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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Röntgenbiplananlage. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Aufnahme wenigstens eines Röntgenbildes mit einer Röntgenbiplananlage.
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Medizinische Diagnose- und Interventionssysteme in der Angiographie, Kardiologie und Neurologie nutzen heute vielfach Röntgengeräte oder Röntgenvorrichtungen als Basis für eine Bildgebung. Die Röntgengeräte sind häufig mit einem sogenannten C-Bogen, auch C-Arm genannt, ausgestattet. Ein C-Bogen umfasst meist eine Röntgenquelle oder Röntgenstrahlungsquelle und über einen C-förmig ausgeführten, meist metallischen Verbindungsträger, in gegenüberliegender Lage einen Röntgendetektor oder Röntgenstrahlungsdetektor. Der C-Bogen kann beispielsweise an einem sogenannten Stativ, an der Decke oder an einer roboterähnlichen Vorrichtung montiert sein. Mehrere Bewegungsachsen und Verstellmöglichkeiten, die auch motorisch angetrieben werden können, gestatten eine flexible Positionierung der Röntgenquelle und des Röntgendetektors relativ zu einem Untersuchungsobjekt, beispielsweise einem menschlichen oder tierischen Patienten, das auf einem Untersuchungstisch oder einer Patientenliege liegt. Die Positionierung des C-Bogens und der daran angebrachten Komponenten wird auch als Verfahren des C-Bogens bezeichnet. Zunehmende Bedeutung gewinnen auch Aufnahmeverfahren bei denen der C-Bogen in einer Rotationsbewegung um einen Untersuchungsbereich, auch engl. "Region of Interest", ROI, genannt, verfahren wird, während eine größere Anzahl an Röntgenbildern aufgenommen wird. Mit Hilfe von mathematischen Algorithmen werden diese sogenannten Rotationsröntgenbilder zu einem 3D-Bilddatensatz rekonstruiert.
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Weiter sind prinzipiell sogenannte Biplanröntgengeräte oder Röntgenbiplananlagen bekannt. Diese umfassen zwei Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen, die jeweils eine Röntgenquelle, einen Röntgendetektor und Mittel zum Bewegen von Röntgenquelle und Röntgendetektor umfassen.
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Bei der Verwendung einer Röntgenbiplananlage werden dem Namen der Anlage entsprechend zwei Bildebenen definiert. Dies hat den Vorteil, dass beispielsweise im neuroradiologischen Bereich zwei Röntgenbilder simultan aufgenommen werden können. In der Praxis wird die zweite Ebene häufig nur selektiv, z.B. für eine Durchleuchtung oder Fluoroskopie, eingesetzt. Vor einer bildgebenden Untersuchung oder einer medizinischen Intervention kann die Relativstellung der beiden Bildebenen zueinander festgelegt werden, zum Beispiel ein Kippwinkel, der z.B. um die 90° liegt, und diese Relativstellung kann dann in der Folge aufrecht erhalten werden.
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Bei Röntgenbiplananlagen können für beide Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen C-Bögen verwendet werden. Die erste Röntgenbildaufnahmeeinrichtung ist üblicherweise ein herkömmliches bodenbasiertes C-Bogensystem, und die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung umfasst ein an der Decke hängendes Stativ mit einem verschwenkbaren C-Bogen. Das Deckenstativ ist verfahrbar, damit die erste Röntgenbildaufnahmeeinrichtung auch alleine, also als Monoplan-Röntgenanlage, einsetzbar ist.
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In der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 033 716 A1 ist eine Röntgenbiplananlage beschrieben, bei der sowohl für die Positionierung eines ersten Paares von Röntgenquelle und Röntgendetektor, entsprechend einer Monoplananlage, als auch für die Positionierung eines zweiten Paares von Röntgenquelle und Röntgendetektor jeweils ein Roboter eingesetzt wird. Als Vorteil wird genannt, dass die Verwendung von Robotern, beispielsweise von (6-Achsen-)Knickarmrobotern, für eine stark erhöhte Flexibilität bei den Bewegungsmöglichkeiten sorgt. Bei einer als besonders einfach bezeichneten Ausführungsform wird für die erste Röntgenbildaufnahmeeinrichtung ein auf dem Boden stehender Roboter verwendet, während die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung ein an der Decke hängendes und vorzugsweise ein verfahrbares C-Bogenstativ umfasst. Bei einer anderen Ausführungsform sind Roboter bei beiden Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen vorgesehen, und zwar stehen beide Roboter entweder auf dem Boden, beide Roboter hängen an der Decke, oder der eine Roboter steht auf dem Boden und der andere Roboter hängt an der Decke.
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Nachteilig an den bisher beschriebenen Ausführungsformen ist der nicht unerhebliche Aufwand, da prinzipiell zwei C-Bogen-Röntgengeräte Verwendung finden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Röntgenbiplananlage anzugeben, die einen im Vergleich zum Stand der Technik einfacheren mechanischen Aufbau aufweist.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Röntgenbiplananlage mit den Merkmalen des ersten unabhängigen Patentanspruchs und einem Verfahren zur Aufnahme eines Röntgenbildes mit einer Röntgenbiplananlage mit den Merkmalen des zweiten unabhängigen Patentanspruchs.
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Der Grundgedanke der Erfindung ist eine Röntgenbiplananlage, umfassend eine Röntgenvorrichtung, wobei die Röntgenvorrichtung einen C-Bogen aufweist, an dem in gegenüberliegender Anordnung eine erste Röntgenquelle und ein erster Röntgendetektor anbringbar sind, und eine Rechen- und Steuereinrichtung zur Steuerung der ersten Röntgenquelle und des ersten Röntgendetektors zur Aufnahme eines ersten Untersuchungsbereiches eines Untersuchungsobjektes, das auf einer Lagerungseinrichtung lagerbar ist. An der Röntgenvorrichtung sind in gegenüberliegender Anordnung eine zweite Röntgenquelle und ein zweiter Röntgendetektor mittelbar oder unmittelbar anbringbar, wobei die zweite Röntgenquelle und der zweite Röntgendetektor zur Aufnahme eines zweiten Untersuchungsbereiches des Untersuchungsobjektes durch die Rechen- und Steuereinrichtung steuerbar sind.
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Die erfindungsgemäße Röntgenbiplananlage geht demnach von einer Röntgenvorrichtung mit einem C-Bogen aus. An dem C-Bogen können in gegenüberliegender Anordnung eine Röntgenquelle und ein Röntgendetektor angebracht sein. Es kann sich beispielsweise um ein Roboter-C-Bogen-Röntgengerät oder ein anderes aus dem Stand der Technik bekanntes C-Bogen-Röntgensystem handeln. Eine Rechen- und Steuereinrichtung dient der Steuerung der ersten Röntgenquelle und des ersten Röntgendetektors, nachfolgend auch erste Röntgenbildaufnahmeeinrichtung genannt, um beispielsweise eine Aufnahme eines ersten Untersuchungsbereiches eines Untersuchungsobjektes, das auf einer Lagerungseinrichtung lagerbar ist, aufzunehmen. Häufig kann mindestens ein Aktor, gesteuert von der Rechen- und Steuereinrichtung, den C-Bogen in eine gewünschte Position bringen, wobei sich die gewünschte Position auf den Untersuchungsbereich des Untersuchungsobjektes, z.B. eines menschlichen oder tierischen Patienten, das auf der Lagerungseinrichtung, z.B. einem Untersuchungstisch oder einer Patientenliege, gelagert ist, bezieht. Unter einem Untersuchungsbereich kann z.B. ein Organ oder ein Körperbereich verstanden werden, der untersucht oder behandelt werden soll. Die Rechen- und Steuereinrichtung kann beispielsweise ein elektronisches Mittel, z.B. ein Computer, sein, die auch als integraler Bestandteil der Röntgenvorrichtung z.B. den wenigstens einen Aktor, sowie die erste Röntgenquelle und den ersten Röntgendetektor steuern kann und günstig auch Bilder von dem ersten Röntgendetektor empfangen kann. An der Röntgenvorrichtung können in gegenüberliegender Anordnung eine zweite Röntgenquelle und ein zweiter Röntgendetektor, nachfolgend auch zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen genannt, mittelbar oder unmittelbar angebracht werden, wobei die zweite Röntgenquelle und der zweite Röntgendetektor zur Aufnahme eines zweiten Untersuchungsbereiches des Untersuchungsobjektes durch die Rechen- und Steuereinrichtung steuerbar sind. Die zweite Röntgenquelle und der zweite Röntgendetektor erweitern die bisher beschriebene Röntgenmonoplananlage zu einer Röntgenbiplananlage. Wesentlich hierbei ist, dass die zweite Röntgenquelle und der zweite Röntgendetektor an der bisher beschriebenen Röntgenvorrichtung mittelbar oder unmittelbar angebracht werden können oder insbesondere daran angebracht bzw. damit verbunden sind. Unmittelbar bedeutet hierbei, dass die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor direkt an einer Komponenten der Röntgenvorrichtung anbringbar sind, wogegen bei einer mittelbaren Anbringung mindestens eine weitere Komponente, wie z.B. eine Halterung oder ein sonstiges Verbindungsteil, verwendet werden muss. Durch die Nutzung von mechanischen Komponenten, die bereits für das Halten und/oder die Positionierung der ersten Röntgenquelle und des ersten Röntgendetektors benötigt werden und somit vorhanden sind, werden nunmehr weniger mechanische Komponenten für das Halten und/oder die Positionierung der zweiten Röntgenquelle und des zweiten Röntgendetektors benötigt. Z.B. können die zweite Röntgenquelle und der zweite Röntgendetektor an einem Stativ der Röntgenvorrichtung angebracht sein. Die zweite Röntgenquelle und der zweite Röntgendetektor sind ebenfalls durch die Rechen- und Steuereinrichtung steuerbar. Denkbar ist auch, dass die Steuerung der beiden Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen durch jeweils eine eigene Rechen- und Steuereinrichtung steuerbar ist. Der zweite Untersuchungsbereich des Untersuchungsobjektes kann den ersten Untersuchungsbereich umfassen. Üblicherweise gibt es eine nicht leere Teilmenge zwischen den Untersuchungsbereichen, d.h. beispielsweise umfassen Aufnahmen der beiden Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen das Herz eines Patienten, wobei sich die Aufnahmewinkel oder die Aufnahmeebenen unterscheiden.
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Mit besonderem Vorteil sind die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor an dem C-Bogen der Röntgenvorrichtung mittelbar oder unmittelbar anbringbar. Diese Position bietet den Vorteil, dass sich die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung synchron mit der ersten Röntgenbildaufnahmeeinrichtung bewegt, d.h. werden zum Beispiel erste Röntgenquelle und erster Röntgendetektor vom Kopf eines Patienten Richtung Bauch umpositioniert, verschieben sich zweite Röntgenquelle und zweiter Röntgendetektor um dieselbe Strecke. Weiter können Winkel zwischen den beiden Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen auf einfachste Weise konstant gehalten werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor innerhalb eines Bereiches des C-Bogens mittelbar oder unmittelbar anbringbar, innerhalb dessen der C-Bogen mit einem Stativ oder einer Halterungskomponenten der Röntgenvorrichtung verbunden ist.
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Häufig ist der C-Bogen einer Röntgenvorrichtung an einem ausgewiesenen Punkt mit einer Halterung oder einem Stativ verbunden. Dies kann zum Beispiel ein Gelenk eines Roboterarms, eine Teleskopstange oder ein Sockel, der beispielsweise mit der Decke oder dem Fußboden eines Raumes verbunden ist, sein. Die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor sollte in einem Bereich um diesen Punkt anbringbar sein. Unter dem Bereich, innerhalb dessen die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor mittelbar oder unmittelbar anbringbar sind, kann etwa eine Entfernung von bis zu 0,5 m verstanden werden. Anzustreben sind kleinere Entfernungen, doch ist dies vom mechanischen Aufbau der Röntgenvorrichtung abhängig. Ein wesentlicher Vorteil dieses Merkmals besteht darin, dass bei einer Rotation des C-Bogens, dessen Rotationsachse häufig durch den Verbindungspunkt des C-Bogens mit dem Stativ definiert ist, geringere Zentrifugalkräfte auftreten können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor lösbar mittelbar oder unmittelbar an der Röntgenvorrichtung anbringbar.
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Insbesondere bei Röntgenvorrichtungen, bei denen die Biplanfunktion nicht ständig benötigt wird, ist es von Vorteil, wenn die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung nur bei Bedarf zur Verfügung steht, bzw. wenn sie nicht benötigt wird, auch abnehmbar ist. Somit steht wahlweise eine vollwertige Monoplananlage und bedarfsweise eine Röntgenbiplananlage zur Verfügung.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Röntgenbiplananlage sieht vor, dass die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor jeweils mittels einer Kombination aus wenigstens einer Stange und/oder wenigstens einer Achse und/oder wenigstens einem Gelenk mit der Röntgenvorrichtung verbindbar und positionierbar sind.
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Die Verwendung einer Kombination aus Stangen, Gelenken und/oder Achsen, in der Technik auch Gestänge genannt, ermöglicht den Aufbau eines Verbindungselementes zwischen Röntgenvorrichtung, insbesondere dem C-Bogen, und der zweiten Röntgenquelle bzw. des zweiten Röntgendetektors, womit die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor mittelbar in gegenüberliegender Anordnung an der Röntgenvorrichtung anbringbar sind. Weiter ermöglicht ein Aufbau aus Stangen, Gelenken und/oder Achsen eine Positionierung der zweiten Röntgenquelle bzw. des zweiten Röntgendetektors, zur Vorbereitung einer Aufnahme des zweiten Untersuchungsbereiches des Untersuchungsobjektes.
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Zweckmäßig sind wenigstens eine Stange und/oder wenigstens eine Achse und/oder wenigstens ein Gelenk in Leichtbauweise ausgeführt.
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Unter Leichtbauweise wird eine Konstruktionsphilosophie verstanden, die eine maximale Gewichtseinsparung zum Ziel hat, wobei die mechanische Stabilität gewahrt bleiben soll. Bevorzugt werden Leichtbauwerkstoffe, wie metallische Leichtbauwerkstoffe, z.B. Aluminium, Magnesium, hochfeste Stähle oder Titan, Faserverbundwerkstoffe oder Kunststoffe, eingesetzt. Auch durch konstruktive Maßnahmen, wie Sandwichlösungen oder Wabenstrukturen, kann das Gewicht reduziert werden. Durch den Einsatz von Leichtbauweise wird die Belastung der Röntgenvorrichtung durch eine angebrachte zweite Röntgenquelle und/oder einen zweiten Röntgendetektor reduziert. Ist die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung an einer bewegbaren Komponente der Röntgenvorrichtung angebracht, wie z.B. einem C-Bogen, wird durch eine Gewichtsreduktion das Trägheitsmoment reduziert. Leichtbauweise ist prinzipiell aus dem Bereich der Leichtbauroboter bekannt.
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Mit besonderem Vorteil sind die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor in eine Parkposition bringbar.
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Unter einer Parkposition soll eine Lage oder eine Position von angebrachter zweiter Röntgenquelle und/oder zweitem Röntgendetektor verstanden werden, die eingenommen wird, wenn durch die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung keine Bildgebung vorgenommen werden soll. D.h. die Parkposition ist eine zweite Lage neben einer „aktiven“ Lage bei einer Bildgebung. Denkbar ist beispielsweise die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung in eine Parkposition zu verfahren, in der die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor das Bedienungspersonal der Röntgenvorrichtung nicht behindern.
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Günstig ist die Parkposition durch Anliegen der zweiten Röntgenquelle und/oder des zweiten Röntgendetektors an den C-Bogen definiert.
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Insbesondere wenn die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor mittelbar oder unmittelbar an den C-Bogen der Röntgenvorrichtung anbringbar sind, ist es von Vorteil, die zweite Röntgenquelle und/oder den zweiten Röntgendetektor so in die Parkposition zu verfahren, dass sie nahe an dem C-Bogen positioniert sind oder ganz an dem C-Bogen anliegen.
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Weiter ist es günstig, die Parkposition durch Anliegen der zweiten Röntgenquelle und/oder des zweiten Röntgendetektors innerhalb eines Bereiches des C-Bogens zu definieren, innerhalb dessen der C-Bogen mit dem Stativ oder einer Halterungskomponenten der Röntgenvorrichtung verbunden ist.
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Wie bereits beschrieben ist der C-Bogen einer Röntgenvorrichtung häufig an einem ausgewiesenen Punkt, z.B. einem Gelenk eines Roboterarms, einer Teleskopstange oder einem Sockel, mit einer Halterung oder einem Stativ verbunden. In einem Bereich um diesen Punkt sollte die Parkposition von zweiter Röntgenquelle und/oder zweitem Röntgendetektor sein. Unter dem Bereich kann wieder etwa eine Entfernung von bis zu 0,5 m verstanden werden, wobei kleinere Entfernungen vorzuziehen sind. Ein wesentlicher Vorteil dieses Merkmals besteht darin, dass bei einer Rotation des C-Bogens, dessen Rotationsachse häufig durch den Verbindungspunkt des C-Bogens mit dem Stativ definiert ist, geringere Zentrifugalkräfte auftreten können.
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Vorzugsweise weist die Röntgenbiplananlage wenigstens ein Positionierungsmittel zum Positionieren der zweiten Röntgenquelle und/oder des zweiten Röntgendetektors auf.
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Positionierungsmittel sind prinzipiell bekannt und können beispielsweise Motoren mit gegebenenfalls Getrieben oder hydraulische oder pneumatische Stellantriebe sein. Sie ermöglichen die zweite Röntgenquelle und/oder den zweiten Röntgendetektor in eine gewünschte Position zu verfahren. Die gewünschte Position kann z.B. eine „aktive“ Position zur Aufnahme eines oder mehrerer Röntgenbilder oder eine Parkposition sein. Zweckmäßig wird das wenigstens eine Positionierungsmittel von der Rechen- und Steuereinrichtung angesteuert. Denkbar ist auch ein durch das Positionierungsmittel unterstütztes manuelle Verfahren von zweiter Röntgenquelle und/oder zweitem Röntgendetektor.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung eines Grundgedankens der Erfindung sieht vor, dass die zweite Röntgenquelle kleiner und/oder leichter als die erste Röntgenquelle ist und/oder dass der zweite Röntgendetektor kleiner und/oder leichter als der erste Röntgendetektor ist.
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Wie eingangs beschrieben wird in der Praxis die zweite Ebene einer Röntgenbiplananlage häufig nur selektiv oder temporär eingesetzt, so dass zum Beispiel bezüglich Größe des Messfeldes oder Leistungsfähigkeit des Röntgensystems im Vergleich zur ersten, primären Röntgenbildaufnahmeeinrichtung geringere Anforderungen akzeptiert werden können. Vorteile sind u.a. eine geringere mechanische Beanspruchung der Röntgenvorrichtung durch eine leichtere zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung, ein geringerer Aufwand für die Konstruktion der zweiten Röntgenbildaufnahmeeinrichtung und deren Anbringung an die Röntgenvorrichtung und allgemein geringere Kosten.
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Denkbar ist, dass die erste Röntgenquelle eine Leistung von 5 kW bis 80 kW aufweist und/oder dass die zweite Röntgenquelle eine Leistung von kleiner 5 kW und/oder einen mit 230 V Wechselspannung betreibbaren Röntgenquellengenerator aufweist und/oder dass der erste Röntgendetektor eine Detektorfläche von minimal 30 cm mal 20 cm aufweist und/oder dass der zweite Röntgendetektor eine Fläche von maximal 20 cm mal 20 cm aufweist. Insbesondere bietet sich für die zweite Röntgenquelle, bzw. die zweite Röntgenröhre eine Festanodenröhre mit geringer Leistung an, deren Leistung aber für eine Fluoroskopische Untersuchung ausreichend ist. Solche Röntgenröhren sind beispielsweise von mobilen C-Bogen-Röntgengeräten bekannt. Diese haben ein sehr geringes Gewicht und benötigen typischerweise nur einen 230 V Anschluss. Weiter sind Mini-Drehanodenröhren aus dem mobilen C-Bogen-Bereich einsetzbar. Schließlich ist eine Matrix aus Carbon-Nanotubes (CNTs) denkbar. Als zweiter Röntgendetektor sind bevorzugt kleine passive Flachdetektoren, z.B. mit den Abmessungen 20 cm mal 20 cm, einsetzbar, oder Direktkonverter mit einer kleinen Fläche, z.B. ein hochauflösender, energieselektiver, photonenzählender CdTe-Detektor, der auch für spezielle Hochauflösungsaufnahmen genutzt werden kann.
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Ein weiterer Grundgedanke der Erfindung ist ein Verfahren zur Aufnahme wenigstens eines Röntgenbildes mit einer Röntgenbiplananlage, die eine Röntgenvorrichtung umfasst, wobei die Röntgenvorrichtung einen C-Bogen aufweist, an dem in gegenüberliegender Anordnung eine erste Röntgenquelle und ein erster Röntgendetektor anbringbar sind, und die Röntgenvorrichtung weiter eine Rechen- und Steuereinrichtung zur Steuerung der ersten Röntgenquelle und des ersten Röntgendetektors zur Aufnahme eines ersten Untersuchungsbereiches eines Untersuchungsobjektes, das auf einer Lagerungseinrichtung lagerbar ist, umfasst. Die Rechen- und Steuereinrichtung steuert in Abhängigkeit einer Eingabe an einer Bedieneinrichtung zur Aufnahme eines zweiten Untersuchungsbereiches des Untersuchungsobjektes eine zweite Röntgenquelle und einen zweiten Röntgendetektor, die in gegenüberliegender Anordnung an der Röntgenvorrichtung angebracht sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass abhängig von der Eingabe an der Bedieneinrichtung die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor entweder in eine Parkposition oder in eine, zur Aufnahme eines zweiten Untersuchungsbereiches des Untersuchungsobjektes geeigneten, Position verfahren wird.
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Mit besonderem Vorteil wird bei dem Verfahren zur Aufnahme des Röntgenbildes eine der zuvor beschriebenen, erfindungsgemäßen Röntgenbiplananlagen verwendet.
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Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den nachfolgenden Figuren samt Beschreibung. Es zeigen:
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1 eine Monoplan-Röntgenanlage nach dem Stand der Technik;
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2 eine Röntgenbiplananlage nach dem Stand der Technik;
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3 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Röntgenbiplananlage;
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4 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Röntgenbiplananlage in Parkposition;
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5 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Röntgenbiplananlage in Parkposition in Draufsicht;
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6 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Röntgenbiplananlage in einer Position zwischen Parkposition und „aktiver“ Position in Draufsicht;
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7 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Röntgenbiplananlage in „aktiver“ Position in Draufsicht;
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8 ein beispielhaftes Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Aufnahme wenigstens eines Röntgenbildes mit einer Röntgenbiplananlage.
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1 zeigt eine Monoplan-Röntgenanlage 10’ nach dem Stand der Technik. Die Röntgenvorrichtung 10’ weist einen C-Bogen 11’ auf, an dem in gegenüberliegender Lage eine Röntgenquelle 12’ und ein Röntgendetektor 13’ angeordnet sind. Auf einer Lagerungseinrichtung 18’, z.B. einem Untersuchungstisch, liegt ein Untersuchungsobjekt 17’, hier ein Mensch. Die Röntgenvorrichtung 10’ wird durch eine Bedieneinrichtung 20’, die mehrere Bedienmittel, wie Tastatur, Joysticks, Fußschalter oder Taster, und eine Anzeigevorrichtung 21’, hier ein Monitor, umfassen kann, und einer Rechen- und Steuereinrichtung 19’ gesteuert. Die Steuereinrichtung 19’ leitet unter anderem Steuergrößen oder Steuersignale an Aktoren der Röntgenvorrichtung 10’, exemplarisch ist der Aktor 14’ eingezeichnet, weiter. Der C-Bogen 11’ der Röntgenvorrichtung 10’ ist an einer roboterähnlichen Vorrichtung angeordnet, die mehrere Freiheitsgrade bei der Positionierung und Ausrichtung des C-Bogens 11’ und somit der Röntgenquelle 12’ und des Röntgendetektors 13’ ermöglicht. Eine Ziellage des C-Bogens 11’, bzw. der Röntgenquelle 12’ und des Röntgendetektors 13’, ist in 1 eingenommen, so dass Röntgenstrahlen der Röntgenquelle 12’ einen Untersuchungsbereich 16’, hier der Magen, des Untersuchungsobjektes 17’ durchstrahlt.
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In 2 ist eine Röntgenbiplananlage 10’’ nach dem Stand der Technik dargestellt. Sie umfasst zwei Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen 15’’ und 16’’, die jeweils mit einer Röntgenquelle, einem Röntgendetektor und Mitteln zum Bewegen von Röntgenquelle und Röntgendetektor ausgestattet sind. Die erste Röntgenbildaufnahmeeinrichtung 15’’ ist ein herkömmliches bodenbasiertes, roboterähnliches C-Bogensystem, entsprechend dem aus 1, mit einem C-Bogen 11’’, einer ersten Röntgenquelle 12’’, einem ersten Röntgendetektor 13’’ und beispielhaft eingezeichnet einem Aktor 14’’. Die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung 16’’ umfasst unter anderem eine zweite Röntgenquelle 22’’, einen zweiten Röntgendetektor 23’’ und ein an der Decke hängendes Stativ 17’’ mit einem verschwenkbaren C-Bogen 30’’. Auf einer Lagerungseinrichtung 18’’, z.B. einem Untersuchungstisch, ist ein nicht dargestelltes Untersuchungsobjekt, z.B. ein menschlicher oder tierischer Patient, lagerbar. Eine Rechen- und Steuereinrichtung 19’’, die über eine Bedieneinrichtung 20’’ bedienbar ist, steuert z.B. mittels Steuersignale die beiden Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen 15’’ und 16’’. Auf einer Anzeigevorrichtung 21’’, die hier als Ensemble von drei Monitoren dargestellt ist, können beispielsweise Statusinformation oder mit der Röntgenbiplananlage 10’’ aufgenommene Röntgenbilder dargestellt werden.
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In 3 ist eine schematische Darstellung einer exemplarischen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Röntgenbiplananlage gezeigt. Eine Röntgenvorrichtung 10 weist einen C-Bogen 11 auf, an dem in gegenüberliegender Lage eine erste Röntgenquelle 12 und ein erster Röntgendetektor 13 angeordnet sind. Auf einer Lagerungseinrichtung 18, z.B. einem Untersuchungstisch liegt ein Untersuchungsobjekt 17, hier ein menschlicher Patient. Die Röntgenvorrichtung 10 wird durch eine Bedieneinrichtung 20, die mehrere Bedienmittel, wie Tastatur, Sensorelemente eines berührungsempfindlichen Bildschirms, Joysticks, Fußschalter oder Drucktaster, umfassen kann und eine Rechen- und Steuereinrichtung 19 gesteuert. Die Rechen- und Steuereinrichtung 19 leitet unter anderem Steuergrößen oder Steuersignale an Aktoren der Röntgenvorrichtung 10, exemplarisch ist ein Aktor 14 eingezeichnet, weiter. Der C-Bogen 11 der Röntgenvorrichtung 10 ist an einer schematisch dargestellten, roboterähnlichen Vorrichtung angeordnet, die mehrere Freiheitsgrade bei der Positionierung und Ausrichtung des C-Bogens 11 und somit der Röntgenquelle 12 und des Röntgendetektors 13 ermöglicht. Eine Ziellage des C-Bogens 11, bzw. der Röntgenquelle 12 und des Röntgendetektors 13, ist in 3 eingenommen, so dass Röntgenstrahlen der Röntgenquelle 12 einen Untersuchungsbereich 16, hier der Kopf, des Untersuchungsobjektes 17 durchstrahlt. Erfindungsgemäß sind an der Röntgenvorrichtung 10 in gegenüberliegender Anordnung eine zweite Röntgenquelle 22 und ein zweiter Röntgendetektor 23 mittelbar oder unmittelbar anbringbar, wobei die zweite Röntgenquelle 22 und der zweite Röntgendetektor 23 zur Aufnahme eines zweiten Untersuchungsbereiches des Untersuchungsobjektes 17 durch die Rechen- und Steuereinrichtung 19 steuerbar sind. In diesem Ausführungsbeispiel sind die zweite Röntgenquelle 22 und der zweite Röntgendetektor 23 mittels Stangen 25, Gelenken 24 und Achsen 26, nachfolgend als Gestänge bezeichnet, mit dem C-Bogen 11 der Röntgenvorrichtung 10 verbunden. Denkbar ist, dass die zweite Röntgenquelle 22 und der zweite Röntgendetektor 23 mit den Gestängen von dem C-Bogen 11 abgenommen werden können, da die Verbindungen über die Gelenke 24 lösbar ausgeführt sind. Die Verbindungsstellen von zweiter Röntgenquelle 22 und zweitem Röntgendetektor 23 über die Gestänge mit dem C-Bogen 11 ist innerhalb eines Bereiches 29. Der Bereich 29 zeichnet sich dadurch aus, dass der C-Bogens 11 innerhalb des Bereiches 29 mit einem Stativ 28 oder einer anderen Halterung der Röntgenvorrichtung 10, gegebenenfalls gelenkig, verbunden ist. Häufig ist der C-Bogen einer Röntgenvorrichtung an einem ausgewiesenen Punkt mit einer Halterung oder einem Stativ verbunden. Dies kann zum Beispiel ein Gelenk 27 eines Roboterarms, eine Teleskopstange oder ein Sockel, der beispielsweise mit der Decke oder dem Fußboden eines Raumes verbunden ist, sein. Unter dem Bereich, innerhalb dessen die zweite Röntgenquelle und/oder der zweite Röntgendetektor mittelbar oder unmittelbar anbringbar sind, kann etwa eine Entfernung in der Größenordnung von bis zu 0,5 m verstanden werden. Anzustreben sind kleinere Entfernungen, doch ist dies vom mechanischen Aufbau der Röntgenvorrichtung abhängig. Es ist ersichtlich, dass bei dieser Konstellation bei einer Rotation des C-Bogens, z.B. um den Rotationswinkel 31, geringere Zentrifugalkräfte auftreten können, als bei anderen Verbindungsstellen. Der Aufbau aus Stangen, Gelenken und Achsen ermöglicht eine Positionierung der zweiten Röntgenquelle und des zweiten Röntgendetektors, zum Beispiel zur Vorbereitung einer Aufnahme des zweiten Untersuchungsbereiches des Untersuchungsobjektes 17 oder bei Nichtgebrauch der zweiten Röntgenbildaufnahmeeinrichtung diese in eine Position zu bringen, in der sie das Hantieren von Bedienpersonen nicht behindert. Die zweite Röntgenquelle 22 und der zweite Röntgendetektor 23 sind ebenfalls durch die Rechen- und Steuereinrichtung 19 steuerbar. Denkbar ist auch, dass die Steuerung der beiden Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen durch jeweils eine eigene Rechen- und Steuereinrichtung steuerbar ist. Der zweite Untersuchungsbereich des Untersuchungsobjektes 17 umfasst in dem Ausführungsbeispiel von 3 den ersten Untersuchungsbereich 16, d.h. die Aufnahmen beider Röntgenbildaufnahmeeinrichtungen umfassen den Kopfbereich des Untersuchungsobjektes 17, wobei sich die Aufnahmewinkel unterscheiden. In diesem Fall sind die Aufnahmeebenen um ca. 90° zueinander gedreht. Beispielsweise können Statusinformationen oder mit der Röntgenbiplananlage aufgenommene Röntgenbilder auf einer Anzeigevorrichtung 21, die hier als Ensemble von drei Monitoren dargestellt ist, dargestellt werden.
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In 4 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Röntgenbiplananlage in Parkposition dargestellt. Das Ausführungsbeispiel weist die gleichen Komponenten wie das Ausführungsbeispiel aus 3 auf, nämlich die Röntgenvorrichtung 10, den C-Bogen 11, den Aktor 14, die erste Röntgenquelle 12, den ersten Röntgendetektor 13, die Lagerungseinrichtung 18 mit Untersuchungsobjekt 17 und Untersuchungsbereich 16, die Bedieneinrichtung 20, die Rechen- und Steuereinrichtung 19, die Anzeigevorrichtung 21, die zweite Röntgenquelle 22, den zweiten Röntgendetektor 23, das Stativ 28, Stangen 25, Gelenke 24 und Achsen 26. Die Parkposition wird vorzugsweise dann eingenommen, wenn durch die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung keine Bildgebung vorgenommen werden soll. Im Gegensatz zur Parkposition kann die „aktive“ Lage oder Position verstanden werden, bei der eine Bildgebung möglich und sinnvoll ist, d.h. beispielsweise bei einer gegenüberliegenden Lage von zweiter Röntgenquelle 22 und zweitem Röntgendetektor 23 mit dazwischen liegendem zweiten Untersuchungsbereich des Untersuchungsobjekts 17. Denkbar ist beispielsweise die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung in eine Parkposition zu verfahren, in der die zweite Röntgenquelle 22 und der zweite Röntgendetektor 23 das Bedienungspersonal der Röntgenvorrichtung 10 nicht behindern. Eine besonders günstige Parkposition ist dann erreicht, wenn die zweite Röntgenquelle 22 und der zweite Röntgendetektor 23 an dem C-Bogen 11 anliegen bzw. möglichst dicht an den C-Bogen 11 verfahren werden. Weiter ist die Parkposition besonders günstig, wenn die zweite Röntgenquelle 22 und der zweite Röntgendetektor 23 innerhalb eines Bereiches des C-Bogens 11 liegt, innerhalb dessen der C-Bogen 11 mit dem Stativ 28 der Röntgenvorrichtung 10 verbunden ist. Wie bereits beschrieben ist der C-Bogen 11 einer Röntgenvorrichtung 10 häufig an einem ausgewiesenen Punkt 27, z.B. einem Gelenk eines Roboterarms, einer Teleskopstange oder einem Sockel, mit einer Halterung oder einem Stativ 28 verbunden. In diesem Bereich sollte die Parkposition von zweiter Röntgenquelle 22 und zweitem Röntgendetektor 23 sein. Unter dem Bereich kann wieder etwa eine Entfernung in der Größenordnung von bis zu 0,5 m verstanden werden, wobei kleinere Entfernungen vorzuziehen sind. Ein wesentlicher Vorteil dieses Merkmals besteht darin, dass bei einer Rotation des C-Bogens 11, dessen Rotationsachse durch den Verbindungspunkt des C-Bogens 11 mit dem Stativ 28 definiert ist, z.B. um den Rotationswinkel 31, geringere Zentrifugalkräfte auftreten können. Dies ist aus der Darstellung von 4 ersichtlich, da in dieser Parkposition das Trägheitsmoment klein ist.
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In den 5 bis 7 ist schematisch und vereinfacht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Röntgenbiplananlage in Draufsicht einer Parkposition, 5, einer Position zwischen Parkposition und „aktiver“ Position, 6, und einer „aktiven“ Position, 7, dargestellt. Das Ausführungsbeispiel weist eine Röntgenvorrichtung 10 mit C-Bogen 11, eine erste Röntgenquelle 12, einen ersten Röntgendetektor 13, eine Lagerungseinrichtung 18 mit Untersuchungsobjekt 17, eine zweite Röntgenquelle 22, einen zweiten Röntgendetektor 23, Stangen 25 und Achsen 26 auf. In 5 ist die zweite Röntgenbildaufnahmeeinrichtung, bestehend u.a. aus der zweiten Röntgenquelle 22 und dem zweiten Röntgendetektor 23, in einer Parkposition positioniert. Die zweite Röntgenquelle 22 und der zweite Röntgendetektor 23 sind jeweils über Gestänge, die aus Gelenken, Achsen 26 und Stangen 25 gebildet sind, mit dem C-Bogen 11 verbunden bzw. an dem C-Bogen 11 angebracht. Die Gestänge erlauben durch eine Art Faltmechanismus eine platzsparende Anordnung nahe des C-Bogens 11. Dadurch sind sie in der Parkposition für das Bedienpersonal der Röntgenvorrichtung 10 wenig störend. In 6 “entfalten“ sich die Gestänge mit der daran angeordneten zweiten Röntgenquelle 22 und dem zweiten Röntgendetektor 23. Die Positionierung kann sowohl durch einen Eingriff des Bedienpersonals, als auch motorisch, z.B. durch Motoren, die in den Achsen 26 der Gestänge angeordnet sind erfolgen. Das motorische oder motorisch unterstützte Verfahren der zweiten Röntgenbildaufnahmeeinrichtung wird bevorzugt durch eine nicht dargestellte Rechen- und Steuereinheit gesteuert. Schließlich ist in 7 ein Zustand, auch „aktive“ Position genannt, erreicht, in dem der Kopf des Untersuchungsobjektes 17 zwischen der zweiten Röntgenquelle 22 und dem zweiten Röntgendetektor 23 positioniert ist, so dass auch mit der zweiten Röntgenbildaufnahmeeinrichtung ein Röntgenbild vom Kopfbereich aufgenommen werden kann. In 7 ist gut zu erkennen, dass die zweite Röntgenquelle 22 kleiner als die erste Röntgenquelle 12 ist und dass der zweite Röntgendetektor 23 kleiner als der erste Röntgendetektor 13 ist. Dadurch können die Trägheitsmomente weiter reduziert werden. Weiter ist anzunehmen, dass kleinere Komponenten auch eine kleinere Massen aufweisen, so dass die Gestänge leichter ausgeführt werden können.
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8 zeigt beispielhaft ein stark vereinfachtes Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens 1 zur Aufnahme wenigstens eines Röntgenbildes mit einer Röntgenbiplananlage. Das Verfahren 1 umfasst die Verfahrensschritte S1 bis S4.
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Die einzelnen Verfahrensschritte lauten:
- S1) Empfangen von Eingabedaten für die Aufnahme wenigstens eines Röntgenbildes;
- S2) Abfrage: Aufnahme eines Röntgenbildes mit zweiter Bildebene? Falls Antwort negativ, dann, „N“, weiter mit S3, sonst, „Y“, weiter mit S4;
- S3) Verfahre zweite Röntgenquelle und zweiten Röntgendetektor in Parkposition. Aufnahme eines Röntgenbildes mit erster Röntgenbildaufnahmeeinrichtung. Beende Verfahren;
- S4) Verfahre zweite Röntgenquelle und zweiten Röntgendetektor in „aktive“ Position. Aufnahme je eines Röntgenbildes mit erster und zweiter Röntgenbildaufnahmeeinrichtung. Beende Verfahren.
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Zusammenfassend werden einige Aspekte und Vorteile anhand eines Ausführungsbeispiels einer Röntgenbiplananlage für die Angiographie beschrieben:
Zwei steuerbare Leichtbau-Arme werden an einen Ansatzpunkt einer Achse eines C-Bogen-Röntgengerätes montiert. Die Leichtbau-Arme bestehen aus mehreren Gelenken mit entsprechenden Freiheitsgraden. Die Arme bieten eine variable Positionierung. An einem der Roboterarme ist eine Röntgenquelle montiert und an dem anderen ein entsprechendes Detektorsystem. Der Leichtbauarm ist entweder automatisiert bewegbar und/oder fixierbar. Zusätzlich kann während einer Intervention auch eine manuelle Benutzung durch Handbewegung durch einen Untersucher mit entsprechendem Feedback erfolgen. In einer Parkposition oder wenn die zweite Bildgebungsebene nicht benötigt wird, werden die Arme in eine „Flat-Position“ gestellt um platzsparend zu agieren. Konventionelle Röntgenröhren für die Angiographie sind sehr leistungsfähig aber auch sehr schwer. Außerdem ist die Leistungsaufnahme größer und es wird meist ein zusätzliches Kühlsystem benötigt. Der Einsatz von konventionellen Komponenten einer Röntgenanlage für die Angiographie ist aufgrund von technischen Grenzen, wie eine maximale Belastbarkeit des Grundroboters nicht empfehlenswert. Stattdessen wird vorgeschlagen, das System auf typische Aufgaben einer zweiten Ebene, wie Fluoroskopie, spezielle 3D-Aufnahmen, z.B. „Volume of Interest“-, VOI-Imaging bzw. Hochauflösungsaufnahmen, zu optimieren. Dazu werden für diese Aufgaben gewichts- und leistungsoptimierte Komponenten ausgewählt. Durch eine variable Anpassung der Vergrößerung sind auch bei kleiner Detektorfläche unterschiedliche 2D-Geometrien möglich.
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Durch den Einsatz einer der beschriebenen Röntgenbiplananlage bieten sich unter anderem folgende Vorteile:
- – eine zweite optionale Bildgebungs-Ebene für einen robotischen C-Bogen;
- – mögliche Biplan-Szenarien in der Neuroradiologie;
- – unterschiedliche Detektorgeometrien erlauben eine Kombinations-Bildgebung, z.B. für „Volume of Interest“-, VOI-Imaging;
- – durch das kleine Gewicht und die Position von Detektor und Röhrensystem sind schnelle 3D-Scans in der Parkposition der zweiten Ebene möglich;
- – der Aufbau ist für aktuelle vorhandene Roboter Systeme eine geringe Zusatzbelastung. Der geringe elektrische Leistungsbedarf führt zu einer Vereinfachung der zweiten Ebene. Die Bewegungsfreiheit des C-Bogens wird nicht eingeschränkt.
- – für die Fluoroskopie oder allgemein für kleine Messfelder ist in der Regel eine geringe Röntgenleistung ausreichend, so dass eine geringe Röntgenleistung von etwa 2–5 kW der zweiten Ebene ausreichend ist;
- – Hochleistungsaufnahmen können nach wie vor mit der ersten, oder primären, Röntgenbildaufnahmeeinrichtung durchgeführt werden;
- – einfache Kombination der Bilddaten aus beiden Systemen möglich, da die geometrische Relation zwischen den bildgebenden Systemen bekannt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007033716 A1 [0006]