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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine Röntgenanlage,
- – wobei
eine Steuereinrichtung eine Röntgenanordnung
mit einer Verschwenkgeschwindigkeit zwischen einer ersten und einer
zweiten Endwinkellage um eine Schwenkachse verschwenkt,
- – wobei
die Röntgenanordnung
eine Röntgenquelle
und einen Röntgendetektor
aufweist, die einander bezüglich
der Schwenkachse diametral gegenüber
liegen,
- – wobei
die Steuereinrichtung die Röntgenanordnung
während
des Verschwenkvorgangs derart ansteuert, dass der Röntgendetektor
bei einer Vielzahl von Winkellagen zu Erfassungszeitpunkten Projektionen
eines im Bereich der Schwenkachse angeordneten, sich iterativ bewegenden Untersuchungsobjekts
erfasst und der Steuereinrichtung zuführt,
- – wobei
die Steuereinrichtung die ihr zugeführten Projektionen und die
korrespondierenden Winkellagen speichert,
- – wobei
die Steuereinrichtung ein mit einer Phasenlage des Untersuchungsobjekts
korrespondierendes Phasensignal entgegen nimmt und jeder gespeicherten
Projektion eine mit der jeweiligen Phasenlage des Untersuchungsobjekts
korrespondierende Information zuordnet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Datenträger mit
einem auf dem Datenträger gespeicherten
Computerprogramm für
eine Steuereinrichtung einer Röntgenanlage
zur Durchführung eines
derartigen Betriebsverfahrens. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
eine Steuereinrichtung für eine
Röntgenanlage
mit einem derartigen Datenträger
und eine korrespondierende Röntgenanlage.
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Auch
betrifft die vorliegende Erfindung ein Betriebsverfahren für einen
Rechner,
- – wobei
der Rechner eine Anzahl von Projektionen eines sich iterativ bewegenden
Untersuchungsobjekts entgegen nimmt,
- – wobei
das Untersuchungsobjekt während
der Erfassung der Projektionen im Bereich einer Schwenkachse angeordnet
war, um die eine Röntgenanordnung
zwischen einer ersten und einer zweiten Endwinkellage verschwenkt
wurde,
- – wobei
die Röntgenanordnung
eine Röntgenquelle
und einen Röntgendetektor
aufwies, die einander bezüglich
der Schwenkachse diametral gegenüber
lagen,
- – wobei
die Projektionen vom Röntgendetektor bei
einer Vielzahl von Winkellagen erfasst wurden,
- – wobei
jeder entgegen genommenen Projektion die korrespondierende Winkellage
sowie eine mit einer Phasenlage des Untersuchungsobjekts korrespondierende
Information zugeordnet sind,
- – wobei
der Rechner diejenigen der Projektionen auswählt, bei denen die Phasenlage
des Untersuchungsobjekts zumindest in etwa einer Rekonstruktionsphasenlage
entspricht,
- – wobei
der Rechner anhand der ausgewählten Projektionen
eine dreidimensionale Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts ermittelt.
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Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung noch einen Datenträger mit einem auf dem Datenträger gespeicherten
Computerprogramm für
einen Rechner zur Durchführung
eines solchen Betriebsverfahrens sowie den korrespondierenden Rechner selbst.
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Derartige
Betriebsverfahren und Einrichtungen sind allgemein bekannt. Sie
werden beispielsweise in der Computertomographie und auch bei so genannten
C-Bogen-Systemen und dergleichen eingesetzt. Mittels der erfassten
Projektionen erfolgt in der Regel eine dreidimensionale Rekonstruktion
des Untersuchungsobjekts. Das Untersuchungsobjekt ist dabei oftmals,
wenn auch nicht immer, das schlagende Herz eines Menschen.
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Zur
Erfassung der Projektionen wird die Röntgenanordnung in der Regel
um einen Verschwenkwinkel von mehr als 180° verschwenkt. Der Verschwenkwinkel
liegt beispielsweise zwischen 195° und
220°. Wenn
die dreidimensionale Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts gemäß dem Feldkampalgorithmus
ermittelt werden soll, der Fachleuten allgemein bekannt ist, beträgt die Mindestgröße des Verschwenkwinkels
180° + β, β ist dabei
der Erfassungswinkel des Röntgendetektors.
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Bei
CT-Anlagen erfolgt das Verschwenken der Röntgenanordnung relativ schnell.
So sind beispielsweise Verschwenkgeschwindigkeiten erreichbar, bei
denen die Röntgenanordnung
während
nur 0,1 bis 0,2 Sekunden um den erforderlichen Verschwenkwinkel
verschwenkt wird. Diese recht kurze Zeit von deutlich unter einer
Sekunde ist klein genug, um während
eines einzigen Herzzyklus hinreichend viele Aufnahmen aus einem
hinreichend großen
Winkelbereich zu erfassen, wobei sich das Herz während des gesamten Erfassungszeitraums
in der Diastole befindet, in der es sich nur relativ wenig bewegt.
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Bei
Angiographiesystemen und C-Bogen-Anlagen hingegen liegt die Zeit,
die zum Überstreichen
des erforderlichen Verschwenkwinkels benötigt wird, deutlich oberhalb
einer Sekunde. Typisch sind Verschwenkzeiten zwischen wenigen Sekunden (z.
B. 3 bis 5 Sekunden) und einer Minute und mehr. Die oben genannten
Betriebsverfahren werden daher bei diesen Röntgeneinrichtungen in der Regel
nur für die
Erfassung von Projektionen statischer Strukturen verwendet. Beispiele
derartiger statischer Strukturen sind das Gehirn des Menschen und
das Blutgefäßsystem
des Gehirns.
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Es
ist auch schon versucht worden, die oben genannten Betriebsverfahren
trotz der langen Erfassungszeiten auch bei Angiographiesystemen
und C-Bogen-Anlagen für
die Erfassung von Bildern des Herzens zu verwenden. Hierfür sind verschiedene Ansätze bekannt.
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So
ist beispielsweise bekannt, anstatt eines vollwertigen Rekonstruktionsverfahrens
so genannte symbolische Rekonstruktionsverfahren anzuwenden. Bei
derartigen Rekonstruktionsverfahren wird die Grobstruktur des zu
rekonstruierenden Untersuchungsobjekts als bereits bekannt vorausgesetzt. Anhand
der ausgewerteten Projektionen erfolgt dann nur noch eine Restkorrektur.
Für eine
derartige Restkorrektur sind einige wenige Projektionen (in der
Regel zwischen zwei und acht Projektionen) ausreichend. Der Nachteil
dieses Verfahrens liegt darin, dass bereits im Ansatz, also noch
vor Verwertung der ersten Projektion, die Grobstruktur des zu rekonstruierenden
Objekts als bekannt vorausgesetzt wird.
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Ein
weiterer Ansatz besteht gemäß dem Fachaufsatz
von Onno Wink, Richard Kemkers, S.-Y. James Chen, John D. Carroll: „Coronary
Intervention Planning Using Hybrid 3D Rekonstruction", MICCAI (1) 2002,
Seiten 604 bis 611, darin, diejenigen der Projektionen auszuwählen, bei
denen die Phasenlage des Untersuchungsobjekts zumindest in etwa
einer Rekonstruktionsphasenlage entspricht, und das Untersuchungsobjekt
anhand dieser ausgewählten Projektionen
zu rekonstruieren. Je genauer die Rekonstruktionsphasenlage eingehalten
werden soll, desto weniger Projektionen stehen jedoch zur Auswahl
zur Verfügung.
Entsprechend klein sind auch die Winkelbereiche, innerhalb derer
diese ausgewählten
Projektionen erfasst wurden. Vor allem aber sind zwischen diesen
Winkelbereichen große
Winkellücken
vorhanden. Im Ergebnis bewirkt dies eine starke Reduzierung der
Rekonstruktionsgenauigkeit, und zwar sowohl bezüglich des möglichen Kontrastes als auch
bezüglich
der Ortsauflösung
der dreidimensionalen Rekonstruktion.
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Es
ist zwar auch möglich,
das Phasenfenster um die Rekonstruktionsphasenlage herum größer zu wählen. Dies
führt jedoch
dazu, dass Projektionen verwertet werden, welche aus Phasenlagen
des Herzens stammen, die deutlicher voneinander abweichen. Die tatsächliche
Bewegung des Untersuchungsobjekts innerhalb dieses Phasenfensters
wird also vernachlässigt.
Dies führt
zu Fehlern und Artefakten bei der Rekonstruktion, die ebenfalls
sowohl Kontrast als auch Ortsauflösung beeinträchtigen.
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Es
ist – siehe
den Fachaufsatz von Ch. Blondel, G. Malandain, R. Vaillant und N.
Ayache: „4D
deformation field of coronary arteries from monoplane rotational
X-ray angiography",
erschienen in Computer Assisted Radiology and Surgery 2003 Proceedings,
Volume 1256 of ICS, Londres, United Kingdom, Juni 2003, Elsevier,
Seiten 1073 bis 1078 – auch
schon versucht worden, die in groben Zügen bekannte Bewegung des Untersuchungsobjekts
in den Projektionen durch entsprechende Modifikationen zu kompensieren.
Auch dieser Ansatz zeigt in der praktischen Anwendung aber Schwächen. Darüber hinaus
ist er nur bei hochkontrastigen Untersuchungsobjekten anwendbar.
Schließlich
sind für
diese Vorgehensweise oftmals auch lange Rechenzeiten und/oder Benutzerinteraktionen
erforderlich.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Betriebsverfahren,
Datenträger
mit auf den Datenträgern
gespeicherten Computerprogrammen und die entsprechenden Einrichtungen
und Anlagen zu schaffen, mittels derer die oben genannten Nachteile
vermieden werden können,
obwohl die zum Überstreichen
des Verschwenkwinkels erforderliche Zeit größer als eine Ruhephase des
Untersuchungsobjekts ist.
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Soweit
es die Erfassung der Projektionen betrifft, wird die Aufgabe durch
ein Betriebsverfahren für eine
Röntgenanlage
gelöst,
bei dem
- – eine
Steuereinrichtung eine Röntgenanordnung mehrmals
mit einer Verschwenkgeschwindigkeit zwischen einer ersten und einer
zweiten Endwinkellage um eine Schwenkachse verschwenkt,
- – die
Röntgenanordnung
eine Röntgenquelle
und einen Röntgendetektor
aufweist, die einander bezüglich
der Schwenkachse diametral gegenüber liegen,
- – die
Steuereinrichtung die Röntgenanordnung während der
Verschwenkvorgänge
derart ansteuert, dass der Röntgendetektor jeweils
bei einer Vielzahl von Winkellagen zu Erfassungszeitpunkten Projektionen
eines im Bereich der Schwenkachse angeordneten, sich iterativ bewegenden Untersuchungsobjekts
erfasst und der Steuereinrichtung zuführt,
- – die
Steuereinrichtung die ihr zugeführten
Projektionen und die korrespondierenden Winkellagen speichert und
- – die
Steuereinrichtung ein mit einer Phasenlage des Untersuchungsobjekts
korrespondierendes Phasensignal entgegen nimmt und jeder gespeicherten
Projektion eine mit der jeweiligen Phasenlage des Untersuchungsobjekts
korrespondierende Information zuordnet.
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Im
Rahmen der Erfassung der Projektionen wird die Aufgabe weiterhin
auch durch einen Datenträger
mit einem auf dem Datenträger
gespeicherten Computerprogramm für
eine Steuereinrichtung einer Röntgenanlage
gelöst,
wobei das Computerprogramm zur Durchführung eines derartigen Betriebsverfahrens
dient. Auch wird für
die Erfassung der Projektionen die Aufgabe durch eine Steuereinrichtung
für eine
Röntgenanlage
gelöst,
die einen derartigen Datenträger
aufweist. Schließlich
wird die Aufgabe, soweit es die Erfassung der Projektionen betrifft,
noch durch eine Röntgenanlage
mit einer Steuereinrichtung und einer Röntgenanordnung gelöst,
- – wobei
die Röntgenanordnung
eine Röntgenquelle
und einen Röntgendetektor
aufweist, die einander bezüglich
einer Schwenkachse diametral gegenüber liegen, und
- – wobei
die Steuereinrichtung derart ausgebildet und mit der Röntgenanordnung
derart wirktechnisch verbunden ist, dass die Röntgenanlage gemäß einem
solchen Betriebsverfahren betreibbar ist.
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Soweit
es die Auswertung der Projektionen betrifft, wird die Aufgabe durch
ein Betriebsverfahren für
einen Rechner gelöst,
- – wobei
der Rechner eine Anzahl von Projektionen eines sich iterativ bewegenden
Untersuchungsobjekts entgegen nimmt,
- – wobei
das Untersuchungsobjekt während
der Erfassung der Projektionen im Bereich einer Schwenkachse angeordnet
war, um die eine Röntgenanordnung
zwischen einer ersten und einer zweiten Endwinkellage verschwenkt
wurde,
- – wobei
die Röntgenanordnung
eine Röntgenquelle
und einen Röntgendetektor
aufwies, die einander bezüglich
der Schwenkachse diametral gegenüber
lagen,
- – wobei
die Projektionen vom Röntgendetektor bei
einer Vielzahl von Winkellagen erfasst wurden,
- – wobei
jeder entgegen genommenen Projektion die korrespondierende Winkellage
sowie eine mit einer Phasenlage des Untersuchungsobjekts korrespondierende
Information zugeordnet sind,
- – wobei
der Rechner diejenigen der Projektionen auswählt, bei denen die Phasenlage
des Untersuchungsobjekts zumindest in etwa einer Rekonstruktionsphasenlage
entspricht,
- – wobei
der Rechner für
jede Winkellage, bei der er mindestens eine der Projektionen ausgewählt hat,
prüft,
ob er genau eine der Projektionen ausgewählt hat oder ob er mehrere
der Projektionen ausgewählt
hat,
- – wobei
der Rechner für
jede Winkellage, bei der er genau eine der Projektionen ausgewählt hat, diese
Projektion für
diese Winkellage als Rekonstruktionsprojektion bestimmt,
- – wobei
der Rechner für
jede Winkellage, bei der er mehrere der Projektionen ausgewählt hat,
anhand mindestens einer dieser Projektionen für diese Winkellage eine Rekonstruktionsprojektion ermittelt,
- – wobei
der Rechner anhand der Rekonstruktionsprojektionen eine dreidimensionale
Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts ermittelt.
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Bezüglich der
Auswertung der Projektionen wird die Aufgabe auch durch einen Datenträger mit einem
auf dem Datenträger
gespeicherten Computerprogramm für
einen Rechner gelöst,
wobei das Computerprogramm zur Durchführung eines derartigen Betriebsverfahren
dient. Schließlich
wird die Aufgabe, soweit es die Auswertung der Projektionen betrifft,
noch durch einen Rechner mit einem derartigen Datenträger gelöst.
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Bezüglich der
Erfassung der Projektionen ist es möglich, dass die Verschwenkvorgänge stets
von der ersten zur zweiten Endwinkellage verlaufen. Vorzugsweise
aber verlaufen die Verschwenkvorgänge abwechselnd von der ersten
zur zweiten Endwinkellage und von der zweiten zur ersten Endwinkellage.
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In
der Regel ermittelt die Steuereinrichtung die mit der Phasenlage
des Untersuchungsobjekts korrespondierende Information anhand der
Zeitpunkte, zu denen das Untersuchungsobjekt eine Referenzphasenlage
annimmt, und der Erfassungszeitpunkte.
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Es
ist möglich,
dass die Steuereinrichtung die einzelnen Verschwenkvorgänge unabhängig von der
Phasenlage des Untersuchungsobjekts steuert. Vorzugsweise aber
- – prüft die Steuereinrichtung
vor jedem Verschwenkvorgang, bei welchen Winkellagen des Röntgendetektors
bisher Projektionen erfasst und gespeichert wurden, während derer
das Untersuchungsobjekt in etwa eine Sollphasenlage annahm, und
- – beeinflusst
den Verschwenkvorgang dann derart, dass zumindest ein Teil der Projektionen, während derer
das Untersuchungsobjekt in etwa die Sollphasenlage annimmt, bei
Winkellagen des Röntgendetektors
erfasst wird, bei denen bisher noch keine Projektionen erfasst und
gespeichert wurden, während
derer das Untersuchungsobjekt in etwa die Sollphasenlage annahm.
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Die
Beeinflussung kann dabei beispielsweise dadurch erfolgen, dass die
Steuereinrichtung den Verschwenkvorgangs zu einem entsprechend ermittelten
Startzeitpunkt beginnt. Alternativ oder zusätzlich kann die Beeinflussung
auch dadurch erfolgen, dass die Steuereinrichtung die Verschwenkgeschwindigkeit
während
des Verschwenkvorgangs variiert.
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Vorzugsweise
prüft die
Steuereinrichtung während
der einzelnen Verschwenkvorgänge
immer wieder, ob ein Auslassungskriterium erfüllt ist, und steuert die Röntgenquelle
gegebenenfalls zumindest nur in reduziertem Umfang an. Denn dadurch kann die
Röntgenbelastung
des Untersuchungsobjekts minimiert werden. Das Auslassungskriterium
kann dabei beispielsweise erfüllt
sein, wenn die Phasenlage des Untersuchungsobjekts in einem Auslassungsbereich
liegt. Alternativ oder zusätzlich
kann das Auslassungskriterium auch erfüllt sein, wenn bei der momentanen
Winkellage des Röntgendetektors
und der momentanen Phasenlage des Untersuchungsobjekts bereits eine
Projektion des Untersuchungsobjekts erfasst und gespeichert wurde.
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Bei
der Auswertung der Projektionen ist es möglich, dass der Rechner für mindestens
eine der Winkellagen, bei denen er mehrere der Projektionen ausgewählt hat,
eine dieser Projektionen als Rekonstruktionsprojektion bestimmt.
Es ist aber auch möglich,
dass der Rechner für
mindestens eine der Winkellagen, bei denen er mehrere der Projektionen
ausgewählt
hat, anhand von mindestens zwei (in der Regel exakt zwei) dieser
Projektionen die Rekonstruktionsprojektion ermittelt. Welche dieser
beiden Vorgehensweisen der Rechner ergreift, kann insbesondere von
den Phasenlagen der für
die jeweilige Winkellage ausgewählten
Projektionen in Bezug auf die Rekonstruktionsphasenlage abhängen.
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Wenn
der Rechner die jeweilige Rekonstruktionsprojektion anhand von mindestens
zwei ausgewählten
Projektionen ermittelt, ist es möglich,
dass der Rechner die Rekonstruktionsprojektion durch eine bildpunktweise
ausgeführte
Interpolation ermittelt. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass
sie relativ einfach und schnell ausführbar ist. In der Regel führt es aber
zu besseren Ergebnissen, wenn der Rechner zwischen mindestens zwei
der Projektionen, die er zur Ermittlung der Rekonstruktionsprojektion
heranzieht, eine elastische Bildverschiebung ermittelt und die Rekonstruktionsprojektion
anhand der elastischen Bildverschiebung und mindestens einer der
zur Ermittlung der elastischen Bildverschiebung herangezogenen Projektionen
ermittelt. Zur genaueren Ermittlung der elastischen Bildverschiebung
ist es dabei möglich,
dass der Rechner zuvor die zur Ermittlung der elastischen Bildverschiebung
he rangezogenen Projektionen einer Strukturermittlung unterzieht,
z. B. eine Kantendetektion durchführt.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung:
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1 im
Prinzipaufbau eine Röntgenanlage,
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2 ein
Ablaufdiagramm,
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3 bis 6 Zeitdiagramme
und
-
7 bis 9 Ablaufdiagramme.
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Gemäß 1 weist
eine Röntgenanlage eine
Steuereinrichtung 1 und eine Röntgenanordnung 2 auf.
Die Röntgenanordnung 2 weist
ihrerseits wiederum eine Röntgenquelle 3 und
einen Röntgendetektor 4 auf.
Die Röntgenquelle 3 und
der Röntgendetektor 4 liegen
einander bezüglich
einer Schwenkachse 5 diametral gegenüber.
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Die
Steuereinrichtung 1 ist, wie in 1 durch
einen Doppelpfeil angedeutet ist, mit der Röntgenanordnung 2 wirktechnisch
verbunden. Sie ist daher in der Lage, die Röntgenanordnung 2 zu
steuern und insbesondere auch vom Röntgendetektor 4 erfasste
Projektionen P eines Untersuchungsobjekts 6 entgegen zu
nehmen und zu speichern. Das Untersuchungsobjekt 6 ist
dabei in aller Regel im Bereich der Schwenkachse 5 angeordnet.
Bei dem Untersuchungsobjekt 6 kann es sich insbesondere
um ein sich iterativ bewegendes Untersuchungsobjekt 6 handeln,
z. B. um das schlagende Herz 6 eines lebenden Menschen.
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Die
Steuereinrichtung 1 weist unter anderem eine Recheneinheit 7 sowie
ein Terminal 8 auf, über das
sie mit einem Bediener 9 kommunizieren kann. Die Betriebsweise
der Steuereinrichtung 1 wird durch ein Computerprogramm 10 bestimmt,
das in einem Programmspeicher 11 der Steuereinrichtung 1 hinter legt
ist, beispielsweise in einer Festplatte oder in einem nicht flüchtigen
Halbleiterspeicher. Der Programmspeicher 11 der Steuereinrichtung 1 entspricht somit
einem Datenträger 11,
der der Steuereinrichtung 1 fest zugeordnet ist.
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Das
Computerprogramm 10 kann der Steuereinrichtung 1 auf
verschiedene Arten zugeführt worden
sein. Beispielsweise ist es möglich,
dass das Computerprogramm 10 der Steuereinrichtung 1 über das
Internet oder eine andere Netzwerkeinrichtung zugeführt worden
ist. In diesem Fall ist das Computerprogramm 10 in einer
Quelle, von der das Computerprogramm 10 in die Steuereinrichtung 1 geladen wird,
auf einem Datenträger
gespeichert. Sowohl die Netzwerkverbindung als auch die Quelle und
der dortige Datenträger
sind in 1 der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt. Es ist aber auch möglich, dass
das Computerprogramm 10 auf einem Wechselmedium 12,
z. B. einer CD-ROM 12 oder einem USB-Memory-Stick, gespeichert
ist und der Steuereinrichtung 1 über eine entsprechende Leseeinrichtung 13 zugeführt wird.
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Auf
Grund der Programmierung mit dem Computerprogramm 10 führt die
Steuereinrichtung 1 (und damit auch die Röntgenanlage
als Ganzes) ein Betriebsverfahren aus, das nachstehend in Verbindung
mit den 2 bis 6 näher erläutert wird.
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Gemäß 2 wird
der Steuereinrichtung 1 vom Bediener 9 in einem
Schritt S1 zunächst
eine Sollphasenlage φ1
des Untersuchungsobjekts 6 sowie eine maximal zulässige Phasenabweichung δφ1 vorgegeben.
Die Sollphasenlage φ1
und die maximal zulässige
Phasenabweichung δφ1 sind dabei
in der Regel derart bestimmt, dass das Untersuchungsobjekt 6 innerhalb
des so definierten Phasenfensters (φ1 – δφ1 bis φ1 + δφ1) als unbewegt angesehen werden
kann. Die Sollphasenlage φ1
und die maximal zulässige
Phasenabweichung δφ1 sind beispielsweise
derart bestimmt, dass das Herz 6 sich im gesamten Phasenfenster
in der Diastole befindet, während
derer sich das Herz 6 im Wesentlichen nicht bewegt.
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Sodann
steuert die Steuereinrichtung 1 in einem Schritt S2 die
Röntgenanordnung 2 so
an, dass die Röntgenanordnung 2 mit
einer Verschwenkgeschwindigkeit v von einer ersten Endwinkellage αmin zu einer
zweiten Endwinkellage αmax
um die Schwenkachse 5 verschwenkt wird.
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Während des
Verschwenkvorgangs steuert die Steuereinrichtung 1 die
Röntgenanordnung 2 in einem
Schritt S3 derart an, dass der Röntgendetektor 4 bei
einer Vielzahl von Winkellagen α jeweils
eine Projektion P des Untersuchungsobjekts 6 erfasst und der
Steuereinrichtung 1 zuführt.
Diese Projektionen P werden von der Steuereinrichtung 1 – immer
noch im Rahmen des Schrittes S3 – gespeichert.
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Das
Verschwenken der Röntgenanordnung 2 wird,
wie bereits erwähnt,
von der Steuereinrichtung 1 gesteuert. Der Steuereinrichtung 1 ist
daher für
jede erfasste Projektion P bekannt, bei welcher Winkellage α diese Projektion
P erfasst wurde. Sie ist somit in der Lage, in einem Schritt S4
jeder erfassten Projektion P die korrespondierende Winkellage α zuzuordnen
und diese Winkellage α zusammen
mit der Projektion P abzuspeichern.
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Gemäß 2 erfasst
die Steuereinrichtung 1 auch, zu welchen Erfassungszeitpunkten
t sie die Projektionen P jeweils erfasst. Auch die Erfassungszeitpunkte
t ordnet sie im Rahmen des Schrittes S4 den korrespondierenden Projektionen
P zu und speichert sie zusammen mit den Projektionen P und den korrespondierenden
Winkellagen α ab.
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Schließlich nimmt
die Steuereinrichtung 1 gemäß den 1 und 2 noch
ein Phasensignal EKG des Untersuchungsobjekts 6 entgegen,
also im vorliegenden Fall ein EKG-Signal des Herzens 6. Das
Phasensignal EKG korrespondiert mit einer Phasenlage des Untersuchungsobjekts 6.
Beispielsweise ist anhand der so genannten R-Zacke des EKG-Signals
jeweils der Beginn der Systole des Herzens 6 erkennbar.
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Anhand
der Erfassungszeitpunkte t und der Zeitpunkte ti,
zu denen – rein
beispielhaft – die
R-Zacken des Phasensignals EKG auftreten, ist somit für jede Projektion
P eine Phasenlage φ des
Untersuchungsobjekts 6 ermittelbar. Dabei ist es möglich, dass
diese Ermittlung direkt im Rahmen des Schrittes S4 von der Steuereinrichtung 1 vorgenommen
wird. Sie kann aber auch zunächst
zurückgestellt
werden. In diesem Fall sind die Rohinformationen selbst, also die
Erfassungszeitpunkte t und die Zeitpunkte ti der R-Zacken,
eine Information über
die Phasenlage φ des
Untersuchungsobjekts 6.
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Wie
bereits erwähnt,
ist der Zeitraum, während
dessen die Röntgenanordnung 2 von
der ersten Endwinkellage αmin
zur zweiten Endwinkellage αmax
verschwenkt wird, so groß,
dass das Untersuchungsobjekt 6 während dieses Verschwenkvorgangs
mehrere Iterationen seines Bewegungszyklus ausführt. Im vorliegenden Fall,
in dem das Herz 6 eines Menschen betrachtet wird, führt das
Herz 6 also mehrere Schläge aus. Wenn die Projektionen
P kontinuierlich erfasst werden, befindet sich das Untersuchungsobjekt 6 daher
nur bei einem Teil der Projektionen P innerhalb des Phasenfensters,
das durch die Sollphasenlage φ1
und die korrespondierende maximal zulässige Phasenabweichung δφ1 bestimmt
ist.
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Wenn
vorab bekannt ist, dass eine spätere dreidimensionale
Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts 6 nur bei der Sollphasenlage φ1 (bzw. innerhalb
der maximal zulässigen
Abweichung δφ1 um die
Sollphasenlage φ1
herum) erfolgen soll, ist es möglich,
dass die Steuereinrichtung 1 die Röntgenquelle 3 und
den Röntgendetektor 4 nur
während
eines geeignet gewählten
Zeitfensters nach jedem Phasensignal EKG ansteuert. Außerhalb
des Zeitfensters ist dann ein Auslassungskriterium erfüllt. Das
Auslassungskriterium besteht in diesem Fall darin, dass die Phasenlage φ des Untersuchungsobjekts 6 sich
während
dieses Zeitraums in einem Auslassungsbereich befindet.
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Alternativ
zu einem vollständigen
Auslassen dieser Projektionen P wäre es auch möglich, die Röntgenquelle 3 nur
in reduziertem Umfang anzusteuern, z. B. derart, dass sie nur einen
Bruchteil (die Hälfte,
ein Drittel, ...) der normalen Röntgenstrahlung emittiert.
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Unabhängig davon,
ob die Röntgenquelle 3 zeitweise
nur in reduziertem Umfang oder in vollem Umfang angesteuert wird, überdecken
aber die Projektionen P, bei der die Phasenlage φ des Untersuchungsobjekts 6 im
gewünschten
Phasenfenster liegt, nur einen Teil des Verschwenkwinkels. Sie bilden
gemäß 3 Winkelfenster 14,
die durch relativ große
Winkellücken 15 voneinander
getrennt sind. Die in 3 angegebenen Winkel sind dabei
rein beispielhaft.
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Die
bisher in Verbindung mit den 1 bis 3 beschriebene
Vorgehensweise entspricht der Vorgehensweise des Standes der Technik.
Bereits mit der in den Winkelfenstern 14 erfassten Projektionen
P ist daher prinzipiell eine dreidimensionale Rekonstruktion des
Untersuchungsobjekts 6 möglich. Diese dreidimensionale
Rekonstruktion ist aber sowohl bezüglich des Kontrasts als auch
bezüglich
der Ortsauflösung
relativ mangelhaft. Aus diesem Grund wird das bisher beschriebene
Verfahren erfindungsgemäß erweitert.
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Denn
gemäß 2 überprüft die Steuereinrichtung 1 als
nächstes
in einem Schritt S5, ob – zumindest
für das
im Schritt S1 vorgegebenen Phasenfenster – bereits bei allen Winkellagen α zwischen den
Endwinkellagen αmin
und αmax
Projektionen P des Untersuchungsobjekts 6 erfasst wurden.
Wenn dies der Fall ist, ist das Betriebsverfahren für die Röntgenanordnung 2 im
Wesentlichen beendet. Gegebenenfalls kann die Röntgenanlage in einem Schritt
S6 noch in ihre Ausgangslage verschwenkt werden.
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Zumindest
nach dem erstmaligen Durchlaufen der Schritte S2 bis S5 hingegen
bestehen die obenstehend erwähnten
Winkellücken 15.
Die Steuereinrichtung 1 geht daher zum Schritt S2 zurück, durchläuft also
erneut die Schritte S2 bis S5. Vorzugsweise geht die Steuereinrichtung 1 dabei
direkt zum Schritt S2 zurück.
Denn dann verlaufen die einzelnen Verschwenkvorgänge alternierend von der ersten
zur zweiten Endwinkellage αmin, αmax und von
der zweiten zur ersten Endwinkellage αmax, αmin. Dies hat insbesondere einen
zeitoptimierten Betrieb der Röntgenanlage
zur Folge.
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Es
wäre aber
auch möglich,
zwischen den Schritten S5 und S2 einen Schritt S7 auszuführen, in dem
die Röntgenanordnung 2 in
die erste Endwinkellage αmin
zurückgeschwenkt
wird, ohne dass Projektionen P des Untersuchungsobjekts 6 erfasst
werden. In diesem Fall verlaufen die Verschwenkvorgänge stets
von der ersten zur zweiten Endwinkellage αmin, αmax. Der Schritt S7 ist aber
nur optional und daher in 2 nur gestrichelt
dargestellt. Unabhängig
vom Vorhandensein des Schrittes S7 verschwenkt die Steuereinrichtung 1 auf
Grund des mehrfachen Abarbeitens der Schritte S2 bis S5 aber die
Röntgenanordnung 2 mehrmals
zwischen den Endwinkellagen αmin, αmax.
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Die
Ausführung
der Schritte S2 bis S5 beim erneuten Durchlauf erfolgt im Prinzip
wie zuvor bereits beschrieben. Da im Gegensatz zu den obigen Erläuterungen
des ersten Durchlaufs bei den nachfolgenden Durchläufen durch
die Schritte S2 bis S5 aber bereits Winkellagen α existieren, bei denen bereits
Projektionen P des Untersuchungsobjekts 6 erfasst wurden,
wird das Verfahren der Schritte S2 bis S5 geringfügig modifiziert.
Denn zwischen den Schritten S2 und S3 werden Schritte S8 und S9
ausgeführt.
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Im
Schritt S8 prüft
die Steuereinrichtung 1 für die Sollphasenlage φ1 (bzw.
für das
durch die Sollphasenlage φ1
und die maximal zulässige
Phasenabweichung δφ1 definierte
Phasenfenster), bei welchen Winkellagen α des Röntgendetektors 4 bisher Projektionen
P des Untersuchungsobjekts 6 erfasst und gespeichert wurden.
Im Schritt S9 beeinflusst die Steuereinrichtung 1 den jeweiligen
Verschwenkvorgang dann derart, dass zumindest ein Teil der Projektionen
P, während
derer das Untersuchungsobjekt 6 die Sollphasenlage φ1 annimmt
(bzw. während
derer die Phasenlage φ des
Untersuchungsobjekts 6 in dem durch die Sollphasenlage φ1 und die
maximal zulässige
Phasenabweichung δφ1 definierten
Phasenfenster liegt), bei Winkellagen α des Röntgendetektors 4 erfasst
wird, bei denen bisher noch keine derartigen Projektionen P des
Untersuchungsobjekts 6 erfasst und gespeichert wurden.
Beispielsweise kann die Steuereinrichtung 1, ausgehend
von einer R-Zacke des EKG-Signals
EKG den Verschwenkvorgang entsprechend verzögern (bzw. zu einem entsprechend
ermittelten Startzeitpunkt beginnen). Alternativ oder zusätzlich ist
es im Rahmen des Schrittes S9 auch möglich, dass die Steuereinrichtung 1 die
Verschwenkgeschwindigkeit v während
des Verschwenkvorgangs variiert. Diese Variation ist gegebenenfalls
sogar während
des Verschwenkens als solchem optimierbar.
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Die
Schritte S8 und S9 sind zwar vorteilhaft, nicht aber zwingend erforderlich.
Aus diesem Grund sind auch sie in 2 nur gestrichelt
dargestellt. Wenn die Schritte S8 und S9 entfallen, steuert die Steuereinrichtung 1 die
einzelnen Verschwenkvorgänge
unabhängig
von der Phasenlage des Untersuchungsobjekts 6.
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Weiterhin
ist es gemäß 2 möglich, bei den
weiteren Durchläufen
durch die Schritte S2 bis S5 im Rahmen des Schrittes S3 laufend
zu prüfen,
ob bei der momentanen Winkellage α des
Röntgendetektors 4 und
der momentanen Phasenlage φ des Untersuchungsobjekts 6 bereits
eine Projektion P des Untersuchungsobjekts 6 erfasst und
gespeichert wurde. Wenn dies der Fall ist, kann – analog zu der Vorgehensweise,
wenn die Phasenlage φ des
Untersuchungsobjekts 6 im Auslassungsbereich liegt – die Röntgenquelle 3 in
reduziertem Umfang angesteuert werden, eventuell sogar ganz abgeschaltet
werden.
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Auf
Grund des zweiten Durchlaufs der Schritte S2 bis S5 – diesmal
gegebenenfalls mit den Schritten S8 und S9 – werden gemäß 4 ebenfalls
eine Vielzahl von Projektionen P er fasst, wobei – analog zu 3 – ebenfalls
Winkelfenster 14 gebildet werden, innerhalb derer die Projektionen
P erfasst werden, während
derer sich das Untersuchungsobjekt 6 im vorgegebenen Phasenfenster
befindet. Die in 4 angegebenen Winkel sind dabei – wieder
analog zu 3 – rein beispielhaft. Systematisch
in 4 ist hingegen, dass die Winkelfenster 14 von 3 von
denen von 4 verschieden sind. Sie können sich
zwar möglicherweise überlappen,
sind aber nicht deckungsgleich. Im Ergebnis werden die effektiven
Winkelfenster 14 somit erweitert, die effektiven Winkellücken 15 verkleinert.
Gleiches gilt für den
dritten, den vierten und weitere Durchgänge, wobei der dritte und der
vierte Durchgang durch die Schritte S2 bis S5 beispielhaft in den 5 und 6 dargestellt
sind.
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Auf
diese Weise wird somit erreicht, dass nach und nach ein Satz von
Projektionen P erfasst und gespeichert wird, wobei der Satz von
Projektionen P für
jede Winkellage α des
Röntgendetektors 4 mindestens
eine Projektion P enthält,
bei der die Phasenlage φ des
Untersuchungsobjekts 6 innerhalb des vorgegebenen Phasenfensters
liegt, also zumindest in etwa der Sollphasenlage φ1 entspricht.
Dadurch ist es möglich,
anhand dieses Satzes von Projektionen P eine gute dreidimensionale
Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts 6 zu ermitteln.
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Bevor
nachfolgend näher
auf die Ermittlung der dreidimensionalen Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts 6 eingegangen
wird, sei darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebene
Auswertung des Satzes von Projektionen P zwar in Verbindung mit
der Erfassung der Projektionen P möglich ist. Prinzipiell ist
diese Auswertung aber von der Erfassung der Projektionen P entkoppelt.
Ob sie mittels der Steuereinrichtung 1 erfolgt, die nachfolgend
zu diesem Zweck als Rechner 1 bezeichnet wird, oder mittels
eines eigenen Auswerterechners, ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung
unbeachtlich. Es ist lediglich von Bedeutung,
- – dass der
Rechner 1 – z.
B. im Rahmen des Erfassungsverfahrens von 2 – die entsprechende
Anzahl von Projektionen P des Untersuchungsobjekts 6 entgegen
nimmt,
- – dass
das Untersuchungsobjekt 6 – siehe z. B. 1 – während der
Erfassung der Projektionen P im Bereich der Schwenkachse 5 angeordnet war,
- – dass
die Röntgenanordnung 2 eine
Röntgenquelle 3 und
einen Röntgendetektor 4 aufwies,
die einander bezüglich
der Schwenkachse 5 diametral gegenüber lagen, und zwischen den
Endwinkellagen αmin, αmax verschenkt
wurde, und
- – dass
die Projektionen P vom Röntgendetektor 4 bei
einer Vielzahl von Winkellagen α erfasst
wurden und jeder entgegen genommenen Projektion P die korrespondierende
Winkellage α sowie
eine mit der Phasenlage φ des
Untersuchungsobjekts 6 korrespondierende Information zugeordnet sind.
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Ferner
ist es natürlich
erforderlich, dass der Rechner 1 – beispielsweise mittels des
Computerprogramms 10 – entsprechend
programmiert ist, so dass er in der Lage ist, dass nachstehend in
Verbindung mit 7 näher beschriebene Betriebsverfahren auszuführen.
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Gemäß 7 werden
dem Rechner 1 in einem Schritt S11 – analog zum Schritt S1 von 1 – eine Rekonstruktionsphasenlage φ2 sowie
eine zugeordnete maximal zulässige
Phasenabweichung δφ2 vorgegeben.
Die Rekonstruktionsphasenlage φ2 kann
dabei mit der Sollphasenlage φ1
identisch sein. Dies ist aber je nach Lage des Einzelfalls nicht
zwingend erforderlich.
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In
einem Schritt S12 wählt
der Rechner 1 sodann eine Winkellage α aus. Für diese Winkellage α ermittelt
der Rechner 1 in einem Schritt S13 die korrespondierenden
Projektionen P, also die Projektionen P, die für diese Winkellage α erfasst
wurden. Aus diesen Projektionen P wählt der Rechner 1 in
einem Schritt S14 diejenigen Projektionen P aus, bei denen die Phasenlage φ des Untersuchungsobjekts 6 in dem
Phasenfenster liegt, das durch die Rekonstruktionsphasenlage φ2 und die
korrespondierende maximal zulässige
Phasenabweichung δφ2 de finiert
ist, bei denen die Phasenlage φ also
zwischen φ2 – δφ2 und φ2 + δφ2 liegt.
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Die
im Schritt S14 ermittelt Anzahl von Projektionen P kann Null sein.
Dies wird in einem Schritt S15 überprüft. In diesem
Fall wird gegebenenfalls sofort zu einem Schritt S19 gegangen.
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Die
im Schritt S14 ermittelt Anzahl von Projektionen P kann aber auch
exakt gleich Eins sein, was in einem Schritt S16 abgeprüft wird.
Wenn dieser Fall zutrifft, bestimmt der Rechner 1 in einem
Schritt S17 für
die momentan gewählte
Winkellage α diese eine
Projektion P als Rekonstruktionsprojektion P.
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Anderenfalls
hat der Rechner 1 für
die momentan ausgewählte
Winkellage α mehrere
Projektionen P auffinden können,
die innerhalb des zulässigen
Phasenfensters um die Rekonstruktionsphasenlage φ2 herum liegen. In diesem Fall
ermittelt der Rechner 1 für die momentan ausgewählte Winkellage α in einem
Schritt S18 anhand mindestens einer dieser Projektionen P für diese
Winkellage α eine
Rekonstruktionsprojektion P.
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Sowohl
vom Schritt S15 (bereits erwähnt)
als auch von den Schritten S17 und S18 aus setzt der Rechner 1 die
Ausführung
des Verfahrens mit dem Schritt S19 fort. Im Schritt S19 prüft der Rechner 1, ob
er die Schritte S12 bis S18 bereits für alle Winkellagen α ausgeführt hat.
Wenn dies nicht der Fall ist, geht der Rechner 1 zum Schritt
S12 zurück,
wo er eine andere, bisher noch nicht überprüfte Winkellage α auswählt. Anderenfalls
ist die Bestimmung bzw. Ermittlung der Rekonstruktionsprojektionen
P beendet. In diesem Fall setzt der Rechner 1 das erfindungsgemäße Betriebsverfahren
von 7 mit einem Schritt S20 fort. Im Schritt S20 ermittelt
der Rechner 1 anhand der Rekonstruktionsprojektionen P
eine dreidimensionale Rekonstruktion des Untersuchungsobjekts 6.
Typischerweise erfolgt dies gemäß dem Fachleuten
allgemein bekannten Feldkamp-Algorithmus.
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Zur
Implementierung des Schrittes S18 von 7 sind verschiedene
Vorgehensweisen möglich.
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So
ist es gemäß 8 beispielsweise
möglich,
zunächst
in Schritten S21 und S22 zu prüfen,
ob bei dem momentan ausgewählten
Erfassungswinkel α mindestens
eine Projektion P existiert, deren Phasenlage φ exakt mit der Rekonstruktionsphasenlage φ2 übereinstimmt.
Wenn dies der Fall ist, wird in einem Schritt S23 für diese
Winkellage α der
Durchschnitt dieser Projektionen P als Rekonstruktionsprojektion
P bestimmt.
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Wenn
hingegen keine derartige Projektion P ermittelt wird, wird in einem
Schritt S24 versucht, für die
momentan ausgewählte
Winkellage α eine
erste und eine zweite Hilfsprojektion P', P'' zu ermitteln. Die Hilfsprojektionen
P', P'' müssen
selbstverständlich unter
der momentan ausgewählten
Winkellage α erfasst
worden sein. Ihnen sind Phasenlagen φ', φ" zugeordnet, welche
die Rekonstruktionsphasenlage φ2 eingabeln.
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In
einem Schritt S25 prüft
der Rechner 1 sodann, ob er die erste Hilfsprojektion P' auffinden konnte.
Wenn dies nicht der Fall ist, bestimmt er in einem Schritt S26 die
zweite Hilfsprojektion P'' zur Rekonstruktionsprojektion
P für die
momentan ausgewählten
Winkellage α.
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Wenn
er hingegen die erste Hilfsprojektion P' auffinden konnte, prüft dar Rechner 1 in
einem Schritt S27, ob er die zweite Hilfsprojektion P'' auffinden konnte. Wenn dies nicht der
Fall ist, bestimmt der Rechner 1 in einem Schritt S28 die
erste Hilfsprojektion P' für die momentan
ausgewählte
Winkellage α zur
Rekonstruktionsprojektion P.
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Wenn
der Rechner 1 sowohl die erste Hilfsprojektion P' als auch die zweite
Hilfsprojektion P'' auffinden konnte,
ermittelt der Rechner 1 in einem Schritt S29 anhand beider
Hilfs projektionen P',
P'' für die momentan
ausgewählte
Winkellage α die
korrespondierende Rekonstruktionsprojektion P.
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Zur
Implementierung des Schrittes S29 bieten sich mehrere Vorgehensweisen
an. Am einfachsten ist es, wie in 8 dargestellt,
wenn der Rechner 1 die korrespondierende Rekonstruktionsprojektion
P durch eine einfache bildpunktweise ausgeführte Interpolation ermittelt.
Alternativ kann der Schritt S29 aber auch wie nachfolgend in Verbindung
mit 9 erläutert
implementiert sein.
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Gemäß 9 unterzieht
der Rechner 1 in einem Schritt S31 die erste Hilfsprojektion
P' einer Strukturermittlung.
Ein typisches Beispiel einer derartigen Strukturermittlung ist eine
Kantendetektion, die Fachleuten allgemein bekannt ist. In einem
Schritt S32 unterzieht der Rechner 1 sodann die zweite Hilfsprojektion
P'' ebenfalls einer
Strukturermittlung. Die Schritte S31 und S32 sind dabei nur optional,
da sie zwar die Qualität
eines nachfolgenden Schrittes S33 verbessern, der Schritt S33 aber
auch ohne die Schritte S31 und S32 ausführbar ist.
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Im
Schritt S33 ermittelt der Rechner 1 eine elastische Bildverschiebung
zwischen den Hilfsprojektionen P',
P''. Verfahren zur Ermittlung
der elastischen Bildverschiebung sind Fachleuten allgemein bekannt
und beispielsweise in J.B.A. Maintz, M.A. Viergever: „A survey
of medical image registration", Medical
Image Analysis 2(1) (1998), 1–36
oder D. Rueckert, L.I. Sonoda, C. Hayes: „Non-rigid registration using
free-form deformations: Applications to breast MR images", IEEE Trans. on
Medical Imaging 18(8) (1999), 712–721, detailliert beschrieben.
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Sodann
ermittelt der Rechner 1 in einem Schritt S34 anhand der
im Schritt S33 ermittelten elastischen Bildverschiebung und mindestens
einer der Hilfsprojektionen P',
P'' die Rekonstruktionsprojektion
(P). Derartige Verfahren sind Fachleuten unter den Begriffen „image
morphing" und „image
warping" be kannt
und beispielsweise in George Wolberg: „Digital Image Warping" (IEEE Computer Society
Press Monograph), Wiley-IEEE Computer Society Pr; 1st edition (July
27, 1990), ISBN: 0818689447, Kapitel 7, Seiten 187 bis 260, beschrieben.
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Mittels
der erfindungsgemäßen Vorgehensweisen
sind somit qualitativ hochwertige dreidimensionale Rekonstruktionen
des Untersuchungsobjekts 6 ermittelbar, obwohl das Untersuchungsobjekt 6 sich iterativ
bewegt und die Zeit zum Verschwenken der Röntgenanordnung 2 größer als
die Zykluszeit des Untersuchungsobjekts 6 ist.