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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer dekorativen Wand- und/oder Deckenverkleidung, umfassend die Schritte der Raffung mindestens eines Bereichs einer Leichtmetallfolie zu mindestens einer Erhebung und der Befestigung dieser gerafften Leichtmetallfolie an der zu dekorierenden Wand und/oder Decke.
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Die Verwendung von Leichtmetallfolien-Tapeten zur dekorativen Wand- und Deckenverkleidung ist bekannt. So wird in der
DE 512 482 A beschrieben, dass Leichtmetallfolienbahnen mittels eines wasserunlöslichen Klebstoffes auf eine Papierunterlage aufgeklebt werden und im Anschluss in Bahnenform wie gewöhnliche Tapete tapeziert werden können. Die
DE 1 925 215 U beschreibt ebenfalls eine Tapete aus Trägerbahnen, welche eine Dekorschicht aus Leichtmetallfolie sowie eine weitere geschlossene oder nicht geschlossene Farbstoffauflage aufweist.
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Diese Tapeten des Standes der Technik weisen auf Grund der Verwendung von Leichtmetallfolie, insbesondere Alufolie, lichtreflektierende Eigenschaften auf, wodurch im Allgemeinen ein positiver Gesamteindruck auf Grund der Helligkeit des Raumes erzielt wird. Hierbei ist es jedoch nachteilig, dass die glatte Folie meist zu einer gerichteten Reflexion des Lichtes führen kann. Dies bedeutet, dass in Räumen, welche mit den Tapeten des Standes der Technik ausgestattet sind, selbst ungerichtete Lichtquellen so reflektiert werden können, dass der Betrachter geblendet wird. Verstärkt wird dieser Effekt zusätzlich durch gerichtete Lichtquellen wie beispielsweise Scheinwerfer. Dies führt dazu, dass in entsprechend ausgestatteten Räumen das Fotographieren mittels Blitz nur mit hohem Aufwand möglich ist.
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Ein weiterer Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Tapeten liegt in der Vorfertigung der Tapetenbahnen. Für den Anwender ist es nur möglich, die verkäuflichen, bereits gestalteten Bahnen zu kaufen. Eine individuelle Gestaltung dieser Bahnen ist nicht möglich.
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Ausgehend vom Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung insbesondere die Aufgabe zu Grunde, mindestens einen, vorzugsweise alle der bekannten Nachteile des Standes der Technik zu beheben. Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung einer dekorativen Wand- und/oder Deckenverkleidung bereitzustellen, welche das Licht reflektiert, dabei aber kein Unwohlsein beim Betrachter durch Blendung hervorruft. Ebenso soll durch dieses Verfahren eine Wand- und/oder Deckenverkleidung zugänglich gemacht werden, welche insbesondere das Fotographieren mit Blitz ohne entsprechende Anpassung der Lichtverhältnisse in den mit ihr ausgestatteten Räumen ermöglicht. Bevorzugt soll diese durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltene Wand- und/oder Deckenverkleidung gleichzeitig einen für den Betrachter ästhetischen Effekt hervorrufen. Dabei soll es insbesondere möglich sein, die dekorative Wand- und/oder Deckenverkleidung individuell an den Raum und/oder auch die Wünsche des Rauminhabers ausgestalten zu können.
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Gelöst werden diese Aufgaben durch die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung einer dekorativen Wand- und/oder Deckenverkleidung, umfassend die Schritte:
- (1) Raffung mindestens eines Teilbereichs einer Leichtmetallfolie zu mindestens einer Erhebung; und
- (2) Befestigung mindestens einer der mindestens teilweise gerafften Leichtmetallfolie aus Verfahrensschritt (1) an der zu dekorierenden Wand und/oder Decke unter Verwendung eines Befestigungsmittels, wobei das Befestigungsmittel den im Verhältnis zur in Verfahrensschritt (1) erhaltenen Erhebung abgesenkten Teil des gerafften Leichtmetallfolienbereichs mit der Wand verbindet.
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Des Weiteren werden die genannten Aufgaben gelöst durch die Bereitstellung eines Kit-of-parts umfassend eine zur Raffung geeignete Leichtmetallfolie und ein Befestigungsmittel in räumlich getrennter Anordnung zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird somit eine Wand- und/oder Deckenverkleidung bereitgestellt, welche eine gleichmäßige Ausleuchtung eines mit ihr ausgestatteten Raumes insbesondere durch diffuses Licht ermöglicht. Es ist bekannt, dass diffuses Licht eine kontrast-, beziehungsweise schattenarme Ausleuchtung gewährleistet, welches insbesondere in der Fotographie zu positiven Effekten wie beispielsweise der Faltenreduzierung in Portraitbildern führt. Insbesondere ist es möglich, in entsprechend ausgestatteten Räumen auch gerichtete Lichtquellen zu verwenden, ohne dass ein Betrachter geblendet wird oder sich unwohl fühlt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit der einfachen und haltbaren Ausstattung eines Raumes und vereint dekorative Aspekte mit den Effekten des Vorliegens dauerhaften diffusen Lichts. Gleichzeitig ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine Gestaltung der Wände und/oder Decken von Räumen, welche deren Abmessungen individuell angepasst werden können. Zusätzlich können durch das erfindungsgemäße Verfahren individuelle Gestaltungen der Wände und/oder Decken vorgenommen werden.
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Verfahrensschritt (1)
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Im Verfahrensschritt (1) erfolgt die Raffung mindestens eines Teilbereichs einer Leichtmetallfolie zu mindestens einer Erhebung.
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Unter Raffung wird hierbei insbesondere eine Deformierung der Leichtmetallfolie zu einer dreidimensionalen Form, einer Erhebung, verstanden. Dabei ist eine Erhebung eine Deformation der Folie, welche höher ist als die Dicke der Leichtmetallfolie. Es kann nur ein Teilbereich der Folie entsprechend gerafft/deformiert werden. Der verbleibende Restbereich behält dabei seine ursprünglich glatte Form. Dies bedeutet, dass dieser Restbereich keine Erhebungen aufweist, die über die Dicke der Folie selbst hinausgehen. Vorzugsweise weist die Leichtmetallfolie eine Raffung in einem Teilbereich von mindestens 50%, besonders bevorzugt mindestens 75% und ganz besonders bevorzugt mindestens 80% der Leichtmetallfolie auf. Je größer der Teilbereich der Leichtmetallfolie ist, welcher gerafft wurde, desto größer ist der Effekt der Erzeugung diffusen Lichtes.
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Aus dekorativen Gründen kann es auch bevorzugt sein, dass gezielt bestimmte Teilbereiche der Leichtmetallfolie gerafft werden. Insbesondere können hier die äußeren Bereiche, die inneren Bereiche und auch sich in regelmäßigen Abständen wiederholende Teilbereiche der Leichtmetallfolie genannt werden.
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Besonders bevorzugt weist die mindestens eine Erhebung im Wesentlichen eine Form auf, welche ausgewählt werden kann aus der Gruppe, bestehend aus einer Kugel, einem Ring, einer Halbkugel, einem Ellipsoid, einem Rotationsellipsoid, einem Paraboloid, einem Rotationsparaboloid, einem Hyperboloid, einem Oloid, einem Polyeder, einem Tetraeder, einem Würfel, einem Quader, einem Oktaeder, einem Ikosaeder, einem Dodekaeder, einem Kuboktaeder, einem Rhombendodekaeder, einem Ikosidodekaeder, einem Rhombentriakontaeder, einem Deltaeder, einer Pyramide, einem Prisma, einem Antiprisma, einem Pyramidenstumpf, einem Torus, einem Zylinder, einem Kegel, einem Kegelstumpf, einer geodätischen Kuppel und überlappenden Aneinanderreihungen mindestens zwei der genannten gleichen oder verschiedenen Formen.
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Der Begriff „im Wesentlichen” wird im Sinne der Erfindung so verstanden, dass die spezielle Form deutlich erkennbar ist, jedoch leichte Abweichungen von der Idealform aufweist. Diese Abweichungen können insbesondere durch Eindellungen oder Knicke entstehen. Bevorzugt wird unter „im Wesentlichen” eine Übereinstimmung von bis zu 70%, besonders bevorzugt von bis zu 80%, ganz besonders bevorzugt von bis zu 90% mit der angegebenen Idealform verstanden.
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Ebenso wird unter einer überlappenden Aneinanderreihung mindestens zwei der genannten Formen insbesondere ein Gebilde verstanden, in welchem die zwei genannten speziellen Formen deutlich erkennbar sind, diese jedoch zu einem gewissen Teil ineinander übergehen.
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Insbesondere wird unter einer überlappenden Aneinanderreihung eine Überschneidung zweier Formen von bis zu 30%, bevorzugt bis zu 20%, besonders bevorzugt bis zu 10% des Volumens der jeweiligen Formen verstanden. Besonders bevorzugt weist die mindestens eine Erhebung im Wesentlichen eine Form auf, welche eine überlappende Aneinanderreihung von mehr als zwei der genannten Formen darstellt. Hierbei können gleiche oder verschiedene Formen aneinandergereiht sein. Sind mehr als drei Formen überlappend aneinandergereiht, so können auch Kombinationen von gleichen und unterschiedlichen Formen auftreten.
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Werden im Verfahrensschritt (1) mindestens zwei Erhöhungen ausgebildet, so können diese die gleiche oder unterschiedliche Höhe aufweisen. Unter der Höhe der Erhebung wird die Deformation der Leichtmetallfolie, welche nach Anbringung senkrecht zur Wand und/oder Decke steht, verstanden.
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Für die diffuse Lichtreflexion ist es bevorzugt, dass die Erhebungen zusätzliche Knicke und kleinere Erhebungen aufweisen. Allerdings sollten diese unter ästhetischen Gesichtspunkten nicht zu zahlreich sein.
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Die Leichtmetallfolie selbst kann eine Form aufweisen, welche ausgewählt wird aus der Gruppe, bestehend aus einem Kreis, einem Rechteck, einer Spirale, einem S-förmigen Muster, einer Ellipse, einem Dreieck, einem Quadrat, einem Parallelogramm, einer X-Form und einer Raute.
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In einer Ausführungsform ist die Leichtmetallfolie im Wesentlichen rechteckig. Bevorzugt weist sie dabei eine Breite von 10 cm bis 120 cm, besonders bevorzugt von 20 cm bis 80 cm, ganz besonders bevorzugt von 25 cm bis 55 cm auf. Ebenso weist sie bevorzugt eine Länge von 5 cm bis 2 m, besonders bevorzugt von 10 cm bis 1 m, ganz besonders bevorzugt von 15 cm bis 50 cm auf. Dabei weist sie bevorzugt eine Dicke von 0,001 bis 0,5 mm, besonders bevorzugt von 0,004 bis 0,02 mm, ganz besonders bevorzugt von 0,010 bis 0,15 mm auf. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass die Dicke der Leichtmetallfolie nicht 0,02 mm übersteigt, um die Erhebungen der Leichtmetallfolie einfach ausgestalten zu können und auch kleine Details der Formen darstellen zu können.
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In einer anderen Ausführungsform weist die Leichtmetallfolie bevorzugt eine Länge von 10 cm bis 100 m, besonders bevorzugt von 15 cm bis 50 m, ganz besonders bevorzugt von 20 cm bis 30 m auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden durch die Raffung mindestens zwei der zuvor parallelen Kanten der rechteckigen Leichtmetallfolie in einem Winkel von 0 bis 360°, bevorzugt 5 bis 360° zueinander verschoben und/oder zu im Wesentlichen nicht mehr linearen Kanten deformiert. Dies ermöglicht, dass unterschiedliche Muster aus der zuvor rechteckigen Leichtmetallfolie ausgestaltet werden können. Bevorzugt wird dabei durch die Verschiebung der zuvor parallelen Kanten der rechteckige Leichtmetallfolie im Wesentlichen mindestens ein Muster aus der Leichtmetallfolie geformt wird, welches ausgewählt wird aus der Gruppe, bestehend aus einem Kreis, einer Kugel, einer im Wesentlichen geraden Bahn, einer Spirale, einem S-förmigen Muster, einem X-förmigen Muster, einer Ellipse, einem Dreieck, einem Rechteck, einem Quadrat, einer Raute, einem Stern, einem Blumenmuster und beliebigen Mischungen dieser Muster. Es resultiert in dieser Ausführungsform somit eine ein Muster aufweisende Leichtmetallfolie mit mindestens einer Erhebung, wobei die Form der Erhebung unabhängig von dem Muster der Leichtmetallfolie ist.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Leichtmetallfolie auch um die eigene Achse um mindestens 180° gedreht werden, so dass teilweise die Vorderseite, teilweise die Rückseite der Leichtmetallfolie in der späteren Wand- und/oder Deckenverkleidung sichtbar ist.
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Die Leichtmetallfolie besteht bevorzugt aus Aluminium und bei Folien üblichen Legierungszusätzen. Es ist bekannt, dass bei der Herstellung von Aluminiumfolie, gerade wenn sie sehr dünn ausgewalzt wird, die Folienbahnen aus Gründen der Effizienz gedoppelt, also aufeinander gelegt werden. Dadurch werden nur die äußeren Seiten von den Walzen poliert. Die aufeinander liegenden Seiten kommen nicht mit den Walzen in Berührung und bleiben matt. Besonders bevorzugt wird im erfindungsgemäßen Verfahren die polierte Seite zum Rauminneren gerichtet. Aus dekorativen Gründen kann es aber auch möglich sein, eine Kombination der matten und der polierten Seite an die Wand und/oder die Decke aufzubringen.
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In einer Ausführungsform kann auf mindestens einen Teilbereich der Rückseite der Leichtmetallfolie und/oder höchstens einen Teilbereich der Vorderseite der Leichtmetallfolie zusätzlich noch mindestens eine weitere dekorative Schicht angebracht werden. Hierbei wird unter Rückseite der Leichtmetallfolie die zur zu dekorierenden Wand und/oder Decke zugewandte Seite verstanden. Eine solche dekorative Schicht wirkt insbesondere verstärkend für die Leichtmetallfolie. Gleichzeitig kann sie jedoch noch einen zusätzlichen dekorativen Effekt aufweisen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn diese zusätzliche dekorative Schicht mindestens eine Farbe aufweist.
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Die dekorative Schicht wird bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus gegebenenfalls durchsichtiger Kunststofffolie, Papier, Pappe, Stoff, Filz, Pelz, Leder und Tüll. Dabei ist insbesondere Tüll bevorzugt, da Tüll selbst eine Steifigkeit aufweist, welches die Leichtmetallfolie verstärkt, gleichzeitig aus Tüll jedoch auch Raffungen vorgenommen werden können, so dass die zusätzliche dekorative Schicht unabhängig von der Leichtmetallfolie gerafft werden kann.
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Wird mindestens ein Teilbereich der Rückseite oder höchstens ein Teilbereich der Vorderseite der Leichtmetallfolie zusätzlich mit einer dekorativen Schicht ausgestattet, so kann dies vor der Raffung der Leichtmetallfolie oder nach der Raffung stattfinden. Bevorzugt findet die Befestigung der zusätzlichen dekorativen Schicht vor der Raffung statt. In einer Ausführungsform wird die gesamte Rückseite der Leichtmetallfolie mit einer weiteren dekorativen Schicht ausgestattet werden.
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Bevorzugt wird die Leichtmetallfolie mit der dekorativen Schicht auf der Vorder- und/oder Rückseite durch ein Befestigungsmittel verbunden. Diese Verbindung kann punktuell oder flächig sein. Bevorzugt wird das Befestigungsmittel ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Klebemassen und Klebebändern. Besonders bevorzugt handelt es sich hierbei um Sprühkleber. Ganz besonders bevorzugt umfasst dieser Sprühkleber Polychloropren oder Polyacrylate.
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Wird die zusätzliche dekorative Schicht vor der Raffung der Leichtmetallfolie in Verfahrensschritt (1) aufgebracht, so wird die zusätzliche dekorative Schicht bevorzugt mit der Leichtmetallfolie gerafft. Besonders bevorzugt weist die zusätzliche dekorative Schicht nach Beendigung des Verfahrensschrittes (1) die gleiche Raffung auf wie die mindestens teilweise geraffte Leichtmetallfolie. Weist die dekorative Schicht selbst ausreichende Steifigkeit auf, wie beispielsweise Tüll, so kann die Raffung der zusätzlichen dekorativen Schicht unterschiedlich sein von der mindestens teilweise gerafften Leichtmetallfolie. Die Befestigung an der Leichtmetallfolie ist in diesem Fall punktuell. Dabei weist die zusätzliche dekorative Schicht bevorzugt mindestens eine Erhebung auf. Ganz besonders bevorzugt weist die mindestens eine Erhebung eine der bereits oben genannten Formen auf.
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Wird die dekorative Schicht auf mindestens einen Teilbereich die Rückseite der Leichtmetallfolie aufgebracht, so ist es bevorzugt, dass sie mindestens über eine Kante der Leichtmetallfolie hinaussteht. Die dekorative Schicht kann größer, das heißt breiter und/oder länger sein als die Leichtmetallfolie. Dies ist insbesondere bevorzugt, wenn die dekorative Schicht die gesamte Rückseite der Leichtmetallfolie bedeckt. Bedingt durch die Größe kann die dekorative Schicht somit in diesem Fall über mehr als eine Leichtmetallfolienkanten hinausstehen.
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Wird die dekorative Schicht auf höchstens einen Teilbereich der Vorderseite aufgebracht, so sollte der Teilbereich so bemessen sein, dass die Reflektion der Wand- und/oder Deckenverkleidung durch die Leichtmetallfolie im Wesentlichen nicht reduziert wird. Durch das Aufbringen der zusätzlichen dekorativen Schicht auf der Vorderseite der Leichtmetallfolie werden somit bevorzugt optische Akzente gesetzt, welche im Wesentlichen keinen Auswirkungen auf die Reflexion der Wand- und/oder Deckenverkleidung ausüben. Es kann jedoch auch eine zusätzliche dekorative Schicht verwendet werden, welche selbst reflektierende Eigenschaften aufweist. In diesem Fall kann der Teilbereich der Vorderseite der Leichtmetallfolie, welcher mit der dekorativen Schicht ausgestattet ist, auch größer sein, solange die Reflektionseigenschaften der resultierenden Wand- und/oder Deckenverkleidung im Wesentlichen nicht reduziert werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weist die Leichtmetallfolie auf höchstens einem Teilbereich der Vorderseite der Leichtmetallfolie eine zusätzliche Farbschicht auf. Diese Farbschicht dient nicht, wie die optionale dekorative Schicht, zur Verstärkung der Leichtmetallfolie, sondern insbesondere der optischen Gestaltung. Bei der Farbschicht handelt es sich bevorzugt um einen Lack.
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Durch die Farbschicht können unterschiedliche Muster auf die Leichtmetallfolie aufgebracht werden. Jedoch sollte der Teilbereich der Leichtmetallfolie, welcher eine Farbschicht aufweist so bemessen sein, dass die Reflektion der Wand- und/oder Deckenverkleidung durch die Leichtmetallfolie im Wesentlichen nicht reduziert wird. Es kann jedoch auch eine zusätzliche Farbschicht verwendet werden, welche selbst reflektierende Eigenschaften aufweist. In diesem Fall kann der Teilbereich der Vorderseite der Leichtmetallfolie, welcher mit der dekorativen Schicht ausgestattet ist, auch größer sein, solange die Reflektionseigenschaften der resultierenden Wand- und/oder Deckenverkleidung im Wesentlichen nicht reduziert werden.
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Die Farbschicht kann vor oder nach der Raffung der Leichtmetallfolie aufgetragen werden. Dabei erfolgt die Auftragung der Farbschicht vorzugsweise durch gängige Methoden wie Applikation durch einen Pinsel oder durch Sprühen. Erfolgt die Auftragung der Farbschicht nach der Raffung, so empfiehlt es sich insbesondere, Sprühfarbe zur Auftragung der Farbschicht zu verwenden, da somit eine zusätzliche Deformation der mindestens teilweise gerafften Leichtmetallfolie verhindert werden kann.
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In einer Ausführungsform weist die Leichtmetallfolie sowohl eine zusätzliche dekorative Schicht als auch eine Farbschicht auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die die Leichtmetallfolie auf höchstens einem Teilbereich der Vorderseite der Leichtmetallfolie mindestens eine Feder auf. Dieses dient der optischen Gestaltung der Leichtmetallfolie. Die mindestens eine Feder kann bevorzugt durch ein Befestigungsmittel mit der Leichtmetallfolie verbunden werden. Bevorzugt wird das Befestigungsmittel ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Tackernadeln, Nägeln, Schrauben, Klebemassen und Klebebändern. Weist die Leichtmetallfolie mehr als eine Feder auf, so können durch die mindestens zwei Federn unterschiedliche Muster gestaltet werden.
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Verfahrensschritt (2)
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Im Verfahrensschritt (2) erfolgt eine Befestigung mindestens einer der mindestens teilweise gerafften Leichtmetallfolie aus Verfahrensschritt (1) an der zu dekorierenden Wand und/oder Decke unter Verwendung eines Befestigungsmittels, wobei das Befestigungsmittel den im Verhältnis zur in Verfahrensschritt (1) erhaltenen Erhebung abgesenkten Teil des gerafften Leichtmetallfolienbereichs mit der Wand verbindet. Damit wird also die geraffte Leichtmetallfolie über den Bereich an der Wand befestigt, welcher keine Erhebung aufweist.
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Weist die Leichtmetallfolie aus Verfahrensschritt (1) zusätzlich mindestens eine dekorative Schicht auf der Rückseite der Leichtmetallfolie auf, so ist es auch möglich, dass die geraffte Leichtmetallfolie über die dekorative Schicht an der Wand und/oder Decke befestigt wird. Ist nur ein Teilbereich der Rückseite der Leichtmetallfolie mit einer dekorativen Schicht ausgestattet, so kann die Befestigung an der Wand und/oder Decke sowohl über die Leichtmetallfolie, über die dekorative Schicht als auch über beide erfolgen.
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Die Befestigung kann so erfolgen, dass die Leichtmetallfolie mit der Wand und/oder Decke dauerhaft verbunden wird. Bevorzugt kann das Befestigungsmittel ausgewählt werden aus der Gruppe, bestehend aus Tackernadeln, Nägeln, Schrauben, Klebemassen und Klebebändern. Dabei kann die Befestigung über mindestens einen, bevorzugt mehreren Befestigungspunkten pro Leichtmetallfolie und/oder dekorativer Schicht erfolgen.
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In einer Ausführungsform wird als Befestigungsmaterial ein Klebeband verwendet. Unter Klebeband wird ein Band umfassend ein Trägermaterial und zwei Klebeschichten oder ein Klebeband ohne Trägermaterial, so genanntes Transferklebeband, verstanden. Es hat sich herausgestellt, dass die Verwendung von Klebebändern im Verfahrensschritt (2) besonders vorteilhaft ist. Zum einen führt die Verwendung von Klebebändern zu keiner Beschädigung der Leichtmetallfolie, wie dies beispielsweise bei Nägeln, Schrauben und Tackernadeln der Fall ist. Zum anderen erfolgt keine zusätzliche, unerwünschte Deformation durch zusätzliches Verdampfen von Lösungsmitteln oder Wasser in gängigen Klebemassen oder durch die erhöhte Temperatur bei der Verwendung von Heißklebemassen. Außerdem ist besonders vorteilhaft, dass die Klebebänder sofortige Klebeeigenschaften ausüben und keine Wartezeit bis zum Eintritt der Klebewirkung benötigt wird. Dies hat insbesondere zur Folge, dass keine zusätzliche Kraftausübung auf die Leichtmetallfolie beispielsweise während des Verdampfens des Lösungsmittels oder des Aushärtens der Klebemasse oder der Abkühlung der Klebemasse erforderlich ist. Diese zusätzliche Kraftausübung kann zu einer weiteren, unerwünschten Deformation der Leichtmetallfolie führen.
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Durch das Aufbringen einer zusätzlichen dekorativen Schicht auf mindestens einen Teilbereich der Rückseite der Leichtmetallfolie oder höchstens einen Teilbereich der Vorderseite der Leichtmetallfolie kann eine Verstärkung der Leichtmetallfolie auftreten, die es ermöglicht, dass als Befestigungsmittel auch bevorzugt Nägel, Schrauben oder Tackernadeln verwendet werden können. Durch die zusätzliche dekorative Schicht wird damit die Beschädigung der Leichtmetallfolie durch die genannten Befestigungsmittel reduziert.
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Vorzugsweise weist das Klebeband eine (bei einem Transferklebeband) oder zwei (bei einem Klebeband mit Trägermaterial) Klebeschicht(en) auf, welche aus einem Material besteht, welches ausgewählt wird aus der Gruppe, bestehend aus Synthesekautschuk, Naturkautschuk, Polysiloxan und gegebenenfalls modifiziertes Polyacrylat. Besonders bevorzugt weist das Klebeband eine oder zwei Klebeschichten aus Naturkautschuk auf.
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Handelt es sich bei dem Klebeband um ein Klebeband mit Trägermaterial, so wird das Trägermaterial bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus einem Vlies, einer Kunststofffolie, einem Gewebe, einem Kunststoffschaum und Papier. Dabei kann das Vlies insbesondere Polyester umfassen. Die Kunststofffolie kann insbesondere ausgewählt werden aus der Gruppe, bestehend aus einer Polypropylenfolie, einer biaxial gereckten Polypropylenfolie (BOPP-Folie), einer Polyethylenterephthalatfolie, einer Polyvinylchloridfolie, einer Polyethersulfonfolie, Tyvek® (eingetragene Marke der DuPont) und einer Polyimidfolie. Das Gewebe umfasst vorzugsweise Baumwolle. Bei dem Kunststoffschaum handelt es sich vorzugsweise um Polyethylenschaum oder Polyurethanschaum. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Trägermaterial um eine Polyvinylchloridfolie.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das Klebeband zunächst an die zu dekorierende Wand und/oder Decke angebracht und anschließend die Leichtmetallfolie an diesem befestigt. Es ist aber auch möglich, das Klebeband zunächst an der Leichtmetallfolie anzubringen und erst im Anschluss an der Wand und/oder der Decke.
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Der Verfahrensschritt (2) des erfindungsgemäßen Verfahrens erlaubt es insbesondere, dass durch das Anbringen von mindestens zwei der mindestens teilweise gerafften Leichtmetallfolie aus Verfahrensschritt (1) an der zu dekorierenden Wand und/oder Decke mindestens ein Muster geformt wird, welches ausgewählt wird aus der Gruppe, bestehend aus einem Kreis, einer Kugel, einer im Wesentlichen geraden Bahn, einer Spirale, einem S-förmigen Muster, einem X-förmigen Muster, einer Ellipse, einem Dreieck, einem Rechteck, einem Quadrat, einer Raute, einem Stern, einem Blumenmuster und beliebigen Mischungen dieser Muster.
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Dabei kann das mindestens eine geformte Muster an der Wand und/oder Decke in regelmäßigen Abständen wiederholt angebracht werden. Es sind aber auch Kombinationen der genannten Muster an einer Wand und/oder einer Decke möglich.
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Besonders bevorzugt werden die zu erzielenden Muster zunächst im Verfahrensschritt (1) durch entsprechende Ausgestaltung der Leichtmetallfolie ausgebildet und erst im Anschluss auf die Wand und/oder Decke aufgebracht. Auf diese Weise erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine vorherige, individuelle Ausgestaltung der zu erzielenden Muster. Dadurch können auch durch Zusammensetzen der einzelenen Leichtmetallfolienstücke insbesondere individuelle Logos oder Schriftzüge ausgestaltet werden.
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Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die mindestens teilweise geraffte Leichtmetallfolie die gesamte zu dekorierende Fläche der Wand und/oder Decke bedeckt. Vorzugsweise bedeutet dies, dass die ursprüngliche Wand- und/oder Deckenbeschichtung nicht mehr zu sehen ist. Durch das Aneinandersetzen mehrerer kleinerer Leichtmetallfolienstücke können jedoch auch Zwischenräume entstehen, an denen die Leichtmetallfolie nicht an der Wand und/oder der Decke befestigt ist. Dies ist insbesondere an den Kanten der Leichtmetallfolienstücke der Fall. Auf Grund der Starrheit der Folie kann die ursprüngliche Wand- und/oder Deckenbeschichtung jedoch dennoch von der Folie überdeckt sein.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kit-of-parts bereitgestellt, welches eine zur Raffung geeignete Leichtmetallfolie und ein Befestigungsmittel in räumlich getrennter Anordnung zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren umfasst.
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Besonders bevorzugt handelt es sich dabei um ein Kit-of-parts, umfassend Folie aus Aluminium und bei Folien üblichen Legierungszusätzen und ein Klebeband in räumlich getrennter Anordnung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 512482 A [0002]
- DE 1925215 U [0002]