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Die Erfindung bezieht sich auf ein Tauchsägeblatt für eine Werkzeugmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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In der
EP 1 625 909 A1 wird ein Tauchsägeblatt für eine Werkzeugmaschine beschrieben, das im Betrieb eine oszillierende Drehbewegung ausführt. Das Tauchsägeblatt weist ein Halterungsteil mit einer zentralen Ausnehmung zur Aufnahme einer Werkzeugwelle auf sowie ein Stammblatt, dessen dem Halterungsteil abgewandte Seite als eine Arbeitskante mit Schneidzähnen ausgebildet ist. Das Tauchsägeblatt ist gekröpft ausgebildet, indem das Halterungsteil und das Stammblatt in parallel versetzten Ebenen angeordnet sind. Das Halterungsteil und das Stammblatt sind einteilig ausgeführt und über einen schräg verlaufenden Verbindungsabschnitt miteinander verbunden. Das Tauchsägeblatt ist in Draufsicht dreieckförmig ausgebildet, wobei das Halterungsteil die Dreieckspitze bildet und das Stammblatt sich in Richtung der Arbeitskante verbreitert.
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Allgemein ist bei gekröpft ausgeführten Sägeblättern auf eine ausreichende Stabilität zu achten, insbesondere, wenn mit dem Sägeblatt harte Materialien wie z.B. Metalle bearbeitet werden sollen. Der Versatz zwischen Halterungsteil und Stammblatt erhöht die Torsions- und Knickbelastung und führt zu einem erhöhten Verschleiß.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gekröpft ausgeführtes Tauchsägeblatt stabil und langlebig auszubilden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Das erfindungsgemäße Tauchsägeblatt kann in Werkzeugmaschinen, insbesondere in handgeführten Werkzeugmaschinen eingesetzt werden. Das als Abtrags- oder Trennwerkzeug einzusetzende Tauchsägeblatt weist ein Stammblatt auf, das eine geradlinige oder geringfügig gebogene Arbeitskante besitzt, sowie ein Halterungsteil zur Verbindung mit einer Werkzeugwelle der Werkzeugmaschine. Die Arbeitskante ist beispielsweise als eine Schneid- bzw. Sägekante mit Schneidzähnen, als Schabe-, Trenn- oder Schleifkante ausgebildet. Das Halterungsteil weist vorteilhafterweise eine Wellenausnehmung auf, durch die die Werkzeugwelle geführt ist. Das Stammblatt und das Halterungsteil sind miteinander fest verbunden und liegen jeweils in Ebenen, die zueinander parallel versetzt liegen. Die Verbindung zwischen Halterungsteil und Stammblatt erfolgt mittels eines Verbindungsabschnittes, der sich winklig zu den Ebenen des Halterungsteils bzw. des Stammblattes erstreckt.
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Das Tauchsägeblatt ist so ausgebildet, dass der Schwerpunkt des Tauchsägeblatts in Längsrichtung gesehen – entlang einer Verbindungslinie zwischen dem Halterungsteil und dem Stammblatt bzw. orthogonal zur Arbeitskante – im Bereich zwischen dem Halterungsteil und dem Übergang vom Verbindungsabschnitt in Richtung zum Stammblatt liegt. Der Gesamtschwerpunkt des Tauchsägeblatts liegt somit maximal im Übergangsbereich des Verbindungsabschnittes zum Stammblatt bzw. auf der dem Halterungsteil zugewandten Seite bezogen auf den Übergang des Verbindungsabschnittes zum Stammblatt.
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Gegenüber Ausführungen aus dem Stand der Technik weist das erfindungsgemäße Tauchsägeblatt einen in Richtung des Halterungsteils verschobenen Schwerpunkt auf, der somit näher an die Wellenausnehmung und die antreibende Werkzeugwelle rückt. Hierdurch wird auch das Massenträgheitsmoment reduziert, welches von der Werkzeugwelle in die pendelnde Drehbewegung versetzt werden muss. Vorteilhaft ist des Weiteren, dass durch die Schwerpunktsverschiebung geringere Kräfte und Momente im Tauchsägeblatt wirken, was zu einer verbesserten Standfestigkeit führt.
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Die Schwerpunktsverlagerung kann zum Beispiel durch eine reduzierte Länge des Stammblatts, durch eine reduzierte Dicke des Stammblatts und/oder durch eine geeignete Materialwahl, beispielsweise der Dichten von Halterungsteil bzw. Stammblatt erreicht werden. Möglich ist es beispielsweise auch, Ausnehmungen in das Stammblatt einzubringen, um den Schwerpunkt in Richtung Halterungsteil zu verschieben.
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Des Weiteren kann es zweckmäßig sein, die Schwerpunktsposition in Abhängigkeit der Stammblattbreite festzulegen. Vorteilhafterweise rückt der Schwerpunkt mit zunehmender Breite der Arbeitskante des bevorzugt zumindest annähernd rechteckigen Stammblattes näher an die Wellenausnehmung. Beispielsweise kann bei einer Schnittbreite von 45 mm der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Wellenausnehmung und dem Schwerpunkt zwischen 22.9 mm und 25 mm liegen, bei einer Schnittbreite von 40 mm der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Wellenausnehmung und dem Schwerpunkt zwischen 22.4 mm und 24.5 mm liegen, bei einer Schnittbreite von 32 mm der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Wellenausnehmung und dem Schwerpunkt zwischen 21.0 mm und 22.8 mm liegen, bei einer Schnittbreite von 28 mm der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Wellenausnehmung und dem Schwerpunkt zwischen 20.3 mm und 22.1 mm liegen, bei einer Schnittbreite von 20 mm der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Wellenausnehmung und dem Schwerpunkt zwischen 18 mm und 20 mm liegen und bei einer Schnittbreite von 10 mm der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Wellenausnehmung und dem Schwerpunkt zwischen 14.2 mm und 15.6 mm liegen.
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Mit der Schwerpunktsverlagerung geht vorteilhafterweise auch eine reduzierte Gesamtlänge des Tauchsägeblatts einher, was ebenfalls zu reduzierten Kräften und Momenten führt. Der Abstand zwischen der Wellenausnehmung im Halterungsteil und der vorderen Arbeitskante am Stammblatt ist kürzer als im Stand der Technik, was zu einer höheren Steifigkeit führt. Insgesamt können ohne Einschränkung der Schnittleistung bei verbesserter Standfestigkeit auch härtere Materialien wie z.B. Metall bearbeitet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung liegt der Schwerpunkt des Tauchsägeblatts im Verbindungsabschnitt zwischen dem Halterungsteil und dem Stammsägeblatt. Dies stellt bereits eine Schwerpunktsverlagerung dar, da im Stand der Technik der Schwerpunkt im Stammblatt liegt. Der Schwerpunkt befindet sich sowohl in Längsrichtung – zwischen Wellenausnehmung und Arbeitskante – als auch in Vertikalrichtung – orthogonal zu den Ebenen von Halterungsteil bzw. Stammblatt – im Verbindungsabschnitt oder angrenzend im Halterungsteil. Es kommen sowohl Ausführungen mit einem Schwerpunkt mittig im Verbindungsabschnitt als auch mit einem Schwerpunkt benachbart zum oberen, dem Halterungsteil zugewandten Verbindungsabschnitt oder dem unteren, dem Stammblatt zugewandten Verbindungsabschnitt infrage.
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Es kann zweckmäßig sein, die Länge des Stammblattes im Verhältnis zum Halterungsteil so auszuführen, dass der Abstand zwischen dem Schwerpunkt und dem Zentrum der Wellenausnehmung im Halterungsteil mindestens so groß ist wie der Abstand zwischen dem Schwerpunkt und der vorne liegenden Arbeitskante am Stammblatt. Auch in dieser Ausführung weist das Tauchsägeblatt ein verhältnismäßig kurz ausgebildetes Stammblatt auf, was mit einer erhöhten Steifigkeit einhergeht.
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Das Halterungsteil und das Stammblatt können als separate Bauteile ausgeführt sein, die jedoch fest miteinander verbunden sind. Im Befestigungsbereich überlappen sich beide Bauteile und sind beispielsweise miteinander verschweißt. Bezüglich der Dimensionierungen kann es zweckmäßig sein, dass der Abstand zwischen dem Zentrum der Wellenausnehmung im Halterungsteil und der Vorderkante des Halterungsteils, welche dem Stammblatt zugewandt ist, zumindest so groß ist wie der Abstand zwischen der Vorderkante und der Arbeitskante am Stammblatt. Auch über diese Geometriebedingung ist sichergestellt, dass das Stammblatt in Längsrichtung bezogen auf das Halterungsteil verhältnismäßig kurz ausgebildet ist.
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Grundsätzlich möglich ist aber auch eine einteilige Ausführung von Stammblatt und Halterungsteil.
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Der Verbindungsabschnitt kann, im Falle separater Ausbildung von Halterungsteil und Stammblatt, einteilig bzw. einstückig mit dem Halterungsteil ausgeführt sein, ebenso wie der Befestigungsabschnitt, welcher fest mit dem Stammblatt verbunden ist. Der Verbindungsabschnitt schließt mit den Ebenen des Halterungsteils und des Stammblattes einen Winkel ein, der bevorzugt zwischen 30° und 90° liegt, beispielsweise bei 45°.
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Das Stammblatt ist vorteilhafterweise zumindest annähernd rechteckig ausgebildet. Grundsätzlich in Betracht kommen aber auch trapezförmige Ausführungen, bei denen die vordere Arbeitskante des Stammblattes entweder länger oder kürzer ist als die gegenüberliegende, dem Halterungsteil zugewandte Kante.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 in perspektivischer Ansicht ein Tauchsägeblatt mit einem Halterungsteil, in das eine Wellenausnehmung eingebracht ist, sowie einem parallel versetzt angeordneten Stammblatt, dessen vordere Arbeitskante beispielhaft Sägezähne aufweist, wobei der Niveauunterschied zwischen den ebenen von Halterungsteil und Stammblatt über einen Verbindungsabschnitt überbrückt wird und der Gesamtschwerpunkt des Tauchsägeblatts im Bereich des Verbindungsabschnittes liegt,
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2 eine weitere perspektivische Darstellung eines Tauchsägeblatts.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In den 1 und 2 ist ein Tauchsägeblatt 1 für eine Handwerkzeugmaschine dargestellt, das im Betrieb eine oszillierende Drehbewegung ausführt. Das Tauchsägeblatt 1 weist ein Halterungsteil 2 und ein Stammblatt 3 auf, dessen vorne liegende Kante eine Arbeitskante 4 bildet, an der ggf. Schneidzähne angeordnet sind. Das Halterungsteil 2 und das Stammblatt 3 sind als separate Bauteile ausgeführt, die fest miteinander verbunden sind.
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In das Halterungsteil 2 ist eine Wellenausnehmung 5 eingebracht, die zur Aufnahme einer Werkzeugwelle der Werkzeugmaschine dient. Die Wellenausnehmung 5 ist von Formschlusselementen 6 umringt, welche als Ausnehmungen ausgebildet sind, die entlang eines konzentrischen Kreises um die Wellenausnehmung 5 angeordnet sind. Die Formschlusselemente 6 dienen zur Aufnahme komplementär ausgebildeter Formschlusselemente an der Werkzeugmaschine für eine drehfeste Verbindung.
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Das Halterungsteil 2 mit der zentralen Wellenausnehmung 5 und das Stammblatt 3, welches rechteckförmig ausgebildet ist, liegen in parallel zueinander versetzt angeordneten Ebenen. Einteilig mit dem Halterungsteil 2 ist ein Verbindungsabschnitt 7 ausgebildet, der gegenüber der Ebene von Halterungsteil 2 bzw. Stammblatt 3 winklig ausgeführt ist und insbesondere in einem Winkelbereich zwischen 30° und 90° zu den Ebenen liegt. Der Verbindungsabschnitt 7 überbrückt die Höhendifferenz zwischen den Ebenen des Halterungsteils 2 und des Stammblattes 3.
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In Höhe des Stammblattes 3 geht der Verbindungsabschnitt 7 in einen Befestigungsabschnitt 8 über, der sich unmittelbar an den Verbindungsabschnitt 7 anschließt und ebenfalls einteilig mit dem Halterungsteil 2 ausgebildet ist. Der Befestigungsabschnitt 8 liegt parallel zur Ebene des Stammblattes 3 und befindet sich auf der Oberseite des Stammblattes. Der Befestigungsabschnitt 8 ist beispielsweise mittels Schweißens mit dem darunter liegenden Stammblatt 3 fest verbunden.
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Das Tauchsägeblatt 1 ist in Längs- bzw. x-Richtung verhältnismäßig kurz bzw. verkleinert bauend ausgeführt. Erreicht wird dies durch veränderte Dimensionen wie Reduktion der Länge, Breite und/oder Dicke oder mittels Aussparungen, gegebenenfalls auch durch veränderte Dichten von Halterungsteil, Verbindungsabschnitt und/oder Stammblatt. Beispielsweise kann das Stammblatt 3 verkürzt ausgebildet sein. Dadurch ergibt sich ein Gesamtschwerpunkt 9 des Tauchsägeblatts, der in Längsrichtung (parallel zur x-Achse) und in Vertikalrichtung (parallel zur y-Achse) in dem Verbindungsabschnitt 7 oder im angrenzenden Halterungsteil 2 liegt. Im Ausführungsbeispiel befindet sich der Schwerpunkt 9 unmittelbar benachbart zu dem Übergang 7b zwischen dem Verbindungsabschnitt 7 und dem Befestigungsabschnitt 8. Der Übergang 7b ist ebenso wie der obere Übergang 7a zwischen dem Bereich des Halterungsteils 2, in den die Wellenausnehmung 5 eingebracht ist, und dem Verbindungsabschnitt 7 abgerundet ausgeführt.
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Die Geometrien im Tauchsägeblatt 1 können ggf. so gewählt werden, dass der x-Abstand zwischen dem Zentrum der Wellenausnehmung 5 und dem Schwerpunkt 9 mindestens so groß ist wie der Abstand zwischen dem Schwerpunkt 9 und der Arbeitskante 4 am Stammblatt 3. Außerdem ist der Abstand zwischen dem Zentrum der Wellenausnehmung 5 und der dem Stammblatt 3 zugewandten Vorderkante 8a am Befestigungsabschnitt 8 mindestens so groß wie der Abstand zwischen der Vorderkante 8a und der Arbeitskante 4. Auch daraus ergibt sich, dass das Stammblatt 3 in x-Richtung verhältnismäßig kurz bauend ausgeführt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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