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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere eine Schaltungsanordnung, und ein entsprechendes Verfahren zur Basisbandverarbeitung eines empfangenen Datenrahmens.
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Viele Kommunikationssysteme, bei denen eine Datenübertragung in Form von Datenrahmen (engl. frame) oder Pakten erfolgt, erlauben eine Verwendung unterschiedlicher Übertragungsparameter auf Seite des Senders. Die Übertragungsparameter können während ein und derselben Datenübertragung zwischen einem Sender und einem oder mehreren Empfängern dynamisch verändert werden. Eines von vielen Beispielen für eine solche Vorgehensweise ist die Übertragung nach dem für WLANs geltenden Standard IEEE 802.11.
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Beispiele solcher Übertragungsparameter sind Parameter, welche eines aus einer Vielzahl zur Verfügung stehender Modulations- und Kodierungsschemata identifizieren, mit Hilfe derer eine Datenübertragung durch ein betreffendes Übertragungsmedium zur Laufzeit an geänderte Übertragungsbedingungen und -anforderungen angepasst werden kann. Bei einer Verschlechterung von Eigenschaften eines Übertragungskanals beispielsweise kann zur Kompensation auf einer niedrigere Modulationsart oder eine bessere Kanalkodierung umgeschaltet werden. Einer Empfängervorrichtung wird das verwendete Modulations- und Kodierungsschema üblicherweise framebasiert durch Signalisierungsdaten mitgeteilt.
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Modulation bezeichnet in diesem Zusammenhang die Verwendung digitaler Modulationsverfahren, also Verfahren, die ein oder mehrere digitale Datenbits einem zu sendenden Symbol zuordnen. Allgemein bekannte digitale Modulationsverfahren sind PSK (phase hift keying), FSK (frequency shift keying), ASK (amplitude shift keying) und QAM (Quadraturamplitudenmodulation). Jedes dieser Verfahren kann durch die Anzahl an möglichen unterschiedlichen Symbolen / Zuständen in weitere Modulationsarten unterteilt werden:
- – BPSK (binary phase shift keying): 1 bit pro Symbol, zwei mögliche Zustände,
- – QPSK (quarternary psk), 2 bit pro symbol. vier mögliche Zustände,
- – 16-QAM: 4 bit pro Symbol, 16 mögliche Zustände.
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Bei Verwendung von OFDM als Modulationsverfahren kann zusätzlich für jeden Unterträger mit einem solchen digitalen Modulationsverfahren (meist PSK) ein Symbol zugeordnet werden.
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Die Signalisierungsdaten können beispielsweise in Form von Seiteninformation im Datenrahmen, beispielsweise als ein Signalfeld (SF) enthalten sein, das den ebenfalls im Datenrahmen enthaltenen Datensymbolen vorangestellt ist. Die Kodierung und Modulation des Signalfeldes selbst ist dem Empfänger dabei stets bekannt.
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Nach der Verarbeitung des Signalfeldes werden die für die Übertragung verwendeten Parameter extrahiert, und die Datensymbolverarbeitung beginnt.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur Basisbandverarbeitung eines in Form von Basisbandsignalen vorliegenden Datenrahmens angegeben, der mindestens ein Datensymbol und dem Datensymbol zugeordnete Signalisierungsdaten enthält, umfassend:
- – eine Verarbeitungseinheit, die ausgebildet ist, aus den empfangenen Signalisierungsdaten mindestens einen Übertragungsparameterwert, nachfolgend als tatsächlicher Übertragungsparameterwert bezeichnet, zu extrahieren und anschließend eine Verarbeitung des Datensymbols gemäß seinem zugeordneten tatsächlichen Übertragungsparameterwert durchzuführen und ein Verarbeitungsergebnis auszugeben,
wobei die Verarbeitungseinheit zusätzlich ausgebildet ist, auf den Empfang des Datenrahmens hin und bevor der tatsächliche Übertragungsparameterwert extrahiert ist, mindestens einen spekulativen Übertragungsparameterwert für den tatsächlichen Übertragungsparameterwert zu bestimmen, dem Datensymbol zuzuordnen, und die Verarbeitung des Datensymbols gemäß diesem ermittelten spekulativen Übertragungsparameterwert zu beginnen.
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Der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die eingangs beschriebene, bekannte Vorgehensweise bedingt, dass bei einem kontinuierlichen Empfangsdatenstrom die empfangenen Datensymbole zumindest teilweise nicht unmittelbar im Anschluss an die Signalisierungsdaten verarbeitet werden können, abhängig von einer Zeitspanne, die für eine Verarbeitung der Signalisierungsdaten sowie für eine Extraktion der Übertragungsparameter aus den verarbeiteten Signalisierungsdaten benötigt wird. Vielmehr müssen gemäß dem Stand der Technik die empfangenen Datensymbole bis zum Abschluss der Extraktion der Übertragungsparameter zwischengespeichert werden. Erst nach der Extraktion der Übertragungsparameter kann mit der Verarbeitung der Datensymbole gemäß den extrahierten Übertragungsparametern begonnen werden.
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Die vorliegende Erfindung schlägt demgegenüber vor, mit der Verarbeitung eines Datensymbols des Datenrahmens nicht zu warten, bis die tatsächlichen Übertragungsparameterwerte des Datensymbols aus den Signalisierungsdaten extrahiert worden ist und somit für die Verarbeitung des Datensymbols zur Verfügung stehen. Die Verarbeitung des Datensymbols kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bereits vor Abschluss der Extraktion des tatsächlichen Übertragungsparameterwertes spekulativ gemäß dem spekulativen Wert des Übertragungsparameters begonnen werden.
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Damit kann im Ergebnis die Basisbandverarbeitung der Datensymbole eines Datenrahmens insgesamt beschleunigt werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.
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Die spekulative Verarbeitung kann mit Hilfe nur eines oder mehrerer spekulativer Übertragungsparameterwerte erfolgen. Mit anderen Worten können, müssen jedoch nicht alle bei einer Übertragung relevanten Übertragungsparameterwerte zusätzlich spekulativ ermittelt werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat zusätzlich eine Vergleichseinheit, welche ausgebildet ist, nach Extraktion des tatsächlichen Übertragungsparameterwerts den spekulativen mit dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert nach einem vordefinierten Gleichheitskriterium zu vergleichen und ein Vergleichsergebnis auszugeben. Das Gleichheitskriterium kann beispielsweise eine exakte Übereinstimmung der Übertragungsparameterwerte fordern. Alternativ kann es einen Toleranzbereich der Abweichung zwischen einem spekulativen und dem betreffenden tatsächlichen Übertragungsparameterwert berücksichtigen, so dass auch bei geringfügigen Abweichungen eine Beschleunigung erzielt wird, welche eine für die Basisbandverarbeitung akzeptable Ungenauigkeit oder Fehlerquote in Kauf nimmt.
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Vorzugsweise ist bei Vorsehen der Vergleichseinheit die Verarbeitungseinheit mit der Vergleichseinheit verbunden und ausgebildet,
- a) wenn das Vergleichsergebnis anzeigt, dass das Übereinstimmungskriterium nicht erfüllt ist, ein bis dahin ermitteltes Ergebnis der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert zu verwerfen sowie die Verarbeitung des betreffenden Datensymbols gemäß dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert erneut zu beginnen, und
- b) wenn das Vergleichsergebnis anzeigt, dass das Übereinstimmungskriterium erfüllt ist, anstelle der Verarbeitung des Datensymbols gemäß dem zugeordneten tatsächlichen Übertragungsparameterwert die Verarbeitung des Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert bis zu ihrem Abschluss fortzusetzen, wenn sie noch nicht beendet ist, und das so ermittelte Ergebnis der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert als das Verarbeitungsergebnis auszugeben.
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Bei Vorsehen der Vergleichseinheit ist in einer Ausführungsform zusätzlich ein mit der Verarbeitungseinheit verbundener Eingangsspeicher vorhanden. Die Verarbeitungseinheit ist ausgebildet, das Datensymbol so, wie es von der Vorrichtung für die Basisbandverarbeitung empfangen wurde, im Eingangsspeicher zwischenzuspeichern und, wenn das Vergleichsergebnis anzeigt, dass das Übereinstimmungskriterium nicht erfüllt ist, aus dem Zwischenspeicher zur Verarbeitung gemäß dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert abzurufen.
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Für die Ermittlung des mindestens einen spekulativen Übertragungsparameters ist in einer Ausführungsform eine Spekulationseinheit vorgesehen. Diese kann eine Untereinheit der Verarbeitungseinheit sein oder extern zur Verarbeitungseinheit angeordnet sein.
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Nachfolgend wird ohne Einschränkung dieser Möglichkeiten als Beispiel angenommen, dass die Spekulationseinheit nahtlos in die Verarbeitungseinheit integriert ist, so dass hierbei von einer Funktionalität der Verarbeitungseinheit selbst gesprochen werden kann.
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Es sind verschiedene technische Lösungen zur Bestimmung des spekulativen Übertragungsparameters verwendbar. In einer besonders einfachen Ausführung werden alle betroffenen Übertragungsparameter nach derselben Methode bestimmt. Zur Optimierung des Spekulationserfolgs ist in einer anderen Ausführung für mindestens einen der betroffenen Übertragungsparameter die Methode zu seiner spekulativen Bestimmung individuell vorauswählbar. In einer weiteren Ausführungsform ist die Methode zur Bestimmung eines oder mehrerer spekulativer Übertragungsparameter zur Laufzeit veränderbar. Hierzu kann beispielsweise unter Rückgriff auf in der Vergangenheit ermittelte Vergleichsergebnisse eine Erfolgsquote der spekulativen Verarbeitung ermittelt werden und bei Unterschreiten einer vorbestimmten Erfolgsquote eine andere Methode zur Bestimmung eines oder mehrerer der Übertragungsparameter ausgewählt werden. Auch diese Funktionalität kann in der Spekulationseinheit oder aber in der Verarbeitungseinheit implementiert sein.
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Bei einer Gruppe von Methoden zur Bestimmung des spekulativen Übertragungsparameters ist die Verarbeitungseinheit ausgebildet, den dem Datensymbol zugeordneten tatsächlichen Übertragungsparameter für eine vorbestimmte Zeitspanne abzuspeichern, die mindestens eine bis zum Abschluss der Verarbeitung eines unmittelbar nachfolgenden Datensymbols benötigte Verarbeitungszeitspanne dauert. Je nach Methode kann auch eine über die Verarbeitung zahlreicher Datenrahmen sich erstreckende Zeitspanne für die Zwischenspeicherung vorgesehen sein.
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Zusätzlich ist die Verarbeitungseinheit hierbei vorzugsweise ausgebildet, den dem aktuell zu verarbeitenden Datensymbol zugeordneten spekulativen Übertragungsparameterwert in unterschiedlichen Varianten entweder
- a) unter Heranziehen eines einzigen tatsächlichen Übertragungsparameterwerts, der einem zeitlich unmittelbar vorangehenden Datensymbol zugeordnet ist, oder
- b) unter Heranziehen mehrerer tatsächlicher Übertragungsparameterwerte, die mehreren zeitlich vorangehend empfangenen Datensymbolen eines oder mehrerer Datenrahmen zugeordnet sind, zu bestimmen. In einer weiteren Variante sind beide Alternativen a) und b) implementiert und stehen zur Auswahl.
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Zur Implementierung einer weiteren Variante ist die Verarbeitungseinheit ausgebildet, den spekulativen Übertragungsparameterwert mittels Durchführung eines vordefinierten Musteranalyse-Algorithmus unter Heranziehung mehrerer tatsächlicher Übertragungsparameterwerte zu bestimmen, die den Datensymbolen mehrerer zuvor empfangener Datenrahmen zugeordnet sind.
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Ein Beispiel für ein Musteranalyseverfahren ist nachfolgend erläutert: eine Empfangsstation A erhält Daten von zwei verschiedenen Sendestationen B und C, wobei B und C unterschiedliche Übertragungsparameter verwenden. Jede der Stationen B und C hält für sich aber die Übertragungsparameter konstant. Gehen jetzt Frames in der Reihenfolge B C B C B C bei der Empfangsstation A ein, ermittelt die Musteranalyse, dass die Übertragungsparameter B und C sich stets abwechseln. Auf der Grundlage dieses messbaren Musters in den Übertragungsparameterwerten der eingehenden Empfangsdaten trifft die Verarbeitungseinheit bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Vorhersage und bestimmt den spekulativen Übertragungsparameterwert so, dass er dem erfassten Muster entsprechend den Übertragungsparameterwert der Stationen B und C alternierend setzt. Bei einem Dateneingang der Reihenfolge B B C B B C dagegen würde für jeden dritten Rahmen die Parameterart C vorhergesagt werden, ansonsten die Übertragungsparameter von B.
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Bei einer für einen simultanen Mehrstationsbetrieb geeigneten Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Station A in parallelem Betrieb Übertragungen von verschiedenen Stationen B und C empfangen kann, wobei die Stationen B und C als Sender typischerweise unterschiedliche Übertragungsparameterwerte verwenden. Eine für die Station A als Empfänger vorgesehene Ausführungsform hat eine Verarbeitungseinheit, die zusätzlich ausgebildet ist, ein Maß für eine jeweilige Empfangsfeldstärke der Übertragungen von den verschiedenen Sendestationen B und C zu ermitteln. Das Maß für die Empfangsfeldstärke liegt in einem Empfänger oft bereits außerhalb der Basisbandverarbeitung vor und muss dann nicht noch einmal separat gemessen werden, sondern kann lediglich aus einem dafür vorgesehenen Speicher abgerufen werden. Die Verarbeitungseinheit ist ausgebildet, die einer jeweiligen Sendestationen zugeordnete Feldstärkeinformation zur Identifizierung der jeweiligen Sendestation eines eingehenden Frames heranzuziehen und mit dem von der betreffenden Sendestation zuvor verwendeten Übertragungsparameter zu verknüpfen, indem dieser als spekulativer Übertragungsparameter für die spekulative Verarbeitung von Datensymbolen verwendet wird.
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Damit wird eine Verknüpfung der spekulativen Vorhersage des Übertragungsparameterwerts mit einem weiteren Systemparameter ermöglicht, nämlich der empfängerseitig registrieren Feldstärkeinformation der Übertragung von einem jeweiligen Sender. In Anlehnung an das obige Beispiel wird entsprechend dem aufgetretenen Muster aufgrund der erfassten Feldstärkeinformationen dann ebenso abwechselnd B oder C vorhergesagt. Vorteil dieses Ausführungsbeispiel ist, dass es eine aufwändigere Musteranalyse ersetzen kann. Denn sind in dem gleichen Szenario die Stationen B und C unterschiedlich weit von A entfernt, werden die verwendeten Übertragungsparameter (des Senders B bzw. C) mit der jeweiligen Empfangsfeldstärke verknüpft. Die Empfangsfeldstärke steht typischerweise bereits nach dem Eingang der Präambelsequenz zur Verfügung, also vor dem Eingang des Signalfeldes. Wenn in der Vergangenheit den Rahmen der Station B nun ein Feldstärkewert X und den Rahmen der Station C ein davon signifikant verschiedener Feldstärkewert Y zugeordnet werden konnte, kann beim Eingang eines neuen Rahmens anhand des Feldstärkewertes entschieden werden, ob die Parametervorhersage B oder C lautet. Bei dieser Vorgehensweise ist keine Musteranalyse notwendig. Auch für eine Musteranalyse nur schwer zugängliche zufällige Folgen verwendeter Übertragungsparameterwerte können über die Empfangsfeldstärke zutreffend vorhergesagt werden (z. B. B B C C C B C C B B B B C B C B ...).
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Diese Vorgehensweise ist auf mehr als drei Stationen erweiterbar. Die Verarbeitung von Signalfeld und Datensymbolen kann zeitsequentiell erfolgen. Dies erfordert bei einer Hardwareimplementierung einen geringen Schaltungsaufwand und ist flächensparend. Die Verarbeitungseinheit ist zur Vermeidung fehlerbehafteter Ausgaben ausgebildet, eine Ausgabe des Ergebnisses der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert zu unterlassen, bevor das Vergleichsergebnis vorliegt. Abhängig von der für den Vergleich zwischen spekulativem und tatsächlichem Übertragungsparameterwert benötigten Zeit ist die Verarbeitungseinheit bei dieser Ausführung in einer ersten Variante ausgebildet, eine Verarbeitungspause vorbestimmter Dauer zwischen der Verarbeitung des Signalfelds und der Verarbeitung der Datensymbole am Eingang einzufügen. In einer zweiten Variante dieser Ausführungsform ist die Verarbeitungseinheit, damit bei einem Misserfolg der Spekulation keine fehlerbehafteten Ergebnisse der Verarbeitung an externe Einheiten zur weiteren Verarbeitung ausgegeben werden, mit einem Ausgangsspeicher versehen und ausgebildet, das Ergebnis der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert in dem Ausgangsspeicher zwischenzuspeichern, bis das Vergleichsergebnis vorliegt. Dann kann anhand des Vergleichsergebnisses entschieden werden, ob das zwischengespeicherte spekulative Verarbeitungsergebnis ausgegeben wird oder ob stattdessen die Verarbeitung mit dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert durchgeführt wird.
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Eine in Bezug auf Hardwareaufwand und Flächenbedarf anspruchsvollere Lösung hat eine Verarbeitungseinheit, die zwei parallele Verarbeitungsblöcke aufweist und ausgebildet ist, die Signalisierungsdaten (SD) eines zu verarbeitenden Datenrahmens einem ersten der Verarbeitungsblöcke und das mindestens eine Datensymbol (DS1) dieses Datenrahmens dem zweiten der Verarbeitungsblöcke zuzuführen, und im ersten Verarbeitungsblock den mindestens einen tatsächlichen Übertragungsparameterwert zu extrahieren und auszugeben sowie in dazu parallelem Betrieb im zweiten Verarbeitungsblock das Datensymbol, je nach Vorliegen oder Nichtvorliegen des Vergleichsergebnisses und je nach Vergleichsergebnis, entweder gemäß dem spekulativen oder gemäß dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert zu verarbeiten.
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Diese Variante hat vorzugsweise einen Ausgangsspeicher am Ausgang der Verarbeitungseinheit, wenn eine erste Zeitspanne, die für die vollständige Signalfeldverarbeitung im ersten Verarbeitungsblock und für die Ermittlung des Vergleichsergebnisses in der Vergleichseinheit benötigt wird, größer ist als eine zweite Zeitspanne, die für die spekulative Verarbeitung des mindestens einen Datensymbols ist. Typischerweise enthält ein Datenrahmen eine größere Anzahl von Datensymbolen in Form mindestens eines Datenwortes.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung oder eine ihrer Ausführungsformen kann beispielsweise in Form eines integrierten Basisbandprozessors oder als Komponente eines Chipsatzes zur Basisbandverarbeitung hergestellt werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist eine Empfängervorrichtung für den Empfang und die Verarbeitung von Datenrahmen, mit einer Empfangseinheit für Hochfrequenzsignale, die die Datenrahmen durch ein Übertragungsmedium transportieren, einer Demodulationseinheit, die mit der Empfangseinheit verbunden ist und die ausgebildet ist, die empfangenen Hochfrequenzsignale in Basisbandsignale zu transformieren, und mit einer Vorrichtung zur Basisbandverarbeitung nach einer der im Rahmen dieser Anmeldung beschriebenen Ausführungsformen, die mit der Demodulationseinheit verbunden ist. Schließlich kann die Erfindung auch in Form eines Senderempfängers mit einer solchen Empfängervorrichtung, und mit einer Sendeeinheit zum Versenden von Datenrahmen in Form von Hochfrequenzsignalen über das Übertragungsmedium implementiert werden.
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Einen zweiten Aspekt der Erfindung bildet ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Basisbandverarbeitung, umfassend:
- – Empfangen eines in Form von Basisbandsignalen vorliegenden Datenrahmens, der mindestens ein Datensymbol und dem Datensymbol zugeordnete Signalisierungsdaten enthält;
- – Extrahieren mindestens eines Übertragungsparameterwertes, nachfolgend als tatsächlicher Übertragungsparameterwert bezeichnet, aus den empfangenen Signalisierungsdaten;
- – Verarbeiten des Datensymbols gemäß seinem zugeordneten tatsächlichen Übertragungsparameterwert; und
- – Ausgabe eines Verarbeitungsergebnisses,
wobei zusätzlich auf den Empfang des Datenrahmens hin und bevor der tatsächliche Übertragungsparameterwert extrahiert ist, mindestens ein spekulativer Übertragungsparameterwert für den tatsächlichen Übertragungsparameterwert bestimmt wird und dem Datensymbol zugeordnet wird, und die Verarbeitung des Datensymbols gemäß diesem ermittelten spekulativen Übertragungsparameterwert des Datensymbols begonnen wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren teilt die Vorteile der Vorrichtung des ersten Aspekts der Erfindung. Bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens implementieren weitere Verfahrensschritte, die in der obigen Beschreibung Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben sind. Nachfolgend werden weitere Ausführungsbeispiele des Verfahrens beschrieben.
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Eine Ausführungsform umfasst zusätzlich:
- – Vergleichen des spekulativen mit dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert nach einem vordefinierten Gleichheitskriterium nach Extraktion des tatsächlichen Übertragungsparameterwerts und Ausgeben eines Vergleichsergebnisses,
- – wenn das Vergleichsergebnis anzeigt, dass das Übereinstimmungskriterium nicht erfüllt ist: Verwerfen eines bis dahin ermittelten Ergebnisses der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert sowie Neubeginn der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols gemäß dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert, und
- – wenn das Vergleichsergebnis anzeigt, dass das Übereinstimmungskriterium erfüllt ist, Fortsetzen der Verarbeitung des Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert bis zu ihrem Abschluss, wenn sie noch nicht beendet ist, anstelle der Verarbeitung des Datensymbols gemäß dem zugeordneten tatsächlichen Übertragungsparameterwert und Ausgeben des so ermittelten Ergebnisses der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert als das Verarbeitungsergebnis.
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Eine andere Ausführungsform umfasst zusätzlich:
- – Unterlassen einer Ausgabe des Ergebnisses der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert, bevor das Vergleichsergebnis vorliegt.
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Eine weitere Ausführungsform umfasst zusätzlich:
- – paralleles Verarbeiten des Datenrahmens in zwei Verarbeitungszweigen, wobei die Signalisierungsdaten einem ersten der Verarbeitungszweige und das mindestens eine Datensymbol dem zweiten der Verarbeitungszweige zugeführt werden und
- – im ersten Verarbeitungszweig der mindestens eine tatsächliche Übertragungsparameterwert extrahiert ausgegeben wird sowie in dazu parallelem Betrieb im zweiten Verarbeitungszweig das Datensymbol, je nach Vorliegen oder Nichtvorliegen des Vergleichsergebnisses und je nach Vergleichsergebnis, entweder gemäß dem spekulativen oder gemäß dem extrahierten tatsächlichen Übertragungsparameterwert verarbeitet wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Ausführungsformen können beispielsweise in Form eines Computerprogrammprodukts als ausführbare Programmdaten zum Einsatz in einer programmierbaren Prozessorvorrichtung verfügbar gemacht werden.
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Nachfolgend werden mit Bezug auf Figuren weitere Ausführungsbeispiele erläutert, wobei
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1 schematisch und exemplarisch eine Struktur eines Datenrahmens, wie er aus dem Stand der Technik vorbekannt ist, zeigt,
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2 ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zur Basisbandverarbeitung eines empfangenen Datenrahmens zeigt, wie sie aus dem Stand der Technik vorbekannt ist,
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3 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt,
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4 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer Abwandlung der ersten Ausführungsform zeigt, und
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5 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer weitern Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
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In den Figuren sind gleiche oder sich entsprechende Einheiten oder Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen. Wenn eine Einheit, ein Element bereits im Zusammenhang mit einer Figur näher erläutert ist, wird in der Beschreibung einer nachfolgenden Figur auf eine ausführliche Darstellung verzichtet.
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Im Folgenden werden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beispielhaft im Zusammenhang mit einem Kommunikationssystem, insbesondere einem Mobilfunksystem, beschrieben.
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1 zeigt schematisch und exemplarisch eine Struktur eines Datenrahmens 1, wie er aus dem Stand der Technik vorbekannt ist. Der Datenrahmen 1 umfasst eine Mehrzahl von Datenfeldern 1 1, ..., 1 N, die unterschiedliche Arten von Informationen bzw. Daten beinhalten. Das erste, in der Darstellung ganz links gezeigte Datenfeld 1 1 beinhaltet die sogenannte Präambel P. Die Präambel P ist eine vorgegebene Folge von Bits, die einem Empfänger bekannt ist und die unter anderem der Synchronisation der Basisbandverarbeitung dient. An die Präambel P schließt sich in diesem Beispiel ein Signalisierungsfeld 1 2 an, das Signalisierungsdaten SD beinhaltet auf deren Bedeutung im Folgenden noch näher eingegangen werden wird. Nach dem Signalisierungsfeld 1 2 folgt eine Mehrzahl von Datenfeldern 1 3, ..., 1 N, die jeweils ein Datensymbol DS1, ..., DSN-2 mit den eigentlichen Nutzdaten beinhalten. Es versteht sich, dass der Datenrahmen 1 weitere, in der Figur nicht gezeigte Datenfelder umfassen kann.
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Das hier beispielhaft beschriebene Mobilfunksystem erlaubt die Verwendung unterschiedlicher Übertragungsparameterwerte, wie etwa unterschiedlicher Modulations- und Kodierungsschemata, um die Übertragung der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 zur Laufzeit an sich ändernde Bedingungen und Anforderungen anzupassen. Bei einer Verschlechterung der Eigenschaften des Übertragungskanals, hier des Mobilfunkkanals, kann beispielsweise auf eine niedrigere Modulationsart und/oder eine bessere Kanalkodierung umgeschaltet werden. Dem Empfänger werden die aktuellen Übertragungsparameterwerte der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 des aktuell empfangenen Datenrahmens 1 jeweils in Form der den Datensymbolen DS1, ..., DSN-2 vorangestellten Signalisierungsdaten SD mitgeteilt. Die Übertragungsparameterwerte der Signalisierungsdaten SD selbst sind dabei in dem Mobilfunksystem fest vorgegeben und dem Empfänger daher vorbekannt. Nach der Verarbeitung der Signalisierungsdaten SD werden die Übertragungsparameterwerte der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 aus den verarbeiteten Signalisierungsdaten SD extrahiert und stehen somit für die Verarbeitung der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 zur Verfügung.
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Die beschriebene Vorgehensweise bedingt in bekannten Lösungen aus dem Stand der Technik, dass bei einem kontinuierlichen Empfangsdatenstrom, abhängig von der Zeit, die für die Verarbeitung der Signalisierungsdaten SD sowie die Extraktion der Übertragungsparameterwerte der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 aus den verarbeiteten Signalisierungsdaten SD benötigt wird, die empfangenen Datensymbole DS1, ..., DSN-2 nicht unmittelbar im Anschluss an die Signalisierungsdaten SD verarbeitet werden können, sondern dass diese bis zur Extraktion der Übertragungsparameterwerte zwischengespeichert werden müssen. Erst nach der Extraktion der Übertragungsparameterwerte kann mit der Verarbeitung der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 gemäß den extrahierten Übertragungsparameterwerten begonnen werden. Aus dieser Wartezeit kann eine signifikante Verzögerung vor der Datenausgabe resultieren, die den gesamten Datendurchsatz des Kommunikationssystems, hier des Mobilfunksystems, verschlechtern kann.
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Dies wird im Folgenden noch einmal ausführlich anhand der 2 erläutert, die schematisch und exemplarisch ein Blockschaltbild einer Vorrichtung 10 zur Basisbandverarbeitung eines empfangenen Datenrahmens 1 zeigt, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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Die Daten des Signalisierungsfeldes 1 2 (Signalisierungsdaten SD) und der Mehrzahl von Datenfeldern 1 3, ..., 1 N (Datensymbole DS1, ..., DSN-2) des in der 1 gezeigten Datenrahmens 1 laufen in der Reihenfolge von links nach rechts als sequentieller Datenstrom zunächst in einen Speicher 11, hier einen sogenannten FIFO-Speicher (engl. für “First In First Out“), d.h., einen Speicher, bei dem diejenigen Daten, die zuerst in den Speicher geschrieben wurden, auch zuerst wieder aus dem Speicher gelesen und gleichzeitig in dem Speicher gelöscht werden. Das Lesen von Daten aus dem Speicher und das Löschen der gelesenen Daten in dem Speicher sind hier also nur zusammen, d.h., als eine gemeinsame Operation, steuerbar. Dies ist in der 2 durch den einzelnen von oben auf den FIFO-Speicher 11 treffenden gestrichelten Pfeil visualisiert. Der Begriff „Löschen“ umfasst dabei auch in die Variante, dass zunächst nur der Speicherplatz der aus dem FIFO-Speicher 11 gelesenen Daten in dem Speicher wieder „freigegeben“ wird, z.B. durch geeignete Verschiebung eines Zeigers auf den Speicher, ohne dass die Daten in dem Speicher direkt gelöscht, z.B. mit anderen Daten überschrieben, würden.
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Dem FIFO-Speicher 11 nachgeordnet ist eine Verarbeitungseinheit 12 zum Verarbeiten der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 im Basisband, die in diesem Beispiel drei Untereinheiten umfasst, nämlich einen Demapper 12.1, einen Deinterleaver 12.2, und einen Dekodierer 12.3. Diese korrespondieren mit den Untereinheiten der vorstehend erläuterten Verarbeitungseinheit eines Senders (in den Figuren nicht gezeigt) und führen eine gegenüber dem Sendeprozess „inverse“ entsprechende Verarbeitung der empfangenen Daten durch. Genauer gesagt bildet der Demapper 12.1 die Modulationssymbole wieder in Bits ab, die die Eingabe für den nachfolgenden Deinterleaver 12.2 bilden. Dieser ordnet die durch den Interleaver im Sender verschachtelten Daten wieder in ihre ursprüngliche Reihenfolge. Schließlich erfolgt in dem Dekodierer 12.3 eine Fehlerschutzdekodierung und gegebenenfalls eine Fehlerkorrektur der empfangenen Daten. Die Verarbeitungseinheit 12 umfasst weiterhin sich eine Extraktionseinheit 12.4 zum Extrahieren der Übertragungsparameterwerte, die den Datensymbolen DS1, ..., DSN-2 zugeordnet sind, aus den in den vorangehenden Untereinheiten verarbeiteten Signalisierungsdaten SD. Über einen Datenausgang werden die durch die Verarbeitungseinheit 12 verarbeiteten Datensymbole DS1, ..., DSN-2 zur weiteren Nutzung an ein oder mehrere (in den Figuren nicht gezeigte) weitere Einheiten ausgegeben. Die Verarbeitungseinheit 12 ist hier also zur Verarbeitung sowohl der Signalisierungsdaten SD als auch der Mehrzahl von Datensymbolen vorgesehen.
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Schließlich zeigt 2 noch eine Datenflusssteuerungseinheit 13, die den Fluss der Daten aus dem FIFO-Speicher 11 durch die Verarbeitungseinheit 12 steuert. Die Datenflusssteuerungseinheit 13 steuert den Datenfluss hier so, dass zunächst nur die Signalisierungsdaten SD aus dem FIFO-Speicher 11 gelesen und zugleich in dem FIFO-Speicher 11 gelöscht werden. Die Signalisierungsdaten SD durchlaufen die Verarbeitungseinheit 12, wo sie der Reihe nach zunächst von dem Demapper 12.1, dann von dem Deinterleaver 12.2 und anschließend von dem Dekodierer 12.3 verarbeitet werden. Die Verarbeitung der Signalisierungsdaten SD durch die Verarbeitungseinheit 12 erfolgt dabei gemäß der in dem Mobilfunksystem fest vorgegebenen und dem Empfänger daher vorbekannten Übertragungsparameterwerte der Signalisierungsdaten SD. Nachdem die Signalisierungsdaten SD die Verarbeitungseinheit 12 durchlaufen haben, gelangen die verarbeiteten Signalisierungsdaten SD in die Extraktionseinheit 12.4. Hier werden die Übertragungsparameterwerte der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 aus den Signalisierungsdaten SD extrahiert und stehen somit für die Verarbeitung der Datensymbole zur Verfügung. Erst danach steuert die Datenflusssteuereinheit 13 den Datenfluss so, dass nacheinander die Datensymbole DS1, ..., DSN-2 aus dem FIFO-Speicher 11 gelesen und zugleich in dem FIFO-Speicher 11 gelöscht werden. Auch die Datensymbole durchlaufen die Verarbeitungseinheit 12, wo sie der Reihe nach zunächst von dem Demapper 12.1, dann von dem Deinterleaver 12.2 und anschließend von dem Dekodierer 12.3 gemäß den extrahierten Übertragungsparameterwerten verarbeitet werden. Nachdem die Datensymbole die Verarbeitungseinheit 12 durchlaufen haben, werden die verarbeiteten Datensymbole über den Datenausgang zur weiteren Nutzung durch ein oder mehrere (in den Figuren nicht gezeigte) weitere Einheiten weitergegeben.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht demgegenüber in vielen Situationen eine Reduzierung der Verzögerung vor der Datenausgabe, die daraus resultieren kann, dass die Verarbeitung der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 durch die Verarbeitungseinheit 12 erst nach dem Extrahieren der Übertragungsparameterwerte der Datensymbole DS1, ..., DSN-2 aus den verarbeiteten Signalisierungsdaten SD begonnen werden kann. Wie dies erfolgt, soll im Folgenden beispielhaft für das erste Datensymbol DS1 des in der 1 gezeigten Datenrahmens 1 beschrieben werden.
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3 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung 20 zur Basisbandverarbeitung eines empfangenen Datenrahmens. In 3 ist wie in den anderen Figuren ein Datenfluss mit durchgezogenen Pfeilstrichen symbolisiert, während Signalisierungsflüsse mit gestrichelten Pfeilstrichen dargestellt sind. Graphische Unterschiede in den Strichabständen sind dabei ohne Bedeutung.
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Die Vorrichtung 20 umfasst einen Eingangsspeicher 21 für empfangene Datenrahmen, eine ihm nachgeschaltete Verarbeitungseinheit 22, sowie eine auf ihrer Eingangsseite mit der Verarbeitungseinheit 22 und auf ihrer Ausgangsseite mit dem Eingangsspeicher 21 verbundene Steuereinheit 23.
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Nachfolgend wird die nähere Struktur der Verarbeitungseinheit erläutert. Die nachfolgend beschriebenen Untereinheiten sind für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung unter funktionalen Aspekten im Sinne eines Ausführungsbeispiels als Bestandteile der Verarbeitungseinheit zusammengefasst. Eine hardwaremäßige Integration etwa in einem integrierten Schaltkreis ist möglich und vorteilhaft, jedoch nicht notwendig. Verschiedene Funktionsblöcke der Verarbeitungseinheit 22 sind in anderen Ausführungsbeispielen in unterschiedlichen integrierten Schaltkreisen, oder sogar auf unterschiedlichen Platinen angeordnet, etwa im Sinne eines so genannten System-in-Package, was die nachfolgend beschriebene Struktur der Verarbeitungseinheit und das Zusammenwirken ihre Untereinheiten jedoch nicht beeinträchtigt.
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Die Verarbeitungseinheit umfasst zunächst wie die aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung der 2 einen Demapper 22.1, einen Deinterleaver 22.2 und einen Dekodierer 22.3. Ihnen nachgeschaltet ist eine Auswerteeinheit für Signalisierungsdaten 22.4, die im Rahmen dieser Anmeldung gelegentlich auch als Extraktionseinheit bezeichnet wird. Die in der Auswerteeinheit extrahierten tatsächlichen Übertragungsparameterwerte werden den vorgeschalteten Untereinheiten, also dem Demapper 22.1, dem Deinterleaver 22.2 und dem Dekodierer 22.3 zugeführt. Weiterhin werden sie einer Vergleichseinheit 22.6 und der Steuereinheit zugeführt. Die Vergleichseinheit 22.6 ist an ihrer Eingangsseite zusätzlich mit der Auswerteeinheit 22.4 verbunden. Optional, und daher als gestrichelter Block dargestellt, ist ein Ausgangsspeicher 22.7 vorgesehen, der dem Dekodierer 22.3 nachgeschaltet ist.
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Die Vorrichtung 20 unterscheidet sich von der vorbekannten Vorrichtung 10 zunächst dadurch, dass die Verarbeitungseinheit 22 zusätzlich eine Spekulationseinheit 22.5 aufweist, die zum Bestimmen von spekulativen Übertragungsparameterwerten ausgebildet ist. Mit anderen Worten, die Spekulationseinheit 22.5 ist ausgebildet, auf den Empfang des Datenrahmens hin und bevor der tatsächliche Übertragungsparameterwert extrahiert ist, mindestens einen spekulativen Übertragungsparameterwert für den im Datenrahmen enthaltenen betreffenden tatsächlichen Übertragungsparameterwert zu bestimmen und dem eingegangenen mindestens einen Datensymbol zuzuordnen.
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Im Folgenden werden Varianten beschrieben, wie das Bestimmen der spekulativen Übertragungsparameterwerte durch die Spekulationseinheit 22.5 erfolgen kann. In einer ersten Variante bestimmt die Spekulationseinheit 22.5 als die spekulativen Übertragungsparameterwerte die tatsächliche Übertragungsparameterwerte eines Datensymbols eines unmittelbar zuvor empfangenen Datenrahmens. Hierzu werden die entsprechenden tatsächlichen Übertragungsparameter von der Auswerteeinheit 22.4 in einem (nicht dargestellten) Speicher abgelegt und von der Spekulationseinheit 22.5 abgerufen. In einer zweiten Variante basiert die Annahme über dem tatsächlichen Wert der Übertragungsparameter auf den tatsächlichen Übertragungsparameterwerten von Datensymbolen einer Mehrzahl von zuvor empfangenen Datenrahmen. Beispielsweise kann der angenommene Übertragungsparameterwert unter Verwendung einer Musteranalyse der tatsächlichen Übertragungsparameterwerte der Datensymbole der Mehrzahl von zuvor empfangenen Datenrahmen bestimmt werden. Auch diese Variante beruht auf einer Speicherung der zuvor ermittelten tatsächlichen Übertragungsparameterwerte.
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Dieser (oder diese) spekulative(n) Übertragungsparameterwert(e) werden den vorgeschalteten Untereinheiten, also dem Demapper 22.1, dem Deinterleaver 22.2 und dem Dekodierer 22.3 zugeführt. Diese sind ausgebildet, die Verarbeitung eines oder mehrerer, in einem Ausführungsbeispiel sogar aller Datensymbole des betreffenden Datenrahmens gemäß diesem ermittelten spekulativen Übertragungsparameterwert zu beginnen.
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Nachfolgend wird der sprachlichen Einfachheit halber von nur einem – spekulativen wie tatsächlichen – Übertragungsparameterwert und nur von einem Datensymbol gesprochen. Es können jedoch auch mehrere, optional (aber nicht notwendigerweise) auch alle übermittelten Übertragungsparameterwerte der beschriebenen Spekulation unterzogen werden.
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Die Vergleichseinheit 22.6 vergleicht nach Extraktion des tatsächlichen Übertragungsparameterwerts den spekulativen mit dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert, unter Anwendung eines vordefinierten Gleichheitskriteriums. Sie gibt ein Signal aus, dass das Vergleichsergebnis anzeigt. Auf dessen Grundlage wird die weitere Verarbeitung des Datensymbols und die Ausgabe des Verarbeitungsergebnisses in der Verarbeitungseinheit 22 und in der Steuereinheit 23 gesteuert. Das Gleichheitskriterium kann beispielsweise verlangen, dass der tatsächliche Übertragungsparameter und der spekulative Übertragungsparameter sich maximal im Rahmen eines Werteintervalls unterscheiden dürfen, bei welchem die Verarbeitung dasselbe Verarbeitungsergebnis erzielt. Welches Werteintervall um den tatsächlichen Übertragungsparameterwert herum für welchen Übertragungsparameter toleriert werden kann, ist in Versuchen vor Inbetriebnahme der Vorrichtung zu ermitteln. Alternativ kann das Gleichheitskriterium die Gleichheit des spekulativen mit dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert im Rahmen einer vorgegebenen Messgenauigkeit fordern.
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Wenn das Vergleichsergebnis anzeigt, dass das Gleichheitskriterium erfüllt ist, wird anstelle der Verarbeitung des Datensymbols DS1 gemäß dem zugeordneten tatsächlichen Übertragungsparameterwert die Verarbeitung des Datensymbols gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert bis zu ihrem Abschluss fortgesetzt, wenn sie noch nicht beendet ist. Das so ermittelte Ergebnis der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols DS1 gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert wird als das
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Verarbeitungsergebnis von der Verarbeitungseinheit 22 im Datenfluss hinter dem Dekodierer 22.3 ausgegeben. In diesem Fall kann die Verzögerung vor der Datenausgabe reduziert werden. Anhand des von der Vergleichseinheit 22.6 erzeugten Signals wird in diesem Fall die Auswerteeinheit 22.4 angesteuert, den ermittelten tatsächlichen Übertragungsparameterwert nicht zur Verwendung für die Verarbeitung des aktuellen Datensymbols an die vorgeschalteten Untereinheiten 22.1 bis 22.3 der Verarbeitungseinheit 22 weiterzugeben. In einer alternativen Variante werden diese angesteuert, den von der Auswerteeinheit erhaltenen tatsächlichen Übertragungsparameterwert für ihren jeweiligen Teil-Verarbeitungsschritt zu verwenden.
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Wenn andererseits das Vergleichsergebnis anzeigt, dass das Gleichheitskriterium nicht erfüllt ist, wird ein bis dahin ermitteltes Ergebnis der Verarbeitung des betreffenden Datensymbols DS1 gemäß dem spekulativen Übertragungsparameterwert verworfen. Die Verarbeitung des betreffenden Datensymbols DS1 wird gemäß dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert erneut begonnen. Dieser Fall bewirkt gegenüber dem Stand der Technik keine Verringerung der Verarbeitungsdauer.
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Anhand des von der Vergleichseinheit 22.6 erzeugten Signals wird in diesem Fall die Auswerteeinheit 22.4 angesteuert, den ermittelten tatsächlichen Übertragungsparameterwert zur Verwendung für die neu beginnende Verarbeitung des aktuellen Datensymbols an die vorgeschalteten Untereinheiten 22.1 bis 22.3 der Verarbeitungseinheit 22 weiterzugeben und den spekulativen Übertragungsparameterwert zu verwerfen.
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Die Steuereinheit 23 steuert auf der Basis des Vergleichsergebnisses den Betrieb des Eingangsspeichers 23. Wenn das Vergleichsergebnis anzeigt, dass das Gleichheitskriterium erfüllt ist, werden alle Datensymbole der aktuellen (erfolgreich spekulierten) Verarbeitung aus dem Eingangsspeicher gelöscht und das Einlesen des nächsten Datenrahmens veranlasst. Es könnte sich bei diesem Schritt anstelle des nächsten Datenrahmens um die letzten Datensymbole des aktuellen Rahmens handeln. Wenn das Vergleichsergebnis anzeigt, dass das Gleichheitskriterium nicht erfüllt ist, werden die Datensymbole der aktuellen (nicht erfolgreich spekulierten) Verarbeitung erneut ausgelesen und mit dem tatsächlichen Übertragungsparameterwert verarbeitet.
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Bei dieser ersten Ausführungsvariante durchlaufen sowohl das Signalfeld als auch die Datensymbole den gleichen Verarbeitungspfad. Die Datensymbole können also die Signalfeldverarbeitung nicht überholen. Die Verarbeitung entspricht einer typischen Fließbandverarbeitung. Bei der kontinuierlichen Verarbeitung mit Hilfe der Spekulation gibt die Einheit im Taktschritt nach der Ausgabe des letzten Teils des Signalfeldes den ersten Teil des ersten Datenwortes aus. Da zu diesem Zeitpunkt der Vergleich der Übertragungsparameter möglicherweise noch nicht abgeschlossen ist, dürfen die Daten nicht ausgegeben, sondern müssen gespeichert werden.
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Andererseits ist es auch möglich, am Eingang der Verarbeitung zwischen dem Signalfeld und dem ersten Datensymbol eine Pause in den kontinuierlichen Strom einzufügen, die genauso groß ist wie die Zeit, die in den Einheiten 22.4 bzw. 22.6 für die Auswertung des Signalfeldes und dem Vergleich der Parameter benötigt wird. Abhängig von der bis einschließlich der Überprüfung der Gleichheit zwischen spekulativem und tatsächlichem Übertragungsparameterwert benötigten Zeitspanne kann also eine Pause eingefügt werden, damit bei einem Misserfolg der Spekulation keine falsch vorverarbeiteten Daten weitergegeben werden. Durch diese Pause gibt die Einheit 22.3 erst dann das erste Datensymbol aus, wenn der Vergleich bereits erfolgt ist. Damit ist kein Speicher am Ausgang notwendig, stattdessen muss eine entsprechende Einheit zum Einfügen dieser Pause bzw. eine geeignete Steuerung vorgesehen werden.
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Die Einfügung einer Pause ist nur insofern mit dem Stand der Technik vergleichbar, als auch hier eine Pause im kontinuierlichen Datenstrom zwischen dem Signalfeld und den Datensymbolen entsteht. Die im Stand der Technik erforderliche Pause ist aber beträchtlich größer, da die Datensymbole erst dann in die (Fließband)-Verarbeitung gegeben werden, wenn das Signalfeld bereits ausgegeben und ausgewertet wurde. Diese Pause besteht also aus der Summe der Verarbeitungszeiten der Blöcke 22.1 bis 22.4, während bei der hier vorgeschlagenen spekulativen Verarbeitung die Pause nur aus den Verarbeitungszeiten der Blöcke 22.4 und 22.6 besteht. Die Verarbeitungszeit für den Vergleich in 22.6 ist im Allgemeinen vernachlässigbar (max. 1 Taktschritt), während die Einheiten 22.1 bis 22.3 je nach Implementierung einige 100 Taktschritte benötigen können.
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Als alternative Lösung kann der Ausgangsspeicher 22.7 vorgesehen werden, in dem die mit dem spekulativen Übertragungsparameterwert erzielten Verarbeitungsergebnisse abgespeichert werden, bis das Vergleichsergebnis vorliegt. Ist das Gleichheitskriterium erfüllt, wird der Ausgangsspeicher ausgelesen und die darin liegenden Ergebnisse als das Verarbeitungsergebnis der Vorrichtung ausgegeben. Andernfalls werden die Ergebnisse im Ausgangsspeicher 22.7 gelöscht oder zum Überschreiben freigegeben.
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Es versteht sich, dass die beschriebenen Maßnahmen nicht erforderlich sind, wenn das Timing des Datenflusses in der Verarbeitungseinheit 22 so ist, dass auch ohne zusätzli- che Maßnahmen die spekulative Verarbeitung des Datensymbols DS1 durch die Verarbeitungseinheit 22 nicht beendet ist, bevor der angenommene Wert des Übertragungsparameters mit dem tatsächlichen Wert des Übertragungsparameters verglichen worden ist.
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Bei der ersten Ausführungsform der 3 wird also anstelle eines FIFO-Speichers 11 der in der 2 gezeigten, vorbekannten Vorrichtung 10 ein Eingangsspeicher 21 verwendet, bei dem das Lesen von Daten und das Löschen der Daten voneinander getrennt, d.h., als separate Operationen, steuerbar sind. Dies ist in 3 durch zwei separate von oben auf den Eingangsspeicher 21 treffenden gestrichelten Signalisierungspfeile visualisiert. Die Steuereinheit 23 ist hier ausgebildet, den Datenfluss der Signalisierungsdaten SD so zu steuern, dass das Lesen der Signalisierungsdaten aus dem Eingangsspeicher 21 und das Löschen in dem Eingangsspeicher 21 als separate Operationen gesteuert und ausgeführt werden. Hinsichtlich der Verarbeitung des Datensymbols DS1 unterscheidet sich die Steuerung des Datenflusses durch die Datenflusssteuerungseinheit 25 im Vergleich zu dem im Zusammenhang mit der 2 Gesagten dadurch, dass mit der Verarbeitung des Datensymbols DS1 durch die Verarbeitungseinheit 22 nicht gewartet wird, bis die tatsächlichen Übertragungsparameterwerte, d.h., die Übertragungsparameterwerte, mit dem das Datensymbol DS1 tatsächlich übertragen wurde, aus den Signalisierungsdaten SD extrahiert worden ist und somit für die Verarbeitung des Datensymbols DS1 durch die Verarbeitungseinheit 22 zur Verfügung stehen. Vielmehr wird eine Annahme über den Übertragungsparameterwert getroffen und die Verarbeitung des Datensymbols DS1 durch die Verarbeitungseinheit 22 gleich spekulativ gemäß den diesem angenommenen Übertragungsparameterwert begonnen. Dazu wird das Datensymbol DS1 aus dem Eingangsspeicher 21 gelesen, ohne zugleich in dem Eingangsspeicher 21 gelöscht zu werden. Somit steht das unverarbeitete Datensymbol DS1 noch zur Verfügung, falls aufgrund einer unzutreffenden Bestimmung des spekulativen Übertragungsparameterwerts eine erneute Verarbeitung des Datensymbols DS1 durch die Verarbeitungseinheit 22 gemäß den tatsächlichen Übertragungsparameterwerten notwendig wird.
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4 zeigt als eine Variante des Ausführungsbeispiels der 3 eine weitere Vorrichtung 30 zur Basisbandverarbeitung. Diese Vorrichtung 30 unterscheidet sich allein im Eingangsteil der Vorrichtung 20. Die Verarbeitungseinheit 32 ist identisch strukturiert wie die Verarbeitungseinheit 22 in 3 und daher der Einfachheit halber im vorliegenden Ausführungsbeispiel ohne Details dargestellt.
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Bei der in der 4 gezeigten Abwandlung der Ausführungsform aus 3 wird wie bei der in der 2 gezeigten vorbekannten Vorrichtung 10 ebenfalls ein FIFO-Speicher 31 verwendet. Die eingehenden Datenrahmen werden parallel dem FIFO-Speicher 31 zugeführt und einem über einen Schalter zu öffnenden oder zu schließenden parallelen Datenpfad, der direkt zur Verarbeitungseinheit 32 führt. Die Steuereinheit 33 ist zur Datenflusssteuerung hier ausgebildet, entweder eine direkte Weiterleitung eingehender Datenrahmen an die Verarbeitungseinheit zu veranlassen, oder alternativ das Weitergeben eines vorab eingegangenen und noch im FIFO-Speicher 31 liegenden Datenrahmens an die Verarbeitungseinheit zu veranlassen. Diese Steuerung ist in 4 durch einen von der Steuereinheit 33 betätigbaren Schalter 34 zwischen dem Ausgang des FIFO-Speichers 31 und dem Eingang der Verarbeitungseinheit 32 symbolisiert.
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Der FIFO-Speicher 31 wird durch Veranlassung der Steuereinheit 33 in dem Fall ausgelesen, wenn der Vergleich zwischen tatsächlichem und spekulativem Übertragungsparameterwert, mit anderen Worten: die Hypothesenüberprüfung in der Vergleichseinheit (22.6) der Verarbeitungseinheit 32, keine Gleichheit ergeben hat. Falls Gleichheit festgestellt wird, stellt die Steuereinheit auf direkte Weiterleitung, um der Verarbeitungseinheit 32 den nächsten Datenrahmen zuzuführen. Die Steuereinheit 33 sorgt in diesem Fall zusätzlich dafür, dass der Inhalt des FIFO-Speichers 31 mit diesem nächsten Datenrahmen überschrieben wird. Wie oben im Zusammenhang mit einem anderen Ausführungsbeispiel erläutert, muss es sich aber nicht notwendigerweise um den nächsten Datenrahmen handeln. Stattdessen können noch die nächsten bis letzten Datensymbole des aktuellen Rahmens ankommen.
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Zum Start der Verarbeitung des Rahmens steht der Schalter auf direkter Weiterleitung. Dies entspricht dem zuvor genannten Prinzip der Spekulation, dass direkt nach dem Auslesen des Signalfeldes aus dem Eingangsspeicher die Datensymbole ausgelesen werden. Bei einer erfolgreichen Spekulation bleibt der Schalter in dieser Stellung Parallel dazu werden die Daten aus der FIFO gelöscht. Bei einer fehlgeschlagenen Spekulation wird dagegen auf den FIFO-Pfad umgeschaltet. Damit kann eine erneute Verarbeitung, nämlich der in der FIFO gespeicherten Datensymbole, ab dem Anfang des Rahmens erfolgen. Nachdem das letzte Datensymbol des Rahmens verarbeitet wurde, wird auf den anderen Pfad für den nächsten Rahmen umgeschaltet.
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Dies ermöglicht, im Gegensatz zu dem Eingangsspeicher mit getrennter Lese- und Löschsteuerung gemäß 3 eine FIFO-Struktur mit gleichzeitiger Lese- und Löschsteuerung gemäß 2 zu verwenden. Zusätzlich ist mit einer solchen Struktur eine nochmalige Verringerung der Verzögerungszeit bei einem Spekulationserfolg zu erreichen, da die Eingangsdaten nicht erst die Speichereinheit 21 durchlaufen, sondern direkt in die Verarbeitung überführt werden.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen und -varianten erfolgt die Verarbeitung der Signalisierungsdaten SD gemäß dem tatsächlichen Übertragungsparameter der Signalisierungsdaten SD und die spekulative Verarbeitung des Datensymbols DS1 zeitlich sequentiell durch die gleiche Verarbeitungseinheit 22 oder 32.
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5 zeigt nun ein Blockschaltbild einer Vorrichtung 40 zur Basisbandverarbeitung eines empfangenen Datenrahmens gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung 40 unterscheidet sich von den in 3 und 4 gezeigten Vorrichtungen 20 und 30 im Wesentlichen dadurch, dass die Verarbeitungseinheit 42 zwei parallele Verarbeitungsblöcke 42A und 42B aufweist. Der Verarbeitungsblock 42A dient zur Extrahierung der Signalisierungsdaten SD gemäß dem ja stets vorbekannten Wert des Übertragungsparameters der Signalisierungsdaten SD. Der Verarbeitungsblock 42A dient also nicht zur Verarbeitung der eingegangen Datensymbole. Hierzu ist vielmehr der parallel dazu betriebene Verarbeitungsblock 42B in der Verarbeitungseinheit 42 vorgesehen. Er dient der spekulativen und nicht-spekulativen Verarbeitung der Datensymbole.
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Hierzu hat der Verarbeitungsblock 42A, genauso wie die in den 3 und 4 beschriebenen Verarbeitungseinheiten 22 und 32, einen Demapper 42.1, einen Deinterleaver 42.2 und einen Dekodierer 42.3. Ihnen nachgeschaltet ist eine Auswerteeinheit für Signalisierungsdaten 42.4 zur Extraktion der Signalisierungsdaten.
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Der Verarbeitungsblock 42B für Datensymbole hat ebenfalls einen Demapper 42.8, einen Deinterleaver 42.9 und einen Dekodierer 42.10. Diese Untereinheiten des Verarbeitungsblocks 42B erhalten zum einen von der Spekulationseinheit 42.5 spekulative Übertragungsparameterwerte, und zum anderen, sobald ermittelt, die entsprechenden tatsächlichen Übertragungsparameterwerte, die die Auswerteeinheit 42.4 extrahiert hat.
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Ebenfalls aus den vorherigen Ausführungsbeispielen übernommen ist eine Vergleichseinheit 42.6, zu deren Funktion auf die dortige Beschreibung verwiesen werden kann. Auch hier kann optional ein Ausgangsspeicher 42.7 vorgesehen sein.
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Die Vorrichtung 40 ist ausgebildet, zeitlich parallel, also je nach jeweiliger Verarbeitungsdauer zumindest zeitlich überlappend, in dem Verarbeitungsblock 42A die Signalisierungsdaten SD gemäß dem vorbekannten Wert des Übertragungsparameters der Signalisierungsdaten SD und in dem Verarbeitungsblock 42B eine spekulative Verarbeitung des Datensymbols durchzuführen. Nötigenfalls, wie oben erläutert, muss im Verarbeitungsblock 42B die Verarbeitung des Datensymbols mit dem im Verarbeitungsblock 42A ermittelten tatsächlichen Übertragungsparameterwert anstelle des spekulativen Übertragungsparameterwertes wiederholt werden.
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Auf der Eingangsseite ist im Bereich der Speichereinheit 41 ein Schalter (nicht dargestellt) vorhanden, der den Datenstrom wahlweise auf den Pfad entweder des Verarbeitungsblocks 42A oder des Verarbeitungsblocks 42B lenkt. Dieser Schalter kann auch Bestandteil der Speichereinheit 41 sein und ist aus diesem Grund der graphischen Übersichtlichkeit der 5 hier nicht separat dargestellt. Die Ansteuerung des Schalters erfolgt durch die Steuereinheit 43.
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Die Form der Ansteuerung des Schalters hängt von der Realisierung der Speichereinheit 41 ab: handelt es sich um einen Speicher mit einem Ausgang (sequentieller Datenstrom), schaltet die Steuereinheit den Schalter nach der Ausgabe des Signalfeldes aus der Einheit 41 auf den Pfad des Verarbeitungsblocks 42B um.
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Bei Verwendung einer Speichereinheit 41 mit mehreren Ausgängen muss kein Schalter vorgesehen werden. Stattdessen wird parallel das Signalfeld und das erste Datensymbol ausgelesen (sofern beide bereits vorhanden sind, sonst erfolgt das parallele Auslesen versetzt bzw. überlappend.)
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Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele können zahlreiche Variationen erfahren. Der Verarbeitungszweig muss beispielsweise nicht notwendigerweise aus Demapper, Deinterleaver und Dekodierer bestehen. Dies ist nur eine sehr gebräuchliche Struktur. Es könnte jedoch alternativ z. B. auf den Deinterleaver verzichtet werden. Die Pfade 42A und 42B müssen nicht notwendigerweise die gleichen Verarbeitungseinheiten beinhalten, sondern können sich ggf. (auch deutlich) unterscheiden.
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Die im Signalfeld spezifizierten Übertragungsparameter gelten weiterhin typischerweise für alle folgenden Datensymbole des Rahmens. Je nach Zeit, die für die Auswertung des Signalfeldes benötigt wird, können bei den parallelen Verarbeitungszweigen auch mehrere Datensymbole bereits spekulativ vorverarbeitet werden, die dann so lange gespeichert werden müssen, bis der Vergleich der Parameter durchgeführt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Standard IEEE 802.11 [0002]