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Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung zur Herstellung eines Anschlusses an eine Rohrleitung für fluide Medien, die einen Anschlusskanal und eine Verbindungsöffnung für den Durchtritt von fluiden Medien aufweist, wobei ein Stempel in Längsrichtung des Anschlusskanals verschiebbar ist, mit welchem Stempel die Rohrleitungswandung beaufschlagbar ist und in der Rohrleitungswandung eine Anschlussöffnung einbringbar ist.
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Fluides Medium meint im Rahmen der Erfindung insbesondere Wasser bzw. Trinkwasser oder Gas. Rohrleitung für fluide Medien meint im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Versorgungsleitung für ein solches fluides Medium. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung mit einer Befestigungseinrichtung an der Rohrleitung bzw. an der Rohrleitungswandung befestigt wird. Wenn ein Anschluss an die Rohrleitung gewünscht wird, insbesondere wenn ein Verbraucher mit dem in der Rohrleitung geführten fluiden Medium versorgt werden soll, kann mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung in der Rohrleitungswandung eine Anschlussöffnung erzeugt werden. Hierzu weist die Anschlussvorrichtung den Stempel auf, mit dem die Anschlussöffnung in die Rohrleitungswandung einbringbar ist. Nach der Erzeugung einer solchen Anschlussöffnung kann das fluide Medium aus der Rohrleitung über die Anschlussvorrichtung und durch die Verbindungsöffnung der Anschlussvorrichtung einem Verbraucher zugeführt werden. Ein solcher Verbraucher kann beispielsweise ein Wohnhaus sein, dem Trinkwasser aus der Rohrleitung mit Hilfe der Anschlussvorrichtung zugeführt werden kann.
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Anschlussvorrichtungen der eingangs genannten Art sind aus der Praxis in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Viele der bekannten Anschlussvorrichtungen sind relativ voluminös ausgeführt und zeichnen sich durch eine nachteilhaft große Bauhöhe aus. Oftmals bestehen die bekannten Anschlussvorrichtungen aus einer verhältnismäßig großen Anzahl von miteinander verbundenen bzw. montierten Komponenten. Somit ist mit diesen bekannten Vorrichtungen eine aufwendige Montage und ein aufwendiger Aufbau verbunden. Diese bekannten Anschlussvorrichtungen sind auch relativ teuer.
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Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Anschlussvorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei der die vorstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden können.
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Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine Anschlussvorrichtung zur Herstellung eines Anschlusses an eine Rohrleitung für fluide Medien, die einen Anschlusskanal und eine Verbindungsöffnung für den Durchtritt von fluiden Medien aufweist, wobei ein Stempel in Längsrichtung des Anschlusskanals verschiebbar ist, mit welchem Stempel die Rohrleitungswandung beaufschlagbar ist und in der Rohrleitungswandung eine Anschlussöffnung einbringbar ist,
wobei der Stempel in eine Anschlussposition zur Erzeugung der Anschlussöffnung überführbar ist und wobei der Stempel aus der Anschlussposition in eine Verbindungsposition überführbar ist, in der fluides Medium durch die Anschlussöffnung, durch den Anschlusskanal und durch die Verbindungsöffnung strömt bzw. strömen kann,
wobei in dem Anschlussgehäuse eine Stempelmutter mit einem Innengewinde angeordnet bzw. fixiert ist und wobei der Stempel zumindest bereichsweise bzw. bereichsweise ein Außengewinde aufweist, das in das Innengewinde der Stempelmutter eingreift, so dass eine Rotationsbewegung des Stempels um seine Längsachse in eine translatorische Bewegung des Stempels in Längsrichtung des Anschlussgehäuses umgewandelt wird.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Stempelmutter ortsfest und verdrehsicher in dem Anschlussgehäuse angeordnet bzw. fixiert ist. Die Länge l bzw. die vertikale Länge l der Stempelmutter bzw. des Innengewindes ist geringer und insbesondere deutlich geringer als die Länge L bzw. die vertikale Länge L des Außengewindes des Stempels. Der Begriff vertikal bezieht sich hier auf den montierten Zustand der Anschlussvorrichtung, in dem die Anschlussvorrichtung oberhalb der zugeordneten Rohrleitung angeordnet ist und in dem insbesondere die Längsachse AL des Anschlussgehäuses bzw. des Anschlusskanals vertikal bzw. im Wesentlichen vertikal angeordnet ist und bevorzugt senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse RL der Rohrleitung angeordnet ist. Empfohlenermaßen ist die Länge L des Außengewindes mehr als doppelt so groß wie die Länge l der Stempelmutter bzw. des Innengewindes und bevorzugt mehr als dreimal so groß. Zweckmäßigerweise ist die Stempelmutter aus dem Anschlussgehäuse entnehmbar und vorzugsweise nach Entfernung eines Gehäuseoberteils des Anschlussgehäuses entnehmbar.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass ein Betätigungselement vorhanden ist, mit dessen Hilfe die Rotationsbewegung des Stempels realisiert werden kann. Zweckmäßigerweise handelt es sich bei diesem Betätigungselement um eine Betätigungsspindel, die bevorzugt am oberen Stirnende des Stempels in den Stempel eingreift. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Bewegung bzw. der Antrieb des Stempels entsprechend einem Schraubgetriebe funktioniert und der Stempel dabei gleichsam die Gewindestange bildet. – Zweckmäßigerweise besteht die Rohrleitung bzw. die Rohrleitungswandung aus einem Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen. Die Anschlussvorrichtung wird vorzugsweise mit Hilfe einer Befestigungseinrichtung an der Rohrleitung bzw. an der Rohrleitungswandung befestigt.
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In der Anschlussposition durchdringt der Stempel die Rohrleitungswandung. In dieser Anschlussposition erfolgt eine Abdichtung zwischen Stempel und Anschlussgehäuse gegen das fluide Medium in der Rohrleitung. In der Verbindungsposition des Stempels wird dagegen die Rohrleitung mit einer an die Verbindungsöffnung anschließenden Verbindungsleitung verbunden. Das fluide Medium kann insbesondere aus der Rohrleitung über den Anschlusskanal des Anschlussgehäuses durch die Verbindungsöffnung in die Verbindungsleitung und somit zu einem Verbraucher strömen. Der Stempel bildet gleichsam den Dichtkörper der Anschlussvorrichtung. In der Anschlussposition dichtet er die Anschlussvorrichtung bzw. das Anschlussgehäuse gegen das fluide Medium der Rohrleitung ab und in seiner Verbindungsposition erfolgt zweckmäßigerweise eine Abdichtung des oberen Teils des Anschlussgehäuses gegen das fluide Medium in dem Anschlusskanal.
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Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist der Stempel einteilig ausgebildet. Das hat den Vorteil, dass beispielsweise eine Verbindung von Frässchneiden des Stempels über Gewinde oder Klebeverbindungen oder Verstiftungen nicht erforderlich ist. Zweckmäßigerweise besteht der Stempel aus Messing. Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel zumindest bereichsweise hohl ausgebildet ist. Empfohlenermaßen ist der Stempel als Hohlkörper, bevorzugt als Hohlzylinder ausgeführt.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Stempel an seinem rohrleitungsseitigen Stirnende mit der Maßgabe ausgebildet ist, dass er bei einer Rotationsbewegung in die Rohrleitungswandung eindringen bzw. einschneiden kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante besitzt der Stempel dazu über den Umfang seines Stirnendes bzw. seines hohlzylindrischen Stirnendes verteilte Frässchneiden. Nach einer anderen Ausführungsvariante kann auch eine rohrleitungsseitige Stanzschneide am Stirnende des Stempels vorgesehen sein. Beim Einschneiden bzw. beim Eindringen in die Rohrleitungswandung wird zweckmäßigerweise ein Wandungssegment aus der Rohrleitungswandung entfernt und im hohlen Innenraum des Stempels aufgenommen. Dieses Wandungssegment bildet gleichsam einen Stopfen in dem Stempel. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass dieses Wandungssegment bzw. dieser Stopfen beim Überführen des Stempels aus seiner Anschlussposition in seine Verbindungsposition mitgeführt wird.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel eine über seinen Umfang umlaufende Stempeldichtung aufweist und dass die Stempeldichtung in der Anschlussposition des Stempels bzw. in der geschlossenen Position der Vorrichtung den Anschlusskanal des Anschlussgehäuses gegenüber der Rohrleitung bzw. gegenüber dem fluiden Medium in der Rohrleitung abdichtet. Zweckmäßigerweise ist die umlaufende Stempeldichtung in Form eines O-Ringes ausgebildet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die umlaufende Stempeldichtung in der Anschlussposition des Stempels dichtend an einem unteren Innenwandungsabschnitt des Anschlussgehäuses bzw. des Anschlusskanals anliegt. Soweit hier und nachfolgend die Begriffe "unten" und "oben" benutzt werden, beziehen sie sich auf den montierten Zustand der Anschlussvorrichtung, wobei das Anschlussgehäuse oberhalb der Rohrleitung angeordnet ist. Zweckmäßigerweise ist im Übrigen die Längsachse AL des Anschlussgehäuses senkrecht bzw. im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse RL der Rohrleitung angeordnet.
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Nach empfohlener Ausführungsform der Erfindung dichtet die Stempeldichtung in der Verbindungsposition des Stempels den oberen Innenraum des Anschlussgehäuses gegenüber dem Anschlusskanal bzw. gegenüber dem fluiden Medium in dem Anschlusskanal ab. Zweckmäßigerweise liegt dabei die Stempeldichtung dichtend an einem oberen Innenwandungsabschnitt des Anschlussgehäuses bzw. des Anschlusskanals an. Vorzugsweise ist der Durchmesser des Anschlussgehäuses im Bereich des oberen Innenwandungsabschnittes etwas größer, beispielsweise 0,3 bis 1,5 mm, bevorzugt 0,5 bis 1 mm größer als der Durchmesser des Anschlussgehäuses im Bereich des unteren Innenwandungsabschnittes. Das hat den Vorteil, dass eine sich eventuell über längere Zeiträume ergebende stärkere Relaxation der Stempeldichtung bei der Überführung in die Anschlussposition des Stempels eine ausreichend große Vorspannung erfährt. Zweckmäßigerweise hat das Anschlussgehäuse im Bereich des unteren Innenwandungsabschnittes und im Bereich des oberen Innenwandungsabschnittes einen kreisförmigen Querschnitt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der obere Innenwandungsabschnitt – an dem die Stempeldichtung in der Verbindungsposition anliegt – im Anschlussgehäuse unterhalb der Stempelmutter angeordnet ist.
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Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Stempeldichtung ortsfest an dem Stempel angeordnet bzw. fixiert ist. Empfohlenermaßen weist der Stempel hierzu eine über den Umfang des Stempels umlaufende Aufnahmenut auf, in welcher Aufnahmenut die Stempeldichtung aufgenommen bzw. eingepasst ist. Zweckmäßigerweise ist die Stempeldichtung unterhalb des in das Innengewinde der Stempelmutter eingreifenden Außengewindes des Stempels angeordnet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Stempeldichtung bzw. die Aufnahmenut für die Stempeldichtung in jeder Position des Stempels unterhalb der Stempelmutter angeordnet ist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussgehäuse ein Gehäuseunterteil und ein damit lösbar verbundenes bzw. ein daran angeschlossenes Gehäuseoberteil aufweist und dass die Stempelmutter in dem Gehäuseunterteil angeordnet bzw. fixiert ist. Zweckmäßigerweise sind Gehäuseunterteil und Gehäuseoberteil über eine Schraubverbindung bzw. über eine lösbare Schraubverbindung miteinander verbunden. Empfohlenermaßen ist die Stempelmutter am oberen Ende bzw. am oberen Stirnende des Gehäuseunterteils angeordnet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Anschlussgehäuse bzw. das Gehäuseunterteil des Anschlussgehäuses einen Aufnahmeabschnitt aufweist, in welchem Aufnahmeabschnitt die Stempelmutter verdrehsicher gehalten ist. Zweckmäßigerweise ist die Stempelmutter in diesen Aufnahmeabschnitt formschlüssig bzw. zumindest bereichsweise formschlüssig eingepasst. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Stempelmutter mehreckig ausgebildet und weist der Aufnahmeabschnitt des Anschlussgehäuses bzw. des Gehäuseunterteils den Ecken der Stempelmutter zugeordnete bzw. entsprechende Komplementärausnehmungen auf. Es liegt somit im Rahmen der Erfindung, dass auch der Aufnahmeabschnitt mehreckig ausgebildet ist. Die Stempelmutter kann beispielsweise sechseckig ausgebildet sein und dann ist zweckmäßigerweise auch der Aufnahmeabschnitt im Querschnitt sechseckig ausgebildet. Es empfiehlt sich, dass die Stempelmutter von oben in das Gehäuseunterteil bzw. von oben in den Aufnahmeabschnitt des Gehäuseunterteils einführbar ist. Bevorzugt weist der Aufnahmeabschnitt an seinem unteren Ende eine Aufnahmeschulter auf, auf der die Stempelmutter im montierten Zustand aufliegt bzw. mit ihrer Unterseite aufliegt.
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Eine empfohlene Ausführungsvariante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stempelmutter an ihrer dem Innengewinde gegenüberliegenden Außenseite und/oder an ihrer Innenseite bzw. im Bereich ihres Innengewindes zumindest eine Fluidführungsnut – bevorzugt mehrere Fluidführungsnuten – aufweist, die einerseits mit dem oberen Innenraum des Anschlussgehäuses in Fluidverbindung steht/stehen und andererseits mit dem Anschlusskanal des Anschlussgehäuses in Fluidverbindung bringbar ist/sind. Zweckmäßigerweise ist die Fluidführungsnut bzw. sind die Fluidführungsnuten vertikal und bevorzugt parallel bzw. im Wesentlichen parallel zur Längsachse AL des Anschlussgehäuses angeordnet. Dass die Fluidführungsnut bzw. die Fluidführungsnuten in Fluidverbindung mit dem Anschlusskanal bringbar ist/sind meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass diese Fluidverbindung realisiert ist, wenn der Stempel von der Anschlussposition in die Verbindungsposition überführt wird oder umgekehrt. Derartige Fluidführungsnuten ermöglichen eine Umspülung der Komponenten der Anschlussvorrichtung mit dem fluiden Medium, so dass insbesondere Ablagerungen freigespült werden können. Das Vorsehen von Fluidführungsnuten in der Stempelmutter hat auch den Vorteil eines geringeren Werkstoffeinsatzes für die Stempelmutter.
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Vorzugsweise weist der Stempel an seiner Außenseite im Bereich seines Außengewindes zumindest eine Fluidführungsnut – bevorzugt mehrere Fluidführungsnuten auf – die einerseits mit dem oberen Innenraum des Anschlussgehäuses in Fluidverbindung steht/stehen und andererseits mit dem Anschlusskanal des Anschlussgehäuses in Fluidverbindung bringbar ist/sind. Zweckmäßigerweise ist die Fluidführungsnut bzw. sind die Fluidführungsnuten vertikal bzw. im Wesentlichen vertikal und parallel bzw. im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Anschlussgehäuses angeordnet. Auch diese Fluidführungsnuten an der Außenseite des Stempel bewirken eine effektive Umspülung bzw. Freispülung mit dem fluiden Medium. Es ist auch möglich, dass Bohrungen bzw. Spülbohrungen quer zur Längsachse des Stempels in dem Stempel vorhanden sind.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussgehäuse aus einem Metall bzw. im Wesentlichen aus einem Metall besteht, insbesondere aus Sphäroguss bzw. im Wesentlichen aus Sphäroguss besteht und dass die fluidführenden Innenbereiche des Anschlussgehäuses mit Kunststoff beschichtet sind. Sphäroguss meint im Rahmen der Erfindung mit Kugelgraphit versetztes Gusseisen. Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass die Kunststoffbeschichtung der fluidführenden Innenbereiche des Anschlussgehäuses den Trinkwasseranforderungen bzw. den diesbezüglichen Vorschriften genügen muss. Grundsätzlich könnte das Anschlussgehäuse der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung auch aus Hochleistungskunststoff bestehen bzw. gefertigt sein. Dazu könnte beispielsweise ein Polyamid, insbesondere Polyamid 6 und bevorzugt ein glasfaserverstärktes Polyamid bzw. Polyamid 6 eingesetzt werden.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass an die Verbindungsöffnung der Anschlussvorrichtung ein Verbindungsstutzen anschließt und dass die Verbindungsleitung – bevorzugt über einen Werkstoffübergangsverbinder – an diesen Verbindungsstutzen angeschlossen wird. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass der Verbindungsstutzen für den Anschluss ein metallisches Innengewinde aufweist. Zweckmäßigerweise liegt im Gewindeauslauf dieses Gewindes ein elastischer Profilring in dem Verbindungsstutzen. Dieser Profilring wird bei der Montage des Werkstoffübergangsverbinders verspannt und dichtet somit den metallischen Gewindebereich des Verbindungsstutzens ab. Das sichert den Gewindebereich des Verbindungsstutzens gegenüber möglicher Korrosion.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Anschlussvorrichtung ein kompakter und einfacher Aufbau der Vorrichtung möglich ist und eine vorteilhaft geringe Bauhöhe der Vorrichtung realisiert werden kann. Die Vorrichtung zeichnet sich weiterhin durch den Vorteil aus, dass lediglich eine relativ geringe Anzahl von Bauteilen für den Aufbau der Vorrichtung notwendig ist und somit auch nur eine geringe Anzahl von Verbindungsstellen wie Gewinde, Klebeverbindungen und dergleichen vorhanden sind. Das führt auch dazu, dass auf kritische Substanzen, wie auf anaerobe Kleber verzichtet werden kann. Fernerhin gewährleistet die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung einen vollständigen Medienaustausch, so dass negative Einflüsse bei der Stagnation von Trinkwasser vermieden werden können. Zur Realisierung der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung können in vorteilhafter Weise in erster Linie preiswerte Werkstoffe eingesetzt werden. Bei Beschädigungen der Spindel bzw. Antriebsspindel für den Stempel kann aufgrund der Abdichtung mittels der Stempeldichtung in der Verbindungsposition die Spindel auch im Betriebszustand der Vorrichtung ausgetauscht werden. Hervorzuheben ist auch, dass sich die erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung durch geringe Kosten auszeichnet.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1 Einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung in einer ersten Funktionsstellung,
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2 den Gegenstand nach 1 in einer zweiten Funktionsstellung,
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3 den Gegenstand gemäß 1 in einer dritten Funktionsstellung,
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4 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung und
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5 eine perspektivische Darstellung einer Stempelmutter einer erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung.
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Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Anschlussvorrichtung zur Herstellung eines Anschlusses an eine Rohrleitung 1 für fluide Medien. Die Anschlussvorrichtung weist ein Anschlussgehäuse 2 mit Anschlusskanal 3 und Verbindungsöffnung 4 für den Durchtritt von fluiden Medien auf. Ein fluides Medium kann über die Verbindungsöffnung 4 durch eine daran angeschlossene Verbindungsleitung 5 zu einem Verbraucher strömen. Die Anschlussvorrichtung wird mit einer Befestigungseinrichtung 6 an der Rohrleitung 1 befestigt. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel weist die Rohrleitung 1 eine aus Kunststoff bestehende Rohrleitungswandung 7 auf. Die Rohrleitung 1 mag im Ausführungsbeispiel eine Versorgungsleitung für Trinkwasser sein. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel ist die Längsachse AL des Anschlussgehäuses 2 im montierten Zustand der Vorrichtung senkrecht zur Längsachse RL der Rohrleitung 1 angeordnet.
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Erfindungsgemäß ist ein Stempel 8 in Längsrichtung des Anschlusskanals 3 verschiebbar. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel ist der Stempel 8 einteilig und empfohlenermaßen als zylinderförmiger Hohlkörper ausgebildet. Mit dem Stempel 8 kann die Rohrleitungswandung 7 beaufschlagt werden und der Stempel 8 kann die Rohrleitungswandung 7 durchdringen (siehe vergleichende Betrachtung der 1 und 2). Dadurch ist in der Rohrleitungswandung 7 eine Anschlussöffnung 9 einbringbar. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel wird der Stempel 8 mit Hilfe einer Betätigungsspindel 10 in Rotation bzw. in eine Drehbohrbewegung zum Anbohren der Rohrleitungswandung 7 versetzt.
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In dem Anschlussgehäuse 2 der erfindungsgemäßen Anschlussvorrichtung ist eine Stempelmutter 11 mit einem Innengewinde 12 angeordnet. Die Stempelmutter 11 ist separat in der 5 dargestellt. Der Stempel 8 weist ein Außengewinde 13 auf, das in das Innengewinde 12 der Stempelmutter 11 eingreift, so dass eine Rotationsbewegung des Stempels 8 um seine Längsachse in eine translatorische Bewegung des Stempels 8 in Längsrichtung des Anschlussgehäuses 2 umgewandelt wird. Der Stempel 8 wird bei einer Rotationsbewegung also gleichsam durch die Stempelmutter 11 geschraubt. Insbesondere in der 4 ist erkennbar, dass die Länge L des Außengewindes 13 größer bzw. deutlich größer ist als die Länge l der Stempelmutter 11 bzw. des Innengewindes 12.
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Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel weist das Anschlussgehäuse 2 ein Gehäuseunterteil 14 und ein damit bevorzugt über eine lösbare Schraubverbindung verbundenes Gehäuseoberteil 15 auf. Die Stempelmutter 11 ist zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel am oberen Ende des Gehäuseunterteils 14 angeordnet. Dazu weist das Gehäuseunterteil 14 einen Aufnahmeabschnitt 16 auf, in welchem Aufnahmeabschnitt 16 die Stempelmutter 11 verdrehsicher und bevorzugt formschlüssig aufgenommen bzw. gehalten ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Stempelmutter 11 sechseckig ausgebildet und der Aufnahmeabschnitt 16 ist dementsprechend im Querschnitt sechseckig ausgebildet, so dass eine formschlüssige Aufnahme der Stempelmutter 11 in dem Aufnahmeabschnitt 16 möglich ist. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel kann bei entferntem Gehäuseoberteil 15 die Stempelmutter 11 bzw. der Stempel 8 mit der Stempelmutter 11 von oben in das Gehäuseunterteil 14 eingeführt werden bzw. die Stempelmutter 11 von oben in den Aufnahmeabschnitt 16 des Gehäuseunterteils 14 eingeführt werden (siehe insbesondere 4). Empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel (4) weist der Aufnahmeabschnitt 16 an seinem unteren Ende eine Aufnahmeschulter 28 auf, auf der die Stempelmutter 11 im montierten Zustand aufliegt bzw. mit ihrer Unterseite aufliegt.
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In der 1 ist die Ausgangsposition der Anschlussvorrichtung bzw. des Stempels 8 dargestellt. Die Anschlussvorrichtung ist hier mit einer Befestigungseinrichtung 6 auf der Rohrleitung 1 montiert worden und eine Verbindungsleitung 5 ist vorzugsweise über einen Werkstoffübergangsverbinder 17 an den Verbindungsstutzen 18 bzw. an die Verbindungsöffnung 4 der Anschlussvorrichtung angeschlossen.
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Durch Betätigen der Betätigungsspindel 10 wird der Stempel 8 in eine Rotationsbewegung versetzt und in seine Anschlussposition überführt (2), in der er die Rohrleitungswandung 7 durchdringt. Damit der Stempel 8 bei seiner Drehbohrbewegung in die Rohrleitungswandung 7 eindringen kann, weist er vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel über den Umfang seines rohrleitungsseitigen Stirnendes verteilte Frässchneiden 19 auf. Beim Eindringen in die Rohrleitungswandung 7 nimmt der Stempel 8 ein aus der Rohrleitungswandung 7 ausgeschnittenes Wandungssegment 20 in seinem hohlzylindrischen Innenraum auf. Dieses Wandungssegment 20 bzw. dieser Stopfen ist in dem Stempel 8 fixiert bzw. bevorzugt fest verklammert und wird auch beim Überführen des Stempels 8 in seine Verbindungsposition (3) mitgeführt. Der Stempel 8 weist empfohlenermaßen eine über seinen Umfang umlaufende Stempeldichtung 21 auf, wobei die Stempeldichtung 21 in der Anschlussposition des Stempels 8 den Anschlusskanal 3 gegenüber der Rohrleitung 1 bzw. gegenüber dem fluiden Medium in der Rohrleitung 1 abdichtet. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Stempeldichtung 21 um einen über den Umfang des Stempels 8 umlaufenden O-Ring. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Stempeldichtung 21 bzw. der O-Ring in einer über den Umfang des Stempels 8 umlaufenden Aufnahmenut 29 aufgenommen ist. In der Anschlussposition (2) des Stempels 8 liegt die Stempeldichtung 21 dichtend an einem unteren Innenwandungsabschnitt 22 des Anschlusskanals 3 an.
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Durch entsprechende Betätigung der Betätigungsspindel 10 und entsprechende Rotationsbewegung des Stempels 8 kann der Stempel 8 von der Anschlussposition (2) in seine Verbindungsposition (3) überführt werden. In dieser Verbindungsposition kann fluides Medium aus der Rohrleitung 1 über die Anschlussöffnung 9 in den Anschlusskanal 3 und durch die Verbindungsöffnung 4 bzw. durch den Verbindungsstutzen 18 und den Werkstoffübergangsverbinder 17 in die Verbindungsleitung 5 strömen. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass in der Verbindungsposition des Stempels 8 die Stempeldichtung 21 den oberen Innenraum 23 des Anschlussgehäuses 2 bzw. des Gehäuseoberteils 15 gegenüber dem Anschlusskanal 3 bzw. gegenüber dem fluiden Medium in dem Anschlusskanal 3 abdichtet. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Stempeldichtung 21 dabei unterhalb der Stempelmutter 11 angeordnet ist. In der Verbindungsposition (3) liegt zweckmäßigerweise die Stempeldichtung 21 dichtend an einem oberen Innenwandungsabschnitt 24 des Anschlusskanals 3 an. – In den 1 bis 4 ist im Übrigen erkennbar, dass vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel die Stempeldichtung 21 unterhalb des in das Innengewinde 12 der Stempelmutter 11 eingreifenden Außengewindes 13 des Stempels 8 angeordnet ist.
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Insbesondere in den 4 und 5 ist erkennbar, dass empfohlenermaßen und im Ausführungsbeispiel die Stempelmutter 11 an ihrer dem Innengewinde 12 gegenüberliegenden Außenseite und an ihrer Innenseite bzw. im Bereich ihres Innengewindes 12 Fluidführungsnuten 25 aufweist, die mit dem oberen Innenraum 23 des Anschlussgehäuses 2 in Fluidverbindung stehen. Bei einer Überführung des Stempels 8 von der Anschlussposition (2) in die Verbindungsposition (3) bzw. umgekehrt stehen die Fluidführungsnuten 25 auch in Fluidverbindung mit dem Anschlusskanal 3 und dann kann das fluide Medium durch die Fluidführungsnuten 25 gelangen und die Komponenten auch im oberen Bereich des Anschlussgehäuses 2 umspülen, so dass insbesondere die Komponenten von Ablagerungen freigespült werden.
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Den 1 bis 3 ist entnehmbar, dass bevorzugt und im Ausführungsbeispiel am anschlusskanalseitigen Ende des Innengewindes 26 des Verbindungsstutzens 18 ein elastischer Profilring 27 eingelegt ist. Dieser Profilring 27 wird bei dem Anschluss des Werkstoffübergangsverbinders 17 verspannt und dichtet somit das bevorzugt metallische Innengewinde 26 nach innen hin ab, so dass dieser Gewindebereich vor Korrosion geschützt ist. Weiterhin ist im Ausführungsbeispiel am verbindungsleitungsseitigen Ende des Innengewindes 26 des Verbindungsstutzens 18 ein zusätzlicher elastischer Profilring 30 eingelegt. Dieser dichtet das System nach außen hin ab.