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Die Erfindung betrifft eine Rollovorrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere als Sonnenschutz im Bereich eines Fahrzeugdaches, mit einer flexiblen Rollobahn, die auf einer an einem Trägerrahmen drehbar gelagerten Rollowelle auf- und abwickelbar gehalten ist, sowie mit einem formstabilen Auszugprofil, das der Rollobahn an einem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich zugeordet ist, sowie mit wenigstens einem, parallel zu einer Auszugrichtung endlos umlaufenden Zug-Druckmittel, das mit der Rollowelle in Wirkverbindung steht, und an dem das Auszugprofil befestigt ist, sowie mit seitlichen Führungsprofilanordnungen, in denen Seitenränder der Rollobahn geführt sind, wobei wenigstens eine Führungsprofilanordnung für eine Spannung der Rollobahn quer zur Auszugrichtung insbesondere vor Inbetriebnahme verstellbar und in einer eingestellten Funktionsstellung fixierbar angeordnet ist.
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Aus der
EP 1 616 737 A1 ist eine Rollovorrichtung für die Beschattung eines Schiebedaches eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Die Rollovorrichtung weist eine auf einer Wickelwelle auf- und abwickelbar gehaltene, flexible Rollobahn auf, die an ihrem – in Auszugrichtung gesehen – vorderen Stirnendbereich mit einem formstabilen Auszugprofil versehen ist. Die Rollobahn kann manuell oder über einen Motor zwischen einer ausgezogenen Funktionsstellung und einer aufgerollten Ruheposition verlagert werden. Um die Rollobahn quer zur Auszugrichtung gespannt halten zu können und demzufolge einen Durchhang der Rollobahn zu vermeiden, sind den gegenüberliegenden Seitenrändern der Rollobahn dünne Metall- oder Kunststoffstreifen zugeordnet, die in Führungsprofilanordnungen geführt sind. Die Führungsprofilanordnung auf jeder Seite ist mittels eines Verbindungsabschnittes elastisch nachgiebig mit einem Tragrahmen verbunden, der fahrzeugdachseitig festgelegt ist. Die elastisch nachgiebigen Verbindungsabschnitte sind in der Funktionsstellung der Rollobahn, in der die Metall- oder Kunststoffstreifen in den Führungsprofilanordnungen geführt sind, elastisch vorgespannt, so dass auf die Rollobahn quer zur Auszugrichtung eine Spannwirkung aufgebracht wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rollovorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach und funktional aufgebaut ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch gelöst, dass das Zug-Druckmittel in einer Führungsspur geführt ist, die in der Führungsprofilanordnung integriert ist und für eine Einstellung der Funktionsposition insbesondere vor Inbetriebnahme gemeinsam mit der Führungsprofilanordnung querverlagerbar ist. Als Führungsspur ist insbesondere eine nutförmige oder eine stegförmige Führungsprofilierung vorgesehen. Es ist für die Erfindung ausreichend, dass ein entsprechendes Zug-Druckmittel lediglich auf einer Seite zur Antriebsübertragung zwischen Auszugprofil und Rollowelle vorgesehen ist. Für eine bessere Synchronisierung der Parallelverlagerung des Auszugprofils sind aber bevorzugt zwei Zug-Druckmittel vorgesehen, die in jeweils einer Führungsspur jeweils einer Führungsprofilanordnung auf den gegenüberliegenden Seiten der Rollobahn geführt sind. Die wenigstens eine Führungsprofilanordnung erstreckt sich vorzugsweise über einen gesamten Auszugweg der Rollobahn bzw. des Auszugprofils. Die wenigstens eine Führungsprofilanordnung ist relativ zum Trägerrahmen verstellbar angeordnet. Der Trägerrahmen trägt die Rollovorrichtung und dient dazu, die gesamte Baueinheit an entsprechender Stelle des Kraftfahrzeugs, insbesondere im Bereich eines transparenten und beweglichen Dachteiles, zu befestigen. Die querverlagerbare Führungsprofilanordnung kann in einer Variante nach Inbetriebnahme und Montage im Kraftfahrzeug relativ zum Trägerrahmen verlagerbar bleiben. Dann ist der Führungsprofilanordnung vorzugsweise ein Stellantrieb oder eine durch Federn oder Ähnliches gebildete elastische Lagerung zugeordnet. In einer anderen Variante erfolgt eine Verstellbarkeit und Verlagerbarkeit der wenigstens einen Führungsprofilanordnung quer zur Auszugrichtung der Rollobahn und relativ zum Trägerrahmen lediglich vor Inbetriebnahme während eines Vormontageprozesses. In diesem Vormontageprozess erfolgt dann die Einstellung der Querspannung der Rollobahn durch entsprechende Verstellung und Ausrichtung der wenigstens einen Führungsprofilanordnung. Anschließend wird die wenigstens eine, querverlagerbare Führungsprofilanordnung relativ zum Trägerrahmen in der eingestellten Funktionsposition, in der die Rollobahn gespannt ist, fixiert, um anschließend die Rollovorrichtung mittels ihres Trägerrahmens an einem entsprechenden Karosserieteil des Kraftfahrzeugs zu befestigen. Von der erfindungsgemäßen Lösung werden beide Ausführungsformen umfasst. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich in besonders vorteilhafter Weise für eine Rollovorrichtung, die als Sonnenschutz im Bereich eines Fahrzeugdaches, insbesondere im Bereich eines transparenten Dachabschnittes vorgesehen ist. Der transparente Dachabschnitt kann fest in die Dachstruktur integriert oder als Schiebe-/Hubdach ausgebildet sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist der Rollowelle auf wenigstens einer Stirnseite drehschlüssig ein Umlenkrad zugeordnet, um das das Zug-Druckmittel herumgelegt ist, wobei das Umlenkrad koaxial oder achsparalell zu einer Drehachse der Rollowelle gemeinsam mit der Führungsprofilanordnung quer zur Auszugrichtung der Rollobahn verlagerbar angeordnet ist. Damit wird das Umlenkrad gemeinsam mit der Führungsprofilanordnung verstellt, so dass das Umlenkrad unabhängig von der Stellposition der Führungsprofilanordnung relativ zur Rollobahn fluchtend in einer Umlaufbahn für das Zug-Druckmittel bleibt, die durch die Führungsspur definiert ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Umlenkrad – auf die Drehachse der Rollowelle bezogen – axial verschiebbar mit der Rollowelle verbunden. Die entsprechende Verbindung zwischen Umlenkrad und Rollowelle ist somit drehschlüssig und axial verschiebbar, was vorzugsweise durch entsprechende Axialverzahnungsprofilierungen zwischen einem Rollowellenfortsatz einerseits und dem Umlenkrad andererseits erzielbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein fest mit der Führungsprofilanordnung verbundener Mitnehmer vorgesehen, der das Umlenkrad bezüglich seiner Axialverlagerung axial formschlüssig mitnimmt. Der Mitnehmer ist jedenfalls auf einer der Rollowelle zugewandten Innenseite des Umlenkrades vorgesehen, um das Umlenkrad bei einer Verstellung der Führungsprofilanordnung einschließlich der Führungsspur quer nach außen mitzunehmen. Um nicht nur nach außen, sondern auch bei einem Nachgeben nach innen, d.h. zur Mitte der Rollobahn hin, eine Nachführung des Umlenkrades zu erzielen, kann ein weiterer Mitnehmer vorgesehen sein, der das Umlenkrad außenseitig, das heißt auf einer zu der Rollowelle abliegenden Seite, flankiert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist als Zug-Druckmittel ein form- oder kraftschlüssig wirksamer Zug-Druck-Strang vorgesehen, der in einer zur Auszugrichtung der Rollobahn parallelen Führungsnut der Führungsprofilanordnung geführt ist, und der wenigstens eine Mitnehmer fluchtet mit wenigstens einem Längsrand der Führungsnut. Die Führungsnut dient als Führungsspur im Sinne der Erfindung. Als Zug-Druck-Strang mit formschlüssiger Wirkung kann ein Zahnriemen oder ein Lochband vorgesehen sein, wobei das Umlenkrad zu den Zahn- oder Lochprofilierungen korrespondierende, radial nach außen abragende Profilierungen aufweist. Als Zug-Druck-Strang mit kraftschlüssiger Funktion kann ein Keilriemen oder ein umlaufender Riemen mit rechteckigem Querschnitt vorgesehen sein, wobei das Umlenkrad im Bereich seines Außenumfanges – wie die Führungsspur – eine korrespondierende Laufkontur und einen komplementären Führungsquerschnitt für den entsprechenden Zug-Druck-Strang aufweist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind als Mitnehmer zwei das Umlenkrad beidseitig flankierende Stegschultern vorgesehen, die fluchtend oder parallel zu den die Führungsnut begrenzenden Längsrändern ausgerichtet sind. Hierdurch ist eine Mitteldrehebene des Umlenkrades zumindest weitgehend in einer Flucht der durch die Mittellängsachsen von oben und unten liegenden Führungsspuren definierten Ebene für den Zug-Druck-Strang der Führungsprofilanordnung erzielbar.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Stegschultern in einem Endabschnitt der Führungsprofilanordnung integriert. Der Endabschnitt ist lösbar oder unlösbar an der Führungsprofilanordnung befestigt oder einstückig an der Führungsprofilanordnung angeformt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Mittel zum Fixieren der wenigstens einen Führungsprofilanordnung relativ zu dem Trägerrahmen vorgesehen. Die Mittel zum Fixieren können als Schraubverbindungen oder als andere mechanische Befestigungsmittel gestaltet sein. Die Mittel zum Fixieren dienen dazu, eine einmal eingestellte Funktionsposition der wenigstens einen Führungsprofilanordnung quer zur Auszugrichtung der Rollobahn zu sichern, in der eine gewünschte Querspannung der Rollobahn erzielt ist, die ein Durchhängen der Rollobahn in ausgezogenem Funktionszustand vermeidet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind Mittel zum axialen Justieren des Umlenkrades vor Inbetriebnahme sowie wenigstens ein Mittel zum axialen Fixieren des Umlenkrades in der vorjustierten Axialposition für die Inbetriebnahme vorgesehen. Diese Ausgestaltung vermeidet die permanente Anordnung des Umlenkrades zwischen Mitnehmern. Durch den Entfall der Mitnehmer für die Rollovorrichtung nach Inbetriebnahme dieser Rollovorrichtung kann die Rollovorrichtung einfacher gestaltet werden, wodurch sie auch kostengünstiger ist. Vorteilhaft sind die Mittel zum axialen Justieren einer Einstellvorrichtung zugeordnet, in der die Rollovorrichtung vor Inbetriebnahme justiert wird, wodurch insbesondere zur Vermeidung eines Durchhanges der Rollobahn eine ausreichende Querspannung auf die Rollobahn aufgebracht wird. Gleichzeitig werden die Zug-Druckmittel gemeinsam mit dem wenigstens einen Umlenkrad und die zugehörigen Führungsspuren der Zug-Druckmittel mit verstellt. Das wenigstens eine Mittel zum axialen Fixieren des Umlenkrades nach der Voreinstellung hingegen verbleibt an der Rollovorrichtung, um zu vermeiden, dass das Umlenkrad sich aus der voreingestellten Axialposition wieder herausbewegt. Die Mittel zum Fixieren können durch eine Klemmpassung zwischen Umlenkrad und seiner mit der Rollowelle koaxialen Radnabe, oder auch durch andere form- oder stoffschlüssige Mittel, wie insbesondere eine Klebeschicht zwischen Umlenkrad und Radnabe, verwirklicht sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden die Mittel zum axialen Justieren für eine Inbetriebnahme der Rollovorrichtung entfernt. Da die Mittel zum axialen Justieren des Umlenkrades der Einstellvorrichtung zugeordnet sind, von der die Rollovorrichtung nach der entsprechenden Voreinstellung entfernt wird, ist zwangsläufig für die Inbetriebnahme auch das wenigstens eine Mittel zum axialen Justieren von der Rollovorrichtung entfernt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
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1a zeigt schematisch einen Personenkraftwagen mit einem beweglichen Dachabschnitt sowie mit einer im Dachbereich montierten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rollovorrichtung,
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1b in vergrößerter perspektivischer Darstellung die Rollovorrichtung nach 1a,
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2 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt der Rollovorrichtung nach 1b,
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3 in einer Längsschnittdarstellung die Rollovorrichtung nach 1b,
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4 in einer Querschnittsdarstellung die Rollovorrichtung auf Höhe einer Rollowelle,
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5 die Darstellung nach 4 mit einem in eine Mittelstellung verlagerten Umlenkrad für die Rollowelle, und
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6 die Darstellung nach den 4 und 5 mit einem in eine äußere Endstellung verlagerten Umlenkrad und.
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7 bis 8 die Darstellungen gemäß den 4 und 6, wobei das Umlenkrad nach einer axialen Voreinstellung, die durch die unterschiedlichen Axialpositionen dargestellt ist, kraftschlüssig auf einer zugeordneten Radnabe axial fixiert ist.
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Ein Kraftfahrzeug in Form eines Personenkraftwagens F weist in einem Dachbereich einen Dachausschnitt auf, der durch ein bewegliches Dachteil, vorliegend in Form eines Schiebe-/Hubdaches S verschließbar ist. Das Schiebe-/Hubdach ist elektromotorisch beweglich. Das Schiebe-/Hubdach S besteht beim dargestelten Ausführungsbeispiel aus Glas und ist transparent.
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Zur Beschattung des Dachausschnittes ist zusätzlich eine Rollovorrichtung 1 bis 3 vorgesehen, die dem Dachausschnitt zugeordnet ist. Die Rollovorrichtung weist einen Trägerrahmen 1 auf, der in einem Randbereich des Dachausschnittes mit entsprechenden Karosserieteilen des Dachbereiches des Personenkraftwagens fest verbunden ist. Der Trägerrahmen 1 ist im Wesentlichen rechteckig gestaltet. An dem Trägerrahmen 1 ist eine Rollowelle 8 drehbar gelagert, auf der ein flexibles Flächengebilde in Form einer aus einem textilen Gewirke oder einer Kunststofffolie bestehenden Rollobahn 2 auf- und abwickelbar gehalten ist. Die Rollowelle ist – auf einen im Dachbereich montierten Funktionszustand des Trägerrahmens 1 bezogen – an einem einem Fahrzeugheck zugewandten, rückseitigen Randbereich des Trägerrahmens 1 gelagert. Eine Drehachse D der Rollowelle 8 erstreckt sich in Fahrzeugquerrichtung. Die Rollobahn 2 weist an ihrem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich ein formstabiles Auszugprofil 3 auf, mittels dessen die Rollobahn 2 manuell in eine ausgezogene Funktionsstellung oder eine aufgewickelte Ruhestellung überführt werden kann.
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Das Auszugprofil 3 ist an seinen gegenüberliegenden Stirnseiten an jeweils einer Führungsprofilanordnung 4 längsverschiebbar gelagert, wobei die gegenüberliegenden Führungsprofilanordnungen 4 parallel zueinander ausgerichtet sind. Die beiden Führungsprofilanordnungen 4 bilden Führungsschienen, die – wie anhand der 1 und 4 bis 6 durch die Doppelpfeile verdeutlicht ist – parallel zur Drehachse D der Rollowelle 8 und damit in Fahrzeugquerrichtung verlagert werden können. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Führungsprofilanordnungen 4 relativ zum Trägerrahmen 1 nur in einem Vormontagestadium querverlagerbar, wie nachfolgend beschrieben werden wird. Anschließend sind die Führungsprofilanordnungen 4 relativ zum Trägerrahmen 1 in der voreingestellten Montagestellung fixiert.
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Die Verstellbarkeit der Führungsprofilanordnungen 4 dient dazu, die Rollobahn 2 quer zu ihrer Auszugrichtung zu spannen. Hierzu ist die Rollobahn 2 an ihren gegenüberliegenden Seitenrändern mit jeweils einer Seitenverstärkung 2a versehen, die jeweils in einer Führungsnut 9 der jeweiligen Führungsprofilanordnung 4 geführt ist. Die Führungsnut 9 umgreift die Seitenverstärkung 2a am jeweiligen Seitenrand der Rollobahn 2 quer zur Auszugrichtung formschlüssig. Die Führungsnut 9 ist einteilig mit der Führungsprofilanordnung 4. Eine Verstellung der beiden Führungsprofilanordnungen 4 quer zur Auszugrichtung der Rollobahn 2 führt daher zwangsläufig durch die Mitnahme der Seitenverstärkungen 2a über die Führungsnuten 9 zu einem Spannen der Rollobahn 2 quer zur Auszugrichtung. Dadurch wird ein Durchhang der Rollobahn 2 aufgrund ihres Eigengewichtes nach unten vermieden. Die Spannung wird so gewählt, dass dennoch eine ausreichende Gleitbeweglichkeit der Seitenverstärkungen 2a in den Führungsnuten 9 sowie des Auszugprofiles 3 an den Führungsprofilanordnungen 4 erhalten bleibt.
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Um ein Auf- und Abwickeln der Rollobahn 2 relativ zur Rollowelle 8 zu ermöglichen, sind zwischen dem Auszugprofil 3 und der Rollowelle 8 Bewegungskopplungsmittel vorgesehen. Die Bewegungskopplungsmittel umfassen jeweils einen endlos umlaufenden Zug-Druckmittel-Strang. Die beiden Zug-Druckmittel-Stränge sind an zueinander gegenüberliegenden Seiten des Auszugprofiles 3 und der Rollowelle 8 vorgesehen und werden durch jeweils einen Lochbandstrang 7 gebildet, der einstückig aus Kunststoff hergestellt ist und längs einer Führungsnut 17 der jeweiligen Führungsprofilanordnung 4 gleitbeweglich geführt ist. Wie anhand der 1b und 2 bis 6 erkennbar ist, ist der Lochbandstrang 7 an gegenüberliegenden Endbereichen 5, 6 der jeweiligen Führungsprofilanordnung 4 um etwa 180° umgelenkt. An einem der Rollowelle 8 abgewandten Endbereich 5 erfolgt die Umlenkung des jeweiligen Lochbandstranges 7 über eine halbkreisförmig gekrümmte Gleitschulter. An dem der Rollowelle 8 zugewandten Endbereich erfolgt die Umlenkung des jeweiligen Lochbandstranges 7 über jeweils ein Umlenkrad 12, wobei die beiden Umlenkräder 12 als Nockenräder gestaltet sind, deren radial zur Drehachse D nach außen abragende Nocken auf Form und Abstand der Löcher des jeweiligen Lochbandstranges 7 abgestimmt sind. Beide Umlenkräder 12 sind koaxial zur Rollowelle 8 ausgerichtet und drehschlüssig mit der Rollowelle 8 verbunden. Die beiden Lochbandstränge 7 erstrecken sich parallel zur Auszugrichtung der Rollobahn 2 in Längsrichtung der beiden Führungsprofilanordnungen 4.
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Um die Umlenkräder 12 bei einer Querverlagerung der Führungsprofilanordnungen 4, durch die auch die Lochbandstränge 7 mitverlagert werden, relativ zur Drehachse D koaxial verschieben zu können, ist jedes Umlenkrad 12 auf einem Führungsfortsatz 15 der Rollowelle 8 zusätzlich zur drehschlüssigen Mitnahme axial verlagerbar. Hierzu weisen der Führungsfortsatz 15 der Rollowelle 8 eine axiale Außenprofilierung und eine Nabe jedes Umlenkrades 12 eine komplementäre axiale Innenprofilierung auf. Die komplementären Profilierungen ermöglichen eine Axialverschiebung jedes Umlenkrades 12 auf dem jeweiligen Führungsfortsatz 15 der Rollowelle 8 und gleichzeitig eine drehschlüssige Mitnahme zwischen dem Führungsfortsatz 15 und dem Umlenkrad 12. Anhand der 4 bis 6 ist eine Seite der Rollowelle 8 mit der entsprechenden Wirkverbindung zum Umlenkrad 12 und dem Lochbandstrang 7 gezeigt. Die gegenüberliegende Stirnseite ist korrespondierend spiegelsymmetrisch ausgeführt.
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Um eine Mitnahme jedes Umlenkrades 12 gemeinsam mit der zugeordneten Führungsprofilanordnung 4 bei einer Verstellung quer zur Auszugrichtung der Rollobahn 2 zu ermöglichen, wird jedes Umlenkrad 12 an seinen gegenüberliegenden Stirnseiten von jeweils einem Mitnehmersteg 13, 14 flankiert, die einstückig an dem jeweiligen Endbereich 6 der Führungsprofilanordnung 4 angeformt sind. Der Endbereich 6 weist zudem einen den Lochbandstrang 7 überdeckenden Niederhalter 15 auf, der ebenfalls einstückig am Endbereich 6 angeformt ist. Der Niederhalter 15 dient dazu, den Lochbandstrang 7 sicher auf den Nocken des Umlenkrades 12 zu halten. Ein Springen des Lochbandstranges 7, das zu einem Lösen und Abheben des Lochbandstranges vom Umlenkrad 12 führen könnte, wird hierdurch vermieden. Der Endbereich 6 weist auch im Bereich seiner Unterseite einen geschlossenen Führungskanalabschnitt 16 auf, der ein Abheben des Lochbandstranges 7 von dem Umlenkrad 12 auch im Bereich der Unterseite vermeidet. Sowohl der Führungskanalabschnitt 16 als auch der Niederhalter 15 bilden geschlossene Kanalabschnitte im Ein- und Auslaufbereich des Umlenkrades 12.
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Sobald die jeweilige Führungsprofilanordnung 4 quer zur Auszugrichtung der Rollobahn 2 verlagert wird, nimmt der jeweilige Mitnehmersteg 13, 14 das Umlenkrad 12 mit, da die Mitnehmerstege 13, 14 fest mit dem Endbereich 6 und damit mit der jeweiligen Führungsprofilanordnung 4 verbunden sind. Bei einer Verlagerung der Führungsprofilanordnungen 4 seitlich nach außen wird die Rollobahn 2 gespannt. Bei einer entgegengesetzten Verlagerung zur Mitte der Rollobahn 2 hin nach innen – um eine Spannung zu reduzieren – nimmt der äußere Mitnehmersteg 14 das Umlenkrad 12 in entsprechender Weise koaxial zur Drehachse D nach innen mit.
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Die Verlagerung und Einstellung der Führungsprofilanordnungen 4 relativ zum Trägerrahmen 1 erfolgt in nicht näher dargestellter Weise in einer Montageeinstellvorrichtung, mittels der Durchhang und Spannung der Rollobahn 2 überwacht werden. Die beiden Führungsprofilanordnungen 4 werden in dieser Vormontageeinstellvorrichtung soweit quer zur Auszugrichtung verlagert, bis die gewünschte Spannung erzielt ist.
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Um die Führungsprofilanordnungen 4 querverlagern zu können, weisen sie mehrere über die Länge der jeweiligen Führungsprofilanordnung 4 verteilt angeordnete Langlöcher 11 auf, durch die Befestigungselemente des Trägerrahmens 1 hindurchragen. Durch entsprechende Fixierung der Befestigungselemente, vorliegend in Form von Schraubverbindungen, wird die eingestellte Lage jeder Führungsprofilanordnung 4 relativ zum Trägerrahmen 1 fixiert.
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In dieser eingestellten Zuordnung zwischen Führungsprofilanordnungen 4 und Trägerrahmen 1 wird die gesamte Baueinheit aus Trägerrahmen 1, Führungsprofilanordnungen 4 einschließlich Lochbandsträngen 7, Rollowelle 8 und Rollobahn 2 mit Auszugprofil 3 im Bereich des Dachausschnittes des Dachbereiches des Personenkraftwagens F montiert und befestigt.
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Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Führungsprofilanordnungen 4 relativ zum Trägerrahmen 1 auch nach Inbetriebnahme, d.h. in der montierten Position im Dachbereich des Personenkraftwagens, schwimmend gelagert. Entsprechende Zug- oder Druckfederanordnungen, die quer zur Auszugrichtung der Rollobahn 2 auf die jeweilige Führungsprofilanordnung 4 wirken und die am Trägerrahmen 1 gehalten sind, bewirken die permanente Belastung der Führungsprofilanordnungen 4 und die entsprechend permanente Querspannung der Rollobahn 2.
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Das Auszugprofil 3 ist fest mit den beiden gegenüberliegenden Lochbandsträngen 7 verbunden. Die beiden Lochbandstränge 7 nehmen über die Umlenkräder 12 die Rollowelle 8 in beiden Drehrichtungen drehschlüssig mit. Eine Verschiebung des Auszugprofils 3 sowohl nach hinten als auch nach vorne – auf eine Ausrichtung im Personenkraftwagen F bezogen – bewirkt demzufolge zwangsläufig eine Übertragung der Schiebebewegung auf die Umlenkräder 12 und demzufolge eine Drehung der Rollowelle 8, woduch synchron mit der Verschiebebewegung des Auszugprofils 3 ein Auf- oder Abwickelvorgang der Rollowelle 8 und der Rollobahn 2 erfolgen.
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Die anhand der 7 und 8 dargestellte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Rollovorrichtung entspricht im Wesentlichen der zuvor beschriebenen Ausführungsform, wobei die Darstellungen der 7 und 8 den Positionen des Umlenkrades 12 gemäß den 4 und 6 entsprechen. Wesentlicher Unterschied ist es, dass die Axialverlagerung des Umlenkrades 12 gemeinsam mit den Führungsprofilanordnungen und dem Lochbandstrang 7 nicht über Mitnehmer und entsprechende Stegschultern, die an der jeweiligen Führungsprofilanordnung angeordnet sind und das jeweilige Umlenkrad 12 flankieren, erfolgt. Vielmehr erfolgt die Axialjustierung des jeweiligen Umlenkrades 12 bei der Ausführungsform nach den 7 und 8 bereits auf der Montageeinstellvorrichtung. Die Montageeinstellvorrichtung weist einen entsprechenden Mitnehmer auf, der das jeweilige Umlenkrad 12 bei der Querverstellung der jeweiligen Führungsprofilanordnung und des zugeordneten Lochbandstranges so mitnimmt, axial verstellt und justiert, dass das Umlenkrad mit der entsprechenden Führungsspur für den Lochbandstrang 7 fluchtet. Um die axiale Voreinstellung des Umlenkrades 12 relativ zum Führungsfortsatz 15 der Rollowelle 8 zu fixieren, sind Klemmmittel 16 zwischen Umlenkrad 12 und dem Führungsfortsatz 15 vorgesehen. Die Klemmmittel 16 können durch eine geeignete Übergangspassung zwischen dem Innenumfang der Nabe des Umlenkrades 12 und dem Außenumfang des Führungsfortsatzes 15 gestaltet sein. Die Klemmmittel 16 sind derart gestaltet, dass im normalen Betrieb des Umlenkrades 12 sich die voreingestellte Axialjustierung des Umlenkrades 12 relativ zum Führungsfortsatz 15 und damit relativ zur Rollowelle 8 nicht mehr verändert. Nach der Voreinstellung in der Montageeinstellvorrichtung wird die Rollovorrichtung von der Montageeinstellvorrichtung entfernt, wodurch zwangsläufig auch die Mitnehmer der Montageeinstellvorrichtung sich von dem Umlenkrad 12 entfernen, so dass sich für die Inbetriebnahme der Rollovorrichtung die Axialausrichtung des Umlenkrades 12 gemäß 8 ergibt. Die Pfeilrichtung P in 8 verdeutlicht die Richtung der Axialverstellung des Umlenkrades 12 in der Montageeinstellvorrichtung ausgehend von der axial inneren Ausgangslage des Umlenkrades 12 gemäß 7, bei der das Umlenkrad 12 mit seiner Nabe an einer radialen Ringschulter des Führungsfortsatzes 15 auf seiner zur Rollowelle 8 gewandten Stirnseite anliegt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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