DE102013002421A1 - Säule, insbesondere B-Säule, für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Säule, insbesondere B-Säule, für ein Kraftfahrzeug, welche als Hohlprofil ausgebildet ist. Erfindungsgemäß besteht die Säule (10) aus Aluminium und bildet zur Erhöhung der Crashsicherheit zumindest einen Deformationsbereich (20) aus, welcher mindestens eine Sicke (22; 24) aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Säule, insbesondere B-Säule, für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Es ist allgemein bekannt, bei in
1 gezeigten Aluminiumkarosserien aus Crashgründen die B-Säulen weithin aus Stahl zu fertigen. Diese sind als Hohlprofil ausgebildet und werden partiell vergütet. Damit ist es möglich, die B-Säulen im Fußbereich weicher zu gestalten, um zu erreichen, dass sie dort im Crashfall nachgeben und sich duktil verformen können, ohne dabei schlimmstenfalls abzureißen. Im Halsbereich kann eine solche B-Säule hochfest gestaltet werden, um so eine gewünschte Crashkinematik einstellen zu können. Eine partielle Vergütung hochfester Aluminiumbleche ist bisher nicht möglich. Ein Einsatz einer B-Säule aus Aluminium ist daher bisher nicht möglich, da diese eine homogene Festigkeit hätte und sich nur wenig duktil verhalten würde, was nach dem Aufbau einer Maximalkraft zum spontanen Brechen der Säule führen könnte. Nachteilig an B-Säulen aus Stahl ist aber, dass diese deutlich schwerer als B-Säulen aus Aluminium sind. - Aus der
DE 103 37 201 A1 ist eine B-Säule bekannt, die als Hohlprofil ausgebildet ist und im Fußbereich der Säule mehrere schlitzförmige Aussparungen aufweist. Damit soll eine Schutzfunktion bei einem Seitencrash für die Insassen der Fahrgastzelle vornehmlich oberhalb des Fußbereichs erzielt werden, indem die Deformation der Säule infolge eines Seitencrashs vornehmlich auf den Fußbereich konzentriert wird und die Belastung auf den Anbindungsflansch der Säule zum Schweller minimiert wird. Hierzu sind mehrere, die Steifigkeit der Säule im betroffenen Abschnitt definiert verringernde, in einer Fahrzeughochachse verlaufende, schlitzförmige Aussparungen vorgesehen. Nachteilig ist, dass durch die schlitzförmigen Aussparungen tragendes Material der Säule fehlt, was insgesamt die Steifigkeit der Säule schwächt. - Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Säule, insbesondere B-Säule, für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, welche aus Aluminium besteht, somit leicht ist und weiter eine hohe Steifigkeit aufweist und in einfacher Art und Weise eine Crashsicherheit vergleichbar zu Säulen aus Stahl bereitstellt.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Bereitstellung einer Säule, insbesondere B-Säule, für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen eine Säule, insbesondere B-Säule, für ein Kraftfahrzeug zur Verfügung, welche als Aluminiumhohlprofil ausgebildet ist. Erfindungsgemäß bildet die Säule zur Erhöhung der Crashsicherheit zumindest einen Deformationsbereich aus, welcher mindestens eine Sicke aufweist. Durch die Ausführung als Aluminiumhohlprofil lässt sich in vorteilhafter Weise ein hohes Leichtbaupotenzial erschließen. Gleichzeitig weist die erfindungsgemäße Säule eine hohe Steifigkeit stellt aufgrund des Deformationsbereichs eine gewünschte Crashkinematik zu Verfügung, dass die Crashsicherheit mit Säulen aus Stahl vergleichbar ist. Bei einem Seitencrash verformt sich die erfindungsgemäße Säule nicht am Auftreffbereich des Objekts, sondern an dem durch die Sicken vorgegebenen Deformationsbereich. Des Weiteren ergeben sich durch den erfindungsgemäßen Deformationsbereich während der Deformation in vorteilhafter Weise keine scharfen Kanten, so dass das Risiko einer Rissbildung bzw. eines Bruchs der Säule in vorteilhafter Weise reduziert werden kann.
- In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Säule weist der Deformationsbereich zwei Quersicken, welche an einer Außenseite der Säule angeordnet sind, und zwei Flankensicken auf, welche an gegenüberliegenden Flanken der Säule angeordnet sind. Vorzugsweise sind die zwei Quersicken und die zwei Flankensicken in einem Fußbereich der Säule vorgesehen. Damit ergibt sich im Fußbereich eine weiche Gestaltung der Säule, die daher im Crashfall dort nachgeben kann, insbesondere ohne abzureißen. Es stellt sich in vorteilhafter Weise eine duktile Verformung der Säule ein, so dass bei einem Seitencrash ein Höchstmaß an kinetischer Energie von der Säule aufgenommen werden kann.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Säule verlaufen die Quersicken in Fahrzeuglängsrichtung und sind in Fahrzeughochrichtung voneinander beabstandet.
- Um ein kontrolliertes Einfallen bzw. Einknicken der Säule zu erhalten, sind in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Säule die Flankensicken zwischen den Quersicken vorgesehen und einander gegenüberliegend an den Flanken der Säule zu einer Außenseite der Säule hin ausgeprägt.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Säule können die Flankensicken Kanten der Säule keilförmig eindellen.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
- Dabei zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines Ausschnitts einer Fahrzeugkarosserie mit einer B-Säule aus Stahlblech nach dem Stand der Technik, -
2 eine Seitenansicht einer deformierten B-Säule aus Aluminium im Crashfall ohne erfindungsgemäße Sicken, -
3 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer deformierten B-Säule im Crashfall, ausgestattet mit den erfindungsgemäßen Sicken, -
4 einen vergrößerten Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht auf die B-Säule mit den erfindungsgemäßen Sicken in einem nichtdeformierten Zustand, und -
5 einen vergrößerten Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht auf die B-Säule analog zu4 in einem deformierten Zustand nach einem Crash. -
1 zeigt einen Ausschnitt einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs1 mit einer B-Säule2 , welche nach dem Stand der Technik aus Stahlblech hergestellt und als Hohlprofil ausgebildet ist. Die B-Säule2 stützt in bekannter Weise eine Dachstruktur5 mit einem Dachbereich11 ab und ist an einem Bauteil einer Bodengruppe des Kraftfahrzeugs, insbesondere an einem unteren äußeren Längsträger, welcher ein Schweller7 sein kann, mit ihrem Fußbereich13 angeflanscht. Zwischen Dachbereich11 und Fußbereich13 ist ein Halsbereich12 der Säule1 ausbildet. Der Fußbereich13 erstreckt sich in einer Fahrzeughochachse z gesehen vom Schweller7 bis etwa zur Mitte der Säule2 . Die Säule2 hat eine einem Fahrzeuginnenraum9 abgewandte Außenseite14 und zwei Seiten bzw. Flanken15 und eine dem Fahrzeuginnenraum9 zugewandte, der Außenseite14 gegenüberliegende Innenseite16 . -
2 zeigt eine Seitenansicht einer B-Säule3 gemäß1 , welche aber anstelle aus Stahl aus Aluminium hergestellt ist. Die Bezugszeichen in2 bis5 entsprechen den Bezugszeichen der1 für die gleichen und gleichwirkenden Bauteile. Unter Einwirkung einer Kraft mittels Krafteinleitelement40 ergibt sich im Crashfall die in2 dargestellte Verformungen. Die Verformung ist gekennzeichnet durch ein relativ geringes Eindringen des Fußbereichs13 der Säule3 in den Fahrzeuginnenraum9 des Fahrzeugs, was eine entsprechend geringe Krafteinleitung in die an den Fußbereich13 angeschlossene Bodengruppe bzw. Schweller7 zur Folge hätte. Gleichzeitig entspricht die Position eines deformierten Bereichs32 im Wesentlichen einem Auftreffbereich30 des Krafteinleitelements40 . - Wie aus
3 bis5 ersichtlich ist, bildet eine erfindungsgemäße Säule10 im dargestellten Ausführungsbeispiel im Fußbereich13 einen Deformationsbereich20 aus. Hierbei zeigen3 und5 eine deformierte erfindungsgemäße B-Säule10 nach einem Crash, und4 zeigt die erfindungsgemäße B-Säule10 vor einem Crash. Die dargestellte Säule10 ist erfindungsgemäß aus Aluminium als Hohlprofil hergestellt und mit einem Deformationsbereich20 ausgestattet, welcher mindestens eine Sicke22 ,24 umfasst. Die Herstellung der Säule10 kann mittels Druckgussverfahren oder Strangpressverfahren erfolgen. Wie aus3 weiter ersichtlich ist, ergibt sich im Fußbereich13 der erfindungsgemäßen Säule10 gegenüber der Säule3 nach2 eine stärkere Deformation, was eine entsprechend größere Krafteinleitung in die an den Fußbereich13 angeschlossene Bodengruppe bzw. dem Schweller7 zur Folge hat. Außerdem ist eine Wulst28 erkennbar, welche durch die Deformation aufgrund der Sicken22 ,24 entsteht und sich in Fahrzeuglängsrichtung x entlang der Außenseite14 der Säule1 erstreckt. Im Gegensatz zu der in2 dargestellten Säule3 entspricht die Position des deformierten Bereichs32 der Säule10 , nicht dem Auftreffbereich30 des Krafteinleitelements40 , sondern dem durch die Sicken22 ,24 vorgegebenen Deformationsbereich20 . - Wie aus
4 weiter ersichtlich ist, umfasst der Deformationsbereich20 im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Quersicken22 , welche an einer Außenseite14 der Säule10 angeordnet sind, und zwei Flankensicken24 , welche an gegenüberliegenden Flanken15 der Säule10 angeordnet, wobei nur eine Flankensicke24 sichtbar ist. Die zwei Quersicken22 sind als rinnenförmige Vertiefungen und die zwei Flankensicken24 sind in Form einer Eindellung oder Einkerbung ausgebildet. Die Quersicken22 weisen jeweils eine Quersickenachse26 auf, welche in Fahrzeuglängsrichtung x verläuft. Die Quersicken22 sind in Fahrzeughochachse z mit einem vorgegebenen Abstand voneinander beabstandet angeordnet. Die Quersicken22 sind an der Außenseite14 der Säule10 vorgesehen und verlaufen parallel zueinander. An beiden Seitenflächen bzw. Flanken15 der Säule10 sind zwischen den Quersicken22 die Flankensicken24 angeordnet, welche jeweils eine Kante17 zwischen der Flanke15 und der Außenseite14 der Säule10 vorzugsweise keilförmig deformieren. Die Kanten17 der Säule1 sind vorzugsweise abgerundet ausgeführt, so dass die Flankensicken24 in den Radius der jeweiligen Kante17 hineinlaufen. - Nach einem Seitencrash der erfindungsgemäßen Säule
10 , welcher in5 ausschnittsweise näher dargestellt ist, biegt sich im Ergebnis der Fußbereich13 der Aluminiumsäule10 analog zur Stahlsäule2 nach1 unter Last duktil, das heißt plastisch verformbar durch, indem die Flankensicken24 nach innen einfallen und die obere und untere Quersicke22 ebenfalls gleichmäßig und kontrolliert die weitere plastische Verformung aufnehmen. Dabei ermöglichen die Flankensicken24 zwischen den Quersicken22 ein gezieltes und genau definiertes lokales Einfallen bzw. Einknicken der erfindungsgemäßen Säule10 . Gegenüber einer Schlitzlösung aus dem Stand der Technik ergibt sich der Vorteil, dass kein tragendes Material in der Säule10 durch die Sicken22 ,24 von der Säule10 entfernt wird, so dass die Steifigkeit der Säule10 unversehrt bleibt. Außerdem ist die erfindungsgemäß aus Aluminium bestehende Säule10 leicht, wobei durch eine gezielte Anordnung bzw. Positionierung der Quersicken22 und Flankensicken24 zur Ausbildung des Deformationsbereichs20 an der Säule10 eine gewünschte Crashkinematik einstellbar ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2, 3, 10
- B-Säule
- 5
- Dachstruktur
- 7
- Schweller
- 9
- Fahrzeuginnenraum
- 11
- Dachbereich
- 12
- Halsbereich
- 13
- Fußbereich
- 14
- Außenseite
- 15
- Flanke
- 16
- Innenseite
- 17
- Kante
- 20
- Deformationsbereich
- 22
- Quersicken
- 24
- Flankensicke
- 26
- Quersickenachse
- 28
- Wulst
- 30
- Auftreffbereich
- 32
- deformierter Bereich
- 40
- Krafteinleitelement
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10337201 A1 [0003]
Claims (6)
- Säule, insbesondere B-Säule, für ein Kraftfahrzeug, welche als Hohlprofil ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Säule (
10 ) aus Aluminium besteht und zur Erhöhung der Crashsicherheit zumindest einen Deformationsbereich (20 ) ausbildet, welcher mindestens eine Sicke (22 ;24 ) aufweist. - Säule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deformationsbereich (
20 ) zwei Quersicken (22 ), welche an einer Außenseite (14 ) der Säule (10 ) angeordnet sind, und zwei Flankensicken (24 ) aufweist, welche an gegenüberliegenden Flanken (15 ) der Säule (10 ) angeordnet sind. - Säule nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Quersicken (
22 ) und die zwei Flankensicken (24 ) in einem Fußbereich (13 ) der Säule (10 ) vorgesehen sind. - Säule nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Quersicken (
22 ) in Fahrzeuglängsrichtung (x) verlaufen und in Fahrzeughochrichtung (z) voneinander beabstandet sind. - Säule nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Flankensicken (
24 ) zwischen den Quersicken (22 ) vorgesehen und einander gegenüberliegend an den Flanken (24 ) der Säule (10 ) zur Außenseite (14 ) der Säule (10 ) hin ausgeprägt sind. - Säule nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flankensicken (
24 ) Kanten (17 ) der Säule (10 ) keilförmig eindellen.
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