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Die Erfindung betrifft ein Eintreibgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Magazinteil.
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Aus der Praxis sind Eintreibgeräte bekannt, bei denen ein Magazin an einem handgeführten Hauptteil des Gerätes angeordnet ist, wobei ein Befestigungselement in Form eines Nagelstreifens in dem Magazin angeordnet ist. Die Magazine sind wiederbefüllbar ausgelegt. Als Magazinformen sind zum Beispiel trommelförmige Magazine bekannt, die der Aufnahme von flexiblen Nagelstreifen dienen, welche in der Trommel aufgerollt sind. Solche Magazine haben meist eine aufschwenkbare Klappe zum Nachfüllen von Nagelstreifen. Weiterhin sind stab- oder kastenförmige Magazine bekannt, die linear erstreckte Nagelstreifen aufnehmen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Eintreibgerät anzugeben, das besonders schnell mit einem Nachschub an Nagelstreifen befüllbar ist.
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Diese Aufgabe wird für ein eingangs genanntes Eintreibgerät erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Aufgabe wird ebenfalls durch ein Magazinteil mit den Merkmalen des Anspruchs 5 gelöst. Durch die abnehmbare Ausgestaltung des Magazinteils ist ein schneller Wechsel zu einem weiteren, befüllten Magazinteil ermöglicht. Sollte nur ein Magazinteil vorhanden sein, so kann dieses je nach Anforderungen wiederbefüllbar ausgelegt sein, wobei das Abnehmen des Magazinteils das Hantieren bei der Wiederbefüllung vereinfacht.
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Die Anordnung des Förderglieds an dem abnehmbaren Magazinteil erleichtert dabei die Vorbereitung, da der Nagelstreifen bei einer Befüllung des Magazinteils, sei es durch eine Bedienperson oder einen Hersteller, bereits optimal in das Förderglied eingelegt werden kann. So kann nach einem Ansetzen des Magazinteils an das Hauptteil unmittelbar mit der Benutzung begonnen werden.
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Unter einem Abnehmen bzw. Ankoppeln des Magazinteils von dem Hauptteil im Sinne der Erfindung ist ein im Regelbetrieb vorzunehmender Vorgang zu verstehen. Zum Beispiel erfolgt dabei die Halterung bzw. Ankoppelung des Magazinteils durch einfache lösbare Mittel wie Verschlüssen oder Rasten an dem Hauptteil. Der Magazinwechsel erfolgt hierdurch mittels weniger Handgriffe. Dies ist beim Verständnis des erfindungsgemäßen Konzepts von einem herkömmlichen Magazin zu unterscheiden, das gegebenenfalls durch Lösen von Schrauben aufwendig von einem Eintreibgerät demontiert werden kann, zum Beispiel zu Reparatur- und Wartungszwecken.
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Unter einem Förderglied im Sinne der Erfindung wird insbesondere jede bewegliche Teile umfassende Mechanik verstanden, die an dem Nagelstreifen angreift und diesen kontrolliert bewegt bzw. beim Nageln zu der Eintreibvorrichtung nachführt.
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Der Antrieb des Fördergliedes kann bei einer bevorzugten Ausführungsform mit einem Antrieb der Eintreibvorrichtung identisch sein, etwa durch Ausbilden einer mechanischen Koppelung zwischen der angetriebenen Eintreibvorrichtung und dem Förderglied. Alternativ können die Antriebe auch separat ausgebildet sein.
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In bevorzugter Ausführungsform ist der Antrieb des Förderglieds an dem Hauptteil des Eintreibgerätes angeordnet und wird nicht zusammen mit dem Magazinteil abgenommen. Bei hierzu alternativen Ausführungsformen kann der Antrieb aber auch an dem Magazinteil vorgesehen sein, zum Beispiel als einfacher elektrisch betriebener Aktuator.
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Bezüglich einer Energieversorgung des Eintreibvorgangs kann es sich bei dem Eintreibgerät um ein beliebiges Konzept handeln, insbesondere ein druckluftbetriebenes, ein brenngasbetriebenes oder ein elektrisch betriebenes Gerät. Für den Fall, dass der Antrieb des Fördergliedes und ein Antrieb der Eintreibvorrichtung nicht identisch sind, können diese auch zwei verschiedene Energieversorgungen aufweisen, zum Beispiel eine elektrische Versorgung für den Antrieb des Förderglieds.
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Ein Nagelstreifen ist im Sinne der vorliegenden Erfindung jeder Satz aus einer Mehrzahl von miteinander verbundenen Befestigungsgliedern zur Verwendung mit einem Eintreibgerät. Es kann sich um flexible wie z.B. aufrollbare oder auch formsteife Anordnungen handeln. Die Befestigungselemente sind insbesondere nicht auf Nägel im Sinne von einfachen Stiften beschränkt, sondern umfassen auch andere bekannte Befestigungselemente, die mit Eintreibgeräten verwendbar sind. Diese können zum Beispiel Gewindestrukturen aufweisen, deformierbare Köpfe, Unterlegscheiben oder Ähnliches. Der Eintreibvorgang ist entsprechend nicht auf eine lineare Eintreibbewegung beschränkt, sondern kann auch eine überlagerte Drehbewegung umfassen.
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Bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Nagelstreifen als aufgerolltes Band an dem Magazinteil aufgenommen. Solche Geräte werden gelegentlich als „Coilnagler“ bezeichnet. Häufig, aber nicht notwendig werden Coilnagler mit Druckluft betrieben.
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Alternativ hierzu kann bei einer anderen Ausführungsform der Nagelstreifen als gerader Streifen an dem Magazinteil aufgenommen sein. Das Magazinteil nimmt dabei bevorzugt einen Streifen auf, kann aber auch für einen Stapel aus mehreren Streifen ausgelegt sein.
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Allgemein ist es zur einfachen Realisierung vorgesehen, dass das Förderglied an einem austrittsseitigen Ende des Magazinteils angeordnet ist, wobei der Nagelstreifen durch das Förderglied aus dem Magazinteil gezogen wird. Nach dem Förderglied erfolgt entsprechend ein Transport zur Eintreibvorrichtung mittels Schubkräften. Hier kann zweckmäßig eine entsprechende Führung vorgesehen sein, um einen kontrollierten Transport zu gewährleisten.
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Bei einer einfach und kostengünstig realisierbaren Ausführungsform der Erfindung ist an dem Magazinteil ein erstes Kupplungsteil und an dem Hauptteil ein zweites Kupplungsteil angeordnet, wobei das erste Kupplungsteil bei angekoppeltem Magazinteil eine Bewegung des Antriebs auf das zweite Kupplungsteil überträgt. Somit kann der Antrieb zweckmäßig an dem Hauptteil angeordnet sein, und die Bewegungsübertragung erfolgt über die Kupplungsteile, welche beim Abnehmen des Magazinteils getrennt werden.
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In bevorzugter Weiterbildung sind die Kupplungsteile dabei als koppelbare Drehwellen ausgebildet. Die Koppelung kann durch einfache formschlüssig ineinander greifende Mittel ausgebildet sein. Es kann sich aber auch um eine Reibkupplung oder um eine Magnetkupplung handeln, wodurch eine Beschädigung der Mechanik im Fall einer Blockade vermieden werden kann. Falls bei hierzu alternativen Ausführungsform keine Drehwellen vorgesehen sind, kann eine Bewegungsübertragung auch durch linear bewegte Mittel wie oszillierende Zapfen oder Ähnliches erfolgen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Magazinteil mit dem Förderglied als Einweg-Bauteil ausgebildet, wobei eine Nachbefüllung des Magazinteils mit einem Nagelstreifen in einem Regelbetrieb nicht vorgesehen ist. Solche Einweg-Magazine bieten ein Maximum an Bedienkomfort. Aus Kosten- und Umweltgründen können sie zum Beispiel aus abbaubaren Stoffen wie Karton hergestellt sein. Das Förderglied kann aus einer preiswerten Mechanik bestehen, zum Beispiel überwiegend aus minderwertigen Kunststoffen, da die Mechanik nicht für hohe Standzeiten ausgelegt sein muss.
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Bei einer hierzu alternativen Ausführungsform ist das Magazinteil als in einem Regelbetrieb wiederbefüllbar ausgebildet. Besonders bevorzugt kann dabei die Wiederbefüllung des Magazinteils in einem von dem Hauptteil getrennten Zustand erfolgen, was das Hantieren bei der Befüllung erleichtert. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Wiederbefüllung notwendig bei abgenommenem Magazin, wodurch unter anderem die Betriebssicherheit erhöht werden kann. Auch bei Verwendung von wiederbefüllbaren Magazinen hat die Erfindung den Vorteil, dass je nach Bedarf mehrere vorbefüllte Magazine verwendet werden können. Zudem kann durch den Magazinwechsel auch ein schneller Wechsel von Befestigungsgliedern, zum Beispiel Nägeln verschiedener Länge, erfolgen.
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Bei einer allgemein vorteilhaften Weiterbildung ist das Gerät sowohl mit wiederbefüllbaren Magazinen als auch mit nicht wiederbefüllbaren Einweg-Magazinen ausrüstbar, um ein Maximum an Flexibilität bei der Bereitstellung von Befestigungsgliedern zu erreichen.
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Um die Betriebssicherheit und die Handhabbarkeit zu verbessern, ist an dem Magazinteil ein Sperrglied vorgesehen, wobei eine Zuführbewegung des Nagelstreifens mittels des Sperrglieds blockierbar ist. Besonders bevorzugt erfolgt eine Blockade dabei im Zustand einer Trennung des Magazinteils von dem Hauptteil. So kann der Nagelstreifen im abgenommenen Zustand nicht auslaufen oder in das Magazinteil hineinrutschen. Um bei wiederbefüllbaren Magazinteilen eine einfache Wiederbefüllung zu ermöglichen, ist es in bevorzugter Weiterbildung vorgesehen, dass das Sperrglied bei abgenommenem Magazinteil zum Zweck einer Nachbefüllung mit einem Nagelstreifen entsperrbar ist. Dies kann zum Beispiel durch Betätigen eines Knopfes, Hebels oder Ähnlichem durch die Bedienperson erfolgen. Das Sperrglied entriegelt allgemein bevorzugt automatisch, wenn das Magazinteil wieder an das Hauptteil angesetzt wird.
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Bei einer zweckmäßigen und einfachen Realisierung umfasst das Förderglied ein um eine Welle drehbares Förderrad. Hierdurch ist ein effektiver und einfacher Drehantrieb des Fördergliedes ermöglicht. Bevorzugt, aber nicht notwendig verkämmt dabei ein radialer Vorsprung des Förderrads mit dem Nagelstreifen. Hierdurch kann ein definierter Vortrieb formschlüssig realisiert werden. Alternativ hierzu kann aber auch ein Reibschluss des Förderrades mit dem Nagelstreifen vorgesehen sein, wodurch zugleich eine Rutschkupplung für den Fall einer Betriebsstörung vorgesehen ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen Ansprüchen. Nachfolgend werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt eine räumliche Gesamtansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Eintreibgerätes.
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2 zeigt eine seitliche, teilweise aufgeschnittene Ansicht des Eintreibgerätes aus 1.
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3 zeigt eine räumliche Ansicht eines Magazinteils des Eintreibgerätes aus 1.
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4 zeigt einen Teil eines Antriebs des Eintreibgerätes aus 1.
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5 zeigt eine schematische teilweise Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Eintreibgerätes in zwei um 90° gedrehten Ansichten.
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6 zeigt einen ersten Teil der Darstellung aus 5 in zwei um 90° gedrehten Ansichten.
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7 zeigt einen zweiten Teil der Darstellung aus 5 in zwei um 90° gedrehten Ansichten.
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Das in 1 bis 4 gezeigte Eintreibgerät hat ein handgeführtes Hauptteil 1 mit einem Griff 1a. Eine Eintreibvorrichtung 2 mündet in einem vorderen Bereich des Hauptteils 1, um einen Nagel oder ein sonstiges Befestigungsglied 4a in ein Werkstück einzutreiben. Ein Eintreibstößel 2a ist mit einem Antriebskolben auf bekannte Weise in einem Gehäusebereich 1b des Hauptteils 1 angeordnet.
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An dem Hauptteil 1 ist ein Magazinteil 3 in einem Magazinrahmen 1c lösbar festgelegt. Das Magazinteil 3 kann durch Bedienung eines Verschlusses 1d im Regelbetrieb einfach entkoppelt und abgenommen bzw. wieder angekoppelt werden.
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In dem Magazinteil 3 ist ein Nagelstreifen 4 aufgenommen. Vorliegend handelt es sich um einen linear erstreckten Nagelstreifen 4, der eine längliche Aufnahme 3a des Magazinteils 3 eingelegt ist. Bei anderen Ausführungen kann es sich auch um einen aufgerollten Nagelstreifen handeln, der in einer trommelförmigen Aufnahme des Magazinteils (nicht dargestellt) eingelegt ist.
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Das Magazinteil 3 umfasst ein Förderglied 5 zum Transport des Nagelstreifens von dem Magazinteil 3 zu der Eintreibvorrichtung 2. Das Förderglied 5 umfasst vorliegend ein um eine Welle 5a drehbares Förderrad 5b, an dem eine Anzahl von radialen Vorsprüngen 5c vorkragen. Im Zuge einer Drehung des Förderrades 5b greifen die Vorsprünge 5c jeweils in die Zwischenräume zwischen benachbarten Nägeln 4a des Nagelstreifens 4 ein, so dass das Förderrad 5b mit dem Nagelstreifen 4 formschlüssig verkämmt.
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Das Förderglied 5 wird durch einen an dem Hauptteil 1 angeordneten Antrieb 6 bewegt. 4 zeigt einen Teil des Antriebs 6, umfassend eine Drehwelle 6a mit einem formschlüssig wirkenden ersten Kupplungsteil 6b, das vorliegend beispielhaft als einfacher Vierkant ausgebildet ist. Dieser Vierkant greift in einen zweiten Kupplungsteil in Form einer entsprechenden Aufnahme 5d an der Welle 5a des Förderrads 5b ein, wenn das Magazinteil 3 an das Hauptteil 1 angesetzt wird.
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Eine federbelastete Zahnstange 6c ist in einer Führung 6f geführt und wird oszillierend von einem zentralen Antrieb 7 der Eintreibvorrichtung 2 mit angetrieben, so dass der Antrieb 6 des Fördergliedes 5 vorliegend als Teil des zentralen Antriebs 7 ausgelegt ist. Die Bauart des zentralen Antriebs 7 ist beliebig; es kann sich zum Beispiel um einen mit Brenngas oder mit Druckluft betriebenen Kolben handeln.
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Die Zahnstange 6c verkämmt dabei mit einem Antriebsrad 6d der Drehwelle 6a, wobei über eine Sperrklinke 6e ein Freilauf des Antriebsrades 6d in einer Richtung vorgesehen ist. Somit wird eine oszillierende Bewegung der Zahnstange 6c in eine schrittweise, gleichgerichtete Drehbewegung des Förderrades 5b übersetzt, so dass der Nagelstreifen mit jedem Eintreibvorgang stufig vorgeschoben wird.
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Das Magazinteil 3 ist zusammen mit dem Nagelstreifen 4 und dem Förderglied 5 abnehmbar von dem Hauptteil 1 entkoppelbar, wie insbesondere 3 zeigt. Bei dem Magazinteil kann es sich vorliegend um ein Einweg-Magazinteil oder auch um ein wiederbefüllbares Magazinteil handeln.
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5 bis 7 zeigen einen schematisch dargestellten Ausschnitt einer weiteren Ausführungsform, die der vorstehend beschriebenen weitgehend entspricht, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Bedeutung haben. Im Unterschied zu der ersten Ausführungsform ist ein zusätzliches Sperrglied 8 vorgesehen, mittels dessen das Förderglied 5 und damit die Position des Nagelstreifens 4 blockierbar ist. Die Blockade erfolgt automatisch beim Abnehmen des Magazinteils 3 von dem Hauptteil 1. Dies kann zum Beispiel über einen federbelasteten Druckknopf erfolgen (nicht dargestellt).
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Der Nagelstreifen 4 wird von dem Förderglied 5 aus dem Magazinteil herausgezogen. Unterhalb des Förderglieds 5 wird der Nagelstreifen 4 durch Schubkräfte zu einer Nagelkammer 2b der Eintreibvorrichtung transportiert. Hierzu ist eine Führung 9 unterhalb des Fördergliedes vorgesehen.