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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem Antriebs- und einem Lastteil, wobei das Antriebsteil ein gelenktes Antriebsrad und ein Paar Lastarme besitzt. Die Lastarme tragen jeweils an ihrem freien Ende ein Lastrad. Das Lastteil besitzt ein in der Höhe verfahrbares Lasttragmittel an einem Schubmast, der zwischen den Lastarmen in Fahrzeuglängsrichtung verfahrbar ist.
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Aus
EP 1 153 815 A2 ist eine Deichsel für ein kraftgetriebenes Flurförderzeug bekannt. Das bekannte Flurförderzeug ist mit einem Deichselstiel ausgestattet, an dessen freien Ende ein Deichselkopf mit einem in Verlängerung des Deichselstiels angeordneten Horn vorgesehen ist. Das Horn ist mit sich quer zum Horn erstreckenden Griffen ausgestattet, von denen aus ein Fahrschaltergriff betätigt werden kann. Ebenfalls sind Schalttasten im Bereich des Horns am Deichselkopf vorgesehen. Das bekannte Flurförderzeug ist als ein Mitfahrerflurförderzeug aufgebaut, das eine schwenkbare Standplattform besitzt.
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Aus
EP 1 016 569 A2 ist ein Deichselkopf für ein Flurförderzeug bekannt, bei dem der Deichselkopf seitlich zu einem sich in Längsrichtung der Deichsel erstreckenden Horn Griffe besitzt, über die Fahrschalter und Taster bedient werden können.
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EP 0 751 060 A1 ist eine Deichsel für ein kraftgetriebenes Flurförderzeug bekannt, bei der ein drehbarer Fahrgeschwindigkeitsschalter mit einer Daumenmulde und über einen gestreckten Finger bedienbare Taster am Deichselkopf vorgesehen sind.
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EP 0 538 697 A1 ist für ein Mitgehflurförderzeug ein Deichselkopf bekannt geworden, der einen Griff besitzt und im Bereich des Deichselhorns einzelne, per Daumen betätigbare Taster aufweist.
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Bei deichselgeführten Flurförderzeugen besteht das Bedürfnis, die vorgesehenen Funktionen in Form von Hubfunktionen und/oder Fahrfunktionen in übersichtlicher und ergonomischer Weise der Bedienperson zu präsentieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem deichselgeführten Flurförderzeug mit einem Schubmast die zahlreichen Bedienfunktionen, insbesondere die Hubfunktionen, in ergonomischer Weise anzuordnen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Flurförderzeug mit den Merkmalen aus Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
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Das erfindungsgemäße Flurförderzeug besitzt ein Antriebs- und ein Lastteil. Das Antriebsteil besitzt ein angetriebenes und gelenktes Rad sowie ein Paar von Lastarmen. Die Lastarme besitzen jeweils an ihrem freien Ende ein Lastrad. Das Lastteil besitzt ein in der Höhe verfahrbares Lasttragmittel an einem Schubmast. Der Schubmast ist zwischen den Lastarmen in Fahrzeuglängsrichtung verfahrbar. Das Antriebsteil des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist als Mitgeh- oder Standfahrzeug mit einer klappbaren Standplattform ausgerüstet, die im Mitgängerbetrieb hochgeklappt ist. Standfahrzeuge werden gelegentlich auch als Mitfahr- oder Mitnahmefahrzeug bezeichnet. Ferner ist das Flurförderzeug mit einer Deichsel ausgestattet, deren Deichselkopf mit Bedienelementen für Fahr- und Bedienfunktionen ausgestattet ist. Bei dem erfindungsgemäßen Flurförderzeug wird ein deichselgeführter Schubmaststapler mit einer hochklappbaren Fahrerstandplattform bereitgestellt, der über eine Deichsel sowohl kraftgetrieben Fahren als auch Heben kann. Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass anders, als bei einem Schubmaststapler, der mit einer Kabine und einem dazugehörigen Dach ausgestattet ist, an einem Deichselkopf die kompakte Anordnung der Bedienelemente auch für die Bedienung eines Schubmastes einzusetzen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs weist das Antriebsteil ein dreirädriges Fahrwerk auf, bei dem zwei Räder von den Lasträdern gebildet sind. Das erfindungsgemäße Fahrzeug ist also mit einem dreirädrigen Fahrwerk ausgestattet.
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In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist ein Hydraulikzylinder zwischen dem Antriebsteil und dem Schubmast vorgesehen, der den Schubmast zwischen den Lastarmen in Fahrzeuglängsrichtung verfährt. Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug, das als Mitgeh- oder Standfahrzeug vergleichsweise kurz ausgebildet ist, wird der Hydraulikzylinder schräg zur Fahrzeuglängsrichtung angeordnet. Dies bedeutet, dass der Hydraulikzylinder beispielsweise seitlich von außen kommend an dem Schubmast angreift, um diesen zwischen den Lastarmen zu verfahren. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass das Antriebsteil vergleichsweise kurz bauen kann. Bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugkopf weist der Deichselkopf ein als Verlängerung eines Deichselstiels angeordnetes Horn auf. Das Horn besitzt seitlich auf gegenüberliegenden Seiten Handgriffe. Die an dem Deichselkopf vorgesehenen Bedienelemente für die Fahr- und Hubfunktion des Fahrzeugs sind sämtlich von einer auf dem Handgriff ruhenden Hand betätigbar. Der Verwendung eines mit Handgriffen ausgestatteten Deichselkopfes schafft genügend Platz für Bedienelemente und ist geeignet, um die zahlreichen möglichen Funktionen in übersichtlicher Weise anzuordnen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist seitlich von dem Horn jeweils ein Tragabschnitt vorgesehen, der in jeweils einen in den Handgriff übergehenden Schenkelabschnitt mündet. Dabei bilden Tragabschnitt, Schenkelabschnitt und Handgriff zusammen mit dem Horn eine Grifföffnung in dem Deichselkopf. Mindestens einer der Tragabschnitte weist an seiner zu dem Handgriff weisenden Seite einen Wippschalter auf, der über einen gestreckten Finger einer auf dem Handgriff ruhenden Hand betätigbar ist. Die Grifföffnung schafft Platz, um in ergonomischer Weise Bedienelemente anzuordnen. Der Vorteil bei einem Mitgeh- oder Mitfahrschubmaststapler liegt darin, dass die für den ordnungsgemäßen Betrieb des Schubmasts notwendigen Bedienelemente gut erreichbar für die mitgehende Person bzw. die auf einer Fahrerstandplattform stehende Person sind. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass bei einem herkömmlichen Schubmaststapler der Fahrer sitzt und somit auf dem Armaturenbrett ganz andere Möglichkeiten für die Anordnung der Bedienelemente bestehen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist links und/oder rechts, seitlich des Wippschalters, ein Tasterpaar vorgesehen, wobei die Taster des Tasterpaares entgegen gesetzte Bewegungen an dem Fahrzeug oder seinem Hubgerüst auslösen. Die Taster eines Tasterpaares sind bevorzugt Proportionaltaster, mit denen beispielsweise die Hydraulikfunktionen feinfühlig gesteuert werden können. Ist beispielsweise eine erste Taste für ein Neigen des Schubmasts in eine Richtung vorgesehen, so ist die korrespondierende zweite Taste aus dem Tasterpaar für die Neigung in die entgegen gesetzte Richtung vorgesehen. Die Tasterpaare können mit einer auf dem Handgriff ruhenden Hand problemlos bestätigt werden.
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Als ergonomisch besonders günstig hat sich herausgestellt, links und rechts des Wippschalters ein Tasterpaar vorzusehen, wobei das näher zum Horn liegende Tasterpaar auf einer Geraden liegt, die einen spitzen Winkel zum Deichselstiel einschließt und das näher zum Schenkelabschnitt liegende Tasterpaar einen stumpfen Winkel zum Deichselstiel einschließt. Die Anordnung des Tasterpaares nahe dem Horn mit dem spitzen Winkel nahezu in Längsrichtung der Deichsel anzuordnen, erlaubt eine schnelle und zuverlässige Bedienung mit dem Zeigefinger und ohne dass weitere besondere Vorkehrungen erforderlich sind.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Fahrzeugs wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
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1 das erfindungsgemäße Fahrzeug in einer Ansicht von der Seite,
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2 das erfindungsgemäße Fahrzeug aus 1 in einer Ansicht von oben,
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3 eine perspektivische Ansicht des Hubmasts von vorn,
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4 eine perspektivische Ansicht des Lastteils von hinten,
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5 eine Ansicht des Deichselkopfes von oben und
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6 eine Ansicht des Deichselkopfes von der Seite.
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1 zeigt das erfindungsgemäße Flurförderzeug in einer perspektivischen Ansicht von der Seite. Das Fahrzeug besitzt ein Antriebsteil 10 und ein Lastteil 12. Das Antriebsteil 10 besitzt zwei Lastarme 14, 16, die an ihrem vorderen Ende jeweils ein Lastrad 18 besitzen.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Antriebsteil 10 mit einer herausklappbaren Fahrerstandplattform 20 versehen. Zur seitlichen Führung des Fahrers, insbesondere bei der Kurvenfahrt, sind Seitenstützen 22 und 24 vorgesehen. Das Antriebsteil 10 besitzt ein einziges angetriebenes Rad 26, das auch gelenkt wird.
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Der Antrieb des Rades 26 erfolgt elektrisch, wozu eine Batterie in einem Batteriefach 28 vorgesehen ist.
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Die Bedienung des Fahrzeuges erfolgt über eine Deichsel 30, die einen Deichselstiel 32 und einen Deichselkopf 34 besitzt. Die Deichsel 30 kann um eine senkrecht stehende Achse L gelenkt werden. Hierdurch wird der Lenkwinkel des Rades 26 elektrisch eingestellt. Zudem kann die Deichsel 30 um die horizontale Achse H geschwenkt werden.
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Das Lastteil 12 besitzt ein Lasttragemittel mit einem Paar 36 von zwei, parallel zueinander angeordneten Lastgabeln. Die Lastgabeln 36 sind an einem Lastschlitten 38 angeordnet, der in der Höhe entlang einem Hubmast 40 verfahrbar ist. Der Hubmast 40 ist mit dem Doppelpfeil S an den Lastarmen 14 verfahrbar.
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Die 3 und 4 zeigen den Aufbau des Lastteils 12 im Detail. Wie in 3 zu erkennen, sind die Lastgabeln 36 im Wesentlichen rechwinklig und sitzen an einem Lastschlitten 38, der in einem Innenmast 42 verfahrbar ist. Der Innenmast 42 selbst ist innerhalb eines Außenmasts 44 angeordnet. Der Innenmast 42 und der Außenmast 44 bilden also einen zweischüssigen Hubmast. Der Hubmast 40 insgesamt ist über einen Hydraulikzylinder 46 verfahrbar. Hierzu sind die Rollen 48 im Masthalter 50 vorgesehen. Der Hubmast 40 ist im Lastteil 12 über ein Paar von Hubzylindern 52 neigbar gelagert. Der Zylinder 46 ist räumlich schräg zur Längsrichtung des Fahrzeugs angeordnet, wobei das unter dem Antriebsteil angeordnete Ende des Hydraulikzylinders 46 an dem Antriebsteil (Rahmen) und an das andere Ende des Hydraulikzylinders 46 zentral an dem Masthalter 50 angreift.
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Die Bedienung des Flurförderzeugs erfolgt über eine Deichsel, wie sie in den 5 und 6 dargestellt ist. Die Deichsel 30 besitzt einen kurzen Deichselstiel 32, der um eine horizontale Achse neigbar und eine vertikale Achse schwenkbar an einem Deichselarmhalter 54 gelagert ist.
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Der Deichselfuß 56 ist innerhalb des Antriebsteils angeordnet und ist drehbar an diesem gelagert. Die Lenkbewegung sowie die Steuerbefehle vom Deichselkopf werden an eine entsprechende Fahrzeugsteuerung im Inneren weitergeleitet.
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Der Deichselkopf 34 besitzt ein zentral angeordnetes Deichselhorn 58, das sich in Längsrichtung des Deichselstiels 32 bis zu einem Schalttaster 59 erstreckt, der als Körperschutzschalter am Ende der Deichsel vorgesehen ist. Das Horn des Deichselkopfes verzweigt sich in zwei Tragabschnitte 60, 62, die sich seitlich aus dem Horn 58 erstrecken. Die Tragabschnitte 60, 62 besitzen eine breite Basis am Horn 58, die ihnen eine ungefähr dreieckige Form verleiht. Die Tragabschnitte 60, 62 gehen in seitliche Schenkelabschnitte 64, 66 über. Die seitlichen Schenkelabschnitte 64, 66 gehen in die Handgriffe 68 und 70 über. Seitlich zu den Handgriffen 68, 70 sind Fahrgeschwindigkeitsschalter 72 und 74 vorgegeben, über die die Fahrgeschwindigkeit und die Fahrtrichtung vorgegeben werden. Die Fahrgeschwindigkeitsschalter 72 und 74 sind drehbar an dem Horn 58 befestigt. Der Handgriff 68, Schenkelabschnitt 66 und Tragabschnitt 60 bilden zusammen mit dem Horn 58 eine Grifföffnung 76. Der Handgriff 70 mit dem Schenkelabschnitt 64 und dem Tragabschnitt 62 bilden zusammen mit dem Horn 58 eine Grifföffnung 78.
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Auf dem Tragabschnitt 60 ist eine Wippschalter 80 vorgesehen, über die ein Heben und Senken des Lasttragmittels ausgelöst werden kann. Seitlich außen liegend hin zu dem Schenkelabschnitt 66 ist ein Tastenpaar 82 vorgesehen, über das eine Zinkenverstellung, d. h. eine Bewegung der Zinken quer zur Längsrichtung ausgelöst werden kann. Ein Tastenpaar 84 ist für einen Seitenschieber vorgesehen, mit dem die Lastgabel bei festem Abstand zueinander verschieblich ist.
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An dem Tragabschnitt 62 ist ebenfalls zentral ein Wippschalter 86 vorgesehen, über den der Mastvorschub vor und zurück entlang der Lastarme gesteuert wird. Die seitlich neben dem Wippschalter 86 vorgesehenen Taster 88 dienen zum Neigen des Mastes vor oder zurück. Die außen liegenden Taster 90 dienen zur Betätigung einer Teleskopgabel.
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Die Bedienelemente 80, 82, 84, 86, 88 und 90 sind derart an den Grifföffnungen 76 und 78 angeordnet, dass sie über die gestreckten Finger einer auf den Handgriffen 68 und 70 liegenden Hand betätigt werden können. Ein Hupenschalter 92 ist zentral auf dem Horn 58 angeordnet und kann durch ein entsprechendes Drücken betätigt werden.
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Fahrfunktionen betreffen das Fahren des Fahrzeugs und weisen daher ein Fahrgeschwindigkeitssignal, das die Geschwindigkeit vorgibt, sowie ein Lenkwinkelsignal auf. Bedienfunktionen betreffen Hubfunktionen zum Heben und Senken des Lasttragmittels an dem Hubmast, wobei hier zwischen Freihub und Masthub unterschieden werden kann. Weitere Bedienfunktionen sind Hydraulikfunktionen und betreffen das Verfahren des Hubmastes entlang der Lastarme sowie das Neigen des Mastes in seinem Masthalter. Diese Bedienfunktionen werden auch als Zusatzhydraulik bezeichnet. Um flexibel mit den Lastzinken des Lasttragmittels arbeiten zu können, ist zudem ein Seitenschieber sowie eine Zinkenverstellung und eine Teleskopgabel vorgesehen. Auch diese Funktionen werden als Bedienfunktionen angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1153815 A2 [0002]
- EP 1016569 A2 [0003]
- EP 0751060 A1 [0004]
- EP 0538697 A1 [0005]