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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Planetentrieb mit einer Schmiervorrichtung, einem um eine Rotationsachse rotierbaren Planetenträger, wenigstens einem von dem Planetenträger getragenen Satz Planetenräder und mit einem axial gegen den Planetenträger abgestützten Wälzlager, wobei die Schmiervorrichtung wenigstens eine Ölfangschale mit einer zur Rotationsachse hin offenen Rinne aufweist und mit mindestens einem von der Ölfangschale zu dem Planetenrad führenden Schmierkanal versehen ist, und wobei das Wälzlager mindestens eine Reihe Wälzkörper und einen Lagerring mit einer Wälzlaufbahn für die Reihe aufweist und die Ölfangschale mittels des Lagerrings zu dem Planetenträger fixiert und mit dem Lagerring und dem Planetenträger um die Rotationsachse rotierbar angeordnet ist.
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Hintergrund der Erfindung
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EP 1 785 646 B1 zeigt einen Ausschnitt eines Getriebes, welches beispielsweise ein Automatikgetriebe eines Kraftfahrzeugs ist. In Automatikgetrieben sind häufig Planetentriebe verbaut, welche einen Planetenträger aufweisen, an dem mindestens ein Satz Planeten auf Planetenbolzen drehbar gelagert ist. Die Ölfangschale weist einen radialen scheibenförmigen Abschnitt auf, der in die radial außen der Ölfangschale gelegene Rinne übergeht und von dem aus jeweils ein Stutzen zu einem der Planetenbolzen führt. Die Planetenbolzen sind hohl und jeweils mit einer Querbohrung versehen. Die Querbohrung führt zu einer Lagerstelle, an welcher ein Planetenrad auf dem jeweiligen Planetenbolzen drehbar gelagert ist. Der Planetenbolzen sitzt mit einem Ende so in dem Planetenträger, dass der hohle Planetenbolzen durch eine Öffnung seitlich zugänglich ist. In diese Öffnung greift der Stutzen der Ölfangschale ein, so dass von der Rinne ausgehend durch den jeweiligen Planetenbolzen hindurch bis hin zur Lagerstelle ein Schmierkanal ausgebildet ist.
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In Planetengetrieben sind Planetenträger oft mit Wälzlagern des Typs Axiallager abgestützt. Axiallager, vorzugsweise in der Ausführung von Nadellagern, weisen eine oder zwei als Axialscheiben bezeichnete Lagerringe, in einem axialen Ringspalt zwischen den Axialscheiben angeordnete Wälzkörper sowie Wälzlaufbahnen an den Axialscheiben für die Wälzkörper auf. Mit den Axiallagern sind die Planetenträger axial gegenüber der Umgebungskonstruktion, beispielsweise gegenüber einem weiteren Planetenträger oder einem Gehäuse, axial gelagert. Alternativ sind Anschlussbauteile des Planetenträgers mittels des Axiallagers axial an dem Planetenträger gelagert.
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In dem mit
EP 1 785 646 B1 beschriebenen Planetentrieb ist die Ölfangschale mittels der an dem Planetenträger anliegenden Axialscheiben gesichert. Dazu ist der scheibenförmige Abschnitt der Ölfangschale axial zwischen einer Kröpfung der Axialscheibe und einer Planfläche des Planetenträgers eingeklemmt. Die Ölfangschale muss deshalb nicht mit gesonderten Sicherungsmitteln fixiert werden.
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Die
DE 10 2010 054 868 A1 zeigt eine Planetenbolzenanordnung für ein Planetengetriebe, mit einem ersten Lagerabschnitt zur Aufnahme eines ersten Planetenrades und mit einem zweiten Lagerabschnitt zur Aufnahme eines zweiten Planetenrades, wobei der erste und der zweite Lagerabschnitt eine gemeinsame Drehachse für das erste und das zweite Planetenrad definieren und miteinander starr gekoppelt sind.
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Die
DE 10 2008 000 900 A1 zeigt ein Planetengetriebe mit mindestens einem Planetenradsatz, welcher einen Planetenradträger und auf Planetenradbolzen, die axial in den Planetenradträger eingesetzt sind, verdrehbar gelagerte Planetenräder aufweist, mit einem zum Planetenradsatz benachbarten Bauelement, welches zu einem Planetenradträger des Planetenradsatzes keine Relativdrehzahl ausweist, sowie mit einer Schmiervorrichtung zur Schmiermittelzufuhr zu den Planetenrädern und deren Lagerung.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Planetentrieb mit einer effizienten Schmiervorrichtung zu schaffen.
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Die Aufgabe ist nach dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Planetenträger sind in Getrieben häufig Belastungen ausgesetzt, die an den Lagerstellen axial und radial wirken. Derartige Getriebe sind beispielsweise Verteilergetriebe, in denen Planetenträger zugleich Differenzialgehäuse sind. Diese nehmen ein Antriebsrad als Leistungseingang des Verteilergetriebes auf. Andere Getriebe weisen zum Beispiel Planetentriebe auf, an deren Planetenträgern die Rastkonturen von Parksperren ausgebildet oder angeordnet sind. Über die Antriebsräder oder die Parksperren werden teils hohe radiale Kräfte oder, insbesondere über die Antriebsräder, Kippmomente auf den jeweiligen Planetenträger aufgebracht. In beiden Fällen sind die Planetenträger auch radial zu lagern. Da radiale und axiale Kräfte wirken, werden Schräglager eingesetzt. Das Schräglager ist ein Wälzlager mit zur Rotationsachse geneigten Kontaktlinien und weist mindestens eine Reihe Wälzkörper sowie eine Wälzlaufbahn für die Reihe auf. Wälzkörper sind Kugeln, Zylinderrollen oder Kegelrollen. Unter Zylinderrollen sind auch Nadeln zu verstehen, die Rollen sind, deren Durchmesser einem Drittel oder weniger als einem Drittel ihrer Länge entspricht. Sie weisen in der Grundform zylindrische Laufflächen auf, wobei Balligkeiten innerhalb dieser Grundform nicht ausgeschlossen sind.
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Kegelrollen weisen außen umfangsseitig Laufflächen auf, deren Grundform den Mantelflächen von Kegelstümpfen entspricht, was dazu führt, dass die Mantellinien der Laufflächen die Rollenachse schneiden. Balligkeiten innerhalb dieser Grundform sind nicht ausgeschlossen. Das Wälzlager weist den einen Lagerring oder mehrere Lagerringe mit Wälzlaufbahnen auf, deren Form denen der Wälzkörper angepasst ist und die um die Rotationsachse verlaufen. In Schrägrollenlagern oder Kegelrollenlagern sind die Flächen der Wälzlaufbahnen Mantelflächen von Kegelstümpfen. In Rollenlagern sind die Kontaktlinien die mit der jeweiligen Wälzlaufbahn im Kontakt stehenden Mantellinien der Lauffläche der Wälzkörper. In Kegelrollenlagern sind die Kontaktlinien die Mantellinien der Kegelrollen, die im Kontakt mit der Wälzlaufbahn stehen. Die Winkel, mit denen die Kontaktlinien zur Rotationsachse geneigt verlaufen, entsprechen der Hälfte des Kegelwinkels der jeweiligen Wälzlaufbahn im Kontakt mit den Kegelrollen. Die Kegelachsen der Mantelflächen der Wälzlaufbahnen am Innenring und Außenring sowie die der Lauffläche der Kegelrollen treffen sich in einem Punkt auf der Rotationsachse.
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Die Wälzlaufbahnen von Schrägkugellagern sind an Lagerringen ausgebildete Kugelrillen, in denen die Kugeln ablaufen. Die Kugelrillen der inneren Wälzlaufbahn und die der äußeren Wälzlaufbahn sind so zueinander angeordnet, dass die Kontaktlinien der Schrägkugellager zur Rotationsachse geneigt sind. Die Kugeln stehen in Wälzkontakten jeweils an einem Punkt mit der jeweiligen inneren und äußeren Wälzlaufbahn in Berührung. Der Punkt wird bei Belastung und daraus folgender elastischer Einfederung zu einer Druckellipse. Die Kontaktlinien sind die Linien, die durch das Zentrum der Kugel und zugleich durch das Zentrum des Punktes bzw. der Druckellipse der einander gegenüber liegenden Wälzlaufbahnen verlaufen.
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Der Planetentrieb weist zumindest einen Planetenträger und wenigstens einen Satz Planetenräder auf. Die Rotationsachse des Planetentriebs ist die Zentralachse des Planetenträgers, des Sonnenrades und möglicherweise eines Hohlrades. Die Planetenräder sind mit radialem Abstand zur Rotationsachse auf Planetenbolzen um eine parallel zur Zentralachse verlaufende Planetenachse rotierbar gelagert. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht einen als Verteilergetriebe ausgebildeten Planetentrieb vor, an dessen Planetenträger zwei Sätze Planetenräder drehbar gelagert sind. Jeder Planet des einen Satzes steht mit einem Planeten des anderen Satzes sowie mit einem Sonnenrad im Zahneingriff, wobei die Planetenräder des einen Satzes mit einem von zwei Sonnenrädern und die Planetenräder des anderen Satzes mit dem anderen der zwei Sonnenräder im Zahneingriff stehen.
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Der Planetentrieb ist mit wenigstens einer Schmiervorrichtung versehen. Die Schmiervorrichtung weist wenigstens eine Ölfangschale und mindestens einen von der Ölfangschale zu dem Planetenrad führenden Schmierkanal auf. Die Ölfangschale ist mit einer zur Rotationsachse hin offenen und radial außen begrenzten Rinne und wenigstens einem Stutzen versehen. Durch die Ölfangschale wird bei Rotation des Planetenträgers Schmieröl aus einem Sumpf geschöpft oder aus Ölnebel bzw. aus gerichteten Schmierölströmen aufgefangen. Das Schmieröl wird bei Rotation der Ölfangschale um die Rotationsachse in der Rinne gesammelt und staut sich dort in mit der Fliehkraft ausgerichtete Richtungen. Von der Rinne aus gelangt das Öl über den jeweiligen im Ölstrom liegenden Stutzen in den mit diesem verbundenen Schmierkanal. Der Schmierkanal kann sich aus verschiedenen Abschnitten zusammensetzen und sich durch verschiedene miteinander wirkverbundene Bauteile, wie durch den Planetenträger, durch Bauelemente, wie durch den jeweiligen Planetenbolzen oder Verbindungsleitungen, bzw. durch Konstruktionselemente, wie durch Löcher oder Kanäle in dem Stutzen sowie Querbohrungen in dem jeweiligen Planetenbolzen, hindurch erstrecken.
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Die Ölfangschale ist mittels des Lagerrings relativ zu dem Planetenträger wahlweise axial oder radial und axial fixiert. Alternativ ist die Ölfangschale mittels Formschlusselementen, die in Öffnungen des Planetenträgers eingreifen, rotationsfest am Planetenträger gehalten und axial mittels des Lagerrings gesichert. Der Lagerring ist ein Innenring oder ein Außenring. Vorzugsweise ist der Lagerring ein Innenring.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Ölfangschale axial zwischen dem Lagerring des Schräglagers und dem Planetenträger eingeklemmt ist. Dabei ist es möglich, dass der Lagerring bei der Montage des Planetentriebs fest auf eine Welle und mit Axialkraft gegen die an dem Planetenträger axial abgestützte Ölfangschale gepresst wurde.
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Alternativ ist der Lagerring zunächst axial schwimmend verbaut und wird durch Verspannen einer Schräglageranordnung axial gegen die Ölfangschale gepresst.
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Alternativ sitzt die Ölfangschale auf einem Wellenabsatz des Lagerrings oder in einer Ringnut des Lagerrings. Letzteres schließt nicht aus, wie eine Ausgestaltung der Erfindung vorsieht, dass die Ölfangschale nicht gegen den Planetenträger gepresst ist, sondern mit axialem Abstand zu diesem angeordnet ist.
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Die Erfindung macht es möglich, dass alle mit Schräglagern gelagerten Planetentriebe, beispielsweise auch Verteilergetriebe, ausreichend mit Schmieröl versorgt werden können.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Wälzlager selbst auch Bestandteil der Schmiervorrichtung ist. Durch Druck oder Fliehkraft dem Wälzlager zugeführtes Schmieröl wird über den für das Schmieröl durchlässigen Ringspalt des Wälzlagers hindurch in Richtung der Ölfangschale gefördert. Eine derartige Anordnung ist besonders effizient, weil der Schmierölstrom zur Schmierung der Planetenräder zunächst durch das Wälzlager zur Lagerung des Differenzialkorbs geleitet wird und dieses mit Schmieröl versorgt. Darüber hinaus ist die Anordnung einfach, da das Wälzlager zugleich auch die Ölfangschale axial an dem Planetenträger fixiert.
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Beschreibung der Zeichnungen
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- 1 zeigt einen Ausschnitt eines längs einer Rotationsachse 3 geschnittenen Ausführungsbeispiels eines Planetentriebs 1 mit einer Schmiervorrichtung 2 und mit einem um die Rotationsachse 3 rotierbaren Planetenträger 4. An dem Planetenträger 4 ist ein Satz Planetenräder 5, jedes der Planetenräder 5 jeweils an einer Lagerstelle 9 drehbar auf jeweils einem Planetenbolzen 6, gelagert. In 1 ist nur eine Lagerstelle 9 bildlich dargestellt. Die Planetenräder 5 stehen im Zahneingriff mit einem Sonnenrad 7. Ein weiteres Sonnenrad 8 ist benachbart zu dem Sonnenrad 7 angeordnet, welches nur teilweise dargestellt ist und welches im Zahneingriff mit einem nicht dargestellten weiteren Satz Planetenräder steht. Die Zentralachse des Planetenträgers 4 und der Sonnenräder 7 und 8 ist die Rotationsachse 3.
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Auf dem Planetenträger 4 sitzt ein Parksperrenrad 10 mit einer Klinkenverzahnung. Der Planetenträger 4 weist einen hohlzylindrischen Abschnitt 11 auf, welcher ein Lagersitz für ein Wälzlager 12 ist. Das Wälzlager 12 sitzt in einem Gehäuse 13 eines nicht weiter dargestellten Getriebes und ist ein als Kegelrollenlager ausgeführtes Schräglager 14. Das Schräglager 14 weist einen inneren Lagerring 15, einen äußeren Lagerring 16, eine Reihe Kegelrollen 17, von denen in 1 nur eine sichtbar ist, und einen Käfig 18 auf. Die Kegelrollen 17 sind in einem Ringspalt 19 zwischen Wälzlaufbahnen 20 und 21 angeordnet. Die Wälzlaufbahn 20 ist an dem inneren Lagerring 15 und die äußere Wälzlaufbahn 21 an dem äußeren Lagerring 16 ausgebildet. Die innere Wälzlaufbahn 20 ist durch eine äußere Mantelfläche eines Hohlkegelstumpfes gebildet, dessen Mantellinien 23 die Rotationsachse 3 von dem Schräglager 14 entfernt außerhalb des Planetentriebs 1 schneiden. Die äußere Wälzlaufbahn 21 ist durch eine innere Mantelfläche eines Hohlkegelstumpfes gebildet, dessen Mantellinien 24 die Rotationsachse 3 auch schneiden. Die Lauffläche 22 der Kegelrolle 17 weist Mantellinien 25 und 26 auf, die mit den Mantellinien 23 und 24 gleich schräg zur Rotationsachse 3 gerichtet sind und die für Wälzkontakt mit den Wälzlaufbahnen 20 und 21 vorgesehen sind.
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Die Schmiervorrichtung 2 weist wenigstens eine Ölfangschale 27 mit einer zur Rotationsachse 3 hin offenen Rinne 28 auf und ist mit mehreren von der Ölfangschale 27 zu jeweils einem der Planetenräder 5 führenden Schmierkanälen 29 versehen. Ein radialer scheibenförmiger Abschnitt 30 geht radial außen in die Rinne 28 über. Von dem Abschnitt 30 aus führt jeweils ein Stutzen 31 zu einem der Planetenbolzen 6. Die Planetenbolzen 6 sind jeweils aufgrund einer parallel zur Rotationsachse 3 verlaufenden Bohrung 32 hohl und jeweils mit einer Querbohrung 33 versehen. Die Querbohrung 33 führt zu der Lagerstelle 9 des jeweiligen der Planetenräder 5. Jeder der Planetenbolzen 6 sitzt mit einem Ende so in dem Planetenträger 4, dass eine durch die Bohrung 32 bedingte Öffnung 34 des hohlen Planetenbolzens 6 seitlich zugänglich ist. Der Stutzen 31 ist durch die Öffnung 34 hindurch in die Bohrung 32 gesteckt, so dass ausgehend von der Rinne 28 durch den jeweiligen Planetenbolzen 6 hindurch bis hin zur Lagerstelle 9 ein Schmierkanal 29 ausgebildet ist.
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Das Schräglager 14 ist über den inneren Lagerring 15 axial gegen den Planetenträger 4 abgestützt. Die Ölfangschale 27 ist mittels des inneren Lagerrings 15 relativ zu dem Planetenträger 4 axial fixiert und mit dem inneren Lagerring 15 und dem Planetenträger 4 um die Rotationsachse 3 rotierbar angeordnet. Ein rotationsfester Formschluss zwischen dem Planetenträger 4 und der Ölfangschale 27 ist über die in den Bohrungen 32 steckenden Stutzen 31 abgesichert, welche einteilig mit der aus Kunststoff hergestellten Ölfangschale 27 ausgebildet sind. Dazu ist die Ölfangschale 27 mit dem scheibenförmigen Abschnitt 30 auf einem Wellenabsatz 36 des inneren Lagerringes 15 geführt und liegt dabei axial an dem Planetenträger und einer Wellenschulter 37 an. Die Schmiervorrichtung 2 ist außerdem durch den mit den Kegelrollen 17 und dem Käfig 18 teilweise ausgefüllten Ringspalt 19 gebildet, durch welchen ein mit dem Pfeil symbolisierter Schmierölstrom von der dem Planetenträger 4 abgewandten Seite des Schräglagers 14 aus in Richtung des Planetenträgers 4 zur Ölfangschale 27 geleitet wird.
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2 zeigt einen Ausschnitt eines längs einer Rotationsachse 3 geschnittenen weiteren Ausführungsbeispiels eines Planetentriebs 40 mit einer Schmiervorrichtung 38, einem um die Rotationsachse 3 rotierbaren Planetenträger 4. An dem Planetenträger 4 ist ein Satz Planetenräder 5, jedes der Planetenräder 5 jeweils an einer Lagerstelle 9 drehbar auf jeweils einem Planetenbolzen 6, gelagert. In 1 ist nur eine Lagerstelle 9 bildlich dargestellt. Die Planetenräder 5 stehen im Zahneingriff mit einem Sonnenrad 7. Ein weiteres Sonnenrad 8 ist benachbart zu dem Sonnenrad 7 angeordnet, welches nur teilweise dargestellt ist und welches im Zahneingriff mit einem nicht dargestellten weiteren Satz Planetenräder steht. Die Zentralachse des Planetenträgers 4 und der Sonnenräder 7 und 8 ist die Rotationsachse 3.
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Auf dem Planetenträger 4 sitzt ein Parksperrenrad 10 mit einer Klinkenverzahnung. Der Planetenträger 4 weist einen hohlzylindrischen Abschnitt 11 auf, welcher ein Lagersitz für ein Wälzlager 39 ist. Das Wälzlager 39 sitzt in einem Gehäuse 13 eines nicht weiter dargestellten Getriebes und ist ein als Schrägkugellager ausgeführtes Schräglager 41. Das Schräglager 41 weist einen inneren Lagerring 42, einen äußeren Lagerring 43, eine Reihe Kugeln 44, von denen in 2 nur eine sichtbar ist, und einen Kugelkäfig 45 auf. Die Kugeln 44 sind in einem Ringspalt 46 zwischen Wälzlaufbahnen 47 und 48 angeordnet. Die innere Wälzlaufbahn 47 ist in einer inneren Kugelrille 49 des inneren Lagerrings 42 und die äußere Wälzlaufbahn 48 ist in einer äußeren Kugelrille 50 des äußeren Lagerrings 43 ausgebildet. Die Kugelrillen 49 und 50 sind so zueinander angeordnet, dass die Kontaktlinien 54 des Schrägkugellagers zur Rotationsachse 3 geneigt sind. Jede der Kugeln 44 steht in Wälzkontakten, jeweils an einem von der Kontaktlinie 54 geschnittenen Punkt 51 bzw. 52 oder einer Druckellipse, mit der jeweiligen inneren und äußeren Wälzlaufbahn 47 und 48 in Berührung. Die Kontaktlinien 54 sind die Linien, die durch das Zentrum 53 der Kugel 44 und zugleich durch die Punkte 51 und 52 der einander gegenüber liegenden Wälzlaufbahnen 47 und 48 schräg zur Rotationsachse 3 verlaufen, diese an einem in dem Planetentrieb 40 gelegenen Schnittpunkt 55 schneiden und Winkel zwischen sich und der Rotationsachse 3 einschließen, die kleiner oder größer 90° sind.
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Die Schmiervorrichtung 38 weist wenigstens eine Ölfangschale 27 mit einer zur Rotationsachse 3 hin offenen Rinne 28 auf und ist mit mehreren von der Ölfangschale 27 zu jeweils einem der Planetenräder 5 führenden Schmierkanälen 29 versehen. Ein radialer scheibenförmiger Abschnitt 30 geht radial in die Rinne 28 über. Von dem Abschnitt 30 aus führt jeweils ein Stutzen 31 zu einem der Planetenbolzen 6. Die Planetenbolzen 6 sind jeweils aufgrund einer parallel zur Rotationsachse 3 verlaufenden Bohrung 32 hohl und jeweils mit einer Querbohrung 33 versehen. Die Querbohrung 33 führt zu der Lagerstelle 9 des jeweiligen der Planetenräder 5. Jeder der Planetenbolzen 6 sitzt mit einem Ende so in dem Planetenträger 4, dass eine durch die Bohrung 32 bedingte Öffnung 34 des hohlen Planetenbolzens 6 seitlich zugänglich ist. Der Stutzen 31 ist durch die Öffnung 34 hindurch in die Bohrung 32 gesteckt, so dass ausgehend von der Rinne 28 durch den jeweiligen Planetenbolzen 6 hindurch bis hin zur Lagerstelle 9 ein Schmierkanal 29 ausgebildet ist.
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Das Schräglager 41 ist über den inneren Lagerring 42 axial gegen den Planetenträger 4 abgestützt. Die Ölfangschale 27 ist mittels des inneren Lagerrings 42 relativ zu dem Planetenträger 4 axial fixiert und mit dem inneren Lagerring 42 und dem Planetenträger 4 um die Rotationsachse 3 rotierbar angeordnet. Rotationsfest ist die Ölfangschale 27 formschlüssig über die Stutzen 31 in den Bohrungen 32 an dem Planetenträger 4 gehalten. Dazu ist die Ölfangschale 27 mit dem scheibenförmigen Abschnitt 30 in einer sich der inneren Wälzlaufbahn 47 axial anschließenden Nut 53 des inneren Lagerringes 42 geführt, wobei der scheibenförmige Abschnitt 30 axial zu dem Planetenträger 4 beabstandet ist. Die Schmiervorrichtung 38 ist außerdem durch den mit den Kugeln 44 und dem Kugelkäfig 45 teilweise ausgefüllten Ringspalt 46 gebildet, durch welchen ein mit dem Pfeil symbolisierter Schmierölstrom von der dem Planetenträger 4 abgewandten Seite des Schräglagers 41 aus in Richtung des Planetenträgers 4 zur Ölfangschale 27 geleitet wird.
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Bezugszeichen
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- 1
- Planetentrieb
- 2
- Schmiervorrichtung
- 3
- Rotationsachse
- 4
- Planetenträger
- 5
- Planetenrad
- 6
- Planetenbolzen
- 7
- Sonnenrad
- 8
- Sonnenrad
- 9
- Lagerstelle
- 10
- Parksperrenrad
- 11
- hohlzylindrischer Abschnitt
- 12
- Wälzlager
- 13
- Gehäuse
- 14
- Schräglager
- 15
- innerer Lagerring
- 16
- äußerer Lagerring
- 17
- Kegelrollen
- 18
- Käfig
- 19
- Ringspalt
- 20
- innere Wälzlaufbahn
- 21
- äußere Wälzlaufbahn
- 22
- Lauffläche
- 23
- Mantellinie
- 24
- Mantellinie
- 25
- Mantellinie
- 26
- Mantellinie
- 27
- Ölfangschale
- 28
- Rinne
- 29
- Schmierkanal
- 30
- Abschnitt
- 31
- Stutzen
- 32
- Bohrung
- 33
- Querbohrung
- 34
- Öffnung
- 35
- nicht vergeben
- 36
- Wellenabsatz
- 37
- Wellenschulter
- 38
- Schmiervorrichtung
- 39
- Wälzlager
- 40
- Planetentrieb
- 41
- Schräglager
- 42
- innerer Lagerring
- 43
- äußerer Lagerring
- 44
- Kugel
- 45
- Kugelkäfig
- 46
- Ringspalt
- 47
- innere Wälzlaufbahn
- 48
- äußere Wälzlaufbahn
- 49
- innere Kugelrille
- 50
- äußere Kugelrille
- 51
- Punkt im Wälzkontakt
- 52
- Punkt im Wälzkontakt
- 53
- Nut
- 54
- Kontaktlinie
- 55
- Schnittpunkt