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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Blisterverpackungen für einen Sauerstoffindikator, der die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sauerstoff durch einen Farbumschlag im sichtbaren Spektralbereich des Lichts anzeigt, sowie die Blisterverpackung selbst.
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Verschiedene pharmazeutische Produkte sowie Lebensmittel erfordern eine Verpackung unter reduziertem Sauerstoffgehalt bzw. ohne Sauerstoff, um eine gewünschte Haltbarkeitsdauer zu erzielen. Das Verpacken kann je nach Verabreichungsform unter Vakuum oder Schutzatmosphäre erfolgen, und den Verpackungen werden zum Teil Sauerstoff absorbierende Mittel zugefügt.
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Ferner ist bekannt, diese Verpackungen mit einem Sauerstoffindikator auszustatten, dessen Farbe dem Verbraucher anzeigt, ob Sauerstoff in die Verpackung eingedrungen ist, und damit, ob der Inhalt nicht mehr verabreicht bzw. konsumiert werden darf oder sollte.
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DE 692 22 376 T2 beschreibt einen Sauerstoffindikator zum Nachweis der Anwesenheit oder Abwesenheit von Sauerstoff in einer Gasatmosphäre zur Aufbewahrung von Lebensmitteln oder Elektro- oder Metallprodukten. Der beschriebene Sauerstoffindikator funktioniert auch in wasserfreiem Zustand und umfasst einen Thiazin- oder Indigofarbstoff. Dieser Sauerstoffindikator kann in Form einer Tablette vorliegen oder auf ein Substrat wie Papier, Vlies oder Folie aufgedruckt sein. Ferner kann der Sauerstoffindikator in einem Beutel aus einem sauerstoffdurchlässigen Film vorliegen, der in die Verpackung des zu lagernden Gegenstands mit abgepackt wird. So lässt sich die Sauerstoffdiffusionsrate und damit die Farbänderungsgeschwindigkeit des Indikators einstellen.
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Aus der
DE 697 36 909 T2 ist ein flexibler, polymerer Behälter mit einer Hülle und einem Innenbehälter für medizinische Flüssigkeiten zur parenteralen Verabreichung bekannt, der nach Befüllung sterilisiert werden kann und ein Langzeit-Lagerungsvermögen aufweist. Um dies zu erreichen, wird der Inhalt sauerstofffrei gehalten, indem zwischen Hülle und Innenbehälter ein Sauerstoffabsorptionsmittel eingearbeitet wird, das eine Sperre gegenüber eindringendem Umgebungssauerstoff bildet. Ferner kann in dem Raum zwischen Hülle und Innenbehälter des Behälters ein Sauerstoffindikator platziert werden.
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Die
WO 2010/146076 A1 betrifft einen Sauerstoffindikator, der die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sauerstoff durch einen Farbwechsel sichtbar macht, der zur Überwachung von parenteralen und enteralen Applikationsformen verwendet wird. Der beschriebene Sauerstoffindikator enthält Resorufin, Methylenblau und/oder Toluidinblau, Polyole, Wasser und Hilfsstoffe. Dieser Sauerstoffindikator kann in einen Raum zwischen einem Beutel für parenteralen und enteralen Flüssigkeiten und einem Umbeutel vorgesehen sein, er kann aber auch in einem Beutel oder Blister verpackt vorliegen, wobei durch die Dicke des Materials der Umverpackung die Sauerstoffdurchlässigkeit kontrolliert werden und der Verwendung angepasst werden kann. Die Indikatorsubstanz kann in oxidierter Form eingearbeitet werden, und im Endprodukt durch Reduktion aktiviert werden.
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Ein Blister als Sichtverpackung aus einem sauerstoffdurchlässigen Verpackungsmaterial ermöglicht die visuelle Feststellung des im Blister aufgenommenen Sauerstoffindikators.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Blisterverpackung für einen Sauerstoffindikator herzustellen, die einfach und sicher zu handhaben ist. Die Herstellung der Verpackung soll einfach individuellen Anforderungen angepasst werden können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Die weitere Aufgabe, eine hinsichtlich der Anwendung verbesserte Verpackung für einen Sauerstoffindikator zu schaffen, wird durch die Blisterverpackung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 7 gelöst.
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Bevorzugte Ausführungsformen werden durch die jeweiligen Unteransprüche beschrieben.
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Zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen von Blisterverpackungen für einen Sauerstoffindikator, der die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sauerstoff durch einen Farbumschlag im sichtbaren Spektralbereich anzeigt, werden eine tiefziehbare Folie und eine mit dieser verbindbare zweite Folie, die zur Ausbildung einer Sichtseite der Blisterverpackungen transparent ist, bereitgestellt, wobei eine oder beide Folien sauerstoffdurchlässig sind. Falls erwünscht, kann auch die tiefziehbare Folie transparent ausgeführt sein, so dass der Sauerstoffindikator von beiden Seiten der Blisterverpackung sichtbar ist. Die tiefziehbare Folie wird in einem Tiefziehschritt verformt, wobei in der in eine Mehrzahl von Folienabschnitten aufteilbaren Folie in jedem Folienabschnitt, dessen Abmessungen einer zu bildenden Blisterverpackung entsprechen, zumindest eine Auswölbung erzeugt wird. In diese Auswölbungen, die einen Aufnahmeraum für den Sauerstoffindikator bilden, wird jeweils eine vorgegebene Menge einer Sauerstoffindikatorsubstanz dosiert. Sodann wird die zweite, transparente Folie, die mit der ersten Folie verbindungsfähig ist, auf die nicht ausgewölbte Seite der tiefgezogenen Folie aufgelegt und damit die durch die Auswölbungen gebildeten Aufnahmeräume für den Sauerstoffindikator geschlossen, wobei durch das Andrücken der zweiten Folie eine überschüssige Sauerstoffindikatormenge aus den Auswölbungen verdrängt wird, wodurch Lufteinschlüsse in dem Aufnahmeraum vermieden werden. Die Folien werden in den Bereichen um die Auswölbungen miteinander verbunden. So dass die fertigen Blisterverpackungen mit den mit Sauerstoffindikator gefüllten Aufnahmeräumen entsprechend den eingeteilten Folienabschnitten aus dem Folienverbund ausgestanzt werden können.
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Um vorteilhaft den überschüssigen Sauerstoffindikator, der beim Verbinden der Folien aus den Auswölbungen verdrängt wird, gezielt abzuführen, kann zwischen den zur Bildung der Blisterverpackungen vorgesehenen Folienabschnitten ein Gitter aus Nuten vorgesehen sein, in die die überschüssige Sauerstoffindikatormenge aufgenommen werden. Diese Aufnahmenuten werden zwischen den beiden Folien erzeugt, indem diese Bereiche beim Verbinden der Folien nicht miteinander verbunden werden, so dass sich die überschüssige Indikatormenge in den nichtverbundenen Bereichen zwischen den Folienabschnitten sammeln kann. Um die zur Bildung der Aufnahmenuten vorgesehenen Bereiche nicht zu verbinden, können diese Bereiche beim Andrücken der zweiten Folie an die erste ausgespart werden.
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Generell ist es denkbar, dass die tiefziehbare Folie kaltverformbar ist; vorzugsweise jedoch wird die Folie vor oder bei dem Tiefziehen zumindest partiell, nämlich in den tiefzuziehenden Bereichen erwärmt.
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Das Tiefziehen kann mit einem Wirkmedium durchgeführt werden, bei dem es sich günstigerweise um Blasluft handeln kann.
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Das Verbinden der Folien erfolgt vorzugsweise durch Siegeln, d. h. durch Einwirkung von Druck und Temperatur auf die siegelfähige Folie, die somit mit der tiefgezogenen Folie verbunden wird. So wird das Verquetschen der Sauerstoffindikatorsubstanz während des Verbindens der Folien auch „Durchsiegeln” genannt, da hierbei das Siegeln quasi durch die fluide Indikatorsubstanz hindurch erfolgt, um den Luftabschluss in dem Aufnahmeraum zu erreichen.
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An die Verbindung bzw. Siegelung der beiden Folien kann sich zur dekorativen Oberflächengestaltung eine zweite Siegelung anschließen, die z. B. ein Muster in die Oberfläche der transparenten Folie einprägt.
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Es ist aber nicht ausgeschlossen, die beiden Folien mittels eines Klebstoffs miteinander zu verbinden.
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In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass im Tiefziehschritt in jedem Folienabschnitt zumindest eine weitere Auswölbung ausgeformt wird, die einen Stabilisierungsabschnitt der Blisterverpackung bildet. Diese stabilisierend wirkenden Auswölbungen können z. B. länglich, bevorzugt parallel zum Rand des Folienabschnitts bzw. der Blisterverpackung oder u- oder v-förmig ausgebildet werden.
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Ein weiterer Verfahrenschritt bezieht sich auf das Aufdrucken einer Kontrollanzeige auf die durch die transparente Folie gebildete Sichtseite. Diese Kontrollanzeige gibt zumindest eine Farbe des Sauerstoffindikators an, in Verbindung mit einer Information über die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sauerstoff bei der angezeigten Farbe.
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Nach dem Ausstanzen sind die Blisterverpackungen bereit, in einem Behälter mit eingepackt zu werden, dessen Inhalt sauerstofffrei gehalten werden soll und der zur Sicht auf die Blisterverpackung zumindest einen transparenten Abschnitt aufweist. Der in der Blisterverpackung vorliegende Sauerstoffindikator, der während der Herstellung der Blisterverpackungen eine die Anwesenheit von Luftsauerstoff anzeigende Farbe aufweist, wird aktiviert, indem er mitsamt dem Inhalt des Behälters einem Sterilisationsschritt, beispielsweise durch Autoklavieren, unterzogen wird, woraufhin er die Farbe aufweist, die die Abwesenheit von Sauerstoff anzeigt. Beim Eindringen von Sauerstoff in das Behältnis wird der Sauerstoff die sauerstoffdurchlässige Folie passieren und mit dem Sauerstoffindikator in Kontakt kommen, so dass dieser durch Farbumschlag die Anwesenheit von Sauerstoff im Behältnis anzeigt.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können durch Auswahl der sauerstoffdurchlässigen Folie bezüglich Foliendicke und Permeationskoeffizient sowie durch Auswahl von Größe und Form der Auswölbung, die den Aufnahmeraum für die Sauerstoffindikatorsubstanz bildet, und entsprechende Auswahl an Indikatormenge maßgeschneiderte Sauerstoffindikatorblister in einfacher Weise und zuverlässig hergestellt werden, die mitsamt dem vor Sauerstoff zu schützenden Inhalt in einem Behältnis verpackt und durch Autoklavieren aktiviert werden können. Der Verbraucher kann von außen anhand der Farbe des Indikators erkennen, ob der Inhalt noch konsumiert bzw. verabreicht werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Blisterverpackung für einen Sauerstoffindikator, der die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sauerstoff durch einen Farbumschlag im sichtbaren Spektralbereich anzeigt, kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden und begrenzt wie bekannte Indikatorsysteme einen Aufnahmeraum für den Sauerstoffindikator und weist einen transparenten Abschnitt an dem Aufnahmeraum und eine sauerstoffdurchlässige Folie auf. Die erfindungsgemäße Blisterverpackung wird dabei durch zwei aneinander angeordnete flächige Folienabschnitte gebildet, wobei einer der Folienabschnitte eine oder mehrere von dem anderen Folienabschnitt weg weisende Auswölbungen aufweist, von denen zumindest eine den Aufnahmeraum für den Indikator bildet. Die Folienabschnitte sind in den die Auswölbung umgebenden Bereichen miteinander verbunden. Zumindest einer der beiden Folienabschnitte ist sauerstoffdurchlässig, um den Durchtritt von Sauerstoff zu dem Indikator zu gestatten. Der Folienabschnitt ohne die Auswölbungen ist transparent und bildet somit eine Sichtseite, um den Farbumschlag des Indikators feststellen zu können. Generell kann aber auch der geformte Folienabschnitt transparent sein.
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Ferner kann der geformte Folienabschnitt eine oder mehrere weitere von dem zweiten Folienelement weg weisende Auswölbungen aufweisen, die einen Stabilisierungsabschnitt bilden. Dazu kann bzw. können die Auswölbungen länglich, bevorzugt parallel zu dem Rand des Folienabschnitts bzw. der Blisterverpackung u- oder v-förmig geformt sein.
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Um die Farbe des Indikators schnell dem Vorliegen oder der Abwesenheit von Sauerstoff zuordnen zu können, kann die Blisterverpackung auf der durch das ungeformte Folienelement bereitgestellten Sichtseite eine Kontrollanzeige aufweisen. Diese beinhaltet zumindest eine Farbanzeige des Sauerstoffindikators in Verbindung mit einer Information über die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sauerstoff bei der dargestellten Farbe.
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Alternativ oder zusätzlich zur Kontrollanzeige kann die Auswölbung, die den Aufnahmeraum für den Sauerstoffindikator bildet, als Informationsanzeige, bevorzugt als symbolische und/oder alphanumerische Anzeige, geformt sein, so dass bei Farbumschlag des Indikators dem Verbraucher eine entsprechende Information angezeigt wird. Dies kann z. B. die Darstellung „O2” sein, es kann jedoch auch ein aus dem Straßenverkehr entlehntes „Achtung”- oder „Stop”-Symbol sein. Auch können solche Darstellungen kombiniert sein.
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Weitere Ausführungsformen, sowie einige der Vorteile, die mit diesen und weiteren Ausführungsformen verbunden sind, werden durch die nachfolgende ausführliche Beschreibung deutlich und besser verständlich. Unterstützend hierbei ist auch der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung. Gegenstände oder Teile derselben, die im Wesentlichen gleich oder sehr ähnlich sind, können mit denselben Bezugszeichen versehen sein.
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1 zeigt in schematischer Seitenschnittansicht Schritte a) bis e) die Herstellung von erfindungsgemäßen Blisterverpackungen.
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2 zeigt eine Draufsicht auf einen Folienverbund mit unausgestanzten Blisterverpackungen.
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3 zeigt in schematischer Draufsicht eine erfindungsgemäße Blisterverpackung mit aktiviertem Sauerstoffindikator.
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Die Erfindung betrifft ein zuverlässiges Verfahren zum Herstellen von Blisterverpackungen für einen Sauerstoffindikator, der die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sauerstoff durch einen Farbumschlag im sichtbaren Spektralbereich anzeigt.
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1 zeigt in vereinfachter Form in den Darstellungen a) bis d) Verfahrensschritte, um die in e) dargestellten Blisterverpackungen 10, die den Sauerstoffindikator 7 enthalten, herzustellen. Im ersten Verfahrensschritt a) wird eine tiefziehbare Folie 1' auf einem Formunterwerkzeug 20 positioniert und mit einem entsprechend geformten Oberwerkzeug 21 tiefgezogen. Im dargestellten Beispiel führt dazu das Oberwerkzeug 21 mit einer Kraft F eine Schließbewegung aus, so dass die Folie 1' im folgenden Tiefziehvorgang nicht verrutschen kann. Andere Ausführungen können aber auch vorsehen, dass das Unterwerkzeug 20 die Schließbewegung ausführt. Vor oder bei dem Tiefziehen wird die Folie 1' in den Bereichen, die einer Verformung unterworfen werden, erwärmt.
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Vorliegend weist das Unterwerkzeug 20 drei Formkavitäten 20' auf, in die die Folie 1' tiefgezogen wird. Dies erfolgt im vorliegenden Beispiel durch Blasluft D, wozu das Oberwerkzeug 21 Blasluftaustrittskavitäten 26 aufweist. Ferner weist das Oberwerkzeug 21 Luftkanäle 25 auf, durch die die Blasluft D zu den Kavitäten 26 verteilt wird. Die Kavitäten 26 sind geformt, beispielsweise ausgefräst, um einen optimalen Luftaustritt D' zur Formung der Folie 1' in die Kavitäten 20' des Unterwerkzeugs 20 bereitzustellen.
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Die tiefgezogene Folie 1' in 1b weist nun drei Auswölbungen 3 in entsprechenden Folienabschnitten 1 auf, der Abmessungen aufweist, die zur Ausbildung der Blisterverpackung 10 vorgesehen sind. Die tiefgezogene Folie 1' kann in dem Unterwerkzeug 20 verbleiben. In einer Dosierstufe, die im dargestellten Beispiel entsprechend der Anzahl der Auswölbungen 3 drei Dosierdüsen 22 aufweist, mit denen jeweils eine vorbestimmte Menge an Sauerstoffindikatorsubstanz 7 in die durch die Auswölbungen 3 bereitgestellten Aufnahmeräume 11 dosiert wird. Selbstverständlich kann auch nur eine Dosierdüse eingesetzt werden, die dann von Auswölbung 3 zu Auswölbung 3 bewegt wird. Alternativ kann das Unterwerkzeug 20 unter einer feststehenden Düse bewegt werden, so dass die jeweils zu füllende Auswölbung unter der Düse platziert wird.
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In 1c ist eine zweite Folie 2', die zur Ausbildung einer Sichtseite der Blisterverpackungen 10 transparent ist, auf die nicht ausgewölbte Seite der ersten Folie 1' aufgelegt. Diese zweite Folie 2' kann eine siegelfähige Folie 2' sein, die unter Einwirkung von Druck und Wärme mit der tiefgezogenen Folie 1' verbunden werden kann. Die Verbindung zwischen den Folien 1', 2' kann aber auch durch Kleben hergestellt werden. Die siegelfähige Folie 2' wird mittels einer Siegelplatte 23 unter Krafteinwirkung F an die tiefgezogene Folie 1' mit den mit Sauerstoffindikator 7 gefüllten Aufnahmeräumen angedrückt, wobei während des Verbindens der Folien 1', 2' eine überschüssige Sauerstoffindikatormenge 7' aus den Auswölbungen 3 verdrängt wird und so in den Aufnahmeräumen Lufteinschlüsse vermieden werden. Die aus den Auswölbungen 3 verdrängte überschüssige Sauerstoffindikatormenge 7' wird in den Bereichen zwischen den Auswölbungen 3 aufgenommen, in denen die Folien 1, 2' nicht gesiegelt werden. Damit die Bereiche zwischen den Blisterverpackungen 10 nicht gesiegelt werden, weist die Siegelplatte 23 Ausnehmungen 23' auf, die entsprechend den Abmessungen der Blisterverpackungen 10 beispielsweise durch Fräsen erzeugt worden sein können. Die so durch die Ausnehmungen 23' in der Siegelplatte 23 geschaffenen Nuten 6 (vgl. 2), von denen die überschüssige Sauerstoffindikatormenge 7' aufgenommen wird, verlaufen entsprechend gitterförmig zwischen den Blisterverpackungen 10.
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Nach dem Versiegeln wird der Folienverbund 1', 2' mit dem Unterwerkzeug 20 unter einem Stanzwerkzeug 24 platziert, so dass die Folienabschnitte 1, 2 mit den vorgesehenen Abmessungen aus dem Folienverbund 1', 2' ausgestanzt und damit die Blisterverpackungen 10 mit den mit Sauerstoffindikator 7 gefüllten Aufnahmeräumen 11 erhalten werden können (siehe 1d, e).
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Gegebenenfalls kann vor dem Ausstanzen eine zweite Siegelung zur dekorativen Oberflächengestaltung vorgenommen werden, so dass die versiegelten Bereiche um die Auswölbungen 3 ein geprägtes Muster aufweisen.
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Sämtliche Verfahrensabläufe können vollautomatisiert ablaufen, das Unterwerkzeug kann z. B. auf einem Drehteller oder einer anderen Fördereinrichtung bei den verschiedenen Stufen unter den jeweiligen Oberwerkzeugen positioniert werden.
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Bei der Herstellung der Blisterverpackung 10 und während deren Lagerung vor Einsatz der Blisterverpackung in einem Behältnis steht der Sauerstoffindikator in Kontakt mit Luftsauerstoff und zeigt entsprechende Farbe, da eine oder beide zur Herstellung der Blisterverpackung verwendete Folie(n) 1', 2' sauerstoffdurchlässig ist/sind.
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In diesem Zustand des Sauerstoffindikators kann die Blisterverpackung 10 in einen Behälter mit eingepackt werden, dessen Inhalt vor Sauerstoff geschützt werden soll. Wird der Behälter mitsamt Inhalt und der enthaltenen Blisterverpackung einer Sterilisationsmaßnahme, beispielsweise durch Autoklavieren, unterzogen, so wird der Sauerstoffindikator aktiviert und geht in eine Form mit einer Farbe über, die die Abwesenheit von Sauerstoff anzeigt.
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Ist der Behälter transparent, kann die Blisterverpackung an beliebiger Stelle, auch frei beweglich in dem Behälter angeordnet werden. Weist der Behälter nur einen transparenten Abschnitt auf, so wird die Blisterverpackung im Bereich dieses Fensters in dem Behälter angeordnet und gegebenenfalls befestigt, so dass ein Nutzer des Behälterinhalts einfach von außen anhand der Farbe des Sauerstoffindikators in der Blisterverpackung überprüfen kann, ob der Inhalt noch sauerstofffrei ist oder nicht. Schließlich kann auch vorgesehen sein, dass die Blisterverpackung in die Wand des Behälters integriert wird, wobei die sauerstoffdurchlässige Seite des Blisters in das Behälterinnere weist. Gegen das Eindringen von Umgebungssauerstoff von Außen in die Blisterverpackung kann diese beispielsweise auf der nach außen weisenden Seite mit einer sauerstoffundurchlässigen Folie, die zur Sicht auf den Indikator transparent ist, ausgestattet sein.
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2 zeigt einen Ausschnitt aus einem Folienverbund 1', 2' mit vier Folienabschnitten 1, 2, die zur Ausbildung von erfindungsgemäßen Blisterverpackungen 10 vorgesehen sind. Die Nuten 6, in die der überschüssige Sauerstoffindikator 7' aufgenommen wird, verlaufen gitterartig zwischen den Folienabschnitten 1, 2. Der Aufnahmeraum 11 für den Sauerstoffindikator 7 jeden Folienabschnitts 1, 2 besteht im vorliegenden Beispiel aus drei Auswölbungen, die als „O2” in einem Warndreieck gestaltet sind. Generell sind aber auch andere Ausführungen des Aufnahmeraums 11 hinsichtlich seiner Formgebung denkbar, der somit als symbolische oder alphanumerische Informationsanzeige genutzt werden kann. Wird nun beispielsweise ein Sauerstoffindikator verwendet, der in der reduzierten Form eine helle, beispielsweise gelbliche Färbung aufweist, und in der oxidierten Form ein tiefes Rot zeigt, so kann der Verbraucher schon bei Lesbarkeit dieses Warnsymbols auf das Vorliegen von Sauerstoff in der Verpackung schließen.
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Zur Sicherheit für den Verbraucher kann die Blisterverpackung 10 eine aufgedruckte Kontrollanzeige aufweisen, die zumindest eine Farbe des Sauerstoffindikators in Verbindung mit einer Information über die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sauerstoff bei der angezeigten Farbe anzeigt. In dem in 2 und 3 gezeigten Beispiel besteht die Kontrollanzeige aus einem Feld 4, das die Farbe des Indikators in der reduzierten Form aufweist, d. h. bei Abwesenheit von Sauerstoff, und das mit einem Häkchen versehen ist, das dem Verbraucher anzeigt, dass bei dieser Farbe des Sauerstoffindikators alles in Ordnung ist. Ein zweites Feld 5 in Farbe des oxidierten Sauerstoffindikators, die also die Anwesenheit von Sauerstoff anzeigt, ist mit einem „x” gekennzeichnet, das angibt, dass der Behälterinhalt nicht mehr sauerstofffrei ist. Die Schraffur der Aufnahmebereiche 11 und der Felder 5 sollen die Farbe des oxidierten Sauerstoffindikators 7 verdeutlichen, wohingegen in 3 das Fehlen der Schraffur in den Aufnahmebereichen 11 die Farbe der reduzierten Form des Sauerstoffindikators 7 und entsprechend des Kontrollfelds 4 wiedergeben soll.
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Weiter sind in 2 und 3 mit den Bereichen 12 Stabilisierungsabschnitte 12 zu sehen, die durch eine weitere Auswölbung der tiefziehbaren Folie 1' gebildet werden. Eine solche Stabilisierungswölbung kann zusammen mit den Auswölbungen, die die Aufnahmeräume 11 bilden, beim Tiefziehen der Folie 1' erzeugt werden, indem Unter- und Oberwerkzeug entsprechend ausgebildet sind. Um der flächigen Blisterverpackung Stabilität gegen unbeabsichtigtes Knicken und damit eventuell Beschädigen des Aufnahmeraums 11 zu verleihen, kann die den Stabilisierungsabschnitt 12 bildende Auswölbung wie dargestellt in einer in etwa u- oder v-förmigen Gestalt vorliegen, die vorliegend die Spitze des Dreieckssymbols des Aufnahmeraums 11 korrespondierend umgibt.
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Abhängig auch von der Gestaltung des Aufnahmeraums 11 kann ein solcher Stabilisierungsabschnitt auch länglich, bevorzugt parallel zu den Rändern der Blisterverpackung (nicht dargestellt) vorgesehen sein.
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Die Blisterverpackungen ermöglichen in einfacher Weise eine an den vorgesehenen Zweck angepasste Gestaltung hinsichtlich Größe der Verpackung und Menge des enthaltenen Sauerstoffindikators.
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Eine beispielhafte Blisterverpackung, wie in 2 und 3 dargestellt, kann Abmessungen von 40 × 42 mm aufweisen. In die gezeigten Aufnahmeräume können 0,35 g Sauerstoffindikator mit einer Genauigkeit von ± 0,01 g dosiert werden. Diese Angaben sind lediglich beispielhaft und schränken den Schutzumfang allerdings in keiner Weise ein.
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Weiter kann der Indikatorblister über das Material und die Stärke der sauerstoffdurchlässigen Folie an Kundenwünsche bzw. -vorgaben angepasst werden. BEZUGSZEICHENLISTE
1, 1' | erster Folienabschnitt, Tiefziehfolie |
2, 2' | zweiter Folienabschnitt, transparente Folie |
3 | Auswölbung |
4 | Kontrollanzeige Indikatorfarbe ohne Sauerstoff |
5 | Kontrollanzeige Indikatorfarbe mit Sauerstoff |
6 | Nut |
7 | Sauerstoffindikatorsubstanz |
7' | überschüssige, verdrängte Sauerstoffindikatormenge |
10 | Blisterverpackung |
11 | Aufnahmeraum |
12 | Stabilisierungsabschnitt |
20 | Unterwerkzeug |
21 | Tiefziehstempel |
22 | Dosierdüse |
23 | Siegelplatte |
23' | Ausnehmungen |
24 | Stanzplatte |
25 | Luftverteilerkanäle |
26 | Luftaustrittskavitäten |
D, D' | Blasluft |
F | schließseitige Werkzeugkraft |