-
Die Erfindung betrifft eine medizintechnische Anlage zur Erzeugung von Projektionen und/oder 3D-Volumendatensätzen des Inneren eines Untersuchungsobjekts und ein Verfahren dazu. Die Anlage umfasst zwei medizintechnische Bildgebungssysteme, von denen jedes Aufnahmen vom Inneren des Untersuchungsobjekts machen kann, einen Patientenlagerungstisch zum Platzieren des Objekts und eine Bewegungsmechanik, die mit einem oder beiden Bildgebungssystemen und/oder dem Patientenlagerungstisch verbunden ist. Jedes der beiden Bildgebungssysteme weist einen Detektor und eine Röntgenquelle auf.
-
Patienten, die zum Beispiel mit Verdacht auf einen Schlaganfall in ein Krankenhaus eingeliefert werden, werden im Normalfall einer Diagnose mit einem Computertomographen unterzogen, um sicher eine Abgrenzung einer Blutung von einem Gefäßverschluss diagnostizieren zu können. Da diagnostizierte Blutungen nicht mit Thrombolysesubstanzen behandelt werden dürfen, da diese die Blutungen verstärken würden, kommen heute mehr und mehr kathetergestützte Therapieverfahren zum Einsatz, mit deren Hilfe ein Verschluss nicht chemisch behandelt, sondern unmittelbar mechanisch entfernt wird. Zur Überwachung dieser Therapie werden in der Regel Röntgenanlagen benutzt. Das heißt, dass der Patient nach der Diagnose im Computertomographen in die Röntgenabteilung bewegt werden muss oder eine mobile Röntgenanlage zum Patienten bewegt werden muss. Dies erfordert nicht nur den Einsatz von Manpower, die in Krankenhäusern nur in sehr begrenztem Umfang zur Verfügung steht, sondern kostet auch Zeit, in der sich der Zustand des Patienten verschlechtern kann.
-
Auch in der Tumordiagnostik werden der Tumor und die ihn versorgenden Blutgefäße mittels eines Computertomographen vollständig identifiziert. Eine Therapie zum Verschließen der Blutgefäße, um den Tumor auszuhungern, ist die TransArterielleChemoEmbolisation (TACE). Auch diese Therapie kann am besten unter Zuhilfenahme der Bildgebung eines Röntgensystems, insbesondere einer Röntgen-Angiographieanlage, durchgeführt bzw. überwacht werden.
-
Es besteht folglich ein Bedarf an einer Lösung, die hilft, sowohl den Einsatz von Personal zu reduzieren, als auch die Zeit zwischen Diagnose und Beginn der Therapie zu verkürzen bzw. die optimale und umfassende Diagnosemöglichkeit durch die Bildgebung zu gewährleisten.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Anlage gemäß Patentanspruch 1 und ein Verfahren gemäß Patentanspruch 14 gelöst.
-
Hierzu wird erfindungsgemäß eine medizintechnische Anlage zur Erzeugung von Projektionen und/oder 3D Volumendatensätzen des Inneren eines Untersuchungsobjekts vorgeschlagen, welche zwei unterschiedliche medizintechnische Bildgebungssysteme, einen Patientenlagerungstisch und eine Bewegungsmechanik umfasst, wobei die Bewegungsmechanik hergerichtet ist, um die zwei Bildgebungssysteme gemeinsam oder einzeln relativ zu dem Patientenlagerungstisch und/oder relativ zueinander zu bewegen. Dabei weist jedes der Bildgebungssysteme einen Detektor und eine Röntgenquelle auf.
-
Als „unterschiedliche“ medizintechnische Bildgebungssysteme werden hier Bildgebungssysteme verstanden, die Rohdaten und/oder Bilddaten mit unterschiedlichen Aufnahmetechniken bzw. Rohdatenakquisitionsverfahren und/oder Rekonstruktionstechniken erzeugen. So kann es sich zum Beispiel bei einem der medizintechnischen Bildgebungssysteme um ein System handeln, welches dafür aufgebaut ist, in erster Linie dreidimensionale Bilddaten durch Rekonstruktion von Rohdaten in Form von Projektionsdaten zu erzeugen, welche für sich genommen (für die üblichen Bediener des Bildgebungssystems) noch nicht als Bilddaten nutzbar sind. Beispielsweise kann das erste medizintechnische Bildgebungssystem so konstruiert sein, dass die Röntgenquelle und der Detektor sich z.B. mit hoher Geschwindigkeit von bis zu 4 Umdrehungen pro Sekunde um die Patientenlängsachse drehen können. Dies ist z. B. bei den üblichen Computertomographen der Fall. Das andere Bildgebungssystem kann dagegen so aufgebaut sein, dass es in erster Linie für eine Erzeugung von 2D-Projektionsbilddaten, insbesondere 2D-Flächenprojektionen, bei denen auf einem flächigen Detektor mit einer Aufnahme ein flächiges Projektionsbild bzw. eine Durchleuchtungsbild erzeugt wird, ausgebildet ist. Das schließt nicht aus, dass gegebenenfalls auch mit diesem System aus den 2D-Projektionsbildern dreidimensionale Bilddaten rekonstruiert werden. Beispielsweise kann aber dieses Bildgebungssystem so konstruiert sein, dass es sich z.B. maximal mit einer Geschwindigkeit von 0,3 Umdrehungen pro Sekunde um die Patientenlängsachse drehen kann und/oder einen entsprechenden planen, flächigen Detektor (im Gegensatz zu einem gekrümmten Detektor wie im CT-Gerät) aufweist. Ein typisches Beispiel hierfür ist eine Röntgen-Angiographieanlage. Die medizintechnischen Bildgebungssysteme können sich weiterhin dadurch unterscheiden, dass die mit dem jeweiligen medizinischen Bildgebungssystem gewonnenen Rohdaten und/oder Bilddaten besonders gut geeignet sind, Organe aus weichem Gewebe oder Knochenstrukturen darzustellen. Keine „unterschiedlichen“ medizintechnischen Bildgebungssysteme im Sinne der Erfindung sind technisch gleiche Bildgebungssysteme, bei denen zum Beispiel lediglich die Anzahl der Detektoren und Röntgenquellen unterschiedlich sind.
-
Dass die medizintechnische Anlage eine Bewegungsmechanik umfasst, bedeutet, dass alle Komponenten der Anlage, hier die beiden Bildgebungssysteme und der für beide Bildgebungssysteme gemeinsame Patientenlagerungstisch, über die Bewegungsmechanik miteinander verbunden sind, sodass sie relativ zueinander nur mittels der Bewegungsmechanik bewegt werden können. Mit anderen Worten, eine Bewegung einer der Komponenten wird immer durch die Bewegungsmechanik oder zumindest einen Teil der Bewegungsmechanik bewirkt. Die Bewegungsmechanik kann beispielsweise eines der Bildgebungssysteme mit dem Patientenlagerungstisch und/oder die beiden Bildgebungssysteme untereinander koppeln. Alternativ kann sie beide Bildgebungssysteme mit dem Patientenlagerungstisch koppeln. Entscheidend ist, dass die Bewegungsmechanik direkt oder indirekt alle Komponenten einer Anlage so miteinander verbindet, dass die Komponenten relativ zueinander bewegt werden können.
-
Die Bewegungsmechanik kann mehrere Teile aufweisen, wobei die einzelnen Teile nicht miteinander verbunden sein müssen, und jedes der Teile der Bewegungsmechanik nicht mit allen Teilen der Anlage verbunden sein muss. Die Bewegung der Anlagekomponenten durch die Bewegungsmechanik kann zumindest teilweise von Hand erfolgen, bevorzugt wird die mechanische Bewegungsmechanik aber durch Motoren, zum Beispiel Hydraulik-, Pneumatik-, Magnet- oder Elektromotoren angetrieben. Dabei kann je nach Aufbau der Anlage ein gemeinsamer Antriebsmotor vorhanden sein, bevorzugt weist die Anlage mehr als einen Antriebsmotor auf.
-
Für die Nutzung der Anlage oder eines einzelnen Teilsystems oder einzelner Teilsysteme der Anlage kann der Bediener eine explizite Selektion über wenigstens ein entsprechendes Auswahlbedienelement, wie einen Knopf, einen Wahlschalter, ein Touchdisplay, oder durch das Anstoßen eines vorgegebenen Workflow-Ablaufs etc. treffen. Zusätzlich oder alternativ kann der Bediener eine implizite Selektion dadurch treffen, dass er das Untersuchungsobjekt (bzw. eine bestimmte Region of Interest, ROI) in eine bestimmte Position im Bereich des Strahlengangs, beispielsweise ein Isozentrum, eines der Bildgebungssysteme bewegt.
-
Die mechanische Verknüpfung der beiden Bildgebungssysteme über die gemeinsame Bewegungsmechanik mit dem Patientenlagerungstisch ermöglicht insbesondere einen schnellen Wechsel zwischen bekannter diagnostischer Bildgebung und bekannter Therapieüberwachungsbildgebung, um nach der Diagnose unmittelbar eine Therapie beginnen zu können und deren Erfolg schnell und effektiv zu kontrollieren. Durch die Verbindung der verschiedenen Anlagekomponenten durch die Bewegungsmechanik ist eine relativ einfache Registrierung, Fusion und Weiterverarbeitung der mit den beiden Bildgebungssystemen gewonnenen Bilddaten möglich.
-
Durch den beschriebenen Aufbau der medizintechnischen Anlage kann ein auf dem Patientenlagerungstisch liegendes Objekt innerhalb kürzester Zeit, ohne dass es umgelagert werden muss, einfach und zeitnah an einem Ort durch zwei Bildgebungssysteme mit je einer Röntgenquelle durchleuchtet werden. Mit jedem der Bildgebungssysteme können jeweils bildgebungssystemspezifische Einzelheiten im Inneren des Objekts besonders gut hervorgehoben werden.
-
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Erzeugung von Projektionen vom Inneren eines Untersuchungsobjekts, das auf einem Patientenlagerungstisch liegt, in einer medizintechnischen Anlage mit zwei unterschiedlichen medizintechnischen Bildgebungssystemen mit je einer Röntgenquelle. Dabei weist das erste medizintechnische Bildgebungssystem bevorzugt eine zu dem zweiten Bildgebungssystem verschieden aufgebaute Datenakquisitionseinrichtung, d. h. eine verschieden aufgebaute Röntgenquelle und/oder einen verschiedenen aufgebauten Detektor, auf. Bei dem Verfahren wird in einem ersten Schritt der Patientenlagerungstisch und/oder wenigstens eines der beiden Bildgebungssysteme relativ zueinander in Richtung der Längsachse und/oder quer zur Längsachse des Patientenlagerungstisches mittels einer Bewegungsmechanik verfahren. In einem zweiten Schritt wird die Röntgenquelle eines ersten der beiden Bildgebungssysteme aktiviert, sodass das betreffende Bildgebungssystem Rohdaten und/oder Bilddaten eines ausgewählten Bereichs des Objekts erzeugt und einer bildgebungssystemspezifischen Bildrekonstruktions- und/oder -verarbeitungsvorrichtung zur Aufbereitung automatisch zuleitet. In einem dritten Schritt werden die aufbereiteten Aufnahmen an einen mit beiden Bildgebungssystemen verbundenen Rechner, der die Aufnahmen des Bildgebungssystems nach vorgebbaren oder vorgegebenen Kriterien aufbereitet, weitergeleitet. In einem vierten Schritt wird eine der Aufnahmen automatisch ausgewählt und diese Aufnahme zur Betrachtung auf einem Bildschirm ausgegeben. Anschließend, in einem fünften Schritt, wird die Röntgenquelle des ersten Bildgebungssystems deaktiviert und die Röntgenquelle des anderen Bildgebungssystems zur Erzeugung weiterer Rohdaten und/oder Bilddaten aktiviert. In einem sechsten Schritt wird die Röntgenquelle des zweiten Bildgebungssystems deaktiviert und die Röntgenquelle des ersten Bildgebungssystems zu Kontrollzwecken wieder aktiviert. Die Schritte drei bis sechs können so oft wiederholt werden, bis eine vorgegebene Abbruchbedingung des Verfahrens erreicht wird, beispielsweise ein einen Abbruch vorgebendes Steuersignal von einer Benutzerschnittstelle empfangen wird.
-
Das heißt, die beiden Röntgenquellen werden gemäß dem beschriebenen Verfahren koordiniert aktiviert, sodass beide Röntgenquellen nicht gleichzeitig Aufnahmen machen können, sondern dass eine Röntgenquelle nur dann aktiviert werden kann, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, zum Beispiel die andere Röntgenquelle nicht aktiv ist.
-
Dabei kann eine der Röntgenquellen stets nur zur Erzeugung von Rohdaten und/oder Bilddaten für Diagnosezwecke aktiviert sein, das heißt, um einen Ist-Zustand des Inneren eines Objekts möglichst detailgenau darzustellen und ein Zielobjekt zu identifizieren. Die andere Röntgenquelle kann dagegen zum Beispiel dazu genutzt werden, um Bilddaten zu erzeugen, damit unter Verwendung dieser Bilddaten bei einem invasiven Eingriff in das Objekt die Position eines in das Objekt eingeführten, bevorzugt medizintechnischen Instruments relativ zur Zielregion oder zum Zielobjekt dargestellt und dessen Bewegungen im Objekt verfolgt werden können.
-
Bei den beiden im Verfahren benutzten Bildgebungssystemen kann es sich bevorzugt um einen Computertomographen einerseits und eine Röntgen-Angiographieanlage andererseits handeln, wie sie bereits zur erfindungsgemäßen Anlage beschrieben wurden.
-
Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den anhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Dabei können die abhängigen Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den abhängigen Ansprüchen einer anderen Anspruchskategorie weitergebildet sein.
-
Die Detektoren und/oder die Röntgenquellen der beiden Bildgebungssysteme liegen im Betrieb bevorzugt in zueinander parallelen Rotationsebenen. Als Rotationsebene soll hier eine Ebene bezeichnet werden, die die Bildgebungssysteme quer zu deren Längsachse schneidet. Das heißt, eine Rotationsebene setzt sich aus lauter Kreislinien quer zu der genannten Längsachse zusammen, wobei die Mittelpunkte sämtlicher durch die Kreislinien definierter Kreise auf der genannten Längsachse liegen. Jeder der Kreislinien bildet wiederum einen Teil einer Rotationsmantelfläche, wobei die Detektoren und/oder Röntgenquellen der beiden Bildgebungssysteme sich in den parallelen Rotationsebenen entlang einer Kreislinie unterschiedlicher Rotationsmantelflächen, d. h. unterschiedlichen Durchmessers, bewegen können. Das heißt, einer der Detektoren/Röntgenquellen bewegt sich zum Beispiel immer auf einer unveränderbaren Rotationmantelfläche, während der andere Detektor/Röntgenquelle näher an die genannte Längsachse heran bewegt werden kann, was zu Kreisen mit kleinerem Durchmesser führt, oder weiter weg von der genannten Längsachse bewegt werden kann, was zu Kreisen mit größeren Durchmessern führt. Wenn die Detektoren und/oder Röntgenquellen der beiden Bildgebungssysteme sich auf unterschiedlichen Durchmessern bewegen, können sie prinzipiell auch in derselben Rotationsebene angeordnet sein.
-
Die Rotationsebenen der beiden Bildgebungssysteme können auch exzentrisch zueinander angeordnet sein oder so relativ zueinander bewegt werden, dass ihre jeweiligen Mittellängsachsen parallel zueinander oder in einem Anstellwinkel zueinander verschoben werden.
-
Die beiden Bildgebungssysteme können signaltechnisch über eine Schnittstelle miteinander verbunden sein, um Signale empfangen und aussenden zu können. So können zum Beispiel die beiden Bildgebungssysteme direkt oder über einen gemeinsamen Rechner Signale austauschen, die dem empfangenden Bildgebungssystem eine Position des sendenden Bildgebungssystems relativ zum Patientenlagerungstisch und/oder relativ zu dem empfangenden Bildgebungssystem mitteilen. Signale können das empfangende Bildgebungssystem über den Betriebsmodus des sendenden Bildgebungssystems informieren.
-
Im Einzelnen kann eine Kommunikation zwischen den beiden Bildgebungssystemen zu dem aktuellen Anlagenzustand (zum Beispiel: Start-up, Shut-down, Strahlung ON/OFF, Gefahrenfall, Wartung, Kalibrierung, Position des jeweiligen Bildgebungssystems) stattfinden. Des Weiteren können Daten betreffend die Position des Objekts in der Anlage (zum Beispiel: Auswahl ROI, Objektbewegung, ROI im Strahlungsbereich bzw. Isozentrum des Computertomographen oder der Röntgenvorrichtung) ausgetauscht und ausgewertet werden. Schließlich können Bilddaten (zum Beispiel 2D und 3D) der Bildbearbeitungssysteme ausgetauscht und die Bewegungen des Patientenlagerungstisches und/oder des Objekts auf dem Patientenlagerungstisch und/oder der Bildgebungssysteme und/oder Komponenten der Bildgebungssysteme in einem gemeinsamen Koordinatensystem überwacht werden.
-
Diese Informationen können dann von dem empfangenden Bildgebungssystem direkt mit den eigenen Ist-Daten oder von dem gemeinsamen Rechner mit zum Beispiel vorgegebenen Solldaten des/der sendenden und/oder empfangenden Bildgebungssystems/e verglichen werden. Kommt es zur Aufdeckung von aktuellen oder drohenden Konflikten zwischen den beiden Bildgebungssystemen, können zum Beispiel Bewegungsabläufe des/der Bildgebungssystems/e abgebrochen oder Betriebsmodi des/der Bildgebungssystems/e geändert werden. Bei drohenden Konflikten können akustische oder optische Signale ausgegeben werden, sodass der mit der Anlage arbeitende Bediener vor dem drohenden Konflikt gewarnt wird.
-
Der Rechner und ein oder mehrere mit dem Rechner verbundene/r Monitor/e befinden sich im Regelfall in einem Kontrollraum, der von dem Raum, in dem sich die Bildgebungssysteme befinden abgetrennt ist. In diesem Kontrollraum kann ein Bediener sitzen, der die von den Bildgebungssystemen generierten Informationen auswählt und an einen weiteren Monitor weiterleitet, der so zu den Bildgebungssystemen angeordnet ist, dass er während einer Therapie oder einer Operation eingesehen werden kann. Alternativ kann der Rechner auch in einem separaten Rechnerraum oder in der Umgebung der Bildgebungssysteme angeordnet sein. Ebenso kann der Monitor, insbesondere bei Angiographieanlagen, zum Beispiel im gleichen Raum angeordnet sein beispielsweise auch schwenkbar an einem Gantrygehäuse des Computertomographen befestigt sein. Auch andere räumliche Anordnungen von Rechner und/oder Monitor sind möglich und von der Erfindung mit umfasst.
-
Bei einem der beiden Bildgebungssysteme kann es sich wie erwähnt um eine Röntgenvorrichtung, vorzugsweise eine Röntgen-Angiographieanlage, die vornehmlich 2D-Flächenprojektionen (also 2D-Röntgenbilddaten) erzeugt, und bei dem anderen Bildgebungssystem um einen Computertomographen zur Erzeugung von vornehmlich 3D-Bilddaten handeln. Dabei kann die Röntgen-Angiographieanlage mit einem stirnseitigen Ende des Computertomographen, genauer einem Ende des Gantrygehäuses des Computertomographen, verbunden sein. Bei dem stirnseitigen Ende kann es sich bei einem ringförmigen bzw. röhrenförmigen Computertomographen um ein beliebiges der beiden Enden handeln. Bevorzugt handelt es sich um das Ende, in das der Patientenlagerungstisch eingefahren werden kann. Als Gantrygehäuse wird im Allgemeinen die äußere Umhüllung eines Computertomographen bezeichnet, in der die Gantry mit der Computertomographie-Röntgenquelle und gegebenenfalls der gegenüberliegend und/oder versetzt angeordnete Computertomographie-Detektor um eine Objektöffnung im Gantrygehäuse rotieren.
-
Die Röntgenvorrichtung weist im Allgemeinen wenigstens zwei separate Komponenten auf, eine Röntgenquelle (Röntgen-Strahlenquelle) und einen Röntgendetektor, die bezüglich der Längsachse des Patientenlagerungstisches einander gegenüberliegend angeordnet sind. Die Röntgenvorrichtung kann aber auch zwei oder mehr separate Röntgenquellen und zwei oder mehr separate Röntgendetektoren aufweisen, wobei jeweils eine Röntgenquelle und ein Röntgendetektor einander gegenüberliegend angeordnet sind. Dadurch können gleichzeitig zwei oder mehr Projektionen vom Inneren des Objekts gemacht werden, in zwei oder mehr verschiedenen Ebenen, die unter einem Winkel, zum Beispiel orthogonal, zueinander stehen.
-
Dabei kann auf dem Gantrygehäuse eine vorzugsweise ringförmige oder teilweise um die Objektöffnung des Gantrygehäuses verlaufende Schiene befestigt sein, an der sich die Röntgenvorrichtung bzw. Komponenten der Röntgenvorrichtung bewegen können. Die Verbindung mit der Schiene, die auch als Laufschiene oder Bewegungsschiene bezeichnet werden kann, kann derart sein, dass je ein Verbindungselement oder mehrere Verbindungselemente starr mit je einer der Komponenten der Röntgenvorrichtung verbunden sind und dadurch ausschließlich eine Bewegung der Komponenten entlang der Schiene erlaubt ist. Die Verbindung bzw. das Verbindungselement kann aber auch komplexer ausgebildet sein, sodass die Komponenten der Röntgenvorrichtung zusätzlich in einem Gelenk quer zu einer Längsachse des Computertomographen bzw. des Patientenlagerungstisches, das bedeutet, quer zur CRAN/CAUD Richtung eines Patienten, auf der Schiene verschwenkt werden können.
-
Das Verbindungselement kann auch als Teleskoparm ausgebildet sein, sodass ein Abstand zwischen einem Ende des Gantrygehäuses und der Röntgenquelle bzw. dem Röntgendetektor der Röntgenvorrichtung eingestellt werden kann. Ein weiterer denkbarer Freiheitsgrad für die Röntgenvorrichtung wäre zum Beispiel eine Rotation um die Längsachse des Verbindungselements.
-
Die Schiene bzw. Laufschiene für die Röntgenvorrichtung kann auch so ausgebildet sein, dass sich die Komponenten des Röntgensystems zusätzlich zu der Bewegung entlang der Laufschiene, die im Regelfall eine Bewegung entlang einer Kreislinie um die Längsmittelachse des Computertomographen bzw. Patientenlagerungstisches ist, an der Laufschiene gleich- oder gegenläufig horizontal und/oder vertikal zur Längsmittelachse des Computertomographen bzw. des Patientenlagerungstisches bewegen können.
-
Das bedeutet, dass zum Beispiel ein Abstand zwischen den Komponenten der Röntgenvorrichtung und dem Patientenlagerungstisch bzw. dem auf dem Patientenlagerungstisch liegenden Untersuchungsobjekt verändert oder eingestellt werden kann. Dabei kann jede der Komponenten der Röntgenvorrichtung separat verstellt werden, bevorzugt werden die Komponenten synchron gegenläufig verstellt, so dass auch der Abstand der Komponenten, insbesondere eines Detektors und einer Röntgenquelle, der Röntgenvorrichtung zueinander veränderbar ist.
-
Wenn die Röntgenvorrichtung nicht gebraucht wird, kann sie entlang der Laufschiene in eine Parkposition verfahren werden, in der sie den Zugang zum Patientenlagerungstisch nicht behindert. Dazu können die Komponenten der Röntgenvorrichtung bevorzugt einzeln so verfahren werden, dass sie in der Ruheposition nebeneinander liegen. Je nach Aufbau der medizintechnischen Anlage kann der Patientenlagerungstisch eine bevorzugte oder zwei gleichberechtigte Zugangsseiten haben. Bei einer Anlage mit einer Zugangsseite liegt die Parkposition für die Komponenten der Röntgenvorrichtung auf der der Zugangsseite gegenüberliegenden Seite des Patientenlagerungstisches. Bei einer Anlage, bei der der Patientenlagerungstisch wahlweise von beiden Seiten zugänglich ist, gibt es entsprechend zwei Parkpositionen, die der jeweils genutzten Zugangs- oder Behandlungsseite gegenüberliegen. Für den Fall, dass der Patientenlagerungstisch beidseitig zugänglich sein soll, können die Komponenten der Röntgenvorrichtung so verfahren werden, dass sie nicht nebeneinander, sondern übereinander liegen, zum Beispiel über oder unter dem Patientenlagerungstisch.
-
Durch die Verbindung des Computertomographen mit der Röntgenvorrichtung, insbesondere der Röntgen-Angiographieanlage, bzw. einzelner Komponenten der Röntgenvorrichtung mittels der Bewegungsmechanik, ist es möglich, die beiden Bildgebungssysteme simultan oder sequenziell mit geringer gegenseitiger Einschränkung zu nutzen.
-
Die Bewegungsmechanik erlaubt dem Computertomographen wenigstens Bewegungen in folgenden Freiheitsgraden:
- – Rotation des Aufnahmesystems um die Längsachse des Patientenlagerungstisches oder Objekts mit längsverschieblicher Ansteuerung des Patientenlagerungstisches oder längsverschieblicher Ansteuerung der Gesamtgantry zum Beispiel auf Bodenschienen; und/oder
- – Optional Verschwenkung des Aufnahmesystems (Schrägeinstrahlung) um die Patientenlagerungstisch- oder Objektquerachse (CRANIAL/CAUDIAL) durch Kippung des Patientenlagerungstisches gegenüber der horizontalen Gantry oder durch Kippung der Gantry gegenüber dem horizontalen Patientenlagerungstisch; und/oder
- – Höhenverstellung des Patientenlagerungstisches. Die Bewegungsmechanik erlaubt der Röntgenvorrichtung wenigstens Bewegungen in folgenden Freiheitsgraden unabhängig vom Computertomographen:
- – Angulation des Aufnahmesystems um die Patientenlagerungstisch- oder Objektlängsachse (RAO-LAO); Angulation des Aufnahmesystems um die Patientenlagerungstisch- oder optional der Objektquerachse (CRANIAL-CAUDIAL);
- – transversale Verschiebung des Patientenlagerungstisches oder der Röntgenvorrichtung;
- – Höhenverschiebung des Patientenlagerungstisches.
-
Durch die Kombination des Computertomographen und der Röntgenvorrichtung bzw. Komponenten der Röntgenvorrichtung über eine Bewegungsmechanik zu der medizintechnischen Anlage sind optimale Voraussetzungen für einen schnellen Wechsel zwischen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen geschaffen. Die Anlage erlaubt einen schnellen Wechsel zwischen echter 3D-Computertomograph-Bildgebung zur präzisen Diagnose und hochauflösender 2D-Röntgen-Flächenbildgebung, zum Beispiel für notwendige Interventionen. Eine zeit- und somit kostenintensive Umlagerung des Patienten wegen einer nach teilweise negativer Erfolgskontrolle notwendigen Wiederaufnahme der Therapie kann entfallen.
-
Mit geringem Raumbedarf sind so eine Diagnose, eine Therapieüberwachung und eine unmittelbare diagnostische Kontrolle der Therapie möglich. Alle dazu notwendigen Freiheitsgrade können zur Verfügung gestellt werden, das heißt, die standardgemäß vorhandene CT- oder Röntgen-Applikationssoftware zur Unterstützung der Bediener kann unverändert genutzt werden. Bei mit Hilfe der Computertomographie-Bildgebung durchzuführenden Interventionen (zum Beispiel: Ablation, Punktion, Biopsie) kann das nicht unmittelbar benötigte Röntgenequipment aus dem Bereich des Zugangs zum Patienten entfernt werden.
-
Im Folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die beigelegten Figuren anhand eines Ausführungsbeispiels noch einmal erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
-
1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen medizintechnischen Anlage,
-
2 eine Vorderansicht der Anlage aus 1,
-
3 eine Ansicht der Anlage wie in 2 mit Komponenten der Röntgenvorrichtung in einer beispielhaften Parkposition und
-
4 ein Ablaufschema eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Die 1 zeigt eine medizintechnische Anlage 1 mit zwei unterschiedlichen medizintechnischen Bildgebungssystemen 2, 3, nämlich einem Computertomographen 2 und einer Röntgenvorrichtung 3 (hier konkret einer Röntgen-Angiographieanlage 3), und einem gemeinsamen Patientenlagerungstisch 4. Die Röntgenvorrichtung 3 besteht im Ausführungsbeispiel aus einer ersten Komponente 5, zum Beispiel der Röntgenquelle 6 mit einer Blende, und einer zweiten Komponente 5, zum Beispiel dem Röntgendetektor 5, insbesondere einem Flat Panel Detektor (FPD) 5, der die Strahlen der Röntgenquelle 6 auffängt und zum Beispiel einen Film belichtet und/oder ein elektronisches Projektionsbild zur Speicherung im Rechner 15 und/oder Ausgabe auf einem Bildschirm 16 generiert.
-
Die Röntgenvorrichtung 3 ist mit dem stirnseitigen Ende des Computertomographen 2 verbunden, das dem Patientenlagerungstisch 4 zugewandt ist. Der Patientenlagerungstisch 4, der Computertomograph 2 und die Röntgenvorrichtung 3 sind durch eine Bewegungsmechanik 8, 9, 10, 11 miteinander verbunden. Über die Bewegungsmechanik 8, 9, 10, 11 können der Computertomograph 2, die Röntgenvorrichtung 3 mit den Komponenten 5, 6 und der Patientenlagerungstisch 4 relativ zueinander bewegt werden, was durch die Pfeile, deren Bedeutung im Einzelnen noch erläutert wird, angedeutet ist.
-
Die Bewegungsmechanik 8, 9, 10, 11 kann beispielsweise eine Bodenschiene 8 aufweisen, an der der Computertomograph 2 auf den Patientenlagerungstisch 4 zu bzw. von diesem weg bewegt werden kann. Des Weiteren umfasst die Bewegungsmechanik 8, 9, 10, 11 eine Schiene 9, die stirnseitig mit einem Gantrygehäuse 12a des Computertomographen 2 verbunden ist, wobei das Gantrygehäuse 12a eine Gantry 12 umschließt, an der in üblicher Weise eine oder mehrere Computertomograph-Röntgenquellen 13 und ein oder mehrere Computertomograph-Detektoren 14 angeordnet sind. Weitere Teile der Bewegungsmechanik 8, 9, 10, 11 bilden Verbindungen 10 und 11, an denen die Röntgenquelle 6 bzw. der Detektor 5 mit der Schiene 9 verbunden sind und mit denen sie an der Schiene 9 bewegt werden können. Die Bewegungsmechanik 8, 9, 10, 11 kann zudem weitere Komponenten umfassen. So kann beispielsweise der Patientenlagerungstisch eine weitere Komponente der Bewegungsmechanik 8, 9, 10, 11 aufweisen, mit der er separat von den anderen Anlageteilen in einem Koordinatensystem bewegt werden kann (nicht dargestellt).
-
Die beiden Pfeile a, die dem Computertomographen 2 zugeordnet sind, zeigen an, dass der Computertomograph 2 oder zumindest die angetriebene Gantry 12, die die Röntgenquelle/n 13 und den/die Detektor/en 14 des Computertomographen 2, die im Betrieb um eine Längsachse des in den Computertomographen 2 bzw. die Öffnung 7 in dem Gantrygehäuse 12a des Computertomographen 2 eingeschobenen Patientenlagerungstisches 4 mit dem darauf liegenden Objekt drehen, um eine Achse quer zum Patientenlagerungstisch 4 verschwenkt werden kann. Der Verschwenkungswinkel der Gantry 12 um das Computertomograph-Isozentrum wird dabei zum Beispiel durch das Gantrygehäuse 12a begrenzt. Der maximale Verschwenkungswinkelbereich kann einen beliebigen Wert aufweisen. Er beträgt in zumindest einer der beiden Schwenkrichtungen mindestens 5 Grad, bevorzugt mindestens 30 Grad, besonders bevorzugt mindestens 45 Grad. Dabei kann der maximale Verschwenkungswinkelbereich symmetrisch sein, z.B. ±30 Grad, oder auch asymmetrisch z.B. +30 Grad und –10 Grad.
-
Die Bewegungsmechanik 8, 9, 10, 11 des Ausführungsbeispiels umfasst hier auch die bereits erwähnte Bodenschiene 8, an der der Computertomograph 2 auf den Patientenlagerungstisch 4 zu und von diesem weg bewegt werden kann. Diese Bewegung wird durch den Pfeil b angedeutet.
-
Die Röntgenvorrichtung 3 bzw. die Komponenten 5, 6 sind mit dem Computertomographen 2 mittels der Führungsschiene 9 verbunden. Auf dieser Führungsschiene 9 können sich die Komponenten 5, 6 relativ zu der Öffnung 7 (dem Messraum) in dem Gantrygehäuse 12a des Computertomographen 2 nach oben und unten bewegen, was durch den Pfeil c angedeutet ist.
-
Der Pfeil d zeigt an, dass die Komponenten 5, 6, wie auch die Gantry des Computertomographen 2, um eine Achse, die quer zum Patientenlagerungstisch 4 liegt, verschwenkt werden können, das heißt, wenn es sich bei dem auf dem Patientenlagerungstisch 4 liegenden Objekt um einen Patienten handelt, ein Verschwenken in die CRAN/CAUD Richtung (Cranial → Head / Caudal → Feet). Durch Bewegung der Achse c ist eine Veränderung des SID (Source Image Distance – Abstand Röntgenstrahler zum Detektor) möglich. Der Pfeil e zeigt jeweils an, dass die Komponenten 5, 6 in den Verbindungen 10, 11 auch relativ zum Computertomographen 2 horizontal ausgefahren und eingefahren und gegeneinander gekippt werden können.
-
Die Pfeile f, g, und h, die dem Patientenlagerungstisch 4 zugeordnet sind, bedeuten schließlich, dass der Patientenlagerungstisch 4 (z. B. der obere Teil an dem Tischfuß) längs seiner Längsachse bewegt (Pfeil f), quer zu seiner Längsachse (Pfeil g) verfahren und nach oben und unten gehoben bzw. gesenkt werden kann (Pfeil h). Dabei müssen bei einer Bewegung mit einer Bewegungskomponente in Längsrichtung (Pfeil f) und/oder einer Bewegungskomponente in Querrichtung (Pfeil g) und/oder einer Bewegungskomponente nach oben oder unten (Pfeil h) die Bewegungen nicht nacheinander ausgeführt werden, sondern der Patientenlagerungstisch 4 kann auf kürzestem Weg von der Ausgangsposition in die Endposition verfahren werden.
-
Die 2 zeigt die Anlage 1 gemäß der 1 in einer Draufsicht vom Patientenlagerungstisch 4 aus. In der Mitte des Gantrygehäuses 12a des Computertomographen 2 ist die Öffnung 7 bzw. Messraum gebildet, in die der Patientenlagerungstisch 4 eingefahren werden kann. Dazu kann der Computertomograph 2 an der Bodenschiene 8 auf den Patientenlagerungstisch 4 zu bewegt und/oder der Patientenlagerungstisch 4 ebenfalls an der Schiene 9 oder durch eine separate Komponente der Bewegungsmechanik 8, 9, 10, 11 auf den Computertomographen 2 zu bewegt werden. Außerdem können die Komponenten 5, 6, wie aus der 1 bekannt, nach senkrecht oben bzw. senkrecht unten bewegt werden (Pfeil c). Zusätzlich ist in der 2 zu sehen, dass die Komponenten 5, 6 auf der Laufschiene 9 um die Öffnung 7 des Gantrygehäuses 12a des Computertomographen 2 bewegt werden können (Pfeil i), das heißt, bei einem Patienten um die RAO/LAO Achse (Right Anterior Oblique / Left Anterior Oblique). Außerdem können die Komponenten transversal, das heißt in eine Richtung quer zur Längsachse des Computertomographen 2 verfahren werden (Pfeil k).
-
Die Röntgenvorrichtung 3 bzw. Angiographie-Röntgenanlage 3 kann auch mehr als ein Röntgenquelle/Detektor-Paar aufweisen, um z. B. gleichzeitig Projektionsbilder aus zwei Ansichtsrichtungen erzeugen zu können. Die Komponenten des zweiten Röntgenquelle/Detektor-Paars (bzw. weitere Komponenten) können ebenfalls über die Bewegungsmechanik mit dem Gantrygehäuse verbunden sein, wobei insbesondere auch dieselbe Laufschiene genutzt werden könnte.
-
Die 3 schließlich zeigt die Anlage 1 der 2, bei der die Komponenten 5, 6 der Röntgenvorrichtung 3 sich in einer beispielhaften Parkposition befinden, in der der Patientenlagerungstisch 4 von einer Seite frei zugänglich ist. Um in diese Position zu gelangen, wurde die Komponente 5 entlang der Laufschiene 9 im Uhrzeigersinn um ca. 90 Grad verfahren, während die Komponente 6 gegen den Uhrzeigersinn um ca. 140 Grad bewegt wurde.
-
In der 4 wird schematisch ein möglicher Workflow an der Anlage 1 zur Unterstützung einer Diagnose und einer Therapie eines Schlaganfallpatienten erläutert.
-
Der Patient wird im Krankenhaus angeliefert (A), die Patientendaten werden aufgenommen (B) und der Patient wird auf dem Patientenlagerungstisch 4 einer erfindungsgemäßen Anlage 1 gelagert.
-
Das Verfahren beginnt damit, dass der Patientenlagerungstisch 4 mit dem Patienten in Position gebracht wird, und gegebenenfalls mittels eines Lasers oder einem anderen Hilfsmittel ein Startpunkt innerhalb bzw. an der Region of Interest (ROI) für einen Computertomographie-Scan festgelegt wird (C).
-
Im nächsten Schritt (D) erfolgt jetzt der Computertomographie-Scan sowie die Aufbereitung der gewonnenen Daten in einem Computer 15 und gegebenenfalls eine Ausgabe der aufbereiteten Daten auf einem Bildschirm 16.
-
Die Auswertung der Daten durch den Arzt ergibt dann die Diagnose (D1), die darüber entscheidet, ob die Diagnose ohne Befund ist (D2), die Diagnose eine Schädigung ergibt, die einen minimalen invasiven Eingriff erfordert, oder eine schwerere Schädigung vorliegt, die einen chirurgischen Eingriff erfordert (D3). Im Falle von (D2) kann der Patient entlassen oder zu weiteren Untersuchungen an eine andere Abteilung überwiesen werden. Im Falle (D3) wird der Patient abgeholt und in die Chirurgie gebracht. Ansonsten wird der minimale invasive Eingriff, beispielsweise eine minimal invasive Thrombektomie mit Hilfe eines Katheterzugangs, vor Ort vorbereitet und kann unmittelbar durchgeführt werden (E).
-
Der Patient wird jetzt zum Eingriff der Röntgen-Angiographieanlage 3 zugeordnet, das heißt, zum Beispiel der Patientenlagerungstisch 4 wird so verfahren, dass die Region of Interest (ROI) jetzt im Bereich der Röntgenquelle (6) der Röntgen-Angiographieanlage 3 liegt (F).
-
In dieser Position wird dann der minimale invasive Eingriff, zum Beispiel die Katheterthrombektomie, mit Hilfe der Röntgen-Angiographieanlage 3 durchgeführt. Dabei können je nach Bedarf Durchleuchtungen in verschiedenen Angulationen vorgenommen werden (G).
-
Auch die durch die Röntgen-Angiographieanlage 3 gewonnenen Daten werden zur Aufbereitung an den Rechner 15 weitergeleitet, gegebenenfalls mit den aufbereiteten Daten des Computertomographen 2 registriert und an dem Bildschirm 16 ausgegeben.
-
Nach erfolgtem Eingriff kann der Patientenlagerungstisch 4 wieder in seine Diagnoseposition verfahren werden, und es kann sofort eine Erfolgskontrolle des Eingriffs im Computertomographen 2 (H) bzw. am Bildschirm 16 erfolgen (H).
-
Werden bei der Erfolgskontrolle (I) weiter Schädigungen, zum Beispiel Thromben, festgestellt, kann sofort eine Fortführung des minimal invasiven Eingriffs (H) mit einer anschließenden weiteren Erfolgskontrolle (I) erfolgen.
-
Ist die Erfolgskontrolle positiv, so ist die Abbruchbedingung für das Verfahren erfüllt, die Röntgenvorrichtung 3 kann in die Parkposition verfahren werden (K) und die Therapie wird danach abgeschlossen.
-
Es wird abschließend nochmals darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorgehend detailliert beschriebenen Aufbauten sowie bei dem beschriebenen Verfahrensablauf lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann die dargestellte Anlage noch beliebige weitere Komponenten und Gerätschaften aufweisen, beispielsweise Schutzwände oder Schutzvorhänge zum Schutz vor Streustrahlung der Röntgenvorrichtung. Für die gesamte Beschreibung und die Ansprüche gilt, dass der Begriff „ein“ oder „eine“ nicht einschränkend zu verstehen ist. Wenn dieser Begriff als Zahlenangabe gemeint ist, wird dies in der Beschreibung und den Ansprüchen durch Begriffe wie zum Beispiel „einen einzigen“ eindeutig kenntlich gemacht. Das heißt, der Begriff „ein“ in dieser Beschreibung kann, muss aber nicht, als „wenigstens ein“ gelesen werden. Es wird außerdem darauf hingewiesen, dass, obwohl das Verfahren beispielhaft für einen Schlaganfallpatienten beschrieben wurde, die Verwendung nicht auf solche Anwendungen beschränkt ist, sondern ebenso vorteilhaft für andere Anwendungen, wie zum Beispiel bei einem Tumorpatienten o. Ä. geeignet ist. Ebenso kann die Erfindung nicht nur an menschlichen Patienten, sondern auch zur Behandlung von Tieren und zur Untersuchung anderer Objekte, als Beispiel seien hier Mumien erwähnt, sinnvoll eingesetzt werden.