DE102012214886A1 - Schuhboden mit Laufsohle mit einem Profil, sowie Schuh mit einem solchen - Google Patents
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Abstract
Erfindungsgemäß ist zunächst vorgesehen, dass bei einem Schuhboden mit Laufsohle mit einem Profil, das eine Vielzahl von Stollen aufweist, als Besonderheit die Stollen eine in Laufrichtung gesehen nach vorne verbreiterte Fläche aufweisen. Es hat sich in Versuchen gezeigt, dass insbesondere in rutschgefährdeter Umgebung bei gleicher Flächengröße der Stollen eine besonders große Rutschhemmung nach vorne bei ausreichender Rutschhemmung zur Seite bewirkt werden kann. Bei Vergleichsversuchen zeigte sich, dass andere geläufige geometrische Figuren, wie zum Beispiel Rauten, Kreise oder Ellipsen in Längsrichtung und quer dazu, schlechter abgeschnitten.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schuhboden mit Laufsohle mit einem Profil, sowie einen Schuh mit einem solchen.
- Der Schuhboden befindet sich in Abgrenzung zum Schuhschaft unterhalb des Fußes und besteht üblicherweise aus mehreren Lagen/Schichten, die auch als „Sohlen” bezeichnet werden. Eine mögliche und oft anzutreffende Aufteilung des Schuhbodens (vom Fuß in Richtung Untergrund) sähe wie folgt aus: a) Decksohle oder Teildecksohle (nur auf den hinteren Teil der Innensohle aufgeklebt), b) Brandsohle (Innensohle); c) Ausballung (Material zur Einebnung der Fläche, das zugleich als Dämpfung und Isolierung dient); d) Zwischensohle (eventuell mehrere Schichten/Zwischensohlen); und e) Laufsohle (Außensohle). Die Laufsohle bildet dabei die eigentliche Lauffläche eines Schuhs, der sich in direktem Kontakt zum Untergrund befindet. Die Laufsohle weist häufig ein Profil zur Rutschhemmung auf, welches zahlreiche nach unten gerichtete Stollen umfasst. Die Fläche der Stollen steht bei glattem festen Untergrund auf diesem auf und sinkt ein in weichen Untergrund unter Hinterlassung eines charakteristischen Fußabdrucks.
- Die Auswahl der Form der vom Stollen gebildeten Fläche ist häufig von stilistischen Überlegungen geprägt und erfüllt außerdem die Funktion einer Rutschhemmung, insbesondere bei feuchtem Untergrund. Die Stollen werden häufig gebildet durch das Herausnehmen von Linien aus der Laufsohle. Aus Sicht des Anwenders ist das Ausgleiten/Ausrutschen nach vorne besonders verletzungsträchtig, da eine Abstützung durch Hände, ein Abfangen durch einen Ausfallschritt oder ein geschicktes Abrollen des Körpers kaum möglich ist.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Schuhboden mit Laufsohle mit einem Profil, sowie einen Schuh mit einem solchen bereitzustellen.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Schuhboden mit Laufsohle mit einem Profil mit den Merkmalen des Hauptanspruchs. Ein entsprechender Schuh ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß ist zunächst vorgesehen, dass bei einem Schuhboden mit Laufsohle mit einem Profil, das eine Vielzahl von Stollen aufweist, als Besonderheit die Stollen eine in Laufrichtung gesehen nach vorne verbreiterte Fläche aufweisen. Es hat sich in Versuchen gezeigt, dass insbesondere in rutschgefährdeter Umgebung bei gleicher Flächengröße der Stollen eine besonders große Rutschhemmung nach vorne bei ausreichender Rutschhemmung zur Seite bewirkt werden kann. Bei Vergleichsversuchen zeigte sich, dass andere geläufige geometrische Figuren, wie zum Beispiel Rauten, Kreise oder Ellipsen in Längsrichtung und quer dazu, schlechter abgeschnitten.
- Eine überdurchschnittliche Rutschhemmung wurde dann festgestellt, wenn die Fläche des Stollens als Dreieck ausgeführt ist, wobei weitere Verbesserungen feststellbar waren, wenn eine, zwei oder alle drei Seitenlinien konvex verlaufen, so dass sich ein ausgebauchtes Dreieck ergibt. Günstig ist es auch, wenn das Dreieck „schlank” ist, also die in Laufrichtung vorne liegende Seitenlinie kürzer als die beiden anderen Seitenlinien des Dreiecks.
- Überraschenderweise ergab sich eine weitere Verbesserung, wenn die in Laufrichtung gesehen vordere konvexe Seitenlinie einen konkaven Abschnitt aufweist, der insbesondere zentriert zur Längsachse des Stollens ausgebildet ist. Diese Seitenlinie umfasst also drei Abschnitte zwischen den Ecken, nämlich von links nach rechts einen konvexen, einen konkaven und einen konvexen.
- Vorzugsweise sind die Stollen spiegelsymmetrisch ausgebildet, wobei die Spiegelachse im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Schuhbodens verläuft. Die Längsachse des Schuhs verläuft im Wesentlichen, das heißt ca. +/–20° zu Laufrichtung des Schuhs.
- In einer weiteren fabelhaften Ausgestaltung sind im Bereich der vom Dreieck gebildeten Ecken der Stollen in das Innere des Dreiecks weisende Schlitze vorgesehen. Diese ermöglichen die kurzfristige Aufnahme von rutschgefährlichen Substanzen und sorgen für eine überraschend große zusätzliche Rutschhemmung. In Versuchen hat sich gezeigt, dass vorzugsweise deren Länge 30–50% der Höhe des Dreiecks ausmachen und/oder die Schlitze oder deren Verlängerungen sich in einem Punkt im Inneren des Dreiecks schneiden.
- Wenn die Schlitze sich keilförmig in Richtung auf das Innere des Dreiecks verjüngen, erzielt man geringfügig verbesserte Eigenschaften.
- Möglichst viele Stollen können dann auf beschränktem Raum untergebracht werden, wenn diese in gleicher Ausrichtung in von vorne nach hinten verlaufenden Reihen angeordnet sind, welche vorzugsweise nebeneinander und gegeneinander versetzt angeordnet sind. Es ist daher ausreichend, nur einen bestimmten Abschnitt der Laufsohle mit Bezug auf Rutschhemmung und gegebenenfalls weiteren Eigenschaften (Feuchtigkeit-, Säure-, Hitzebeständigkeit, etc.) zu optimieren und daher mit entsprechend hochwertigeren Materialien zu versehen.
- Es ist daher ausdrücklich bevorzugt, dass die Stollen in einem bestimmten Abschnitt der Laufsohle angeordnet sind. Dabei wurde festgestellt, dass eine Anordnung der Stollen im vorderen, äußeren Bereich der Sohle, also ungefähr im Bereich der vorderen Aufstandsfläche eines menschlichen Fußes, ausreichend ist. Der Begriff „äußerer Bereich” bezieht sich nicht auf eine einzige Sohle, also den Randbereich zu beiden Seiten einer einzigen Sohle, sondern bezieht sich vielmehr auf ein Paar Schuhe. Der äußere Bereich ist also nur auf der Seite des Schuhs, auf dem die kleinen Zehen sind. Der innere Bereich würde sich dagegen auf die Seite beziehen, wo der große Zeh ist.
- Dies eröffnet die Möglichkeit, dass vorzugsweise die Laufsohle in dem bestimmten Abschnitt aus einem anderen Material als die übrige Laufsohle besteht. Die für die unterschiedlichen Abschnitte benötigten Materialien können also unabhängig von einander ausgewählt und somit für den jeweiligen Zweck optimiert werden. Vorzugsweise besteht der bestimmte Abschnitt der Laufsohle aus einem rutschhemmenderem Material als die übrige Laufsohle. Beispielsweise kann die übrige Laufsohle aus PUR (Polyurethan) und/oder die Laufsohle in dem bestimmten Abschnitt aus TPU (Thermoplastisches Elastomer auf Urethanbasis) oder Gummi bestehen. Im Sinne der oben genannten unabhängigen Optimierung der beiden Abschnitte kann auch außerhalb des bestimmten Abschnitts ein anderes Profil vorgesehen sein.
- Unter Berücksichtigung des beabsichtigten Einsatzzwecks des Schuhbodens im Bereich der Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhe hatte sich als förderlich erwiesen, wenn die Stollen um 2,3–5 mm hervorstehen, also nach unten ragen.
- Es ist ferner ein Schuh, insbesondere Sicherheitsschuh mit einer Schutzkappe aus Metall oder Kunststoff zum Schutz der Zehen beansprucht, mit dem oben beschriebenen Schuhboden.
- Sicherheitsschuhe sind Halbschuhe und Stiefel, die als Schutzkleidung eingesetzt werden. Vorgeschrieben werden diese z. B. von der Berufsgenossenschaft in der Industrie oder im Bauwesen. Sicherheitsschuhe sind im vorderen Teil des Schuhs (zwischen Futter und Außenschaft) mit einer Schutzkappe aus Metall oder Kunststoff zum Schutz der Zehen ausgestattet. Das Obermaterial ist in der Regel Leder und die Schuhsohle besteht aus Gummi, PU oder thermoplastischen Elastomeren.
- Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den beigefügten Figuren. Ebenso können die vorstehend genannten und noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsbeispiele sind nicht abschließend zu verstehen und haben beispielhaften Charakter.
-
1 zeigt den erfindungsgemäßen Schuhboden1 von unten, so dass nur die Laufsohle2 mit ihrem Profil mit unterschiedlichen Stollen3 ,4 ,5 ,6 zu sehen ist. Die erfindungsgemäß angegebenen Stollen6 sind in Laufrichtung L gesehen nach vorne verbreitert in Gestalt eines Dreiecks mit drei konvex verlaufenden Seitenlinien61 ,62 ,63 . - Die in Laufrichtung gesehen vordere Seitenlinie
61 ist zwar grundsätzlich konvex ausgebildet, hat aber einen mittleren anders herum geschwungenen konkaven Abschnitt611 , der zentriert zur Längsachse des Stollens6 ausgebildet ist. Dabei sind die Stollen spiegelsymmetrisch ausgebildet mit einer im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Schuhbodens verlaufenden Spiegelachse. - Im Bereich der vom Dreieck gebildeten Ecken der Stollen sind in das Innere des Dreiecks weisende Schlitze
64 vorgesehen, deren Verlängerungen sich in einem Punkt im Inneren des Dreiecks schneiden. Die Schlitze64 verjüngen sich keilförmig in Richtung auf das Innere des Dreiecks. - Schließlich ist zu erkennen, dass die erfindungsgemäßen Stollen
6 in einem bestimmten Abschnitt7 der Laufsohle angeordnet sind, nämlich im vorderen, äußeren Bereich, welcher der vorderen Aufstandsfläche des menschlichen Fußes entspricht. Dieser bestimmte Abschnitt besteht aus einem anderen besonders rutschhemmenden Material als die übrige Laufsohle. Außerhalb des bestimmten Abschnitts7 weist die Laufsohle ein anderes Profil auf.
Claims (10)
- Schuhboden (
1 ) mit Laufsohle (2 ) mit einem Profil, das eine Vielzahl von Stollen (3 ,4 ,5 ,6 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass Stollen (6 ) vorgesehen sind, die eine in Laufrichtung (L) gesehen nach vorne verbreiterte Fläche aufweisen, insbesondere nach Art eines Dreiecks, wobei vorzugsweise eine, zwei oder alle drei Seitenlinien (61 ,62 ,63 ) konvex verlaufen. - Schuhboden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Seitenlinie (
61 ) konvex ausgebildet ist mit einem konkaven Abschnitt (611 ), der insbesondere zentriert zur Längsachse des Stollens ausgebildet ist. - Schuhboden nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stollen spiegelsymmetrisch ausgebildet sind, wobei die Spiegelachse im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Schuhbodens verläuft.
- Schuhboden nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der vom Dreieck gebildeten Ecken der Stollen in das Innere des Dreiecks weisende Schlitze (
64 ) vorgesehen sind, deren Länge vorzugsweise 30–50% der Höhe des Dreiecks ausmachen und/oder die Schlitze oder deren Verlängerungen sich in einem Punkt im Inneren des Dreiecks schneiden. - Schuhboden nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (
64 ) sich keilförmig in Richtung auf das Innere des Dreiecks verjüngen. - Schuhboden nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stollen in gleicher Ausrichtung in von vorne nach hinten verlaufenden Reihen angeordnet sind, welche vorzugsweise nebeneinander und gegeneinander versetzt angeordnet sind.
- Schuhboden nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stollen in einem bestimmten Abschnitt (
7 ) der Laufsohle angeordnet sind, insbesondere im vorderen, äußeren Bereich. - Schuhboden nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufsohle in dem bestimmten Abschnitt aus einem anderen Material als die übrige Laufsohle besteht, insbesondere einem rutschhemmenderem als die übrige Laufsohle, wobei vorzugsweise die übrige Laufsohle aus PUR besteht und/oder die Laufsohle in dem bestimmten Abschnitt aus TPU oder Gummi besteht, und/oder außerhalb des bestimmten Abschnitts ein anderes Profil aufweist.
- Schuhboden nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stollen 2,3–5 mm hervorstehen.
- Schuh, insbesondere Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuh mit einer Schutzkappe aus Metall oder Kunststoff zum Schutz der Zehen und mit einem Schuhboden nach einem der vorherigen Ansprüche.
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DE201210214886 DE102012214886A1 (de) | 2012-08-22 | 2012-08-22 | Schuhboden mit Laufsohle mit einem Profil, sowie Schuh mit einem solchen |
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DE102012214886A1 true DE102012214886A1 (de) | 2014-02-27 |
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ID=50069559
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DE202022002319U1 (de) | 2022-10-28 | 2022-11-16 | Achim Helbig | Unterlegsohle für Schuhboden |
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2012
- 2012-08-22 DE DE201210214886 patent/DE102012214886A1/de not_active Ceased
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