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Die Erfindung betrifft eine Nachstelleinrichtung für eine Reibungskupplung eines Kraftfahrzeugs, mit dessen Hilfe ein verschleißbedingter Fehlabstand einer Anpressplatte zu einer Gegenplatte der Reibungskupplung zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Anpressplatte und der Gegenplatte nachgestellt werden kann. Die Erfindung betrifft weiterhin eine entsprechende Reibungskupplung mit Nachstelleinrichtung.
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Reibungskupplungen können zum Ausgleich eines auftretenden Verschleißes von Reibbelägen mit einer kraftgesteuerten Nachstelleinrichtung versehen sein. Hier wird eine infolge eines Verschleißes ungünstige Entwicklung der Anpresskraft eines eine Gegenplatte der Reibungskupplung beaufschlagenden Betätigungssystems zur Bewegung der Anpressplatte, beispielsweise einer Tellerfeder, erfasst und abhängig von der Anpresskraft eine Nachstellung bewirkt. Alternativ kann ein bei einem Verschleiß der Reibbeläge der Kupplungsscheibe auftretender Fehlabstand zwischen dem Kupplungsgehäuse und dem Betätigungssystem ermittelt („sensieren“) und abhängig von dem Fehlabstand korrigiert werden. Zur Korrektur werden dabei zwischen der Gegenplatte und dem Betätigungssystem angeordnete Ausgleichsmittel wie Rampensysteme oder Gewinde verdreht.
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Aus
DE 10 2009 035 225 A1 und
WO 2009/056092 A1 ist jeweils eine Reibungskupplung mit einer weggesteuerten Nachstelleinrichtung bekannt, bei der eine sich in Abhängigkeit vom Abstand eines Betätigungssystems mit einer Tellerfeder und einer Anpressplatte axial verlagernde Antriebsklinke eines als Sensierblech ausgebildeten Sensierelements auf ein Ritzel einer Spindel wirkt, wobei eine auf der Spindel aufgenommene Spindelmutter bei Verdrehung der Spindel einen zwischen der Anpressplatte und der Tellerfeder angeordneten Rampenring eines Rampensystems relativ zu einer Gegenrampe der Anpressplatte verdreht, wodurch der ursprüngliche Abstand des Betätigungssystems zur Anpressplatte wieder hergestellt wird. Dabei gleitet während des Hubs einer Gegenplatte gegenüber der Anpressplatte die Antriebsklinke auf den Zähnen des Ritzels und rastet bei einem vorgegebenen Verschleiß in eine Zahnlücke zwischen zwei Zähnen ein. Die Antriebsklinke nimmt beim nächsten Öffnungsvorgang der Reibungskupplung das Ritzel formschlüssig mit und verdreht dabei das Ritzel und damit die Spindel, wodurch die Spindelmutter entlang der Spindel bewegt wird und den Rampenring um einen entsprechenden Winkelbetrag verdreht, um die Reibungskupplung dadurch nachzustellen.
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Durch die während der Nachstellung des Verschleißabstands verursachte axiale Verlagerung des Ritzels relativ zu der Antriebsklinke des Sensierelements ist es erforderlich die Antriebsklinke mit einem kleiner werdenden Hebelarm zur Spindel in den Umfang des Ritzels eingreifen zu lassen. Für den hierzu erforderliche radialen Versatz der Antriebsklinke und der noch ausreichenden Vorspannkraft der Antriebsklinke in axialer Richtung ist es erforderlich die Antriebsklinke des Sensierelements mit einer entsprechend hohen radialen Vorspannung in das Ritzel eingreifen zu lassen, sodass es aufgrund der dadurch erhöhten Reibung zum Verschleißbereichsbeginn mit im Wesentlichen unverschlissenen Reibbelägen der Kupplungsscheibe eine unbeabsichtigte Rückdrehung des Ritzels erfolgen kann. Selbst bei besonders genauer Fertigung des als Sensierblech ausgebildeten Sensierelements mit hohen kostenintensiven Toleranzanforderungen ist der maximal mögliche Verschleißbereich, in dem die Nachstelleinrichtung ordnungsgemäß betrieben werden kann, stark beschränkt.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung eine kostengünstige Nachstelleinrichtung zu schaffen, die bei kostengünstiger Fertigung in einem großen Verschleißbereich wirksam ist und die die Montage der entsprechenden Kupplung mit dieser Nachstelleinrichtung vereinfacht. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung diese leicht montierbare Kupplung bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 9. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Nachstelleinrichtung für eine Reibungskupplung eines Kraftfahrzeugs weist folgende Komponenten auf: (a) ein mit einer Spindel verbundenes Ritzel zur Nachstellung eines verschließbedingten Fehlabstands zwischen einer Gegenplatte und einer Anpressplatte zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Anpressplatte und der Gegenplatte, (b) ein mit einem Kupplungsdeckel oder mit der Gegenplatte (dem Schwungrad) verbindbares oder permanent verbundenes Sensierelement zum Sensieren eines axialen Abstands der Anpressplatte relativ zum Kupplungsdeckel, (c) eine in das Ritzel eingreifende Antriebsklinke zum Drehen des Ritzels bei einer hinreichend großen Hubbewegung der Anpressplatte auf den Kupplungsdeckel zu, (d) einen drehbar mit der Spindel verbundenen Antriebshebel, über den die Antriebsklinke mit dem Sensierelement in Wirkverbindung bringbar ist und (e) eine Vorspanneinrichtung mit mindestens einem Vorspannkraftelement zum vorspannenden Verschwenken des Antriebshebels gegen das Sensierelement, wobei sich die Vorspanneinrichtung an der Anpressplatte oder an einem anpressplattenfesten Bauteil abstützt.
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Mit anderen Worten weist die erfindungsgemäße Nachstelleinrichtung einen als Freilaufhebel ausgebildeten Antriebshebel auf, der gegenüber einem anpressplattenseitigen Bauteil, also der Anpressplatte selbst oder einem anpressplattenfesten Bauteil, elastisch vorgespannt, insbesondere federnd, gelagert ist.
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Die erfindungsgemäße Nachstelleinrichtung hat weiterhin den Vorteil, dass eine Prüfung der Funktion der Nachstelleinrichtung vor Abschluss der Montage der Kupplung einfach durchführbar ist.
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Dadurch, dass das Sensierelement nicht als Sensierblech direkt in das Ritzel eingreift, sondern die Antriebsklinke von dem Sensierelement über den Antriebshebel getrennt ist, können die Eingriffsverhältnisse der Antriebsklinke relativ zum Ritzel über die Lebensdauer der Reibungskupplung entlang des gesamten Verschleißbereichs im Wesentlichen konstant gehalten werden. Ein sich verändernden Hebelarm oder sich verändernde Kraftrichtungen, welchen die Antriebsklinke aus dem Zahnzwischenraum des Ritzels herausdrücken würden, können dadurch vermieden werden. Gleichzeitig kann über den Antriebshebel eine Übersetzung oder Untersetzung der Antriebsklinke zum Sensierelement bereitgestellt werden, so dass in Abhängigkeit der von dem Antriebshebel bereitgestellten Hebelübersetzung die Dimensionierung des Ritzels an die gewünschte Auflösung der Nachstelleinrichtung angepasst werden kann. Dies ermöglicht auch bei engen Bauraumverhältnissen eine hochauflösende und genaue Nachstellung der Anpressplatte bei einer verschleißbedingten Änderung des Hubwegs der Anpressplatte. Insbesondere ist es möglich, eine radiale Vorspannung der Antriebsklinke auf das Ritzel zu reduzieren oder sogar zu eliminieren, sodass unnötige Reibungsverluste vermieden werden können. Da die kinematischen Verhältnisse der Antriebsklinke zum Ritzel im Wesentlichen konstant bleiben, ist es für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Nachstelleinrichtung ausreichend, wenn das Sensierelement über den gesamten Verschleißbereich an dem Antriebshebel angreifen kann, um über die von dem Sensierelement auf den Antriebshebel aufgebrachte Kraft mit Hilfe der Antriebsklinke das Ritzel zu verdrehen. Durch eine geeignete konstruktive Ausgestaltung des Sensierelements kann das Sensierelement einen vergleichsweise großen Federweg zwischen dem Kupplungsdeckel und dem Antriebshebel abdecken, sodass der Verschleißbereich entsprechend vergrößert werden kann. Gleichzeitig sind nur geringe Toleranzanforderungen erforderlich, um einen entsprechenden Federweg für das Sensierelement bereitzustellen und/oder geeignete Eingriffsverhältnisse der Antriebsklinke in das Ritzel vorzusehen. Dadurch ist die Nachstelleinrichtung bei einer kostengünstigen Fertigung in einem großen Verschleißbereich wirksam. Gleichzeitig können die mechanischen Belastungen des Sensierelements und der Antriebsklinke reduziert werden, da eine zusätzliche Vorspannung und/oder elastische Biegung in radialer Richtung auf das Ritzel zu reduziert werden oder entfallen kann.
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Der Antriebshebel kann insbesondere relativ drehbar zur Spindel und relativ drehbar zum Ritzel an der Spindel gelagert sein. Der Antriebshebel kann beispielsweise mit Spielpassung auf die Spindel aufgesteckt werden und gegebenenfalls an einer axialen Seite oder an beiden axialen Seiten mit einem Sicherungsring in axialer Richtung gesichert werden. Insbesondere ist der Antriebshebel an einer axialen Seite durch das Ritzel begrenzt. Besonders bevorzugt kann der Antriebshebel einen ersten Haltearm und einen zweiten Haltearm aufweisen, wobei der erste Haltearm und der zweite Haltearm benachbart zu unterschiedlichen Stirnseiten des Ritzels mit der Spindel gelagert werden können. Der Antriebsarm kann dadurch das Ritzel in axialer Richtung umgreifen, sodass für die Antriebsklinke und vorzugsweise für mehrere Antriebsklinken, ein stabiles definiertes Gegenlager ausgebildet ist. In dieser Ausführungsform ist es nicht erforderlich den Antriebshebel mit Sicherungsringen axial zu sichern, da bei einem unbeabsichtigten axialen Versatz des Antriebshebels entweder der erste Haltearm oder der zweite Haltearm an einer Stirnseite des Ritzels anschlagen würde.
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Mit anderen Worten: Die Verschleißnachstelleinrichtung weist einen als Freilaufhebel ausgebildeten Antriebshebel auf, der verkippbar gelagert ist. Der Antriebshebel trägt die Antriebsklinke, die beim Einrücken der Kupplung durch Überspringen einer Zahnspitze des Antriebsritzels der Verschleißnachstelleinrichtung den vorliegenden Kupplungsverschleiß sensieren kann, und die beim anschließenden Ausrücken der Kupplung durch Drehung des Antriebsritzels den sensierten Verschleiß nachstellt. Auf einer Seite ist der Antriebshebel über das Vorspannkraftelement, durch die Anpressplatte angefedert.
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Der Antriebshebel ist durch das mittelbar oder unmittelbar gehäusefeste Sensierelement abgestützt, durch den der Antriebshebel beim Einrücken der Kupplung verkippt wird und das Vorspannkraftelement vorgespannt wird.
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Beim Ausrücken der Kupplungsvorrichtung sorgt das sich entspannende Vorspannkraftelement für die Verschleißnachstellung, so dass die Nachstellung beim Ausrücken der Kupplungsvorrichtung und beim Abhub der Anpressplatte der Blattfederkraft nicht entgegen steht.
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Mit Hilfe der Nachstelleinrichtung kann insbesondere ein in Umfangsrichtung relativ auf einer Gegenrampe abgleitender Rampenring verstellt werden, an dem ein Betätigungselement, insbesondere Tellerfeder, der Reibungskupplung zum axialen Bewegen der Anpressplatte angreift. Die übrige konstruktive Ausgestaltung der Nachstelleinrichtung kann wie in
DE 10 2009 035 225 A1 oder
WO 2009/056092 A1 beschrieben ausgestaltet sein, auf deren Inhalt als Teil der Erfindung hiermit Bezug genommen wird.
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Das Sensierelement kann unmittelbar am Kupplungsdeckel ausgebildet sein oder an diesem befestigt sein, kann jedoch auch an der mit dem Kupplungsdeckel fest verbunden oder an ihm befestigten Gegen(druck)platte ausgebildet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Sensierelement ein einstellbarer Bolzen. Dieser Bolzen ist bevorzugt im Kupplungsdeckel durch Eingehängen befestigbar/befestigt. Alternativ ist der Bolzen – ebenfalls bevorzugt – an der Gegenplatte befestigbar/befestigt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Sensierelement ein Anschlagselement. Dieses Anschlagselement ist bevorzugt lösbar oder permanent mit dem Kupplungsdeckel oder mit der Gegenplatte verbunden oder einstückig an dem Kupplungsdeckel oder der Gegenplatte ausgebildet.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Antriebshebel einen ersten Schenkel zur Kraftaufnahme einer von dem Sensierelement aufgeprägten Kraft und einen mit der Antriebsklinke und/oder der Vorspanneinrichtung verbundenen zweiten Schenkel aufweist, wobei der erste Schenkel und der zweite Schenkel insbesondere auf einer gemeinsamen Mittellinie angeordnet sind.
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Vorzugsweise sind das Vorspannkraftelement und die Antriebsklinke in radialer Richtung der Kupplung auf derselben Seite des Freilaufhebels angeordnet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorspanneinrichtung eine Federeinrichtung mit mindestens einem Federelement als Vorspannkraftelement ist. Das Federelement oder zumindest eines der Federelemente ist bevorzugt eine Druckfeder. Besonders bevorzugt sind alle Federelemente Druckfedern.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Nachstelleinrichtung ein an der Anpressplatte oder an einem anpressplattenfesten Bauteil befestigtes Begrenzungselement zur Relativwegbegrenzung des Wegs der Anpressplatte relativ zum Kupplungsdeckel auf. Das anpressplattenfeste Bauteil ist insbesondere ein Rampenringteil oder ein Lagerteil zum Lagern der Spindel des Spindeltriebs. Das Begrenzungselement bildet einen Anschlag für den Antriebshebel oder das Sensierelement oder ein Teil des Deckels selbst.
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Insbesondere sind der Antriebshebel und die Antriebsklinke einstückig miteinander verbunden ausgestaltet.
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Die erfindungsgemäße Reibungskupplung für ein Kraftfahrzeug umfasst: (i) eine Gegenplatte, (ii) eine relativ zu der Gegenplatte bewegbaren Anpressplatte zum Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte, (iii) einen Kupplungsdeckel zum zumindest teilweisen Abdecken der Anpressplatte und (iv) eine vorstehend genannte Nachstelleinrichtung zur Nachstellung eines verschleißbedingten Fehlabstands der Anpressplatte zur Gegenplatte, wobei das Sensierelement mit dem Kupplungsdeckel oder mit der Gegenplatte verbunden ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass auf die Spindel eine Spindelmutter aufgeschraubt ist, wobei die Spindelmutter mit einem in Umfangsrichtung relativ an einer Gegenrampe der Anpressplatte abgleitenden Rampenring zur Nachstellung des verschleißbedingten Fehlabstands der Anpressplatte zur Gegenplatte verbunden ist, wobei insbesondere ein Betätigungselement, bevorzugt eine Tellerfeder, an dem Rampenring zum Bewegen der Anpressplatte in Richtung der Gegenplatte abstützbar ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert. Es zeigen:
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1: eine schematische Schnittansicht einer Nachstelleinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
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2: eine schematische Schnittansicht einer Nachstelleinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
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3: eine schematische Schnittansicht einer Nachstelleinrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
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4: eine schematische Schnittansicht einer Nachstelleinrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung,
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5: eine schematische Schnittansicht einer Nachstelleinrichtung gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung,
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6: eine schematische Schnittansicht einer Nachstelleinrichtung gemäß einer sechsten Ausführungsform der Erfindung, und
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7: eine Schnittansicht einer Nachstelleinrichtung, bei der verschiedene Hebelarmlängen miteinander verglichen werden.
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Die in 1 dargestellte Nachstelleinrichtung 10 für eine Reibungskupplung eines Kraftfahrzeugs weist ein mit einer Spindel 12 eines Spindeltriebs verbundenes Ritzel 14 auf. Der Spindeltrieb ist auf einer Anpressplatte 16 einer nicht dargestellten Reibungskupplung befestigt. Mit der Spindel 12 ist relativ zu der Spindel 12 und relativ zu dem Ritzel 14 ein um eine Drehachse 18 der Spindel 12 drehbarer Antriebshebel 20 verbunden. Der Antriebshebel 20 ist als Freilaufhebel ausgebildet und weist einen ersten Schenkel 22 und einen zweiten Schenkel 24 auf. Der erste Schenkel 22 stützt sich mit seinem Endbereich an einem Sensierelement 28 ab, das an einem Kupplungsdeckel 26 befestigt ist. Dazu ist in dem Endbereich des ersten Schenkels 22 eine Ausnehmung 30 ausgebildet, in die das als einstellbarer Bolzen 32 ausgebildete Sensierelement 28 eingreift. Dabei stützt sich der erste Schenkel 22 an einer (Ober-)Kante eines Bolzenkopfs 34 am Ende des Bolzens 32 ab. Der Bolzen 32 ist im Kupplungsdeckel 26 eingehängt, sodass die Kante zum sensieren (ermitteln) der Relativbewegung zwischen der Anpressplatte 16 und dem Kupplungsdeckel 26 geeignet ist. Mit dem zweiten Schenkel 24 ist eine in eine Umfangsverzahnung 36 des Ritzels 12 eingreifende Antriebsklinke 38 verbunden.
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Weiterhin ist zwischen dem zweiten Schenkel 24 und der Anpressplatte 16 eine ein Vorspannkraftelement 40 aufweisende Vorspanneinrichtung 42 angeordnet, die den als Freilaufhebel ausgebildeten Antriebshebel 20 gegenüber der Anpressplatte 16 elastisch vorspannend lagert. Mit der entsprechenden Vorspannung wir der Antriebshebel 20 -genauer gesagt der erste Schenkel 22 des Antriebshebels 20 – gegen das Sensierelement 28 – hier die Kante des Bolzenkopfs 34 vorgespannt. Das Vorspannkraftelement 40 ist im Beispiel als Druckfeder ausgebildet. Die entsprechende Vorspanneinrichtung 42 mit einer Druck- oder einer sonstigen Feder ist somit eine Federeinrichtung.
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Bei einer entsprechend starken Relativbewegung des Ritzels 14 relativ zu dem Sensierelement 28 kann das Sensierelement 28 über den Antriebshebel 20 die Antriebsklinke 38 in einen benachbarten Zahnzwischenraum der Umfangsverzahnung 36 bewegen, sodass bei einer entsprechenden Rückbewegung von dem Sensierelement 28 über die Antriebsklinke 38 eine Kraft in Umfangsrichtung auf das Ritzel 14 aufgebracht werden kann, um die Spindel 12 zu drehen. Dadurch kann die mit dem Ritzel 14 verbundene Anpressplatte 16 näher an eine nicht dargestellte Gegenplatte (ein Schwungrad) 44 der Reibungskupplung bewegt werden, sodass ein verschleißbedingter, sich vergrößernder Hubweg der Anpressplatte 16 auf die Gegenplatte 44 zu durch eine Nachstellung der Anpressplatte 16 in Richtung der Gegenplatte 44 verringert werden kann. Der Kupplungsdeckel 26 weist zumindest in dieser Nachstelleinrichtung 10 bezüglich der Gegenplatte 44 einen fixen Abstand auf.
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Neben den vorstehend erwähnten Bauteilen zeigt die 1 weiterhin noch einen als Rampenring 46 ausgebildeten Verstellring der Nachstelleinrichtung 10, ein als Tellerfeder ausgebildetes Betätigungselement 48 der Kupplung sowie eine an der Anpressplatte 16 befestigte Sperrklinke 50 zum Eingreifen in die Umfangsverzahnung 36 des Ritzels 14.
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Die Nachstelleinrichtung 10 ist Teil einer Reibungskupplung für ein Kraftfahrzeug, von der nur einige Teile in den 1 bis 7 gezeigt sind. Ein weiteres wichtiges Teile der Kupplung ist die Gegenplatte 44, zu der die Anpressplatte 16 relativ bewegt werden kann um mindestens eine Kupplungsscheibe der Kupplung zwischen der Gegenplatte 44 und der Anpressplatte 16 zu verpressen. Weiterhin ist auf die Spindel 12 der Nachstelleinrichtung 10 eine nicht gezeigte Spindelmutter aufgeschraubt, die mit dem in Umfangsrichtung relativ an einer Gegenrampe der Anpressplatte 16 abgleitenden Rampenring 46 zur Nachstellung des verschleißbedingten Fehlabstands der Anpressplatte 16 zur Gegenplatte 44 verbunden ist. Das als Tellerfeder ausgebildete Betätigungselement 48, ist an dem Rampenring 46 zum Bewegen der Anpressplatte 16 in Richtung der Gegenplatte 44 abstützbar.
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Die 2 bis 6 zeigen weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Nachstelleinrichtung 10. Diese weisen im Wesentlichen die gleichen Komponenten auf, sodass hier nur auf die Unterschiede zur Ausführungsform der 1 eingegangen werden soll.
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Die 2 zeigt eine Nachstelleinrichtung 10, bei der das Sensierelement 28 als ein Anschlagelement 52 ausgebildet ist. Dieses Anschlagelement 52 ist einstückig am Kupplungsdeckel 26 ausgebildet und bildet einen Anschlag (eine Anschlagskante), an dem sich der erste Schenkel 22 des Antriebshebels 20 mit seinem Endbereich abstützt. Die Vorspanneinrichtung 42 spannt den Antriebshebel 20, sodass sich der erste Schenkel 22 mit einer entsprechenden Vorspannkraft abstützt. Das Anschlagelement 52 ist zum Beispiel aus dem Deckelblech mit ausgeformt. Dieses als Blechanschlag ausgebildete Element 52 kann unter Umständen durch Verformen (Richten) verändert werden.
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Die 3 zeigt eine Nachstelleinrichtung 10, bei der das Sensierelement 28 ebenfalls als ein Anschlagelement 52 ausgebildet ist. Dieses Anschlagelement 52 ist jedoch als ein am Kupplungsdeckel 26 befestigtes, insbesondere lösbar befestigtes separates Element ausgebildet.
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Der Antrieb des Antriebshebels 20 erfolgt durch ein Anschlagelement 52 das am Deckel 26 geführt wird und beispielsweise axial an der Gegenplatte (dem Schwungrad) ansteht. Durch die Anbindung des Anschlagelements 52 an den Deckel 26 zu einem weitgehend frei wählbaren Zeitpunkt, wird erst bei erfolgter Montage an der Gegenplatte der Anschlag wirksam.
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Die 4 zeigt eine Nachstelleinrichtung 10, bei der das Sensierelement 28 als längenregulierbarer Bolzen 32 ausgeführt ist. Dieser wird an der Gegenplatte 44 (dem Schwungrad) befestigt. Der Anschlag am Bolzen 32 zum Betätigen des Antriebshebels 20 (Freilaufhebels) wird zum Beispiel in einer Ausnehmung in der Anpressplatte 16 verschiebbar geführt und hat keinen Kontakt zum Deckel 26. Somit hat der Deckel 26 keine direkte Funktion für die Verschleißnachstellung. Alle Teile der Verschleißnachstellung befinden sich an der Anpressplatte 16. Diese könnte somit als Modul eingestellt und geprüft werden. Die Montage vereinfacht sich erheblich. Die Transportlagenproblematik ist sicher gelöst.
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5 zeigt eine Abwandlung der in 4 gezeigten Nachstelleinrichtung 10. Das Anschlagelement 52 ist in einem anpressplattenfesten Bauteil, nämlich dem Lagerteil 54 des Spindeltriebes geführt. Der Anschlag zur Relativwegbegrenzung kann zum Beispiel durch ein Begrenzungselement 56 an der Spindelmutter des Spindeltriebs erfolgen. Bei der Ausführungsform der 5 ist das Sensierelement 28 nicht in einer Ausnehmung der Anpressplatte, sondern in einer Ausnehmung in dem Lagerteil 54 geführt. Am Lagerteil 54 ist weiterhin auch die Sperrklinke 50 und das Begrenzungselement 56 befestigt. Weiterhin stützt sich die Vorspanneinrichtung 42 mit ihrem Vorspannkraftelement 40 an diesem anpressplattenfesten Bauteil 54 ab. Der Antriebshebel 20 des Ausführungsbeispiels der 5 weist nur einen einzelnen Schenkel auf.
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Das entsprechende Modul umfasst ein Spindelmuttergetriebe mit Spindel 12 und Ritzel 14, den Antriebshebel 20, die Vorspanneinrichtung 42, das Begrenzungselement 56, das Sensierelement 28 und alle Lagerstellen. Das Modul lässt sich somit sehr vorteilhaft separat vormontieren, einstellen und prüfen.
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Die 6 zeigt schließlich eine Abwandlung der in 3 gezeigten Nachstelleinrichtung 10. Der Anschlag des Begrenzungselements 56 zur Relativwegbegrenzung kann durch die Drehbewegung des Hebels 20 auch in eine andere Winkelrichtung orientiert sein. Hier ist ein radialer Anschlag des am Verstellring/Rampenring 46 ausgebildeten Begrenzungselements 56 gezeigt. Dieses Begrenzungselements 56 zur Relativwegbegrenzung ist zur Wechselwirkung mit einem Ausleger 58 des Hebels 20 vorgesehen.
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Die 7 zeigt eine allgemeine Darstellung der Nachstelleinrichtung 10 mit dem als Freilaufhebel ausgebildeten Antriebshebel 20, bei der die Hebelarmlängen verglichen werden. Die Wirkstellen können in ihrer Winkellage um die Ritzelachse 18 und in ihrem Hebelarm (Übersetzung) abgestimmt werden. Dabei ist A die wirksame Hebelarmlänge für den Anschlag am Begrenzungselement 56, S die wirksame Hebelarmlänge für den Anschlag am Sensierelement 28, V die wirksame Hebelarmlänge für die Vorspanneinrichtung 42 und K die wirksame Hebellänge für die Antriebsklinke 38.
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Durch die verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten der Nachstelleinrichtung 10, von denen hier nur einige ausgewählte Ausführungsformen beispielhaft gezeigt sind, können die vorgenannten Hebellängen A, S, V, K genau wie deren Hebellängenverhältnisse relativ frei gewählt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Nachstelleinrichtung
- 12
- Spindel
- 14
- Ritzel
- 16
- Anpressplatte
- 18
- Drehachse
- 20
- Antriebshebel
- 22
- erster Schenkel
- 24
- zweiter Schenkel
- 26
- Kupplungsdeckel
- 28
- Sensierelement
- 30
- Ausnehmung
- 32
- Bolzen
- 34
- Bolzenkopf
- 36
- Umfangsverzahnung
- 38
- Antriebsklinke
- 40
- Vorspannkraftelement
- 42
- Vorspanneinrichtung
- 44
- Pfeil
- 46
- Rampenring
- 48
- Betätigungselement
- 50
- Sperrklinke
- 52
- Anschlagelement
- 54
- Lagerteil
- 56
- Begrenzungselement
- 58
- Ausleger
- A
- Hebelarmlänge
- S
- Hebelarmlänge
- V
- Hebelarmlänge
- K
- Hebelarmlänge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009035225 A1 [0003, 0015]
- WO 2009/056092 A1 [0003, 0015]