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Die Erfindung geht aus von einem Lastaufnahmemittel für ein Regalbediengerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Lastaufnahmemittel Regalbediengeräte bekannt, die wenigstens ein teleskopisch verstellbares Tragmittel zum Aufnehmen und Absetzen von Ladungsträgern aus einem Regal oder in ein Regal umfassen. Ferner ist es bekannt zumindest ein Paar von quer zur Ausfahrrichtung des Tragmittels beidseitig neben dem Tragmittel angeordneten Endlosförderern vorzusehen, um die Vorgänge im Warenein- und Ausgangsbereich beschleunigen zu können. Insbesondere können Warenträger wie Paletten etc. mit Endlosförderern wie Kettenförderern schneller von einem Hubrahmen des Regalbediengeräts auf Rollenbahnen befördert werden und umgekehrt als mit Teleskoptischen oder Teleskopgabeln.
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Beim Übergang von/auf Rollenbanen ist es ferner bekannt, eine Neigung des Endlosförderers an eine Neigung der Rollenbahn anzupassen, die üblicherweise in der Größenordnung von 2–3° liegt. Dazu ist der Endlosförderer mit einer Hubvorrichtung zum Heben und Senken zumindest eines Endes der Endlosförderer ausgestattet. Um auf der Länge einer Europalette eine Neigung von der gewünschten Größenordnung zu erreichen, ist ein Hub von ca. 40 mm ausreichend, der in der Regel mit einer Exzenterhubvorrichtung realisiert wird.
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Ferner ist es bekannt, zum Beispiel Endlosförderer mit Exzenterhubvorrichtungen auszustatten, um den Warenträger vom Teleskoptisch oder der Teleskopgabel anheben oder absenken zu können, damit der Transport des Warenträgers mit der Ladung unabhängig entweder auf dem Teleskoptisch oder auf dem Endlosförderer erfolgen kann
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Durch das nebeneinander Anordnen von teleskopisch verstellbaren Tragmitteln und Endlosförderern verliert das Lastaufnahmemittel nach dem Stand der Technik aber an Flexibilität in Bezug auf verschiedene Palettenbreiten. In der Regel werden zum Anheben von Paletten die Teleskopgabeln in den Paletten- Fußraum, d. h. Zwischenräume zwischen Stützklötzen der Palette, eingefahren. Auf den Endlosförderern wird die Palette dann mit den Stützklötzen abgestellt. Dadurch ist sowohl die Höhendifferenz zwischen der Stützebene der Endlosförderer und der Stützebene der Teleskopgabeln als auch der Abstand der Teleskopgabeln durch den Palettentyp festgelegt und das Lastaufnahmemittel nach dem Stand der Technik ist nur für einen bestimmten Palettentyp anwendbar.
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Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Lastaufnahmemittel flexibler anwendbar zu gestalten.
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Die Aufgabe wird durch ein Lastaufnahmemittel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die Erfindung geht aus von einem Lastaufnahmemittel für ein Regalbediengerät, umfassend wenigstens ein teleskopisch verstellbares Tragmittel zum Aufnehmen und Absetzen von Ladungsträgern aus einem Regal oder in ein Regal und zumindest ein Paar von quer zur Ausfahrrichtung des Tragmittels beidseitig neben dem Tragmittel angeordneten Endlosförderern und mit einer Hubvorrichtung zum Heben und Senken der Endlosförderer. Vorzugsweise umfasst das Lastaufnahmemittel eine Verstelleinrichtung, die es ermöglicht, den Abstand der Teleskopzinken und Endlosförderer quer zu deren Ausfahrrichtung auf verschiedene Palettentypen einzustellen.
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Es wird vorgeschlagen, dass ein maximaler Hub der Hubvorrichtung wenigstens 100 mm beträgt. Dadurch ist das Lastaufnahmemittel für verschiedene Palettentypen einsetzbar, insbesondere für Europaletten, in denen das teleskopisch verstellbare Tragmittel in Zwischenräume der Palette eingreift und für Systempaletten mit flacher Unterseite, so dass die Stützebene der Endlosförderer auf ein Niveau mit Stützebene der Teleskopgabeln gebracht werden muss.
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In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, das Lastaufnahmemittel mit zumindest einer Hubvorrichtung an einem in Ausfahrrichtung vorderen Ende der Endlosförderer und eine Hubvorrichtung an einem in Ausfahrrichtung hinteren Ende der Endlosförderer auszustatten, wobei beide Hubvorrichtungen unabhängig steuerbar sind. Dadurch kann eine kombinierte Hub-Neigeeinheit geschaffen werden, die eine Bewegung der Endlosförderer in zwei Freiheitsgraden, insbesondere in einem vertikal translatorischen Freiheitsgrad und einem rotatorischen Freiheitsgrad, ermöglicht. Dabei werden vorzugsweise die äußeren Umlenkrollen der Endlosförderer bzw. deren Aufhängung in geeigneter Weise nach oben und unten bewegt.
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Alternativ ist es aber auch möglich, eine vertikale Hubeinrichtung zu verwenden, bei der eine fest gekoppelte, vertikale Hubbewegung stattfindet, ohne den Endlosförderer zu neigen.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung, die konstruktiv einfach zu realisieren und besonders Bauraumsparend ist, umfasst die zumindest eine Hubvorrichtung einen Zahnstangen-Antrieb.
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Besonders vorteilhaft ist die kombinierte Hub-Neigefunktion dann, wenn die zumindest eine Hubvorrichtung so steuerbar ist, dass eine Neigung der Endlosförderer zumindest in einem Bereich von ±2–3° einstellbar ist. Dann kann die Neigung der Endlosförderer an eine Neigung von Rollenbahnen im Warenein- und Ausgangsbereich angepasst werden.
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Die Flexibilität kann weiter erhöht werden, wenn das teleskopisch verstellbare Tragmittel zwei Zinken umfasst. Dadurch ist das Lastaufnahmemittel insbesondere zur Aufnahme von verschiedenartigen Paletten geeignet.
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Die Flexibilität kann weiter erhöht werden, wenn das Lastaufnahmemittel einen Antrieb zum Verstellen eines Abstands der Zinken quer zur Ausfahrrichtung des Tragmittels umfasst. Dadurch ist das Lastaufnahmemittel insbesondere zur Aufnahme von Paletten mit unterschiedlicher Breite geeignet.
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In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Endlosförderer jeweils mit einem der Zinken derart verbunden sind, dass sie sich beim Verstellen des Abstands der Zinken mit den Zinken bewegen. Die Endlosförderer bleiben dadurch unabhängig von Zinkenabstand immer in einem festen, geeigneten Abstand zum benachbarten Zinken und ihre Position passt sich mit dem Zinkenabstand an die Breite der zu fördernden Palette an.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass an beiden Enden jedes der Endlosförderer jeweils eine Hubvorrichtung angeordnet ist, wobei die beiden am gleichen Ende der Endlosförderer angeordneten Hubvorrichtungen über eine quer zur Ausfahrrichtung verlaufende Welle mit Längenausgleich verbunden sind. Die Welle mit Längenausgleich kann insbesondere als Teleskopwelle ausgestaltet sein.
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Wenn ein maximaler Hub der Hubvorrichtung wenigstens 120 mm bis 180 mm, insbesondere 150 mm beträgt, ist das Lastaufnahmemittel für alle gängigen Palettentypen, insbesondere sowohl für Europaletten als auch für Systempaletten mit flacher Unterseite, einsetzbar.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Lastaufnahmemittel in einer perspektivischen Ansicht.
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2A zeigt das Lastaufnahmemittel aus 1 in einer Ansicht von vorne im Querschnitt, die Ausfahrrichtung ist normal zur Papierebene.
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2B zeigt eine Detailansicht des Lastaufnahmemittels aus 2A.
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2C zeigt eine Schnittansicht des Lastaufnahmemittels entlang der Linie A-B in 2B.
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3 zeigt das Lastaufnahmemittel aus 1 und 2 in einer Draufsicht mit ausgefahrenen Teleskopzinken 4 zeigt das Lastaufnahmemittel aus den 1–3 in einer zweiten Seitenansicht mit Blickrichtung quer zur Ausfahrrichtung des Lastaufnahmemittels beladen mit einer Europalette.
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5a–5c zeigen das Lastaufnahmemittel aus den 1–3 mit einer ausgehobenen Europalette in drei verschiedenen Neigungszuständen.
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6 zeigt das Lastaufnahmemittel aus den 1–5 mit einer auf einem teleskopisch verstellbaren Tragmittel getragenen Europalette.
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7 zeigt das Lastaufnahmemittel aus 6 mit einer auf einem Endlosförderer getragenen Europalette.
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8 zeigt das Lastaufnahmemittel aus den 1–5 mit einer auf einem teleskopisch verstellbaren Tragmittel getragenen Industriepalette.
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9 zeigt das Lastaufnahmemittel aus 8 mit einer auf einem Endlosförderer getragenen Industriepalette.
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1, 2A, 2B, 2C und 3 zeigen ein erfindungsgemäßes Lastaufnahmemittel zur Verwendung in einem Regalbediengerät (nicht dargestellt). Das Lastaufnahmemittel wird in an sich bekannter Weise auf einen Hubwagen eines Regalbediengeräts montiert und in der Regalebene derart verfahren, dass das Lastaufnahmemittel zum Ein- zum Auslagern von Warenträgern wie Paletten vor dem Regalfach angeordnet wird. Die Paletten werden in einem Wareneingang aufgenommen und in einem Warenausgangsbereich abgegeben. Sowohl im Wareneingangsbereich als auch im Warenausgangsbereich sind zum Beispiel Rollbahnen vorgesehen, die die Anlieferung und den Abtransport der Warenträger übernehmen.
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Das Lastaufnahmemittel umfasst ein teleskopisch verstellbares Tragmittel 10, und zwar zwei teleskopisch verstellbare Zinken 10a, 10b, die in diesem Ausführungsbeispiel zur doppeltiefen Lagerung von Europaletten mit einem maximalen Ladungsgewicht von 1500 kg ausgelegt sind. Ein Ausfahrweg beträgt etwa 3000 mm und das Lastaufnahmemittel benötigt eine lichte Breite des Regalgangs von ca. 1500 mm. Die Erfindung ist auch auf Lastaufnahmemittel mit anderen Abmessungen und Ausfahrwegen anwendbar.
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Beidseitig neben dem Paar von Zinken 10a, 10b ist jeweils ein Endlosförderer 12a, 12b angeordnet, der als Kettenförderer ausgebildet ist. Der Endlosförderer 12a, 12b ist gemeinsam mit dem Tragmittel 10 auf dem Hubrahmen (nicht dargestellt) angeordnet. Das Lastaufnahmemittel umfasst ferner zwei Hubvorrichtungen 14, 14' zum Heben und Senken der Endlosförderer 12a, 12b relativ zum Tragmittel 10 und zum Hubrahmen des Regalbediengeräts. Die Hubvorrichtungen 14, 14' sind so angeordnet, dass eine erste Hubvorrichtung 14 zum Heben und Senken eines ersten Endes beider Endlosförderer 12a, 12b vorgesehen ist und die zweite Hubvorrichtung 14' zum Heben und Senken des gegenüberliegenden Endes beider Endlosförderer 12a, 12b. Die Endlosförderer 12a, 12b sind parallel zur Ausfahrvorrichtung A des teleskopisch verstellbaren Tragmittels 10 angeordnet und die Hubvorrichtungen 14, 14' sind am vorderen beziehungsweise hinterem Ende der Endlosförderer 12a, 12b in Bezug auf deren Förderrichtung beziehungsweise am rechten oder linken Ende bezogen auf eine Blickrichtung entlang der Regalgasse angeordnet.
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Die beiden Hubvorrichtungen 14, 14' umfassen jeweils einen mit zwei Zahnstangen 16 zusammenwirkenden Zahnstangenantrieb, wobei jede Zahnstange 16 an einem Trägerblech der Endlosförderer 12a, 12b angreift, an welchem jeweils die Rollen eines Endlosförderers 12a, 12b montiert sind. Die Zahnstangenantriebe sind im Zusammenwirken mit der Zahnstange 16 in der Detaildarstellung in 2B und in der Schnittdarstellung aus 2C erkennbar.
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Die Hubvorrichtungen 14, 14' an beiden Enden der Endlosförderer 12a, 12b sind jeweils unabhängig voneinander steuerbar, sodass die Endlosförderer 12a, 12b, immer synchron in zwei Freiheitsgraden in einer vertikalen Ebene parallel zur Ausfahrrichtung des teleskopisch verstellbaren Tragmittels 10 bewegbar sind.
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Dadurch kann insbesondere die Höhe einer Stützebene 18 der Endlosförderer 12a, 12b in einem Hubbereich von 150 mm oder mehr verstellt werden und auch die Neigung der Stützebene 18 bis in einen Bereich von ±2–3° eingestellt werden (5a–5c).
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In einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst das Lastaufnahmemittel einen Antrieb zum Verstellen des Zinkenabstands X quer zur Ausfahrrichtung des Tragmittels 10, wobei die Endlosförderer 12a, 12b jeweils fest mit einem der Zinken 10a, 10b verbunden sind, so dass sie sich beim Verstellen des Abstands der Zinken 10a, 10b gemeinsam mit den Zinken 10a, 10b bewegen und ein horizontaler Abstand zwischen der Stützfläche der Endlosförderer 12a, 12b und der Stützfläche der Zinken 10a, 10b konstant bleibt.
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Das Lastaufnahmemittel umfasst ferner Antriebe 20, 22 zum Ein- und Ausfahren der teleskopisch verstellbaren Tragmittel 10, und zwar einen ersten Antrieb 20 zum Ein- und Ausfahren einer ersten Teleskopstufe der Tragmittel 10 und einem zweiten Antrieb 22 zum Ausfahren einer zweiten Teleskopstufe des Tragmittels 10.
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Beide Antriebe 20, 22 wirken jeweils mit Zahnstangen in den Zinken zusammen, wobei das Drehmoment auf zumindest einen der Zinken 10a, 10b über eine Welle 24 mit Längenausgleich übertragen wird, deren Länge sich an den veränderten Zinkenabstand anpasst und die in 2 dargestellt ist. Auch eine Verbindung zwischen den Antrieben der beiden Hubvorrichtungen 14, 14' und den Zahnstangen 16 an den Enden der Endlosförderer 12a, 12b erfolgt über eine quer zur Ausfahrrichtung des teleskopisch verstellbaren Tragmittels 10 verlaufende Welle 26 mit Längenausgleich (3).
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Zur Abgabe einer Palette im Warenausgangsbereich werden die Endlosförderer 12a, 12b so angehoben, dass ihre Stützebene oberhalb der Stützebene der Tragmittel 10 liegt und die Neigung wird zum Beispiel auf +2° eingestellt (5b), um die Palette zu einer ebenfalls schräg angeordneten Fördertechnik zu transportieren und abzugeben. Zum Verfahren des Hubwagens wird die Neigung durch Absenken einer der Hubvorrichtungen 14, 14' auf 0° zurückgestellt (5a).
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Zum Einlagern der Palette im Regal werden die Endlosförderer 12a, 12b so weit abgesenkt, dass die Palette auf der Stützebene der teleskopisch verstellbaren Tragmittel 10 steht (4) aufliegt. Im Fall von Europaletten erfordert dies einem Hub von mindestens 150 mm und im Fall von Industriepaletten einen Hub von 10–50 mm. So ist es möglich, dass die Palette über das teleskopisch verstellbare Tragmittel verfahren wird.
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Je nach Art der zu fördernden Palette wird der Abstand der Zinken 10a, 10b der Tragmittel 10 bereits vor der Aufnahme der Palette im Wareneingangsbereich auf ein geeignetes Maß so eingestellt, dass die Endlosförderer 12a, 12b mittig unter den Stützklötzen der Palette angeordnet sind und die Zinken 10a, 10b der Tragmittel 10 in den Palettenhohlraum eingreifen können (Europalette). Beim Verstellen bleibt der Abstand zwischen einem Endlosförderer 12a, 12b und dem parallelen Heben im liegenden Zinken 10a, 10b des Tragmittels 10 unverändert.
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Nach dem Absetzen der Palette auf den Tragmitteln 10 können diese in an sich bekannter Weise teleskopisch ausfahren (in 4 gestrichelt dargestellt) und die Palette in die geeignete Position im Regal fördern. Das Absetzen der Palette im Regal wird durch eine Bewegung des Hubwagens erreicht.
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Die Aufnahme eines Warenträgers vom Regal erfolgt in umgekehrter Weise. Der Zinkenabstand wird an die Art der Palette angepasst und die Palette wird in an sich bekannter Weise von den Tragmitteln 10 aus dem Regal auf den Hubwagen gefördert (6 und 8). Dort wird die Palette durch Anheben der Endlosförderer 12a, 12b mittels der Hubvorrichtungen 14, 14' ausgehoben und zum Warenausgang transportiert (7 und 9). Dort werden die Hubvorrichtungen 14, 14' so gesteuert, dass sich die Endlosförderer 12a, 12b um 2–3° neigen und die Palette wird mit dieser Neigung an die Fördertechnik am Warenausgang abgegeben.