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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kopplung eines Steuerbefehle mittels elektromagnetischer Strahlung aussendenden Funksenders mit Empfangseinrichtungen, Dekodiereinrichtungen und Steuerungen für die Steuerbefehle aufweisenden Antrieben von Markisen, Rollläden, Garagentoren u. dgl..
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Um Antriebe mittels Funk fernzusteuern, wird üblicherweise bei der Installation ein Verfahren verwendet, bei dem der jeweilige Antrieb, wie beispielsweise der Rohrmotor eines Rollladens, als Empfänger mit dem entsprechenden Funksender gekoppelt wird. Hierzu wird bei dem Funksender entweder ein einstellbarer Zahlencode verwendet, der beim Empfänger exakt gleich eingestellt werden muss, oder der Funksender verfügt ab Werk über eine eindeutige Seriennummer, auf die der Empfänger eingestellt werden muss. Üblicherweise wird hierzu am Empfänger eine Taste betätigt und zeitnah ein Datenpaket des Funksenders mittels Tastendruck am Funksender übertragen, wobei der Empfänger (Antrieb) diese Seriennummer als gültig registriert und fortan Befehle des Funksenders mit dieser Seriennummer ausführt.
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Geht der gekoppelte Funksender unwiederbringlich verloren, besteht nur die Möglichkeit, das oben beschriebene Kopplungsverfahren mit einem Ersatz-Funksender erneut durchzuführen. Im Falle eines selbst einstellbaren Zahlencodes und ohne Zugriff auf einen bereits gekoppelten Funksender oder eine vorhandene Aufzeichnung des gewählten Zahlencodes bleibt nur der mechanische Zugriff auf den Empfänger, um den Zahlencode in Erfahrung zu bringen. Bei Funksendern (Sender) ist ein mechanischer Zugang zum Antrieb unerlässlich, da die Taste am Antrieb (Empfänger) für den Kopplungsvorgang betätigt werden muss.
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Der mechanische Zugang z. B. zu Rohrmotoren von Rollläden ist üblicherweise mit einem enormen Aufwand verbunden, da der in der Regel übertapezierte Rollladenkasten geöffnet und das sich darin befindliche Isoliermaterial entfernt werden muss. Vorzugsweise nach der Kopplung des Funksenders mit dem Antrieb muss dann wieder übertapeziert und ggf. sogar noch gestrichen werden, wodurch auch der finanzielle Aufwand relativ hoch ist. Zudem gestaltet sich bei geöffnetem Rollladen aufgrund des Wickels aus Rollladenlamellen und der damit verbundenen beengten Platzverhältnisse im Rollladenkasten ein Erreichen eines Bedienelementes an dem Rohrmotor äußerst schwierig.
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Bei Antrieben von Garagentoren muss in der Regel das Gehäuse bzw. die Abdeckung mittels eines Werkzeuges unter Zuhilfenahme einer Leiter geöffnet werden, wodurch dann ein Zugang zu dem Kopplungs-Bedienelement möglich ist. Nach dem Öffnen liegen jedoch nicht selten spannungsführende Teile frei, wobei insgesamt die Unfallgefahr sehr hoch ist.
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Um einen notwendigen mechanischen Zugang zum Antrieb nicht zwingend notwendig zu machen, ist es bereits bekannt, die Versorgungsspannung für einen angegebenen Zeitraum zu unterbrechen, wodurch die Kopplungsbereitschaft des Empfängers für eine angegebene Zeit lang aktiv ist. Die Unterbrechung der Versorgungsspannung erfolgt durch die in der Regel leicht zugängliche Sicherung im Verteilerkasten. Bei der Ausführung entstehen jedoch erhebliche Probleme. Beispielsweise bei Doppelgaragen mit zwei separaten Antrieben erfolgt die Absicherung der Versorgung der Garage oftmals mit einer Sicherung, wobei sich über die kurzzeitige Abschaltung der Versorgung nur beide Garagentorantriebe gleichzeitig in Kopplungsbereitschaft bringen lassen. Somit ist eine Separierung auf unterschiedliche Funksender mit diesem Verfahren ausgeschlossen. Gleiches gilt z. B. für Rohrmotore von Markisen, Rollläden u. dgl.. Nicht selten verfügen Wohnräume über mehrere Fenster, so dass an einer Absicherung mehr als ein derartiger Antrieb angeschlossen ist. Auch hier fällt eine Separierung auf unterschiedliche Funksender mit diesem Verfahren aus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der angegebenen Gattung zu schaffen, mit dem eine Kopplung von Funksendern, insbesondere Ersatz-Funksendern mit an einem Versorgungsstrang angeschlossenen Antrieben von Markisen, Rollläden, Garagentoren u. dgl. relativ einfach ohne Zugriff auf das Innenleben der Antriebe ermöglicht wird, wobei zudem keinerlei Unfallgefahren für die mit der Kopplung beschäftigten Personen auftreten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Kennzeichnungsmerkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei der Kopplung jedem der an einem gemeinsamen und durch eine Sicherung oder einen Schalter angeschlossenen Versorgungsstrang angeschlossenen Antriebe eine eindeutige Kennziffer (ID) zugewiesen. Die Zuweisung der eindeutigen Kennziffer (ID) erfolgt entweder über einen fest einstellbaren Wertgeber, wie einen Schiebeschalter oder einen Drehschalter, oder aber über einen Eingabetaster.
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Zur Herstellung der Kopplungsbereitschaft wird der Versorgungsstrang bzw. die Versorgungsspannung der Antriebe für einen festgelegten Zeitraum unterbrochen. Am Anfang der Kopplungsbereitschaft wird der Wert eines temporären Zählers in dem jeweiligen Antrieb auf „0” gesetzt. Nach Senden eines Funkbefehls mittels des Funksenders wird der Wert des temporären Zählers in dem jeweiligen Antrieb um „1” erhöht, wobei ein Signal erfolgt, wenn der Wert des Zählers dem Wert der eindeutigen Kennziffer (ID) entspricht.
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Der Wert des temporären Zählers in dem jeweiligen Antrieb wird nach Erreichen eines festgelegten Höchstwertes auf „1” zurückgesetzt.
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Die Funkbefehle zur Kopplung können parallel zu den Funkbefehlen für den Normalbetrieb gesendet werden.
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Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel näher erläutert, wobei die einzige Figur eine Schemadarstellung zweier Antriebe an einem Versorgungsstrang in Verbindung mit einem Funksender zeigt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Kopplung eines Steuerbefehle mittels elektromagnetischer Strahlung aussendenden Funksenders 1 mit Empfangseinrichtungen, Dekodiereinrichtungen und Steuerungen 2 für die Steuerbefehle aufweisenden Antrieben 3 von Markisen, Rollläden, Garagentoren o. dgl. (in der einzigen Figur ist ein Ausführungsbeispiel mit zwei Antrieben 3a, 3b dargestellt, wobei selbstverständlich das Verfahren auch bei lediglich einem einzelnen Antrieb 3 oder auch mehr als zwei Antrieben 3 angewendet werden kann) wird bei der Kopplung jedem der an einem gemeinsamen und durch eine Sicherung oder einen Schalter 4 abschaltbaren Versorgungsstrang 5 angeschlossenen Antriebe 3a, 3b eine eindeutige Kennziffer (ID) zugewiesen. Die Zuweisung der eindeutigen Kennziffer (ID) erfolgt entweder über einen fest einstellbaren Wertgeber am Antrieb 3, wie einen Schiebeschalter oder einen Drehschalter, oder aber über einen Eingabetaster 6 am Antrieb 3a, 3b.
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Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren mit einem einzelnen Antrieb 3 mit Eingabetaster 6 beschrieben. Um den Kopplungsvorgang oder das Einstellen der Kennziffer (ID) mittels des Eingabetasters 6 am Antrieb 3 zu ermöglichen, muss der Versorgungsstrang 5 bzw. die Versorgungsspannung abgeschaltet und nach einem festgelegten kurzen Zeitraum wieder eingeschaltet werden, woraufhin der Antrieb 3 (bzw. sämtliche Antriebe 3) zur Änderung der Kennziffer (ID) bereit ist (bzw. sind). Bei der ersten Betätigung des Eingabetasters 6 an dem Antrieb 3 wird in dem Antrieb 3 ein temporärer Zähler auf „1” gesetzt, wobei bei jeder weiteren kurzen Betätigung des Eingabetasters 6 dieser Zähler um „1” erhöht wird. Erfolgt nach der letzten Betätigung des Eingabetasters 6 eine ausreichende Pause (innerhalb von einer bis mehreren Sekunden), wird dieser Zählerstand als Kennziffer (ID) übernommen und dauerhaft z. B. im EEPROM der Steuerung 2 des Antriebes 3 abgelegt. Diese Einstellung der Kennziffer (ID), die in der Regel eine Zahl zwischen „1” und „9” ist, kann über eine optische und/oder akustische Signalisierung bestätigt werden, wobei besonders vorteilhaft eine zahlenmäßige Wiederholung der eingestellten Kennziffer (ID) ist. Nach einer festgelegten Zeit ohne Betätigung des Eingabetasters 6 an dem Antrieb 3 wird dieser Eingabetaster 6 gesperrt. Vorzugsweise erfolgt die Sperrung des Eingabetasters 6 an dem Antrieb 3 auch durch einen Steuerbefehl einer üblichen Benutzung des Antriebs 3. Der Antrieb 3 verfügt nun über eine somit festgelegte Kennziffer (ID). Durch Wiederholung dieses beschriebenen Vorgangs kann die Kennziffer (ID) nochmals geändert werden. Vorzugsweise wird werkseitig die Kennziffer (ID) „1” vergeben.
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Im Folgenden wird nun das erfindungsgemäße Verfahren zur Kopplung eines oder mehrerer Funksender 1 mit dem zuvor konfigurierten Antrieb 3 beschrieben. Der für den Kopplungsvorgang vorgesehene Funksender 1 verfügt über eine Programmiertaste 7, die während des normalen Betriebes vor unbeabsichtigter Betätigung geschützt ist. Entweder ist die Programmiertaste 7 sehr klein ausgebildet und kann beispielsweise nur mit einem Kugelschreiber, einem Zahnstocher o. ä. betätigt werden, oder die Programmiertaste 7 ist unter einer Abdeckung verborgen.
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Zur Kopplung eines Funksenders 1 wird bei allen Antrieben 3a, 3b, ... mindestens jedoch bei einem Antrieb 3, wie beim Einstellen der Kennziffer (ID) mittels des Schalters 4 der Versorgungsstrang 5 bzw. die Versorgungsspannung abgeschaltet und nach einem festgelegten kurzzeitigen Zeitraum wieder eingeschaltet. Die Antriebe 3a, 3b, ... sind nun für den im Weiteren beschriebenen Kopplungsvorgang zwischen den Antrieben 3a, 3b, ... und dem Funksender 1 bereit. Alle kopplungsbereiten Antriebe 3a, 3b, ... mit bereits festgelegter Kennziffer (ID) setzen einen für den Kopplungsvorgang vorhandenen temporären Zähler auf „0” und warten für einen bestimmten Zeitraum auf Funkdaten. Nun wird am Funksender 1 die Programmiertaste 7 kurzzeitig betätigt, damit dieser in den Programmiermodus versetzt wird. Dieser Programmiermodus wird vorzugsweise für die Dauer der Kopplungsbereitschaft der Antriebe 3a, 3b, ... aufrechterhalten. In diesem Programmiermodus wird bei Betätigung der üblichen Funktionstaste „AUF” 8 und der üblichen Funktionstaste „AB” 9 am Funksender 1 neben dem üblichen Funktionsbefehl die Kennung „Programmiermodus aktiv” gesendet.
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Wird nun von dem Funksender 1, dessen Seriennummer z. B. eine fortlaufende Produktionsnummer, die z. B. dem Antrieb 3a nicht bekannt sein muss, ein festgelegter Funktionsbefehl, z. B. „AUF” durch Betätigen der Funktionstaste „AUF” 8 an dem Funksender 1 mit der Kennung „Programmiermodus aktiv” gesendet und von den Antrieben 3a, 3b empfangen, wird der für den Kopplungsvorgang vorhandene temporäre Zähler in den Antrieben 3a, 3b um eins erhöht. Stimmt der Wert des temporären Zählers z. B. im Antrieb 3a mit der zuvor eingestellten und abgelegten Kennziffer (ID) des Antriebs 3a überein, erfolgt eine Bestätigung des Antriebs 3a in Form eines optischen und/oder akustischen Signals des Antriebs 3a. Stammt die Bestätigung von dem für den Kopplungsvorgang vorgesehenen Antrieb 3 z. B. Antrieb 3a, so wird wiederum ein festgelegter Funktionsbefehl, z. B. „AB” durch Betätigen der Funktionstaste „AB” 9 an dem Funksender 1 mit der Kennung „Programmiermodus aktiv” gesendet und von den Antrieben 3a, 3b empfangen. Dabei koppelt der Antrieb 3a diesen Funksender 1, indem er die Seriennummer dieses Funksenders 6 in einer nichttemporären Datenbank in der Steuerung 2a des Antriebs 3a ablegt und somit zukünftige Funktionsbefehle ohne die Kennung „Programmiermodus aktiv” dieses Funksenders 1 ausführt. Damit ist z. B. dieser Antrieb 3a mit diesem Funksender 1 gekoppelt und bedienbar. Dieses erfindungsgemäße Verfahren eignet sich ebenso für Funksender 6 mit bereits in der nichttemporären Datenbank der Antriebe 3a, 3b, ... abgelegten Seriennummern. Für den Antrieb 3b oder weitere Antriebe 3 ist die Vorgehensweise analog zum Antrieb 3a.