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Die Erfindung betrifft ein Etikettieraggregat gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Das aus
DE 20 2005 002 793 U1 bekannte, gattungsgemäße Etikettieraggregat zur Rundum-Etikettierung von Behältnissen wie Dosen, PET-Flaschen, Glasflaschen, Büchsen oder dgl. ist ausschließlich zur Verarbeitung von Etiketten ausgelegt, die am Greiferzylinder aus einem in das Etikettieraggregat integrierten Leimwerk mit Heißleim behandelt werden. Bei besonderen Anforderungen, z. B. beim Etikettieren von Behältnissen für pharmazeutische Zwecke, ist jedoch die Verwendung von Heißleim mit dadurch bedingten Verschmutzungen und Heißleimdämpfen nicht akzeptierbar. Für solche Anwendungsfälle ist das Etikettieraggregat nicht brauchbar.
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Unter anderem aus diesen Gründen sind andere Etikettieraggregate bekannt, die ohne integriertes Leimwerk betreibbar sind und entweder selbstklebende Etiketten aus unterschiedlichen Materialien verarbeiten oder die Etiketten ohne Klebemittel auf den Behältnissen festlegen, z. B. durch Festschweißen, Aufschrumpfen oder dgl.. Hierbei ist es auch möglich, Etiketten vom Band zu verarbeiten, das mit Klebemittel vorbehandelt an der Klebeseite aber nahezu nicht klebend ist, sondern dessen Klebemittelvorbehandlung erst beim Aufbringen auf ein Behältnis, oder kurz davor bzw. danach, physikalisch oder chemisch aktiviert wird, z. B. durch thermische Behandlung, Laserbestrahlung, UV-Lichtbestrahlung oder Kontakt mit einem Klebeaktivierungsmittel. Entsprechender Stand der Technik hierzu ist unter anderem zu finden in
DE 41 25 472 A ,
WO 2006/111316 A ,
WO 2007/110738 A ,
WO 2007/031502 A ,
US 5 464 495 A und
EP 2 082 966 B .
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Etikettieraggregat der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem universell unterschiedliche Etikettierungsanforderungen erfüllbar sind. Dabei soll das zu schaffende Etikettieraggregat zum Etikettieren unterschiedlichster Behältnisse geeignet sein und auch für unterschiedlichste Etikettenmaterialien wie auch Folien.
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Die gestellte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Da das Etikettieraggregat wahlweise umschaltbar ist, um entweder vom Band geschnittene Etiketten aus unterschiedlichsten Materialien erst auf dem Greiferzylinder mit Heißleim zu behandeln, oder bereits mit Klebemittel vorbehandelte und gegebenenfalls selbstklebende Etiketten vom Band ohne Heißbeleimung zu verarbeiten, lässt sich das erfindungsgemäße Etikettieraggregat universell für unterschiedliche Etikettierungsanforderungen ohne nennenswerte Umrüst- oder Austauschschritte nutzen. Das Etikettieraggregat ist grundsätzlich vorbereitet, um zwei eigentlich konträre Etikettierverfahren alternativ auszuführen, und wird erst zur Anpassung an die tatsächlich gegebenen Etikettieranforderungen umgeschaltet, um das jeweils passende Etikettierverfahren durchzuführen. Das Etikettieraggregat ist somit im Vergleich zu bekannten in einem erheblich erweiterten Einsatzbereich verwendbar.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform enthält das Etikettieraggregat ein Leimwerk zumindest mit einer drehantreibbaren Leimwalze und einem der Leimwalze zugeordneten Heißleim-Behälter, und ist entweder nur die Leimwalze oder das Leimwerk insgesamt über wenigstens einen Aktuator zwischen einer Kooperationsstellung mit dem Greiferzylinder, der vorzugsweise ein Vakuum-Greiferzylinder sein kann, und einer vom Greiferzylinder abgerückten Passivstellung verstellbar. Soll ohne Heißleim gearbeitet werden, braucht das Etikettieraggregat nicht umgerüstet zu werden, sondern wird nur die Leimwalze bzw. das Leimwerk in die Passivstellung umgestellt, was eine optimal kurze Umrüstzeit ermöglicht.
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Besonders zweckmäßig ist der Aktuator zur Umstellung wenigstens ein Druckluftzylinder, der die in solchen Etikettieraggregaten ohnedies meist verfügbare Druckluft nutzt.
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Zweckmäßig ist der Aktuator über einen Umschalter, der, vorzugsweise, in eine Aggregatssteuerung eingegliedert sein kann, ansteuerbar, und wird, vorzugsweise, in der Passivstellung auch zumindest der Drehantrieb der Leimwalze im Leimwerk abgeschaltet. Es versteht sich von selbst, dass dann auch die Heißleimbeheizung und eine Heißleimpumpe außer Betrieb genommen werden können.
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Bei einer weiteren, zweckmäßigen Ausführungsform sind, vorzugsweise in etwa symmetrisch zu einem Einlauf der Spleißvorrichtung, zwei Bandrollen drehbar gehaltert und ist jeder Bandrolle zusätzlich eine an einem schwenkbar gelagerten, vorzugsweise federvorgespannten, Hebel drehbare Umlenkrolle so zugeordnet, dass die Umlenkrolle die der Klebeseite abgewandte Etikettenseite kontaktiert und im Aggregatbetrieb an der jeweils laufenden Bandrolle eng benachbart zum momentanen Abwickeldurchmesser positionierbar ist. Diese zusätzliche Umlenkrolle ist besonders zweckmäßig bei der Verarbeitung von Bändern aus selbstklebenden Etiketten, weil der Selbstklebeeffekt in Laufrichtung beabstandeten Klebemittelaufträge unerwünschte Zupfbewegungen des Bandes beim Ablösen von der Bandrolle generieren könnte, die durch die mit dem Schwenkhebel verlagerbare Umlenkrolle minimiert oder beseitigt werden. Die Umlenkrolle kann dabei mit relativ kleinem Durchmesser einen relativ steilen Abnahmewinkel des Bandes von der Bandrolle erzeugen, der Bandzupfer minimiert oder beseitigt, wobei die Umlenkrolle mit dem Schwenkhebel dem sich im Aggregatsbetrieb vermindernden momentanen Abwickeldurchmesser selbsttätig zu folgen vermag und stets relativ nahe am momentanen Abwickeldurchmesser positioniert bleibt.
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Da die zusätzlichen Umlenkrollen natürlich Umlenkungen im Bandlauf erzeugen, die gegebenenfalls bei nicht selbstklebenden Etiketten unnötig sind, ist es zweckmäßig, wenn die Umlenkrollen in Passivstellungen weg von der jeweiligen Bandrolle umstellbar sind. Ein nicht klebendes Band kann von der Bandrolle direkt in die Spleißvorrichtung einlaufen.
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Eine weitere Ausführungsform des Etikettieraggregats zeichnet sich durch eine automatische, sensorgesteuerte Spleißvorrichtung zum positionsgenauen Spleißen der Enden zweier zu spleißender Bänder aus. Zum Spleißen wird bei selbstklebenden Etiketten die Klebemittelvorbehandlung benutzt. Bei nicht selbstklebenden Etiketten kann ein zusätzliches Klebemittel nur für den Spleißvorgang appliziert werden. Oder es wird mittels Überlappungsschweißen, z. B. durch Laserbestrahlung oder dgl., gespleißt.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform haben die zusätzlichen Umlenkrollen, die speziell bei selbstklebenden Etiketten im Einsatz sind, einen Durchmesser von nur etwa 2,0 bis 5,0 cm.
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Um Bandzupfer grundsätzlich im Bandlauf zu minimieren und einen gleichförmigen Bandlauf sicherzustellen, ist es zweckmäßig, wenn zumindest einige oder alle Rollen von den zusätzlichen Lenkrollen, anderen Umlenkrollen und den Rollen im Rollen-Bandpuffer sowie ein Gegendruckzylinder im Schneidwerk eine haftungsarme Plasmacoat-Beschichtung aufweisen. An dieser Plasmacoat-Beschichtung entwickeln auch selbstklebende Etiketten keine spürbare Haftungsneigung.
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Um einen einwandfreien Bandlauf sicherzustellen, kann es zweckmäßig sein, zwischen dem Rollen-Bandpuffer und der Fördereinheit eine Spurregeleinheit vorzusehen. Diese arbeitet zweckmäßig mit leichten und haftungsarmen Karbon-Rollen, die, vorzugsweise, sogar eine Plasmacoat-Beschichtung tragen können.
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Da abhängig vom Material des Bandes bzw. der Etiketten und des Klebemittels bei hohen Durchsatzraten elektrostatische Aufladungen des Bandes den Bandlauf beeinträchtigen können, ist bei einer zweckmäßigen Ausführungsform, vorzugsweise stromab des Rollen-Bandpuffers, eine vom Band durchquerte Einheit zum Ableiten elektrostatischer Ladungen vom Band angeordnet.
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Die zusätzlichen oder grundsätzlich vorgesehenen Umlenkrollen und die Rollen im Rollen-Bandpuffer sind zweckmäßig Karbon-Rollen, vorzugsweise mit einem unter Verwendung von Kohlenstoff-Fasergewebe durch thermische Pressbehandlung hergestelltem Rollenmantel. Diese Rollen sind über lange Standzeiten verschleißarm, werden kaum verschmutzt und entwickeln vor allem kaum eine Haftungsneigung für das Band.
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Für den Fall, dass das Etikettieraggregat einer die Behältnisse liefernden Blasmaschine direkt nachgeschaltet ist, ist zweckmäßig im Bandlaufweg, vorzugsweise ausgangs des Rollen-Bandpuffers, wenigstens ein wahlweise aktivierbarer Vakuum-Spanner vorgesehen, der, vorzugsweise, mit einer Behältnis-Lieferlücken detektierenden Sensoreinrichtung verknüpft und bei Auftreten einer Behältnis-Lieferlücke zum temporären Festsetzen des Bandes im Etikettieraggregat aktivierbar ist. Bei einer solchen Behältnis-Lieferlücke darf nämlich kein Etikett transferiert werden, was allerdings dazu führen kann, dass das Etikettenband locker wird und seinen Laufweg verlässt oder unzweckmäßige Schlaufen bildet, was beim Wiederanlaufen zu Betriebsstörungen führen könnte. Der Vakuum-Spanner fixiert und spannt das Band während einer Behältnis-Lieferlücke und vermeidet somit präventiv Betriebsstörungen.
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In einer zweckmäßigen Ausführungsform ist der Vakuum-Spanner ein plattenförmiger Hohlkörper, z. B. aus Edelstahl, mit einer perforierten, an der Klebeseite abgewandten Bandseite, im Wesentlichen ebenen Haltefläche, und an eine Unterdruckquelle anschließbar. Die Haltefläche kann gegebenenfalls ebenfalls eine Plasmacoat-Beschichtung aufweisen.
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Schließlich ist es zweckmäßig, insbesondere zur Verarbeitung von selbstklebenden Etiketten, in der Fördereinheit eine Andrückwalze mit einer drehantreibbaren Vakuum-Förderwalze einen Förderspalt bilden zu lassen, wobei die Vakuum-Förderwalze einen etwa den halben Umfang überspannenden, relativ zum umlaufenden Mantel der Vakuum-Förderwalze stationär gehaltenen Vakuumbereich und einen daran anschließenden, engeren, auf den Gegendruckzylinder des Schneidwerks ausgerichteten Blasluft-Übergabebereich aufweist. Der Vakuumbereich verhindert in aktiviertem Zustand die speziell bei selbstklebenden Etiketten häufig auftretenden Umwicklungen der Förderwalze und/oder der Andrückwalze, da der Vakuumbereich das Band nur in einem exakt vorbestimmten Bogenmaß festhalten kann, ehe der Blasluft-Übergabebereich mit Blasluft das Band zwangsweise an die Gegendruckwalze des Schneidwerks übergibt, so dass selbst unter der Haftung der selbstklebenden Etiketten im Band das Band nicht über den Blasluft-Übergabebereich hinaus an der Förderwalze haften bleiben kann.
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Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes werden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 eine Schemadraufsicht auf ein Etikettieraggregat, bei dem ein Behältnistransportsystem und als Option eine Blasmaschine angedeutet sind,
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2 eine vergrößerte Detaildraufsicht eines Teilausschnittes des Etikettieraggregats mit einer Fördereinheit und einem Schneidwerk, und
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3 eine Detaildraufsicht eines Ausschnittes des Etikettieraggregats mit einem Rollen-Bandpuffer und einem optionalen Vakuum-Spanner.
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Ein in 1 schematisch angedeutetes Etikettieraggregat A zum Etikettieren von Behältnissen C mit aus einem endlosen Band B separierten Etiketten E unter Nutzen eines Klebemittels an einer Klebeseite X, vorzugsweise zum Rundum-Etikettieren, ist wahlweise umschaltbar zwischen einer Betriebsweise zum Verarbeiten von Etiketten E, die erst nach dem Schneiden des Bandes B in einem Leimwerk W mit Heißleim H behandelt werden, und alternativ zum Verarbeiten von vorbehandelten selbstklebenden Etiketten E, die entweder mit ihren selbstklebenden Klebeseiten X an Behältnissen C halten, oder deren Klebeeffekt kurz vor oder beim Aufbringen auf das jeweilige Behältnis C oder danach entweder physikalisch oder chemisch aktiviert wird. Hierfür vorgesehene Aktivierungseinrichtungen sind bekannt und werden nicht im Detail dargestellt. Die Aktivierung der Klebeneigung kann beispielsweise durch eine thermische Behandlung, z. B. mit Laserstrahlen oder UV-Licht oder durch andere Erwärmung oder auf chemischem Weg durch ein Klebeaktivierungsmittel erfolgen.
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Das Etikettieraggregat A weist z. B. eine tischförmige Grundplatte 1 auf, die auf ein gestrichelt angedeutetes Behältniskarussell 26 (in Richtung eines Pfeils 27 drehangetrieben) ausgerichtet ist, wobei auf dem Behältniskarussell 26 am Etikettieraggregat A vorbeitransportierte Behältnisse C zumindest beim Applizieren des jeweiligen Etikettes E in Richtung eines Pfeils 28 zusätzlich drehangetrieben werden, um das Etikett um das Behältnis C zu wickeln (z. B. zur Rundum-Etikettierung auf Stoß oder mit Überlappung). An dem Behältniskarussell 26 können weitere Einrichtungen zum Anbürsten oder Festlegen oder Andrücken der Etiketten vorgesehen sein (nicht gezeigt).
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Hauptteile des Etikettieraggregats A sind ein Magazin M für beispielsweise zwei Bandrollen 11, 10, eine zwischen diesen montierte, zweckmäßig automatische Spleißvorrichtung 2 zum positionsgenauen Spleißen des ablaufenden Endes einer Bandrolle 10 oder 11 mit dem vorderen Ende des Bandes B von der anderen Bandrolle 11, 10, ein Rollen-Bandpuffer 3, dem optional ein Vakuum-Spanner 20 zugeordnet sein kann, eine optional vorgesehene, vom Band B durchquerte Einheit 23 zum Ableiten elektrostatischer Ladungen, eine Spurregeleinheit 8, beispielsweise mit nicht näher hervorgehobenen Karbon-Rollen, eine Fördereinheit 4, die das endlose Band aus der Spleißvorrichtung 2 und von der jeweils laufenden Bandrolle 10 oder 11 abzieht, ein der Fördereinheit 4 nachgeschaltetes Schneidwerk 33, ein geschnittene Etiketten E einzeln an die Behältnisse C applizierender Greiferzylinder 25, und ein dem Greiferzylinder 25 zugeordnetes Leimwerk W.
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Die Bandrollen 10, 11 sind drehbar gelagert, wobei jeweils eine Bandrolle in Warteposition ist (in 1 die Bandrolle 10), während die andere Bandrolle (in 1 die Bandrolle 11) in Betrieb ist und sein Band B in den Einlauf der Spleißvorrichtung 2 liefert. Jeder Bandrolle 10, 11 ist eine zusätzliche, relativ kleine Umlenkrolle 12, 13 (mit einem Durchmesser von beispielsweise 1,5 bis 3,0 cm) zugeordnet, die an einem in einem Schwenklager 17 schwenkbar gelagerten Hebel 16 drehbar angeordnet ist. Der Hebel 16 ist beispielsweise durch eine Feder 18 vorgespannt. Die Umlenkrolle (in 1 die Umlenkrolle 13) der jeweils im Betrieb befindlichen Bandrolle 11 hält eine Position nahe am momentanen, sich verbrauchsbedingt verkleinernden Abwickeldurchmesser und lenkt das Band B mit einem scharfen Winkel um. Aus einem Selbstklebeeffekt beabstandeten Klebemittelaufträge an der Klebeseite X des Bandes B resultierende Bandzupfer werden somit minimiert oder kompensiert. Die im Betrieb befindliche Bandrolle 11 dreht sich in Richtung des Pfeils 19a. Die in Warteposition befindliche Bandrolle 10 steht, das vordere Ende deren Bandes B ist in einer Bereitstellungsposition beim Einlass der Spleißvorrichtung 2 stationär gehalten. Erst bei einem Spleißvorgang und danach dreht sich die Bandrolle 10 in Richtung des gestrichelten Pfeils 19b. Es kontaktieren zweckmäßig die Umlenkrollen 12, 13 jeweils die der Klebeseite X abgewandte Bandseite, während sie das Band B von der Bandrolle 10 abheben. Zumindest die zusätzlichen Umlenkrollen 12, 13 sind zweckmäßig Karbon-Rollen 21, d. h., weisen einen unter Verwendung von Kohlenstoff-Fasergeweben durch thermische Pressbehandlung hergestellten Rollenmantel auf, und bevorzugt, eine haftungsfreie oder weitestgehend haftungsarme Plasmacoat-Beschichtung 22.
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Die Spleißvorrichtung 2 arbeitet automatisch und nutzt gegebenenfalls bei selbstklebenden Etiketten E z. B. deren Haftneigung. Bei nicht selbstklebenden Etiketten können die Bandenden mit zusätzlichem Klebemittel aneinander fixiert werden. Alternativ können die Bandenden miteinander verschweißt werden, z. B. durch Laserstrahlen.
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Aus der Spleißvorrichtung 2 läuft das Band (in 1 von der Bandrolle 11) in den Rollen-Bandpuffer 3, der mehrere, relativ zueinander federnd bewegliche Umlenkrollen enthält, die zweckmäßig ebenfalls Karbon-Rollen mit einer Plasmacoat-Beschichtung sind.
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Das Etikettieraggregat A ist an sich für einen kontinuierlichen Betrieb ausgelegt. Sollte jedoch (in 1 gestrichelt angedeutet) das Etikettieraggregat A einer die Behältnisse C liefernden Produktionsmaschine S, z. B. eine Blasmaschine für Kunststoffbehältnisse C, direkt nachgeschaltet sein, kann es zweckmäßig sein, zumindest im Bereich des Rollen-Bandpuffers 3 den Vakuum-Spanner 20 (Option) vorzusehen. Die Aufgabe des Vakuum-Spanners 20 besteht darin, bei Auftreten einer Behältnis-Lieferlücke seitens der Blasmaschine S das Band B temporär zu fixieren, damit es den vorgegebenen Bandlaufweg nicht verlässt und auch keine störenden Schlaufen bilden kann, solange wegen einer Behältnis-Lieferlücke keine Etiketten verarbeitet werden dürfen. Der Vakuum-Spanner wird im Detail anhand 3 erläutert werden.
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Ausgangs des Rollen-Bandpuffers 3 durchquert das Band eine Einheit 23 (optional vorgesehen) zum Ableiten elektrostatischer Ladungen von dem Band, die beispielsweise bei Kunststoffmaterial oder Papiermaterial auftreten und den Bandlauf beeinträchtigen könnten.
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In der optional nachgeschalteten Spurregeleinheit 8 wird die Spur des Bandes B nochmals präzise geregelt, ehe das Band über eine Umlenkrolle (ohne Bezugszeichen) in die Fördereinheit 4 einläuft. In der Fördereinheit 4 ist eine frei drehbare Andrückwalze 15 in Zusammenwirkung mit einer drehangetriebenen Förderwalze 9 so angeordnet, dass ein Förderspalt gebildet wird, durch den das Band B mit der Klebeseite X an der Förderwalze 9 zum Schneidwerk 33 geliefert und dabei von der Bandrolle 11 abgezogen wird. Die Andrückwalze 15 kann ebenfalls eine Plasmacoat-Beschichtung tragen. Die Förderwalze 9 ist zweckmäßig eine Vakuum-Förderwalze, die im Detail anhand 2 erläutert werden wird. Im Schneidwerk sind ein drehantreibbarer Gegendruckzylinder 6 und ein drehantreibbarer Schneidrotor 5 (beide beispielsweise mit Direktantrieben oder Servomotoren) vorgesehen und mit Schneid- und Gegenschneidelementen 24 bestückt, um die Etiketten E aus dem Band B zu schneiden. Anstelle mechanischer Schneid- und Gegenschneidelemente 24 könnte der jeweilige Schnitt mit einer nicht dargestellten Lasereinrichtung gemacht werden. Der Gegendruckzylinder 6 wird z. B. von der Klebeseite X des Bandes B kontaktiert und übergibt jedes geschnittene Etikett E an den als Vakuum-Greiferzylinder ausgebildeten Greiferzylinder 25, der das Etikett E mit der Klebeseite X nach außen schließlich an das Behältnis C appliziert.
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In dem Vakuum-Greiferzylinder 25 zugeordneten Leimwerk W wird die Klebeseite X jedes Etiketts E, falls die Klebeseite X nicht selbstklebend oder mit einem außerhalb des Etikettieraggregats A aufgebrachten Klebemittelauftrag versehen sein sollte, mit einem Heißleim H behandelt, beispielsweise an mehreren Punkten oder zumindest am Etikettenanfang und am Etikettenende, wobei der Heißleim H von einer mittels eines Drehantriebs 32 drehantreibbaren Leimwalze 7 aufgebracht wird. Der Heißleim stammt aus einem Heißleimbehälter 14, der eine nicht dargestellte Beheizung und eine Leimpumpe sowie Förder- und Verteileinrichtungen umfasst und Teil des auf dem Tisch 1 montierten Leimwerks W ist.
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In der in 1 gezeigten Ausführungsform ist die Leimwalze 7 mittels eines Aktuators 30, beispielsweise eines Druckluftzylinders, aus der gezeigten Kooperationsstellung mit dem Vakuum-Greiferzylinder 25 in Richtung eines Doppelpfeils 31 in eine nicht gezeigte Passivstellung abgerückt vom Vakuum-Greiferzylinder 25 umstellbar, und zwar zweckmäßig über einen Umschalter 29, der, vorzugsweise, in eine Aggregatssteuervorrichtung CU eingegliedert sein kann. Über den Umschalter 29 kann auch der Drehantrieb 32 der Leimwalze 7 abgespaltet werden, wenn diese in die Passivstellung überführt wird. Auch die Heizung und Pumpe des Leimwerks W können dann abgeschaltet werden.
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Bei einer nicht gezeigten Alternative kann das gesamte Leimwerk W mittels des Aktuators 30 aus der gezeigten Kooperationsstellung der Leimwalze 7 mit dem Vakuum-Greiferzylinder 25 in eine nicht gezeigte Passivstellung (Doppelpfeil 31) verstellt werden, z. B. in entsprechenden Führungen auf dem Tisch 1.
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2 verdeutlicht in einer Draufsicht schematisch die Fördereinheit 4 und das Schneidwerk 33, sowie einen Abschnitt des Vakuum-Greiferzylinders 25.
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In einem Gehäuse 34 der Fördereinheit 4, das Teil eines nicht gezeigten Gehäuses auch für die Vakuum-Förderwalze 9 ist, ist die Andrückwalze 15 frei drehbar gelagert, die, vorzugsweise, an ihrer Oberfläche eine Plasmacoat-Beschichtung 22 besitzt. Mittels eines beispielsweise Handhebels 35 lässt sich die Andrückwalze 15 von der Vakuum-Förderwalze 9 wegstellen. In der gezeigten Einstellung bildet die Andrückwalze 15 mit der Vakuum-Förderwalze 9 einen Förderspalt, in den das Band B so eingezogen wird, dass es an der Förderwalze 9 mit seiner Klebeseite X nach außen weist, von dem sich drehenden Mantel der Vakuum-Förderwalze 9 mitgenommen und schließlich an den Gegendruckzylinder 6 des Schneidwerks 33 übergeben wird.
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Die Vakuum-Förderwalze 9 weist einen Drehantrieb 36, z. B. einen Servomotor, auf und enthält einen Vakuumbereich 37, der sich über in etwa den halben Umfang erstreckt und relativ zum umlaufenden Mantel der Vakuum-Förderwalze 9 stationär ist. Durch entsprechende Perforationen im Mantel der Vakuum-Förderwalze 9 wird das Band B in Richtung der Pfeile 39 entlang des Vakuumbereichs 37 angesaugt. Der Vakuumbereich 37 steht über Anschlüsse 41 mit einer Unterdruckquelle (nicht gezeigt) in Verbindung. An den Vakuumbereich 37 schließt sich ein stationärer Blasluft-Übergabebereich 38 an, der über einen Anschluss 42 mit einer Überdruckquelle (nicht gezeigt) verbunden ist, und in welchem in Richtung der Pfeile 40 Druckluftstrahlen zum Gegendruckzylinder 6 gerichtet werden, die das Band dort von der Vakuum-Förderwalze 9 abheben und mit der Klebeseite X an den Gegendruckzylinder 6 übergeben, dessen Mantel zweckmäßig eine Plasmacoat-Beschichtung 22 trägt.
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Der Gegendruckzylinder 6 des Schneidwerks 33 arbeitet mit dem Schneidrotor 5 so zusammen, dass die Schneid- und Gegenschneidelemente 24 das Band B jeweils durchtrennen und ein einzelnes Etikett E bilden, das vom Gegendruckzylinder 6 (beispielsweise unterstützt durch Unterdruckbeaufschlagung) an den Vakuum-Greiferzylinder 25 übergeben wird, auf welchem es mit seiner Klebeseite X nach außen zum und auf das Behältnis C transferiert wird.
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3 zeigt in einer schematischen Detaildraufsicht die mehreren Umlenkrollen 50 im Rollen-Bandpuffer 3, in welchem das Band B über eine Umlenkrolle 51 einläuft und nach mehrfachen Umlenkungen unter dem Einfluss der Fördereinheit 4 zur Spurregeleinheit 8 gezogen wird. Die Umlenkrollen 50 im Rollen-Bandpuffer 3 sind zweckmäßig Karbon-Rollen mit Plasmacoat-Beschichtungen 22 und sind durch nicht dargestellte mechanische und Feder-Mittel relativ zueinander beweglich abgestützt. Das den Rollen-Bandpuffer 3 verlassende Band B weist mit seiner Klebeseite X zum Rollen-Bandpuffer 3. Falls der optional vorgesehene Vakuum-Spanner 20 implementiert sein sollte, was zweckmäßig dann der Fall ist, wenn das Etikettieraggregat A gemäß 1 einer Blasmaschine S direkt nachgeschaltet ist, die mit Behältnis-Lieferlücken arbeitet, dann wird der Vakuum-Spanner bevorzugt im Auslaufbereich des Rollen-Bandpuffers 3 im Etikettieraggregat A platziert.
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Der Vakuum-Spanner 20 ist beispielsweise ein plattenförmiger Hohlkörper 43, z. B. aus Edelstahl, der eine weitgehend ebene Haltefläche 44, gegebenenfalls mit einer Plasmacoat-Beschichtung, aufweist, die perforiert ist (Perforationen 45). Der plattenförmige Hohlkörper 43 ist beispielsweise über ein Ventil 47 an eine Unterdruckquelle 46 anschließbar. Das Ventil steht zweckmäßig mit einer Detektions- oder Sensoreinrichtung 48 in Wirkverbindung, die Behältnis-Lieferlücken detektiert und das Ventil 47 entsprechend schaltet. Die Sensoreinrichtung 48 ist eine in dieser Technik mit dem Terminus „Flada” bezeichnete Einrichtung und steuert das Ventil 47 bei Auftreten einer Behältnis-Lieferlücke so, dass dann das Band B, hier mit seiner der Klebeseite X abgewandten Seite, in Richtung des Pfeils 19 gegen die Haltefläche 44 angesaugt wird, so dass das Band im Bandlaufweg unter Spannung bewegungslos gehalten wird. Nach dieser Lückenschaltung wird das Ventil 47 wieder in Sperrstellung gebracht bzw. wird das Innere des Hohlkörpers 43 druckentlastet, so dass das Band B wieder von der Fördereinheit 4 abgezogen werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005002793 U1 [0002]
- DE 4125472 A [0003]
- WO 2006/111316 A [0003]
- WO 2007/110738 A [0003]
- WO 2007/031502 A [0003]
- US 5464495 A [0003]
- EP 2082966 B [0003]