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Die Erfindung betrifft ein Exzenterwälzlager mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Es ist insbesondere für eine Kolbenpumpe einer hydraulischen Fahrzeugbremsanlage vorgesehen.
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Stand der Technik
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Bekannte Exzenterwälzlager weisen eine Exzenterwelle auf, die einstückig oder in anderer Weise starr und exzentrisch an einer Motorwelle eines Elektromotors oder an einer Ausgangswelle eines Getriebes, das mit dem Elektromotor antreibbar ist, angebracht sind. Auf der Exzenterwelle ist ein Wälzlager mit einem die Exzenterwelle konzentrisch umschließenden Lagerring und mit Wälzkörpern angeordnet, die in einem Ringspalt zwischen der Exzenterwelle und dem Lagerring um die Welle herum, üblicherweise aber nicht zwingend äquidistant, angeordnet sind. Die Wälzkörper sind üblicherweise Rollen oder Nadeln, es können allerdings auch andere Wälzkörper, beispielsweise Kugeln sein. Der Lagerring kann als Außenring aufgefasst werden, ein Innenring kann vorhanden, beispielsweise auf die Exzenterwelle aufgepresst sein. Allerdings ist kein Innenring notwendig, die Wälzkörper können auch unmittelbar auf der Exzenterwelle wälzen. Außen am Lagerring liegen beispielsweise ein oder mehrere Pumpenkolben einer Kolbenpumpe eines Pumpenkolbenaggregats beispielsweise einer hydraulischen Fahrzeugbremsanlage mit ihren Stirnenden an. Die Pumpenkolben werden beispielsweise mit Federn von außen in Anlage an den Lagerring gedrückt.
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Bei einem Drehantrieb führt die Exzenterwelle aufgrund ihrer Exzentrizität eine Bewegung auf einer Kreisbahn aus und dreht sich dabei um sich selbst. Aufgrund der Bewegung der Exzenterwelle auf der Kreisbahn bewegt sich auch der Lagerring auf einer bzw. auf derselben Kreisbahn und treibt dadurch die außen an ihm anliegenden Pumpenkolben zu einer gewünschten Hubbewegung an, um Bremsflüssigkeit oder allgemein Fluid durch abwechselndes Ansaugen und Verdrängen zu fördern, wie es von Kolbenpumpen bekannt ist. Aufgrund seiner Wälzlagerung dreht sich der Lagerring nicht mit der Exzenterwelle mit.
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Die internationale Patentanmeldung
WO 2011/138 073 A1 offenbart ein Exzenterwälzlager mit einer Welle, die drehend um ihre Achse antreibbar ist, die sich also bei einem Drehantrieb nicht auf einer Kreisbahn bewegt. Eine Drehachse und eine geometrische Achse der Welle stimmen überein. Die Welle des bekannten Exzenterwälzlagers ist von einem Lagerring umschlossen, der exzentrisch zur Welle angeordnet ist, so dass sich eine Spaltbreite eines Ringspalts zwischen dem Lagerring und der Welle in Umfangsrichtung ändert. Ausgehend von einer größten Spaltbreite verkleinert sich die Spaltbreite des Ringspalts zwischen dem Lagerring und der Welle in beiden Umfangsrichtungen bis zu einer gegenüberliegenden Stelle, wo die Spaltbreite am kleinsten ist. Im Ringspalt zwischen dem Lagerring und der Welle sind Wälzkörper angeordnet, deren Durchmesser der Spaltbreite des Ringspalts zwischen dem Lagerring und der Welle an der Umfangsstelle, an der sich der jeweilige Wälzkörper befindet, entsprechen. Bei einem Drehantrieb der Welle wälzen die Wälzkörper auf einem Umfang der Welle und im Lagerring und laufen dabei um die Welle um. Mit den Wälzkörpern läuft auch die Spaltbreite des Ringspalts um, die größte Spaltbreite läuft mit dem oder den durchmessergrößten Wälzkörper/n, die kleinste Spaltbreite mit dem oder den durchmesserkleinsten Wälzkörper/n und dazwischenliegende Spaltbreiten mit den entsprechenden Wälzkörpern um. Die umlaufenden Wälzkörper bewegen den Lagerring radial zur drehend angetriebenen Welle mit jedem Wälzkörperumlauf einmal hin- und her. Die Wälzkörper des bekannten Exzenterwälzlagers sind in Taschen eines Wälzkörperkäfigs gehalten, der sie in ihrem Abstand in Umfangsrichtung voneinander hält. Der Wälzkörperkäfig ist zwischen zwei durchmessergrößten Wälzkörpern offen und elastisch vorgespannt, so dass er die Wälzkörper in Richtung einer engeren Spaltbreite des Ringspalts beaufschlagt. Das bekannte Exzenterwälzlager ist zum Wandeln einer Drehbewegung eines Elektromotors oder einer Ausgangswelle eines Getriebes in eine Hupbewegung zum Antrieb von Pumpenkolben einer Kolbenpumpe in einem Kolbenpumpenaggregat einer hydraulischen Bremsanlage für Kraftfahrzeuge vorgesehen.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Exzenterwälzlager mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist eine drehend antreibbare Welle auf, auf der ein Wälzlager mit einem die Welle umschließenden Lagerring und mit in einem Ringspalt zwischen der Welle und dem Lagerring um die Welle herum angeordneten Wälzkörpern angeordnet ist, wobei die Wälzkörper äquidistant angeordnet sein können, aber nicht müssen. Der Lagerring ist exzentrisch zur Welle angeordnet, so dass sich eine Spaltbreite eines Ringspalts zwischen der Welle und dem Lagerring in Umfangsrichtung ändert. Der Ringspalt weist eine größte Spaltbreite und gegenüber eine kleinste Spaltbreite auf. Die Wälzkörper des Exzenterwälzlagers weisen verschiedene Durchmesser auf entsprechend einer Spaltbreite des Ringspalts zwischen der Welle und dem Lagerring an der Stelle, an der sich der jeweilige Wälzkörper befindet. Die Welle des Exzenterwälzlagers ist konzentrisch zu ihrer Drehachse vorgesehen, auch wenn denkbar und nicht von der Erfindung ausgeschlossen ist, dass die Welle exzentrisch zu ihrer Drehachse ist.
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Das erfindungsgemäße Wälzlager weist einen Wälzkörperkäfig auf, der die Wälzkörper in Abständen in Umfangsrichtung voneinander hält. Der Wälzkörperkäfig kann, wie Wälzkörperkäfige bekannter Wälzlager ausgebildet sein. Er bestimmt sich aufgrund seiner Funktion, die Wälzkörper in Abständen in Umfangsrichtung voneinander zu halten und nicht aufgrund seines Aussehens, er muss nicht unbedingt die Form eines Käfigs bzw. Wälzkörperkäfigs aufweisen. Der Wälzkörperkäfig des erfindungsgemäßen Exzenterwälzlagers hält die Wälzkörper in Umfangsrichtung beweglich, so dass sich die Abstände der Wälzkörper voneinander in Umfangsrichtung ändern können. Außerdem beaufschlagt der Wälzkörperkäfig des erfindgemäßen Exzenterwälzlagers die Wälzkörper einzeln in Richtung einer engeren Spaltbreite des Ringspalts zwischen der Welle und dem Lagerring.
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Bei einem Drehantrieb der Welle wälzen die Wälzkörper auf der Welle und im Lagerring und laufen um die Welle um wie es von Wälzlagern bekannt ist. Dabei drücken die Wälzkörper mit großem Durchmesser den Lagerring von der Welle ab und auf der gegenüberliegenden Seite, wo sich die Wälzkörper mit kleinem Durchmesser befinden, nähert sich der Lagerring der Welle. Es läuft sozusagen die sich ändernde Spaltbreite zusammen mit den Wälzkörpern um die drehend angetriebene Welle um, d.h. die breiteste, die engste und jede andere Spaltbreite laufen mit den Wälzkörpern um die Welle um. Der Lagerring bewegt sich auf einer Kreisbahn um die Welle mit einer Exzentrizität zur Welle. Eine Drehbewegung der Welle wird in eine Hubbewegung eines oder mehrerer mit einem Stirnende außen am Lagerring anliegender Pumpenkolben gewandelt. Die Wälzkörper laufen mit geringerer Umlaufgeschwindigkeit um die Welle um als die Drehgeschwindigkeit der Welle, ebenso verringert sich die Geschwindigkeit, mit der sich der Lagerring auf der Kreisbahn bewegt. Das erfindungsgemäße Exzenterwälzlager weist eine Geschwindigkeitsuntersetzung auf, eine Umlaufgeschwindigkeit der Exzentrizität des Lagerrings ist bei drehfestem Lagerring langsamer als die Drehgeschwindigkeit der Welle. Die Geschwindigkeitsuntersetzung hat den Vorteil, dass ein Antrieb mit höherer Drehzahl möglich ist, was bei gleicher Leistung die Verwendung eines kleineren und leichteren Elektromotors ermöglicht.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Exzenterwälzlagers ist dessen einfacher und kostengünstiger Aufbau.
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Der Wälzkörperkäfig des erfindungsgemäßen Exzenterwälzlagers beaufschlagt die Wälzkörper einzeln in Richtung einer engeren Spaltbreite des Ringspalts zwischen der Welle und dem Lagerring. Die beaufschlagten Wälzkörper sind dadurch alle und stets während der Drehung der Welle in Anlage an der Welle und dem Lagerring. Es wird vermieden, dass einzelne Wälzkörper nicht an der Welle und am Lagerring anliegen. Ebenfalls wird vermieden, dass während einer Drehung der Welle bei bestimmten Drehstellungen der Welle in Bezug zum Lagerring Wälzkörper nicht an der Welle und am Lagerring anliegen. Eine Tragkraft des erfindungsgemäßen Exzenterwälzlagers wird erhöht, eine unterschiedliche Belastung und Verschleiß der Wälzkörper wird verringert, Lebensdauer und Funktion des Exzenterwälzlagers verbessern sich durch die Erfindung.
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Vorzugsweise werden alle Wälzkörper in Richtung einer engeren Spaltbreite des Ringspalts zwischen der Welle und dem Lagerring beaufschlagt. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass einzelne oder einige Wälzkörper nicht beaufschlagt werden. Gibt es beispielsweise nur einen durchmessergrößten Wälzkörper, muss dieser nicht in Umfangsrichtung beaufschlagt werden. Gibt es nur eine Drehrichtung oder eine Vorzugsdrehrichtung, ist denkbar, nur die Wälzkörper auf einer Hälfte des Umfangs in Umfangsrichtung zu beaufschlagen und zwar insbesondere die Wälzkörper, die durch die Drehung der Welle im Lagerring in Richtung einer größeren Spaltbreite wälzen.
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Außerdem ermöglicht die Erfindung, die verschiedenen Wälzkörper verschieden stark in Umfangsrichtung zu beaufschlagen. Beispielsweise können durchmessergrößere Wälzkörper, die aufgrund ihrer kleineren Wälz- und Umfangsflächenkrümmung eine höhere Tragfähigkeit aufweisen, stärker in Richtung einer engeren Spaltbreite beaufschlagt werden als durchmesserkleinere Wälzkörper.
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Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung zum Gegenstand.
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Der Anspruch 2 ist darauf gerichtet, dass nicht durchmessergrößte Wälzkörper in Richtung der engeren Spaltbreite beaufschlagt werden. Das bedeutet, dass jedenfalls nicht nur die durchmessergrößten Wälzkörper in Richtung einer engeren Spaltbreite des Ringspalts zwischen der Welle und dem Lagerring beaufschlagt werden, sondern auch Wälzkörper, die nicht die durchmessergrößten sind. Nicht ausgeschlossen ist, dass auch der und insbesondere bei Vorhandensein zweier gleich großer durchmessergrößter Wälzkörper diese beide in entgegengesetzten Richtungen voneinander weg in Richtung einer engeren Spaltbreite beaufschlagt werden.
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Der Wälzkörperkäfig kann separate oder mit ihm einstückige Federelemente aufweisen (Anspruch 4). Separate Federelemente, die beispielsweise in den Wälzkörperkäfig eingesetzt sind, können beispielsweise Schraubendruckfedern, Blattfedern, Tellerfedern sein. Ein Wälzkörperkäfig aus Blech ermöglicht mit ihm einstückige Blattfedern als Federelemente. Ein Wälzkörperkäfig aus Kunststoff ermöglicht durch seine Elastizität und Formgebung ebenfalls mit ihm einstückige Federelemente. Die Aufzählung ist nicht abschließend.
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Das erfindungsgemäße Exzenterwälzlager ist insbesondere für ein elektrohydraulisches Kolbenpumpenaggregat einer hydraulischen Bremsanlage eines Kraftfahrzeugs vorgesehen und wird zur Erzeugung eines hydraulischen Bremsdrucks zu einer Bremsbetätigung in schlupfgeregelten- und/oder Fremdkraft-Bremsanlagen verwendet. Es weist einen Elektromotor zum Antrieb, das erfindungsgemäße Exzenterwälzlager zum Wandeln einer Dreh- in eine Hubbewegung, und eine Kolbenpumpe auf. Der Elektromotor treibt direkt oder über ein Getriebe die Welle des Exzenterwälzlagers an, dessen Lagerring sich radial zur Welle hin- und her bewegt. Am Lagerring liegen Stirnenden von Pumpenkolben der Kolbenpumpe an, die vom sich hin- und herbewegenden Lagerring zu einer Hubbewegung zum Fördern von Bremsflüssigkeit angetrieben werden. Die Erfindung ist allerdings nicht auf diese Verwendung beschränkt sondern richtet sich darüber hinaus auf das Exzenterwälzlager als solchem.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein erfindungsgemäßes Exzenterwälzlager in Stirnansicht;
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2 eine Schnittdarstellung entlang Linie II-II in 1; und
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3 ein gegenüber 1 abgewandeltes Exzenterwälzlager gemäß der Erfindung in Stirnansicht.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Das in 1 dargestellte erfindungsgemäße Exzenterwälzlager 1 weist eine Welle 2 auf, die von einem Lagerring 3 umschlossen ist. In einem Ringspalt 4 zwischen dem Lagerring 3 und der Welle 2 sind Rollen 5 als Wälzkörper um die Welle 2 herum angeordnet. Der Lagerring 3 und die Rollen 5 können ggf. zusammen mit der Welle 2 als Wälzlager aufgefasst werden. Die Welle 2 ist mit einem in der Zeichnung nicht sichtbaren weil hinter der Zeichenebene befindlichen Elektromotor drehend um ihre geometrische Achse 6, die zugleich ihre Drehachse ist, antreibbar. Die Welle 2 weist keine Exzentrizität auf. Sie kann beispielsweise das Ende einer Motorwelle des Elektromotors sein.
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Der Lagerring 3 ist exzentrisch zur Welle 2, eine Breite des Ringspalts 4 zwischen dem Lagerring 3 und der Welle 2 ändert sich in Umfangsrichtung. Ausgehend von einer größten Spaltbreite, die in der Zeichnung oben rechts ist, verkleinert sich die Spaltbreite in beiden Umfangsrichtungen zu einer kleinsten Spaltbreite, die sich der größten Spaltbreite gegenüber, in der Zeichnung also unten links, befindet.
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Die Rollen 5, die die Wälzkörper bilden, weisen verschiedene Durchmesser entsprechend der unterschiedlichen Spaltbreite auf. Die Durchmesser der Rollen 5 sind jeweils so groß wie der Ringspalt 4 zwischen dem Lagerring 3 und der Welle 2 an der Stelle breit ist, an der sich die jeweilige Rolle 5 befindet.
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Bei einem Drehantrieb der Welle 2 wälzen die Rollen 5 auf einem Umfang der Welle 2 und laufen dabei mit niedrigerer Umlaufgeschwindigkeit als der Drehgeschwindigkeit der Welle 2 um. Zusammen mit einer Rolle 5, die einen größten Durchmesser aufweist, läuft die größte Spaltbreite des Ringspalts 4 zwischen dem Lagerring 3 und der Welle 2 um. Ebenso läuft die kleinste Spaltbreite des Ringspalts 4 zwischen dem Lagerring 3 und der Welle 2 mit einer Rolle 5, die einen kleinsten Durchmesser aufweist, um die Welle 2 um. Anders ausgedrückt läuft eine Exzentrizität des Lagerrings 3 in Bezug auf die Welle 2 bei einem Drehantrieb der Welle 2 um die Welle 2 um, wobei die Umlaufgeschwindigkeit der Exzentrizität kleiner als die Drehgeschwindigkeit der Welle 2 ist, wenn der Lagerring 3 nicht mitdreht. Abweichend von der Zeichnung können auch zwei Rollen 5 mit gleich großem, größtem Durchmesser und/oder zwei Rollen 5 mit gleich großem, kleinstem Durchmesser vorhanden sein. Der Lagerring 3 bewegt sich auf einer Kreisbahn um die geometrische Achse 6 der Welle 2, die zugleich ihre Drehachse ist, wobei eine Geschwindigkeit der Kreisbewegung des Lagerrings 3 kleiner als die Drehgeschwindigkeit der Welle 2 ist, es findet also eine Geschwindigkeitsuntersetzung statt.
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Im Ringspalt 4 ist ein rohrförmiger Wälzkörperkäfig 7 angeordnet, der die Wälzkörper 5 in Abstand voneinander hält. Der Wälzkörperkäfig 7 ist an einer Stelle seines Umfangs zwischen der Rolle 5 mit dem größten Durchmesser und einer benachbarten Rolle 5 offen, so dass er in Umfangsrichtung federn kann, was allerdings nicht zwingend für die Erfindung ist. In 1 besteht der Wälzkörperkäfig 7 aus Kunststoff. Er weist rechteckige Aussparungen auf, die hier als Taschen 8 bezeichnet werden, in denen die Rollen 5 aufgenommen sind, die die Wälzkörper bilden (2). Mit Ausnahme der Rolle 5 mit dem größten Durchmesser sind die Taschen 8 des Wälzkörperkäfig 7 in Umfangsrichtung größer als der Durchmesser der jeweiligen Rolle 5, so dass die Rollen 5 in Umfangsrichtung beweglich im Wälzkörperkäfig 7 sind. Ein Abstand der Rollen 5, die die Wälzkörper des Exzenterwälzlagers 1 bilden, ist dadurch begrenzt veränderbar. Lediglich die Tasche 8 der Rolle 5 mit dem größten Durchmesser ist so groß wie der Durchmesser der Rolle 5, so dass die Rolle 5 mit dem größten Durchmesser wie alle übrigen Rollen 5 in den Taschen 8 des Wälzkörperkäfigs drehbar ist, der Wälzkörperkäfig 7 jedoch in Umfangsrichtung gegenüber der Rolle 5 mit dem größten Durchmesser unbeweglich ist.
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Der Wälzkörperkäfig 7 weist Federelemente 9 auf, die die Rollen 5 in Umfangsrichtung in Richtung einer enger werdenden Spaltbreite des Ringspalts 4 beaufschlagen. In 1 und 2 sind die Federelemente 9 Schraubendruckfedern, die auf der Seite mit der größeren Spaltbreite der Rollen 5 angeordnet sind. Nur die Rolle 5 mit dem größten Durchmesser weist kein Federelement 9 auf. Die Rollen 5 werden einzeln in Richtung der engeren Spaltbreite beaufschlagt. Durch die Beaufschlagung der Rollen 5 in Richtung der engeren Spaltbreite liegen alle Rollen 5 sowohl an der Welle 2 als auch am Lagerring 3 an. Das stellt zum Einen sicher, dass die Rollen 5 auf der Welle 2 und im Lagerring 3 wälzen, wodurch bei drehender Welle 2 die sich ändernde Spaltbreite umläuft, so dass sich der Lagerring 3 auf einer Kreisbahn um die Achse der Welle 2, die zugleich die Drehachse der Welle 2 ist, bewegt. Zum anderen stellt die Beaufschlagung der Rollen 5 in Richtung der engeren Spaltbreite des Ringspalts 4 zwischen der Welle 2 und dem Lagerring 3 sicher, dass alle Rollen 5 sowohl an der Welle 2 als auch am Lagerring 3 anliegen und damit „tragen“, d. h. eine Radialkraft zwischen der Welle 2 und dem Lagerring 3 übertragen. Eine Tragfähigkeit des Exzenterwälzlagers 1 ist erhöht, ein unterschiedlicher Verschleiß der Wälzkörper 5 verringert und eine Lebensdauer des Exzenterwälzlagers 1 erhöht. Eine Geräuscherzeugung, insbesondere Klapper- und Rasselgeräusche, durch Rollen 5 mit Radialspiel zwischen der Welle 2 und dem Lagerring 3 werden vermieden.
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Die Federkräfte oder allgemein Kräfte, mit denen die Rollen 5 in Richtung der engeren Spaltbreite beaufschlagt werden, können, wie im Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, für alle Rollen 5 gleich groß sein. Denkbar sind auch unterschiedliche Kräfte, beispielsweise können durchmesserkleinere Rollen 5 mit geringerer Kraft in Richtung der engeren Spaltbreite beaufschlagt werden, weil ihre Oberflächenpressung bei Radialbelastung infolge der größeren Krümmung ihres Umfangs höher ist und weil ihr Verschleiß infolge des kleineren Durchmessers ebenfalls höher ist. Auch ist es, in Abweichung vom Ausführungsbeispiel, denkbar, nur einen Teil der Rollen 5 in Richtung der engeren Spaltbreite zu beaufschlagen. Es können beispielsweise die Rollen 5 in Richtung der engeren Spaltbreite beaufschlagt werden, die bei Drehung der Welle 2 in Richtung einer größeren Spaltbreite wälzen, in 1 und 3 sind das die Rollen 5 links oben, und die Rollen 5, die in Richtung der engeren Spaltbreite wälzen, in 1 und 3 also die Rollen 5 rechts unten, werden nicht in Umfangsrichtung beaufschlagt (nicht dargestellt). Das setzt allerdings eine vorgegebene Drehrichtung der Welle 2 voraus, die nicht umgekehrt wird.
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Im Ausführungsbeispiel sind in jeder Tasche 8 zwei Federelemente 9 in seitlichem Abstand voneinander nahe der Stirnenden der Rollen 5 angeordnet. Dadurch wird eine Schrägstellung der Rollen 5 vermieden.
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In 2 ist zu sehen, dass die Rollen 5 von einem weiteren Federelement 10, im Ausführungsbeispiel einer gewölbten Blattfeder, in entgegengesetzter Richtung, d. h. in Richtung einer größeren Spaltbreite des Ringspalts 4 zwischen der Welle 2 und dem Lagerring 3 beaufschlagt werden. Die Rollen 5 sind dadurch sozusagen „fliegend“ zwischen den Federelementen 9, 10 in den Taschen 8 des Wälzkörperkäfig 7 gelagert. Die Federelemente 9, 10 sind in ihrer Federkraft und ihrem Federweg so ausgelegt, dass eine resultierende Kraft der Federelemente 9, 10 in Richtung einer engeren Spaltbreite wirkt, d. h. die Rollen 5 in Richtung der engeren Spaltbreite beaufschlagt werden.
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Außen am Lagerring 3 liegen Pumpenkolben 11 mit ihren Stirnenden am Lagerring 3 des Exzenterwälzlagers 1 an. Die Pumpenkolben 11, von denen in der Zeichnung lediglich Stirnenden dargestellt sind, sind radial zur Welle 2 angeordnet und werden von nicht dargestellten Kolbenfedern von außen gegen den Lagerring 3 gedrückt. Die Pumpenkolben 11 sind in Pumpenbohrungen 12 eines Pumpengehäuses 13 axial verschieblich, d.h. radial zur Welle 2 verschieblich aufgenommen. Das Exzenterwälzlager 1 befindet sich in einem zylindrischen Exzenterraum 14 des Pumpengehäuses 13 zwischen den beiden Pumpenkolben 11, die im Ausführungsbeispiel einander gegenüber, also in Boxeranordnung angeordnet sind. Durch Drehantrieb der Welle 2 bewegt sich der Lagerring 3, ohne sich mit der Welle 2 mitzudrehen, mit kleinerer Geschwindigkeit als der Drehgeschwindigkeit der Welle 2 auf einer Kreisbahn um die Achse 6 und Drehachse der Welle 2. Die Kreisbewegung des Lagerings 3 treibt die Pumpenkolben 11 zu einer Hubbewegung an. Das Exzenterwälzlager 1 wandelt somit eine Drehbewegung der Welle 2 in eine Hubbewegung zum Antrieb der Pumpenkolben 11. Das Pumpengehäuse 13 ist Bestandteil eines sog. Hydraulikblocks, in dem außer den Pumpenkolben 11 weitere, nicht dargestellte hydraulische Bauelemente wie Magnetventile einer Schlupfregeleinrichtung für eine hydraulische Bremsanlage eines Kraftfahrzeugs angeordnet und hydraulisch miteinander verschaltet sind. Solche Hydraulikblöcke sind an sich bekannt und sollen hier nicht weiter erläutert werden. Das erfindungsgemäße Exzenterwälzlager 1 ist Bestandteil eins elektrohydraulischen Kolbenpumpenaggregats, das außer dem Exzenterwälzlager 1 den in der Zeichnung nicht sichtbaren Elektromotor zum Antrieb der Welle 2 und die Kolbenpumpe mit den Pumpenkolben 11 umfasst. Der Elektromotor kann die Welle 2 direkt oder über ein Getriebe antreiben, das dann ebenfalls Bestandteil des Kolbenpumpenaggregats ist. Die Welle 2 kann wie schon gesagt die Motorwelle des Elektromotors sein. Das Kolbenpumpenaggregat dient zum Bremsdruckaufbau oder allgemein zum Fördern von Bremsflüssigkeit in einer Fremdkraft- und/oder schlupfgeregelten, hydraulischen Fahrzeugbremsanlage.
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In 3 weist das erfindungsgemäße Exzenterwälzlager 1 einen ringförmigen Wälzkörperkäfig 7 aus Blech anstatt aus Kunststoff auf. Mit Ausnahme des Wälzkörperkäfig 7 sind das Exzenterwälzlager 1 und das Kolbenpumpenaggregat in 3 gleich ausgebildet wie in 1 und 2. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden zur Erläuterung der 3 die vorstehenden Erläuterungen der 1 und 2 in Bezug genommen.
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Wie gesagt besteht der Wälzkörperkäfig 7 in 3 aus Blech und weist Taschen 8 in Form rechteckiger Aussparungen auf, in denen die Rollen 5 aufgenommen sind, die die Wälzkörper des Exzenterwälzlagers 1 bilden. Die Taschen 8 sind in Umfangsrichtung länger als der Durchmesser der jeweiligen Rolle 5, so dass die Rollen 5 in Umfangsrichtung begrenzt beweglich und ihr Abstand voneinander ebenso begrenzt veränderlich ist.
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Der Wälzkörperkäfig 7 weist Federelemente 15 auf, die die Rollen 5 in Richtung einer engeren Spaltbreite des Ringspalts 5 zwischen der Welle 2 und dem Lagerring 3 beaufschlagen. In 3 sind die Federelemente 15 Blattfedern, die auf der Seite mit der größeren Spaltbreite angeordnet sind. In Stirnansicht sind die Blattfedern wie in 3 zu sehen U-förmig und weisen einen gekrümmten Schenkel auf, der auf der Seite mit der größeren Spaltbreite am Umfang der jeweiligen Rolle 5 anliegt. Die die Federelemente 15 bildenden Blattfedern sind einstückig mit dem Wälzkörperkäfig 7. Die Rollen 5 sind in 3 ebenso wie in 1 und 2 einzeln federbeaufschlagt. Wie in 1 und 2 ist auch in 3 die Rolle 5 mit dem größten Durchmesser zwar drehbar allerdings in Umfangsrichtung unbeweglich im Wälzkörperkäfig 7 und nicht federbeaufschlagt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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