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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abbilden des Myokards eines
Infarktpatienten. Sie betrifft auch ein Verfahren zum Unterstützen eines
therapeutischen Eingriffs am Herzen.
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Das
Myokard (Herzgewebe) kann bei einem Myokard-Infarkt geschädigt werden.
Nach einem Myokard-Infarkt unterscheidet man zwischen normal durchblutetem,
gesundem Myokard, minderdurchblutetem (aber noch nicht nekrotischem)
Myokard und nekrotischem Myokard, das abgestorben ist.
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Nach
akutem Myokard-Infarkt werden häufig kardiologische
Interventionen oder später
auch elektrophysiologische Prozeduren durchgeführt, um den Patienten zu therapieren.
Die Therapie von nekrotischem Myokard-Gewebe ist nicht möglich. Ansatzpunkt
ist in der Regel das minderdurchblutete Myokard-Gewebe. Minderdurchblutete Myokard-Gewebe-Areale
können
durch Erweiterung verengter Koronararterien therapiert werden. Zwar
ist es bekannt, derartige Eingriffe durch Abbildung der Koronararterien
vorzubereiten. Zur Abbildung wird ein Kontrastmittel vermittels
eines in das Herz eingeschobenen Katheters zielgenau in die Koronararterien
gegeben. Anhand von diesen Abbildungen ist es jedoch nicht möglich, die
Frage zu beantworten, welcher Teil einer Koronararterie gezielt
zu therapieren ist, um minder durchblutetes Myokard-Gewebe wieder
besser zu versorgen. Während
einer Intervention kann keine Information gewonnen werden, ob weitere
Koronararterien oder weitere Teiläste der Arterie zu therapieren sind.
Da die genannte Abbildung nur die Koronararterie selbst zeigt, ist
auch keine Erfolgskontrolle nach dem Eingriff möglich, mit der überprüft werden
könnte,
ob tatsächlich
vorher minderdurchblutetes Gewebe dann besser durchblutet ist.
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Zur
Therapie von Herzrhythmus-Störungen kann
auch ein elektrophysiologisches Ablatieren (Veröden von Gewebe) erfolgen. Beim
Ablatieren ist es sinnvoll, wenn die nekrotischen Bereiche bekannt sind,
weil die Ablation besonders wirkungsvoll ist, wenn Reizleitungsstörungen verursachendes
Gewebe in der Nähe
von nekrotischem Gewebe verödet wird.
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Bisher
sind die behandelnden Ärzte
auf Erfahrungswerte angewiesen. Es gibt kein unterstützendes
Bildgebungsverfahren, das eine Darstellung bereitstellt, in der
nekrotisches Gewebe und minderdurchblutetes Gewebe gleichzeitig
ausreichend gut abgebildet sind.
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Nekrotisches
Myokard-Gewebe kann allein visualisiert werden, und zwar durch Kernresonanzabbildung
oder Computertomographie (siehe Andreas H. Mahnken et al., "Assessment of myocardial
viability in reperfused acute myocardial infarction using 16-slice computed tomography
in camparison to magnetic resonance imaging", Journal of the American College of
Cardiology, Vol. 45, No. 12, 21. Juni 2005, Seiten 2042 bis 2047).
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Es
kann auch SPECT (single photon emission computer tomography) eingesetzt
werden, siehe J-F. Paul, M. Wartski, C. Caussin, et al.: Late Defect on
Delayed Contrast-enhanced Multi-Detector Row CT Scans in the Prediction
of SPECT Infarct Size after Reperfused Acute Myocardial Infarction:
Initial Experience",
Radiology, 236, Seiten 485 bis 489, 21.06.2005. Auch PET (positron
emission tomography) kann zur Abbildung von nekrotischem Myokard-Gewebe
eingesetzt werden (siehe C. Klein, et al., "Assessment of myocardial viability with
contrast enhanced magnetic resonance imaging: comparison with positron
emission tomography",
Circulation, 105(2), Seiten 162 bis 167, 15.01.2002).
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Bei
all diesen Abbildungsmethoden ist jedoch nicht minderdurchblutetes
Gewebe neben dem nekrotischen Myokard-Gewebe ausreichend gut visualisiert.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, einen behandelnden Arzt durch Bereitstellen
einer geeigneten Abbildung, z. B. des gesamten Myokards, zu unterstützen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
1. Weitergebildet wird dieses Verfahren durch Verfahren zum Unterstützen eines therapeutischen
Eingriffs am Herzen gemäß den Patentansprüchen 4 und
10 die von den wesentlichen Schritten des Verfahrens nach Patentanspruch
1 Gebrauch machen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
beginnt mit dem Schritt a1):
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Aufnehmen
eines ersten 3D-Bilddatensatzes (des Herzens) unmittelbar nach Verabreichung
eines Kontrastmittels an den Patienten. Unter „unmittelbar nach Verabreichung" ist zu verstehen,
dass die übliche
Wirkzeit eingehalten wird, die für
eine Gewinnung vor einer Bildinformation über das Endokard sowie über gesunde
und minderdurchblutete Teile des Myokards erforderlich ist. Hierbei
kann im Grunde ein beliebiges Bildgebungsverfahren unter Verwendung des
passenden Kontrastmittels eingesetzt werden. Typischerweise wird
man Computertomographie-Angiographie, Kernresonanz-Angiographie
oder Röntgen-Rotationsbildgebung
einsetzen.
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Das
Verfahren wird fortgesetzt mit Schritt a2): Segmentieren des Bilddatensatzes.
Das Segmentieren eines Bilddatensatzes ist als solches Stand der
Technik. Ergebnis eines Segmentierungsschritts soll sein, dass man
den Bilddatensatz in zwei Bilddatensätze auftrennt, indem man verschiedene dort
abgebildete Objekte unterscheidet. Eine Segmentierung erfolgt typischerweise
durch Verwendung von Schwellwertkriterien zusammen mit dem so genannten „Region
growing", bei dem
das Schwellwertkriterium punktweise ausgehend vom einem Anfangspunkt
angewendet wird, wobei einem wachsendem Bereich jeweils geprüfte Punkte
zugeordnet werden oder nicht.
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Vorliegend
hat das Segmentieren des Bilddatensatzes das Ergebnis der Gewinnung
zumindest eines von zwei getrennten Bilddatensätzen, nämlich:
- – eines
Endokard-Bilddatensatzes mit Bildinformation über das Endokard und/oder
- – eines
Myokard-Bilddatensatzes mit Bildinformation über das Myokard.
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Das
Endokard stellt die Grenzfläche
des Myokards mit dem Blut in der Herzkammer dar. Die Segmentierung
ist dadurch erleichtert, dass im Endokard ausschließlich Blut
(mit dem Kontrastmittel) anwesend ist, während im Myokard zwar Blut
anwesend ist, aber nicht vollständig
den Raum ausfüllt,
denn dieser wird ja von dem Gewebe eingenommen, das lediglich in
Teilvolumina durchblutet ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird wie folgt fortgesetzt: Es wird ein zweiter 3D-Bilddatensatz aufgenommen
nach Verstreichen einer vorbestimmten Zeitdauer nach Verabreichung
eines Kontrastmittels an den Patienten, wobei hierbei eine Bildinformation über nekrotische
Teile des Myokards gewonnen wird. Die oben zitierten Verfahren zum
Gewinnen von Bildinformationen über
nekrotische Teile des Myokards haben nämlich gemeinsam, dass ein Kontrastmittel
die wesentlichen Teile des Herzens schon wieder verlassen haben
muss, damit nicht Blutmasse und gesunde Myokardteile abgebildet
werden. In den nekrotischen Teilen des Myokards sammelt sich das Kontrastmittel üblicherweise
an, sodass nach Verstreichen einer vorbestimmten Zeitdauer, die üblicherweise
zehn Minuten beträgt
(5 bis 15 Minuten), ausschließlich
die nekrotischen Teile des Myokards abgebildet werden.
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Bisher
stehen getrennt Informationen über das
Endokard oder über
das gesunde und minderdurchblutete Myokard einerseits und die nekrotischen
Teile des Myokards andererseits zur Verfügung.
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Eine Kombination erfolgt
wie folgt:
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Es
wird im Schritt c) eine so genannte Registrierung durchgeführt. Der
Begriff der Registrierung, der als solcher im Stand der Technik
bekannt ist, beinhaltet, dass 3D-Bilddaten des einen Bilddatensatzes
den 3D-Bilddaten eines anderen Bilddatensatzes lage- und dimensionsrichtig
zugeordnet werden. Dies ist deswegen notwendig, weil die verschiedenen 3D-Bilddatensätze gewissermaßen verschiedene „Koordinatensysteme" aufweisen, da sie
voneinander unabhängig
aufgenommen sind. Die Registrierung bedeutet nichts anderes, als
dass eine Abbildung des einen Koordinatensystems auf das andere aufgefunden
wird. Zur Registrierung, die Gegenstand von zahlreichen Veröffentlichungen
des Standes der Technik ist, gehört
eine Bilderkennung: um die einzelnen 3D-Bilddatensätze einander
zuordnen zu können,
ist erforderlich, dass in ihnen abgebildete gemeinsame Strukturen
erkannt werden. Dies ist vorliegend dadurch ermöglicht, dass in dem in Schritt
b) aufgenommenen Bild zwar die nekrotischen Teile des Myokards hauptsächlich abgebildet
sind, dass aber schwach noch eine Restabbildung des gesunden und
minderdurchbluteten Myokards sowie gegebenenfalls des Endokards
erfolgt. Dem Durchführen
einer Registrierung stehen daher keine großen Hindernisse entgegen.
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Nachfolgend
werden im Schritt d) die einander zugeordneten (registrierten) Bilddatensätze zu einem
3D-Gesamtbilddatensatz überlagert.
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Abschließender Schritt
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist Schritt e), es werden 2-D-Gesamtbilddarstellungen (z. B. zum
Zwecke einer 3D-Bild-Visualisierung) erzeugt, in denen einerseits
das Endokard oder die gesunden und minderdurchbluteten Teile des
Myokards und andererseits die nekrotischen Teile des Myokards abgebildet
sind. Die zweidimensionalen Darstellungen von 3D-Datensätzen können grundsätzlich 2D-Schichtbilder
sein oder 2D-Außenansichten,
bei denen z. B. durch Mausbewegung ein 3D-Raum durchfahren werden
kann.
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Damit
erreicht das erfindungsgemäße Verfahren
das Ziel einer Abbildung, in der die nekrotischen Teile des Myokards
erkennbar sind, wobei gleichzeitig andere Strukturen (Endokard bzw.
gesunde und minderdurchblutete Teile des Myokards) abgebildet sind,
anhand derer sich der behandelnde Arzt ein räumliches Bild machen kann.
Erst durch die gemeinsame Abbildung weiß der behandelnde Arzt, wo
sich die nekrotischen Teile des Myokards genau im Herzen befinden.
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Bevorzugt
ist die Darstellung dergestalt, dass der Arzt gesundes, minderdurchblutetes
und nekrotisches Myokard voneinander unterscheiden kann.
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Im
Schritt a2) kann hierzu auf Grund eines Schwellwertkriteriums
zwischen gesunden und minderdurchbluteten Teilen des Myokard-Bilddatensatzes
unterschieden werden. Den verschiedenen Teilen werden dann jeweils
unterschiedliche Attribute zugeordnet. Ein Attribut kann ein einfacher
Zahlenwert zwischen 0 und 1 sein. Vereinfachend ist sogar die Verwendung
von Binärwerten
möglich.
Im Schritt b) wird den nekrotischen Teilen des Myokards ebenfalls
jeweils ein Attribut zugeordnet, das sich von denen der anderen
Teile des Myokards unterscheidet. Bspw. kann ein Zahlenwert von
zwischen 0 und 0,33 für
gesundes Myokard sprechen, ein Zahlenwert von zwischen 0,33 und
0,67 für
minderdurchblutetes Myokard und ein Zahlenwert von zwischen 0,67
und 1 für
ein gesundes Myokard. Im Schritt e) werden dann Bilddaten mit unterschiedlichen
Attributen verschiedenartig dargestellt. Beispielsweise kann ein
Grauwert proportional zu dem Zahlenwert in dem Attribut sein. Die
Unterscheidung kann jedoch auch dergestalt sein, dass eine scharfe
Grenze zwischen minderdurchbluteten Teilen des Myokards und nekrotischen
Teilen vorhanden ist, beispielsweise indem gesundes, minderdurchblutetes
und nekrotisches Myokard jeweils verschiedenfarbig dargestellt wird.
Dem behandelnden Arzt ist daher in der Darstellung das Erkennen
des nekrotischen Myokards im Vergleich zu den minderdurchbluteten
Teilen des Myokards erleichtert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine Durchführung
des Registrierungsschritts c) dadurch erleichtert, dass beim Aufnehmen
des ersten und zweiten 3D-Bilddatensatzes die Herzphase und bevorzugt
zeitgleich die Atmungsphase berücksichtigt
wird. Dies erfolgt standardgemäß durch
Aufnahme eines Elektrokardiogramms (EKGs), wobei die mit Hilfe des
EKGs gewonnenen Signale zeitlich den aufgenommenen 3D-Bilddaten
zugeordnet werden, und wobei in den Aufnahmeschritten a1)
und b) jeweils nur diejenigen 3D-Bilddaten in den 3D-Bilddatensatz
aufgenommen werden, die einer vorbestimmten Herz- und/oder Atmungsphase
zugehörig sind.
Wenn in Schritt a1) und b) jeweils dieselbe
vorbestimmte Herz- bzw. Atmungsphase verwendet wird, sind die Bildstrukturen
in den Bilddaten besonders deutlich, und der Registrierungsschritt
c) lässt sich
daher besonders unkompliziert vornehmen.
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Das
bisherige Verfahren bezog sich auf die Aufnahmen eines präoperativen
Gesamtbilddatensatzes. Ein Fortschritt besteht hierbei gerade darin, dass
der Arzt durch die Visualisierung während eines therapeutischen
Eingriffs unterstützt
wird. Üblicherweise
werden während
therapeutischen Eingriffen am Herzen ergänzend Bilder aufgenommen. Bei
einer bevorzugten Weiterbildung wird ein Verfahren zum Unterstützen eines
therapeutischen Eingriffs am Herzen gemäß Patentanspruch 4 bereitgestellt.
In diesem Verfahren wird zunächst
(k)) das Verfahren gemäß Patentanspruch
1 bis zum Schritt d) durchgeführt,
d. h. der präoperative
Gesamtbilddatensatz gewonnen, und zwar durch Abbildungen vor dem
therapeutischen Eingriff.
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Im
Schritt 1) wird nun während
des therapeutischen Eingriffs Bildinformation gewonnen. Die Bildinformation,
die im Schritt 1) gewonnen wird, kann vielgestaltig sein. Es können einzelne
zweidimensionale Röntgenbilder
gewonnen werden oder auch wenige zusammengehörige zweidimensionale Röntgenbilder,
die zu einem dreidimensionalen Gesamtbild zusammengesetzt werden.
Schließlich
kann auch das neuartige Verfahren der 3D-Herz- Rotationsangiographie durchgeführt werden,
das in der
DE 10 2005 016472.2 (nachveröffentlicht)
beschrieben ist.
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Der
Schritt 1) ist jedoch nicht auf die Erzeugung von Röntgenbildern
beschränkt.
Vielmehr können
auch dreidimensionale elekroanatomische Mapping-Daten gewonnen und
als zweidimensionale Bilder (Mapping-Karten) visualisiert werden.
Diesbezüglich
sei bspw. auf das Carto-System der Firma Biosense Webster verwiesen.
Eine elektroanatomische Map entsteht aus Messwerten, die ein Katheter
mit einer signalaufnehmenden Einheit an verschiedenen Orten gewinnt,
wobei die Signalstärke
oder ein zeitlicher Signalverlauf dem jeweiligen Ort zugeordnet wird.
Durch eine Abbildung der Signalstärken oder der zeitlichen Signalverläufe können für den Arzt wertvolle
Informationen gewonnen werden. Die Gewinnung von elektroanatomischen
Maps wird bspw. auch in der
DE 103 40 544 A1 beschrieben.
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Das
Verfahren im Patentanspruch 4 wird durch den Schritt m) fortgesetzt:
Es wird abermals eine Registrierung durchgeführt. Diesmal werden die Operations-Bilddaten,
die im Schritt 1) gewonnen wurden, mit dem gesamten Bilddatensatz
registriert. Auch hier ist unter Registrierung wieder zu verstehen,
dass die 2D- oder 3D-Bilddaten der Operationsbilder bzw. des Operationsbilddatensatzes
den 3D-Bilddaten des Gesamtbilddatensatzes lage- und dimensionsrichtig
zugeordnet werden. Da bei der Registrierung gemeinsame Bildstrukturen
aufgefunden werden müssen,
bietet sich an, im Schritt k) das Verfahren so durchzuführen, dass
der Endokard-Bilddatensatz verwendet wird, weil in Röntgenbildern,
die während
des therapeutischen Eingriffs aufgenommen sind, das Endokard besonders
gut zu sehen ist. Die Registrierung von 2D- mit 3D-Bilddaten ist als solche
durchaus möglich,
seihe bspw. J. Weese, T. M. Buzug, G. P. Penney, P. Desmedt, "2D/3D Registration
and Motion Tracking for Surgical Interventions". Philips Journal of Research 51 (1998),
Seiten 299 bis 316.
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Nachfolgend
wird im Schritt n) zumindest ein Teil der Bilddaten des Gesamtbilddatensatzes
mit Operationsbildern überla gert.
Es bietet sich an, als Teil der Bilddaten des Gesamtbilddatensatzes
das nekrotische Myokard auszuwählen,
das bevorzugt durch Attributierung von den anderen Bilddaten in Teilen
zu unterscheiden ist. In den Bilddaten des Gesamtbilddatensatzes
kann auch noch erkennbar sein, welche Bilddaten auf den zweiten
3D-Bilddatensatz (Schritt b) oben) zurückgehen.
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Im
abschließenden
Schritt o) werden dann 2D-Bilddarstellungen erzeugt, in denen zumindest das
präoperativ
aufgenommene nekrotische Myokard einer auf Schritt 1) zurückgehenden
Operationsbilddarstellung überlagert
dargestellt ist. Mit anderen Worten wird das präoperativ aufgenommene Myokard
einer Abbildung der Situation während
des therapeutischen Eingriffs überlagert
dargestellt. Auch eine solche Darstellung ist völlig neuartig. Gegenüber dem
Verfahren nach Patentanspruch 1 mit dem Bilderzeugungsschritt e)
stellt das Verfahren nach Patentanspruch 3 nochmals eine Verbesserung
dar, weil hier für
den Arzt der Zusammenhang des nekrotischen Myokards zur tatsächlichen
Operationssituation hergestellt ist.
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Die
detaillierten Bilddaten erlauben auch noch folgende zusätzliche
Erfindung: Anhand der in Schritt o) erzeugten Bilddarstellungen
(oder bei Wegfall von o): anhand der in Schritt n) gewonnenen überlagerten
Bilddaten), werden die Koordinaten einer Grenze zwischen dem nekrotischen
Myokard und anderen Gewebebereichen ermittelt. Da ja im Schritt m)
eine Registrierung stattgefunden hat, erfolgt dies im Patientensystem,
das während
des Eingriffs gilt, auch wenn das nekrotische Myokard präoperativ
aufgenommen worden ist. Dadurch wird es möglich, dass ein Behandlungsinstrument
(bspw. ein Ablationskatheter) automatisch gesteuert an zumindest
einen Punkt der Grenze verfahren wird (durch einen geeigneten Steuermotor).
Bevorzugt kann der Ablationskatheter sogar entlang der gesamten
Grenze bewegt werden. Wie eingangs erwähnt, ist die Grenze zwischen
dem nekrotischen Myokard und den minderdurchbluteten Teilen des
Myokards von Interesse insbesondere bei Ablationen, denn einerseits
sind Ablationen wenig sinnvoll, die auf einer Durchblutung des nekrotischen
Myokards gerichtet sind, weil dieses bereits definitionsgemäß tot ist.
Andererseits ist gerade an der Grenze zwischen nekrotischem Myokard
und minderdurchblutetem Myokard eine Ablation besonders sinnvoll.
Das erfindungsgemäße Verfahren
kann somit soweit gesteigert werden, dass der Arzt das System selbsttätig arbeiten
lassen kann und nur noch unterstützend
eingreifen muss.
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Für die Durchführung der
automatischen Führung
eines Behandlungsinstruments ist es nicht notwendig, dass im Schritt
1) direkt elektroanatomische Maps gewonnen wurden. Vielmehr können im Schritt
1) herkömmliche
Röntgenbilder
gewonnen werden, wobei auf Grund einer festen Koordinatenbeziehung
zu dem Kathetersystem keine weiteren Registrierungen mehr erforderlich
sind, um elektroanatomische Maps dann nach dem Registrierungsschritt
m) direkt dem nekrotischen Myokard zuzuordnen.
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Mit
anderen Worten kann in Schritt n) ein Überlagern eines Teils der Bilddaten
des Gesamtbilddatensatzes alternativ auch mit anderen Bildern erfolgen,
solange diese in fester räumlicher
Beziehung zu den Operationsbildern stehen.
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Der
im Patentanspruch 4 genannte therapeutische Eingriff muss nicht
notwendigerweise eine Ablation sein. Das Verfahren kann auch zur
Unterstützung
kardiologischer Interventionen wie z. B. des Stentings von stenotisierten
Koronararterien verwendet werden. Hierzu ist es notwendig, im Schritt
1) Bilder zu gewinnen, in denen die Koronararterien dargestellt
sind. Dies erfolgt bevorzugt dadurch, dass im Schritt 1) nach Kontrastmittelgabe
mithilfe eines Katheters in die Koronararterien mithilfe eines C-Bogen-Röntgensystems
2D-Angiogramme oder 3D-Rotationsangiogramme erzeugt werden, wobei
nachfolgend die Schritte m) bis o) durchzuführen sind.
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Während der
Registrierungsschritt c) im Patentanspruch 1 notwendig ist, weil
die Registrierung besonders exakt sein muss, damit die unterschiedlichen
Areale des Myokards in der End darstellung unterschieden werden können, ist
der Registrierungsschritt m) im Verfahren gemäß Patentanspruch 4 nicht unbedingt
vonnöten.
Die Erfindung stellt somit als Alternative ein Verfahren gemäß Patentanspruch 10
bereit. Auch hier wird gemäß Schritt
k) wieder der Gesamtbilddatensatz (Schritte a) bis d) des Verfahrens
gemäß Patentanspruch
1) erzeugt, wobei nunmehr das Aufnehmen des ersten und zweiten 3D-Bilddatensatzes
mithilfe eines C-Bogen-Röntgensystems
erfolgt. Die Registrierung wird dadurch überflüssig, dass der Patient nachfolgend
zur Durchführung
von Schritt 1) in feststehender Lage in dem C-Bogen-Röntgensystem
belassen wird, und dass während
des therapeutischen Eingriffs dasselbe C-Bogen-Röntgensystem verwendet wird.
Entsprechend lautet Schritt 1) in Patentanspruch 10 wie folgt: Aufnehmen
von Daten für
eines oder mehrere 2D-Angiogramme oder 3D-Rotationangiogramme mithilfe
desselben C-Bogen-Röntgensystems
nach einer Kontrastmittelgabe mithilfe eines Katheters in die Koronararterien
zur Gewinnung einer Bildinformation über die Koronararterien. Die
Schritte n) und o) schließen
sich an Schritt 1) an, ohne dass ein Registrierungsschritt nach
Art des Schritts m) aus Patentanspruch 4 erfolgen müsste. Eine
Registrierung wäre
höchstens
erforderlich, wenn sich der Patient stark bewegt hätte.
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Ergebnis
ist auch hier, dass man 2D-Bilder erzeugt, in denen die gesunden,
minderdurchbluteten und nekrotischen Teile des Myokards und gleichzeitig
die Koronararterien dargestellt sind. Eine solche Darstellung ermöglicht es
dem Arzt, diejenigen Koronararterien zu behandeln, die minderdurchblutetes
Myokard versorgen, um dieses wiederzubeleben.
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Durch
die Verwendung desselben C-Bogen-Röntgensystems bietet es sich
nahezu an, die Schritte k) und 1) wiederholt durchzuführen, beispielsweise
zum Zwecke einer Erfolgskontrolle. Der behandelnde Arzt kann dann
direkt an dem Bild erkennen, ob die Behandlung der Koronararterie
dazu geführt
hat, dass ein minderdurchblutetes Areal des Myokards nunmehr besser
durchblutet ist.
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Bei
dem Verfahren gemäß Patentanspruch
4 bzw. Patentanspruch 10 ist auch hier bevorzugt vorgesehen, dass
eine Auswahl der Bilddaten anhand des EKGs erfolgt (EKG-Gating).
So sollen in Schritt a1) und b) (von Schritt
k)) sowie im Schritt 1) nur jeweils Bilddaten verwendet werden,
die zu der selben vorbestimmten Herz- und/oder Atmungsphase zugehörig sind.
Dadurch wird eine besonders scharfe Bilddarstellung erzielt. Im
Falle von Patentanspruch 4 wird der Registrierungsschritt m) vereinfacht.
Im Falle von Patentanspruch 10 sind die Bilder leichter zu überlagern.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindungen unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben, wobei
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1 ein
Bild zeigt, das Ergebnis des erfindungsgemäßen Verfahrens ist,
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2 eine
Alternative zur Bilddarstellung gemäß 1 auf zeigt,
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3 eine
Weiterentwicklung der Bilddarstellung gemäß 2 aufzeigt,
und
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4 eine
Weiterentwicklung der Bilddarstellung gemäß 1 auf zeigt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird zunächst
ein 3D-Bilddatensatz
aufgenommen, in dem Endokard, gesunde und minderdurchblutete Teile
des Myokards zu sehen sind.
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Hierbei
wird in herkömmlicher
Weise ein Kontrastmittel eingesetzt. Eine solche Bilddarstellung ist
aus dem Stand der Technik bekannt.
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Ferner
ist aus dem eingangs zitierten Stand der Technik bekannt, einen
zweiten 3D-Bilddatensatz zu erzeugen, in denen die nekrotischen
Myokardbereiche besonders gut abgebildet sind. Hierzu wird zwar
ein Kontrastmittel eingesetzt, es wird aber abgewartet, bis das
Kontrastmittel sich verteilt hat. Dann sammelt sich das Kontrastmittel
hauptsächlich in
den nekrotischen Teilen des Myokards an, sodass diese besonders
gut abgebildet werden.
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Es
stehen somit zwei 3D-Bilddatensätze
zur Verfügung.
Diese sollen nun zur Erzeugung einer überlagerten Darstellung genutzt
werden. Hierfür wird
der erste aufgenommene 3D-Bilddatensatz
segmentiert. Das Verfahren des Segmentierens ist als solches im
Stand der Technik bekannt. Man erhält durch Segmentieren einen
Endokard-Bilddatensatz mit Bildinformationen über das Endokard. Eine zweidimensionale
Darstellung dieses Endokard-Bilddatensatzes findet sich bspw. als
Bild 10 in 2 wieder. Zusätzlich oder
alternativ erhält
man einen Myokard-Bilddatensatz mit Bildinformationen des Myokards
(nämlich
das gesunde und minderdurchblutete Gewebe). Es kann gleichzeitig
zu diesem Zeitpunkt durch Schwellwertkriterien ein Unterschied zwischen den
verschiedenen Myokard-Arten
im Myokard-Bilddatensatz ermittelt werden, sodass zwischen dem gesunden
und dem minderdurchbluteten Gewebe nachfolgend unterschieden werden
kann. Eine Unterscheidung geschieht durch die Definition eines Attributs
zu den Bilddatenpunkten.
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Es
steht somit der Bilddatensatz mit den nekrotischen Teilen des Myokards
einerseits zur Verfügung
(zweidimensionale Darstellung als Bild 12 in 2)
sowie entweder der Endokard-Bilddatensatz (mit
Bild 10) oder der Myokard-Bilddatensatz (siehe später zur 1).
Nachfolgend wird ein Registrierungsschritt durchgeführt. Das
Verfahren der Registrierung ist als solches im Stand der Technik
bekannt. Durch Erkennung gemeinsamer Strukturen der miteinander
zu registrierenden Bilddatensätze
wird ermittelt, wie (also nach welcher Rechenvorschrift) die beiden
Bilddatensätze
aufeinander abgebildet werden können.
Die diesbezüglichen
Koordinatensysteme sind a priori weder von ihrem Ursprung her, noch von
ihrer Orientierung her miteinander übereinstimmend, weil völlig verschiedene
Bilddatensätze
gewonnen wurden, sodass die 3D- Bilddaten
lage- und dimensionsrichtig einander zugeordnet werden müssen.
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Als
Ergebnis der Registrierung ist es möglich, mit Hilfe der gewonnenen
Rechenvorschrift die Teilbilder einander zu überlagern. 2 veranschaulicht
eine Überlagerung
des Teilbilds 10 (auf Grund des Endokard-Bilddatensatzes)
mit dem Teilbild 12 (auf Grund des zweiten 3D-Bilddatensatzes).
Man erhält
das Gesamtbild 14, ein Bild, in dem einerseits das Endokard 16 dargestellt
ist und andererseits als geschlossener Bereich das nekrotische Myokard 18 dargestellt
ist.
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Das
Bild 14 veranschaulicht sehr deutlich, wie stark das erfindungsgemäße Verfahren
einen behandelnden Arzt unterstützen
kann: Im Verhältnis zum
Endokard 16 ist die Lage des nekrotischen Myokards 18 sehr
genau bekannt. Der Arzt weiß insbesondere,
wo eine Grenze 20 des nekrotischen Myokards liegt. Der
Arzt kann bereits auf Grund von Bild 14 während einer
elektrophysiologischen Prozedur beispielsweise mittels eines Ablationskatheters
zielgenau die Grenze 20 anfahren.
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Bei
einer alternativen Darstellung wird nicht das Endokard mit dem nekrotischen
Myokard überlagert
dargestellt, sondern es wird der Myokard-Bilddatensatz, der Ergebnis
der Segmentierung des ersten 3D-Bilddatensatzes ist, verwendet.
Zu sehen ist in 1 das symbolisch dargestellte
gesunde Myokard 22 mit äußerem Myokard 24 und
innerem Myokard 26, wobei das innere Myokard 26 das
Endokard definiert. Der Teil 22 des Myokards ist weiß dargestellt, was
symbolisieren soll, dass es sich hierbei um gesundes Myokard handelt.
Der Bereich, in dem ein Myokard-Infarkt stattgefunden hat, ist hervorgehoben dargestellt.
Auf Grund der überlagerten
Darstellung von den Daten des ersten 3D-Bilddatensatzes mit dem
zweiten 3D-Bilddatensatzes ist sowohl das minderdurchblutete Myokard 28 als
auch das nekrotische Myokard 30 dargestellt. Beide seien
farblich unterschiedlich dargestellt – was in 1 durch
unterschiedliche Grauwerte gekennzeichnet ist –, wobei die unterschiedliche
farbliche Darstellung durch die Verwendung von Attributen ermöglicht ist.
Auf Grund des bei der Segmentierung vorgenommenen Schwellwert-Untersuchungsschritts
ist auch die Unterscheidung zwischen gesundem Myokard (weiß) und minderdurchblutetem
Myokard 28 ermöglicht.
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1 stellt
somit ein zusammengesetztes Bild 32 dar, das eine Alternative
zu dem Bild 14 gemäß 2 veranschaulicht.
Entweder wird also das nekrotische Myokard dem Endokard überlagert
(Bild 14) oder es wird eine Abbildung der anderen Teile des
Myokards überlagert
(Bild 32).
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In
beiden Fällen
ist die Bilddarstellung alleine bereits für den Arzt von Nutzen.
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3 veranschaulicht
einen weiteren Schritt: Ausgegangen wird hierbei vom Bild 14.
Das Bild 14 ist durch Fusion zweier präoperativ aufgenommener 3D-Bilddatensätze hervorgegangen.
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Während eines
Eingriffs, bspw. mit Hilfe eines Ablationskatheters, orientiere
sich der behandelnde Arzt beispielsweise mit Hilfe einer elektroanatomischen
Map, die in 3 mit 34 bezeichnet
ist. Eine elektroanatomische Map 34 entsteht dadurch, dass
mit Hilfe einer Sonde (Katheter) verschiedene Punkte im Endokard
abgefahren werden und jeweils bestimmte Signale aufgenommen werden,
die im Zusammenhang mit den elektrophysiologischen Reaktionen des
Herzens stehen. Die Skala 36 im Bild rechts symbolisiert
verschiedene Stärken
der Signale, und der Kernbereich der Map 34 veranschaulicht eine
zweidimensionale Darstellung der jeweiligen Stärke.
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A
priori ist es nun wieder bereits nicht möglich, das Bild 14 im
Zusammenhang zum Bild 34 zu bringen. Es ist aber möglich, abermals
einen Registrierungsschritt durchzuführen. Auch in elektroanatomischen
Maps sind Bildstrukturen enthalten, die durch eine automatische
Bilderkennung in Bezug zu Bildstrukturen des Bildes 14 gesetzt
werden können. Damit
ist eine Zuordnung der Koordinatensysteme zueinander ermöglicht,
und man erhält
wieder eine Abbildungsvorschrift bzw. in anderen Wor ten eine Rechenvorschrift,
wie die Koordinaten des einen Bildsystems, durch das das Bild 14 erzeugt
wird, in die Koordinaten des anderen Bildsystems, durch das das
Bild 34 erzeugt wird, übersetzt
werden können.
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Alternativ
ist es auch möglich,
während
der Operation Röntgenbilder
aufzunehmen, bspw. eine 3D-Herz-Röntgenangiographie durchzuführen (siehe
DE 10 2005 016472.2 ,
nachveröffentlicht).
Dann ist es möglich,
die überlagerten
Bilddaten, aus denen Bild
14 erzeugt wurde, mit den Röntgenbildern
zu registrieren. Da das Kathetersystem, mithilfe dessen eine elektroanatomische
Map
34 erzeugt wird, ortsfest zu dem Röntgensystem befindlich ist,
kann diese Registrierung, die eine Zuordnung der Koordinaten des
präoperativ
aufgenommenen Bilddatensatzes zu den Koordinaten des bei der Intervention
aufgenommenen Röntgenbilddatensatzes
bewirkt, gleichzeitig eine Zuordnung der Koordinaten des präoperativ
offenen Bilddatensatzes zu denen des elektroanatomischen Systems
ermöglichen.
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Unabhängig davon,
wie der zweite Registrierungsschritt erfolgt, ist es möglich, den
Bereich 18 nekrotischen Myokards in die elektroanatomischen 34 einzutragen.
Dies ist in 3 veranschaulicht.
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Auch
wenn es ein weiter Weg bis zu dieser Überlagerung von Abbildungen
war, der zwei Registrierungsschritte und die Aufnahme mehrerer Bilddatensätze umfasste,
sind die durchzuführenden
Verfahren so zuverlässig,
dass sie der behandelnde Arzt bei seiner Operation als nützlich empfinden
und verwenden kann.
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Durch
die Darstellung gemäß 3 sind
die Grenzen 20 des nekrotischen Myokards in direktem Zusammenhang
zu Konturen in der elektroanatomischen Map 34 zu bringen.
Da ohnehin ein Katheter bewegt wird und elektrophysiologische Systeme
bereits automatische Katheterbewegungen vorsehen, ist es durchaus
möglich,
als weiteren Schritt vorzusehen, dass ein Katheter entlang der Grenzlinie 20 bewegt
wird, und zwar mehr oder we niger automatisch, wobei der behandelnde
Arzt dann jeweils nur für
eine Führung
des Systems sorgen muss.
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Aus
der reinen Visualisierung ist somit ein automatisches Behandlungssystem
geworden.
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Die
Erfindung stellt in jeder ihrer Stufen (Erzeugen von Bild 14 oder
Bild 32, Erzeugen von Bild 34 mit dem Bereich 18,
automatische Ansteuerung des Katheters) jeweils einen bedeutenden
Schritt dar, die Behandlung von Myokard-Infarkten zu optimieren.
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Die
Behandlung von Myokard-Infarkten kann auch durch gezielte Behandlung
der Koronararterien erfolgen. Auch hier ist es bereits von Vorteil,
wenn dem behandelnden Arzt Bild 32 zur Verfügung steht, das
präoperativ
aufgenommen ist, weil sich der Arzt auf Grund seiner Erfahrung dann
ein ungefähres
Bild davon machen kann, wo die in Bild 32 zu sehenden verschiedenen
Bereiche von Myokard (22, 28, 30) im Verhältnis zu
einer Koronararterie liegen, über
die er sich in aller Regel mithilfe eines C-Bogen-Röntgensystems
ein Bild macht. Eine Abbildung einer Koronararterie erfolgt dadurch,
dass ein Katheter in das Herz zum Ansatz der Arterie geführt wird
und ein Kontrastmittel gezielt in die Arterie gegeben wird. Anschließend werden
Röntgenbilder
aufgenommen. In diesen Angiogrammen sind nahezu ausschließlich dann
die jeweilige Koronararterie und ihre Verzweigungen zu erkennen.
Die vorliegende Erfindung kann nun auch hier noch einen Schritt
weiter gehen: Es kann das Bild 32 (1) mit einer
Abbildung einer Koronararterie überlagert
werden. Ein solches Bild ist in 4 gezeigt
und im Ganzen mit 38 bezeichnet.
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Zu
sehen ist wie in Bild 32 das gesunde Myokard 22,
das minderdurchblutete Myokard 28 und das nekrotische Myokard 30.
Zusätzlich
ist überlagert dargestellt
eine Koronararterie 40 mit Verzweigungen 42 und 42', wobei ein
Ast 44 der Koronararterie 40 einen Abschnitt 46 des
minderdurchbluteten Myokards 28 mit Blut versorgt. Eine
Darstellung gemäß Bild 38 ist
da durch ermöglicht,
dass das Bild 32 mit einem entsprechenden Röntgenbild
(Angiogramm) der Koronararterie 40 überlagert wird. Hierzu wird
in aller Regel ein zusätzlicher
Registrierungsschritt durchgeführt,
wobei die Registrierung dadurch ermöglicht ist, dass in dem Angiogramm
teilweise das minderdurchblutete Myokard 28 gezeigt ist
(insbesondere der Bereich 46) oder auch Teile des gesunden
Myokards 22 schwach sichtbar sind, wobei die Konturen eine
lage- und dimensionsrichtige Zuordnung der Koordinaten der beiden
Bilder dann ermöglichen.
Eine Registrierung kann entfallen für den Fall, dass das Bild 32 seinerseits
mithilfe desselben C-Bogen-Röntgensystems
erzeugt wurde, wobei sich der Patient dann während der Zeit der Erzeugung
des Bilds 32 und bis zum Abbilden der Koronararterie 40 nicht
bewegt haben darf.
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Das
Bild 38 stellt eine weitere Stufe bei der Unterstützung des
Arztes bei Eingriffen an den Koronararterien dar. Er kann den Ast 44 als
dem minderdurchbluteten Myokard 46 naheliegend identifizieren und
gezielt im Ast 44 eine Behandlung ansetzen, um die Minderdurchblutung
des Bereichs 46 zu verringern.
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Das
Bild der Koronararterie 40 kann aus einer 2D-Abbildung
(2D-Angiogramm) stammen oder eine Darstellung eines 3D-Bilddatensatzes sein.