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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Ventil einer Speichereinrichtung, die mit einem Speicherzylinder und einem darin geführten Speicherkolben gebildet ist. Das Ventil umfasst einen Ventildichtkörper zum wahlweisen Öffnen und Verschließen einer Ventilöffnung an einem Ventilsitz und ein Öffnungsmittel zum wahlweisen Abheben des Ventildichtkörpers von dem Ventilsitz, das mit einem Federelement gehalten ist. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung eines derartigen Ventils in einer Speichereinrichtung, insbesondere für ein Hydraulikaggregat einer Fahrzeugbremsanlage.
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Gattungsgemäße Speichereinrichtungen werden insbesondere bei Fahrzeugbremsanlagen verwendet und dienen dazu, Druckmittel in Form von Bremsfluid zwischenzuspeichern. Das Druckmittel wird dabei aus Radbremszylindern rückgeführt oder aus einem Hauptspeicher der Fahrzeugbremsanlage zugeführt, beispielsweise bei Fahrzeugbremsanlagen mit Antiblockiersystem (ABS) und Elektronischem Stabilitäts-Programm (ESP).
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Ventile in Speichereinrichtungen von Hydraulikeinheiten, insbesondere von Fahrzeugbremsanlagen, werden verwendet, um die Menge an Druckmittel innerhalb der zugehörigen Speichereinrichtung zu steuern.
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Die Speichereinrichtungen umfassen einen Speicherzylinder und einen darin geführten Speicherkolben, mit dem ein Speichervolumen für das Druckmittel abgegrenzt wird. Aus dem Speichervolumen kann das Druckmittel bei Bedarf in einen Bremskreislauf gefördert werden. Verkleinert sich das Speichervolumen, so fährt der Speicherkolben derart tief in den Speicherzylinder hinein, dass er mit einem Öffnungsmittel ein federunterstützt geschlossenes Ventil öffnet. Durch das geöffnete Ventil strömt dann wieder Druckmittel in den Speicherzylinder ein.
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Herkömmlich verwendete Öffnungsmittel sind als Stift gestaltet, der in den Speicherkolben passgenau ortsfest eingesetzt, insbesondere eingepresst ist. Die passgenaue Fertigung ist nötig, da das Öffnungsmittel zum Abheben des Ventildichtkörpers diesen in richtigem Maße treffen muss. In der Regel wird das stiftförmige Öffnungsmittel von der Kolbenseite durch die Ventilöffnung hindurch zum Ventildichtkörper geführt. Dazu ist eine große Präzision bei der Teilegeometrie und bei der Hubbewegung des Speicherkolbens erforderlich. Eine präzise Teilegeometrie kann nur durch sehr maßgenaue und damit teure Teile, Fertigung und Montage erreicht werden. Eine präzise Hubbewegung bedingt eine aufwändige Konstruktion mit beispielsweise zusätzlichen Führungsringen und großer Führungslänge des Speicherkolbens.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß ist ein Ventil einer Speichereinrichtung geschaffen, die mit einem Speicherzylinder und einem darin geführten Speicherkolben gebildet ist. Das Ventil ist mit einem Ventildichtkörper zum wahlweisen Öffnen und Verschließen einer Ventilöffnung an einem Ventilsitz versehen. Ferner weist das Ventil ein Öffnungsmittel zum wahlweisen Abheben des Ventildichtkörpers von dem Ventilsitz auf, bei dem das Öffnungsmittel mit einem Federelement gehalten ist. Das Federelement ist dabei mit einem Stanz-Biege-Teil gebildet.
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Das Federelement gemäß der Erfindung verformt sich aufgrund seiner federnden Eigenschaften beim Ausüben einer Kraft und nimmt bei Wegfall der angreifenden Kraft seine ursprüngliche Form wieder an. Dabei hält das Federelement das Öffnungsmittel an dem Ventildichtkörper ortsgenau und robust in Position. Ferner gibt es dem Öffnungsmittel zugleich definierten Bewegungsspielraum, um bei einer Bewegung des Kolbens von diesem mitbewegt und gegen den Ventildichtkörper geschoben zu werden. Derart bewegt, hebt das Öffnungsmittel mittels Druckkontakt den Ventildichtkörper vom Ventilsitz ab und öffnet das Ventil.
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Erfindungsgemäß ist das Federelement mit einem Stanz-Biege-Teil gebildet, das mittels Stanzen und Biegen eines geeigneten Materials besonders einfach, kostengünstig und in großer Menge maschinell hergestellt werden kann. Als geeignetes Material wird bevorzugt ein Metallblech, insbesondere Federstahl verwendet, der sehr robust und verschleißarm ist. Zudem können beim Herstellen benötigte Funktionselemente bzw. Funktionsbereiche im und/oder am Federelement besonders einfach und kostensparend bevorzugt in einem Schritt mittels Stanzen und/oder Biegen in das Stanz-Biege-Teil integriert werden.
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Zum Montieren kann das Öffnungsmittel mit dem zugehörigen Stanz-Biege-Teil bevorzugt einfach an der Speichereinrichtung eingeschoben und eingeclipst bzw. aufgeclipst werden.
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Zudem ist das Stanz-Biege-Teil zusammen mit dem Öffnungsmittel als vergleichsweise kleines Präzisionsteil kostengünstig herzustellen. Vorzugsweise ist das Öffnungsmittel mit dem Stanz-Biege-Teil ferner als Einzelteil gestaltet, das vorteilhaft vorgefertigt und mit geringem Aufwand mittels des Federelements als Stanz-Biege-Teil kraftschlüssig und/oder formschlüssig an der Speichereinrichtung gehalten ist.
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Insgesamt ergeben sich im Vergleich zu herkömmlichen Speichereinrichtungen geringere Genauigkeitsanforderungen an die Fertigung des Öffnungsmittels und dessen Montage an der Speichereinrichtung. Damit werden zusätzlich zur kostengünstigen Herstellung des Federelements als Stanz-Biege-Teil der Fertigungsaufwand und die Fertigungskosten für die Speichereinrichtung insgesamt verringert.
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Besonders bevorzugt ist das Öffnungsmittel mit dem Stanz-Biege-Teil am Speicherzylinder bzw. Zylinder gehalten. Mit der derartigen Halterung ist das Öffnungsmittel an jenem Bauteil gehalten, an dem zumindest indirekt auch der Ventilschließkörper an seinem Ventilsitz anliegt. Daher ist die relative Position zwischen diesen Bauteilen dann besonders präzise. Ferner kann das Öffnungsmittel durch einfaches Einclipsen am Zylinder sehr leicht montiert werden.
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Alternativ ist das Öffnungsmittel vorteilhaft mit dem Stanz-Biege-Teil am Speicherkolben bzw. Kolben gehalten. Auch dort ist eine einfache Clip-Montage möglich. Es kann ferner bei dieser Weiterbildung ein einfacher Standard-Speicherkolben verwendet werden, ohne dass an diesem eine besonders präzise Presspassung für ein Öffnungsmittel erforderlich wäre. Daher kann eine vergleichsweise einfache Kolbengeometrie gewählt werden. Ferner ist die Gefahr von Spanabrieb oder Verformung aufgrund von Presskräften nahezu vollständig vermieden.
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Eine besonders präzise Positionierung des erfindungsgemäß gehaltenen Öffnungsmittels ist möglich, indem das zugehörige Stanz-Biege-Teil unmittelbar an dem den Ventilsitz bildenden Bauteil, insbesondere eines Ventilsitzkörpers, angeordnet ist. Das derartige Stanz-Biege-Teil kann zusammen mit dem Öffnungsmittel dann auch besonders klein dimensioniert werden. Vorteilhaft ist eine einstückige Gestaltung des Stanz-Biege-Teils zusammen mit dem den Ventilsitz bildenden Bauteil. Ferner ist es auch von Vorteil, den Ventildichtkörper ebenso einteilig mit dem Öffnungsmittel und dem Stanz-Biege-Teil auszubilden. Dabei kann insbesondere die hohe Festigkeit von Federstahl auch für den Ventilsitz und/oder den Ventildichtkörper genutzt werden. Mit einem derartigen „Kombiteil“ kann auch das umgebende Pumpengehäuse besonders klein gestaltet sein.
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Vorzugsweise ist das Öffnungsmittel mit einem Stiftelement zum Angreifen, insbesondere zum geringfügig exzentrischen Angreifen am Ventildichtkörper gestaltet. Dabei ist das Stiftelement mit einem aus einer Grundebene des Stanz-Biege-Teils gestanzten und aus dieser Grundebene heraus gebogenen Stift gebildet. Ein derartiger Stift als Öffnungsmittel kann vorteilhaft durch die Ventilöffnung hindurchreichen, um dann einerseits am Ventildichtkörper anzugreifen und andererseits vom Speicherkolben betätigt zu werden. Das zum Ventildichtkörper gewandte Ende des Stiftes kann dazu besonders angepasst, insbesondere mit einer schräggestellten Kontaktfläche gestaltet sein, damit der Ventildichtkörper beim Anschlagen des Öffnungsmittels nicht an seiner Oberfläche verformt wird.
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Ferner ist das zum Ventildichtkörper gerichtete Ende des Stiftes bevorzugt mit mindestens zwei Angriffspunkten gestaltet, mit denen der Stift beim Öffnen des Ventils am Ventildichtkörper angreift. Mit zumindest zwei Angriffspunkten wird die Bewegungsrichtung beim Angreifen und Aufdrücken des Ventildichtkörpers stabilisiert, insbesondere für den Fall, dass der Ventildichtkörper eine Kugel ist. Für die Kugel sind mit zwei Angriffspunkten zusammen mit einem Anlagepunkt bzw. Wälzpunkt an einem zugehörigen Ventilsitz eines Ventilsitzkörpers mindestens drei Auflagepunkte gebildet, sodass die Lage der Kugel eindeutig und stabil festgelegt ist.
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Zudem greift das Öffnungsmittel bevorzugt am Ventildichtkörper geringfügig exzentrisch an, wodurch das Ablösen und Abheben des Ventildichtkörpers von dem Ventilsitz erleichtert wird. Der Ventildichtkörper wird dann leicht asymmetrisch abgehoben, wodurch der Durchflussquerschnitt der Ventilöffnung schnell vergrößert wird und mehr Fluid pro Zeiteinheit hindurchfließen kann.
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Alternativ ist der Stift als Einzelteil gefertigt und mit dem Stanz-Biege-Teil als Federelement verbunden. Besonders bevorzugt weist der Stift mit seinem dem Stanz-Biege-Teil zugewandten Ende eine Schulterausformung auf, die in eine dazu komplementär geformte Aussparung am Stanz-Biege-Teil eingepasst werden kann. Bevorzugt ist der Stift insbesondere mittels Presspassung besonders stabil und unlösbar an dem Stanz-Biege-Teil eingepasst. In einer alternativen Variante ist der Stift vorteilhaft lösbar mit dem Stanz-Biege-Teil verbunden, sodass der Stift als Verschleißteil einfach einzeln ausgetauscht werden kann.
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Ferner ist der Stift vorteilhaft mit einem radial gerichteten Arm gehalten. Der radial gerichtete Arm bildet als Abschnitt des Stanz-Biege-Teils eine federnde Verbindung von radial außen nach radial innen, wobei der Stift radial innen positioniert ist. Mit dieser Verbindung ist der Stift mit einer vom Arm festgelegten Federkraft sehr einfach im Zentrum einer im Übrigen kreiszylindrischen Zylinder-Kolben-Anordnung gehalten. Dort im Zentrum kann vorteilhaft die Ventilöffnung angeordnet sein, wodurch ein symmetrischer und weitgehend laminarer Durchfluss durch das erfindungsgemäße Ventil erreicht werden kann.
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In vorteilhafter Weise ist der Arm des Weiteren mit zwei aus der Grundebene des Stanz-Biege-Teils gestanzten, sich im Wesentlichen radial erstreckenden, insbesondere parallelen Teilarmen gestaltet. Die Teilarme sind voneinander beabstandet, sodass sie eine Durchgangsöffnung für das Bremsfluid bilden. Durch die Durchgangsöffnung strömt das Bremsfluid während des Betriebs hindurch, sodass vorteilhaft Bremsfluid unter geringem Widerstand gefördert werden kann. Zudem kann die Federkraft des einzelnen Teilarms individuell je nach Betriebsbedarf angepasst sein, insbesondere mittels Variation der Dicke und/oder Länge des einzelnen Teilarms. Vorteilhaft weisen die Teilarme, insbesondere wegen der Durchgangsöffnung, insgesamt eine geringere Federkraft auf, als ein einziger, kompakten Arm ohne Durchgangsöffnung mit den ansonsten gleichen Dicken- und Längenmaßen. Mittels der geringeren Federkraft ist ein geringerer Widerstand des Federelements gegenüber einer Verlagerung durch den Speicherkolben geschaffen.
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Ferner ist am Übergang vom Arm zum Stift vorzugsweise eine insbesondere konkave oder konvexe Sicke ausgebildet, mit der der Stift auf einfache Weise und ohne einen zusätzlichen Werkstoff stabilisiert und/oder versteift ist. Besonders am Übergang vom Arm zum Stift treten Kräfte auf, die andernfalls zu einem Verschleiß führen.
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Zur Stabilisierung ist der Stift zusätzlich oder alternativ bevorzugt mit mindestens einer aus der Grundebene des Stanz-Biege-Teils gestanzten und aus dieser Grundebene heraus gebogenen Abkantung gestaltet. Die Abkantung ist damit an mindestens einer Außenkante des Stiftes gebildet und weist besonders bevorzugt radial in Richtung des Armes. Damit ist ein besonders stabiler und zugleich kompakter Stift geschaffen.
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Des Weiteren ist vorteilhaft erfindungsgemäß ein Ventil geschaffen, bei dem das Federelement mit einem ringförmigen Halteabschnitt gestaltet ist. Dabei ist der ringförmige Halteabschnitt mit einer aus einer bereits genannten Grundebene des Stanz-Biege-Teils heraus gestanzten Ringscheibe gebildet, in der insbesondere mindestens eine Durchgangsöffnung ausgestanzt ist. Mittels der Ringscheibe als ringförmiger Halteabschnitt kann das Federelement insbesondere an dem kreiszylindrisch geformten Speicherzylinder oder Speicherkolben sehr einfach passgenau ortsfest angebracht werden. Zudem kann Bremsfluid durch die in der Ringscheibe ausgestanzte mindestens eine Durchgangsöffnung hindurchfließen. Dadurch kann Bremsfluid besonders leicht und widerstandsarm in die Speichereinrichtung hinein und aus der Speichereinrichtung hinaus strömen, sodass der Fluidaustausch erleichtert ist.
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Ferner ist das Federelement vorteilhafterweise mit mindestens einem zum Speicherzylinder gewandten, axialen Abstandshalter gestaltet. Dabei ist der axiale Abstandshalter mit einer aus einer bereits beschriebenen Grundebene des Stanz-Biege-Teils gestanzten und aus dieser Grundebene heraus gebogenen Lasche gebildet. Diese Lasche schafft einen Abstand zwischen dem Speicherzylinder und dem Federelement, sodass dort Fluid hindurchströmen kann. Zudem vermeidet der Abstand ein ansonsten auftretendes hydraulisches Kleben des Federelements am Speicherzylinder. Vorzugsweise ist zusätzlich oder alternativ ein zum Speicherkolben gewandter, axialer Abstandshalter aus der Grundebene des Stanz-Biege-Teils gestanzt und aus dieser Grundebene als heraus gebogene Lasche gebildet. Mit dem derart gebildeten axialen Abstandshalter ist ein Abstand zwischen dem Federelement und dem Speicherzylinder sowie bevorzugt zugleich dem Federelement und dem Speicherkolben geschaffen. Das Federelement kann damit gemäß der Erfindung besonders widerstandsarm von Bremsfluid umströmt werden.
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Vorzugsweise ist das Federelement zudem mit einer zum Speicherkolben gewandten, axialen Ausbuchtung gestaltet. Die axiale Ausbuchtung ist mit einem aus einer genannten Grundebene des Stanz-Biege-Teils gestanzten und aus dieser Grundebene heraus gebogenen Arm gebildet. Die derartige Ausbuchtung stellt einen Abstandshalter zwischen dem Speicherkolben und dem Öffnungsmittel dar. Es ermöglicht eine besonders einfache Anpassung der erfindungsgemäßen Anordnung an verschiedene Typen von Speicherzylindern und/oder Speicherkolben. Insbesondere kann ein einfacher, kostengünstiger Standard-Speicherkolben verwendet werden, der eine ebene Kolbenstirnfläche aufweist. Diese Kolbenstirnfläche drückt beim Bewegen des Speicherkolbens in Richtung des Federelements als erstes gegen den aus der Grundebene des Stanz-Biege-Teils heraus gebogenen Arm und betätigt den damit gehaltenen Stift. Auf diese Weise kann eine besonders kurze Reaktionszeit erreicht werden.
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Die Erfindung ist ferner auf eine Verwendung eines derartigen erfindungsgemäßen Ventils in einer Speichereinrichtung gerichtet, insbesondere für ein Hydraulikaggregat einer Fahrzeugbremsanlage, bei der insbesondere der Speicherkolben mit einer zum Öffnungsmittel gewandten axialen Auswölbung gestaltet wird. Diese Gestaltung ist besonders vorteilhaft, wenn das Öffnungsmittel mit dem erfindungsgemäßen Federelement am Speicherzylinder oder am Ventilsitzkörper montiert wird.
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Bevorzugt ist die zum Öffnungsmittel gewandte Kolbenstirnfläche mit ihrer Auswölbung zumindest annähernd kugelabschnittsförmig gestaltet. Der Mittelpunkt des Kugelabschnitts ist vorteilhaft jener Punkt, um den sich der Speicherkolben innerhalb des Speicherzylinders geringfügig drehen bzw. schwenken kann, wenn er von seiner theoretisch linearen Bewegung abweicht. Der derartige Versatz des Speicherkolbens in dem Speicherzylinder hat dann weitgehend keine Auswirkung mehr auf die Betätigung des Öffnungsmittels.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 einen Teil eines hydraulischen Schaltplans einer Fahrzeugbremsanlage mit einer Speichereinrichtung gemäß dem Stand der Technik,
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2 das Detail II in 1,
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3 einen Längsschnitt einer Speichereinrichtung gemäß 1,
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4 einen Längsschnitt einer ersten Variante einer Speichereinrichtung mit einem Federelement gemäß der Erfindung,
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5 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Federelements für ein Ventil gemäß der Erfindung,
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6 eine erste Seitenansicht des Federelements gemäß 5,
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7 eine Draufsicht des Federelements gemäß 5,
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8 eine vergrößerte Draufsicht des Federelements gemäß 5,
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9 eine zweite Seitenansicht des Federelements gemäß 5,
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10 das Detail X in 4,
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11 eine perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Federelements gemäß der Erfindung,
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12 den Schnitt XII gemäß 11,
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13 eine perspektivische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Federelements für ein Ventil gemäß der Erfindung,
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14 eine perspektivische Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels eines Federelements für ein Ventil gemäß der Erfindung,
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15 den Schnitt XV gemäß 14,
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16 eine perspektivische Ansicht eines fünften Ausführungsbeispiels eines Federelements gemäß der Erfindung,
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17 den Schnitt XVII gemäß 16,
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18 das Detail XVIII in 17 und
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19 einen Längsschnitt einer zweiten Variante einer Speichereinrichtung mit einem Federelement gemäß der Erfindung.
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In 1 ist eine Fahrzeugbremsanlage 10 veranschaulicht, die ein von einem Fahrer eines zugehörigen, vierrädrigen Fahrzeugs betätigbares Bremspedal 12 umfasst. Das Bremspedal 12 wirkt auf einen Bremskraftverstärker 14 ein, mittels dem an einem zugehörigen Hauptbremszylinder 16 Druck auf ein Fluid in Form von Bremsflüssigkeit erzeugt werden kann. Der Hauptbremszylinder 16 ist mit diversen Fluidleitungen 18 verbunden, mit denen insbesondere ein Umschaltventil 20, ein Pumpenelement 22 mit zugehörigem Antriebsmotor 24, ein Einlassventil 26 für links hinten, ein Einlassventil 28 für rechts vorne, ein Auslassventil 30 für links hinten, ein Auslassventil 32 für rechts vorne sowie ein Bremszylinder 34 für links hinten und ein Bremszylinder 36 für rechts vorne wahlweise fluidleitend miteinander verbunden sind. Ferner ist in die Fluidleitungen 18 eine Speichereinrichtung 38 zum Zwischenspeichern von Bremsfluid geschaltet.
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Die Speichereinrichtung 38 ist in 2 mit einer gröberen und in 3 mit einer feineren Prinzipskizze veranschaulicht. Die Speichereinrichtung 38 umfasst einen becherförmigen, kreiszylindrischen Speicherzylinder 40, in dem ein Speicherkolben 42 verschiebbar gelagert ist. Der Speicherkolben 42 ist dabei innenseitig am Speicherzylinder 40 mittels einer am Speicherkolben 42 ortsfest angeordneten Kolbendichtung 44 fluiddicht, aber zugleich verschiebbar abgedichtet. Eine Kolbenfeder 46 drängt den derart verschiebbar gelagerten Speicherkolben 42 in die Becherform des Speicherzylinders 40 hinein, wodurch in dessen Inneren ein Druckraum zum Zwischenspeichern von Bremsfluid unter Druck gebildet ist.
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An der dem Speicherkolben 42 gegenüberliegenden Bodenfläche 47 der Becherform des Speicherzylinders 40 ist an diesem ein Ventil 48 ausgebildet, mittels dem wahlweise Bremsfluid in das Innere des Speicherzylinders 40 eingelassen werden kann. Das Ventil 48 wird mittels des Speicherkolbens 42 betätigt, wenn sich dieser weit in den Speicherzylinder 40 hineinbewegt und sich damit dem Ventil 48 nähert. Dazu ist das Ventil 48 mit einem Ventildichtkörper 50 gestaltet, der mittels einer Ventilfeder 52 in Richtung auf den Speicherkolben 42 gegen einen Ventilsitz 54 gedrängt wird. Der Ventilsitz 54 ist an einem Ventilsitzkörper 56 ausgeformt und umgibt dort eine Ventilöffnung 58. Der Ventilsitzkörper 56 kann einteilig ausgebildet sein, mehrteilig mit einem Ventilsitz sowie einem Ventilsitzträger oder integriert als eine Befestigung im Speicherzylinder 40.
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An dem Speicherkolben 42 ist ein Öffnungsmittel 60 in Form eines Stiftes ausgebildet, der in einer Presspassung 62 am Speicherkolben 42 gegenüberliegend von der Ventilöffnung 58 eingepresst und dort ortsfest gehalten ist. Die Presspassung 62 dient dazu, das stiftförmige Öffnungsmittel 60 insbesondere in axialer Richtung des Speicherkolbens 42 sehr präzise relativ zu dem am Ventilsitz 54 anliegenden Ventildichtkörper 50 zu positionieren. Eine präzise Positionierung ist erforderlich, damit der Speicherkolben 42 den Ventildichtkörper 50 bei seiner Bewegung in den Speicherkolben 42 hinein an einer genau definierten Stelle vom Ventilsitz 54 abhebt und auf diese Weise das Ventil 48 öffnet.
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In 4 ist eine Speichereinrichtung 38 gemäß der Erfindung veranschaulicht, die weitestgehend die Elemente umfasst, die bereits in 3 detailliert beschrieben sind. Zusätzlich ist ein Filter 63 zum Filtern von in die Speichereinrichtung 38 einströmendem Bremsfluid im Ventil 48 angebracht. Ferner ist kein herkömmliches Öffnungsmittel 60 in Form eines Stiftes in einem eigens dafür geformten Speicherkolben 42 mittels Presspassung 62 angeordnet. Stattdessen ist ein erfindungsgemäßes Federelement 64 vorgesehen, das vorliegend zwischen dem Speicherkolben 42 und der Bodenfläche 47 des Speicherzylinders 40 positioniert ist.
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Von dem erfindungsgemäßen Federelement 64 zeigen 5 bis 18 detailliert verschiedene Ausführungsbeispiele. Allen Ausführungsbeispielen gemeinsam ist, dass das Federelement 64 als Stanz-Biege-Teil, vorliegend aus Federstahl, gebildet ist und eine Grundebene 65 aufweist. In dieser Grundebene 65 ist ein ringförmiger Halteabschnitt 66 des Federelements 64 dadurch gebildet, dass eine Ringscheibe 67 aus der Grundebene 65 herausgestanzt ist. Der ringförmige Halteabschnitt 66 dient zum Halten eines radial gerichteten Armes 68, der seinerseits einen Stift 69 hält. Sowohl der Arm 68 als auch der Stift 69 sind aus der Grundebene 65 des Stanz-Biege-Teils gestanzt und derart gebogen, dass der Stift 69 (bezogen auf die Fig.) nach oben weist. Eingebaut in die Speichereinrichtung 38 ragt der Stift 69 in Richtung des Speicherzylinders 40 und damit in Richtung des Ventildichtköpers 50. Der Stift 69 bildet ein Öffnungsmittel 70, mit dem beim Bewegen des Speicherkolbens 42 in den Speicherzylinder 40 hinein der Ventildichtkörper 50 vom Ventilsitz 54 geschoben und das Ventil 48 damit geöffnet wird (4 und 19).
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Der Arm 68 erstreckt sich in seiner radial nach innen gerichteten Ausdehnung über den Mittelpunkt der Ringscheibe 67 hinaus, sodass der mit dem Arm 68 gehaltene Stift 69 durch die Ventilöffnung 58 hindurch den Ventildichtkörper 50 exzentrisch angreift (4 und 19).
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Ferner ist der Arm 68 in Richtung des Speicherkolbens 42 gebogen, sodass eine axiale Ausbuchtung 71 des Federelements 64 in Richtung des Speicherkolbens 42 geformt ist. Bewegt sich der Speicherkolben 42 auf das Federelement 64 zu, berührt der Speicherkolben 42 zunächst die axiale Ausbuchtung 71. Der Arm 68 und der damit verbundene Stift 69 werden sofort in Richtung des Ventildichtkörpers 50 gedrückt und das Ventil 48 wird besonders schnell geöffnet.
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Zudem ist der Arm 68 mit zwei parallelen Teilarmen 72 gestaltet, die aus der Grundebene 65 gestanzt und gebogen sind sowie annähernd parallel radial nach innen weisen. Zwischen den Teilarmen 72 ist eine Durchgangsöffnung 74 gebildet, die die federnde Wirkung des Federelements 64 abschwächt sowie ein Durchströmen des Bremsfluids ermöglicht.
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Das Durchströmen des Bremsfluids wird zusätzlich mittels mindestens einer Durchgangsöffnung 76 erleichtert, die aus der Ringscheibe 67 gestanzt ist. In vorliegenden Ausführungsbeispielen sind dies fünf bis sechs Durchgangsöffnungen 76.
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Darüber hinaus sind insgesamt sechs Laschen aus der Ringscheibe 67 gestanzt. Von den sechs Laschen sind drei Laschen aus der Grundebene 65 derart gebogen, dass drei zur Bodenfläche 47 des Speicherzylinders 40 gewandte, axiale Abstandshalter 78 gebildet sind. Die anderen drei Laschen sind entgegengesetzt gebogen und formen damit drei zum Speicherkolben 42 gewandte, axiale Abstandshalter 80. Mit dem durch die Abstandshalter 78 und 80 gebildeten Abstand ist zusätzlich ein besonders leichtes und widerstandsfreies Durchströmen des Bremsfluids ermöglicht. Zudem wird ein ansonsten auftretendes hydraulisches Kleben eines herkömmlichen Federelements bzw. Halter für einen Öffnungsstift an dem Speicherzylinder 40 und/oder dem Speicherkolben 42 vermieden.
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In 5 bis 10 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Federelements 64 detailliert in verschiedenen Ansichten veranschaulicht. Dabei hat der Stift 69 eine zweigeteilte Form mit zwei Angriffsstäben 82. Mit diesen beiden Angriffsstäben 82 greift der Stift 69 sicher und ohne Verdrehen an einer Kugel als Ventildichtkörper 50 an. Der einzelne Angriffsstab 82 weist eine schräge, insbesondere abgerundete Kontaktfläche 84 auf, die den Ventildichtkörper 50 beim Öffnen des Ventils 48 berührt (10).
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11 und 12 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem an einem Übergang 85 vom Arm 68 zum Stift 69, also an einer Stiftbiegung, und zwischen den beiden Angriffstäben 82 eine in Richtung radialem Arm 68 konvex geformte Sicke 86 ausgebildet ist. Die Sicke 86 stabilisiert den Übergang 85 und zugleich den Stift 69.
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Der Stift 69 wird in einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß 13 zusätzlich mit zwei Abkantungen 88 stabilisiert, die sich axial entlang einer jeweiligen Außenkante des Stiftes 69 erstrecken und radial in Richtung des Armes 68 weisen. So ist vorteilhaft ein besonders stabiler und zugleich kompakter Stift 69 gebildet.
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14 und 15 veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel, bei dem am Übergang 85 eine, in Richtung des radialen Armes 68 betrachtet, konkave Sicke 90 geformt ist. Die konkave Sicke 90 befindet sich damit außen an der Stiftbiegung, das heißt an einer Rundung des Stiftes 69, die beim Biegen jenes ausgestanzten Teilstücks der Ringscheibe 67 entstanden ist, die für den Arm 68 und den Stift 69 vorgesehen ist. Mit der konkaven Sicke 90 ist der Stift 69 erstens stabilisiert und zweitens derart geformt, dass zwei Angriffspunkte für den Ventildichtkörper 50 geschaffen sind. Es müssen hier nicht eigens zwei Angriffsstäbe 82 ausgebildet sein, wie sie in den Ausführungsbeispielen gemäß 5 bis 13 beschrieben sind.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß 16 bis 18 ist der Stift 69 als separater Stift mit zwei Angriffstäben 82 geformt, die jeweils eine schräge Kontaktfläche 84 bilden. Dieser Stift 69 weist zudem eine Schulterausformung 92 auf, mit der der Stift 69 in eine komplementär in dem Stanz-Biege-Teil vorgesehene Aussparung 94 mittels Presspassung eingepresst ist. Alternativ kann der Stift 69 mittels Löten, Schweißen und/oder Stiftverformung mit dem Federelement 64 verbunden sein.
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Der Stift 69 ragt, wie in den 4 und 19 veranschaulicht ist, durch die zugehörige Ventilöffnung 58 und endet mit der meist schräg ausgerichteten Kontaktfläche 84, die dazu vorgesehen ist, gegen den zugehörigen Ventildichtkörper 50 anzuschlagen. Die Positionierung des Öffnungsmittels 70 entspricht damit jenem des Öffnungsmittels 60 gemäß dem Stand der Technik. Zugleich ist das Öffnungsmittel 70 aber nicht starr an einem anderen Körper der Speichereinrichtung 38 angeordnet, sondern federnd. Sie kann derart insbesondere federnd direkt oder indirekt an dem Speicherzylinder 40 angeordnet sein, wodurch eine einfache und zugleich präzise Positionierung relativ zum Ventildichtkörper 50 möglich ist.
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Gemäß 4 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem das Federelement 64 mit seinem Halteabschnitt 66 innenseitig an dem Speicherzylinder 40 eingeclipst und auf diese Weise dort ortsfest angebracht ist.
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In einem alternativen, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Federelement 64 mit seinem ringförmigen Halteabschnitt 66 an einem entsprechend ausgeformten Ventilsitzkörper 56 und damit in unmittelbarer Nähe zum Ventilsitz 54 gehaltert.
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Das derart am Speicherzylinder 40 bzw. am Ventilsitzkörper 56 federnd gehaltene Öffnungsmittel 70 wird mittels des Speicherkolbens 42 gegen den Ventildichtkörper 50 bewegt, um diesen wie oben bereits erläutert vom Ventilsitz 54 abheben zu können. Dazu ist an einer dem Federelement 64 zugewandten Kolbenstirnfläche 96 mittig eine Auswölbung 98 ausgebildet, mit der der Speicherkolben 42 bei seiner Bewegung in den Speicherzylinder 40 hinein am Federelement 64 anstößt. Die Auswölbung 98 ist im Ausführungsbeispiel gemäß 4 in Form einer schräg gestuften Erhöhung eines einfachen Speicherkolbens 42 gebildet. In einer in 19 dargestellten Variante ist die Auswölbung 98 in Form eines Kugelabschnitts gestaltet und weist dabei einen Radius 100 auf, der derart gewählt ist, dass der Speicherkolben 42 bei einem geringfügigen Schwenken bzw. einer nichtlinearen Bewegung innerhalb des Speicherzylinders 40 um jenen Mittelpunkt 102 schwenkt, von dem der Radius 100 ausgeht. Unabhängig von der nichtlinearen Bewegung des Speicherkolbens 42 wird damit das Öffnungsmittel 70 immer sicher zum Ventildichtkörper 50 gedrängt.