittsweise oder in Gänze über den Fahrzeugboden erstreckt ist.
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Wenn der Auslass quer zur Fahrtrichtung in Gänze über den Fahrzeugboden erstreckt ist, ist ein Unterströmen des Unterboden reduziert. Wenn sich der Auslass über einen Abschnitt des Fahrzeugbodens erstreckt, kann der Strömungswiderstand bereichsweise eingestellt werden.
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Der Auslass kann grundsätzlich eine beliebige Kontur umfassen. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn der Auslass mindestens einen Schlitz, insbesondere eine Mehrzahl an Schlitzen umfasst, der/die quer zur Fahrtrichtung erstreckt ist/sind.
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Wenn der Auslass mindestens einen Schlitz umfasst, bildet sich zwischen dem Unterboden des Kraftfahrzeugs und der Straße ein Luftvorhang. Hierbei wird die gesamte durch die Abschottvorrichtung transportierte Luft durch den Schlitz in einem Luftvorhang ausgelassen. Solchenfalls umfasst ein derartig aufgebauter Luftvorhang maximale Stärke. Wenn mehrere Schlitze vorgesehen sind, verteilt sich die durch die Abschottvorrichtung transportierte Luft auf verschiedene Schichten.
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In Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform erweist es sich als vorteilhaft, wenn der mindestens eine Schlitz des Auslasses eine Düse umfasst, insbesondere eine Venturi-Düse umfasst.
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Wenn der mindestens eine Schlitz, insbesondere die Mehrzahl an Schlitzen, jeweils eine Düse umfasst, ist die Austrittsgeschwindigkeit der aus der Abschottvorrichtung ausgelassenen Luft erhöhbar.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass der Auslass lediglich eine Öffnung im Fahrzeugboden des Kraftfahrzeugs umfasst und die Luft nahezu senkrecht zum Fahrzeugboden in Richtung auf die Fahrbahn ausgelassen wird. Es erweist sich jedoch als vorteilhaft, wenn der Auslass mindestens ein lamellenartiges Einstellmittel umfasst, mit dem eine Austrittsrichtung der aus dem Auslass austretenden Luft einstellbar ist.
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Solchenfalls kann die Austrittsrichtung der aus dem Auslass austretenden Luft eine Geschwindigkeitskomponente in Fahrtrichtung bzw. entgegen der Fahrtrichtung umfassen.
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Dadurch, dass die Luftkammer im Frontbereich des Kraftfahrzeugs einen Einlass umfasst, arbeitet die Abschottvorrichtung staustrahlartig. Um die Stärke des aus dem Auslass austretenden Luftvorhanges weiter zu erhöhen und/oder um Druckverluste innerhalb der Abschottvorrichtung auszugleichen, erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Luftleiteinheit mindestens ein Verdichtermittel umfasst.
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Der Verdichter kann beispielsweise ein elektrisch antreibbares Gebläse umfassen.
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Bei einer Ausführungsform der Abschottvorrichtung erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Luftleiteinheit eine Mehrzahl an Luftkanälen umfasst, die stromab des mindestens einen Verdichtermittels angeordnet sind und die jeweils einem Auslass zugeordnet sind und/oder die mindestens einem gemeinsamen Auslass zugeordnet sind.
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Durch die Mehrzahl an Luftkanäle kann die in der Abschottvorrichtung transportierte Luft gleichmäßig über die Breite des Fahrzeugbodens in mindestens einem Auslass zugeführt werden. Hierdurch kann ein gleichmäßig starker Luftvorhang aufgebaut werden.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass die Abschottvorrichtung bei Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs stets von Luft durchströmt ist. Bei einer Ausführungsform der Abschottvorrichtung ist ein Verschlussmittel zum Verschließen und/oder Freigeben zumindest der Luftleiteinheit vorgesehen.
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Ferner erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Abschottvorrichtung mindestens eine Steuereinheit umfasst, mit der zumindest der Betrieb des Verdichtermittels, des Einstellmittels und/oder des Verschlussmittels, insbesondere in Abhängigkeit der Fahrgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, vorgebbar ist.
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Schließlich wird die Aufgabe gelöst durch ein Kraftfahrzeug mit mindestens einer Abschottvorrichtung, insbesondere mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale.
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Die Abschottvorrichtung und/oder das Kraftfahrzeug erweisen sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft:
Dadurch, dass durch die Abschottvorrichtung Luft in die Luftkammer einströmt und quer oder schräg zur Ebene des Fahrzeugbodens austritt, ist auf einfache Weise ein Luftvorhang aufbaubar, der korrespondierend zur Steigerung der Fahrgeschwindigkeit an Stärke gewinnt.
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Dadurch, dass der Auslass als Düse ausbildbar ist, kann die Austrittsgeschwindigkeit der Luft aus dem Auslass weiter erhöht werden.
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Dadurch dass ein Gebläse zuschaltbar ist, kann die Stärke des durch die Abschottvorrichtung aufgebauten Luftvorhangs weiter gesteigert werden, wodurch sich der Luftwiderstand weiter reduzieren lässt.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten sowie Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüche, aus den zeichnerischen Darstellungen und nachfolgender Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform einer Abschottvorrichtung.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Abschottvorrichtung.
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1 zeigt eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehe Abschottvorrichtung für ein Kraftfahrzeug 4. Die Abschottvorrichtung 2 umfasst im Frontbereich des Kraftfahrzeugs 4 eine Luftkammer 6, die in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 4 eine Luftkammer 8 umfasst, der eine Öffnung 8 umfasst, die als Einlass 10 ausgebildet ist. Die Luftkammer 18 der Abschottvorrichtung 2 ist mit einer Luftleiteinheit 12 verbunden. Die Luftleiteinheit 12 umfasst bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel mindestens einen Luftkanal 14, mit dem Luft von der Luftkammer 8 in Richtung auf einen Fahrzeugboden 16 leitbar ist.
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Am Ende des mindestens einen Luftkanals 14 der Luftleiteinheit 12 ist ein Auslass 18 vorgesehen, durch den die Luft quer oder schräg zur Fahrtrichtung und insbesondere quer oder schräg zur Ebene des Fahrzeugbodens 16 austritt. Die austretende Luft bildet hierbei einen Luftvorhang 20 der entgegen der Fahrtrichtung strömende Luft von dem Bereich zwischen dem Fahrzeugboden 16 und einer Fahrbahn 22 zumindest reduziert.
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Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Auslass 18 in Gänze über den Fahrzeugboden 16 erstreckt. Darüber hinaus ist bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel der Auslass durch mindestens einen Schlitz 24 gebildet, der sich quer zur Fahrtrichtung über den Fahrzeugboden 16 erstreckt. Die Stärke des Luftvorhangs 20 zu erhöhen umfasst die Luftleiteinheit 12 ein als Gebläse 24 ausgebildetes Verdichtermittel 26.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen, sowie in den Zeichnungen gezeigten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung und ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Abschottvorrichtung
- 4
- Kraftfahrzeug
- 6
- Luftkammer
- 8
- Öffnung
- 10
- Einlass
- 12
- Luftleiteinheit
- 14
- Luftkanal
- 16
- Fahrzeugboden
- 18
- Auslass
- 20
- Luftvorhang
- 22
- Fahrbahn
- 24
- Gebläse
- 26
- Verdichtermittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008053973 A1 [0003]