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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Aufnahme von Röntgenprojektionen.
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Eine Gruppe von Röntgengeräten zur diagnostischen Bildgebung, insbesondere zur Erkennung von Brustkrebs, basiert auf der sogenannten "pronetable" Geometrie, bei der die Frau auf einem Patiententisch mit einer Öffnung liegt, die dazu geeignet ist, eine ihrer Brüste aufzunehmen. Bei dieser Geometrie des Tisches können einerseits Röntgenprojektionen der Brust aufgenommen werden. Andererseits verbleibt viel Raum um die Brust herum für verschiedenste Eingriffe wie beispielsweise die Biopsie. Die Röntgenprojektionen werden dabei in der Regel durch eine Aufnahmeeinheit aufgenommen, die sich unter dem Tisch befindet. Dabei rotiert die Aufnahmeeinheit um die Brust, um Röntgenprojektionen aus verschiedenen Projektionswinkeln aufzunehmen und damit eine tomographische, dreidimensionale Rekonstruktion des Brustgewebes zu ermöglichen. Es ist bei der Aufnahme der Röntgenprojektionen zu Diagnosezwecken wichtig, dass auch Brustgewebe in unmittelbarer Nähe der Thoraxwand aufgenommen wird. Allerdings ist dieser Bereich für die Bildgebung mit einer voll rotierbaren Aufnahmeeinheit, die sich vollständig unter dem Patiententisch befindet, schlecht zugänglich.
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Aus
WO 01/35829 A1 ist eine Methode zur Entwicklung dreidimensionaler tomographischer Mammographie-Bilder einer Brust bekannt. Die Methode umfasst die Bereitstellung eines Gerätes um Kegelstrahlvolumentomographiebildgebung durchzuführen, wobei das Gerät eine Kegelstrahlstrahlungsquelle sowie einen Flachdetektor aufweist. Weiterhin umfasst die Methode die Anordnung der Brust in einem Pfad der Kegelstrahlstrahlung zwischen der Quelle und dem Detektor sowie die Benutzung eines Gerätes um einen Volumenabtastung der Brust zu erhalten, wobei die Volumenabtastung in Bildsignalen resultiert. Weiterhin umfasst das Verfahren die Erstellung eines dreidimensionalen tomographischen Bildes durch die Bildsignale.
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Es ist Aufgabe der Erfindung ein Mammographiegerät auf Basis von Röntgenbildgebung mit einem vergrößerten Abtastbereich in Nähe der Thoraxwand bereit zu stellen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5 sowie durch ein Verfahren gemäß Anspruch 6 bis 10.
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Nachstehend wird die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe in Bezug auf die beanspruchte Vorrichtung als auch in Bezug auf das beanspruchte Verfahren beschrieben. Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen sind ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände zu übertragen und umgekehrt. Mit anderen Worten können die gegenständlichen Ansprüche, die beispielsweise auf eine Vorrichtung gerichtet sind, auch mit den Merkmalen, die in Zusammenhang mit einem Verfahren beschrieben oder beansprucht sind, weitergebildet sein. Die entsprechenden funktionalen Merkmale des Verfahrens werden dabei durch entsprechende gegenständliche Module ausgebildet.
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Der Erfindung basiert auf einer Vorrichtung zur Aufnahme von Röntgenprojektionen, umfassend einen Patiententisch mit einer Öffnung, ausgelegt wenigstens eine weibliche Brust aufzunehmen, sowie umfassend eine Aufnahmeeinheit, umfassend einen Röntgenemitter sowie einen Röntgendetektor, wobei die Aufnahmeeinheit um eine senkrecht zur Öffnungsebene des Patiententisches orientierte Rotationsachse rotierbar ist. Die Erfindung basiert auf der Idee, dass die Aufnahmeeinheit dadurch zur Erzeugung und Detektion von Röntgenstrahlen in unmittelbarer Nähe der Öffnungsebene ausgelegt ist, dass der Röntgenemitter zur Positionierung neben dem Patiententisch, die Öffnungsebene durchdringend, ausgelegt ist. Durch die Positionierung des Röntgenemitters können Röntgenstrahlen in unmittelbarer Nähe der Öffnungsebene und damit in unmittelbarer Nähe der Thoraxwand einer auf dem Bauch liegenden Patientin erzeugt und detektiert werden. Daher vergrößert sich der Abtastbereich in der Nähe der Thoraxwand bei der Mammographie auf Basis von Röntgenbildgebung.
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In einer Fortbildung der Erfindung handelt es sich bei dem Röntgendetektor um einen Flachdetektor. Durch die Größe gängiger Flachdetektoren wird es möglich die Brust in einer einzigen Teilrotation der Aufnahmeeinheit vollständig abzubilden. Dadurch werden Aufwand und Dauer der Röntgenaufnahme sowie die Anforderungen an die technische Komplexität des Geräts reduziert.
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In einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist die hohe Ausdehnung des Flachdetektors entlang der Rotationsachse geringer als seine Breite. Bei einer entsprechend geringen Bauhöhe des Flachdetektors treten weniger Artefakte aufgrund der Streuung der sich kegelförmig ausbreitenden Röntgenstrahlung auf, da die Aufweitung der sich kegelförmig ausbreitenden Röntgenstrahlung bei einem weniger hohen Flachdetektor geringer ausfallen kann.
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In weiteren Fortbildungen der Erfindung sind der Röntgenemitter und/oder der Röntgendetektor entlang der Rotationsachse verfahrbar, so dass auch bei einer geringen Bauhöhe des Flachdetektors oder bei Verwendung eines Zeilendetektors eine Abtastung der Brust entlang der Rotationsachse ermöglicht wird.
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Weiterhin umfasst die Erfindung ein Verfahren mittels einer der zuvor genannten erfindungsgemäßen Vorrichtungen, wobei das Verfahren die Aufnahme von Röntgenprojektionen während der Rotation der Aufnahmeeinheit in einem Projektionswinkelbereich umfasst. Durch die Aufnahme von Röntgenprojektionen in einem vergrößerten Abtastbereich der Brust in Nähe der Thoraxwand können auch dreidimensionale, tomographische Bilder Brust in Nähe der Thoraxwand erstellt werden. Aufgrund der hohen räumlichen Auflösung solcher tomographischen Bilder kann die Qualität der Diagnose verbessert werden.
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In einer weiteren Fortbildung der Erfindung rotiert die Aufnahmeeinheit um einen Projektionswinkelbereich von 180° + Fächerwinkel der Röntgenstrahlen, was den minimalen Projektionswinkelbereich zur tomographischen Rekonstruktion bei symmetrischer Fächerstrahlung darstellt.
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In weiteren Fortbildungen der Erfindung bewegen sich der Röntgenemitter und/oder der Röntgendetektor entlang der Rotationsachse, so dass auch bei einer geringen Bauhöhe des Flachdetektors oder bei Verwendung eines Zeilendetektors eine Abtastung der Brust entlang der Rotationsachse ermöglicht wird.
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In einer weiteren Fortbildung der Erfindung ändert sich die Rotationsrichtung der Aufnahmeeinheit. Dies ist besonders sinnvoll, wenn die Aufweitung der sich kegelförmig ausbreitenden Röntgenstrahlen gering ist, beispielsweise, weil ein Flachdetektor mit geringer Bauhöhe oder ein Zeilendetektor verwendet wird, so dass eine Abtastung entlang der Rotationsachse notwendig wird, um Röntgenprojektionen der kompletten Brust aufzunehmen. Die Änderung der Rotationsrichtung ermöglicht es auch mit solchen Detektoren kleinere Projektionswinkelbereiche, insbesondere von 180° + Fächerwinkel, zu verwenden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine seitliche Ansicht einer beispielhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 eine Aufsicht einer beispielhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3 die Bahnkurve der Aufnahmeeinheit während einer Teilhelix-Abtastung, und
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4 die Bahnkurve der Aufnahmeeinheit während einer Teilkreis-Linie-Teilkreis-Abtastung,
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1 zeigt eine seitliche Ansicht einer beispielhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Sie umfasst einen Patiententisch 5, der zur Lagerung einer Patientin 7 ausgelegt ist. Weiterhin weist der Patiententisch 5 eine Öffnung 9 auf, die dazu ausgelegt ist wenigstens eine weibliche Brust 8 aufzunehmen. Weiterhin kann die Öffnung 9 so groß sein, dass sie neben der Brust 8 auch einen Arm aufnehmen kann. Die Öffnung 9 ist in ihrer Form nicht beschränkt, sie kann also sowohl rund als auch oval als auch polygonal ausgebildet sein. Der Rand der Öffnung 9 ist so gestaltet, dass er in einer Ebene, die als Öffnungsebene 10 bezeichnet wird, liegt. Die Position der Öffnungsebene 10 wird durch die Seite des Randes der Öffnung 9 definiert, die von der Patientin 7 abgewandt ist. In dem hier gezeigten Beispiel liegt die Öffnungsebene 10 also direkt an der Unterseite des Patiententisches 5. Anders als in 1 gezeigt kann ein Bereich des Patiententisches 5, insbesondere um die Öffnung 9 herum, gegenüber anderen Bereichen des Patiententisches 5 abgesenkt oder nicht planar ausgebildet sein.
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Weiterhin weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Aufnahmeeinheit auf, umfassend einen Röntgenemitter 1 sowie einen Röntgendetektor 2. Bei dem Röntgenemitter 1 handelt es sich typischer Weise um eine Röntgenröhre. Bei der Röntgendetektor 2 handelt es sich typischer Weise um einen Zeilen- oder Flachdetektor. Der Röntgendetektor 2 kann aber auch als Szintillatorzähler oder CCD Kamera ausgebildet sein. Röntgenemitter 1 und Röntgendetektor 2 sind so angeordnet, dass sie sich gegenüber liegen und die Röntgenstrahlen 6 des Röntgenemitters 1 für den Röntgendetektor 2 detektierbar sind. Die Aufnahmeeinheit ist so gelagert, dass sie um die Rotationsachse 3 rotieren kann. Die Rotationsachse 3 ist im Wesentlichen senkrecht zur Öffnungsebene 10 des Patiententisches 5 orientiert. In 1 ist die Rotationsachse 3 also vertikal orientiert und befindet sich in etwa im Bereich der Öffnung 9.
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Die Aufnahmeeinheit ist zur Erzeugung und Detektion von Röntgenstrahlen 6 in unmittelbarer Nähe der Öffnungsebene 10 und damit in unmittelbarer Nähe der Thoraxwand einer auf dem Bauch liegenden Patientin 7 ausgelegt, und zwar dadurch, dass der Röntgenemitter 1 zur Positionierung neben dem Patiententisch 5, die Öffnungsebene 10 durchringend, ausgelegt ist. In anderen Worten kann der Röntgenemitter 1 so neben – und nicht unter – dem Patiententisch 5 positioniert werden, dass er sich auch neben der Patientin 7 befindet, indem er die Öffnungsebene 10 durchdringt. Dadurch ist der Röntgenemitter 1 so positioniert, dass er Röntgenstrahlen 6 in der Öffnungsebene 10 oder zumindest in unmittelbarer Nähe der Öffnungsebene 10 emittieren kann. Damit ist es auch problemlos für den Röntgendetektor 2 möglich Röntgenstrahlen 6 in unmittelbarer Nähe der Öffnungsebene 10 zu detektieren. Dazu kann der Röntgendetektor 2 ebenfalls neben anstatt unter dem Patiententisch 5 positioniert werden. Der Röntgendetektor 2 befindet sich allerdings üblicher Weise, und wie in 1 gezeigt, unter dem Patiententisch 5.
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Bei gängigen Röntgenröhren befindet sich das Austrittsfenster für die Röntgenstrahlung 6 nicht am Rand ihrer länglichen Erstreckung, sondern eher in der Mitte der Röntgenröhre. Daher kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung insbesondere eine solche Röntgenröhre zum Einsatz kommen, bei der sich das Austrittsfenster für die Röntgenstrahlung 6 eher in der Mitte befindet. Denn durch die Positionierung neben anstatt unter dem Patiententisch 5 kann auch eine solche Röntgenröhre Röntgenstrahlen 6 in der Öffnungsebene 10 oder zumindest in unmittelbarer Nähe der Öffnungsebene 10 emittieren. Daher erlaubt die Erfindung eine – insbesondere tomographische – Bildgebung für die Mammographie in direkter Nähe der Thoraxwand mittels gängiger und damit vergleichsweise kostengünstiger Komponenten.
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Bei dem in 1 gezeigten Beispiel handelt es sich bei dem Röntgendetektor 2 um einen gängigen Flachdetektor. Ein solcher Flachdetektor weist ein großes, typischer Weise rechteckiges Detektionsfeld auf, beispielsweise in der Größe von ungefähr 20 Zentimetern Höhe sowie 20 Zentimetern Breite. Dies hat den Vorteil, dass die Brust 8 während einer einzigen Teil Rotation erfasst werden kann und damit eine besonders schnelle Bildgebung erlaubt. Kommt ein solcher Flachdetektor zum Einsatz, breiten sich die Röntgenstrahlen 6 in der Regel kegelförmig aus, damit wenigstens ein Teil oder auch die komplette Detektionsfläche zeitgleich mit von dem Röntgenemitter 1 ausgehenden Röntgenstrahlen 6 belichtet werden kann.
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Es ist allerdings auch möglich als Röntgendetektor 2 einen Flachdetektor einzusetzen, dessen hohe Ausdehnung entlang der Rotationsachse 3 geringer ist als seine Breite. Insbesondere kann ein solcher Flachdetektor eine Höhe von weniger als fünf Zentimetern aufweisen. Bei der hohen Ausdehnung, die auch als Höhe des Flachdetektors bezeichnet werden kann, handelt es sich um die Ausdehnung entlang der Rotationsachse 3. Dies hat den Vorteil, dass die mit einem solchen weniger hohen Flachdetektor aufgenommenen Röntgenprojektionen weniger stark ausgeprägte Artefakte aufgrund der Streuung der sich kegelförmig ausbreitenden Röntgenstrahlen 6 aufweisen als mit einem höheren Flachdetektor aufgenommene Röntgenprojektionen. Denn bei einer geringeren Höhe des Flachdetektors werden Röntgenstrahlen 6 aus einem kleineren Winkelbereich detektiert. Daher kann auch der Kegel, in den sich die Röntgenstrahlen 6 ausbreiten, kleiner dimensioniert werden, so dass dieser wiederum nur zu Streuung aus einem kleineren Winkelbereich führt.
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Weiterhin sind sowohl der Röntgenemitter 1 als auch der Röntgendetektor 2 unabhängig voneinander entlang der Rotationsachse 3 verfahrbar. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn ein Flachdetektor mit geringer Bauhöhe oder ein Zeilendetektor verwendet werden. Denn dann ist eine Abtastung der Brust 8 entlang der Rotationsachse notwendig um dieses komplett abzubilden. Eine solche Abtastung erfolgt durch Verfahren des Röntgenemitters 1 sowie des Röntgendetektors 2. Weiterhin bietet die Verfahrbarkeit von Röntgenemitter 1 sowie Röntgendetektor 2 grundsätzlich den Vorteil, dass deren Position entsprechend der Geometrie der Patientin 7 sowie entsprechend einem gewählten Aufnahmemodus angepasst werden können. Weiterhin kann es notwendig sein, die Aufnahmeeinheit komplett aus dem Bereich um die Brust 8 herum heraus zu verfahren, beispielsweise um einem Arzt oder anderem Behandlungspersonal den Zugang zur Brust 8 zu ermöglichen, beispielsweise zum Zweck einer Biopsie.
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Weiterhin ist auch der Patiententisch 5 in seiner Höhe verstellbar, beispielsweise um der Patientin 7 das Auf- und Absteigen auf bzw. von dem Patiententisch 5 zu ermöglichen. Es kann auch sinnvoll sein den Patiententisch 5 so auszubilden, dass dieser kippbar ist. Weiterhin können auch der Röntgenemitter 1 sowie der Röntgendetektor 2 – zusammen oder unabhängig vom Patiententisch 5 – kippbar ausgebildet sein. Weiterhin kann die ganze Vorrichtung eine andere als die in 1 gezeigte Orientierung gegenüber Horizontale und Vertikale einnehmen. In anderen Worten kann die ganze Vorrichtung grundsätzlich gekippt gegenüber Horizontale und Vertikale ausgebildet sein.
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Röntgenemitter 1 und Röntgendetektor 2 können durch ein Verbindungselement miteinander verbunden sein. Die Verbindung kann so ausgestaltet sein, dass Röntgenemitter 1 und Röntgendetektor 2 – wie in dem hier gezeigten Beispiel – unabhängig voneinander entlang der Rotationsachse 3 verfahrbar sind. Die Verbindung kann aber auch so gestaltet sein, dass Röntgenemitter 1 und Röntgendetektor 2 nur zusammen entlang der Rotationsachse 3 verfahrbar sind. Das Verbindungselement kann weiterhin so gestaltet sein, dass sich der Abstand von Röntgenemitter 1 zu Röntgendetektor 2 (und damit der Rotationsradius) einstellen lässt. Das Verbindungselement kann weiterhin den Röntgenemitter 1 sowie den Röntgendetektor 2 mit einem Liegensockel verbinden. Ein solcher Liegensockel kann weiterhin dazu ausgestaltet sein den Patiententisch 5 in seiner Höhe zu verstellen und zu verkippen.
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2 zeigt eine Aufsicht einer beispielhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. In der hier gezeigten Ausbildung sind sowohl der Röntgenemitter 1 als auch der Röntgendetektor 2 neben anstatt unter dem Patiententisch 5 angeordnet. Der Röntgenemitter 1 und der Röntgendetektor 2 sind dazu ausgelegt gemeinsam um die Rotationsachse 3 zu rotieren, die sich im Bereich der Öffnung 9 befindet, wobei die Öffnung 9 dazu ausgelegt ist wenigstens eine weibliche Brust 8 aufzunehmen. Die Rotationsachse 3 ragt in dem hier gezeigten Beispiel aus der Zeichenebene hinaus bzw. in sie hinein.
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In dem hier gezeigten Beispiel handelt es sich bei dem Röntgendetektor 2 um einen Flachdetektor. Daher breiten sich die Röntgenstrahlen 6 zur Aufnahme einer Röntgenprojektion in der Öffnungsebene 10 fächerförmig – und in drei Raumdimensionen kegelförmig – aus. Der Fächer der Röntgenstrahlen 6 in der Öffnungsebene 10 weist einen Fächerwinkel α auf.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann für zur Aufnahme von Röntgenprojektionen während der Rotation der Aufnahmeeinheit in einem Projektionswinkelbereich 4 genutzt werden. Dieses erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es, wie in der Beschreibung zu 1 erläutert, Aufnahmen in unmittelbarer Nähe der Thoraxwand bei einer auf dem Bauch liegenden Patientin 7 zu erstellen. Dementsprechend lassen sich bei der Aufnahme vieler Projektionen innerhalb eines Projektionswinkelintervalls 4 dreidimensionale, tomographische Bilder sowie Schnittbilder der aufgenommenen Brust 8 rekonstruieren. Solche rekonstruierten Bilder dienen vor allem zur Diagnostik.
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Die Aufnahme kann insbesondere derart erfolgen, dass Projektionen in einem Projektionswinkelbereich 4 von 180° + Fächerwinkel α aufgenommen werden. In anderen Worten erfolgt die Aufnahme von Projektionen, während die Aufnahmeeinheit – und damit auch Röntgenemitter 1 sowie Röntgendetektor 2 – in einem Projektionswinkelbereich 4 von 180° + Fächerwinkel α um die Rotationsachse 3 rotieren. Denn ein solcher Projektionswinkelbereich 4 ist ausreichend für eine tomographische Rekonstruktion aller Punkte in dem vom Fächerwinkel α abgedeckten Aufnahmebereich. Damit ist eine besonders schnelle Form der Aufnahme gegeben. Weiterhin ist diese Form der Aufnahme besonders sinnvoll, wenn der Röntgenemitter 1 während der Aufnahme nicht entlang der Rotationsachse 3 verfahren wird, wenn also die komplette Brust 8 der Patientin 7 während einer Teilrotation aufgenommen werden soll.
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In weiteren Fortbildungen der Erfindung bewegen sich der Röntgenemitter 1 und der Röntgendetektor 2 während der Aufnahme entlang der Rotationsachse 3, so dass auch bei Verwendung eines Flachdetektors geringer Bauhöhe oder bei Verwendung eines Zeilendetektors eine Abtastung der Brust 8 entlang der Rotationsachse 3 ermöglicht wird. Insbesondere kann die Brust 8 dadurch in Form einer sogenannten "Spiral-CT" Aufnahme abgetastet werden. Dabei kann, zumindest für die Aufnahme des Bereiches der Brust 8 in unmittelbarer Nähe der Thoraxwand, nur eine Teilspirale ausgeführt werden, weil der Röntgenemitter 1 durch den Patiententisch 5 an einer vollen Rotation in der Öffnungsebene 10 gehindert wird.
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Bei einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist eine "Spiral-CT" Aufnahme mit einer vollen Rotation der Aufnahmeeinheit in einem Bereich der Brust 8 möglich, der weiter von der Thoraxwand entfernt liegt. Für die Aufnahme eines solchen Bereiches kann die Aufnahmeeinheit grundsätzlich unter den Patiententisch 5 verfahren werden, wo sie frei rotieren kann.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass sich die Rotationsrichtung der Aufnahmeeinheit während der Aufnahme ändern kann. Dies ist besonders sinnvoll, wenn die Aufweitung der sich kegelförmig ausbreitenden Röntgenstrahlen 6 gering ist, beispielsweise, weil ein Flachdetektor mit geringer Bauhöhe oder ein Zeilendetektor verwendet wird. Dann wird eine Abtastung entlang der Rotationsachse 3, die in der Regel mit einer Bewegung der Aufnahmeeinheit entlang der Rotationsachse 3 einhergeht, notwendig um Röntgenprojektionen der kompletten Brust 8 aufzunehmen. Ist der Röntgenemitter 1 so positioniert, dass er über die Öffnungsebene 10 hinaus ragt, dann kann er nicht vollständig um die Rotationsachse 3 rotieren, so dass zur Abtastung eine Änderung der Rotationsrichtung notwendig ist. Dabei kann die Aufnahmeeinheit verschiedene Bahnen beschreiben.
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3 zeigt die Bahnkurve der Aufnahmeeinheit während einer Teilhelix-Abtastung. Eine solche Abtastung kann insbesondere mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden. Während der Teilhelix-Abtastung und der damit einher gehenden Aufnahme von Röntgenprojektionen führt die Aufnahmeeinheit gleichzeitig sowohl eine Teilrotation als auch eine Bewegung entlang der Rotationsachse 3 aus; die vollständige Bahnbewegung während der Aufnahme ist dann dadurch charakterisiert, dass sich die Aufnahmeeinheit kontinuierlich entlang der Rotationsachse 3 bewegt, während sie ihre Rotationsrichtung nach einer Teilrotation in einem Projektionswinkelbereich 4 ändert. Die z-Achse gibt die Richtung entlang der Rotationsachse 3 an, die durch die y-Achse sowie die x-Achse aufgespannte Ebene ist senkrecht zur Rotationsachse 3 orientiert.
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4 die Bahnkurve des Aufnahmeeinheit während einer Teilkreis-Linie-Teilkreis-Abtastung. Eine solche Abtastung kann insbesondere mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden. Während der Teilkreis-Linie-Teilkreis-Abtastung und der damit einher gehenden Aufnahme von Röntgenprojektionen führt die Aufnahmeeinheit eine Teilrotation in der x-y-Ebene senkrecht zur Rotationsachse 3 durch, um sich dann entlang der Rotationsachse 3 zu bewegen, und dann erneut Röntgenprojektionen während einer weiteren Teilrotation mit umgekehrten Drehsinn in einer weiteren x-y-Ebene senkrecht zur Rotationsachse 3 durchzuführen. Die z-Achse gibt die Richtung entlang der Rotationsachse 3 an.
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Die in 3 und 4 gezeigte Bahnkurven repräsentieren die Bewegung der Aufnahmeeinheit und damit auch des Röntgenemitters 1 sowie des Röntgendetektors 2. Die Bahnkurven von Röntgenemitter 1 und Röntgendetektor 2 sind natürlich versetzt zueinander, typischer Weise um einen Winkelabstand von 180°, da sie sich typischer Weise direkt gegenüber liegen.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu Verlassen. Insbesondere können Verfahrensschritte in einer anderen als den angegebenen Reihenfolgen durchgeführt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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