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Die Erfindung betrifft eine Verarbeitungsmaschine und ein Verfahren zum Betreiben einer Verarbeitungsmaschine, bevorzugt eine bzw. einer Rotationsdruckmaschine, mit wenigstens einer Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung nach dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche. Eine derartige Verarbeitungsmaschine kann wenigstens ein Druckwerk und/oder Lackwerk bzw. wenigstens ein Applikationswerk umfassen oder durch Lackwerke gebildet sein.
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EP 1 142 711 A1 offenbart eine Druckmaschine mit wenigstens einem Druckwerk und / oder einem Lackwerk für die Verarbeitung eines Bedruckstoffs, insbesondere Bogenmaterial. Die Druckmaschine umfasst eine schaltungs- und signaltechnisch mit einem Leitstand gekoppelte Steuerungseinrichtung und wenigstens einer schaltungs- und signaltechnisch mit der Steuerungseinrichtung gekoppelte Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung. Dabei ist der Steuerungseinrichtung wenigstens ein Signal einer den Verarbeitungsprozess charakterisierenden Größe zuführbar und die Steuerungseinrichtung ist zum einzelnen Steuern der jeweiligen Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung vorgesehen.
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Aus der nachveröffentlichten
DE 10 2010 046 756 A1 ist ein Trocknermodul mit einer Blasdüseneinheit für erwärmte Blasluft und vorzugsweise eine Strahlereinheit mit wenigstens einem Infrarotstrahler (IR-Strahler) bekannt. Quer zur Förderrichtung des zu trocknenden Bogen- oder Bahnmaterials beträgt die Modulbreite des Trocknermoduls ungefähr einen ganzzahligen Bruchteil der maximalen Formatbreite. Damit sind zumindest zwei quer zur Förderrichtung aneinandergereiht angeordnete Trocknermodule vorgesehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verarbeitungsmaschine und ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, die bzw. das einen automatisierten Trocknungsprozess in einer Verarbeitungsmaschine gestattet.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale der unabhängigen Patentansprüche 1 und 5. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Ein erster Vorteil ist darin begründet, dass der Trocknungsprozess von Druckfarbe sowie Tinte, Lack, einschließlich Farbe oder Lack für Non-Impact-Druckeinrichtungen, und/oder Klebstoff etc. energieeffizienter in der Verarbeitungsmaschine realisierbar ist, indem insbesondere unter Berücksichtigung des Sujets von Druckfarbe, Farbe, Lack und/oder Klebstoff etc. eine jeweilige Strahlungs- / Trocknungsvorrichtung aktivierbar oder deaktivierbar ist. Bevorzugt werden einem Leitstand der Verarbeitungsmaschine für einen Verarbeitungsjob entsprechende Daten bezüglich des Sujets zugeführt und unter Berücksichtigung dieser Daten werden Signale vom Leitstand an eine Steuerungseinrichtung zugeführt. Von der Steuerungseinrichtung wird eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung zumindest über die Formatbreite des Bedruckstoffs unter Berücksichtigung des Sujets zonal angesteuert und aktiviert oder deaktiviert. Alternativ sind die Signale vom Leitstand über eine Maschinensteuerung der Steuerungseinrichtung für eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung zuführbar.
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Die Maschinensteuerung stellt die Informationszentrale der Verarbeitungsmaschine dar und kann eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS bzw. PLC = Programmable Logic Controller) umfassen. An diese Maschinensteuerung werden Informationen in Form von Signalen übertragen und verarbeitet und diese Maschinensteuerung sichert den Informationsfluss zu den einzelnen Werken (Druckwerk, Lackwerk, Ausleger, Folientransferwerk) der Verarbeitungsmaschine. Die Maschinensteuerung kann modular aufgebaut sein und kann darüber hinaus mit weiteren Einrichtungen, wie dem Leitstand und/oder einer Auftragsleitstelle und/oder einer Maschinenvernetzung, schaltungs- und signaltechnisch in Wirkverbindung sein. Je nach Maschinenkonfiguration kann die Maschinensteuerung indirekt, z.B. über den Leitstand, oder direkt, z.B. über die Steuerungseinrichtung für eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung schaltungs- und signaltechnisch in Wirkverbindung sein. Hierbei kann ein Trocknerschaltschrank mit entsprechender Steuerungseinrichtung für zumindest eine Strahlungs- / Trocknungsvorrichtung und zumindest einer Schnittstelle (z.B. CANopen oder MAVO) vorgesehen sein. Ein derartiger Trocknerschaltschrank (mit Steuerungseinrichtung) kann ebenso mit dem Leitstand schaltungs- und signaltechnisch in Wirkverbindung sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung in Umfangsrichtung bzw. Formatlänge des Bedruckstoffs unter Berücksichtigung des Sujets zonal angesteuert und aktiviert oder deaktiviert sein. So kann beispielsweise die jeweilige aktivierte Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung bei der Passage eines voreilenden Bogenmaterials an dessen Bogenende deaktiviert sein bzw. werden und bei Passage des Bogenanfangs eines nacheilenden Bogenmaterials kann die deaktivierte Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung erneut aktiviert sein bzw. werden. In Weiterbildung kann ebenso bei einem Bogenführungszylinder mit wenigstens einem Zylinderkanal eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung unter Berücksichtigung des Zylinderkanaldurchlaufs angesteuert und aktiviert oder deaktiviert werden. So kann beispielsweise die jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung bei Durchlauf eines Zylinderkanals über die Breite des Bogenführungszylinders deaktiviert sein und nach der Passage des Zylinderkanals wieder aktiviert sein.
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Als zweiter Vorteil kann angeführt werden, dass neben der energieeffizienteren Verfahrensweise die Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen verbesserte, d. h. längere Standzeiten erzielen können, indem unter Berücksichtigung des Sujets gezielt nur die notwendigen Bauteile der Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen aktiviert bzw. deaktiviert werden. Daraus resultiert auch ein verringerter Energieeintrag, insbesondere Wärmeeintrag, in den Bedruckstoff. Dies schont insbesondere empfindliche Bedruckstoffe. Der jeweilige Bedruckstoff kann im Wesentlichen verzugsfrei mit perfektem Register verarbeitet werden, so dass ein Beitrag zur Verbesserung der Druckqualität erzielt werden kann. In vorteilhafter Weise können bei der energieeffizienteren Verfahrensweise die üblichen Maschinengeschwindigkeiten im Verarbeitungsprozess beibehalten oder erhöht werden können. In einer Weiterbildung können Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen und Bogenleiteinrichtungen und/oder Gegendruckzylinder (Bogenführungszylinder) jeweils mit Kühleinrichtungen in Wirkverbindung sein. Beispielsweise kann ein Gegendruckzylinder von Innen und/oder Außen gekühlt werden. Bei dieser Ausbildung können die Kühleinrichtungen unter Berücksichtigung des Sujets zonal angesteuert werden und aktiviert bzw. deaktiviert werden.
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Ein dritter Vorteil besteht darin, dass die jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung innerhalb der Verarbeitungsmaschine individuell unter Berücksichtigung des Sujets bzw. Teilsujets zonal angesteuert und aktiviert bzw. deaktiviert werden kann. Weiterhin kann nach einem Aspekt eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung nach der Häufigkeit eines in einer definierten Zone wiederkehrenden Sujets (bzw. Teilsujets) angesteuert und aktiviert bzw. deaktiviert werden. Nach einem weiteren Aspekt kann nach Art der Druckfarbe, Tinte bzw. Farbe für Non-Impact-Druckeinrichtungen (Farbtyp), des Lackes (Lacktyp) bzw. des Klebstoffes die jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung zonal angesteuert und aktiviert bzw. deaktiviert werden. Dabei schließt der Begriff Druckfarbe bzw. Lack beispielhaft auch Deckweiß oder Primer oder Farbe oder Lack für Non-Impact-Druckeinrichtungen ein.
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Nach einem weiteren Aspekt kann nach der Auftragsmenge der Druckfarbe bzw. der Farbe, des Lackes oder des Klebstoffes die jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung zonal angesteuert und aktiviert bzw. deaktiviert werden.
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Nach einem weiteren Aspekt kann eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung unter Berücksichtigung der Reihenfolge der Verarbeitung der Druckfarbe, der Farbe, des Lackes oder des Klebstoffes zonal angesteuert und aktiviert bzw. deaktiviert werden. So können beispielsweise zuerst als Infrarot-Trockner (IR-Trockner) und/oder Thermoluft(Warm-/Heißluft)-Trockner (TL-Trockner) ausgebildete Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen und anschließend als Ultraviolett-Trockner (UV-Trockner) ausgebildete Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung angesteuert werden. Dabei schließt der Begriff “Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung“ auch Elektronenstrahl-Trockner ein.
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In einer weiteren Ausbildung können in den Druckwerken und/oder Lackwerken der Verarbeitungsmaschine bzw. Druckmaschine für den Mehrfarbendruck unter Berücksichtigung des im jeweiligen Werk zu verarbeitenden Farbauszuges oder der Lackart die Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen unterschiedlich angesteuert und aktiviert oder deaktiviert werden. Beispielsweise kann im ersten Werk der Farbauszug “Schwarz“ verarbeitet werden und im dritten Werk der Farbauszug “Gelb“, wobei die dem ersten und dritten Werk zugeordneten Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen unterschiedlich aktiviert oder deaktiviert werden können.
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Je nach Art der eingesetzten Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung ist insbesondere das zu verarbeitende Medium, wie Druckfarbe, Tinte, Lack und Klebstoff etc., beispielsweise seitens des Herstellers auf das Spektrum der speziellen Wellenlängen der Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen abgestimmt. Dies ist insbesondere bei strahlenhärtenden Medien in Verbindung mit der jeweiligen UV- oder Elektronenstrahl-Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung relevant.
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Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine Bogendruckmaschine mit Druck-/Lackwerken und Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen,
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2 einen Bedruckstoff mit einem speziellen Sujet (in Draufsicht).
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1 zeigt als Verarbeitungsmaschine eine Bogenrotationsdruckmaschine, mit wenigstens einem Druckwerk I sowie wenigstens einem in Förderrichtung 5 des Bedruckstoffs 18, hier ein Bogenmaterial, nachgeordneten Lackwerk II. Im vorliegenden Beispiel sind die Druckwerke I jeweils als Offsetdruckwerke ausgebildet, welche in bekannter Weise einen Druckformzylinder 1 (Plattenzylinder), einen Gummituchzylinder 2 (Übertragungszylinder), ein Farbwerk 3 und bei Bedarf ein Feuchtwerk 4 umfassen. Der Gummituchzylinder 2 ist mit einem Bogenführungszylinder 7 in Wirkverbindung, welcher hier als Gegendruckzylinder ausgebildet ist. Gummituchzylinder 2 und Bogenführungszylinder 7 bilden bekanntlich eine Druckzone. In Förderrichtung 5 des Bedruckstoffes 18, speziell des Bogenmaterials, kann nach der Druckzone eine Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 vorgesehen sein, welche zum Bogenführungszylinder 7 (Gegendruckzylinder) in einem definierten Abstand angeordnet ist.
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Dem Bogenführungszylinder 7 (Gegendruckzylinder) des Druckwerks I ist in Förderrichtung 5 des Bedruckstoffes 18 ein weiterer Bogenführungszylinder 8, hier als Transferzylinder ausgebildet, nachgeordnet, wobei zum Bogenführungszylinder 8 in einem Abstand eine Bogenleiteinrichtung 9, bevorzugt mit pneumatischer Unterstützung, benachbart angeordnet ist. Die Bogenführungszylinder 7, 8 weisen Bogenhaltemittel auf, welche bevorzugt als Greifer und/oder Sauger ausgebildet sind.
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Das Lackwerk II umfasst einen Bogenführungszylinder 7 mit Bogenhaltemitteln, welcher hier als Gegendruckzylinder ausgebildet ist. Dem Bogenführungszylinder 7 ist ein Druckformzylinder 1, welcher bevorzugt eine Flexodruckform oder ein Gummituch tragen kann, zugeordnet und beide Zylinder 7, 1 bilden eine Druckbzw. Lackierzone. Das Lackwerk II umfasst eine dem Druckformzylinder 1 zugeordnete Dosiereinrichtung 12, beispielsweise ein Kammerrakel mit gerasteter Auftragwalze und einem Leitungssystem für ein Medium, insbesondere Farbe, Lack oder Reinigungsflüssigkeit. Dem Bogenführungszylinder 7 (Gegendruckzylinder) des Lackwerks II kann – wie bei den Druckwerken I – eine Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 benachbart angeordnet sein.
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In einer weiteren Ausbildung kann zumindest ein Druckwerk I und/oder ein Lackwerk II bzw. bei Bedarf ein Folientransferwerk IV jeweils eine Non-Impact-Druckeinrichtung, beispielsweise als Ink-Jet-Druckeinrichtung, aufweisen. Derartige Non-Impact-Druckeinrichtungen sind bevorzugt in einem definierten Abstand zum Gegendruckzylinder 7 des jeweiligen Werks I, II, IV angeordnet und können unter Berücksichtigung des Sujets von einem Leitstand 16 oder einer Maschinensteuerung 15 angesteuert werden und aktiviert bzw. deaktiviert werden.
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In Förderrichtung 5 des Bedruckstoffes 18 ist dem Lackwerk II ein Ausleger III nachgeordnet. Für den Bogentransport umfasst der Ausleger III einen dem Bogenführungszylinder 7 (Gegendruckzylinder) des Lackwerks II nachgeordneten Bogenführungszylinder 8, als Transferzylinder, mit Bogenleiteinrichtung 9 und einen diesem Bogenführungszylinder 8 nachgeordneten Bogenführungszylinder 7, als Gegendruckzylinder, oder alternativ einen Bogenführungszylinder 8 in der Ausbildung als Transferzylinder. Zum Bogenführungszylinder 7, alternativ Bogenführungszylinder 8, kann in einem Abstand eine Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 benachbart angeordnet sein. Für die Bogenauslage umfasst der Ausleger III eine umlaufende Fördereinrichtung 11 für den Bedruckstoff 18, speziell das Bogenmaterial, zwecks Ablage auf einen Auslegerstapel 10. Eine derartige Fördereinrichtung 11 kann in bekannter Weise als Zugmittelgetriebe mit in Abständen daran angeordneten Bogenhaltemitteln, insbesondere Greifersystemen, ausgebildet sein. Der Bedruckstoff 18 wird von den Bogenhaltemitteln in einer Förderebene in Richtung des Auslegerstapels 10 transportiert und kurz vor der Ablage von einer Bogenbremseinrichtung abgebremst. Oberhalb der Förderebene des Bedruckstoffs 18 kann in einem Abstand wenigstens eine Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 vorgesehen sein. Unterhalb der Förderebene können in einem Abstand eine Bogenleiteinrichtung 9, ggf. mit pneumatischer Unterstützung, sowie eine Bogenbremseinrichtung 13 angeordnet sein. Die Bogenleiteinrichtung 9 kann insbesondere im Bereich der Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 gekühlt sein, beispielsweise mittels an sich bekannten Kühlkanälen.
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Die jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 kann als Ultraviolett-Trockner (UV-Trockner) oder Elektronenstrahl-Trockner oder Infrarot-Trockner (IR-Trockner) oder Thermoluft(Warm-/Heißluft)-Trockner (TL-Trockner) ausgebildet sein. Alternativ sind ebenso derartige Kombinationen realisierbar.
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In einer weiteren Ausbildung kann wie in
1 gezeigt, ein Folientransferwerk
IV als Applikationswerk vorgesehen sein. Dieses Folientransferwerk
IV kann bevorzugt als ein Kaltfolientransferwerk ausgebildet sein. Ein derartiges Kaltfolientransferwerk ist beispielsweise aus
DE 10 2009 002 810 A1 bekannt. Dem Folientransferwerk
IV ist hierbei das Druckwerk
I, alternativ ein Lackwerk
II, zum bildmäßigen Auftrag von Klebstoff in Förderrichtung
5 vorgeordnet. Das Folientransferwerk
IV umfasst einen Bogenführungszylinder
7 in der Ausbildung als Gegendruckzylinder und einen mit dem Bogenführungszylinder
7 einen Pressspalt bildenden weiteren Zylinder
1 oder
2, welcher beispielsweise als Druckformzylinder
1 oder Gummituchzylinder
2 mit wenigstens einem Zylinderkanal ausgebildet sein kann. In Förderrichtung
5 ist dem Pressspalt eine Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung
6 nachgeordnet, welche zum Bogenführungszylinder
7 in eine definierten Abstand angeordnet ist. Unter Berücksichtigung des eingesetzten Klebstoffes, des Kaltfolienmaterials und/oder des Bedruckstoffs
18 kann die jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung
6 insbesondere als Ultraviolett-Trockner (UV-Trockner) bzw. Elektronenstrahl-Trockner, alternativ als Infrarot-Trockner (IR-Trockner) oder als Thermoluft(Warm-/Heißluft)-Trockner (TL-Trockner) oder deren Kombinationen ausgebildet sein. In einer Weiterbildung kann die Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung
6 in Kombination mit dem Transporttakt des Folienmaterials aktiviert bzw. deaktiviert werden.
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Das Folientransferwerk
IV umfasst in an sich bekannter Weise eine Folienvorratsrolle
23 und eine Foliensammelrolle
24. Die Arbeitsweise des Folientransfers ist in
DE 10 2009 002 810 A1 offenbart.
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Die Verarbeitungsmaschine umfasst neben dem wenigstens einen Druckwerk I und/oder dem wenigstens einen Lackwerk II und ggf. dem Folientransferwerk IV eine schaltungs- und signaltechnisch zumindest mit einem Leitstand 16 gekoppelte Steuerungseinrichtung 14, welche schaltungs- und signaltechnisch mit wenigstens einer, bevorzugt mit sämtlichen Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen 6 gekoppelt ist.
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Der Steuerungseinrichtung 14 ist wenigstens ein Signal einer den Verarbeitungsprozess charakterisierenden Größe zuführbar, wobei die Steuerungseinrichtung 14 zum einzelnen Steuern der jeweiligen Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 vorgesehen ist.
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In einer Ausbildung kann dem Leitstand 16 eine Auftragsleitstelle 17 vorgeordnet sein, welche mit dem Leitstand 16 schaltungs- und signaltechnisch gekoppelt ist.
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Dem Leitstand 16 sind für jeweils einen Verarbeitungsjob Daten bezüglich eines jeweiligen Sujets 19 zuführbar und unter Berücksichtigung dieser Daten sind Signale vom Leitstand 16 der Steuerungseinrichtung 14 zuführbar. Von der Steuerungseinrichtung 14 ist eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 über eine Formatbreite 21 des Bedruckstoffs 18 unter Berücksichtigung des Sujets 19 zonal ansteuerbar und entsprechend aktivierbar oder deaktivierbar. In einer weiteren Ausbildung kann die Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 zusätzlich in Umfangsrichtung, d. h. in Förderrichtung 5, mittels Steuerungseinrichtung 14 ansteuerbar und entsprechend aktivierbar oder deaktivierbar sein. Beispielsweise kann in Umfangsrichtung zonal die Formatlänge des Bedruckstoffes 18 berücksichtigt werden und die entsprechende Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 aktiviert sein.
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Zwischen dem Formatende (Hinterkante des Bedruckstoffes 18) und dem nachfolgenden Bedruckstoff 18 (Vorderkante des Bedruckstoffs 18) kann die entsprechende Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 zonal deaktiviert sein. Anschließend wird bzw. kann die Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 wieder aktiviert sein etc. Bei Bogenführungszylindern 8, 9 mit wenigstens einem Zylinderkanal kann diese Verfahrensweise ebenso realisierbar sein.
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In einer Ausbildung ist die jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 derart ausgebildet und ansteuerbar, dass bei UV-, Elektronenstrahl- sowie IR-Trocknern über die Formatbreite 21 angeordnete Segmente 20 vorgesehen sind, welche durch Strahl-/Leuchtmittel (nachfolgend als Leuchtmittel bezeichnet) gebildet sind.
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Unter Berücksichtigung des Sujets 19 sind diese segmentierten Leuchtmittel zonal zumindest von der Steuereinrichtung 14 ansteuerbar und dementsprechend aktivierbar oder deaktivierbar.
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Die Leuchtmittel können beispielsweise als LED (light-emitting diode) ausgebildet sein und eine Infrarotstrahlung oder eine Ultraviolettstrahlung bzw. Elektronenstrahlung von jeweils entsprechender Wellenlänge erzeugen.
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In einer weiteren Ausbildung ist die jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 derart ausgebildet und ansteuerbar, dass bei TL-Trocknern über die Formatbreite 21 angeordnete Segmente 20 vorgesehen sind, welche u. a. auch Düsen für den Heißluft-/Warmluftdurchtritt umfassen. Unter Berücksichtigung des Sujets 19 sind diese segmentierten Düsen zonal zumindest von der Steuereinrichtung 14 ansteuerbar und dementsprechend aktivierbar oder deaktivierbar.
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In einer Weiterbildung kann zusätzlich von der Steuerungseinrichtung 14 eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 in Umfangsrichtung, d.h. in Förderrichtung 5 des Bedruckstoffs 18, unter Berücksichtigung des Sujets 19 zonal angesteuert und aktiviert oder deaktiviert sein.
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2 zeigt beispielhaft einen Ausschnitt aus einem Bedruckstoff 18, welcher ein Sujet 19, hier durch die Teilsujets 19.1 und 19.2 gebildet, aufweist.
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Über die Formatbreite 21 ist in einem Abstand zum Bedruckstoff 18 eine Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 angeordnet, welche durch eine Mehrzahl von einzeln angeordneten Segmenten 20 gebildet ist. Unter Berücksichtigung des Sujets 19 sind die Segmente 20 im Bereich der Teilsujets 19.1 und 19.2 aktiviert und mit dem Bezugszeichen 20’ versehen. Hingegen sind die nicht aktivierten Segmente 20 mit dem Bezugszeichen 20 versehen.
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In Umfangsrichtung, d.h. in Förderrichtung 5 des Bedruckstoffs 18, betrachtet ist das Teilsujet 19.1 lediglich einmal vorhanden. Hierbei kann es vorteilhaft sein, die Segmente 20 nach der Passage des einzelnen Teilsujet 19.1 an der Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 zu deaktivieren.
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Dagegen ist das Teilsujet 19.2 mehrfach und in Förderrichtung 5 wiederkehrend vorhanden. Hierbei kann es vorteilhaft sein, die Segmente 20 ständig aktiviert zu halten.
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Das Arbeitsverfahren ist wie folgt: Dem Leitstand 16 werden für einen jeweiligen Verarbeitungsjob, bei Bedarf auch für einen nachfolgenden Verarbeitungsjob bzw. weitere Verarbeitungsjobs, Daten bezüglich des Sujets 19 zugeführt und unter Berücksichtigung dieser Daten werden Signale vom Leitstand 16 aus der Steuerungseinrichtung 14 zugeführt. Von der Steuerungseinrichtung 14 wird eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 innerhalb der Verarbeitungsmaschine über die Formatbreite 21 des Bedruckstoffs 18 unter Berücksichtigung des Sujets 19 zonal angesteuert und aktiviert oder deaktiviert.
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In einer weiteren Ausbildung können die Signale vom Leitstand 16 über eine Maschinensteuerung 15 an die Steuerungseinrichtung 14 zugeführt werden.
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Die Verarbeitungsmaschine umfasst wenigstens einen Signalgeber 22 für die Maschinengeschwindigkeit und/oder die Winkellage der relevanten Zylinder. Diese Signalgeber 22 sind schaltungs- und signaltechnisch mit der Maschinensteuerung 15 gekoppelt, wobei der Maschinensteuerung 15 von dem wenigstens einen Signalgeber 22 generierte Signale direkt zugeführt werden.
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In einer weiteren Ausbildung kann von der Steuerungseinrichtung 14 eine jeweilige Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung 6 in Umfangsrichtung, d. h. in Förderrichtung 5 des Bedruckstoffs 18, unter Berücksichtigung des Sujets 19 zonal angesteuert werden und entsprechend aktiviert oder deaktiviert werden.
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In der Verarbeitungsmaschine können ebenso unterschiedliche Strahlungs-/Trocknungsvorrichtungen 6, beispielsweise TL-Trockner in Kombination mit IR-Trocknern oder IR-Trockner in Kombination mit UV-Trocknern etc. vorgesehen sein, welche nach der o. g. Verfahrensweise betrieben werden können.
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In einer Ausbildung kann dem Leitstand 16 eine Auftragsleitstelle 17 vorgeordnet sein, welche mit dem Leitstand 16 schaltungs- und signaltechnisch gekoppelt ist. Von dieser Auftragsleitstelle 17 können die Daten bezüglich des Sujets 19 dem Leitstand 16 zugeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckformzylinder
- 2
- Gummituchzylinder
- 3
- Farbwerk
- 4
- Feuchtwerk
- 5
- Förderrichtung
- 6
- Strahlungs-/Trocknungsvorrichtung
- 7
- Bogenführungszylinder (Gegendruckzylinder)
- 8
- Bogenführungszylinder (Transferzylinder)
- 9
- Bogenleiteinrichtung
- 10
- Auslegerstapel
- 11
- Fördereinrichtung
- 12
- Dosiereinrichtung
- 13
- Bogenbremseinrichtung
- 14
- Steuerungseinrichtung
- 15
- Maschinensteuerung
- 16
- Leitstand
- 17
- Auftragsleitstelle
- 18
- Bedruckstoff
- 19
- Sujet
- 20
- Segment
- 21
- Formatbreite
- 22
- Signalgeber
- 23
- Folienvorratsrolle
- 24
- Foliensammelrolle
- I
- Druckwerk
- II
- Lackwerk
- III
- Ausleger
- IV
- Folientransferwerk
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1142711 A1 [0002]
- DE 102010046756 A1 [0003]
- DE 102009002810 A1 [0024, 0025]