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Die Erfindung betrifft eine Leuchtvorrichtung, aufweisend einen mittels mindestens einer Lichtquelle, insbesondere Leuchtdiode, beleuchtbaren Reflektor, eine dem Reflektor nachgeschaltete Linse und eine dem Reflektor und der Linse zwischengeschaltete Blende. Die Erfindung ist besonders vorteilhaft einsetzbar für Fahrzeugleuchtvorrichtungen, insbesondere Scheinwerfer.
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Bei Scheinwerfern für Pkw und Lkw wird zur Erzeugung eines Abblendlichts eine Blende in einen Strahlengang zwischen einen Reflektor und eine Linse des Scheinwerfers gebracht. Die Blende blockiert einen Teil der vom Reflektor zur Linse verlaufenden Lichtstrahlen, so dass sich in dem hinter der Linse im Fernfeld erzeugten Lichtabstrahlmuster eine scharfe Hell-Dunkel-Grenze ergibt. Jedoch mag es gewünscht sein, z.B. um eine Sichtbarkeit des Scheinwerfers zu erhöhen, den grundsätzlich dunklen Bereich diffus zu beleuchten. Dazu ist es bekannt, eine Lichteintritts- oder Lichtaustrittsfläche der Linse so durch Lichtablenkstrukturen zu modifizieren, dass sie zumindest geringfügig Licht auch in den grundsätzlich dunklen Bereich wirft. Lichtablenkstrukturen können z.B. Mulden oder Ringe umfassen. Jedoch wird dadurch eine Helligkeit des vornehmlich zu beleuchtenden Bereichs verringert. Zudem ist eine Formgebung und Anpassung der Linse vergleichsweise aufwändig.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine Leuchtvorrichtung bereitzustellen, welche auf besonders einfache und/oder lichttechnisch flexible Weise Streulicht in einem durch eine Blende abgeschatteten Raumbereich bereitstellen kann.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Leuchtvorrichtung, aufweisend einen mittels mindestens einer Lichtquelle beleuchtbaren Reflektor, eine dem Reflektor nachgeschaltete Linse und eine dem Reflektor und der Linse zwischengeschaltete Blende, wobei die Blende dazu ausgestaltet und angeordnet ist, einen Teil eines von dem Reflektor auf die Blende reflektierten Lichts zu blockieren und einen anderen Teil des von dem Reflektor auf die Blende reflektierten Lichts auf die Linse zu richten.
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Durch den von der Blende auf die Linse gerichteten Teil des Lichts kann dieses insbesondere auch in Raumbereiche gestrahlt werden, welche ansonsten durch die Blende blockiert oder abgeschattet wären. Folglich wird auf einfache Weise eine Bereitstellung eines, insbesondere vergleichsweise schwachen, zusätzlichen Lichts zu dem direkt von dem Reflektor auf die Linse gestrahlten Licht erreicht. Auf eine gestaltliche Modifikation der Vorder- oder Rückseite der Linse mit Lichtablenkstrukturen kann verzichtet werden.
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Es ist eine Weiterbildung, dass das von dem Reflektor auf die Blende reflektierte Licht von einem diffus reflektierenden Bereich der Reflektorinnenfläche erzeugt wird. Dieses so erzeugte Licht weist insbesondere eine Helligkeit auf, welche signifikant geringer ist als das von dem Reflektor direkt auf die Linse reflektierte, gerichtete (Nutz-)Licht.
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Die Lichtquelle kann insbesondere UV-Licht, sichtbares Licht und/oder IR-Licht ausstrahlen. Die Lichtquelle kann insbesondere eine Halbleiterlichtquelle sein. Bevorzugterweise umfasst die mindestens eine Halbleiterlichtquelle mindestens eine Leuchtdiode. Bei Vorliegen mehrerer Leuchtdioden können diese in der gleichen Farbe oder in verschiedenen Farben leuchten. Eine Farbe kann monochrom (z.B. rot, grün, blau usw.) oder multichrom (z.B. weiß) sein. Auch kann das von der mindestens einen Leuchtdiode abgestrahlte Licht ein infrarotes Licht (IR-LED) oder ein ultraviolettes Licht (UV-LED) sein. Mehrere Leuchtdioden können ein Mischlicht erzeugen; z.B. ein weißes Mischlicht. Die mindestens eine Leuchtdiode kann mindestens einen wellenlängenumwandelnden Leuchtstoff enthalten (Konversions-LED). Der Leuchtstoff kann alternativ oder zusätzlich entfernt von der Leuchtdiode angeordnet sein ("Remote Phosphor"). Die mindestens eine Leuchtdiode kann in Form mindestens einer einzeln gehäusten Leuchtdiode oder in Form mindestens eines LED-Chips vorliegen. Mehrere LED-Chips können auf einem gemeinsamen Substrat ("Submount") montiert sein. Die mindestens eine Leuchtdiode kann mit mindestens einer eigenen und/oder gemeinsamen Optik zur Strahlführung ausgerüstet sein, z.B. mindestens einer Fresnel-Linse, Kollimator, und so weiter. Anstelle oder zusätzlich zu anorganischen Leuchtdioden, z.B. auf Basis von InGaN oder AlInGaP, sind allgemein auch organische LEDs (OLEDs, z.B. Polymer-OLEDs oder Small Molecules-OLEDs) einsetzbar. Alternativ kann die mindestens eine Halbleiterlichtquelle z.B. mindestens einen Diodenlaser aufweisen.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Lichtquelle zur Beleuchtung des Reflektors dimmbar ist. So können auch gezielt lichtschwächere Lichtabstrahlmuster oder Lichtfunktionen bereitgestellt werden, z.B. ein Tagfahrlicht.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Blende eine teildurchlässige Blende ist, also ein Teil des von dem Reflektor auf die Rückseite der Blende gestrahlten Lichts durchgelassen und ein anderer Teil blockiert (z.B. absorbiert und/oder nutzlos reflektiert) wird. Das durchgelassene Licht kann dann den zusätzlichen, insbesondere geringen, Lichtanteil, insbesondere Streulichtanteil, an dem Lichtabstrahlmuster erzeugen.
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Der Grundkörper der Blende kann beispielsweise transluzent oder milchig ausgebildet sein (insbesondere zur Erzeugung eines Streulichts ohne signifikante Helligkeitsspitzen) und/oder an seiner Lichtaustrittsseite (der Vorderseite) eine lichtstreuende Oberflächenstruktur aufweisen.
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Es ist eine Ausgestaltung davon, dass die Blende eine teildurchlässige Beschichtung aufweist. Eine solche Ausgestaltung ist besonders einfach bereitstellbar. Die teildurchlässige Beschichtung kann z.B. auf einem transparenten oder transluzenten Grundkörper aufgebracht sein.
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Es ist eine besonders einfache Ausgestaltung, dass die Blende mindestens eine Lichtdurchlassöffnung aufweist und ansonsten lichtundurchlässig ist. Das von dem Reflektor auf die Blende (insbesondere deren Rückseite) auftreffende Licht kann also in dem Bereich der mindestens einen Lichtdurchlassöffnung durch die Blende hindurchlaufen und (insbesondere an der Vorderseite) wieder austreten und dann z.B. auf die Linse gestrahlt werden.
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Es ist eine zur Formung des gewünschten zusätzlichen Anteils des Lichtabstrahlmusters, insbesondere Streulichtanteils, vorteilhafte Ausgestaltung, dass die Blende einen strahlformenden Grundkörper aufweist, z.B. in Form einer Linse, insbesondere Freiformlinse.
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Die Form der Blende ist jedoch grundsätzlich beliebig. Beispielsweise kann die Blende auch plattenförmig ausgestaltet werden, wobei die Vorderseite und die Rückseite der Blende den zwei Hauptseiten der Platte entsprechen. Eine solche Blende kann insbesondere auf bzw. in einer Lichtaustrittsebene des Reflektors oder außerhalb des Reflektors angeordnet sein.
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Die Blende kann z.B. auch so geformt sein, dass ihre Rückseite zu der Vorderseite angewinkelt orientiert ist, z.B. dazu senkrecht steht. Beispielsweise kann die Rückseite in dem Reflektor liegen, z.B. horizontal, und beispielsweise zumindest einen Teil der Innenseite des Reflektors bilden. Die Rückseite kann beispielsweise einen in einer Hauptebene des Reflektors liegenden Boden oder Bodenbereich bilden.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass die Blende so ausgestaltet und angeordnet ist, dass von dem Reflektor auf ihre Rückseite fallendes Licht zumindest teilweise blockierbar ist und ihre Vorderseite zumindest bereichsweise reflektierend ausgebildet ist. Die Blende mag lichtundurchlässig oder z.B. auch teildurchlässig sein. Diese Ausgestaltung weist den Vorteil auf, dass die Blende besonders einfach herstellbar ist.
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Eine zugehörige vorderseitige, mindestens eine Reflexionsfläche mag spiegelnd oder diffus reflektierend ausgebildet sein. Es wird auch bevorzugt, dass die vorderseitige, mindestens eine Reflexionsfläche gaussreflektiv bzw. als Gauss-Spiegel ausgebildet ist, deren Reflexionsgrad ortsabhängig ist, insbesondere von einem Zentrum aus gaussförmig abnimmt oder abfällt.
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Die Form der mindestens einen, vorderseitigen Reflexionsfläche ist grundsätzlich beliebig und mag z.B. hohlspiegelförmig (ellipsoid, paraboloid, freiförmig usw.) sein, um eine räumlich Begrenzung des davon abgestrahlten zusätzlichen Lichts gezielt formen zu können. Jedoch ist die Form der mindestens einen, vorderseitigen Reflexionsfläche nicht darauf beschränkt und mag z.B. auch anderweitig freiförmig sein.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass die Blende oberseitig und an ihrer Vorderseite einen durch den Reflektor anstrahlbaren Lichtleiter aufweist und der Lichtleiter dazu ausgestaltet ist, Licht an der Vorderseite auszukoppeln. Somit wird rückseitig auf die Blende gestrahltes Licht blockiert und oberseitig auf den Lichtleiter gestrahltes Licht zur (nicht durch den Reflektor angestrahlten) Vorderseite weitergeleitet und dort ausgekoppelt. Die Auskopplung erfolgt z.B. an Störstellen, reflektierenden oder aufgerauhten Bereichen und/oder mittels im Material befindlicher und/oder an der Oberfläche eingebrachter Auskoppelstrukturen. Alternativ oder zusätzlich kann zur Speisung des Lichtleiters eine dedizierte oder zusätzliche Lichtquelle verwendet werden.
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Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass die Vorderseite der Blende mit mindestens einem Leuchtstoff belegt ist, insbesondere mit mindestens einer Leuchtstoffschicht. Dadurch kann auf eine besonders einfache Weise ein diffus streuendes Mischlicht als Streulicht usw. erzeugt werden. Das Mischlicht setzt sich insbesondere aus dem ursprünglich von der mindestens einen zusätzlichen Lichtquelle erzeugten Primärlicht und dem durch den mindestens einen Leuchtstoff aus dem Primärlicht erzeugten wellenlängenumgewandelten Sekundärlicht zusammen. Je nach Dichte, Dicke usw. des Leuchtstoffs kann der Umwandlungsgrad von Primärlicht zu Sekundärlicht eingestellt werden und ggf. auch nur noch Sekundärlicht auf die Linse gestrahlt werden.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass der Reflektor einen Halbschalenreflektor aufweist oder als ein solcher ausgestaltet ist. Dies ergibt eine besonders preiswerte und kompakte Ausgestaltung, insbesondere da häufig nur eine Hälfte des Abstrahlmusters eines Vollschalenreflektors benötigt wird und das Lichtabstrahlmuster vorteilhafterweise an der Hell-Dunkel-Grenze eine längste Breite aufweist. Jedoch ist der Reflektor nicht darauf beschränkt und kann insbesondere jede geeignete Art von Hohlreflektor umfassen, z.B. auch einen Vollschalenreflektor.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass die Blende einen Cut-Off-Rand (d.h. einen Rand zur Erzeugung der Hell-Dunkel-Grenze) auf einer Hauptebene des Reflektors aufweist. Dies ergibt eine scharfe Hell-Dunkel-Grenze an der breitesten Stelle des Lichtabstrahlmusters.
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Die Leuchtvorrichtung kann allgemein ein oder mehrere dem Schalenreflektor nachgeschaltete optische Elemente aufweisen, z.B. ein oder mehrere Linsen, weitere Reflektoren, lichtdurchlässige Abdeckungen usw.
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Es ist zudem eine Ausgestaltung, dass die Leuchtvorrichtung eine Fahrzeug-Leuchtvorrichtung, insbesondere Scheinwerfer, ist. Insbesondere hierbei sind die Hell-Dunkel-Grenze und die Streulichterzeugung vorteilhaft einsetzbar, insbesondere zumindest zur Erzeugung eines Abblendlichts.
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Die Art des Fahrzeugs ist nicht beschränkt und kann beispielsweise wassergestützte Fahrzeuge (Schiffe usw.), luftgestützte Fahrzeuge (Flugzeuge, Helikopter usw.) als auch landgestützte Fahrzeuge (z.B. Pkw, Lkw, Motorräder usw.) umfassen.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei können zur Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
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1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung;
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2 zeigt die Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung als Schnittdarstellung in Draufsicht;
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3 zeigt in Frontalansicht ein hinter der Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung erzeugtes Lichtabstrahlmuster; und
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4–13 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele einer Blende, beispielsweise der Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung gemäß 1 bis 3.
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1 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung 11, welche insbesondere zur Verwendung als Scheinwerfer eines Kraftfahrzeugs geeignet ist. 2 zeigt die Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung 11 in einer Draufsicht.
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Die Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung 11 weist mindestens eine Lichterzeugungseinheit 12, einen annähernd ellipsoiden Reflektor 13, eine Linse 14 und eine Blende 15 auf. Diese Elemente können in einem staub- und/oder feuchtigkeitsdichten Gehäuse (o.Abb.) aufgenommen sein.
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Der Reflektor 13 ist hier rein beispielhaft als ein Halbschalenreflektor mit einer annähernd ellipsoiden Reflexionsfläche ausgestaltet. Der Reflektor 13 weist einen Grundkörper aus Kunststoff mit einer spekular reflektierenden Reflexionsfläche an seiner Innenseite auf. Ein vorderer Rand 25 des Reflektors 13 ist seitlich nach vorne gekrümmt und läuft in Spitzen T aus, wie in 2 gezeigt. Ein unterer Rand des Reflektors 13 liegt auf einer Ebene, welche auch eine horizontale Hauptebene H des Reflektors 13 darstellt. In der Hauptebene H liegt die optische Achse O der Linse 14, und die Hauptebene H teilt den dargestellten Raum gedanklich in einen oberen Halbraum OH und einen unteren Halbraum UH auf. Während die Linse 14 sich zur Hälfte in dem oberen Halbraum OH und zur anderen Hälfte in dem unteren Halbraum UH befinden, befindet sich der Reflektor 13 in dem oberen Halbraum OH und die Blende 15 in dem unteren Halbraum UH.
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Der Reflektor 13 weist einen von dem Reflektor 13 überwölbten inneren Brennpunkt F1 und einen äußeren Brennpunkt auf, welcher zwischen dem inneren Brennpunkt F1 und der Linse 14 liegt, auf. Der zweite Brennpunkt kann insbesondere einem Brennpunkt der Linse 14 entsprechen.
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Im Bereich des inneren Brennpunkts F1 befindet sich eine Lichtaustrittsfläche (o.Abb.) der Lichterzeugungseinheit 12. Die Brennpunkte, z.B. F1, können aufgrund der nicht vernachlässigbar kleinen Lichtaustrittsfläche auch als Brennflecke angesehen werden. Die Lichterzeugungseinheit 12 weist hier weißes Licht bzw. blau-gelbes Mischlicht abstrahlende Konversions-Leuchtdioden 21 auf. Den Konversions-Leuchtdioden 21 kann beispielsweise ein Diffusor nachgeschaltet sein. Bei aktivierten Leuchtdioden 21 bzw. aktivierter Lichterzeugungseinheit 12 wird an den Lichtaustrittsflächen der Leuchtdioden 21 austretendes Licht L in den Reflektor 13 gestrahlt. Der Reflektor 13 ist also der Lichterzeugungseinheit 12 optisch nachgeschaltet.
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Die dem Reflektor 13 optisch nachgeschaltete Linse 14 weist eine asphärische Form auf und ist um ihre optische Achse O rotationssymmetrisch ausgebildet. Die optische Achse O ist hier horizontal liegend eingezeichnet. Die Linse 14 weist folglich eine plan-konvexe Grundform auf, wobei eine konvexe, vordere Oberfläche 16 eine asphärische Form aufweist und eine plane, rückwärtige Oberfläche 17 senkrecht zu der optischen Achse O liegt, welche hier mit der x-Achse übereinstimmt. Die Linse 14 besteht aus PMMA. Ein Durchmesser der Linse 14 senkrecht zu der optischen Achse O (was einem Kreisdurchmesser der planen rückwärtigen Oberfläche 17 entspricht) beträgt hier ca. 50 mm bei einer Dicke entlang der optischen Achse O von ca. 20 mm. Eine Länge der Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung 11 beträgt insbesondere zwischen 80 mm und 90 mm.
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Die Blende 15 ist hier als eine senkrecht stehende Platte mit einer rückwärtig ausgerichteten Rückseite 18 und einer vorderseitig ausgerichteten Vorderseite 19 ausgestaltet. Die Blende 15 ist teilweise in einen Strahlengang zwischen dem Reflektor 13 und der Linse 14 geschaltet. Ein oberer Rand, der Cut-Off-Rand 10, der Blende 15 berührt die optische Achse O. An dem Schnittpunkt zwischen der optischen Achse O und dem Cut-Off-Rand 10 kann sich der zweite (äußere) Brennpunkt bzw. Brennfleck des Reflektors 13 befinden. Die Blende 15 erzeugt mittels des Cut-Off-Rands 10 eine Hell-Dunkel-Grenze G in dem von der Linse 14 projizierten Bild oder Lichtabstrahlmuster M1 (siehe 3), das mittels des direkt von dem Reflektor 13 auf die Linse 14 eingestrahlten Lichts L1 erzeugt wird. Die Hell-Dunkel-Grenze G mag beispielsweise für einen Betrieb eines Fahrzeugs im Straßenverkehr vorgeschrieben sein. Genauer gesagt weist das hinter die Linse 14 (d.h. in Richtung der x-Achse) projizierte Lichtabstrahlmuster M1 im Fernfeld eine Hell-Dunkel-Grenze G an seinem oberen Rand auf, während das Lichtabstrahlmuster am Ausgang des Reflektors 13 eine untere Hell-Dunkel-Grenze aufweist.
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Die also optisch zwischen den Reflektor 13 und die Linse 14 geschaltete Blende 15 ist ferner dazu ausgestaltet und angeordnet, einen Teil eines von dem Reflektor 13 auf die Blende 15 reflektierten Lichts L2 zu blockieren und einen anderen Teil L2t des von dem Reflektor 13 auf die Blende 15 reflektierten Lichts L2 auf die Linse 14 zu richten, wie im folgenden genauer ausgeführt wird.
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In einer anderen Variante liegt die Blende 15 (dann gestrichelt eingezeichnet) horizontal auf der Hauptebene H des Reflektors 13 und stellt somit zumindest teilweise seinen Boden dar. Die Blende 15 mag aber auch schräg stehen usw.
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3 zeigt in Frontalansicht ein entlang der optischen Achse O hinter der Linse 14 durch die Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung 11 im Fernfeld erzeugtes Lichtabstrahlmuster M. Ein unterhalb der Hauptebene H befindlicher unterer Bereich M1 des Lichtabstrahlmusters M weist an seinem oberen Rand R1 eine scharfe Hell-Dunkel-Grenze G auf und wird durch das Licht L1 erzeugt, das direkt von dem Reflektor 13 in die Linse 14 läuft. Ein oberhalb der Hauptebene H befindlicher oberer Bereich M2 des Lichtabstrahlmusters M schließt sich an seinem unteren Rand R2 an die Hell-Dunkel-Grenze G an und wird durch Licht L2t erzeugt, das von dem Reflektor 13 zuerst auf die Blende 15 und von dort teilweise in die Linse 14 läuft. Eine relative Helligkeit der Bereiche M1 und M2 kann beispielsweise durch eine Lichtdurchlassfähigkeit der Blende 15 eingestellt werden, die Form des oberen Bereichs M2 z.B. durch die Form der Blende 15. Der obere Bereich M2 des Lichtabstrahlmusters M weist typischerweise eine geringere Helligkeit auf als der untere Bereich M1.
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4 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine mögliche Ausgestaltung der Blende 15 in Form einer teildurchlässigen Blende 15a. Eine Rückseite 18a der Blende 15a ist (direkt) von dem Reflektor 13 mit Licht L2 bestrahlbar. Die Blende 15a ist dahingehend teildurchlässig, dass sie einen Teil des an ihrer Rückseite 18a einfallenden Lichts L2 absorbiert, einen anderen Teil L2t durch ihren lichtdurchlässigen Grundkörper 20, 20a durchlässt und folgend an ihrer Vorderseite 19a in Richtung der Linse 14 abstrahlt. Dieses an der Vorderseite 19a abgestrahlte und durch die Linse 14 laufende Licht L2t kann im Fernfeld insbesondere in einen Raumbereich außerhalb des Lichtabstrahlmusters M1 fallen, z.B. den oberen Bereich M2 des Lichtabstrahlmusters M erzeugen. Das an der Vorderseite 19a der Blende 15a abgestrahlte Licht L2t mag teilweise auch an der Linse 14 vorbeilaufen und dann insbesondere zur Effektbeleuchtung eingesetzt oder absorbiert werden.
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Eine Teildurchlässigkeit der Blende 15a kann beispielsweise durch eine entsprechende Belegung (Schicht, Schichtstapel usw.) des Grundkörpers 20, 20a erreicht werden, insbesondere der Rückseite 18a.
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Der lichtdurchlässige Grundkörper 20 mag allgemein ein transparenter oder ein transluzenter (diffus streuender) Grundkörper sein. Ganz allgemein kann der Grundkörper 20 als optisches Element dienen, z.B. zur Strahlformung und/oder Strahlführung bzw. Strahlumlenkung. Dazu weist der Grundkörper 20, 20a hier beispielsweise im Querschnitt einer Dreiecksform auf.
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Der Grundkörper 20 mag allgemein insbesondere als Profilkörper in dem Sinne ausgebildet sein, dass er senkrecht zu der Bildebene (senkrecht zu der Längsachse in der Hauptebene H) weitergeführt ist.
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5 zeigt in Draufsicht eine weitere mögliche Ausgestaltung der Blende 15 in Form einer teildurchlässigen Blende 15b mit einer entsprechenden Rückseite 18b und Vorderseite 19b. Die Blende 15b ist hier nicht als linearer Profilkörper ausgebildet, sondern weist eine in Querrichtung gekrümmte Vorderseite 19b auf, z.B. zur vielgestaltigen Lichtlenkung des Lichts L2t und Ausgestaltung des Lichtabstrahlmusters M2.
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6 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht noch eine weitere mögliche Ausgestaltung der Blende 15 in Form einer teildurchlässigen Blende 15c ähnlich der Blende 15a. Jedoch ist hier zur veränderten Strahlführung in dem Grundkörper 20, 20c die Rückseite 18c der Blende 20c ist konkav ausgebildet, während die Vorderseite 19c plan ausgebildet ist. Jedoch mag alternativ auch die Vorderseite 19c eine nicht-plane, z.B. konvexe oder konkave, Grundform aufweisen.
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7 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht noch eine weitere mögliche Ausgestaltung der Blende 15 in Form einer teildurchlässigen Blende 15d ähnlich der Blende 15a. Jedoch ist hier zur veränderten Strahlführung in dem Grundkörper 20, 20d die Rückseite 18d rückwärtig gekrümmt, z.B. konkav, ausgebildet, während die Vorderseite 19d plan ausgebildet ist. Jedoch mag alternativ auch hier die Vorderseite 19d eine nicht-plane, z.B. konvexe oder konkave, Grundform aufweisen.
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8 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht noch eine weitere mögliche Ausgestaltung der Blende 15 in Form einer Blende 15e mit einer lichtabsorbierenden Rückseite 18e und einer diffus oder spiegelnd reflektierenden Vorderseite 19e.
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Die Blende 15e ist so angeordnet, dass ein Teil des von dem Reflektor 13 auf sie fallenden Lichts L2 auf die Rückseite 18e trifft und ein anderer Teil L2t des von dem Reflektor 13 auf sie fallenden Lichts L2 auf die Vorderseite 19e fällt. Das auf die Vorderseite 19e fallende Licht L2t wird, insbesondere diffus, in die Linse 14 reflektiert, z.B. zur Bildung des Lichtabstrahlmusters M2. Die Blende 15e weist hier insbesondere eine plane Vorderseite 19e auf.
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9 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht noch eine weitere mögliche Ausgestaltung der Blende 15 in Form einer Blende 15f, welche sich von der Blende 15e durch ihre konkave reflektierende Vorderseite 19f unterscheidet. Dadurch kann eine stärkere Lichtbündelung erreicht werden.
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10 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht noch eine weitere mögliche Ausgestaltung der Blende 15 in Form einer Blende 15g, welche sich von der Blende 15e durch ihre konvexe reflektierende Vorderseite 19g unterscheidet. Dadurch kann eine stärkere Strahlaufweitung erreicht werden.
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11 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Variante der Blende 15f, nämlich eine Blende 15h, deren Vorderseite 19g mit einer Leuchtstoffschicht 22 belegt ist. Die Leuchtstoffschicht 22 weist einen oder mehrere wellenlängenkonvertierende Leuchtstoffe auf, die in der Lage sind, das von dem Reflektor 13 eingestrahlte Licht L2 zumindest teilweise in Licht größerer Wellenlänge umzuwandeln. Dadurch kann eine auch farbliche Unterscheidung oder Anpassung des Lichtabstrahlmusters M2 von dem bzw. an das Lichtabstrahlmuster M1 durchgeführt werden. Das von der Leuchtstoffschicht 22 abgestrahlte Licht L2t wird typischerweise ungerichtet bzw. diffus abgestrahlt.
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12 zeigt in Frontalansicht noch eine weitere mögliche Ausgestaltung der Blende 15 in Form einer Blende 15i, welche mehrere von der Rückseite 18h zur Vorderseite 19h verlaufende Lichtdurchlassöffnungen 23 in einem ansonsten lichtundurchlässigen Grundkörper 20h aufweist. Die Blende 15i ist insbesondere nur rückseitig anstrahlbar, und das Lichtabstrahlmuster M2 kann mittels durch die Lichtdurchlassöffnungen 23 durchgelassenen Lichts L2t erzeugt werden.
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13 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht noch eine Blende 15, nämlich eine Blende 15j mit einem oberseitig und an der Vorderseite 19j angeordneten Lichtleiter 24. Die Rückseite 18j ist lichtundurchlässig ausgestaltet. Bei dieser Blende 15j kann oberseitig von dem Reflektor 13 einfallendes Licht L2t mittels des Lichtleiters 24 zur Vorderseite 19j geleitet werden, wo es zumindest teilweise in Richtung der Linse 14 ausgekoppelt wird.
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Zusätzlich oder alternativ mag der Lichtleiter 24 von einer zusätzlichen, insbesondere dedizierten, Lichtquelle angestrahlt werden, z.B. von mindestens einer Leuchtdiode 26 oder anderen Halbleiterlichtquelle (gestrichelt eingezeichnet).
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das gezeigte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht darauf eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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So mag die konvexe Oberfläche der Linse auch eine ellipsoide oder paraboloide Oberfläche sein. Allgemein ist die Linse nicht auf konvexe Linsen beschränkt sondern kann z.B. auch konkave oder konvex-konkave Linsen umfassen. Unter eine Linse kann allgemein ein optisches Abbildungselement oder Abbildungssystem verstanden werden, welches auch eine Linse im engeren Sinne umfassen kann.
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Allgemein kann die Position und Drehlage der Elemente der Fahrzeugbeleuchtungsvorrichtung zueinander variieren. So kann die Lichterzeugungseinheit bzw. deren Lichtaustrittsfläche gegen die Hauptebene des Reflektors angewinkelt sein oder aus dem inneren Brennpunkt heraus verschoben sein. Auch mag die Blende gegen die Linse verdreht und/oder verschoben sein.
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Zudem mag der Reflektor gegenüber der Linse angewinkelt sein. Insbesondere mag die Hauptebene H des Reflektors schräg zu der optischen Achse der Linse stehen. Ein zugehöriger Neigungswinkel beträgt vorzugsweise nicht mehr als ca. 20°. Dadurch können Farbentmischungen zumindest teilweise kompensiert werden, und monochrome Farbsäume werden verringert.
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Die Blende mag ferner wahlweise aus dem Strahlengang entfernbar und wieder einführbar, z.B. verkippbar oder verschwenkbar, sein, um einen größeren Bereich ausleuchten zu können, z.B. bei einer Off-Road-Nutzung des Elektrorads.
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Die Blende mag weitere Formen als die gezeigten Formen aufweisen. Insbesondere können Merkmale der Blenden alternativ oder zusätzlich verwendet werden. Beispielsweise mögen alle gezeigten Blenden mit Leuchtstoff versehen sein und/oder in Draufsicht eine nicht-ebene Form aufweisen.