-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln von Schüttgut, insbesondere zum Behandeln einer Trockenmischung (dry blend) eines Pulvers, insbesondere eines Kunststoff-Pulvers, mit Zuschlagstoffen. Mit der Behandlungsvorrichtung kann insbesondere ein PVC dry blend bearbeitet werden. Ferner betrifft die Erfindung einen Rohrbündelwärmetauscher.
-
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schüttgut-Behandlungsvorrichtung derart weiterzubilden, dass deren Effizienz verbessert ist. Bei gegebener Dimensionierung einer Schüttgut-Behandlungsvorrichtung kann also deren Durchsatz erhöht sein und bei gegebenem Durchsatz kann mit einer geringer dimensionierten Schüttgut-Behandlungsvorrichtung gearbeitet werden.
-
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Schüttgut-Behandlungsvorrichtung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
-
Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass ein Rohrbündelwärmetauscher im Schüttgutförderweg vor einem Schüttgut-Heizmischer die Möglichkeit liefert, das Schüttgut vor dem Heizmischer auf eine Vorheiztemperatur vorzuheizen, so dass dann im Heizmischer nur noch vergleichsweise wenig Energieeintrag erforderlich ist. Die Vorheiztemperatur kann unterhalb von 90°C liegen, um eine Förderfähigkeit des Schüttguts zu erhalten. Ein Heizschritt im Heizmischer kann dann, ohne dass dessen Heizleistung im Vergleich zum Stand der Technik erhöht werden muss, schnell verlaufen, so dass insgesamt der Durchsatz der Behandlungsvorrichtung erhöht ist oder alternativ ein kleinerer Heizmischer verwendet werden kann. Die Behandlungsvorrichtung kann einen Schüttgut-Durchsatz von beispielsweise bis zu 10 t/h erreichen.
-
Das Schüttgut kann Wärmetauscherrohre des Rohrbündelwärmetauschers durchtreten. Alternativ kann auch ein Wärmetauschermedium die Wärmetauscherrohre durchtreten, wobei dann das Schüttgut den die Wärmetauscher umgebenden Innenraum des Rohrbündelwärmetauschers durchtritt. Die Rohre des Rohrbündelwärmetauschers können dessen Innenraum auch nach Art von Wärmetauscherplatten unterteilen. Auch ein Plattenwärmetauscher ist daher ein Rohrbündelwärmetauscher im Sinne der Anmeldung. Bei dem Heizmischer handelt es sich um eine Mischeinrichtung, bei der das Schüttgut beim Heizen mit Hilfe mechanischer Werkzeuge aktiv durchmischt wird.
-
Eine Schüttgut-Förderung nach Anspruch 2 führt zur Möglichkeit einer besonders hohen Behandlungseffizienz, insbesondere eines besonders hohen Durchsatzes. Alternativ sind eine pneumatische Saugförderung oder eine pneumatische Druckförderung möglich.
-
Durch den Rohrbündelwärmetauscher kann eine kontinuierliche oder auch eine diskontinuierliche Schüttgutförderung erfolgen. Diese Schüttgutförderung kann wiederum mit einer diskontinuierlichen und insbesondere chargenweisen oder batchweise Schüttgutbehandlung im Heizmischer kombiniert sein.
-
Eine gravimetrische Schüttgut-Förderung nach Anspruch 3 ist eine Fördervariante, die je nach den Vorgaben, die einerseits an die Schüttgutbehandlung und andererseits an den konstruktiven Aufwand sowie an den Durchsatz gestellt werden, bevorzugt ist.
-
Ein Pufferbehälter nach Anspruch 4 ermöglicht eine vorbereitende Konditionierung des Schüttguts für eine anschließende Förderung und Behandlung. Der Pufferbehälter kann ein eigenes mechanisches Mischwerkzeug, insbesondere ein Rührwerk, beinhalten.
-
Ein Wägebehälter nach Anspruch 5 ermöglicht eine Vorgabe einer weiterzubehandelnden Schüttgut-Charge.
-
Die Behandlungsvorrichtung kann so ausgeführt sein, dass bis hin zum Pufferbehälter eine pneumatische Förderung, insbesondere eine Saugförderung erfolgt, und ab dem Pufferbehälter eine gravimetrische Förderung.
-
Ein Schüttgut-Vorlagebehälter nach Anspruch 6 ermöglicht einen batchweisen Betrieb des Rohrbündelwärmetauschers.
-
Ein Rohrbündelwärmetauscher nach Anspruch 7 vereint die Funktionen „Vorwärmen“ und „Verwiegen“. Ein für Schüttgut nutzbares Volumen im Rohrbündelwärmetauscher kann einem im Heizmischer zu mischenden Schüttgut-Volumen entsprechen. Dies optimiert die Betriebseffizienz des Rohrbündelwärmetauschers.
-
Ein Rohrbündelwärmetauscher mit einem Volumenverhältnis nach Anspruch 8 gewährleistet präzise vorgebbare und insbesondere reproduzierbare Wärmetauscher-Bedingungen.
-
Der Rohrbündelwärmetauscher kann eine Nachrüstkomponente für eine bereits bestehende Schüttgut-Behandlungsvorrichtung darstellen. Der Rohrbündelwärmetauscher kann dabei einem schon vorhandenen Heizmischer in Schüttgut-Förderrichtung vorgeordnet sein.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 schematisch eine Übersicht einer Vorrichtung zum Behandeln von Schüttgut mit einem Rohrbündelwärmetauscher und einem nachgeordneten Schüttgut-Heizmischer;
-
2 bis 4 in einer zur 1 ähnlichen Darstellung weitere Ausführungen einer Schüttgut-Behandlungsvorrichtung mit einem Rohrbündelwärmetauscher und einem nachgeordneten Schüttgut-Heizmischer.
-
1 zeigt insgesamt eine Schüttgut-Behandlungsvorrichtung 1 zum Behandeln von Schüttgut und insbesondere zum Bearbeiten einer Trockenmischung (dry blend) eines Pulvers mit Zuschlagstoffen. Bei dem Pulver kann es sich insbesondere um ein Polyvinylchlorid-(PVC)Pulver handeln, welches mit Zuschlagstoffen, Weichmachern oder anderen Additiven gemischt ist. Bei der Bearbeitung innerhalb der Vorrichtung 1 wird das Schüttgut temperiert, wobei es insbesondere auf einer Temperatur unterhalb einer Schüttgut-Erweichungstemperatur bleibt. Auch ein Granulat kann mit der Vorrichtung 1 bearbeitet werden.
-
Die Vorrichtung 1 hat einen oder mehrere Lagerbehälter 2 für das zu Behandelnde Schüttgut. Bei der schematischen Ausführung nach 1 sind zwei Lagerbehälter 2 dargestellt. Bei Varianten der Vorrichtung 1 kann auch genau ein Lagerbehälter 2 oder es können mehr als zwei Lagerbehälter 2, z.B. drei, fünf oder noch mehr Lagerbehälter 2 zum Einsatz kommen.
-
Ausgangsleitungen 3 aus den Lagerbehältern stehen über ein nicht näher dargestelltes Einspeiseorgan, bei dem es sich um eine Zellenradschleuse, um eine Schneckenschleuse oder um einen Schieber handeln kann, mit einer pneumatischen Förderleitung 4 in Fluidverbindung. An Aufgabeorten 5, an denen das Schüttgut aus den Lagerbehältern 2 der Förderleitung zugegeben wird, wird als Fördergas z.B. Druckgas geregelt über ein Druckgasnetz 6 als Gasquelle zugegeben. Über die Förderleitung 4 wird das Schüttgut pneumatisch einem Pufferbehälter 7 zugeführt, der gleichzeitig als Wägebehälter ausgeführt ist. Der Wägebehälter 7 lagert auf einer Mehrzahl von Wägezellen 8.
-
Alternativ zu einer pneumatischen Druckförderung durch die Förderleitung 4 kann auch eine pneumatische Saugförderung geschehen. Auch dies ist in der 1 schematisch angedeutet. Über eine Fördergas-Saugleitung 9 steht mit einem Inneren des Wägebehälters 7 hierbei eine Unterdruckquelle 10 in Fluidverbindung. Bei der Saugförderung wird das Schüttgut von den Aufgabeorten 5 durch die Förderleitung 4 bis ins Innere des Wägebehälters 7 eingesogen. Eine entsprechende Filterung am Eingang der Saugleitung 9 sorgt dafür, dass nicht unerwünscht Schüttgut mit der Saugleitung 9 mitgeführt wird.
-
In der Förderleitung
4 angeordnet ist ein Rohrbündelwärmetauscher
11 zum Erwärmen des Schüttguts. Der Rohrbündelwärmetauscher
11 ist Teil einer pneumatischen Schüttgut-Förderstrecke, die durch die Förderleitung
4 vorgegeben wird. Das Schüttgut wird durch eine Mehrzahl von Wärmetauscherrohren im Rohrbündelwärmetauscher
11 pneumatisch hindurchgeführt. Ein Rohrbündelwärmetauscher für eine solche pneumatische Durchförderung ist bekannt aus der
DE 10 2009 014 786 A1 . Den Raum zwischen den Wärmetauscherrohren durchfließt im Gegenstrom ein Wärmetauschermedium, welches dem Rohrbündelwärmetauscher
11 über einen Zulauf
12 zugeführt und aus dem Rohrbündelwärmetauscher
11 über einen Ablauf
13 abgeführt wird. Temperaturen des Wärmetauschermediums, bei dem es sich um Wasser handeln kann, im Zulauf
12 und im Ablauf
13 können über nicht dargestellte Temperatursensoren überwacht werden.
-
Das Einspeiseorgan am Ausgang jeweils der Lagerbehälter 2 sowie die Druckgasquelle 6 oder alternativ die Unterdruckquelle 10 sind Teil eines Fördersystems zur pneumatischen Schüttgutförderung durch den Rohrbündelwärmetauscher 11.
-
Das Schüttgut hat am Eingang des Rohrbündelwärmetauschers 11 Raumtemperatur. Am Ausgang des Rohrbündelwärmetauschers 11 hat das Schüttgut eine Temperatur von maximal 100°C z.B. eine Temperatur von 50°C, 60°C, 70°C, 80°C, 85°C oder von 90°C. Diese Schüttguttemperatur kann beispielsweise durch Regelung einer Zulauftemperatur des Wärmetauschermediums oder einer Durchflussmenge des Wärmetauschermediums durch den Rohrbündelwärmetauscher 11 vorgegeben werden. Hierzu kann die Temperatur des Schüttguts am Ausgang des Rohrbündelwärmetauschers 11 ebenfalls sensorisch überwacht werden.
-
Eine Ausgangsleitung
14 aus dem Pufferbehälter
7 steht über ein ebenfalls nicht dargestelltes Einspeiseorgan mit einem Heizmischbehälter
15 eines Heizmischers
16 in Fluidverbindung. Bei dem Heizmischer
16 handelt es sich um eine Mischeinrichtung, wie sie beispielsweise aus der
US 4,012,348 bekannt ist, wobei in den Heizmischbehälter
15 zusätzliche thermische Energie über eine Heizeinheit
17 eingebracht werden kann. Weitere Heizmischer sind bekannt aus der
DE 1 244 122 A und der
DE 29 11 774 A1 . Die Heizeinheit
17 ist nicht bei allen Ausführungen des Heizmischers
16 vorhanden. Als Heizeinheit
17 kann insbesondere ein Heizmantel des Heizmischbehälters
15 zum Einsatz kommen.
-
Im Heizmischer 16 werden dem Schüttgut Additive über eine Zugabeleitung 18 zugeführt. Das Schüttgut und die Additive werden über eine mechanische Mischeinheit 19 durchmischt. Der Heizmischer 16 wird batchweise betrieben.
-
Das Schüttgut kann eine typische Korngröße d50 im Bereich zwischen 50µm und 150µm und insbesondere im Bereich zwischen 110µm und 120µm aufweisen. Es kann sich um PVC-Pulver, insbesondere um S-PVC-(Suspensions-PVC)-Pulver handeln.
-
Die Vorrichtung 1 wird folgendermaßen betrieben: Aus dem Lagerbehältern 2 wird das Schüttgut gesteuert in die Förderleitung 4 eingespeist und dort pneumatisch entweder über eine Druckförderung oder über eine Saugförderung durch den Rohrbündelwärmetauscher 11 hindurch gefördert. Durch den Rohrbündelwärmetauscher 11 wird das Schüttgut kontinuierlich gefördert. Dabei wird das Schüttgut auf maximal 100°C erwärmt. Das Schüttgut wird dann im Wägebehälter 7 mit Hilfe der Wägezellen 8 verwogen, bis eine gewichtsmäßig wohl definierte Schüttgut-Charge zur Verfügung steht. Diese Charge wird dann in den Heizmischbehälter 15 eingespeist und dort bei kontrollierter Temperatur mit den Additiven vermischt.
-
Im Heizmischer 16 wird das Schüttgut auf eine Temperatur im Bereich von 120°C erwärmt.
-
2 zeigt eine alternative Anordnung einer Variante eines Rohrbündelwärmetauschers 20 in der pneumatischen Förderleitung 4 zwischen dem Aufgabeort 5 und dem Wägebehälter 7. Komponenten zur Führung des Wärmeträgermediums, welches auch beim Rohrbündelwärmetauscher 20 im Gegenstrom zur Schüttgut-Förderrichtung geführt wird, sind in der 2 weggelassen. Komponenten, Funktionen und die Betriebsweise der Schüttgut-Behandlungsvorrichtung 1 nach 2, die dem entsprechen, was vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bereits erläutert wurde, tragen ggf. die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
-
Der Rohrbündelwärmetauscher 20 hat ebenfalls eine Mehrzahl von Wärmetauscherrohren, in denen das Schüttgut im Gegensatz zum Rohrbündelwärmetauscher 11 allerdings nicht pneumatisch, sondern gravimetrisch gefördert wird. Am Ausgang des Rohrbündelwärmetauschers 11 ist eine Zellenradschleuse 21 angeordnet, über die das Schüttgut nach dem Durchlaufen der Wärmetaucherrohre im Rohrbündelwärmetauscher 20 wieder in die pneumatische Förderleitung 4 aufgegeben wird. Anstelle der Zellenradschleuse 21 kann auch ein anderes Einspeiseorgan zum Einsatz kommen.
-
Eine Schüttgut-Förderrichtung ist in der 2 schematisch durch Pfeile im Bereich der Förderleitung 4 angedeutet.
-
Der Rohrbündelwärmetauscher 20 hat zudem eine Förder-Bypassleitung 22 zur Überführung des Fördergases aus einem Abschnitt der Förderleitung 4 vor den Wärmetauscherrohren des Rohrbündelwärmetauschers 20 hin zum Aufgabeort nach der Zellenradschleuse 21. Auch durch den Rohrbündelwärmetauscher 20 wird das Schüttgut kontinuierlich gefördert. Der Rohrbündelwärmetauscher 20 wird auch als inline-gravity-Rohrbündelwärmetauscher bezeichnet.
-
Der Rohrbündelwärmetauscher 20 bei der Schüttgut-Behandlungsvorrichtung 23 wird im gravimetrischen/kontinuierlichen Betrieb genutzt.
-
3 zeigt eine weitere Ausführung einer Schüttgut-Behandlungsvorrichtung 23. Komponenten und Funktionen, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 und 2 bereits erläutert wurden, tragen ggf. die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen erläutert.
-
Bei der Vorrichtung 23 ist vor dem Rohrbündelwärmetauscher 20, der ebenfalls gravimetrisch betrieben wird, in der Förderstrecke für das Schüttgut nach der pneumatischen Förderleitung 4 ein Schüttgut-Vorlagebehälter 24 angeordnet. Vom Schüttgut-Vorlagebehälter 24 geht die Fördergas-Saugleitung 9 im Falle einer pneumatischen Saugförderung durch die Förderleitung 4 ab, wie vorstehend im Zusammenhang mit der 1 bereits erläutert.
-
Im Vorlagebehälter 24 ist ein Füllstandssensor 25 angeordnet, der ein Signal ausgibt, sofern ein vorgegebener Schüttgut-Füllstand im Vorlagebehälter 24 erreicht ist.
-
Am Ausgang des Vorlagebehälters 24 ist ein Schieber 26 angeordnet, mittels dessen Betätigung der Inhalt des Vorlagebehälters 24 gesteuert entleert werden kann. Der Schieber wird von einem Antriebsmotor 27 betätigt.
-
Eine Ausgangsleitung 28 nach dem Vorlagebehälter 24 steht gravimetrisch mit einem nachgeordneten Rohrbündelwärmetauscher 20 der Schüttgut-Behandlungsvorrichtung 23 in Fluidverbindung. Dem gravimetrisch betriebenen Rohrbündelwärmetauscher 20 ist wiederum eine Zellenradschleuse 21 zum Einspeisen des Schüttguts in die nachgelagerte gravimetrische Förderstrecke nachgeordnet. Über eine Fallleitung 29 steht der Ausgang des Rohrbündelwärmetauschers 20 mit dem Pufferbehälter 7 in Förderverbindung. Im Wägebehälter 7 ist ein mechanisches Rührwerk 30 für das Schüttgut angedeutet, welches über einen Antriebsmotor 31 betrieben wird. Das Rührwerk 30 kann auch in den Wägebehältern 7 zum Einsatz kommen, die vorstehend im Zusammenhang mit den 1 und 2 erläutert wurden. Auch bei der Ausführung nach 3 kann der Pufferbehälter 7 auf Wägezellen gelagert sein, was in der 3 nicht dargestellt ist. Im Pufferbehälter 7 abgewogenes Schüttgut ergibt eine genau definierte Menge für die nachfolgende batchweise Bearbeitung im Heizmischer 16.
-
Am Ausgang des Pufferbehälters 7 nach 3 ist wiederum ein Schieber 32 angeordnet, der über einen Antriebsmotor 33 betrieben wird. Über eine weitere Fallleitung 34 steht der Ausgang des Pufferbehälters 7, der Schüttgut-Behandlungsvorrichtung 23 mit dem Heizmischbehälter 15 des Heizmischers 16 in Förderverbindung.
-
Die Schüttgut-Behandlungsvorrichtung 23 wird folgendermaßen betrieben:
Über die Förderleitung 4 wird das Schüttgut aus den Lagerbehältern 2 pneumatisch entweder mittels Druck- oder mittels Saugförderung, wie vorstehend im Zusammenhang mit der 1 beschrieben, in den Vorlagebehälter 24 überführt, bis der Füllstandssensor 25 anspricht. Es liegt dann im Vorlagebehälter 24 eine für die Weiterbehandlung vorgegebene Schüttgutmenge vor. Durch Betätigung des Schiebers 26 wird das Schüttgut aus dem Vorlagebehälter 24 durch den Rohrbündelwärmetauscher 20 hindurchgeführt, wobei es auf eine Temperatur von maximal 100°C vorgewärmt wird. Über die Zellenradschleuse 21 wird das Schüttgut dann in den Pufferbehälter 7 überführt und anschließend aus diesem durch Betätigung des Schiebers 32 in den Heizmischer 16 überführt, wo dann wiederum die Additive zugegeben werden. Der Heizmischer 16 nach 3 arbeitet chargenweise, beheizt und mischt also jeweils eine Schüttgut-Charge. Der Rohrbündelwärmetauscher 20 arbeitet demgegenüber kontinuierlich. Bevor das erwärmte Schüttgut über die Fallleitung 34 in den Heizmischer 16 abgeworfen wird, wird es daher im Pufferbehälter 7 gepuffert. Der Rohrbündelwärmetauscher 20 kann bei der Ausführung nach 3 mit einem Wärmetauschervolumen realisiert sein, welches deutlich kleiner ist als das Volumen der zu verarbeitenden Schüttgut-Charge, also insbesondere deutlich kleiner ist als der Pufferbehälter 7.
-
Anhand der 4 wird nachfolgend eine weitere Ausführung einer Schüttgut-Behandlungsvorrichtung 35 beschrieben. Komponenten und Funktionen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
-
Die Vorrichtung 35 unterscheidet sich von der Vorrichtung 23 hauptsächlich dadurch, dass der Pufferbehälter 7 weggelassen ist. Bei der Vorrichtung 35 ist in einem gravimetrischen Schüttgut-Förderweg nach dem Vorlagebehälter 24 ein Rohrbündelwärmetauscher 36 angeordnet, der seinerseits als Wägebehälter ausgeführt ist. Der Rohrbündelwärmetauscher 36 lagert auf Wägezellen 8. Das für Schüttgut im Rohrbündelwärmetauscher zur Temperierung nutzbare Volumen, also ein Fördervolumen in einem Wärmetauscherabschnitt 37 des Rohrbündelwärmetauschers 36, entspricht einem im Heizmischer 16 zu mischenden Schüttgut-Volumen. Durch den Wärmetauscherabschnitt 37 verlaufen Wärmetauscherrohre 37a des Rohrbündelwärmetauschers 36, die in der 4 stark schematisch dargestellt sind. Am Ausgang des Wärmetauscherabschnitts 37 wird das Schüttgut wiederum auf eine Temperatur von maximal 100°C erwärmt.
-
Ein Fördervolumen innerhalb eines Ausgangsabschnitts 38 des Rohrbündelwärmetauschers 36 ist im Vergleich zum nutzbaren Volumen im Wärmetauscherabschnitt 37 sehr klein und hat beispielsweise ein Fünftel oder ein Zehntel des nutzbaren Volumens im Wärmetauscherabschnitt 37. Auch ein noch kleineres Volumenverhältnis ist möglich. Der Ausgangsabschnitt 38 verjüngt sich konisch.
-
Dem Ausgangsabschnitt 38 in gravimetrischer Förderrichtung des Schüttguts nachgeordnet ist wiederum ein Schieber 39, der über einen Antriebsmotor 40 betrieben wird. Über den Schieber 39 kann also eine Austragsöffnung des Rohrbündelwärmetauschers 36 abgesperrt werden.
-
Über eine Fallleitung 34 steht der Ausgang des Rohrbündelwärmetauschers 36 wiederum mit dem Heizmischer 16 in Förderverbindung.
-
Der Ausgangsabschnitt 38 des Rohrbündelwärmetauschers 36 kann mit einer Druckgas-Mischeinheit 41 in Gasverbindung stehen, die nach Art einer aus dem Stand der Technik bekannten Fluidisiereinheit ausgeführt ist. Über die Druckgas-Mischeinheit 41 wird das Schüttgut vor dem Einspeisen in die Fallleitung 34 nochmals durchmischt. Eine Verklumpung des Schüttguts kann hierdurch verhindert werden.
-
Im Ausgangsabschnitt 38 kann zur Überwachung der Schüttgutförderung ein Füllstandssensor 42 angeordnet sein. Weitere Füllstandssensoren 42 können im Heizmischbehälter 15 und auch im Vorlagebehälter 24 vorgesehen sein.
-
Anstelle eines Füllstandssensors kann auch ein Füllstands-Transmitter zum Einsatz kommen.
-
Die Schüttgut-Behandlungsvorrichtung 35 wird folgendermaßen betrieben:
Das Schüttgut wird zunächst pneumatisch von den Lagerbehältern 2 in den Vorlagebehälter 24 gefördert und fällt von dort in den Rohrbündelwärmetauscher 36. Zwischen dem Vorlagebehälter 24 und dem Rohrbündelwärmetauscher 36 muss kein Einspeiseorgan angeordnet sein. Das Schüttgut wird beim Durchfluss durch den Rohrbündelwärmetauscher 36 im Wärmetauscherabschnitt 37 erwärmt und sammelt sich im Ausgangsabschnitt 38. Ein pneumatischer/gravimetrischer Transport des Schüttguts in den Rohrbündelwärmetauscher 36 erfolgt so lange, bis, überwacht über die Wägezellen 8, ein vorgegebenes Schüttgut-Gewicht im Rohrbündelwärmetauscher 36 erreicht ist. Anschließend wird die pneumatische Förderung eingestellt, so dass dann im Rohrbündelwärmetauscher 36 eine Schüttgut-Charge vorliegt, die im Heizmischer 16 nachfolgend bearbeitet werden kann. Das Schüttgut wird dann durch Betätigung des Schiebers 39 über die Fallleitung 34 dem Heizmischer 16 zugeführt, wobei das Schüttgut vor Eintritt in die Fallleitung 34 über die Druckgas-Mischeinheit 41 durchmischt und aufgelockert wird.
-
Die Vorrichtung 35 kann unter Einbezug der Sensordaten des Füllstandssensors 42 so betrieben werden, dass der Ausgangsabschnitt 38 nach einem erstmaligen Befüllen nicht mehr entleert wird. Dies verbessert eine Temperatur-Reproduzierbarkeit beim Vorwärmen des Schüttguts mit dem Rohrbündelwärmetauscher 36.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 4012348 [0002, 0027]
- DE 102008023046 A1 [0002]
- AT 339583 [0002]
- DE 1244122 A [0002, 0027]
- DE 1454806 A [0002]
- DE 1956241 A [0002]
- DE 2414768 C2 [0002]
- DE 2911774 A1 [0002, 0027]
- DE 7908442 U1 [0002]
- DE 102009014786 A1 [0002, 0024]
- DE 102006016622 B4 [0002]
- DE 102004041375 A1 [0002]