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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spinnstelle zur Herstellung eines Garns aus einem Faserverband, wobei die Spinnstelle eine Wirbelkammer mit einer Einlauföffnung für den Faserverband aufweist, wobei die Spinnstelle in die Wirbelkammer gerichtete Spinndüsen aufweist, die im Bereich einer die Wirbelkammer umgebenden Wandung in die Wirbelkammer münden und über die Luft in einer vorgegebenen Drehrichtung in die Wirbelkammer einbringbar ist, um dem Faserverband eine Drehung in der genannten Drehrichtung zu erteilen.
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Gattungsgemäße Spinnstellen sind beispielsweise bei Luftspinnmaschinen bekannt (siehe beispielsweise
EP 1 288 354 A2 oder
EP 1 072 702 A2 ), und finden Verwendung bei der Herstellung eines Garns aus einem länglichen Faserverband. Die äußeren Fasern des Faserverbands werden hierbei mit Hilfe einer durch die Spinndüsen innerhalb der Wirbelkammer erzeugten Wirbelluftströmung im Bereich der genannten Einlassmündung des Garnbildungselements um die innenliegenden Kernfasern gewunden. Im Ergebnis entsteht ein Garn mit einer echten Drehung, welches schließlich über den Abzugskanal aus der Wirbelkammer abgeführt und z. B. auf eine Spule aufgewickelt werden kann.
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Generell ist im Sinne der Erfindung unter dem Begriff Garn also ein Faserverband zu verstehen, bei dem zumindest ein Teil der Fasern um einen innenliegenden Kern gewunden sind. Umfasst ist somit z. B. ein Garn im herkömmlichen Sinne, das beispielsweise mit Hilfe einer Webmaschine zu einem Stoff verarbeitet werden kann. Ebenso betrifft die Erfindung Luftspinnmaschinen, mit deren Hilfe so genanntes Vorgarn (andere Bezeichnung: Lunte) hergestellt werden kann. Diese Art Garn zeichnet sich dadurch aus, dass sie trotz einer gewissen Festigkeit, die ausreicht, um das Garn zu einer nachfolgenden Textilmaschine zu transportieren, noch immer verzugsfähig ist. Das Vorgarn kann also mit Hilfe einer Verzugseinrichtung, z. B. dem Streckwerk, einer das Vorgarn verarbeitenden Textilmaschine, beispielsweise einer Ringspinnmaschine, verzogen werden, bevor es endgültig versponnen wird.
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Unabhängig von der Festigkeit des Garns ist es jedoch stets wünschenswert, dass die Spinndüsen eine definierte und vorhersagbare Luftströmung in der Wirbelkammer erzeugen, da sich die Luftströmung direkt auf die Qualität des Garns auswirkt. Aufgrund von Fertigungstoleranzen ist es jedoch meist nicht auszuschließen, dass die Längsachsen der Spinndüsen mehr oder weniger parallel zu ihrer Solllage versetzt verlaufen (z. B. weil der Bohrer bei der Herstellung der Spinndüsen aus seiner vorgegebenen Bahn ausbricht). Da die Spinndüsen stets tangential in die Wirbelkammer eintreten sollen, hat eine Verschiebung der Spinndüsen parallel zu ihrer Solllage zwangsläufig auch eine Veränderung des Strömungsfeldes der eingebrachten Luft zur Folge, da die Spinndüsen in diesem Fall nicht mehr unter dem gewünschten Winkel in die Wirbelkammerwandung übergehen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Spinnstelle vorzuschlagen, bei der Fertigungstoleranzen der Spinndüsen einen möglichst geringen Einfluss auf das Strömungsfeld der in die Wirbelkammer eingebrachten Luft haben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Spinnstelle mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Erfindungsgemäß zeichnet sich die Spinnstelle dadurch aus, dass die Wandung der Wirbelkammer einen Grundabschnitt mit einer konkaven Innenkontur sowie eine Mehrzahl von Ausbuchtungen umfasst, wobei die Spinndüsen im Bereich der Ausbuchtungen in die Wirbelkammer münden. Es ist also – wie auch bei bekannten Spinnstellen – eine konkave Grundfläche vorhanden (im Folgenden bezeichnet als Grundabschnitt), die beispielsweise die Form eines Zylinders oder Kegelstumpfes haben kann. Dieser Grundabschnitt umgibt beispielsweise im Falle einer Luftspinnmaschine ein Garnbildungselement zumindest teilweise und sorgt dafür, dass die über die Spinndüsen (die beispielsweise durch Bohrungen innerhalb der Wandungen gebildet sein können) eingebrachte Luft auf einer Spiralbahn um das mittige Garnbildungselement strömt und dabei die gewünschte Faserdrehung erzeugt. Mit anderen Worten kann es also vorteilhaft sein, wenn die Spinnstelle ein sich zumindest teilweise in die Wirbelkammer erstreckendes Garnbildungselement mit einer Einlassmündung besitzt, in deren Bereich dem Faserverband die gewünschte Drehung erteilbar ist. Das Garnbildungselement weist hierbei vorzugsweise einen an die Einlassmündung angrenzenden Abzugskanal auf, über den das Garn aus der Wirbelkammer abziehbar ist.
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In diesem Zusammenhang sei rein vorsorglich darauf hingewiesen, dass sowohl reine Luftspinnmaschinen als auch so genannte Spinn-Strick-Maschinen mit einer erfindungsgemäßen Spinnstelle ausgerüstet werden können. Derartige Textilmaschinen dienen der Herstellung einer Maschenware aus einem an der Maschine selbst erzeugten Garn. Hierfür wird ein mit Hilfe eines Streckwerks vergleichmäßigter Faserverband vor dem Strickvorgang einer Wirbelluftströmung ausgesetzt, die dem Faserverband eine entsprechende Drehung verleiht, um ihn bis in den Bereich der Strickeinheit transportieren und dort verstricken zu können.
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Im Gegensatz zu bekannten Spinnstellen münden die Spinndüsen der erfindungsgemäßen Spinnstelle nun nicht im Bereich des konkaven Grundabschnitts in die Wirbelkammer. Vielmehr sind separate Ausbuchtungen vorgesehen, welche den Grundabschnitt unterbrechen und über die die Spinndüsen in die Wirbelkammer münden. Der Vorteil liegt nun darin, dass die Abschnitte der Ausbuchtungen, welche die Spinndüsen in ihrem Mündungsbereich umgeben, unabhängig von der Gestalt, insbesondere der Krümmung, des konkaven Grundabschnitts der Wandung gestaltet werden können.
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Die erfindungsgemäße Spinnstelle besitzt somit frei zu gestaltende Flächenabschnitte, die im Gegensatz zum Grundabschnitt nicht zwangsläufig konkav gekrümmt sein müssen. Vielmehr kann der jeweilige Bereich um den Ausgang der Spinndüsen, wie im Folgenden noch ausführlicher beschrieben, z. B. als ebener Flächenabschnitt, ausgebildet werden, der wiederum in den konkaven Grundabschnitt übergehen kann, um so einen durchgängigen Innenbereich der Wandung zu bilden.
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Äußert vorteilhaft ist es hierbei, wenn die Spinndüsen in einem senkrecht zu einer Mittelachse der Wirbelkammer verlaufenden Querschnitt in einem Winkel α in die Wirbelkammer münden, dessen Betrag zwischen 70° und 110°, bevorzugt zwischen 80° und 100°, besonders bevorzugt zwischen 85° und 95°, liegt. Ein fertigungsbedingter seitlicher Versatz der Spinndüse wirkt sich in diesem Fall nur geringfügig auf das Strömungsfeld der eingebrachten Luft aus. Zudem hat es sich als Vorteil erwiesen, wenn die Spinndüsen nicht unmittelbar in den konkaven Grundabschnitt der Wandung übergehen. Vielmehr ist es vorteilhaft, wenn sich zumindest in dem genannten Querschnitt ein- oder beidseitig des jeweiligen Spinndüsenausgangs (d. h. im Bereich der Öffnung der Wandung, über die die Luft aus der Spinndüse in die Wirbelkammer eintritt) ein ebener Abschnitt anschließt, der schließlich in den Grundabschnitt übergeht. Schließt der ebene Abschnitt in dem senkrecht zur Mittelachse verlaufenden Querschnitt schließlich mit der Längsachse der Spinndüse den genannten Winkel α ein, so wirkt sich ein fertigungsbedingter Versatz der Längsachse der Spinndüse in einem gewissen Rahmen kaum oder gar nicht auf das Strömungsfeld dieser Spinndüse aus.
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Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn die einzelnen Spinndüsen jeweils in einem parallel zu einer Mittelachse der Wirbelkammer verlaufenden Längsschnitt in einem Winkel β in die Wirbelkammer münden, dessen Betrag zwischen 70° und 110°, bevorzugt zwischen 80° und 100°, besonders bevorzugt zwischen 85° und 95°, liegt. Dies stellt schließlich sicher, dass auch eine Abweichung der Spinndüsenlängsachse in Längsrichtung der Wirbelkammer (d. h. in Richtung ihrer Mittelachse) keinen signifikanten Einfluss auf das erzeugte Luftströmungsfeld hat. Auch hier kann es von Vorteil sein, wenn sich in der genannten Längsrichtung ein ebener Bereich an den Mündungsbereich der jeweiligen Spinndüse anschließt, der wiederum in den konkaven Grundabschnitt übergeht.
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Insbesondere bringt es also Vorteile mit sich, wenn jede Ausbuchtung einen ebenen Mündungsbereich aufweist, über den jeweils eine Spinndüse in die Wirbelkammer mündet. In diesem Zusammenhang kann es zusätzlich von Vorteil sein, wenn der Mündungsbereich mit einer Längsachse der jeweiligen Spinndüse einen Winkel δ einschließt, der einen Betrag zwischen 70° und 110°, vorzugsweise zwischen 80° und 100°, weiter vorzugsweise zwischen 85° und 95°, aufweist. Mit anderen Worten ist es von Vorteil, wenn die Ausgangsöffnungen der jeweiligen Spinndüsen allseitig von einem ebenen Flächenabschnitt umgeben sind. Während die Spinndüsen bei bekannten Spinnstellen unmittelbar in einen konkaven Bereich der Wirbelkammerwandung übergehen, kann die Spinndüse gemäß vorliegender Erfindung also von einem Abschnitt umgeben sein, der keine Wölbung aufweist. Insbesondere bei Einhaltung des obigen Winkels ermöglicht dies schließlich, dass sich ein Versatz der Spinndüsenlängsachse parallel zu ihrer Solllage nur minimal auf das Strömungsfeld der in die Wirbelkammer eintretenden Luft auswirkt, da der Eintritt stets im Winkel δ erfolgt.
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Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn pro Spinndüse jeweils eine separate Ausbuchtung vorhanden ist. Alternativ ist es selbstverständlich auch möglich, mehrere Spinndüsen in eine gemeinsame Ausbuchtung münden zu lassen. Separate Ausbuchtungen haben jedoch den Vorteil, dass ihre Ausmessungen möglichst gering sein können, so dass die Hauptablenkung der Wirbelluft durch den konkaven Grundabschnitt der Wandung erfolgen kann.
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Besondere Vorteile bringt es mit sich, wenn sich die Ausbuchtungen bezüglich einer Mittelachse der Wirbelkammer zumindest teilweise in radialer Richtung erstrecken. Während die Ausbuchtungen zwar auch im Bereich einer an die Einlauföffnung der Wirbelkammer angrenzenden Stirnwandung platziert werden können, hat eine (zumindest teilweise) radiale Erstreckung den Vorteil, dass die Ausbuchtungen in Umfangsrichtung der Wandung zwischen Ausläufern des konkaven Grundabschnitts angeordnet werden können. Die Luft tritt in diesem Fall über den jeweiligen Mündungsbereich der einzelnen Spinndüsen im Bereich der Ausbuchtungen in die Wirbelkammer ein und wird im Anschluss daran von dem konkaven Grundabschnitt in ihre Spiralbahn gelenkt.
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Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn der Grundabschnitt der Wandung unmittelbar in die einzelnen Ausbuchtungen übergeht. Die Ausbuchtungen weisen also Mündungsbereiche auf, welche vorzugsweise einen ebenen Flächenabschnitt bilden, und gehen möglichst ohne zusätzliche Zwischenabschnitte in den konkaven Grundabschnitt über. Die Übergänge können dabei fließend (d. h. nahtlos) oder aber auch stufenförmig sein.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Ausbuchtungen in der genannten Drehrichtung (d. h. der Strömungsrichtung der Luft innerhalb der Wirbelkammer) zueinander beabstandet angeordnet sind, wobei sich zwischen jeweils zwei benachbarte Ausbuchtungen ein Teil des Grundabschnitts der Wandung erstreckt. Die Ausbuchtungen können hierbei entweder allseitig in den Grundabschnitt übergehen. Denkbar ist jedoch auch, dass jeweils ein bestimmter Abschnitt der Ausbuchtungen in eine Stirnwandung der Wirbelkammer übergeht, so dass die Ausbuchtungen an unterschiedliche Flächenabschnitte der Wandung der Wirbelkammer angrenzen.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Ausbuchtungen als, vorzugsweise nut- oder rillenförmige, Vertiefungen der Wandung ausgebildet sind. Die Vertiefungen können beispielsweise in die Wandung eingefräst sein und sich parallel zur Mittelachse der Wirbelkammer erstrecken. Die Vertiefungen können zudem kantige Übergänge zum konkaven Grundabschnitt oder auch fließende Übergänge aufweisen, um die Luftströmung zu optimieren. Mit anderen Worten ist es also denkbar, dass der konkave Grundabschnitt der Form eines Zylinder- oder Kegelstumpfmantels folgt und lediglich im Bereich der Vertiefungen von der genannten Form abweicht.
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Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn die Vertiefungen jeweils wenigstens zwei die entsprechende Vertiefung begrenzende Flanken aufweisen. Die Vertiefungen weisen hierbei vorzugsweise einen V- oder U-förmigen Querschnitt auf, wobei sich die Längsachse der Vertiefung beispielsweise linear und parallel zur Mittelachse der Wirbelkammer erstreckt. Die Flanken weisen zudem vorzugsweise eine ebene Oberfläche auf, wobei die Spinndüsen z. B. jeweils im Bereich einer der mehreren Flanken einer jeden Vertiefung in die Wirbelkammer münden.
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Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Flanken in einem senkrecht zur Mittelachse der Wirbelkammer verlaufenden Querschnitt in unterschiedlichen Winkeln in den jeweils benachbarten Teil des Grundabschnitts der Wandung übergehen. Anders ausgedrückt ist es also von Vorteil, wenn die einzelnen Flanken in dem genannten Querschnitt eine unterschiedliche räumliche Ausdehnung aufweisen. Tritt nun die jeweilige Spinndüse über stets nur eine der Flanken in die Wirbelkammer ein, so kann diese so ausgerichtet werden, dass die Spinndüse (bezogen auf ihre Längsachse) in einem Winkel von möglichst 90° in die Wirbelkammer eintritt. Die restlichen Flanken gehen hingegen vorzugsweise möglichst flach in den benachbarten konkaven Grundabschnitt der Wandung über, um den auftretenden Reibungswiderstand zwischen Luft und der entsprechenden Flanke zu minimieren.
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Auch ist es von Vorteil, wenn die Vertiefung eine erste Flanke aufweist, über die eine Spinndüse in die Vertiefung und damit in die Wirbelkammer mündet, und dass die Vertiefung eine zweite Flanke aufweist, die der ersten Flanke in Drehrichtung nachgeordnet ist und über die die Vertiefung in den Grundabschnitt der Wandung übergeht. Hierbei ist es insbesondere von Vorteil, wenn die jeweilige Spinndüse über die erste Flanke senkrecht (oder alternativ: in einem Winkel zwischen 80° und 100°) in die Wirbelkammer mündet, während die zweite Flanke in einem senkrecht zur Mittelachse der Wirbelkammer verlaufenden Querschnitt möglichst parallel zur Spinndüsenlängsachse verlaufen sollte.
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Insbesondere ist es in diesem Zusammenhang vorteilhaft, wenn die jeweils erste Flanke einer jeden Vertiefung in einem senkrecht zu einer Mittelachse der Wirbelkammer verlaufenden Querschnitt in einem Winkel γ in den Grundabschnitt der Wandung übergeht, der einen Betrag von mehr als 180°, bevorzugt einen Betrag zwischen 190° und 250°, besonders bevorzugt einen Betrag zwischen 200° und 240°, aufweist. Die Wandung knickt also im Übergangsbereich zwischen Grundabschnitt und Vertiefung bezüglich der Mittelachse nach außen ab und bildet im Anschluss daran die genannte Vertiefung.
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Vorteilhaft ist es zudem, wenn die jeweils zweite Flanke einer jeden Vertiefung in einem senkrecht zu einer Mittelachse der Wirbelkammer verlaufenden Querschnitt in einem Winkel φ in den Grundabschnitt der Wandung übergeht, der einen Betrag zwischen 160° und 200°, vorzugsweise zwischen 170° und 190°, besitzt. Die zweite Flanke bildet so mit einen möglichst sanften Übergang zwischen Vertiefung und konkavem Grundabschnitt der Wandung, so dass die von der Spinndüse eingebrachte Luft möglichst wenig abgelenkt wird, bevor sie auf den Grundabschnitt trifft.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann es ebenso vorteilhaft sein, wenn sich die Ausbuchtungen ausgehend von dem Grundabschnitt der Wandung in Form von Erhebungen in die Wirbelkammer erstrecken. Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Vertiefungen handelt es sich in diesem Fall um Ausbuchtungen, die sich ausgehend von dem konkaven Grundabschnitt der Wandung in Richtung der Mittelachse der Wirbelkammer erstrecken. Auch hier ist es von Vorteil, wenn pro Spinndüse eine Erhebung vorhanden ist, über die die Spinndüse in die Wirbelkammer mündet. Ebenso ist es besonders vorteilhaft, wenn die Erhebungen jeweils einen die Luftaustrittsöffnung der Spinndüse umgebenden Mündungsbereich aufweisen, der vorzugsweise eben ausgebildet ist und mit der Längsachse der jeweiligen Spinndüse einen Winkel zwischen 80° und 100° einschließt.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Ausbuchtungen selbstverständlich nicht alle identisch ausgebildet sein müssen. So ist es beispielsweise denkbar, dass ein Teil der Ausbuchtungen als Vertiefung und ein anderer Teil der Ausbuchtungen als Erhebung vorliegt. Erhebungen und Vertiefungen können sich beispielsweise abwechseln.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Erhebungen jeweils die Form einer in der vorgegebenen Drehrichtung gegenüber dem Grundabschnitt der Wandung oder gegenüber einer die Wirbelkammer begrenzenden Stirnwandung ansteigenden Rampe aufweisen. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Rampen jeweils die Form einer dreiseitigen Pyramide aufweisen. Eine der Seiten bildet schließlich den Mündungsbereich der entsprechenden Spinndüse, wobei diese Seite über eine ihrer drei Kanten in die Stirnwandung der Wirbelkammer übergehen kann.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Erhebungen und die Spinndüsen derart ausgerichtet sind, dass die aus den Spinndüsen austretende Luft überwiegend auf den Grundabschnitt der Wandung trifft. Eine Beeinflussung des Luftstrahls durch eine benachbarte Ausbuchtung erfolgt in diesem Fall nicht. Vielmehr trifft nahezu die gesamte eingebrachte Luft (bzw. der Großteil davon) direkt auf den konkaven Grundabschnitt der Wandung und wird von diesem in seine Spiralbahn gelenkt.
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Alternativ kann es jedoch ebenso von Vorteil sein, wenn die Erhebungen und die Spinndüsen derart ausgerichtet sind, dass ein Großteil der von den Spinndüsen eingebrachten Luft zunächst von den Erhebungen abgelenkt wird und anschließend auf den Grundabschnitt der Wandung trifft. Die über eine Spinndüse eingebrachte Luft trifft also zunächst auf eine Leitfläche einer benachbarten Ausbuchtung und wird von dieser (beispielsweise um 10° bis 30°) umgelenkt. Im Anschluss daran trifft die Luft schließlich auf den konkaven Grundabschnitt der Wandung und erhält somit erst in einem zweiten Schritt ihre endgültige spiralförmige Strömungsrichtung.
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Vorteilhaft ist es, wenn sich die Erhebungen ausgehend von einer oder mehreren Vertiefung(en) der Wandung in die Wirbelkammer erstrecken. Diese Ausführungsform kombiniert die bisher beschriebenen Varianten der Ausbuchtungen. Die Erhebungen erstrecken sich in diesem Fall weniger stark in Richtung der Wirbelkammermitte, weisen jedoch dennoch in einer bevorzugten Version eine Abmessung auf, bei der es möglich ist, den Mündungsbereich der jeweiligen Spinndüse mit einer ebenen Fläche zu umgeben (die zudem mit der Spinndüsenlängsachse einen Winkel zwischen 80° und 100° einschließt).
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Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Ausbuchtungen, insbesondere, wenn es sich um Erhebungen handelt, durch Einsätze gebildet werden, die, insbesondere lösbar, mit der restlichen Wandung der Wirbelkammer verbunden sind. Die Einsätze können dabei hinsichtlich ihrer Abmessungen auf das jeweilige Fasermaterial des in die Wirbelkammer eingeführten Faserverbands abgestimmt werden und mit der restlichen Wandung der Wirbelkammer beispielsweise verklebt sein. Neben der Anpassung an das Fasermaterial ergibt sich eine vereinfachte Herstellbarkeit der erfindungsgemäßen Spinnstelle, da die Ausbuchtungen nicht innerhalb der Wirbelkammer erstellt werden müssen.
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Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Schnittansicht eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Spinnstelle einer Luftspinnmaschine,
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2 einen Teil einer Schnittansicht entlang der Schnittfläche A-A' in 1,
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3 die Ansicht gemäß 2 mit einer veränderten Spinndüse,
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4 eine der 2 entsprechende Ansicht einer erfindungsgemäßen Spinnstelle,
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5 eine teilweise geschnittene Perspektive der Wandung einer Wirbelkammer einer erfindungsgemäßen Spinnstelle,
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6 eine teilweise geschnittene Perspektive der Wandung einer Wirbelkammer einer weiteren erfindungsgemäßen Spinnstelle,
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7 eine teilweise geschnittene Perspektive der Wandung einer Wirbelkammer einer weiteren erfindungsgemäßen Spinnstelle,
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8 die Ansicht gemäß 7 mit geänderter Luftströmung,
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9 eine teilweise geschnittene Perspektive der Wandung einer Wirbelkammer einer weiteren erfindungsgemäßen Spinnstelle,
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10 einen teilweisen, parallel zur Mittelachse der Wirbelkammer verlaufenden Längsschnitt der Wirbelkammer gemäß 9, und
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11 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Spinn-Strick-Maschine mit einer erfindungsgemäßen Spinnstelle.
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1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Spinnstelle einer Luftspinnmaschine. Die Luftspinnmaschine umfasst in der Regel pro Spinnstelle ein nicht gezeigtes Streckwerk, das mit einem Faserverband 2, beispielsweise in Form eines doublierten Faserbands, beliefert wird. Ferner umfasst die Spinnstelle eine Wirbelkammer 3, die in Transportrichtung des Faserverbands 2 gesehen nach dem Streckwerk platziert ist und in der die eigentliche Garnherstellung erfolgt, bei der der Faserverband 2 bzw. mindestens der äußere Teil der Fasern des Faserverbands 2 nach Passieren einer Einlauföffnung 4 mit einer Drehung versehen wird (d. h. die äußeren Fasern des Faserverbands 2 werden ein Stück weit aus dem Faserverband 2 herausgezogen und um den verbleibenden Faserkern geschlungen). Die Drehung entsteht durch eine gezielte Luftströmung im Bereich eines vorzugsweise spindelförmigen Garnbildungselements 5, wobei die Luftströmung wiederum durch in die Wirbelkammer 3 mündende Spinndüsen 6 erzeugt wird.
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Die Spinndüsen 6 selbst werden beispielsweise über wenigstens eine Luftleitung 22 sowie einen zwischen der Luftleitung 22 und den Spinndüsen 6 angeordneten und vorzugsweise ringförmig ausgebildeten Luftversorgungskanal 20 mit Luft versorgt. Nach Umströmung des Garnbildungselements 5 verlässt die Luft die Wirbelkammer 3 schließlich z. B. über einen Luftabzugskanal 21 (der hierfür an eine Unterdruckquelle angeschlossen sein kann).
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Ferner kann die Spinnstelle eine durch ein Abzugswalzenpaar gebildete Abzugseinrichtung sowie eine dem Abzugswalzenpaar nachgeschaltete Spulvorrichtung zum Aufwickeln des Garns 1 aufweisen, wobei das Garn 1 über eine Einlassmündung 7 des Garnbildungselements 5 (in deren Bereich auch die Erteilung der Drehung und damit die eigentliche Garnherstellung erfolgt) und einen nachfolgenden Abzugskanal 9 aus der Spinnstelle abgezogen wird.
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Generell sei an dieser Stelle klargestellt, dass es sich bei dem hergestellten Garn 1 grundsätzlich um einen beliebigen Faserverbund handeln kann, der sich dadurch auszeichnet, dass ein außenliegender Teil der Fasern (so genannte Umwindefasern) um einen inneren, vorzugsweise ungedrehten Teil der Fasern, herumgeschlungen ist, um dem Garn 1 eine gewisse Festigkeit zu verleihen. Umfasst ist von der Erfindung also auch eine Luftspinnmaschine, mit deren Hilfe sich so genanntes Vorgarn herstellen lässt. Bei Vorgarn handelt es sich um ein Garn mit einem relativ geringen Anteil an Umwindefasern, bzw. um ein Garn, bei dem die Umwindefasern relativ locker um den inneren Kern geschlungen sind, so dass das Garn verzugsfähig bleibt. Dies ist dann entscheidend, wenn das hergestellte Garn an einer nachfolgenden Textilmaschine (beispielsweise einer Ringspinnmaschine) nochmals mit Hilfe eines Streckwerks verzogen werden soll bzw. muss, um entsprechend weiterverarbeitet werden zu können.
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2 zeigt nun einen Schnitt durch die Wandung 8 der Wirbelkammer 3 entlang der Schnittfläche A-A' in 1 (für die folgenden Erläuterungen unwesentliche Bauteile, wie beispielsweise das Garnbildungselement 5, sind aus Übersichtsgründen nicht dargestellt). Wie dieser Ansicht zu entnehmen ist, münden die Spinndüsen 6 (deren Anzahl in der Regel wenigstens drei beträgt) in der gezeigten Draufsicht tangential in die Wirbelkammer 3, um schließlich den zugeführten Faserverband 2 und auch das Garnbildungselement 5 in einer definierten Drehrichtung zu umströmen (die Luftströmung ist mit Hilfe von Pfeilen angedeutet).
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Während die Luftströmung bei exakt erstellten (z. B. gebohrten) Spinndüsen 6 in der gewünschten Richtung in die Wirbelkammer 3 einströmt, hat ein fertigungsbedingter Versatz einer Spinndüse 6 (z. B. weil ein Bohrer nicht exakt angesetzt wird oder beim Bohren verläuft), wie er im Fall der Spinndüse 6 rechts oben in 3 gezeigt ist, zwangläufig eine Veränderung der Luftströmung zur Folge. Dies hat jedoch nicht zuletzt auch einen negativen Einfluss auf die Qualität des erstellten Garns 1.
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Um diesem Nachteil zu begegnen, wird nun erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Wandung 8 der Wirbelkammer 3 neben einem Grundabschnitt 16 mit einer konkaven Innenkontur eine Mehrzahl von Ausbuchtungen 11 umfasst, wobei die Spinndüsen 6 im Bereich der Ausbuchtungen 11 in die Wirbelkammer 3 münden. Der konkave Grundabschnitt 16 entspricht hierbei dem Abschnitt der Wandung 8, der auch bei herkömmlichen Spinnstellen vorhanden ist und in der Regel eine zylindrische oder kegelstumpfförmige Form aufweist (vgl. auch 1 und 2).
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Der Vorteil der Ausbuchtung 11 liegt nun darin, dass der Winkel, unter dem die Spinndüsen 6 in die Wirbelkammer 3 eintreten, nicht mehr von der Krümmung des konkaven Abschnitts bzw. der Genauigkeit der Lage der Spinndüsen 6 abhängt. Vielmehr ist es nun möglich, die Ausbuchtungen 11 derart zu gestalten, dass sich gewisse Toleranzen bei der Fertigung der Spinndüsen 6 nicht mehr oder nur noch minimal auf die Luftströmung innerhalb der Wirbelkammer 3 auswirken.
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In einer möglichen Ausführungsform handelt es sich bei den Ausbuchtungen 11 um Vertiefungen 12, die den konkaven Grundabschnitt 16 der Wandung 8 unterbrechen (siehe 4 und 5, wobei in 5 aus Übersichtsgründen nur eine Vertiefung 12 gezeigt ist). Die Spinndüsen 6 können somit in einem senkrecht zu einer Mittelachse 10 der Wirbelkammer 3 verlaufenden Querschnitt senkrecht oder zumindest in einem Winkel α von nahezu 90° in die Wirbelkammer 3 eintreten (siehe 4). Bevorzugt wird ein Winkel α, dessen Betrag zwischen 70° und 110°, bevorzugt zwischen 80° und 100°, besonders bevorzugt zwischen 85° und 95° liegt.
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Würde nun eine der Spinndüsen 6 nicht exakt in die Wandung 8 eingebracht (beispielsweise gebohrt), so käme es zwar auch in diesem Fall zu einer Verschiebung der Längsachse 18 der resultierenden Spinndüse 6 parallel zu ihrer Solllage. Die von der Spinndüse 6 erzeugte Luftströmung würde sich jedoch nicht signifikant ändern, da sich der Mündungswinkel α trotz des Versatzes nicht verändern würde, solange die Spinndüse 6 im Bereich der gezeigten ersten Flanke 13a der Vertiefung 12 in die Wirbelkammer 3 mündet, die vorzugsweise zumindest im Mündungsbereich 17 der Spinndüse 6 eben ausgebildet ist.
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Wie des Weiteren aus 4 ersichtlich, ist es von Vorteil, wenn der Winkel γ, den die genannte erste Flanke 13a mit dem benachbarten Grundabschnitt 16 der Wandung 8 einschließt, größer als 180° ist (bevorzugt wird ein Betrag zwischen 190° und 250°, besonders bevorzugt zwischen 200° und 240°). Ein derartiger Winkel stellt letztendlich sicher, dass die Spinndüsen 6 in dem genannten Winkel α in die Wirbelkammer 3 münden können und dabei eine Luftströmung erzeugen, die der Strömung in herkömmlichen Wirbelkammern entspricht.
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Im bevorzugten Fall, in dem die Vertiefung 12 eine erste und eine zweite Flanke 13a, 13b aufweist (siehe z. B. 4 und 5), ist es ferner wünschenswert, wenn der Übergang zwischen der zweiten Flanke 13b und dem zwischen den Vertiefungen 12 liegenden konkaven Grundabschnitt 16 der Wandung 8 möglichst eben ausfällt. Die Luft kann in diesem Fall ungehindert in den konkaven Grundabschnitt 16 übergehen und von diesem umgelenkt werden, so dass letztendlich die gewünschte Wirbelströmung innerhalb der Wirbelkammer 3 entsteht. Mit anderen Worten sollte also der Betrag des entsprechenden Winkels φ (siehe 4) einen Betrag zwischen 160° und 200°, vorzugsweise zwischen 170° und 190°, einnehmen.
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Die Vertiefung 12 kann sich schließlich ausgehend vom Mündungsbereich 17 der jeweiligen Spinndüse 6 (d. h. von dem Bereich, der die Luftaustrittsöffnung der jeweiligen Spinndüse 6 direkt umgibt) beliebig weit in Richtung des Luftabzugskanals 21 erstrecken, um Luftverwirbelungen zu vermeiden (eine entsprechend längliche Ausgestaltung der Vertiefung 12 zeigt 5). Ebenso kann es sich bei der Vertiefung 12 jedoch auch um eine Vertiefung handeln, die lediglich den unmittelbaren Mündungsbereich 17 der jeweiligen Spinndüse 6 umgibt (6). Ferner muss die Vertiefung 12 nicht unmittelbar in die der Einlauföffnung 4 nachgeordnete Stirnwandung 19 übergehen, wie dies in den 5 und 6 gezeigt ist. Auch kann die Vertiefung 12 eine von der gezeigten Zwei-Flanken-Ausführung abweichende Formgebung aufweisen. Denkbar ist beispielsweise eine abgerundete Rillen- oder Nutform.
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Eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ausbuchtungen 11 ist den 7 und 8 zu entnehmen. Im Gegensatz zu der bisher beschriebenen Lösung wurden die Ausbuchtungen 11 hier in Form von Erhebungen 14 realisiert, die beispielsweise als Rampe 15 ausgebildet sein können. Auch in diesem Fall ermöglichen die den konkaven Grundabschnitt 16 unterbrechenden Ausbuchtungen 11 die Gestaltung eines besonders vorteilhaften Mündungsbereichs 17 der jeweiligen Spinndüsen 6. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn der Mündungsbereich 17 als ebene Fläche ausgebildet ist. Diese Fläche kann schließlich bezüglich der Längsachse 18 der jeweiligen Spinndüse 6 derart ausgerichtet werden, dass die Normale der Fläche parallel zur Längsachse 18 der Spinndüse 6 verläuft. In einer bevorzugten Ausführungsform würde die Spinndüse 6 also senkrecht in die Wirbelkammer 3 münden. Ein paralleler Versatz der Spinndüsenachse durch Produktionstoleranzen würde sich in diesem Fall nicht auf das Strömungsbild der erzeugten Luftströmung auswirken, solange die Spinndüse 6 im Bereich der genannten ebenen Fläche in die Wirbelkammer 3 eintritt. Selbstverständlich muss der Eintrittswinkel δ nicht exakt 90° betragen. Vorteilhaft ist ebenso ein Betrag zwischen 70° und 90° bzw. 90° und 110°.
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Die Form bzw. die Abmessungen der jeweiligen Erhebungen 14 können schließlich derart an die Ausrichtung der Längsachsen 18 der Spinndüsen 6 angepasst werden, dass ein Großteil der von den Spinndüsen 6 eingebrachten Luft in die Wirbelkammer 3 einströmt, ohne von benachbarten Erhebungen 14 umgelenkt zu werden. Gezeigt ist eine derartige Ausführung in 7 (siehe gebogenen und die Luftströmung darstellenden Pfeil im Bereich der rechten Spinndüse 6). Alternativ kann es jedoch auch von Vorteil sein, wenn die Luftströmung zunächst auf eine Fläche der Erhebung 14 trifft, von der sie letztendlich in die gewünschte Richtung umgelenkt wird (siehe 8).
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9 zeigt eine Kombination der genannten Varianten. So mündet die (aus Übersichtsgründen) einzige gezeigte Spinndüse 6 (in der Regel sind in der Praxis mehr als eine Spinndüse 6 vorhanden) über eine Erhebung 14 in die Wirbelkammer 3, wobei die Erhebung 14 selbst aus einer Vertiefung 12 des konkaven Grundabschnitts 16 der Wandung 8 entspringt. Im Gegensatz zu der in 5 gezeigten Lösung ist es hierdurch möglich, dass die Spinndüsen 6 in einem Winkel β in die Wirbelkammer 3 münden, dessen Betrag zwischen 70° und 110°, bevorzugt zwischen 80° und 100°, besonders bevorzugt zwischen 85° und 95°, liegt. β ist hierbei definiert als der Winkel, den die Längsachse 18 der Spinndüse 6 mit dem Mündungsbereich 17 in einem parallel zur Mittelachse 10 der Wirbelkammer 3 verlaufenden Längsschnitt einschließt. Im gezeigten Beispiel verliefe der Längsschnitt parallel zur Mittelachse 10 sowie senkrecht zur Fläche, die den Mündungsbereich 17 bildet. Ein entsprechender Schnitt ist in 10 gezeigt (die Stirnwandung 19 wurde aus Übersichtsgründen weggelassen).
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Schließlich verdeutlicht 11, dass die erfindungsgemäße Spinnstelle nicht nur in reinen Luftspinnmaschinen zum Einsatz kommen kann. Vielmehr kann die Spinnstelle auch in einer so genannten Spinn-Strick-Maschine Verwendung finden.
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In 11 ist eine entsprechende Vorrichtung zum Spinnstricken dargestellt, mit der ohne den Umweg” der klassischen Garnherstellung eine Maschenware erzeugt werden kann. Die Vorrichtung enthält als wesentlichen Bestandteile eine Strickeinrichtung 23, die durch eine handelsübliche Flach- oder Rundstrickmaschine gebildet werden kann, wobei in 11 lediglich ein Nadelzylinder 24 einer Rundstrickmaschine angedeutet ist. Analog kann ebenso eine Flachstrickmaschine eingesetzt werden. Im Gegensatz zum allgemein bekannten Strickvorgang wird die Maschenware nicht aus einem separat hergestellten und direkt dem Nadelzylinder 24 zugeführten Garni erzeugt. Vielmehr erfolgt die Garnherstellung „vor Ort” aus einem in einem maschineneigenen Streckwerk 25 verzognen Faserverband 2, und zwar in unmittelbarer der Nähe der Strickeinrichtung 23.
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Das Streckwerk 4 besteht aus mehreren Walzenpaaren 26, die z. B. jeweils aus einer antreibbaren Unterwalze 27 und einer daran angedrückten Oberwalze 28 bestehen. Dem in 11 links platzierten Walzenpaar 26 des Streckwerks 25 wird der zu verziehende Faserverband 2 zugeführt, der das Streckwerk 25 schließlich nach Passieren des rechts angeordneten Walzenpaars 26 in vergleichmäßigter Form wieder verlässt.
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Da das Streckwerk 25 in gewissem räumlichen Abstand zur Strickeinrichtung 23 angeordnet ist, ist zwischen dem Streckwerk 25 und der Strickeinrichtung 23 eine erfindungsgemäß ausgebildete Spinnstelle angeordnet, von der insbesondere ein Gehäuse 29 sowie entsprechende Spinndüsen 6 angedeutet sind. Grundsätzlich ist jedoch auch hier eine Wirbelkammer 3 vorhanden, in der dem Faserverband 2 die gewünschte Drehung erteilt wird, so dass im Ergebnis ein entsprechendes Garn 1 entsteht. Durch die Drehung erhält der Faserverband 2 eine Transportfestigkeit, die ausreicht, um die Distanz zur Strickeinrichtung 23 zu überbrücken und das Garn 1 schließlich in der Strickeinrichtung 23 zu verstricken, wobei hierfür entsprechende Stricknadeln 30 zum Einsatz kommen.
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Im Übrigen ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind sämtliche Kombinationen der beschriebenen Einzelmerkmale, wie sie in den Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren gezeigt oder beschrieben sind und soweit eine entsprechende Kombination technisch möglich bzw. sinnvoll erscheint, Gegenstand der Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Garn
- 2
- Faserverband
- 3
- Wirbelkammer
- 4
- Einlauföffnung
- 5
- Garnbildungselement
- 6
- Spinndüse
- 7
- Einlassmündung
- 8
- Wandung
- 9
- Abzugskanal
- 10
- Mittelachse
- 11
- Ausbuchtung
- 12
- Vertiefung
- 13a
- erste Flanke
- 13b
- zweite Flanke
- 14
- Erhebung
- 15
- Rampe
- 16
- Grundabschnitt der Wandung
- 17
- Mündungsbereich
- 18
- Längsachse
- 19
- Stirnwandung
- 20
- Luftversorgungskanal
- 21
- Luftabzugskanal
- 22
- Luftleitung
- 23
- Strickeinrichtung
- 24
- Nadelzylinder
- 25
- Streckwerk
- 26
- Walzenpaar
- 27
- Unterwalze
- 28
- Oberwalze
- 29
- Gehäuse
- 30
- Stricknadel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1288354 A2 [0002]
- EP 1072702 A2 [0002]