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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schrank mit wenigstens einem Korpus und mit wenigstens einem Rollo, das relativ zueinander bewegbare Segmente aufweist und das zwischen einer offenen Position und einer geschlossenen Position verschiebbar ist, wobei das Rollo derart angeordnet ist, dass es in seiner geschlossenen Position wenigstens eine Seite, vorzugsweise wenigstens die Frontseite des Korpus verschließt.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Schränke bereitzustellen, deren offene Seite durch ein verschieblich angeordnetes und aus einzelnen Segmenten aufgebautes Rollo verschließbar ist. Dieses Rollo kann durch einen Nutzer beispielsweise nach oben und unten oder in horizontaler Richtung bewegt werden, um die offene Seite des Korpus freizugeben oder zu verschließen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schrank der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass dieser einen besonders ansprechenden optischen Gesamteindruck vermittelt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Schrank mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach ist vorgesehen, dass wenigstens ein erstes Mittel vorgesehen ist, das auf wenigstens eines der Segmente des Rollos derart einwirkt, dass sämtliche Segmente des Rollos, die sich auf der durch das Rollo geschlossenen Seite des Korpus befinden, bei vollständig geschlossenem Rollo mit ihrer Frontseite in einer Ebene liegen. Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass die Segmente des Rollos, die sich auf der durch das Rollo geschlossenen Seite des Korpus befinden bei geschlossenem Rollo alle in einer Ebene, beispielsweise alle in einer vertikalen Ebene und vorzugsweise in einer zur offenen Korpusseite parallelen Ebene liegen.
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Dies bedeutet, dass auch das randseitige bzw. letzte Segment des Rollos, das sich auf der fraglichen Seite des Korpus befindet bei geschlossenem Rollo nicht schräg steht bzw. nicht in einer anderen Ebene verläuft als die weiteren Segmente des Rollos, die sich auf der geschlossenen Seite des Korpus erstrecken. Das geschlossene Rollo vermittelt somit den Eindruck eines einheitlichen Verschlusselementes, da die Segmente, die beispielsweise als Lamellen oder dergleichen ausgeführt sein können, mit ihrer Frontseite, d. h. mit ihrer zum Nutzer gewandten Seite alle in einer Ebene liegen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren einen Schrank mit wenigstens einem Korpus und mit wenigstens einem aus relativ zueinander bewegbaren Segmenten aufgebauten Rollo, das zwischen einer offenen Position und einer geschlossenen Position verschiebbar ist und dass in seiner geschlossenen Position wenigstens eine Seite, vorzugsweise wenigstens die Frontseite des Korpus verschließt. Erfindungsgemäß ist in dieser Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass wenigstens ein zweites Mittel vorgesehen ist, das auf wenigstens eines der Segmente des Rollos derart einwirkt, dass dieses bei vollständig geöffnetem Rollo mit seiner Frontseite parallel zu der genannten Seite des Korpus verläuft, die durch das Rollo verschließbar ist. Dies bedeutet, dass bei vollständig geöffnetem Rollo das noch sichtbare Segment des Rollos nicht schräg steht, sondern in einer Ebene steht, die sich parallel zu der durch das Rollo verschließbaren Seite, beispielsweise zu der Frontseite des Korpus des Schrankes erstreckt. Denkbar ist es beispielsweise, dass das letzte Segment des Rollos, das sich bei vollständig geöffnetem Rollo auf der fraglichen Seite, insbesondere auf der Frontseite des Korpus erstreckt, senkrecht steht und nicht schräg nach hinten geneigt ist, wie dies bei aus dem Stand der Technik bekannten Schränken der Fall ist.
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Auch eine Kombination der beiden erfindungsgemäßen Ausgestaltungen ist denkbar und von der Erfindung mitumfasst. In diesem Fall ist vorzugsweise vorgesehen, dass die sich auf der durch das Rollo verschließbaren Seite des Korpus erstreckenden Segmente des Rollos bei geschlossenem Rollo in derselben Ebene befinden und vorzugsweise in einer Ebene, die sich parallel zur offenen Seite des Korpus erstreckt und vorzugsweise vertikal angeordnet ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die genannte Seite des Korpus Seitenwandungen aufweist, die in einem Endbereich gekrümmt ausgebildet sind. So ist es beispielweise denkbar, dass der Korpus zwei Seitenwandungen aufweist, deren oberer, frontseitiger Endbereich eine Krümmung aufweist, durch die die frontseitige Kante in eine oben liegende Kante der Seitenwandung übergeht. In diesem Fall unterscheidet sich die Orientierung dieses Abschnittes der Seitenwandung von der Orientierung des benachbarten Segmentes des Rollos, da dieses vorzugsweise nicht der Krümmung des oberen Endbereiches der Seitenwandung folgt, sondern beispielsweise vertikal ausgerichtet ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich in dem Schrank Führungen befinden, in denen die Segmente des Rollos verschieblich aufgenommen sind, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Führungen an den zueinander gewandten Seiten der Seitenwandungen des Korpus angeordnet sind. In diesem Fall weisen die Seitenwandungen Führungen auf, die an den zueinander gewandten Flächen der Seitenwandungen angeordnet sind.
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Die Segmente des Rollos können sich ebenfalls zwischen den Seitenwandungen erstrecken oder auch eine größere Breite bzw. Länge aufweisen als der Abstand zwischen den Seitenwandungen und somit dem eigentlichen Korpus vorgelagert sein.
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Die Führungen können wenigstens einen geraden und wenigstens einen gekrümmten Abschnitt aufweisen, wobei sich der gerade Abschnitt vorzugsweise parallel zu der durch das Rollo verschließbaren Seite des Korpus erstreckt. Denkbar ist es, dass die Führungen somit der Kontur der Seitenwandung folgen, der sie angeordnet sind. Weist beispielsweise die Seitenwandung einen geraden frontseitigen Abschnitt und einen sich daran anschließenden gekrümmten Abschnitt auf, der sodann wieder in einen geraden, beispielsweise horizontal verlaufenden Abschnitt übergeht, ist es denkbar, dass die Führung exakt dieser Kontur folgt, d. h. ebenfalls einen geraden Abschnitt aufweist, einen sich daran anschließenden gekrümmten Abschnitt und dann wieder einen geraden Abschnitt aufweist, in dem das Rollo in seinem geöffneten Zustand geführt ist.
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Das genannte erste Mittel kann durch einen Bestandteil des Rollos gebildet werden, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass das erste Mittel wenigstens einen Vorsprung aufweist, mittels dessen das erste Mittel auf ein Segment des geschlossenen Rollos einwirkt und vorzugsweise auf das Segment des geschlossenen Rollos, das sich am z. B. oberen Rand des geschlossenen Rollos befindet. Das genannte erste Mittel kann somit durch einen Vorsprung auf ein Segment des Rollos einwirken, das sich am Rand des geschlossenen Rollos befindet bzw. das das erste oder letzte Segment des Rollos bildet, durch das die genannte Seite des Korpus verschließbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das zweite Mittel durch wenigstens einen Vorsprung gebildet wird, der sich auf der von der Frontseite abgewandten Rückseite wenigstens eines Segmentes des Rollos befindet.
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Denkbar ist es, dass ein erster Vorsprung an dem Segment des geschlossenen Rollos angeordnet ist, das sich am z. B. unteren Rand des geschlossenen Rollos befindet, das also beispielsweise das erste oder letzte Segment des Rollos darstellt und dass vorzugsweise ein zweiter Vorsprung an dem zu diesem benachbarten Segment angeordnet ist. Die beiden Vorsprünge können Flächen aufweisen, die so ausgebildet sind, dass in dem Fall, dass die Flächen der Vorsprünge aneinander liegen, die Segmente senkrecht zueinander stehen. Dieses Aneinanderliegen der Vorsprünge der Segmente kann beispielsweise dann eintreten, wenn sich das Rollo in einem gekrümmten Bereich der Führungsbahn befindet.
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Dadurch wird sichergestellt, dass das vorletzte Segment auf das letzte Segment eine Kraft ausübt, die sicherstellt, dass das letzte Segment, das bei geöffnetem Rollo sich noch auf der durch das Rollo verschließbaren Korpusseite befindet, z. B. senkrecht steht.
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Die einzelnen Segmente des Rollos können in beliebiger Art und Weise miteinander verbunden sein. In Betracht kommen beispielsweise Filmscharniere oder auch Scharniere, die zwei ineinander greifende Abschnitte aufweisen, von denen jeweils einer mit den zueinander benachbarten Segmenten des Rollos in Verbindung steht.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine Schnittansicht durch den erfindungsgemäßen Schrank mit geschlossenem Rollo,
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2: eine Schnittansicht durch den erfindungsgemäßen Schrank mit geöffnetem Rollo,
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3, 4: perspektivische Ansichten des erfindungsgemäßen Schrankes mit unterschiedlichen Positionen des Rollos,
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5: eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Schrank mit geschlossenem Rollo,
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6: eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Schrankes mit geschlossenem Rollo,
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7, 8: Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schrankes mit Rollo in unterschiedlichen Öffnungspositionen,
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9, 10: eine Ansicht von vorne sowie eine Seitenansicht auf den erfindungsgemäßen Schrank mit geschlossenem Rollo und
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11: eine mögliche Einbausituation des Schrankes bzw. des Rollos.
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1 zeigt das Schrankelement 10 mit einem Boden 12, einer Rückwand 14, einer Deckwand 16 und zwei Seitenwandungen 18, zwischen denen der Boden 12, die Rückwand 14 und die Deckwand 16 angeordnet sind.
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In den Seitenwandungen 18 befinden sich auf der jeweils innenliegenden Seite jeweils eine Führung 19, die einen horizontalen Abschnitt 191, einen sich daran anschließenden gekrümmten Abschnitt 192 und einen sich daran anschließenden vertikalen Abschnitt 193 aufweist. Der obere Abschnitt 191 der Führung 19 läuft parallel zur Deckwand 16 und der frontseitige Abschnitt 193 der Führung 19 läuft parallel zur vorne offenen Seite 100 des Schrankes 10, die durch das Rollo verschließbar ist. Das Bezugszeichen R kennzeichnet ein Sektionalrollo, das aus einzelnen Segmenten besteht, von denen exemplarisch das oberste sowie die beiden untersten mit dem Bezugszeichen 20, 40 und 50 gekennzeichnet sind.
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Die einzelnen Segmente des Rollos, die eine gemäß 1 nach rechts gerichtete Frontseite des Rollos bilden, weisen auf ihrer Rückseite Vorsprünge auf, von denen die des obersten Segmentes sowie der beiden untersten Segmente mit dem Bezugszeichen 21, 41 und 51 gekennzeichnet sind.
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Auch die dazwischen befindlichen Segmente des Rollos R weisen auf ihren von der Frontseite abgewandten Rückseiten Vorsprünge auf.
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Die Vorsprünge laufen in den Nuten bzw. Führungen 19, so dass das Rollo insgesamt entlang der Führung 19 beweglich bzw. verschiebbar aufgenommen ist.
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Die einzelnen Segmente 20, 40, 50 sowie auch die zwischen diesen Segmenten liegenden nicht mit Bezugszeichen versehenen Segmente des Rollos sind beispielsweise durch Filmscharniere oder auch anderweitig miteinander schwenkbar verbunden.
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Mit dem Bezugszeichen 30 ist das erfindungsgemäße erste Mittel vorgesehen, das ebenfalls in der Führung 19 läuft und das einen Vorsprung aufweist, der mit dem Bezugszeichen 31 gekennzeichnet ist. Dieser Vorsprung steht mit einem winkligen Vorsprung 22 in Verbindung, der sich auf der Rückseite des obersten Segmentes 20 des Rollos R erstreckt.
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In der in 1 dargestellten geschlossenen Position des Rollos R, in der das Rollo die Seite 100 überdeckt, übt das erste Mittel 30 mit seinem Vorsprung 31 eine nach rechts gerichtete Kraft auf den Vorsprung 22 des in geschlossener Position obersten Segmentes des Rollos 20 aus, bzw. hält dieses Segment in der dargestellten Position, so dass dieses Segment 20 vertikal steht. Dadurch wird sichergestellt, dass die Frontseite des obersten Segmentes 20 in der gleichen, hier vertikalen Ebene liegt, wie die Frontseiten der darunter befindlichen bzw. weiteren die offene Seite verschließenden Segmente des Rollos R.
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Wie dies weiter aus 1 hervorgeht, sind auch die beiden untersten Segmente 40, 50 jeweils mit Vorsprüngen 41, 51 versehen, die zueinander gewandte Flächen F aufweisen, die bei geschlossenem Rollo in etwa in einem rechten Winkel zueinander verlaufen.
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Wird das Rollo ausgehend von seiner in 1 dargestellten geschlossenen Position nach oben bewegt, ergibt sich die Anordnung gemäß 2.
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Wie dies aus der 2 hervorgeht, sind bei geöffnetem Rollo sämtliche Segmente bzw. deren Führungen in dem horizontalen oberen Abschnitt 191 der Nut 19 aufgenommen, mit Ausnahme des Vorsprungs 51 des letzten bzw. untersten Segmentes 50. Dessen Vorsprung 51 befindet sich nach wie vor auch bei geöffnetem Rollo R in dem vertikal verlaufenden Teil 193 der Führung 19, d. h. in dem Teil der Führung, der sich an der offenen Seite 100 des Schrankes befindet. Der Vorsprung 51 läuft somit nur in dem Abschnitt 193 der Führung, der sich an der offenen Seite 100 des Schrankes befindet.
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Wie dies aus 1 und 2 hervorgeht, läuft der Vorsprung 30 bzw. das Segment 30 stets nur in dem horizontal verlaufenden Abschnitt 191 der Führung 19 und steht auch im geöffneten Zustand des Rollos mit seinem Vorsprung 31 mit dem Vorsprung 22 des ersten Segmentes bzw. des obersten Segmentes 20 in Verbindung.
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Wesentlich in 2 ist die relative Anordnung der Vorsprünge 41, 51. Aufgrund der im offenen Zustand des Rollos in etwa rechtwinkligen Anordnung der beiden Flächen F ergibt sich nun bei geöffnetem Rollo, dass bei Anlage der Flächen F die Front- bzw. Oberseite des Segmentes 40 im rechten Winkel zu der Front- bzw. Oberseite des Segmentes 50 verläuft. Dadurch wird sichergestellt, dass das letzte bzw. unterste Segment 50 bei vollständig geöffnetem Rollo nicht schräg steht, sondern nach wie vor senkrecht, d. h. parallel zu der Ebene 100 des Schrankes.
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3 zeigt eine perspektivische Anordnung des Schrankes mit einem teilweise geöffneten Rollo R und 4 eine perspektivische Ansicht des Schrankes mit vollständig geöffnetem Rollo. Auch hieraus wird ersichtlich, dass bei vollständig geöffnetem Rollo sämtliche Segmente auf der Oberseite des Schrankes bzw. des Korpus angeordnet sind mit Ausnahme des untersten Segmentes 50, das auch bei geöffnetem Rollo aufgrund der genannten Anordnung der Flächen F vertikal steht.
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Aus 3 und 4 ist weiter ersichtlich, dass die Seitenwandungen 18 jeweils einen gekrümmten oberen, frontseitigen Abschnitt 18' aufweisen.
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5 zeigt die Anordnung in einer Position von oben bei geschlossenem Rollo und zeigt, die Position des Vorsprungs 22, der sich von der Rückseite des obersten Segmentes 20 erstreckt.
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Ebenfalls dargestellt ist das erste Mittel 30 bzw. dessen Vorsprung 31.
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Das erfindungsgemäße zweite Mittel wird durch die Vorsprünge 41, 42 der beiden endseitigen Segmente 40, 50 gebildet, die so ausgebildet sind, dass das Segment 50 in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel senkrecht steht, auch wenn das Rollo vollständig geöffnet ist. Das Segment 50 ändert während des Öffnungs- und Schließvorgangs nicht seine Neigung, sondern bleibt in einer Ebene.
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6 zeigt den erfindungsgemäßen Schrank in perspektivischer Ansicht bei geschlossenem Rollo und verdeutlicht, dass in dieser Position alle Segmente des Rollos R parallel zu der offenen Seite 100 des Korpus stehen.
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7 zeigt den erfindungsgemäßen Schrank mit teilweise geöffnetem Rollo in einer Seitenansicht und 8 in einer Ansicht mit vollständig geöffnetem Rollo.
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Aus 9 ist eine Ansicht des Rollos bzw. des Schrankes von vorne bei geschlossenem Rollo und aus 10 eine Seitenansicht ersichtlich.
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Wie dies aus den 9 und 10 hervorgeht, überragt das Rollo R die frontseitigen Kanten der Seitenwandungen weitgehend und verläuft somit nicht zwischen den seitlichen Wandungen, sondern vor diesen, wie dies auch aus der Seitenansicht gemäß 10 hervorgeht.
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11 zeigt eine Einbausituation, bei dem in einem Schrankkorpus zwei der erfindungsgemäß ausgeführten Rollos R angeordnet sind.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht darauf beschränkt, dass das Rollo R in vertikaler Richtung hin und her bewegbar ist, sondern umfasst auch andere Bewegungsrichtungen, wie beispielsweise eine Bewegungsrichtung zur Seite.