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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klappankeranordnung für einen Magnetauslöser eines elektrischen Schaltgerätes, einen Magnetauslöser eines elektrischen Schaltgerätes sowie ein elektrisches Schaltgerät.
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Magnetische Auslöser für elektrische Schaltgeräte sind grundsätzlich bekannt. In einer klassischen Ausführung eines magnetischen Auslösers besteht dieser insbesondere aus drei Teilen, nämlich einem Joch, einem Klappanker und einer Klappankerfeder. Durch die Klappankerfeder wird der Klappanker vorgespannt. Ein Strom, der durch einen im Joch geführten Leiter beziehungsweise eine Strombahn fließt, induziert ein Magnetfeld im Joch und im Klappanker. Das Magnetfeld übt eine Kraft im Luftspalt zwischen Klappanker und Joch auf den Klappanker aus, die insbesondere zumindest einem Teil der Federkraft entgegenwirkt. Sobald der Strom und damit das durch ihn im Joch induzierte Magnetfeld eine gewisse Stärke übersteigt, übersteigt auch die Kraft des Magnetfelds auf den Klappanker die Federkraft, so dass der Klappanker an das Joch herangezogen wird. Dies kann insbesondere durch eine Stromspitze verursacht werden, wie sie bei einem Kurzschluss auftritt. Das Joch und der Klappanker bilden somit einen Magnetkreis. Der Klappanker unterbricht dabei, insbesondere beispielsweise durch eine nachgeschaltete Mechanik, den Stromkreis. Um die zuvor beschriebene Bewegung ausführen zu können, ist der Klappanker in einer Klappankerlagerung gelagert. Die Lagerung hat dabei einen Einfluss auf die Genauigkeit, mit der der Strom, bei der magnetische Auslöser auslösen, eingestellt werden kann. Eine Lagerung, in der der Klappanker bei steigendem Magnetfeld in der Klappankerlagerung erst eine lineare Rutschbewegung und insbesondere nicht sofort eine Kippbewegung ausführt, führt zu einer Verminderung der Definiertheit des Auslösestroms.
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Aus der
DE 38 80 055 T2 ist ein magnetischer Auslöser bekannt. Bei diesem magnetischen Auslöser ist am Klappanker zusätzlich ein Rückhalteelement vorgesehen, das an einer als Zusatzelement extra am Joch angebrachten Platte angelenkt ist. Dadurch kann eine definierte Auflagefläche und damit eine definierte Lagerung des Klappankers erreicht werden. Die Ausgestaltung mit zusätzlichen Bauteilen macht jedoch diesen magnetischen Auslöser kostenintensiv und aufwendig bei der Montage.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile bekannter Klappankeranordnungen zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Klappankeranordnung für einen Magnetauslöser eines elektrischen Schaltgerätes, einen Magnetauslöser sowie ein elektrisches Schaltgerät zur Verfügung zu stellen, welche in kostengünstiger und einfacher Weise eine definierte Klappankerlagerung und damit eine Möglichkeit zur exakten Einstellung des Auslösestroms aufweisen.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine erfindungsgemäße Klappankeranordnung mit den Merkmalen nach Anspruch 1, einen Magnetauslöser mit den Merkmalen des Anspruchs 10 sowie durch ein elektrisches Schaltgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 15. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Klappankeranordnung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Magnetauslöser sowie dem erfindungsgemäßen elektrischen Schaltgerät und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Gemäß eines ersten Aspektes der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Klappankeranordnung für einen Magnetauslöser eines elektrischen Schaltgerätes, aufweisend ein Joch, einen Klappanker und eine Klappankerfeder zur Ausbildung einer Federkraft auf den Klappanker, wobei der Klappanker an einem ersten Ende in einer Klappankerlagerung gelagert ist, wobei die Klappankerlagerung eine Auflagefläche und eine Anschlagfläche aufweist, wobei die Klappankerfeder derart an dem Klappanker angeordnet ist, dass zumindest ein erster Teil der Federkraft gegen eine Magnetkraft, die bei einer Bestromung einer Strombahn auf den Klappanker ausgeübt wird, wirkt, gelöst. Insbesondere ist die Klappankeranordnung für einen Magnetauslöser derart ausgestaltet, dass die Auflagefläche und die Anschlagfläche in einem Winkel α kleiner 90° zueinander angeordnet sind.
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Der Klappanker ist in der Klappankerlagerung gelagert. Insbesondere ist dabei sein erstes Ende derart in die Klappankerlagerung eingesteckt, dass es mit einer Auflagekante an der Auflagefläche aufliegt. Bei Bestromung der Strombahn und damit des Jochs mit einem Strom, der größer ist als der Auslösestrom, soll der Klappanker sich insbesondere um eine Kippkante drehen, die an der Anschlagfläche der Klappankerlagerung angeordnet ist. Bei einer Anordnung der Auflagefläche und der Anschlagfläche zueinander in einem Winkel von 90° kann der Klappanker über seine Auflagekante an der Auflagefläche anliegen, ohne mit seiner Kippkante an der Anschlagfläche anzuliegen. Zwischen seiner Kippkante und der Anschlagfläche kann ein Abstand sein. Bei einer Bestromung der Strombahn beziehungsweise des Jochs mit einem Strom, der größer ist als der Auslösestrom, führt der Klappanker in einem derartigen Fall zuerst eine Rutschbewegung in Richtung der Anschlagfläche aus, bis die Kippkante an der Anschlagfläche anliegt. Erst dann klappt der Klappanker um die Kippkante und trennt, insbesondere durch eine nachgeschaltete Mechanik, den Stromkreis. Durch das oben beschriebene Rutschen wird eine genaue und präzise Einstellung des Auslösestroms verhindert. Durch die Anordnung der Auflagefläche und der Anschlagfläche in einem Winkel α kleiner 90° zueinander, kann dieses Rutschen verhindert werden. Bereits beim Montieren des Klappankers in der Klappankerlagerung ist die Auflagekante des ersten Endes an der Auflagefläche und gleichzeitig die Kippkante an der Anschlagfläche der Klappankerlagerung angeordnet. Bei Bestromung der Strombahn beziehungsweise des Jochs mit einem Strom, der größer ist als der Auslösestrom, führt der Klappanker demzufolge sofort die vorgesehene Klappbewegung aus. Insbesondere wird bereits durch die Form der Klappankerlagerung, die durch die Anordnung der Auflagefläche und der Anschlagfläche in einem Winkel α kleiner 90° zueinander bestimmt ist, ein Rutschen des Klappankers vor dem eigentlichen Auslösen verhindert. Dies ermöglicht ein definiertes Auslösen der Klappankeranordnung, sowohl in Bezug auf die zeitliche Auslösung, als auch auf den nötigen Auslösestrom. Durch Kombination der Dimensionierung der Klappankerfeder und/oder der Bestromung der Strombahn beziehungsweise des Jochs kann somit die Klappankeranordnung sehr präzise eingestellt werden.
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Darüber hinaus kann bei einer erfindungsgemäßen Klappankeranordnung vorgesehen sein, dass zumindest ein zweiter Teil der Federkraft auf den Klappanker in Richtung der Klappankerlagerung wirkt. Der zumindest eine zweite Teil der Federkraft drückt somit den Klappanker in die Klappankerlagerung. Es ergibt sich somit ein definierter Sitz des Klappankers in der Klappankerlagerung. Ein Anliegen der Auflagekante des ersten Endes des Klappankers an der Auflagefläche der Klappankerlagerung und gleichzeitig ein Anliegen der Kippkante des ersten Endes des Klappankers an der Anschlagfläche der Klappankerlagerung werden somit zusätzlich unterstützt und sichergestellt.
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Darüber hinaus kann bei einer erfindungsgemäßen Klappankeranordnung vorgesehen sein, dass die Federkraft der Klappankerfeder an einem dem ersten Ende gegenüberliegenden zweiten Ende des Klappankers angreift. Insbesondere für den zumindest einen zweiten Teil der Federkraft stellt dieses Angreifen am zweiten Ende des Klappankers einen großen Hebel dar, wodurch die Federkraft möglichst optimal ausgenützt werden kann. Der Klappanker ist über sein erstes Ende in der Klappankerlagerung gelagert. Dadurch bewegt sich sein dem ersten Ende gegenüberliegendes zweites Ende bei einer Klappbewegung, die durch Bestromung der Strombahn beziehungsweise des Jochs mit einem Strom größer als der Auslösestrom und das dadurch erzeugte Magnetfeld ausgelöst wird, am weitesten. Auch als Gegenkraft für diese Bewegung stellt ein Angreifen der Federkraft der Klappankerfeder am zweiten Ende des Klappankers eine gute Position dar. Durch die große Bewegung des zweiten Endes kann die Federkraft besonders präzise auf die zu kompensierende Magnetkraft eingestellt werden.
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Ferner kann bei einer erfindungsgemäßen Klappankeranordnung vorgesehen sein, dass die Auflagefläche eben oder gekrümmt ausgebildet ist. Insbesondere ist dabei wichtig, dass die ebene oder gekrümmte Auflagefläche zur Anschlagfläche einen Winkel kleiner 90° bildet. Durch eine ebene oder gekrümmte Ausbildung der Auflagefläche ist es möglich, die Klappankerlagerung an verschiedenste Anforderungen anzupassen. Auch kann die Montage des Klappankers in der Klappankerlagerung durch die Form, insbesondere durch eine ebene oder gekrümmte Ausbildung der Auflagefläche, unterstützt werden. Eine besonders einfache Montage der Klappankeranordnung kann dadurch ermöglicht werden.
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Darüber hinaus kann bei einer erfindungsgemäßen Klappankeranordnung vorgesehen sein, dass die Klappankerlagerung als Schneidenlagerung ausgebildet ist. Eine Schneidenlagerung stellt eine mechanisch sehr einfache Lagerung dar. Es werden keine Welle und keine zusätzlichen Teile für diese Lagerung benötigt. Insbesondere ist somit eine Schneidenlagerung sehr kostenfreundlich herzustellen und einfach in der Montage.
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Besonders bevorzugt kann bei einer erfindungsgemäßen Klappankeranordnung vorgesehen sein, dass die Auflagefläche und die Anschlagfläche der Klappankerlagerung Teile des Jochs sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Auflagefläche und die Anschlagfläche der Klappankerlagerung einstückig, vorzugsweise monolithisch, mit dem Joch ausgebildet sind. Dadurch ist keine zusätzliche Montage nötig, um die Klappankerlagerung mit dem Joch zu verbinden. Dadurch können insbesondere Kosten bei der Herstellung eingespart und eine geringe Montagezeit erreicht werden.
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Ferner kann bevorzugt bei einer erfindungsgemäßen Klappankeranordnung vorgesehen sein, dass die Auflagefläche und die Anschlagfläche in einem Winkel α kleiner 75° zueinander angeordnet sind. Bei einem Winkel zwischen der Auflagefläche und der Anschlagfläche zwischen 75° und 90° kann eine Selbsthemmung auftreten. Bei einer Selbsthemmung wird durch Reibung ein Widerstand gegen ein Verdrehen zweier aneinander liegender Körper verursacht. Eine Vermeidung dieser Selbsthemmung kann durch eine Anordnung der Auflagefläche und der Anschlagfläche in einem Winkel α kleiner 75° zueinander erreicht werden. Es tritt bei einer derartigen Anordnung der Auflagefläche und der Anschlagfläche zueinander keine oder zumindest keine wesentliche Behinderung der Klappbewegung des Klappankers in der Klappankerlagerung durch Selbsthemmung auf.
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Auch kann bevorzugt bei einer erfindungsgemäßen Klappankeranordnung vorgesehen sein, dass der Übergangsbereich zwischen der Auflagefläche und der Anschlagfläche abgerundet ist. Dadurch wird die Herstellung der Klappankerlagerung erleichtert. Insbesondere bei Verwendung eines Stanzvorgangs zur Erzeugung der Auflagefläche und der Anschlagfläche kann der Herstellungsprozess so erleichtert und dadurch kostengünstiger gestaltet werden.
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Ferner kann bei einer erfindungsgemäßen Klappankeranordnung vorgesehen sein, dass eine Gegenfläche vorgesehen ist, die zur Abstützung des Klappankers entgegen zumindest eines Teils der Federkraft der Klappankerfeder ausgebildet ist. Die Gegenfläche kann beispielsweise genutzt werden als Abstützfläche für den Klappanker vor dem Einbau der Klappankeranordnung in einem Magnetauslöser eines elektrischen Schaltgerätes. Der Einbau der Klappankeranordnung kann dadurch erleichtert werden. Während des Betriebs sollte der Abstand zwischen der Gegenfläche und dem Klappanker jedoch möglichst groß sein.
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Gemäß eines zweiten Aspektes der Erfindung wird die Aufgabe durch einen Magnetauslöser eines elektrischen Schaltgerätes, aufweisend eine Klappankeranordnung und eine Strombahn, die zur Ausbildung eines Magnetfeldes an und/oder im Joch der Klappankeranordnung angeordnet ist, gelöst. Insbesondere ist der erfindungsgemäße Magnetauslöser eines elektrischen Schaltgeräts derart ausgestaltet, dass die Klappankeranordnung gemäß des ersten Aspektes der Erfindung ausgebildet ist. Sämtliche Vorteile, die in Verbindung mit einer erfindungsgemäßen Klappankeranordnung beschrieben sind, gelten somit selbstverständlich auch für einen erfindungsgemäßen Magnetauslöser eines elektrischen Schaltgeräts, der eine derartige Klappankeranordnung aufweist.
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Ferner kann bei einem erfindungsgemäßen Magnetauslöser vorgesehen sein, dass die Strombahn beziehungsweise ein elektrischer Leiter als Stromschiene, Spule oder als Bimetallstreifen ausgebildet sind. Über eine Stromschiene können dabei besonders hohe Ströme fließen, ohne eine Beschädigung der Strombahn beziehungsweise des Leiters nach sich zu ziehen. Insbesondere die Ausbildung der Strombahn als Bimetallstreifen ermöglicht die Weiterentwicklung des Magnetauslösers zu einem thermomagnetischen Auslöser. Die Einsatzmöglichkeiten eines erfindungsgemäßen Magnetauslösers werden dadurch noch deutlich erweitert.
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Gemäß eines dritten Aspektes der Erfindung wird die Aufgabe durch ein elektrisches Schaltgerät, aufweisend wenigstens einen Magnetauslöser, gelöst. Insbesondere ist dabei der wenigstens eine Magnetauslöser des elektrischen Schaltgeräts gemäß des zweiten Aspektes der Erfindung ausgebildet. Damit weist der wenigstens eine Magnetauslöser eine Klappankeranordnung gemäß des ersten Aspektes der Erfindung auf. Sämtliche Vorteile, die in Verbindung mit einer Klappankeranordnung gemäß des ersten Aspektes der Erfindung beziehungsweise einem Magnetauslöser gemäß des zweiten Aspektes der Erfindung beschrieben worden sind, gelten somit selbstverständlich auch für ein elektrisches Schaltgerät, das einen derartigen Magnetauslöser mit einer derartigen Klappankeranordnung aufweist.
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Ferner kann bei einem elektrischen Schaltgerät vorgesehen sein, dass dieses ein Leistungsschalter, insbesondere ein Kompaktleistungsschalter, ist. Leistungsschalter sind insbesondere elektromagnetische Selbstschalter. Sie können insbesondere als Leistungsschutzschalter zum Sichern von Stromkreisen gegen Kurzschluss und/oder Überlastung eingesetzt werden. Auch ein Einsatz als Motorschutzschalter ist weit verbreitet. Durch die Ausbildung des elektrischen Schaltgeräts als Leistungsschalter, insbesondere als Kompaktleistungsschalter, kann das elektrische Schaltgerät in einer großen Bandbreite von elektrischen Anwendungen eingesetzt werden.
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Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren näher erläutert. Es zeigen schematisch:
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1 eine Klappankerlagerung gemäß dem Stand der Technik,
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2 die Klappankerlagerung gemäß dem Stand der Technik mit verrutschtem Klappanker,
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3 eine erfindungsgemäße Klappankerlagerung und
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4 einen erfindungsgemäßen Magnetauslöser.
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 4 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 und 2 zeigen eine Klappankerlagerung 140, wie sie gemäß dem Stand der Technik bekannt ist. Die Anschlagfläche 110, die Auflagefläche 120 und die Gegenfläche 130 sind als Teil des Jochs 100 ausgebildet. Insbesondere sind die Anschlagfläche 110 und die Auflagefläche 120 in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet. In die Klappankerlagerung 140 ist das erste Ende 170 des Klappankers 160 eingesteckt. Am zweiten Ende 180 (nicht abgebildet) des Klappankers 160 greift die Federkraft 300 an. Der Klappanker 160 wird durch zumindest einen Teil der Federkraft 300 in die Klappankerlagerung 140 gedrückt. Der Klappanker 160 liegt auf einer Seite an der Gegenfläche 130 der Klappankerlagerung 140 an, wobei die Auflagekante 162 auf der Auflagefläche 120 angeordnet ist. Die Kippkante 161 ist jedoch nicht an der Anschlagfläche 110 angeordnet. Auch die Federkraft 300 kann keine Bewegung des Klappankers 160 derart bewirken, dass die Kippkante 161 an der Anschlagfläche 110 anliegen würde. Zwischen der Kippkante 161 und der Anschlagfläche 110 ist ein Abstand 400. Insbesondere durch die Anordnung der Anschlagfläche 110 und der Auflagefläche 120 in einem Winkel von 90° zueinander wird eine Bewegung der Kippkante 161 in Richtung der Anschlagfläche 110 verhindert. Erst bei einer Bestromung einer Strombahn beziehungsweise des Jochs 100 mit einem Strom größer als dem Auslösestrom, wird der Klappanker 160 in Richtung der Anschlagfläche gezogen und führt eine Rutschbewegung aus. Dies ist in 2 gezeigt. Allerdings wird durch diese Rutschbewegung ein definiertes Einstellen des Auslösestroms verhindert. Dadurch, dass der Klappanker 160 zuerst eine Rutschbewegung und dann erst eine Kippbewegung um die Kippkante 161 ausführt, ergeben sich große Unsicherheiten im Auslösestrom, die durch Sicherheitstoleranzen in der Angabe des Auslösestroms berücksichtigt werden müssen.
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In 3 ist eine erfindungsgemäße Klappankerlagerung 140 gezeigt. Insbesondere sind die Anschlagfläche 110 und die Auflagefläche 120 derart angeordnet, dass sie in einem Winkel α kleiner 90° zueinander angeordnet sind. Dadurch bewirkt bereits die Federkraft 300, die am zweiten Ende 180 (nicht abgebildet) des Klappankers 160 angreift, dass der Klappanker 160 derart in die Klappankerlagerung 140 gedrückt wird, dass sowohl die Auflagekante 162 an der Auflagefläche 120 und gleichzeitig die Kippkante 161 an der Anschlagfläche 110 anliegt. Die Gegenfläche 130 wird vom Klappanker 160 nicht mehr berührt. Sie kann deshalb besonders klein ausgestaltet werden und wird nur für die Montage des Klappankers 160 in der Klappankerlagerung 140 beziehungsweise der gesamten Klappankeranordnung 10 im Magnetauslöser 1 (nicht abgebildet) verwendet. Die Anschlagfläche 110 und die Auflagefläche 120 sind insbesondere in einem Winkel α kleiner 75° zueinander angeordnet, um eine Selbsthemmung der Kippbewegung des Klappankers 160 zu vermeiden. Auch ist der Übergangsbereich 115 zwischen der Auflagefläche 120 und der Anschlagfläche 110 abgerundet, wodurch insbesondere die Fertigung der beiden Flächen 110, 120, die einstückig und monolithisch mit dem Joch 100 ausgebildet sind, vereinfacht wird. Bei einer Bestromung der Strombahn 200 (nicht abgebildet) mit einem Strom, der größer ist als der Auslösestrom, kann der Klappanker 160 sofort um die Kippkante 161 kippen und eine definierte Kippbewegung ausführen. Eine präzise Einstellung des Auslösestroms, der für diese Kippbewegung nötig ist, ist somit möglich.
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4 zeigt einen erfindungsgemäßen Magnetauslöser 1, der eine erfindungsgemäße Klappankeranordnung 10 aufweist. Im Joch 100 ist eine Strombahn 200 geführt. Durch diese Strombahn beziehungsweise diesen elektrischen Leiter 200 wird im Joch 100 ein Magnetfeld induziert, das auf den Klappanker 160 eine Kraft ausübt. Diese Kraft wirkt der Federkraft 300 entgegen. Die Federkraft 300 greift dabei am zweiten Ende 180 des Klappankers 160 an. Zumindest ein Teil der Federkraft 300 bewirkt dabei, dass der Klappanker 160, insbesondere das erste Ende 170 des Klappankers 160, in die Klappankerlagerung 140 gedrückt wird. Die Klappankerlagerung 140 weist dabei insbesondere eine Auflagefläche 120 und eine Anschlagfläche 110 auf, die in einem Winkel α kleiner 90° zueinander angeordnet sind. Insbesondere sind die beiden Flächen 110, 120 in einem Winkel kleiner 75° zueinander angeordnet, um eine Behinderung der Kippbewegung des Klappankers 160 durch Selbsthemmung zu vermeiden. Auch ist der Übergangsbereich 115 zwischen der Anschlagfläche 110 und der Auflagefläche 120 abgerundet ausgebildet. Dadurch wird die Herstellung der Klappankerlagerung 140, die insbesondere einstückig und monolithisch mit dem Joch 100 ausgebildet ist, vereinfacht. Bei einer Bestromung der Strombahn 200 wird im Joch 100 ein Magnetfeld induziert. Fließt durch die Strombahn 200 ein Strom, der größer ist als der Auslösestrom, ist die vom Magnetfeld auf den Klappanker 160 ausgeübte Kraft größer als der Teil der Federkraft 300, die der Magnetkraft entgegenwirkt. Der Klappanker 160 führt eine definierte Kippbewegung in der Klappankerlagerung 140 aus und liegt anschließend mit seiner Längsseite an der Anschlagfläche 110 an. Durch einen nachgeordneten Mechanismus (nicht gezeigt) wird der Stromkreis, in dem die Strombahn 200 angeordnet ist, unterbrochen. Der Auslösestrom ist dabei derart dimensioniert, dass er insbesondere bei einem Kurzschluss auftritt. Dadurch kann ein erfindungsgemäßer Magnetauslöser 1 insbesondere in Leistungsschaltern eingesetzt werden.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung nur im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Magnetauslöser
- 10
- Klappankeranordnung
- 100
- Joch
- 110
- Anschlagfläche
- 115
- Übergangsbereich
- 120
- Auflagefläche
- 130
- Gegenfläche
- 140
- Klappankerlagerung
- 160
- Klappanker
- 161
- Kippkante
- 162
- Auflagekante
- 170
- erstes Ende
- 180
- zweites Ende
- 200
- Strombahn / elektrischer Leiter
- 300
- Federkraft
- 400
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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